körperliche Ursachen einer Depression

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Rakang
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körperliche Ursachen einer Depression

Beitrag von Rakang »

Körperliche Ursachen einer Depression

Aufgrund meiner zeitweise unerträglichen Symptome habe ich mich auf den Weg einer sehr heiklen und spannenden Suche der körperlichen Ursachen begeben. Für Gesundheitsberuf habe ich keine Ausbildung, das erschwert das Unterfangen erheblich.
Ich bitte meine Informationen in der einschlägigen Fachliteratur kritisch zu prüfen.

Die meisten Symptome bei Depressionen gehören zu den so genannten “subjektiven Leiden”, bei denen der Arzt keine körperlichen Ursachen finden kann. Das Dilemma für den Mediziner beginnt bei diversen Messverfahren und Werteermittlungen.
Aber wie misst man z.B. Schmerz (alle subjektiven Symptome)? Manche Menschen ertragen kaum Schmerz und andere tapfer schweren Schmerz.
Wie oder wo soll man Schmerz zur Messung erzeugen und wie soll man eine Skala zum Vergleich konstruieren und standardisieren? Das ähnelt dem Versuch auf einem beliebig dehnbaren Gummiband eine Skala aufzutragen um die Werte zu erfassen (das Gummiband kann man dabei dehnen).

Wenn man konkret derart ungenau oder gar nicht messen kann taucht ein schwer erträgliches Problem auf. Es drängt sich aufgrund der Sachlage irgendwann der Eindruck rein subjektiver Empfinden auf, - also Einbildung oder Vortäuschung der Leiden (obgleich das natürlich so pauschal definiert überzogen ist).

Ermittelte Fakten müssen per Definition standardisiert werden und finden erst nach einschlägiger Prüfung Eingang in Lehrbuchwissen.
Definitionen reichen aber nicht um einen Sachverhalt präzise zu beschreiben (siehe Immanuel Kant), z.B. umfasst das Wort Apfel eine Vielzahl an Varianten der Größe, der Farbe und im Geschmack usw. und das Wort als solches kann man nicht essen.

So unterscheiden sich Mensch genetisch und reagieren anders. Dieses Problem versucht man per Doppelblindverfahren und Einsatz von Placebos zu umschiffen.
Beispielsweise gibt es kein Medikament, das immer seine Wirkung in gleicher Weise erreicht, bzw. Placebos (zumeist identisch aussehende Pillen ohne Wirkstoffe und z.B. mit Traubenzucker) können erstaunlich oft eine entsprechende Wirkung erzielen. Süffisant könnte man ironisch anfügen, der Arzt belustige den Patienten so lange, bis der Körper sich selbst heile.
Aber was bedeutet konkret die Definition Depression, eine Erkrankung mit einem erstaunlich breitem Spektrum an Symptomen? Es hilft dem Fachpersonal sich gegenseitig zu verständigen und die Problematik zu lehren. Definitionen sind Produkte der Phantasie (rein virtuell), die es im realen Einzelfall so nicht gibt und lediglich einen Eindruck aufgrund von bestimmten Fakten umschreiben.

Mediziner unterliegen zumeist in einer zwei Minuten Diagnostik einem massiven Druck seitens der Kosten, der Abrechungsstelle oder den Krankenkassen und benötigen nachvollziehbare Diagnosen zur Rechtfertigung. So entstehen bei fehlenden Nachweisen von Leiden per Definition zunächst aus “subjektive Symptomen” eine vegetative Dystonie bis hin zu somatoformen Störungen, - irgendwann konkretisieren sich die anhaltenden (und variierbaren) Leiden in einschlägig psychiatrisch relevanten Diagnosen.


Aber gibt es denn wirklich keine anderen Gründe, die man sträflich vernachlässigt und übersieht? Welche anderen Erkrankungen füllen den Raum “subjektiver Störungen“?
Jerome Groopman weist darauf hin, dass Ärzte ihren Patienten durchschnittlich gerade mal 18 Sekunden bei der Schilderung ihrer Symptome zuhören und dann subtil unterbrechen. Erstaunlich oft liegen sie richtig, doch Irrtümer sind in so rasanter Diagnostik zu erwarten.

