Rien ne va plus - Nichts geht mehr....

Antworten
ultrahocherhitzt
Beiträge: 19
Registriert: 18. Jun 2010, 19:30

Rien ne va plus - Nichts geht mehr....

Beitrag von ultrahocherhitzt »

Hallo an alle,

es ist schwierig einen Anfang zu finden... Bin normalerweise eher der stille Mitleser. Ich möchte hier einfach mal versuchen meine Gedanken ein wenig zu ordnen, in meinem Kopf herrscht so ein großes Chaos. Ich könnte es auch in mein Tagebuch schreiben, ja, aber dazu fehlt mir der Antrieb. Ein wenig leichter fällt es mir hier, hier bin ich nicht so ganz alleine.

Momentan habe ich das Gefühl, dass ich mich wieder sehr hängen lasse, meine destruktiven Gedanken verbauen mir eine realistische Sicht auf die Dinge.

Ich mache mich ständig selber so fertig, dass ich mich manchmal wie gelähmt fühle und zu gar nichts mehr in der Lage bin, in meinem Bett vor mich hinvegetiere. So gerne würde ich diese negativen Gedanken abstellen, aber sie sind immer da. Es scheint ausweglos... Dabei gibt es so viele Dinge, um die sich gekümmert werden muss: Haushalt, Finanzielles und und und...
Aber anstatt Stück für Stück etwas von diesem Berg wegzuschaufeln, verkrieche ich mich lieber, kneife meine Augen zu und versuche mich wegzuwünschen. Und jedes Mal ist es ein Kampf in mir: Einerseits muss ich doch endlich mal anfangen, andererseits erscheint mir alles so sinnlos, dass ich denke, dass sich ein Anfangen gar nicht mehr lohnt.

Ich fühle mich jedes Mal nach der Arbeit als Versager. Nur die Fehler bleiben in meiner Erinnerung, nur das, was ich schlecht gemacht habe. Immer habe ich das Gefühl, dass meine Kollegen schlecht über mich reden, meine Fehler aufdecken, aber keiner in der Lage ist, mit mir zu sprechen, mir endlich die Wahrheit zu sagen, dass ich untragbar bin. Und doch quäle ich mich jedesmal wieder dahin, wohin soll ich auch sonst? Zu Hause fällt mir die Decke auf den Kopf und zu etwas anderem fehlt mir jeglicher Antrieb.

Eigentlich hatte ich ganz gute Fortschritte gemacht. Ich habe Kontakt zu einigen Freunden wieder aufgenommen. Aber wenn ich mich mit ihnen treffe, greifen auch gleich wieder die destruktiven Muster: Ich bin ungenügend, ich langweile meine Mitmenschen, mit mir kann man nichts anfangen. Ständig bin ich getrieben, anderen etwas bieten zu müssen. Das macht alles so anstrengend. Momentan habe ich einfach keine Kraft dazu.

Eine Freundin von mir war in solchen Phasen immer für mich da, hat versucht mich aus meinem Loch rauszuholen. Dafür bin ich ihr auch sehr dankbar. Es floss aber auch reichlich Alkohol in dieser Zeit. Irgendwann hat sie angefangen, mir körperlich näher zu kommen. Ich war nicht in der Lage ihr zu sagen, dass ich das nicht möchte. Immer wenn es wieder zu solchen Situationen kam, war ich wie paralysiert. Später habe ich allen Mut zusammengenommen und ihr gesagt, wie ich dazu stehe, dass ich diese körperliche Nähe nicht ertragen kann und ich auch nicht mehr als Freundschaft von ihr möchte. Doch es kam immer wieder zu diesen Situationen. Als ob sie mich nicht gehört hat. Und jedesmal wieder war ich nicht in der Lage "Nein" zu sagen. Ich weiß nicht genau warum, vielleicht weil die Angst in diesem Moment, sie als Freundin zu verlieren, größer und bedrohlicher für mich war, als ihre Grenzüberschreitungen. Mir ist das alles so unglaublich peinlich...
Wenn ich sie sehe, ekel ich mich nur noch vor ihr. Wenn wir uns auch nur leicht irgendwie berühren wird mir manches Mal regelrecht schlecht. Am liebsten würde ich sie einfach nie wiedersehen und vergessen, was passiert ist. Da wir aber auch Kollegen sind, die sich zwei Mal die Woche ein Büro teilen, ist es schwer, getrennte Wege zu gehen.
Ein normales Miteinander wird kaum noch möglich sein, ständig habe ich diese Bilder im Kopf.
Und so habe ich gleich zwei Dinge verloren: Eine Freundin und die Achtung vor mir selbst.
Am liebsten würde ich nur noch fliehen, eine Auszeit von allem haben.

