Meine Schritte II: Pläne, etc... WEITER GEHT´S BEI MEINE SCHRITTE III

ghm
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Re: Meine Schritte II: Pläne, Fragen.. Aktuell: Wer möchte wieder strahlen üben? ;o)

Beitrag von ghm »

Hallo otterchen,
was mag das sein, ein schlimmes Kind?

Ich war (aus heutiger sicht) viel zu früh "gezwungen" selbstständig zu werden (ab der 1. Klasse).
Wenn ich Mittags nach Hause kam, war niemand da.

Auch hatte ich nicht das Gefühl, mich auf meine Eltern "verlassen" zu können.

Die standen eher zu ihren "Prinzipen" (die sie meisst doch nicht durchhielten uns Kindern gegenüber) als zu mir.

(z.B. Gewaltlosigkeit von den eigenen Kindern fordern und sie dann verprügeln)

Ich vermisse vor allem Vertrauen, zu mir und zu den Menschen in meiner Nähe.

Naja, die Menschen in meiner Nähe haben mich ja auch schon öfter verlassen.

Aber das soll nichts machen.
Einen Teil des fehlenden Vertrauens versuche ich über den Kopf "herbeizudenken", aber ein richtiger Ersatz zu einem Vertrauensgefühl ist das nicht.

Und wenn ich nicht vertraue, kann ich mich auch schlecht abgrenzen, weil ich ja dann wieder von der "Nähe" abkoppele.

Und das Thema mir selbst wert zu sein, ist auch so ein "unbestelltes" Feld.

Zu lange war, mir, von mir, nicht zu tadeln Lob genug.

Meine Erfolge habe ich nicht gefeiert und deshalb fehlen sie in meinem emotionalen "Gedächtnis".

Es stimmt, Verstecken spielen mag ich (heute) nicht, dieses Suchen im Ungewissen, dieses "Irren" und Tasten.
Als Kind fand ich es eigendlich schön, mich zu verstecken, und nicht von der "Welt" gesehen zu werden.
~~ Göttin, lass es Hirn vom Himmel regnen (und nimm den Menschen die Regenschirme weg) ~~
Diamond
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Re: Meine Schritte II: Pläne, Fragen.. Aktuell: Wer möchte wieder strahlen üben? ;o)

Beitrag von Diamond »

Huhu, vielen Dank für eure Antworten. Da ist ja ganz schön viel zusammengekommen, was ich erstmal in Ruhe lesen muß.

@wakora
Ich habe mich versucht da zu registrieren, aber der Registrierungscode unten ist jedesmal falsch...keine Ahnung ob ich da irgendwas nicht erkenne?
Up above the world so high, like a diamond in the sky, than the traveller in the dark, thanks you for your little spark.
kiwilana
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Re: Meine Schritte II: Pläne, Fragen.. Aktuell: Wer möchte wieder strahlen üben? ;o)

Beitrag von kiwilana »

Lieber Reinhart,

ich danke dir von ganzem herzen für deinen einfühlsamen beitrag. das war gerade, als wärst du der erwachsene, der mich insgesamt (kind, erwachsene, was auch immer) an der hand nimmt und mir sanft sagt: "schau, du musst das gar nicht alles machen". das tat gut! dieses posting ist nun persönlicher, trotzdem lang:

> als würdest Du Dich selbst 'auseinandernehmen' wollen.
das stimmt. ich würde es mal so beschreiben, wie ich versuche vorzugehen, wenn es mir nicht so gut geht:

1.) ich versuche in mich hinein zu lauschen und zu spüren, was gerade der wahre grund für schlechtes befinden sein könnte - und: welches wahre innere bedürfnis gerade beachtet werden möchte. manchmal ist es z.b. ignorierter hunger, dann tue ich mir gutes und esse etwas. körperliches unwohlsein, dann gehe ich duschen. manchmal brauche ich es raus zu gehen, dann mache ich hundekacke weg und gehe ein paar schritte auf dem feldweg. manchmal möchte mein körper aktiv sein, braucht eine "kopfpause", dann fege ich die treppe, putze oder mache evtl. sogar yoga. solche bedürfnisse kann ich mittlerweile ganz gut wahrnehmen und befriedigen.

2.) wenn sowas nicht vorliegt oder es mir nach der bedürfnis-pflege weiterhin schlecht geht (dieses bedürfnis also nicht der haupt-grund war), dann versuche ich nochmal zu lauschen. oft wird mir dann etwas zwischenmenschliches bewusst: am häufigsten einsamkeit und das bedürfnis nach kontakten. wenn ich dann überlege, wie ich diesem bedürfnis nachkommen könnte, kommen oft weitere emotionen hoch: es gibt meine familie - doch oft spüre ich dann erschöpfung und traurigkeit darüber, dass meine familie so problematisch und anstrengend ist, dass ich spüre (oder nur denke?), dass mir dieser kontakt gerade nicht gut tun würde. dafür brauche ich eine gewisse stabilität. ich habe schon oft erlebt, dass mich kontakt zu ihnen (einzelnen oder alle) dann noch mehr runter zieht.

(lesepause)

dann gibt es nur noch eine einzige bekannte: ich spüre aber eine art helfer-syndrom bei ihr (sagen auch andere), da komme ich mir oft wie ein objekt oder projekt vor. das tut mir auch nicht gut, deshalb rufe ich sie eher selten an. bemühungen ihr zu sagen, dass sie sich sozusagen "lockerer" machen kann, haben nicht wirklich etwas geändert. ich treffe sie jedoch gerne zum grillen o.ä. dafür muss ich aber mit dem bus in die stadt fahren, was mir oft schwer fällt (zu mir kommt sie nicht: ein punkt, der mich zudem enttäuscht und ich dann manchmal denke: das habe ich nicht verdient. meine selbstachtung sagt mir dann manchmal, dass ich ihr nicht hinterfahren sollte - nur wenn ich mich davon frei machen und abgrenzen kann).

ansonsten kenne ich noch ein paar facebook-bekannte. ich habe mich um kontakt bemüht, aber er ist sehr sporadisch geblieben und nur dort bei facebook (keine echten treffen). trotzdem tut mir dieser kontakt grundsätzlich schon gut. aber wenn es mir schlecht geht, kann ich das nicht nutzen.

und dann kenne ich noch euch da wir aber nicht zusammen kaffee trinken gehen können, visuell einfach nicht wirklich etwas zusammen MACHEN können - um dann evtl. auch mal über kuchen, vögelchen oder andere dinge zu reden, die uns in einem café gemeinsam umgeben würden... nun ja, und da das forum nunmal ein depressions-forum mit klarer themen-vorgabe ist... bin ich zwar oft überglücklich, dass ich hier mit euch kontakt haben kann - mit menschen, die mich verstehen, wo raum für jeden ist und ich mich als ganzer MENSCH wahrgenommen fühle (komischerweise NiCHT als depressive, obwohl es ein depri-forum ist - von familie und co fühle ich mich stattdessen oft als depressive wahrgenommen)... nun ja, obwohl ich also wie gesagt überglücklich bin hier sein zu können, ist das hier ja aber nunmal auch ein depri-forum mit klarer themen-vorgabe. und das kann ja nicht ein kaffee trinken gehen oder plaudern über unernstere dinge ersetzen.

3.) wenn ich also das ursprungs-bedürfnis nach sag ich mal "normalem" und möglichst echtem gesicht-zu-gesicht-kontakt nicht versorgen kann, dann weiß ich oft nicht weiter und greife wohl tatsächlich nach dem rationalen strohhalm bzw. anker. was macht ihr denn, wenn ihr das ursprungs-bedürfnis nicht erfüllen könnt?