Dabei decken viele Erkrankungen und insbesondere alle entzündlichen Prozesse, wie z.B. Allergien dieses irritierende Spektrum subjektiver Leiden (siehe z.B. Johannes Ring uvm.) - und Depression. Das Problem liegt bei Entzündungen an den so genannten Entzündungsmediatoren die als Abwehr vom Körper produziert und ausgeschüttet werden wie Histamin und Serotonin usw. Allergien (Histamin) kann praktisch das gesamte Spektrum subjektiver Symptome an allen Organen des Körpers auslösen, ist individuell irritierend unterschiedlich geprägt und kann sich wandeln oder fortschreiten - was den Eindruck “Münchhausen Syndrom” sogar beim ahnungslosen Laien sich intensiv aufdrängt.
Offene oder verdeckte schwere Vorwürfe bis hin zu mobbingähnlichen Übergriffen können die Folge sein - mit verheerenden Folgen. Eine Diagnostik mach spätestens dann keinen Sinn, wenn sie mehr Schaden als Nutzen anrichtet, sollte man meinen.

Prof. Erich Kasten beschreibt in seinen sehr lesenswerten Fachtexten zur Neuropsychologie und -medizin Histamin und insb. Serotonin als wesentliche Grundlage bei Depressionen (und vielen anderen psychiatrischen Auffälligkeiten) - Histamin und Serotonin kann (im Einzelfall) gar die Blut- Hirnschranke ins Gehirn überwinden. Insbesondere Medikamente auf Serotoninbasis wirken häufig effektiv.

Sofern sich sehr viel später körperliche Ursachen nachweisen lassen, wird der Zusammenhang in Gutachten in aller Regeln nicht berücksichtigt (der Zusammenhang ist nicht nachweisbar) oder man kommt zu dem Schluss, da ja psychische Ursachen bestanden, musste keine medizinische Suche erfolge (“Ausgesteuert“) - auch nicht bei Allergien, bei denen mindestens 30 - 50% bis zu jahrzehntelang “übersehen“ oder fälschlich mit einer psychischen Urasche diagnostiziert werden. Damit ist der fachlich saubere Zirkel der sich selbst bestätigenden psychischen Ursache geschlossen.


Sofern körperliche Ursachen einer Depression nicht sicher ausgeschlossen werden, sollte eine psychische Ursache nicht bestätigt werden und als unbekannt diagnostiziert werden (Prof. Dr. med. Faust usw.) - was aber nicht daran hindern sollte vorsorglich auch diese Variante im Blick zu behakten und in die Behandlung einzubeziehen.

Leider ist ein sicherer Nachweis bzw. Ausschluss der einen oder der anderen - bzw. beider Varianten praktisch nie möglich.

Verschwiegene Ursachen einer Depression z.B. der Pharma Lobbyisten?

Um ihre teuren Medikamente zu verkaufen, unterwandern manche Arzneimittelhersteller sogar Selbsthilfegruppen, Ärzte werden beiseite geschoben. Anstatt das Treiben zu unterbinden, heizt die Politik es noch an. Die Einflussnahme wird immer dreister. von Melanie Bergermann und Annette Rueß, Financial Times vom 14.05.2011.
Das größte finnische Pharmaunternehmen Orion Pharma hat kein Problem damit, bekannt zu geben, dass es das Mitgliedermagazin der Deutschen Parkinson Vereinigung (dPV) in den vergangenen zwei Jahren mit jeweils 120.000 Euro sponserte. Auffällig ist, dass sich in den Publikationen gleich mehrere Artikel mit dem Orion-Präparat Stalevo beschäftigen und darin den "deutlichen Nutzen" und die "besonders guten Resultate" der Studien thematisieren. Nebenwirkungen von Depressionen bis hin zu Suizidneigung werden nicht erwähnt.

Das ist leider kein Einzelfall.
Antiope
Beiträge: 1695
Registriert: 10. Jan 2011, 21:38

Re: körperliche Ursachen einer Depression

Beitrag von Antiope »

Depression ist konkret messbar und kann mit verschiedenen Methoden nachgewiesen werden.