Mir fällt es so wahnsinnig schwer, den Tag für mich zu gestalten, dieses Gefühl der Wertlosigkeit ist so übermächtig.
Ich möchte nicht so sein, wie ich bin.

Irgendwie geht grad gar nichts mehr, ich kann auch nicht mehr weiterschreiben. Muss gleich wieder los zur Arbeit.

Danke für´s Zuhören (-Lesen)
ghm
Beiträge: 1665
Registriert: 25. Dez 2010, 12:38

Re: Rien ne va plus - Nichts geht mehr....

Beitrag von ghm »

Hallo ultrahocherhitzt,

für die Antwort brauche ich Zeit.

Du lässt Spielraum für Interpretationen und die will ich vermeiden.

Die, die Du Freundin nennst, ist keine. Sie ist in einem ganz schlimmen Fall übergriffig.

1. Interpretation, es war ein Übergriff Frau an Frau.
Erspare Dir es zur Anzeige zu bringen. Es wäre zwar Richtig, aber die Fragen der männlichen Polizisten willst Du Dir nich antun.

Es ist aber ein sehr schwerer Übergriff in Dein Selbst(wert).
Bitte suche Dir schnell profesionale Hilfe, das zu Bearbeiten wirst Du ohne Hilfe nicht schaffen und bearbeitet werden muss es, wenn Du es nur verdrängst kommt es durch die Hintertür wieder und versaut Dir Dein Leben.

2. Interpretation
Deine Gedankenkreisel erzählem Dir, dass Du "Schuld" bist, ein schlechter Mensch, dass es Dir so schon Recht geschehen sei, weil Du sowieso gestraft gehörst, etc.

Das ist Mist.

Dir ist etwas schlimmes passiert, weil ein anderer Mensch Dir vor langer Zeit Deinen Selbstwert genommen hat, oder verhindert hat, dass sich Selbstwert aufbauen konnte und ein anderer Mensch hat Deine "Schwäche" ausgenutzt.

Das ist nicht Deine "Schande", sondern die "Schande" dieser anderen Menschen.

Und jetzt sei gut zu Dir, nimm Dich bei der Hand und suche Dir Hilfe ! ! !

Ein Frauennotruf, eine mit dem Thema Übergriffe bewantere(r) Therapeut(in) und nimm auch Hilfe an ! ! !
~~ Göttin, lass es Hirn vom Himmel regnen (und nimm den Menschen die Regenschirme weg) ~~
pero
Beiträge: 970
Registriert: 8. Apr 2011, 09:23

Re: Rien ne va plus - Nichts geht mehr....

Beitrag von pero »

Hallo ultrahocherhitzt,
mein erster Gedanke war: Armer Kerl (oder Frau?)
Aber ich sehe auch etwas positives in Deinem Beitrag.
Du hast erkannt das es Dir nicht gut geht, kannst sogar die Bereiche recht gut und genau beschreiben und Du bist offenbar bereit Hilfe zu suchen und auch Anzunehmen.

Das ist der erste und wichtigste Schritt, jedenfalls in meinen Augen. Das ist etwas worauf Du auch schon ein Stück stolz sein kannst.
Ich weiß das Du das so nicht siehst, ich kenne diese Gefühle nichts mehr richtig zu machen aus eigener Erfahrung. Da gibt es dann nichts positives mehr, aber Fakt ist das Du das positive nur nicht mehr wahrnehmen kannst. Ich glaube nicht das Du alles immer falsch machst, Du bist wahrscheinlich nur übermässig selbstkritisch. Auch das kenne ich aus eigener Erfahrung.