(lesepause)

das mit dem "auseinander-nehmen" mache ich ja auch manchmal bei anderen/euch - weil ich wirklich super gerne helfen WiLL - aber nicht weiß, wie ich emotional statt rational-analytisch helfen KANN. wenn es mir schlecht geht, würde ich emotional evtl. nur schreiben können: "oh man, das tut mir voll leid für dich! warum ist das bei uns alles nur so schwer?! mir geht es nämlich auch gerade schlecht. trotzdem ganz liebe grüße!" - was soll das bitte schön dem anderen helfen?? da ist doch besser, gar nichts zu schreiben, oder?? oder wenn es mir gut geht, könnte ich emotional evtl. schreiben: "guck doch mal aus dem fenster wie schön das wetter gerade ist - das tut mir gerade voll gut. versuch dich dafür zu öffnen und schau mal, was dir gut tun könnte. ganz liebe grüße!" - gut, sowas KÖNNTE EVTL. helfen. aber genauso gut kann es noch trauriger machen, wenn man sieht, dass es dem anderem gut geht, einem selbst aber nicht. und: es kann druck und versagergefühle auslösen, wenn man nichts findet, das einem gut tut. ich habe dann angst davor, anderen zu schaden.

mein studium hat mir was das angeht wohl auch mehr geschadet, als gut getan (sozialarbeit/sozialpädagogik). dort habe ich gelernt - und das war faktisch ein MÜSSEN: alles bis ins detail auseinander zu nehmen, rational zu analysieren, zu reflektieren und heraus zu finden, welche methoden das problem theoretisch lösen könnten. das ist über 4 jahre studium ganz schön zur gewohnheit geworden. weiß nicht, wie ich davon wegkommen soll.

liebe grüße!! kiwi
kiwilana
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Re: Meine Schritte II: Pläne, Fragen.. Aktuell: Wer möchte wieder strahlen üben? ;o)

Beitrag von kiwilana »

Lieber Gregor,

> Meine Erfolge habe ich nicht gefeiert und deshalb fehlen sie in meinem emotionalen "Gedächtnis".
wie wäre es dann, wenn wir das hier mal nachholen?! und: ich glaube nicht, dass keine erfolge bzw. schönen erlebnisse in deinem emotionalen gedächtnis abgespeichert sind. sie sind evtl. verschüttet, überdeckt oder ähnliches. aber gespeichert sind sie trotzdem. das könnte doch ein guter ansatzpunkt sein, um dir bewusster darüber zu werden, welche schönen erlebnisse - mit dir selbst UND mit anderen - es trotz aller probleme und verluste gab. und vielleicht hilft das, ein wenig mehr zuversicht und vertrauen entwickeln zu können.

wann hast du z.b. das letzte mal eine schöne begegnung mit einem menschen gehabt? oder eine schöne erfahrung mit dir selbst gehabt? oder wann hat dir das letzte mal ein mensch ein kompliment gemacht oder dir etwas geschenkt? auch wenn du/ich/wir nicht viele solche erlebnisse hatten/haben: es gab/gibt welche, oder?

weitere fragen könnten sein: was gelingt dir gut und macht dir zudem spaß bzw. freude? wenn du etwas schönes gekocht hast? das ist dann eine deiner fähigkeiten! mit deinem sohn ein schönes wochenende zu verbringen? noch eine fähigkeit: du bist ein toller und lieber vater!!! eine ganz wertvolle und wunderschöne eigenschaft, für die ich dir mehr als nur ein lob, einen orden oder sonst etwas geben möchte.

wichtig finde ich bei solchen überlegungen den aspekt zu beachten: "und macht dir zudem spaß bzw. freude". ich merke nämlich bei mir selbst, dass dinge, die so "üblicherweise" als erfolge bezeichnet werden, FÜR MiCH nicht unbedingt ein grund zum feiern sind. weil bzw. wenn sie mich NiCHT im herzen berühren!!! als ich z.b. meinen bachelor-abschluss mit der note 1,7 gemacht habe, fanden das alle toll. ich habe versucht, mich darüber zu freuen, aber mir hat es nichts bedeutet. mich hat nur gefreut, dass das studium nun vorbei war, wieder frei zu sein, wieder mehr auf mich selbst achten zu können, DAS hat mir etwas bedeutet. und DAS hat mich gefreut und ein bisl inneres feiern war auch da

welche deinem herzen etwas bedeutenden (!!!) alten und neuen schönen erlebnisse gab und gibt es bei dir?

ich glaube, wenn wir dahin kommen könnten, dass wir den fokus auf die dinge legen, die wir können - weil sie uns freude bereiten! anstatt auf die dinge, die wir nicht oder weniger gut können - weil sie uns nicht freudvoll im herzen berühren! dann könnten wir mehr freude & selbstwert empfinden und daraus vertrauen entwickeln.

ganz liebe grüße!! kiwi
kiwilana
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Re: Meine Schritte II: Pläne, Fragen.. Aktuell: Wer möchte wieder strahlen üben? ;o)

Beitrag von kiwilana »

Hallöchen Ramrod Und Likolo wollte ja auch

ich GLAUBE, du musst dort einfach nur login bzw. anmelden anklicken und deinen namen und dein passwort - das du HiER hast - dort eingeben. denn: manuelas depri-forum ist ein "ganz exklusives und geheimes forum" nur für mitglieder von hier was ich sehr schön finde. ich guck da jetzt auch mal rein

bis denne kiwi
Schwert10
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Re: Meine Schritte II: Pläne, Fragen.. Aktuell: Wer möchte wieder strahlen üben? ;o)

Beitrag von Schwert10 »

Hallo Alle,
erstmal an Likolo: Deine Imagination mit dem Inneren Kind finde ich total beeindruckend! Ich wette, jeder Thera, der mit dem Konzept arbeitet, hätte Tränen der Freude in den Augen. Du hast instinktiv genau das gemacht, was in der Arbeit mit dem Inneren Kind getan werden sollte. Ich bin völlig begeistert! Darf ich die Geschichte speichern und meiner besten Freundin schicken?

Kiwi, du hast eine sehr gute Beschreibung der verschiedenen Inneren Figuren und den Zusammenhang zwischen ihnen gemacht. Toll! Darf ich die auch speichern und verwenden? Das ist um Längen besser als alles, was ich zusammengeschrieben hätte! Ich wollte das gestern nämlich auch tun, aber da ist mir genau das passiert, wovon du auch geschrieben hast: Ich wollte meine Gedanken so gern äußern, aber nach einer Weile merkte ich, daß ich immer konfuser wurde und ein starkes Gefühl von Überforderung bekam. Zuerst habe ich mich geärgert, aber dann dachte ich : Halt, an erster Stelle komme ich, und wenn ich jetzt nicht schreiben kann, macht das auch nichts. Ich bin nicht die einzige, die Einfälle dazu hat. Es hat echt gedauert, bis ich mich wieder entspannen konnte. Zum Schluß habe ich mir auch noch klargemacht, daß man manchmal am nächsten Tag viel klarer sieht, ohne groß nachgedacht zu haben, weil unsere unbewußte Sortiermaschine sehr effektiv sein kann.

Heute bin ich froh, daß ich gestern nicht mit Gewalt was zusammengestoppelt habe, denn Du und auch die Anderen haben viel Besseres beigetragen! Danke dafür!

Und nochwas: Helfen kannst du nicht nur mit durchreflektierten Beiträgen, liebste Kiwi.Manchmal sind es Fragen, Zweifel, halbgare Gedanken, unvollständige Ideen oder einfach der Ausdruck deines Mitgefühls, die für andere hilfreich sein können. Oder das Geständnis, daß du eigentlich bloß den Mond anheulen möchtest. Manchmal möchten wir anderen nämlich auch unser Mitgefühl ausdrücken, und wie könnten wir das, wenn du anscheinend nie welches brauchst? Gib uns ruhig eine Chance, dich ab und zu zu bemitleiden!

Ramrod, ich weiß auch nicht ganz genau, wie ich in Manuelas Forum reingekommen bin, ich hatte die gleichen Schwierigkeiten wie du, aber auf einmal war ich drin...Nicht aufgeben!
Das Leben ist wertvoll

ob es nun strahlend ist wie ein diamant

oder dunkel wie kohle

beide sind aus demselben stoff.
ghm
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Re: Meine Schritte II: Pläne, Fragen.. Aktuell: Wer möchte wieder strahlen üben? ;o)

Beitrag von ghm »

Hallo Kiwilana,

leider habe ich es viel zu spät bemerkt.

Ich habe einige schöne Erinnerungen.

Die erste Zeit mit meiner (Ex)frau. unsere Hochzeit, jede Geburt unserer drei Söhne, jede überstandene Erkrankung, der Entlasstag aus den Krankenhäusern.

Das alles sind schöne Erinnerungen, aber ich finde darin nur einen Platz als ein Darsteller von einigen.