Schmerzen können "gemessen" und auf einer Skala bewertet werden.

Körperliche Ursachen einer Depression sind bekannt und werden ausgeschlossen.

Leider weiß ich wirklich nicht, was hier Dein Anliegen ist. Du zitierst verschiedene Autoren und setzt deren Kenntnis voraus. Ich kann diese Thesen nicht nachvollziehen. Was haben Allergien, Placebos, Nebenwirkungen mit der körperlichen Ursache der Depression zu tun? Wer mobbt wen? Was verstehst Du genau unter Mobbing? Ich bräuchte hier eine Definition, um es auf sachlicher wissenschaftlicher Basis nachzuvollziehen.

Warum ist es ein Problem, dass Medikamente individuell wirken - und was wäre die Lösung? Gibt es eine Alternative, was würdest Du vorschlagen oder bevorzugen? Willst Du, dass sich Menschen standardisiert verhalten, damit die Wissenschaft standardisiert arbeiten kann - oder ist Dein Anliegen eine esoterische alternativmedizinische Methode zu entwickeln?

Gibt es "objektive Leiden"? Wie sehen sie aus?

Mediziner unterliegen zumeist in einer zwei Minuten Diagnostik einem massiven Druck seitens der Kosten [...] Kannst Du diesen Satz verifizieren? Es ist hier eine noch nicht bewiesene Hypothese Deinerseits, dass dem so wäre. Sind es Deine Beobachtungen und Erfahrungen? Wenn es Deine Erfahrungen sind, sind sie statistisch relevant? Welche Krankheiten wurden bei welchem Arzt in weniger als 120 sek festgestellt - und wie genau und korrekt waren sie?

Was sind "subjektive Störungen"? Wie kann man sie von "objektiven Störungen" abgrenzen? Hängen beide Typen von Störungen zusammen, bedingen sie sich und wenn ja, wie? Korrelieren sie, wenn ja kausal?
Wie ist dabei eine MRT-Diagnostik zu bewerten, die ca 20 min bildgebendes Verfahren erfordert sowie eine genaue Auswertung?

Ist die These von Jerome Groopman bestätigt, wann wurde sie aufgestellt, wie kommt er darauf, in welchem Umfeld, wie groß war die Stichprobe? Wer hat ähnliche Untersuchungen angestellt, und hat welches Ergebnis erhalten? Gibt es Metastudien zu diesem Thema?

Wenn Prof. Kasten feststellt (in welchem Artikel?), dass Histamin und Serotonin sehr effektiv wirkt (oder eine bedeutende Rolle im Ablauf der Depression spielt?), dann ist es eine medizinisch nachweisbare Tatsache. Serotonin übrigens wird als Neurotransmitter im Gehirn gebildet und muss nicht die Blut-Hirn-Schranke überwinden. SSRI überwinden sie.

wird der Zusammenhang in Gutachten in aller Regeln nicht berücksichtigt
Wie kommst Du auf diese These? Wieviele Gutachten hast Du bereits ausgewertet, und was war das nachweisbare abweichende Ergebnis?

Es wird eine Dichotomie zwischen psychisch und physisch ursächlichen Fakten postuliert, ohne eine statistisch gesicherte Relevanz im medizinischen Alltag aufzuweisen.

Inwieweit hat die durchaus zu stigmatisierende Einflussnahme verschiedener Pharmahersteller mit der medizinisch sinnvoll zu vertretende Trennung physischer Ursächlichkeit zu tun, inwieweit werden Mediziner oder Laien von der Dichotomie beeinflusst?

Es gibt Erfolge und Auswüchse immer wieder. Sie sind nicht singulär im medizinischen Umfeld anzutreffen, sondern begleiten die Menschheit allerorten allerzeiten.

So viele Fragen ...
Rakang
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Re: körperliche Ursachen einer Depression

Beitrag von Rakang »

Hallo Antiope,

gerade lese ich Deinen neuen Beitrag "Was geht verd...nochmal schief??".

So ähnlich ist es auch bei mir gelaufen - vor über 30 Jahren, leider ist das Standard.