Ich habe in Deinem Beitrag nicht gelesen ob Du in ärztlicher oder therapeutischer Behandlung bist. Solltest Du das nicht sein, so würde ich Dir nahelegen sich aus dieser Richtung Hilfe zu suchen, ggf. auch über Medikamente...

Das Verhältnis zu Deiner Kollegin ist recht schwierig zu beurteilen. Mir ist nicht klar aus welchen Gründen sie Sex mit Dir haben wollte. Aus rein egoistischen Gründen oder vielleicht auch weil sie glaubte es würde Dir gut tun.
Es gibt aber keinen Grund dafür das Du Dich dafür schuldig fühlst. Wenn Du es nicht wolltest hat sich Dich tatsächlich zu einem Opfer gemacht. Und ein Opfer ist nie Schuld an einem sexuellen Übergriff.

Ich kann auch verstehen das Du jetzt in einer sehr schwierigen Situation bist. Einerseits brauchst Du soziale Kontakte, auf der anderen Seite fühlst Du Dich dabei ausgenutzt.
Wenn Du den Kontakt beendest stehst Du ganz allein da, wenn Du es nicht machst bleibst Du weiterhin Opfer.

Ich glaube der richtige Weg wäre es sich andere soziale Kontakte zu suchen. Mir ist dabei auch klar das das alles andere als einfach ist, das das Dich im Moment wahrscheinlich auch überfordert.
Um das bewältigen zu können brauchst Du Hilfe. Wenn Du in Deinem Umfeld keine Hilfe bekommen kannst solltest Du Deine Rest-Energie dazu verwenden Dir ärztliche oder therapeutische Hilfe zu suchen.

Sei nicht zu streng mit Dir, niemand kann erwarten das Du Perfekt bist, der einzige der das im Moment macht bist Du wahrscheinlich selbst.

Ich wünsche Dir die Kraft die Du brauchst...

lg
pero
Was die Raupe Ende der Welt nennt, nennt der Rest der Welt Schmetterling.
ultrahocherhitzt
Beiträge: 19
Registriert: 18. Jun 2010, 19:30

Re: Rien ne va plus - Nichts geht mehr....

Beitrag von ultrahocherhitzt »

Hallo Gregor, Hallo Pero


Es tut mir leid, wollte nicht so viel Spielraum für Interpretationen lassen, das ist mir wohl irgendwie beim Schreiben durch die Lappen gegangen.

Gregor, du liegst schon ganz richtig, ich bin eine Frau.
Die Vorfälle mit meiner Freundin zur Anzeige zu bringen, liegt mir fern. Schließlich bin ich selbst schuld. In den entscheidenden Momenten konnte ich nicht "Nein" sagen und somit war es eine stille Zustimmung!? Doch habe ich später öfter mit ihr darüber gesprochen, ihr gesagt, dass ich aus Angst sie zu verlieren, in diesen Momenten nicht "Nein" sagen kann, ich auch nicht auf Frauen stehe. Von ihr kam nur, dass sie auch nicht weiß, was "das" sei, dass sie mich auch nicht verlieren möchte. Sie weinte und sagte dass sie sehr übergriffig war und entschuldigte sich. Zu diesem Zeitpunkt tat sie mir so leid, ich hatte das Gefühl, dass ich ihr etwas angetan hatte. Und doch kamen immer wieder diese körperlichen Annäherungen. Einmal sagte ich, dass wir doch darüber gesprochen hatten und es nicht mehr so weit kommen sollte, daraufhin ist sie vollkommen ausgerastet.
In der Zeit habe ich mich sehr abhängig von ihr gemacht. Der Gedanke, ohne sie nichts zu sein, allein zu sein, war immer präsent. Und davor hatte ich so wahnsinnige Angst. Ich musste ihr dankbar sein, dass sie etwas mit mir zu tun haben wollte. Ich weiß, hört sich alles verquer an. Ich wünschte, man könnte die Dinge rückgängig machen. Ich schäme mich so...
Einmal sagte sie zu mir, dass sie Angst habe vor dem Moment, in dem es mir besser geht, weil sie befürchte dann nicht mehr so eine große Rolle für mich zu spielen. Wahrscheinlich hast du Recht Gregor, dass es keine Freundin ist. Mir kommt es so vor, als habe ich zu diesem Zeitpunkt gar nicht gelebt, alles war so dumpf. So langsam gewinne ich eine andere Sicht, realisiere langsam, was da alles so passiert ist und gesagt wurde.
Inzwischen gehe ich den Momenten aus dem Weg, mit ihr alleine zu sein, lasse bei der Arbeit die Bürotür auf. Und doch habe ich einfach Angst vor jedem Tag, der mir mit ihr bevorsteht. Ich habe Angst, mich selber wieder so zu verlieren, dass ich ihr keine Grenzen setzen kann.
Die Bilder lassen mir einfach keine Ruhe, ich möchte einfach nur vergessen...