Was mir fehlt, weil es nicht stattfand, sind die schönen Erinnerungen, in denen ich die Hauptsache bin.

Das Bestehen meiner Gesellenprüfungen, vieles Gute das ich erleben durfte, ich habe es erlebt, ohne es zu feiern, zu würdígen, zu etwas Besonderen zu machen.

Es war geschafft und das sollte ausreichen.
Eigene Erfolge zu feiern ist doch nicht edel

Naja, jetzt fehlt es halt. Also feiert Eure Erfolge, damit ihr sie emotional auch greifbar habt

Deshalb habe ich an meine Erfolge keine emotionale Erinnerung.
~~ Göttin, lass es Hirn vom Himmel regnen (und nimm den Menschen die Regenschirme weg) ~~
rm
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Re: Meine Schritte II: Pläne, Fragen.. Aktuell: Wer möchte wieder strahlen üben? ;o)

Beitrag von rm »

>....Naja, jetzt fehlt es halt. Also feiert Eure Erfolge, damit ihr sie emotional auch greifbar habt....<

Weißt Du, Gregor,

das klingt so resignierend, so traurig. So, als hättest Du Dich ein wenig aufgegeben? Was veranlasst Dich zu der Annahme, daß da etwas fehlt, was nicht mehr zu ändern ist?

Ich könnte mir vorstellen, daß es da Wege gibt, AUCH noch im Nachhinein sich mit sich selbst zu versöhnen, anzuerkennen, was Du doch alles schon Selbstvertrauen-Schenkendes erleben konntest...hattest nur nicht die Antennen, dieses wahrzunehmen.

Wie wäre es, sich mal selbst anerkennend auf die Schulter zu klopfen? Und außerdem: ich meine, wir brauchen doch nicht die sog. 'Hauptperson' zu sein, denn die Teilhabe allein schon z.B. an der Geburt Deines Kindes ist doch etwas Wunderbares, etwas Großes und Einmaliges...Du bist da Teil dieses Wunders. Ist das nicht genug?

Und wieviele andere Situationen gibt es, an denen wir achtlos vorbeigingen? In der Rückschau entdecken wir evtl. dann Dinge (wenn wir bereit dazu sind), die wir auch im Nachhinein emotional positiv belegen können und erkennen, daß sie eben nicht verloren waren, sondern nur begraben (wie oben schon von Anderen hier erwähnt).

Mir ging es z.B. gerade heute wieder so, daß ich beim Aufräumen Briefe meines Töchterchens wiederfand, die von einem wunderbaren gemeinsamen Urlaub erzählten. Auf einmal waren auch die 'Bilder' wieder dazu da, die ich schon längst vergessen zu haben schien. AUCH ein Wunder, unser oft geschundenes und wenig beachtetes Gehirn mit seinen Milliarden von Zellen und deren Verbindungen, nicht wahr?!

Insofern möchte ich Dir Mut machen, Dich weiter auf den Weg zu machen, Neues und Ungeahntes in Dir zu entdecken .

Herzlichen Gruß an Dich und alle hier,
diesmal besonders auch an Kiwi , die mir so ein schönes Feedback gab. Danke! Edit:
Zu 'mehr' reicht's heut nicht , denn ich bin nun ziemlich 'geschafft' und müde

Reinhart
ghm
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Re: Meine Schritte II: Pläne, Fragen.. Aktuell: Wer möchte wieder strahlen üben? ;o)

Beitrag von ghm »

Hallo Reinhart,

traurig ja, resigniert nein

Aber auf der Suche, wo, wann und wie ich mich "verloren" habe und welche Gefühle mich heute unterstützen.

Da nehme ich vor Allem die zu einem neuen lieben Menschen war.

Wenn wir zusammen sind ist Alles wunderschön und voller Sonne und Wärme.

Leider wohnen wir, jeweils mit unseren Kindern, an den anderen Enden Deutschlands.

Das heisst, wir sehen uns nicht wirklich oft.
Jedes zweite Wochenende "gehört" meinem Jüngsten und dem will ich seinen Papa ja nicht wegnehmen.

So bleiben uns noch die anderen Wochenenden.
mit viele hundert Kilometern An- und Abfahrt.

Und kaum sind wir nicht mehr bei Einander wird es trüber, kälter und einsamer.

Und ich vermisse diesen wunderbaren Menschen, jeden Tag mehr, bis wir uns wiedersehen.
~~ Göttin, lass es Hirn vom Himmel regnen (und nimm den Menschen die Regenschirme weg) ~~
bahari
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Re: Meine Schritte II: Pläne, Fragen.. Aktuell: Wer möchte wieder strahlen üben? ;o)

Beitrag von bahari »

Hallo Ihr Lieben,

hier tut sich ja so einiges. Das finde ich sehr beeindruckend. Schön, dass Ihr hier so viele Anregungen mit allen teilt

Bei mir ist leider gerade "Land unter", deshalb werde ich vielleicht morgen auf diejenigen antworten, die mich persönlich angesprochen haben Ich möchte so gerne noch auf manches eingehen, kann aber heute nicht
Bitte nicht böse sein

Wakora, natürlich darfst Du meinen Beitrag speichern und Deiner Freundin zeigen, wenn Du damit etwas anfangen kannst

Ich wünsche Euch allen eine gute Nacht und weiterhin einen guten Austausch

likolo
maribo
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Re: Meine Schritte II: Pläne, Fragen.. Aktuell: Wer möchte wieder strahlen üben? ;o)

Beitrag von maribo »

Hallo ihr Lieben, hallo kiwi,

All das, was hier über das "innere Kind" geschrieben wurde, ist so anschaulich und interessant beschrieben.

Ich lese es mit soviel Emotionen und möchte euch allen dafür DANKE sagen.

Ich verharre nun schon so lange in meinem/diesem "verflixten Loch" und versuche
angestrengt mit allen Mitteln da raus zu kommen.
Immer wieder suche ich nach neuen Ideen. Denn ich will es schaffen endlich wieder zu mir selbst zu finden.
Nach dem "Inneren Kind" zu schauen, klingt so plausibel.
Und es ist, glaube ich, auch für mich eine Möglichkeit, meine bestehende Situation zu verändern, sie besser zu machen.
Auf jeden Fall werde ich es versuchen…, und ich hoffe, ich kann dies auch ohne Hilfe eines Therapeuten schaffen?!

Und um auf deine Frage,die als Thema für diesen Thread steht, liebe kiwi, zu antworten:
Wer möchte wieder strahlen üben? ;o),
__ SEHR GERN ICH __ DENN HIER BIN ICH IN GUTER "WOHLFÜHL"-GESELLSCHAFT __
Liebe Grüße __ maribo
______________________________
*ICH MUSS NICHT - ABER - ICH KANN*
Liber
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Re: Meine Schritte II: Pläne, Fragen.. Aktuell: Wer möchte wieder strahlen üben? ;o)

Beitrag von Liber »

Hallo Gregor,

>Und kaum sind wir nicht mehr bei Einander wird es trüber, kälter und einsamer.

ja, das kann ich sehr gut verstehen!

Aber was mir dabei auffällt, sei vorsichtig, dich auch in deiner neuen Liebe nicht selbst zu verlieren. Nicht, dass es so weit kommt, dass dir nur die Tage bei oder mit ihr als warm und erfüllt erscheinen.

Denn das kann ebenfalls dazu führen, sich selbst zu verlieren. Vielleicht ist es auch der kleine Junge in dir, der glaubt, diese Wärme und dieses Angenommensein gäbe es nur bei ihr ..... ? Er braucht seinen Platz, dieser kleine Junge, aber er darf den Erwachsenen nicht verdrängen ...

Aber ich glaube, so wie ich dich bisher hier lese, bist du dir dessen durchaus bewusst, nicht?



Liebe Kiwi,

deine Zusammenstellung vom inneren Kind und vom Erwachsenen finde ich ganz toll! Mich beschäftigt es auch immer wieder, aus welchem "Teil" heraus denn meine Gefühle und Gedanken kommen. Manchmal ist es ganz eindeutig mein inneres Kind, aber bei anderen Beispielen weiß ich es nicht bzw. es fällt mir schwer, es zusammenzubringen.

Verlassenheitsangst z.B. ist mein inneres Kind. Aber z.B. Ärger ?