Mein Beitrag ist der Versuch aus einer anderen Perspektive das Dilemma aufzuarbeiten.


Leider habe ich die Quelle verloren, die sich um Schlafprobleme dreht (Ich persönlich leide an einer sogenannten obstruktiven Schlafanoe - die u.a. Depressionen auslösen kann). Die wohl begründete Vermutung der Wissenschaftler besagt, dass bei Schlafproblemen die Organisation und Zusammenarbeit von Teilen des Gehirns massiv gestört werden kann. Das macht sich u.a. in diversen Persönlichkeitsstörungen bemerkbar.

"Subjektive Symptome" ist leider sehr ungenau, ich meine damit nicht (exakt) messbare Leiden wie z.B. schwere Beine, Lustlosigkeit, Antriebsstörungen, ständig müde, ... jucken, Husten, Atembeschwerden, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Haut- oder Magen-Darm-Problemen usw. - soweit keine körperlichen Ursachen gfnden werden können.

Ich setze keine Kenntnis von Beiträgen zitierter Autoren voraus, das erfolgt um meine Bezugsquellen offenzulegen (siehe Gutenberg) und um meine Aussagen überprüfen zu können.
Ich habe u.a. Testpsychologie (auch für Wirtschaft) belegt, ich beziehe mich u.a. auf den Testpsychologen Prof. Undetsch bei dem ich die Vorlesungen belegt hatte -"messen" ist ein unmögliches Unterfangen, auch wenn die standardisierten Tests der Testpsychologie anderes behaupten.

Depression können (häufig übersehen) ohnehin durch Allergien ausgelöst werden (DAAB), Prof. Kasten weist lediglich darauf hin, dass diverse Neurotransmitter (die u.a. bei Allergien entstehen können) nun auch zusätzlich in das Hirn gelangen können - mit fatalen Folgen.
Nico Niedermeier
Moderator
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Re: körperliche Ursachen einer Depression

Beitrag von Nico Niedermeier »

So rum könnte man es auch sehen....die meisten Mediziner (und Psychologen, Sozialarbeiter, Physiotherapeuten, Co Therapeuten und Krankenschwestern und natürlich auch die Rettungssanitäter, Angstellten bei den Krankenkassen und Rentenversicherungsträgern usw.!!) versuchen das Wissen das da ist, bestmöglich für Ihre Patienten einzusetzen. Die meisten davon arbeiten deutlich mehr als der normale deutsche Arbeitnehmer pro Woche (nämlich zwischen 50 und 70 Stunden) und das zu Zeiten zu denen die anderen nicht sssooooo gerne arbeiten UND sie machen nen Job, den die meisten anderen (wie Sterbende begleiten, Kotze wegwischen) nicht wirklich machen wollen.
Das beste was ich bisher von der Pharmaindustrie (in 25 Jahren Halleluja!!)geschenkt bekommen habe waren (neben ca. 30 Fachbüchern bei diversen Kongressen, die ich Idiot auch noch alle in meiner Freizeit gelesen habe..lol) 4 Golfbälle!!!. Ich fürchte nicht alles was man so liest gilt für alle von uns!
UND: Die körperlichen Ursachen von Depressionen können (nur mal als Beispiel) die folgenden Ursachen haben (stammt aus ner Powerpoint Folie zum Thema):

Beispiele für Ursachen somatogener Depression

Neurologie: Epilepsie, Hirntumoren, zerebrovaskuläre Erkrankungen, Hirnatrophie, Hirntraumen, Enzephalitis, multiple Sklerose, Myasthenie, funikuläre Myelose,
Endokrinologie: Hypo/Hyperthyreose, HVL-Lappeninsuffizienz, Morbus Addison, Phäochromozytom
Kardiologie: Vitien, essentielle Hypertonie, funktionelle kardiovaskuläre Erkrankung (z.B. nach HI)
Gastroenterologie: Leberzirrhose, entzündliche Darmerkrankungen, Sprue,
Nephrologie: Chronische Pyelonephritis, Dialyse-Patienten, Prostataadenom
Kollagenosen: Lupus Erythematodes, rheumatoide Arthritis
Stoffwechselkr.: Porphyrie, Hämochromatose,Hypoglykämie
Infektionskrankr.: Lues, HIV, TBC, Brucellose, Toxoplasmose, Borrelliose
Intoxikation: chronische CO- Intoxikation, Lösungsmittel, Farben, Alkoholismus, Drogen
Gynäkologie: Prämenstruelles Syndrom, Klimakterium
Malignome: Chronische Leukosen, Pankreaskarzinom, Bronchialkarzinom
Sonstiges: Anämie, Sarkoidose, Schlafapnoe