Hilfe habe ich bereits angenommen, ich mache seit ca. 1 1/2 Jahren eine Psychotherapie. Allerdings bin ich in schlechten Phasen nicht in der Lage, dies für mich zu nutzen. 1 Jahr habe ich gebraucht, bis ich angefangen habe, mit der Therapeutin wirklich zu sprechen, mich zu öffnen. Und selbst das fällt mir an einigen Tagen so schwer, dass ich wieder in alte verschlossene Muster verfalle. Als ob ich mir selber verbieten würde, das für mich zu nutzen. Als ob ich selber will, dass es mir schlecht geht. Dabei möchte ich doch so gerne aus diesem Teufelskreis raus, es raubt meine ganze Energie. Es scheint so ausweglos...

Ich habe mit ihr auch über meine Freundin gesprochen. Anfangs sagte sie, dass das eine gute Spielwiese sei, um Grenzen setzen zu lernen. Ok, habe ich versucht, sogar schriftlich mit meiner Freundin. Und doch hat es sie nicht daran gehindert, diese Grenzen zu überschreiten, zwar nicht mehr in so krasser Form, weil ich diese möglichen Situationen meide, aber dennoch kommt es dazu. In der letzten Stunde sprach meine Therapeutin dann von sexuellem Missbrauch und dass sie in solchen Fällen empfiehlt, den Kontakt komplett abzubrechen. Zunächst war ich schockiert. Das ist doch kein sexueller Missbrauch. Ich verstehe das alles nicht, ich bin doch selbst schuld an der Sache. Und was soll ich jetzt tun? Grenzen setzen lernen und mich weiter ihr aussetzen oder doch den Kontakt abbrechen, was aber aus rein beruflichen Gründen nicht geht? Ich weiß einfach nicht mehr weiter...

Auch habe ich auf anraten meiner Therapeutin, mich bei einem Psychiater vorgestellt und Antidepressiva verschrieben bekommen, die ich nun seit längerem nehme.

Das mit den sozialen Kontakten, Pero, ist wirklich schwierig. Sie gibt es, ja, aber dennoch fühle ich mich auch unter Leuten so wahnsinnig allein. Jedes Mal, wenn ich rausgegangen bin, habe ich mich wieder nach Hause gewünscht, es bereut gewagt zu haben aus meiner Wohnung zu gehen. Ich stehe immer so unter Anspannung. Zu Hause ist es zwar nicht besser, aber da muss ich mich wenigstens nicht verstellen, nicht so tun, als ob...
Und momentan habe ich auch einfach keine Energie mehr, fühle mich so kraftlos. Ich schaffe es grade noch zur Arbeit zu gehen. Für mich bleibt dann nichts mehr übrig.