Lieben Gruß
Brittka
kiwilana
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Re: Meine Schritte II: Pläne, Fragen.. Aktuell: Wer möchte wieder strahlen üben? ;o)

Beitrag von kiwilana »

Hallo lieber Gregor

ich weiß nicht, ob du schwierigkeiten hast lange postings zu lesen oder die klein-schreibung dir probleme macht. ich hoffe es nicht. zu mir selbst kann ich nur sagen: dieses posting fiel mir leicht. ich habe nicht nachdenken müssen, nichts geändert, korrigiert, nochmal gelesen o.ä. das heißt vermutlich, dass von mir selbst schreiben DAS ist, was ich eigentlich kann und will. trotzdem ist es ein langes posting. ich denke, das kommt darauf an, worüber ich schreibe. nun zu dir lieber Gregor - eine geschichte aus meinem leben:

an einem donnerstag nachmittag war die offizielle vergabe der bachelor-abschluss-zeugnisse mit sekt und kleiner feier an der hochschule. da paar tage vorher nach der letzten prüfung, der abschluss an sich mir nichts bedeutet hatte, wollte ich erst nicht hin. dann dachte ich aber ähnlich wie du: vielleicht sollte man so etwas doch feiern, es zumindest versuchen. klar war aber: niemand kann um diese uhrzeit. meine mutter, mein freund, mein bruder und meine schwester arbeiteten um diese uhrzeit. trotzdem habe ich mich aufgerafft und bin alleine hin. als ich dann vor der offenen tür zu dem feier-saal stand, sah ich drinnen lauter studenten mit ihren eltern, freunden, angehörigen... ich ging kurz auf´s klo, um mich zu sammeln. dort war viel los:

zwischen toiletten und waschbecken oder auch direkt von der kloschüssel aus schnatterten alle aufgekratzt durcheinander, dass es endlich geschafft sei, alle lächelten und auch ich wurde davon angesteckt und fing an zu lächeln und schnatterte bisl mit. aber in den saal konnte ich nicht gehen. ich ging raus aus dem gebäude.

klar, kannte ich ein paar studenten dort, aber auch sie hatten ihre familie um sich oder zumindest ihren freund oder eine gute freundin. das niemand der mir nahe stehenden menschen, mit denen ich sonst mein leben teile, an diesem tag bei mir war, machte mich einfach zu traurig. ich saß draußen und rauchte eine zigarette und überlegte. ohne die anderen zu sehen, wich die traurigkeit langsam und mir fiel das schöne wetter auf. was ich auch schön fand war, dass ich frisch geduscht war und etwas schönes angezogen hatte - sozusagen zur feier des tages. erst wollte ich ja wieder heimfahren, aber dann dachte ich: nein!



ich entschied in die innenstadt zu gehen, mir evtl. etwas schönes kleines zu kaufen - zur feier des tages - und mir meinen lieblings-ice-white-latte-mocca mit sahne zu gönnen, auch wenn er 3,90 euro oder sowas kostet. und mir dies dann zu gönnen, tat mir wirklich gut. ich kann mir so etwas eigentlich nicht leisten, deshalb war es etwas besonderes und machte mich glücklich. das war meine belohnung, meine eigene kleine feier dafür, das studium beendet zu haben.

ein paar monate später in der klinik, kam der traurige aspekt dieses tages aber nochmal hoch. in einer einzelsitzung fing ich an zu weinen, als ich davon erzählte. eigentlich ging es gerade darum, dass mein freund workaholic ist und so wenig an meinem leben teilnimmt. da kam das beispiel hoch. aber es kam auch trauer darüber hoch, dass meine familie so problematisch ist. denn: mein vater, den ich oben nicht erwähnt hatte, hätte an diesem tag zeit gehabt. aber ich hatte angst davor, dass es mit ihm zu anstrengend würde, deshalb hatte ich ihn nicht gefragt. nach der therapie-sitzung weinte ich auch nochmal vor meinem freund und erzählte ihm, wie das für mich war. er hatte großes mitgefühl und bedauerte, dass er nicht dabei sein konnte. ein ganz klein wenig tröstete mich das sogar. auch wut auf die hochschule ließ ich später dann noch zu: welcher idiot macht so eine veranstaltung an einem werktag-nachmittag? selbst nicht-workaholics bekommen trotz eines solchen anlasses ggf. nicht frei.



was ich dir damit - ganz untheoretisch - sagen will, lieber Gregor: ich denke, es braucht zum einen das zulassen von trauer über verluste, über verpasste momente und dinge, die nicht so waren, wie man es sich gewünscht oder selbst gerne gekonnt hätte. gegebenenfalls spielt auch wut eine rolle und auch diese gilt es wohl zuzulassen. um mit solchen emotionen umzugehen - und sie nicht zu verdrängen, wodurch sie uns unbewusst verfolgen und vergiften - hilft mir eine therapie sehr. es geht ja nicht nur darum, dass sie hochkommen dürfen, sondern auch darum, sie anzugucken, verarbeiten und dann loslassen zu können. auch das forum hilft mir bei solchen dingen sehr - danke dafür an euch alle

zum anderen darf es neben der trauer um solche verluste und nicht stattgefundenen bzw. anders als gewünscht erlebten momente, auch raum für andere wege geben, sich selbst zu feiern bzw. sich gut zu fühlen. und zwar auf die weise, die je nach moment, für DiCH, mich, uns alle möglich und umsetzbar ist. und wenn in einem moment gar kein anderer weg umsetzbar war, dann darf dies zu einem anderen zeitpunkt erfolgen, wenn es möglich wird. irgendwann habe ich beim aufräumen nochmal meine bachelor-arbeit in den händen gehalten. ich habe kurz inne gehalten, sie bewusst angeguckt, ein wenig darin geblättert und dann gedacht:

das alles ist mir so fern geworden - aber ich bin schon stolz, dass ich es geschafft habe, so ein 50 seiten-ding zu schreiben kurz nach abgabe dieser abschluss-arbeit konnte ich so gar nicht denken. denn: während der vier monate, in denen ich sie am PC geschrieben habe, hatte ich aufgrund meiner chronisch trockenen augen sehr oft massive schmerzen, brauchte zahlreiche tabletten und hatte angst davor, dass ich das nicht schaffe, ohne zugrunde zu gehen. direkt nach dem studium organisierte ich dann ja auch die klinik: weil ich durch all das komplett am ende war. in dieser zeit wäre "feiern", konkretes auf mich stolz sein und wirkliche freude darüber, was ich geschafft habe, gar nicht möglich gewesen. aber zu einem späteren zeitpunkt ging es.

ich hoffe, du kannst irgend etwas damit anfangen?! ganz liebe grüße und eine umarmung kiwi
ghm
Beiträge: 1665
Registriert: 25. Dez 2010, 12:38

Re: Meine Schritte II: Pläne, Fragen.. Aktuell: Wer möchte wieder strahlen üben? ;o)

Beitrag von ghm »

Hallo Brittka,

vielen Dank für Deine Warnung.

Das ist einer der Punkte, warum ich zur Zeit sehr Achtsam sein will.
Den Anderen zu lieben, ohne mich zu verlieren.

Zum Glück weiss meine Liebe von meinem Leben mit der Depression.

Hallo kiwilana,

mein Tipp vor lange Posting, mit der Maus mitmarkieren beim lesen. (ab und an wieder neu klicken)

Wenn ich das richtig verstanden habe kannst Du Dich auch "Nachfreuen" und es wird in Deinem emotionalen Gedächtnis gespeichert? Als Gegengewicht gegen dunkle Momente?

Das schaffe ich leider nicht.
Entweder ich feiere unmittelbar, oder es verblasst.