Natürlich sollten alle Ärzte und Psychologen das Wissen. Aber sie können ja mal versuchen die rote Liste auswendig zu lernen (die macht ja nur ein fünfzigstel des geforderten Wissen aus), dann werden Sie feststellen, dass dies nicht ganz so einfach ist:-) UND eine kleine Screeninguntersuchung auf alle diese Punkte kostet sicherlich 3-5000 Euro...das würde die Kassenbeiträge mal wieder kräftig in die Höhe treieben.
Alles nicht SO einfach...
Beste Grüße
Dr. Niedermeier
Antiope
Beiträge: 1695
Registriert: 10. Jan 2011, 21:38

Re: körperliche Ursachen einer Depression

Beitrag von Antiope »

gut gebrüllt löwe!

Um die 4 Golfbälle beneide ich Sie ja wirklich!
Antiope
Beiträge: 1695
Registriert: 10. Jan 2011, 21:38

Re: körperliche Ursachen einer Depression

Beitrag von Antiope »

Ich glaube, wir reden aneinander vorbei. Vor allem das Durcheinander der Benennungen macht mir zu schaffen, es werden Begriffe verschiedener Sphären zusammengeworfen.

"Objektive Symptome" gibt es nicht. Symptome werden vom Subjekt erlebt und von ihm sensuell bewertet.

Probleme können nicht schwer erträglich sein. Erträglichkeit flektiert auf subjektive Wahrnehmung, Problem ist ein definitorisches Objekt.

Rational verherrend ist die Feststellung, dass Du auf Nichtkenntnis verschiedener Autoren beim Rezipienten flektierst, aber nicht gewillt bist, Deine Quellen offenzulegen. Was Gutenberg hier zu tun hat, ist mir ein Rätsel.

Warum ist "messen" ein unmögliches Unterfangen? Zudem: Du forderst ein Messen ein und erklärst es im nächsten Beitrag für obsolet.

Den Zusammenhang zwischen Depression und Allergien verstehe ich nicht - welche Allergien sind gemeint? Wie können Neurotransmitter bei Allergien entstehen? Was ist DAAB? Allergien haben ihren Ursprung im falschen Zusammenspiel zwischen Antigene, Antikörper, Mast- und Fresszellen.

Was ich immer noch nicht verstehe, ist, was die Ursachen der Depression (sei es nun primär körperlich oder nicht) letzten Endes mit dem Umgang mit der Krankheit zu tun haben. Schlussendlich ist es völlig egal, wie der Hirnstoffwechsel, namentlich das Gleichgewicht von Serotonin, Dopamin und weiterer Neurotransmitter, aus der Balance geriet. Es kann sein, dass eine Wiederherstellung der körperlichen Gesundheit die Symptome einer Depression minimieren - muss aber nicht. Personen mit Herzinfarkt leiden auch nach Gesundung unter Depressionen. Manchmal kann die körperliche Ursache nicht beseitigt werden: bei Tumoren, Multiple Sklerose, Morbus Hashimoto. Was wäre da die alternative Heilmethode?

Ich habe Statistik und Stochastik, Normen, US-amerikanisches Recht und BGB/PGSG belegt, sowie Psychologie der Kommunikation, Chemie, Geschichte der Dokumentationswissenschaft und anderer Dinge. Aber damit ist die Qualität meiner Meinung um keinen Deut besser.