Ich versuche an mir zu arbeiten, habe versucht Hilfe anzunehmen, doch momentan stecke ich schon wieder so tief in diesem Loch, sodass ich wirklich ratlos bin, wie es weitergehen soll. So ein Leben möchte ich nicht.
Blaubeermuffin
Beiträge: 42
Registriert: 23. Mai 2011, 11:07

Re: Rien ne va plus - Nichts geht mehr....

Beitrag von Blaubeermuffin »

Ich möchte mich eigentlich gar nicht einklinken. Aber das stößt mir doch ganz gewaltig auf.

"Schließlich bin ich selbst schuld. In den entscheidenden Momenten konnte ich nicht "Nein" sagen und somit war es eine stille Zustimmung!?"

Es war ein stilles Nein, keine stille Zustimmung. Warum muss nur ein nein ausgesprochen werden, nicht aber ein ja? Du bist an nichts Schuld, glaube mir. Sie wusste um deine Situation, umso trauriger finde ich ihre Reaktion darauf.
ghm
Beiträge: 1665
Registriert: 25. Dez 2010, 12:38

Re: Rien ne va plus - Nichts geht mehr....

Beitrag von ghm »

Hallo ultrahocherhitzt,

aber nätürlich ist das ein sexuellem Missbrauch.

Du hast mehr als einmal Nein gesagt.

Das reicht ! Einmal Nein muss reichen ! ! !

Mit soetwas wie "stillschweigendem Einvernehmen" kommen manchmal Anwälte. aber es ist und bleibt ein sexuellem Missbrauch! ! !

Und nur um das nochmal 100% klar zu machen, in diesem Fall bist Du Opfer, nicht (Mit)täter ! ! !
~~ Göttin, lass es Hirn vom Himmel regnen (und nimm den Menschen die Regenschirme weg) ~~
Blaubeermuffin
Beiträge: 42
Registriert: 23. Mai 2011, 11:07

Re: Rien ne va plus - Nichts geht mehr....

Beitrag von Blaubeermuffin »

Danke Gregor, da stimme ich dir voll und ganz zu.

Ich kenne solche Situationen auch nur zu gut, glaube mir. 'Ich hab ja nicht nein gesagt. Ich bin selber Schuld. Wäre ich nur stärker gewesen, dann wäre das nicht so weit gekommen.' Ich hatte auch Zeiten, in denen ich dachte, ich sei selber Schuld. Je mehr Abstand ich habe, je mehr habe ich die Hasskappe auf. Ich wünsche dir ganz viel Kraft, dass du das auch irgendwann siehst. Vielleicht nicht heute, vielleicht nicht morgen. Aber glaube mir, es ist besser. Erst dann kannst du verarbeiten und lernen.
ghm
Beiträge: 1665
Registriert: 25. Dez 2010, 12:38

Re: Rien ne va plus - Nichts geht mehr....

Beitrag von ghm »

Hallo ultrahocherhitzt,

etwas an dem ich bis heute in meinem Leben nicht im Reinen bin, ist ein Vorfall mit meinem Vater.

Es war absehbar, dass er mich wiedermal schlagen würde.
Irgendwie hatte ich das Gefühl es diesmal nicht aushalten zu können und bettelte meinen Vater an, nicht zu schlagen.
Natürlich erfolglos.

Die Schläge sind vergeben (nicht vergessen), was ich bis heute MIR (noch) nicht vergeben kann, ist meine "Schwäche".

Ich wünsche Dir, dass Du aus den Gedanken rauskommst ! ! !

Bitte nimm Hilfe in Anspruch ! ! !
Du musst Dir Dein Leben nicht schwer machen wegen anderer Idioten ! ! !
~~ Göttin, lass es Hirn vom Himmel regnen (und nimm den Menschen die Regenschirme weg) ~~
ultrahocherhitzt
Beiträge: 19
Registriert: 18. Jun 2010, 19:30

Re: Rien ne va plus - Nichts geht mehr....

Beitrag von ultrahocherhitzt »

Danke für eure Antworten...