Und ich finde so leicht Gründe, warum ich nicht feiern "darf", es nicht "richtig" sei zu feiern.
~~ Göttin, lass es Hirn vom Himmel regnen (und nimm den Menschen die Regenschirme weg) ~~
kiwilana
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Registriert: 14. Nov 2010, 14:10

Re: Meine Schritte II: Pläne, Fragen.. Aktuell: Wer möchte wieder strahlen üben? ;o)

Beitrag von kiwilana »

Hallo Wakora

> Manchmal möchten wir anderen nämlich auch unser Mitgefühl ausdrücken, und wie könnten wir das, wenn du anscheinend nie welches brauchst?
ach du meine güte, SO wirke ich????? ich kann mir kaum vorstellen, dass das außer dir noch jemand so sehen könnte??? aber wenn doch, bitte gebt mir ganz kurz rückmeldung!! danke!! das würde mir sehr helfen, meine selbstwahrnehmung und eure fremdwahrnehmung gegenüber zu sehen. denn wenn sich das so stark unterscheidet, allein schon bei dir Wakora, dann sende ich ja ganz falsche signale bzw. nachrichten.

ich dachte, ich wirke meistens verzweifelt, angespannt, hilflos, bedürftig, abhängig, etc. ab und zu fühle ich mich auch locker, gut, entspannt. aber meistens schreibe ich hier, weil es mir gerade hier um das schöne mitgefühl untereinander geht. eine frage: warum wirke ich auf dich, als würde ich keines brauchen? woran machst du das fest? das fände ich sehr interessant und hilfreich. danke, mausi

> Gib uns ruhig eine Chance, dich ab und zu zu bemitleiden!
ich glaube, ich habe auch angst, dass es mich runter ziehen würde, wenn ich meine traurigen emotionen jedesmal bzw. öfter ausdrücken würde. deshalb versuche ich das nur zu machen, wenn es gar nicht anders geht bzw. nichts anderes hilft. es war halt früher oft so, dass ich dann immer tiefer rein kam in die traurigen emotionen, wenn ich sie jedesmal zuließ. und dadurch immer hoffnungsloser und depressiver wurde, etc. deshalb versuche ich wohl so oft es geht, nicht einfach nur zu klagen bzw. zu jammern, sondern konstruktiv im kontext von methoden und theorien und so, darüber zu reden. als eine art netz, damit die emotionen nicht völligst unkontrolliert wüten. meint ihr, dass ich das zu intensiv betreibe - und diese logik eher nach hinten losgeht? denkt ihr, ich bin ZU kontrolliert? hast du den eindruck Wakora, dass es mir helfen könnte, wenn ich traurige emotionen mehr ausdrücke? ich geh dann halt voll schnell ab wie ein zäpfchen, alles wird zum drama und ich verliere die kontrolle über meine gefühle - dann gibt es nur noch sie. hat jemand da einen tipp?

dazu kommt: wenn ich ständig sagen würde, wie traurig und depressiv es mich oft macht, dass ich z.b. keine freunde/kontakte habe... dann würder ihr ja bestimmt versuchen, lösungen dafür zu finden und das würde bedeuten: ich müsste mehr handeln, um menschen kennen zu lernen. in den momenten, in denen ich traurig bin, kann ich das aber nicht und würde mich dann schlecht fühlen, als hätte ich selbst schuld daran, dass ich noch keine freunde habe - weil ich nicht (genug) handle. wenn ich euch aber keine lösungsvorschläge ermögliche (z.b. kurz dazu sagen würde: "bitte nicht sagen, was ich als lösung TUN könnte oder sollte - das schaffe ich gerade leider nicht")... das ist doch voll blöd für euch, oder? dann schmeisse ich euch ein jammer-posting hin und ihr steht hilflos da und wisst nicht, wie man dann helfen soll, oder? und euch so zu belasten: ihr seid doch fast alle so mitfühlend - und viele können sich noch nicht gut abgrenzen und leiden dann volle kanne MiT - das will ich aber nicht! ich will nicht, dass andere dann auch noch leiden! ihr lieben herzen

ganz lieben dank für deinen beitrag, Wakora! deine worte brachten bzw. bringen mich gerade mehr an meine gefühle, was ich schon spürte, als ich Gregor antwortete. auch dieses posting fiel mir leicht. allerdings: ich kann nicht versprechen, ob das so bleibt. ich denke, es wäre gut. aber wir hatten das thema hier schon öfter - und evtl. beisst man sich daran die zähne aus. andererseits: "damals" habe ich auch noch nicht mit meinem inneren kind gearbeitet, vielleicht hilft das ja dabei. ich weiß es (noch) nicht. auf jeden fall DANKE

ganz liebe grüße an dich und an euch alle!! kiwi

PS: klar kannst du was kopieren aber nochmal zur sicherheit, auch an Brittka: ich weiß nicht, ob das stimmt, was ich zu kind und erwachsenem geschrieben habe! ich habe kein buch gelesen, das war nur mein gefühl, so scheint es für mich zu sein (im moment). und: ei ei ei, Wakora, wo ist denn dein licht geblieben? du meinst, du hättest das nicht genauso oder besser schreiben können? so ein quatsch!!! es kommt doch auch immer auf den moment und die muse an JEDE/R hier schreibt so unfassbar schöne und hilfreiche beiträge!!!

ist euch das nicht bewusst???!!!
Schwert10
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Re: Meine Schritte II: Pläne, Fragen.. Aktuell: Wer möchte wieder strahlen üben? ;o)

Beitrag von Schwert10 »

Hi Kiwi,
verflixt, ich habe mich irgendwie unklar ausgedrückt! Tut mir echt leid! Du sollst gar nichts anders machen als bisher. Mir war nur aufgefallen daß du dir in deinen Beiträgen so oft Gedanken darüber machst, ob du uns nicht zu sehr belastest, entweder mit langen Postings, "Wirren Gedanken", negativen Gefühlen, Fragen statt Antworten... Ich wollte dir nur Mut machen, das alles auch zu äußern, neben deinen wunderbaren reflektierten Beiträgen! Ich hatte das Gefühl, du meinst nur helfen zu können wenn du Durchdachtes in deinen Beiträgen schreibst, und ich wollte dir versichern daß auch das Andere hilfreich sein kann und du dich nicht zurückhalten mußt, wenn halt mal was nicht bis zu Ende durchreflektiert ist.

Ich würde dir auf keinen Fall empfehlen, traurige Emotionen zu äußern, wenn es dich runterzieht. Nur wenn es dir guttäte, brauchst du dich nicht zurückzuhalten. Nur Du kannst aber entscheiden, wieviel Kontrolle oder wie wenig gut für dich ist. Manchmal kann man auch mehr rauslassen als an anderen Tagen.Manchmal auch gar nichts, und dann ist das auch richtig.

Ich habe bei starken Gefühlen auch so eine "Rationalisierungsmaßnahme": Wenn sie akut sind, verliere ich kein Wort darüber, erst wenn sie ein paar Tage hinter mir liegen,kann ich sie beschreiben und mitteilen. Hat mir den Ruf eingebracht, ich könne gut Gefühle äußern, aber in Wahrheit kann ich mich gut "über" Gefühle äußern. Ein kleiner , aber feiner Unterschied. Sonst geht es mir nämlich wie dir, ich verliere die Kontrolle und werde von meinen Gefühlen eingenommen. Natürlich kann das auch passieren , wenn ich hier lese, aber wenn es zu viel wird, höre ich eben einfach auf. Ganz am Anfang , an den ersten Tagen hier im Forum mußte ich buchstäblich rauslaufen, weil ich die furchtbaren Geschichten nicht ertrug. Kann immer wieder passieren, sogar wenn jemand was Schönes erzählt. Dann bin ich vielleicht tieftraurig, weil es mir nicht auch so gut geht. Du siehst, daß kein anderer deine Gefühle in der Hand hat, was an einem Tag gut ist, kann an einem anderen runterziehen. Aber die meisten von uns sind erwachsen...

Noch das mit dem Mitgefühl: War eigentlich augenzwinkernd gemeint. Tut mir echt leid, daß das nicht rüberkam! Natürlich merke ich daß du manchmal Mitgefühl brauchst, du schreibst nicht nur ehrlich, finde ich, sondern auch klar verständlich .Übrigens selbst dann, wenn du das Gefühl hast, wirres Zeug zusammenzuschreiben. Ich habe jedenfalls selten Verständnisprobleme.Und wäre auch nicht so schlimm, ich kann ja nachfragen, nich?

Aber jetzt geht mir langsam die Luft aus... Eigentlich wollte ich nur Folgende sagen: Du machst alles gut so, wie du es tust, aber du darfst uns ruhig mehr "zumuten", wenn du es möchtest oder brauchst! Bitte bitte nicht so viele Schuldgefühle!