Es tut mir leid, dass ich einfach überhaupt nichts verstehe - bin vermutlich einfach zu wenig gebildet. Aus diesem Grund hast Du vermutlich die offenen Fragen auch nicht beantworten wollen.
Guinevere
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Registriert: 8. Nov 2007, 22:08

Re: körperliche Ursachen einer Depression

Beitrag von Guinevere »

Ich persönlich leide an einer sogenannten obstruktiven Schlafanoe - die u.a. Depressionen auslösen kann

Hmmm, ja? mein Dad hat (wohl vererbt, weils in der Familie leider des Öfteren vorkommt) so ne nCPAP-Maske für die Nacht, macht ne sog. CPAP-Therapie. Hab ihn schon ne Weile nimma gefragt in Bezug auf diese, wies ihm mit seiner Depri, den Ängsten geht. Er hatte mal was gesagt, dass es besser wäre, aber letzten Winter sah es wieder weniger danach aus

Aber, ganz fettes Danke für den Tipp!

Mein Sohn war als Säugling ein paar mal im Schlaflabor wegen der Atmungsaussetzer, und, ich hab da in letzter Zeit gar nimma so drauf geachtet, wie ich vielleicht sollte (???)...

Lieber Gruß allen,
manu
wütend

Re: körperliche Ursachen einer Depression

Beitrag von wütend »

>> Personen mit Herzinfarkt leiden auch nach Gesundung unter Depressionen.<<

Das Herz wird nach Infakt nicht wieder gesund. Abgestorbenen Herzmuskelzellen können nicht wieder zum Leben erweckt werden. Es bleibt immer ein Schaden am Herzmuskel und somit eine Leistungseinschränkung und das Risiko auf einen Reinfakt.
Das allein ist Grund genug für eine Depression.
Antiope
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Re: körperliche Ursachen einer Depression

Beitrag von Antiope »

yes - aber die Depression liegt nicht an dem Bewußtsein des Menschen, dass er nun ein krankes Herz hat. Viele können durch Training ihr Leistungsvermögen wieder auf "normal" bringen. Daran liegt es nicht.

Es ist wirklich so, das Personen mit Herzinfarkt überdurchschnittlich häufig an Depression leiden, obwohl ihr Leistungsvermögen wiederhergestellt ist. Auch Menschen, die bisher noch nie mit solchen Einschränkungen zu kämpfen hatten, die trotz aller "Schicksalsschläge" eine gute Portion Widerstandskraft und Resilienz zeigten.
wütend

Re: körperliche Ursachen einer Depression

Beitrag von wütend »

>> Auch Menschen, die bisher noch nie mit solchen Einschränkungen zu kämpfen hatten, die trotz aller "Schicksalsschläge" eine gute Portion Widerstandskraft und Resilienz zeigten.<<

Sie waren aber noch nie dem Tod so nahe, wie nach dem Infakt.
Antiope
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Re: körperliche Ursachen einer Depression

Beitrag von Antiope »

Hallo Parson,

ja, kann sein. Es war für mich einfach nur ein Hinweis, dass auch nach Wegfall der körperlichen Einschränkung die Depression manifest bleibt.

Was ich nicht wollte, war, den Herzinfarktpatienten die Beeinträchtigung abzusprechen. Es ist wirklich eine tiefgreifende Erfahrung, gerade noch zu überleben, plötzlich mit massiven Einschränkungen konfrontiert zu sein.

Für mich war eher die Motivation andersherum: nach dem Infarkt sagen alle, Du Glücklicher, alles überstanden, alles paletti. Und Du fühlst Dich grundlos traurig, machst Dir Vorwürfe, dieses Glück nicht annehmen zu können, kannst die Hoffnung auf weitgehende oder völlige Wiederherstellung nicht wirklich empfinden. Klassisch depressiv also. Und quasi "grundlos", in der Meinung der Umgebung.

Es ist für mich jedoch nur eine kleine Überlegung am Rande, die das zentrale Thema nicht berührt. Und eigentlich keinen Erkenntnisgewinn für uns beide bringt, oder?

Wenn ich Dich verletzt habe, dann tut mir das leid und bitte Dich um Entschuldigung.
wütend

Re: körperliche Ursachen einer Depression

Beitrag von wütend »

Liebe Antiope,

für mich ist es schon wertvoll, zu wissen was alles eine Depression auslösen kann.