So habe ich das noch gar nicht gesehen, Blaubeermuffin. Von meiner Seite aus war es ein stilles "Nein", für meine Freundin aber wohl ein stilles "Ja"...
Ja, sie hat meine Situation irgendwo ausgenutzt, hat mir nicht zugehört. Aber ich hab es auch einfach zugelassen. Ich verstehe einfach nicht, warum ich mich in eine solche Situation gebracht habe, ihr immer wieder vergeben habe, mich so abhängig gemacht habe. Es ist gut, dass ich bereits eine Therapie mache und dort auch über diese aktuellen Ereignisse mit der Therapeutin sprechen kann. Sie hat mich in der letzten Stunde auch gefragt, was gewesen wäre, wenn ein Mann so etwas mit mir gemacht hätte. Die Dinge wären wahrscheinlich für mich klarer gewesen. Wahrscheinlich wäre es zu einer Anzeige gekommen, wahrscheinlich hätte ich eher den Kontakt abbrechen können. Und das ist wirklich unfassbar, dass man so Unterschiede zwischen Mann und Frau macht.

Ich frage mich, wie es überhaupt geht, Dinge zu verarbeiten...? Wann weiß man, ob man etwas verarbeitet hat? Vor allen Dingen, wie stellt man das an? Ich weiß, sind ziemlich doofe Fragen, auf die es nicht die eine richtige Antwort gibt, die ich gerne hätte.

Das was du von deinen Erfahrungen mit deinem Vater schreibst, Gregor, macht mich sehr traurig. Warum machen Väter so etwas? Und warum sind es so häufig die Väter?
Es freut mich aber auch, dass du ihm vergeben konntest. Das gibt mir wirklich Hoffnung!
Dieser Weg steht mir noch bevor... Vor einigen Wochen habe ich mich auch bereit gefühlt ihm zu vergeben, sein Geschrei, seine Beschimpfungen und Beleidigungen, und habe nach über 5 Jahren, in denen wir keinerlei Kontakt hatten, ihn ausfindig gemacht und nach langem hin und her angerufen. Das und die folgenden Telefonate verliefen schon sehr positiv, was mich eigentlich freuen sollte, aber ich fühle momentan einfach nichts. Und jetzt fahre ich ihn am Christi Himmelfahrt-Wochenende besuchen. Schon vor dem ersten Anruf habe ich das Hotel und die Zugfahrt gebucht. Ich weiß, von der Reihenfolge her nicht ganz logisch... Aber nun ist es fest! Jedoch keimt in mir ständig der Gedanke auf, dass ich dazu nicht bereit bin. Mein Stimmungsumschwung trägt wohl maßgeblich dazu bei. In der Zeit zwischen dem Entschluss, ihn wiederzusehen und dem tatsächlichen Treffen ist einfach wieder unglaublich viel passiert, was mir den Boden unter den Füßen wegzieht. Ich bin einfach so müde, dass ich das Gefühl habe, es nicht zu packen.
wütend

Re: Rien ne va plus - Nichts geht mehr....

Beitrag von wütend »

Liebe ultrahocherhitzt

>>Doch es kam immer wieder zu diesen Situationen. Als ob sie mich nicht gehört hat. Und jedesmal wieder war ich nicht in der Lage "Nein" zu sagen. Ich weiß nicht genau warum, vielleicht weil die Angst in diesem Moment, sie als Freundin zu verlieren, größer und bedrohlicher für mich war, als ihre Grenzüberschreitungen. Mir ist das alles so unglaublich peinlich...<<

Ich bin selber jahrelang Opfer sex. Mißbrauchs in der Kindheit gewesen. Ich kenne das Gefühl. Und bis vor einigen Jahren ging es mir auch so, das ich bei sex. übergriffigem Verhalten anderer Männer erstarrte. Auch wenn das nicht so weit ging wie bei dir.
Das ist die Folge des sex. Mißbrauchs in der Kindheit. Es ist so eine Art Todstellrefelx, die höchste Form der Angst.

Sprich mit deiner Psychotherapeutin darüber.
Antworten