Umarme dich wenn du magst - und noch mal Entschuldigung,weger meiner unklaren Ausdrucksweise...ich werde demnächst besser aufpassen
Wakora
Das Leben ist wertvoll

ob es nun strahlend ist wie ein diamant

oder dunkel wie kohle

beide sind aus demselben stoff.
kiwilana
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Re: Meine Schritte II: Pläne, Fragen.. Aktuell: Wer möchte wieder strahlen üben? ;o)

Beitrag von kiwilana »

Hallo Likolo

ich hoffe, der smily ist nicht zu aufdringlich bzw. gut drauf - manchmal kann das ja nerven, wenn es einem nicht so gut geht - aber ich wollte versuchen, dich bisl zu aktivieren. als ich deinen beitrag vorhin las und dass es dir nicht gut geht, überlegte ich erst, dachte dann aber, vielleicht brauchst du erstmal bißchen zeit. irgendwie dachte ich, wenn du nicht schreibst, warum es dir nicht gut geht, magst du davon evtl. gerade nicht erzählen.

aber jetzt denke ich: was soll´s! ich frag dich einfach - vielleicht traust du dich ja auch nicht, das hier zu schreiben, hast angst, uns zu überfordern oder ähnliches: das ist nicht der fall!! liebe Likolo, ich lade dich hiermit ganz herzlich ein, dich und deine gefühle auszudrücken! was ist gerade los bei dir, mausi? vielleicht können wir ja ein wenig helfen

ich werde das auch gleich mal versuchen Wakora hat mich ja heute inspiriert, mal ohne den anspruch auf konstruktivität zu schreiben. das ist zumindest das, was ich für mich daraus ziehen konnte und WOLLTE - weil ich das sehr gut finde, es nimmt mir enormen druck. natürlich nur, wenn du das gefühl hast, dass es dir gut tun würde, deine emotionen mal ausdrücken. wenn du einen anderen weg besser findest oder angst hättest (habe z.b. ich manchmal), dass es dich durch´s aufschreiben noch tiefer runter zieht, dann natürlich nicht. aber wenn du das gefühl hast, dass es dir gut tun könnte, uns zu erzählen wie´s dir geht und liebe antworten von uns zu erhalten ... dann würde ich mich freuen, bald von dir zu hören

auch wenn die sonne bei dir gerade nicht scheint, ich sehe und spüre dein licht trotzdem - immer und auch für dich werden sich die wolken sich bald wieder lichten - denn nach jedem regen, kam bisher noch immer sonnenschein auch bei uns depressiven alles wird gut, mein engel!! ganz liebe grüße & umarmung! kiwi

Flocke74
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Re: Meine Schritte II: Pläne, Fragen.. Aktuell: Wer möchte wieder strahlen üben? ;o)

Beitrag von Flocke74 »

Hallo, ich bin ganz neu hier, weil ich immer wieder mit dieser Dunkelheit um mich herum zu kämpfen habe. Und auf der Suche bin, wie es wieder strahlt, bitte auch etwas länger, als nur für ein paar Minuten. Mich hat heute eine Geschichte aufgebaut. Eigentlich eine kleine Serie. Es geht um so vieles, was depressiv macht - Einsamkeit und Sehnsucht. Und es ist so schön beschrieben, wie man immer tiefer reinrauscht... Aber auch wieder raus komt. Okay, es klingt sehr nach Fantasy, aber mir hats geholfen. Nach dem Lesen hatte ich Gänsehaut und habe tatsächlich gestrahlt. Probierts mal aus...http://kostblog.de/duell-in-der-dammerung-3/2011/05/24/
Liebe Grüße von Flocke
kiwilana
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Re: Meine Schritte II: Pläne, Fragen.. Aktuell: Wer möchte wieder strahlen üben? ;o)

Beitrag von kiwilana »

Hallo Wakora-Hase

also du hast mal GAR nichts unklar ausgedrückt, meine liebe selbst-kritische seele ach ja, wir sind schon ein haufen - ein liebenswerter alle miteinander weißt du, ich hab mir einfach die dinge, anregungen und eigenen überlegungen und fragen aus deinem posting heraus gezogen, die gerade gepasst haben - und was mir sehr hilft gerade! selbst wenn etwas augenzwinkernd gemeint war - es hat etwas mit mir gemacht - etwas gutes! denn ich selbst finde mich oft ZU reflektiert und das ist dann das anstrengende, wenn ich diesen anspruch beim schreiben an mich habe - obwohl ich gerade SO gar nicht kann. ich freue mich jetzt einfach darauf zu versuchen VON MiR SELBST zu erzählen, locker und unreflektiert, wenn ich gerade nicht die kraft habe reflektiert zu sein. und wenn ich lust (und die nötige konzentration habe), dann kann ich reflektieren, was die muse hergibt das möchte ich nun üben, das so machen, wie es gerade passt.

und bei mir kam genau das an, was du auch sagen wolltest: ich kann und darf anscheinend auch anders helfen - niemand erwartet von mir, dass ich immer reflektiert bin. dein beitrag tat gut - das darfst du annehmen

ganz liebe grüße! kiwi
kiwilana
Beiträge: 1622
Registriert: 14. Nov 2010, 14:10

Re: Meine Schritte II: Pläne, Fragen.. Aktuell: Wer möchte wieder strahlen üben? ;o)

Beitrag von kiwilana »

Hallo Flocke,

herzlich willkommen im forum ich fühle mich sehr wohl in dieser gemeinschaft und ich hoffe, auch dir wird sie gut tun - bestimmt deinen link guck ich mir morgen mal an klingt wirklich schön! ich freue mich schon auf eine austausch mit dir! komm hier gut an und bis bald (muss was essen, der bauch knurrt;) ***

liebe grüße! kiwi
bahari
Beiträge: 165
Registriert: 25. Mär 2011, 23:50

Re: Meine Schritte II: Pläne, Fragen.. Aktuell: Wer möchte wieder strahlen üben? ;o)

Beitrag von bahari »

Liebste Kiwi,

Du bist so lieb und fürsorglich, DANKE!!! Du solltest Dir aber keine Gedanken um mich machen, das wollte ich nicht. Ich glaube, wir denken manchmal ähnlich Ich wollte hier in Deinem Thread nicht rumjammern, wollte auch diese wunderbare, konstruktive Stimmung nicht stören und war mal wieder sprachlos

Aber Deiner liebevollen Einladung kann ich, nachdem ich ein paar Tränchen verloren habe, nicht widerstehen. Dann versuche ich mal, mich (ein wenig) auszudrücken - Achtung, das könnte aber wieder mal lang werden:

Kiwi, am 22.05. hast Du das mit dem inneren Kind sehr schön und klar formuliert; das hat mir sehr geholfen

Zum Druck möchte ich noch sagen: auch wenn Du Dir Deiner Gefühle manchmal nicht so klar bist (wir üben ja hier, oder?!), vielleicht versuchst Du es trotzdem mal andersrum?! Z.B.Wenn Du schreibst, weißt aber nicht so recht - will ich jetzt oder muss ich und warum eigentlich.... - bringst es aber zu Ende oder auch nicht: dann könntest Du DANACH mal darauf achten, wie es Dir dann geht. Bist Du stolz, wenn Du geschrieben hast, oder stolz, wenn Du Deine Grenzen beachtet und aufgehört hast? Fühlst Du Dich angenehm erschöpft oder ausgelaugt? So kannst Du vielleicht lernen, Deine Gefühle wahrzunehmen, besser einordnen, ob es jetzt eher ein Müssen oder Wollen war und ob es Dir gut tut oder nicht. Weniger Kopf - mehr Bauch und dann aus den Erfahrungen lernen. Wie findest Du das?

Du und Wakora, Ihr beide habt das Thema ja schon sehr schön "zerlegt" dem ist nichts hinzuzufügen. Vielleicht ist ja Dein Bedürfnis, mal reflektiert und mal emotional zu schreiben nicht immer berechenbar. Du bist nicht ZU reflektiert oder ZU..... Alles sind Teile von Dir, die alle Ihre Berechtigung haben und Ihre Aufmerksamkeit fordern. Das ist doch völlig O.K. so. Und Deine emotionalen Kurzbeiträge finde ich genauso wertvoll, berührend, hilfreich und schön wie Deine langen, reflektieren Beiträge.