Aber es stimmt, das ganze war hier nur ein Randthema.
2304.1900
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Registriert: 21. Nov 2010, 00:19

Re: körperliche Ursachen einer Depression

Beitrag von 2304.1900 »

Hallo ,

vieleicht sollten wir mal Lieber darüber Diskutieren ,wie mann die Körperlichen Anteile der Depression besser in den Griff bekommen kann.

Oft werden zwar nützliche Medikamente verschrieben ,aber das was mann auch ohne bewerkstelligen kann ,sträflich vernachlässigt.

Ich frage mich immer was muss ich tun, damit die Depression sich bei mir unwohl fühlt.

meine Depp. mag es nicht wenn ich mich Bewege- Spazierengehen ,Laufen ,Radfahren ,Bewusst in das Licht der Sonne treten

meine Depp ,mag es nicht wenn ich mich anders Ernähre
mit Omega3 meine Nerven Öle ,mit (wirksamen) Vitamin B complex die Nerven stärke und mit Magnesium und seinen Helfern das ganze elastisch und Stabil gestalte.

meine Depp. mag stille ,Ruhe und ja keine Störung.
ich höre bewusst Radio ,gehe in die Menschenmenge ohne Teil davon werden zu wollen ,ich habe Freunde die Akzeptieren das Körperliche Anwesenheit wichtiger ist als jeder gut gemeinte versuch mich rauszuholen und mich trotzdem dabei beachten.

meine Depp. mag es nicht wenn ich sie in ihrer Welt Besuche
Ich kenne mich selbst und die Geistige Welt so wie ich sie Wahrnehme.Das ist meine grösste und stärkste Waffe im Kampf gegen die Depp. Sie versteckt sich ,sie flüchtet und hindert mich meine innere Welt zu betreten.Denn wenn ich sie gefunden habe ,ist das Spiel bis zum nächsten mal aus.


mit freundlichen Grüß
Stefan
Antiope
Beiträge: 1695
Registriert: 10. Jan 2011, 21:38

Re: körperliche Ursachen einer Depression

Beitrag von Antiope »

Wäre auch eine Möglichkeit.

Wie kann man sie bändigen?

- Bewegung... Bei mir Laufen. Regelmäßig, ohne Ausreden.
- versuchen, in Kommunikation zu bleiben. Belebte Plätze, Kaufhäuser, Strassen, Märkte, ... gehen leider nicht, das überfordert mich so vollkommen. "Aushalten" geht gar nicht, ich drehe dann durch ;-(((

- versuchen, den Körper weiterhin zu spüren. Obwohl man sich die Frage nach dem Sinn stellt, trotzdem in die Sauna gehen.
wütend

Re: körperliche Ursachen einer Depression

Beitrag von wütend »

Lieber Stefan,

hier geht es um körperliche Krankheiten die eine Psychische Störung auslösen.

Einen Schilddrüsenhormonmangel ist mit deine Ratschlägen nicht zu beheben.

Bei köperlichen Ursachen der Depression ist vor allem eine gründliche Therapie der Grunderkrankung nach allen Regeln der ärztlichen Kunst angesagt.

Und wenn das allein die Depression nicht bessert, dann sind Psychiater und Psychotherapeuten von nöten. Und dann kannst Du Stefan zusätzlich auch mit deinem Rat kommen, aber vorher nicht.
Antiope
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Re: körperliche Ursachen einer Depression

Beitrag von Antiope »

Hallo Parson,

ja, hast vollkommen recht...

Ich fand die (versehentliche) Umdrehung der Frage einfach gut ...

Aber bitte lache nicht, hatte die Schilddrüsenunterfunktion sehr lange durch Laufen "unterdrückt" bzw kaschiert. Nun ja, bis ich nicht mehr genug anziehen konnte, weil es mich so sehr gefroren hatte, und weil Hände und Gesicht morgens so angeschwollen waren, dass ich erst gegen 10:30 Uhr normal arbeiten und wieder sprechen konnte.