Übrigens finde ich, dass Ihr BEIDE ganz klar, nachvollziehbar, verständlich und rhetorisch wunderschön schreibt. Stellt doch bitte mal kurz Eure Scheffelchen beiseite

@-> @->

Zu Eurer Diskussion über die schönen Erinnerungen und das Vertrauen in sich selbst möchte ich auch noch gerne etwas sagen:

Lieber Gregor,

Kiwi (die bereits einen Teil meiner Gedanken so wunderbar leicht und einfühlsam formuliert hat) und die anderen hier haben ja schon viel dazu gesagt. Ich möchte noch folgendes ergänzen:

Erst einmal finde ich es sehr schön, dass Du Dich ein wenig geöffnet hast; ich nehme ein bisschen Vertrauen wahr. Stimmt das? Mein Eindruck, meine Wahrnehmung (begrenzt auf die Informationen aus diesem Forum, anhand Deiner Beiträge, gefiltert durch das Forumsthema und im Bewusstsein, dass ich Dich nicht persönlich kenne) ist, dass Du sehr intelligent, reflektiert, diszipliniert, hilfsbereit, pflichtbewusst.....bist.

Du bist hier oft für andere da, erbittest aber selten etwas. Manchmal aber lässt Du ein paar Deiner Baustellen erkennen. Wenn mein Eindruck, meine Wahrnehmung stimmt, dann ist das sehr mutig von Dir

Allerdings empfinde ich auch ein wenig Traurigkeit, die Du ja schon bestätigt hast. Ich möchte gerne mal ein paar Deiner eigenen Beiträge zitieren: Du sagst oft, seid gut zu Euch, selbst hast Du aber schon mal geschrieben, dass Du Dir nichts Gutes zu essen oder mal etwas Schönes gönnen magst. Oben schreibst Du, dass Du oft Gründe findest, warum Du etwas nicht feiern darfst. Du hast auch schon mal geschrieben, dass wir nicht "erwachsen" mit dem inneren Kind reden sollen, weil es das nicht versteht...

Du sagst, Dein inneres Kind vertraut Dir (noch) nicht, Du hast nur wenige schöne Erinnerungen in Deinem emotionalen Gedächtnis und Du arbeitest mit dem inneren Kind und an Deinem Selbstwert. Irgendwie hängt das für mich alles zusammen.

@-> @->

1.Ich habe - durch Euch angeregt - auch mal nach alten, positiven Erinnerungen geforscht und kaum welche gefunden. Manche konnte ich jetzt, zumindest ein bisschen, nachholen. Ich habe mich in Gedanken noch einmal in die Situation versetzt und darauf geachtet, was ich fühle (fühlen würde), wenn das Ereignis jetzt stattfinden würde. Und diese Gefühle versuche ich dann festzuhalten.

2.Bzgl. der endgültig verpassten, schönen Erinnerungen empfinde ich Trauer (wie Kiwi schon schrieb). Trauer kann ich zulassen und in Frieden gehen lassen.

3.Die gute Nachricht ist: es ist noch nicht zu spät. Wir können ab sofort, oder morgen, oder wann immer wir dazu bereit sind, anfangen, solche "Goldenen Kärtchen" anzulegen und zu speichern, ein Schatzkästchen (real oder im Gedächtnis) zu kreieren.

Lieber Gegor, Du bist hier so ein WERTVOLLER Bestandteil des Forums, magst Du dieses Kompliment annehmen? Du bist ein liebevoller Vater und das hast DU ganz alleine, SELBST geschafft. Du hattest kein gutes Vorbild für einen liebevollen Vater und bist es jetzt trotzdem. Wer außer DIR SELBST sollte dafür die Lorbeeren kassieren??? Wie WERTVOLL ein liebevoller Vater ist, weißt Du doch am besten, oder?!..................

4.Und nun noch ein Wort zu Deinem inneren Kind. Du schreibst ja oft, dass Du mit dem inneren Kind ARBEITEST!! Das klingt sehr erwachsen und wenig freudvoll. Magst Du den kleinen Gregor mal fragen, was er von Dir erwartet? Was er sich von Dir wünscht? Und wenn er sich versteckt, was ist das für ein Verstecken? Will er Dich ärgern, hat er Angst, will er lustvoll und ausgelassen spielen? Was braucht er, damit er dem großen Gregor vertrauen kann? Lobt der große Gregor den kleinen Gregor manchmal?

Ich kann mich selbst (noch) nicht gut wahrnehmen, gut zu mir sein, mich so behandeln, wie ich andere behandle. Deshalb stelle ich mir meine innere, kleine likolo wie eine eigene Person vor. Das hilft mir, nett zu ihr/ mir zu sein. Behandelst Du den kleinen Gregor so liebevoll wie Deine realen Kinder - sprich, hast Du dabei die gleichen Gefühle? Das ist für mich ein Schlüssel, um dieses Vertrauen - SELBST-Vertrauen - aufzubauen.

Wenn es Dir gelingt, dass Du Dir selbst vertraust, dass Du weißt, wie wertvoll Du bist, dann glaube ich, wirst Du Dich in einer neuen Beziehung nicht verlieren. Dann hast Du es auch nicht nötig, Dich darüber zu identifizieren. Und dann ist es hoffentlich auch mit vielen Kilometern zwischen Euch nicht ganz so kalt...

Ich hoffe, ich bin Dir und allen, denen es ähnlich geht, nicht zu nahe getreten. Ich hoffe, das kommt jetzt alles nicht irgendwie "oberschlau" rüber. Ich sitze ja im selben Boot, hab auch noch einen langen Weg vor mir und kann es auch noch nicht so gut. Ich habe lediglich die Hoffnung, dass es bei mir so funktionieren könnte und vielleicht hilft das ja dem ein oder anderen auch?!

Wenn ich jetzt jemanden nicht beachtet habe, dann entschuldigt bitte, bin zurzeit etwas durch den Wind, was ich unten versuche, zu erklären.

Jedem, der es annehmen mag, möchte ich heute eine liebevolle, mütterliche Umarmung schicken

likolo
bahari
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Re: Meine Schritte II: Pläne, Fragen.. Aktuell: Wer möchte wieder strahlen üben? ;o)

Beitrag von bahari »

Liebe Kiwi,

was hast Du da denn bloß in mir losgetreten? Das musste wohl mal raus?! Ich war schon drauf und dran, zu kürzen, zu löschen.... war mir wieder so unsicher..... Und hab jetzt beschlossen, einfach mal die Reaktionen abzuwarten, quasi eine kleine Mutprobe...

Jetzt versuche ich mich ein bisschen kürzer zu fassen

Ich hatte also ganz schlimme Gefühle (da kam einiges aus der Kindheit hoch - durch ein ganz banale, blöde Situation). Das habe ich, glaube ich, weiter oben schon erwähnt. Es ging um Schwindeln, aus Angst vor Strafe und die Erkenntnis, dass ich diese Gefühle als Kind wohl häufig hatte. Das wusste ich zwar theoretisch (im Kopf), aber die Gefühle waren seit über 30 Jahren nicht mehr da. Die hatte ich verdrängt, mich arrangiert.....

Dann war ich außerdem noch in einer dummen Situation mit meinem Mann, ich stand total unter Druck, die junge likolo hat durchgegriffen und gehandelt !!!

Ich habe meinem Mann von der Depression und der Therapie erzählt, die ganz dunklen Momente angedeutet und die Zukunft in Frage gestellt. Da ist alles über mir eingebrochen. Die letzte Zeit war ich ja schon nicht so stabil, dazu in der einen Arbeit eine Chefin, kurz vor dem Nervenzusammenbruch, in der anderen Arbeit...ohne Worte, die Panickattacke und dann noch die ungeklärte Situation in der Familie. Zuerst war da ein großes, bedrückendes Schweigen, meine Schuldgefühle, Ängste, Unsicherheit, schwierige Gespräche, ...........

Am Montag bin ich total zusammengebrochen, musste mit dem Auto an einer Landstraße anhalten, deren Bäume mich schon oft "angelächelt" haben.

Aber jetzt kommt die gute Nachricht: Ich habe hier ja ganz viele liebe Berater, Hausaufgabensteller und eine sehr fürsorgliche Sozialpädagogin, deren Hinweise ich versucht habe, zu berücksichtigen:

1.Ich habe mich wenigstens für 3 Tage krank schreiben lassen.