Aber es gilt bei solchen komplexen Symptomen stets, sehr wachsam und umsichtig auch internistisch abzuklären. Hier liegen Verantwortung für beide, Arzt und Patient.
2304.1900
Beiträge: 260
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Re: körperliche Ursachen einer Depression

Beitrag von 2304.1900 »

Hallo Parson ,

sachlich hast du natürlich recht ,Emotional sicherlich auch.
Aber es geht primär um die Körperlichen Ursachen die eine Depresson auslösen ;bzw.stark begünstigen.
Eine Schilddrüsen Fehlfunktion ist da nur eine der ursächlichen möglichen Faktoren.
Daneben wüsste ich nicht weshalb das was ich geschrieben habe ,nicht für dich möglich ist ,abgesehen vom Ernährungsteil der für dich angepasst werden müsste.

und;
bevor du Anfängst zu vermuten ich wüsste ja gar nichts.Ich habe 4 Jahre mit jemanden zusammengearbeitet dem ein Teil der Schilddrüse entfernt werden musste.
Im zweifel war ich so eine Art Moralische Stütze mit Beratungsmöglichkeit.

Ich selbst habe eine Körperliche Ursache als Grundlage für meine Depp. Phasen.Deine Wut kann ich gut verstehen ,ich bin froh das meine erste Neurologin mich gleich Stationär zur umfassenden Diagnostik eingewiesen hat.Am Anfang haben sie mir zwar täglich Blut abgezapft ,um noch ein parr Werte zu prüfen und hier eine neue Diagnose zu verwerfen oder zu bestätigen.Aber dafür hat es sich gelohnt und die Diagnose(n) ,sitzen Punktgenau.

viele Grüüße
Stefan
Rakang
Beiträge: 82
Registriert: 30. Apr 2011, 19:26

Re: körperliche Ursachen einer Depression

Beitrag von Rakang »

Sehr geehrter Herr Dr. Nico Niedermeier,

herzlichen Dank für Ihren sehr wertvollen Beitrag.

Die meisten Menchen im Gesundheitsbetrieb versuchen stets ihr aller Bestes - das meine ich nicht ironisch - manche zerbrechen leider selbst an diversen Überforderungen.

Ich fühle mich sehr betroffen wie Gutachter und Gerichte gnadenlos mit Menschen umgehen, bei denen psychische Ursachen (Depressionen usw.) diagnostiziert wurden und später stellen sich z.B. sehr häufig übersehene Allergien usw. heraus.

Ich wurde regelrecht auseinandergenommen und mir Schlitzohrgkeit unterstellt usw., der Arzt hätte nicht andere Ursachen wegen psychischer Diagnosen suchen müssen, so Gerichte.

Zudem vergehen laut Fachbuch oft Jahrzehnte bis die tatsächliche Ursache herausgefunden wurde, vor Gericht wird in aller Regel alleine schon wegen mangelnder Zeitnähe eine Anklage zurückgewiesen.

Dabei ging es mir nicht einmal um irgend einen Arzt hinzuhängen, sondern allgemein auf schwere Mängel hinzuweisen.

Allergien usw. dürfen somit legal weiter sehr häufig übersehen werden.


P.S. Ich bitte um Nachsicht, ich füge meist Quellen an, alleine bin ich bei weitem nicht schlau genug. Ich fordere keine Kenntnis, sondern das dient lediglich zur Nachprüfng. Leider habe ich den Fall Gutenberg angeführt, um sehr verständlich nahezulegen, warum man seine Quellen angeben sollte.
Antiope
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Re: körperliche Ursachen einer Depression

Beitrag von Antiope »

Ja, Rakang, Dir ist Schlechtes angetan worden. Es zeugt schon von einer Unverfrorenheit, wenn ein Arzt einem Leidenden "Schlitzohrigkeit" unterstellt. Das kann sehr verletzen.

Und bitte verstehe mich nicht falsch: kann es sein, dass Du nun einen privaten Rachefeldzug führst gegen jene, die Dich so schwer kränkten?
Und dass nun hier eine Plattform gefunden wurde?

Weißt Du, dann kann ich sehr viel mehr verstehen, Deine endlosen Kämpfe hier, die i-tüpfelchen-Diskussionen.
Ich leide mit Dir, ein Mitmensch, der einfach gnadenlos verurteilt wurde.
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