2.Ich habe Grenzen gesetzt, relativ klar gesagt, was ich in Zukunft nicht will und was ich mir wünsche. Da ich aber das Setzen von Grenzen noch nicht gewöhnt bin, hatte ich direkt wieder Schuldgefühle und ein schlechtes Gewissen. (Hier hat aber der "Kopf über den Bauch" gesiegt), d.h. die Grenzen sind gesetzt und bleiben es auch!

3.Ich habe Verantwortung abgegeben. Ich fühle mich jetzt nicht mehr für das Glück anderer (Angehöriger) verantwortlich, bin nicht mehr schuld, wenn etwas schief läuft. Ich bin da und helfe, wenn nötig, aber bin dabei frei und selbstbestimmt.

4.Ich fühle tatsächlich so etwas wie Vertrauen in mich selbst; ich kann also handeln, bin aus der Starre und Handlungsunfähigkeit rausgekommen.

5.Jetzt wissen es eine Hand voll Personen, was für mich so unglaublich schwer war und plötzlich ist es mir egal, wenn es jetzt noch jemand (bis auf meine Eltern!!) erfährt. Ich kann mich jetzt anscheinend so annehmen wie ich bin. Bin mir selbst gut genug!!!! (was ich ja bisher weder für mich noch für andere war)

6.Ich bin sogar mit einem gemalten Bild (halbwegs) zufrieden. für meine Verhältnisse ist es ganz O.K. Zum ersten Mal in meinem Leben!!!

Also rein äußerlich war ich fleißig, habe einiges geklärt, anderes offen gelassen. Das lasse ich in Ruhe auf mich zukommen, habe aber klare Verhältnisse geschaffen.

Innerlich geht es mir gerade (noch) sehr schlecht. Da sind so viele Emotionen, Tränen, Erschöpfung, die Angst, dass alles Gute daran sich wieder verflüchtigt, dass ich
das Erreichte nicht halten kann, dass ich schon morgen wieder alles anzweifle, alles völlig falsch wahrnehme, in meinem äußeren Leben und hier im Forum.........

Da hat jemand in mir wohl noch nicht genug Vertrauen und ich glaube, dass das die erwachsene, von negativen Erfahrungen geplagte........likolo ist??!!

Vielen Dank fürs Lesen, für die Geduld und Fürsorge

likolo
ghm
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Registriert: 25. Dez 2010, 12:38

Re: Meine Schritte II: Pläne, Fragen.. Aktuell: Wer möchte wieder strahlen üben? ;o)

Beitrag von ghm »

Hallo likolo,

vielen Dank für Deine lieben Worte.

Gerne nähme ich sie an, ich kann aber nicht.

"dass Du sehr intelligent, reflektiert, diszipliniert, hilfsbereit, pflichtbewusst.....bist"

Hilfsbereit (so weit ich kann) ja, pflichtbewusst? Eher ängstlich auf die Konsequenzen, wenn ich meine Pflichten "vernachlässige".

intelligent, reflektiert, diszipliniert, leider eher nicht.

Ja, ich erbitte selten etwas, da Ihr mir doch so viel gebt.
Eure Anteilnahme, Euren Zuspruch, Eure Aufmerksamkeit, mein bei Euch sein. Was sollte ich noch erbitten?

Meine Baustellen wollen von mir gebaut werden.

Aber wenn ich nicht weiterkomme hole ich mir gerne Rat, wie um Weihnachten letztes Jahr.

Das "Arbeiten" mit dem Kind hört sich furchtbar an, ich habe aber noch kein besseres Wort gefunden.

Es sind eher Gespräche, auch wenn es in letzter Zeit etwas still mit uns zwei ist. Der Große steht zu stark unter Druck und hört den Kleinen nicht mehr richtig.
Auch fehlt mir der Antrieb, nach der Arbeit mich nochmal auf den Weg zu machen, allein.

Wenn ich mit meiner Liebsten zusammen bin, geht das viel besser. Leider ist das nicht so oft wie ich es gerne hätte.

Wir leben nun mal viele hundert Kilometer von einander entfernt und können nicht einfach "die Zelte abbrechen" (die jeweiligen Kinder allein zurücklassen)

Dieses Getrenntsein macht mir zur Zeit einige Gefühlsprobleme, dem Kleinen, wie dem Großen.

"Lobt der große Gregor den kleinen Gregor manchmal?"
Nicht wirklich. Wie geht das?

"ein liebevoller Vater"?
Meine zwei großen Söhne melden sich so gut wie nie, in ihrem Leben scheine ich doch nicht mehr wichtig zu sein.
Ja, ich könnte sie öfter anrufen, aber dann hätte ich das Gefühl, mich in ihr Leben reinzuhängen. Ich wollte doch auch damals frei von meinen Eltern mein Leben gestalten.

Und der Jüngste ist wortkarg (das war er schon immer) und ich finde selten einen Zugang zu ihm.
Vermutlich, weil ich, seit seiner Geburt auch viel mit mir (und meiner Exfrau) zu werkeln habe.
Ich komme einfach nicht an ihn ran.

(So wenig wie an meinen Kleinen zur Zeit.
Vor Wochen waren wir näher bei Einander)

Mache Dir bitte keine Sorgen, Du könntest mir zu nahe treten!
Ich bin froh um jedes offene Wort.
Das ist doch der Sinn von Freunden, dass sie einander ihre Wahrnehmung von ehrlich mitteilen.
(Auch wenn es Mal heissen könnte, heute warst Du aber ein ganz großer Idiot)
Wenn es unter Freunden keine Ehrlichkeit gibt, hätte der Austausch für mich keinen Wert.
~~ Göttin, lass es Hirn vom Himmel regnen (und nimm den Menschen die Regenschirme weg) ~~
kiwilana
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Registriert: 14. Nov 2010, 14:10

Re: Meine Schritte II: Pläne, Fragen.. Aktuell: Wer möchte wieder strahlen üben? ;o)

Beitrag von kiwilana »

Hallo Maribo

> Ich verharre nun schon so lange in meinem/diesem "verflixten Loch" und versuche angestrengt mit allen Mitteln da raus zu kommen. Immer wieder suche ich nach neuen Ideen.
erstmal würde ich dir gerne rückmelden: auf mich wirkst du oft gar nicht so, als würdest du in einem loch stecken. deine oftmals lustigen smilys, deine häufigen guten dinge des tages postings, soviele tolle gerichte bei heute gibt´s. du sagst oben "angestrengt": versuchst du sozusagen krampfhaft gutes zu fühlen?

> Denn ich will es schaffen endlich wieder zu mir selbst zu finden.
"endlich" klingt nach zeitdruck, stress, ungeduld. "schaffen" nach anstrenger arbeit. findest du, dass noch kein prozess begonnen hat? du kleine dinge spürst, stück für stück mehr über dich erfährst, dir näher kommst? wenn es sich für dich zu wenig bzw. zu langsam anfühlt: woran könnte das liegen? schaust du auch nach innen? lauschst deinen emotionen? das frage ich so genau, weil ich von dir soviele gute dinge (des tages;), schöne erlebnisse beim kochen lese und i.d.R. fröhlich-lustige smilys zum ausdruck kommen - aber eine traurige, verletztliche oder auch neutrale Maribo habe ich hier bisher selten wahrgenommen. wenn du sagst, du steckst in einem loch, dann gibt es diese Maribo wohl auch, oder? vielleicht wäre eine möglichkeit dir näher zu kommen, wenn du mal schaust, ob du auch diese seite von dir zulassen und ausdrücken kannst? du darfst!!!

> Nach dem "Inneren Kind" zu schauen, klingt so plausibel. Und es ist, glaube ich, auch für mich eine Möglichkeit, meine bestehende Situation zu verändern, sie besser zu machen. Auf jeden Fall werde ich es versuchen…
"sie besser zu machen", das klingt für mich auch nach anspruch. und "meine bestehende situation zu verändern" ergänzt das: das ziel steht schon ganz klar vor dir, wie es scheint. dabei wäre es ja erstmal ein langsames kennen lernen, schauen, was da noch so in dir verborgen ist, wie die kleine Maribo aussieht, was sie fühlen könnte, etc. natürlich wünsche ich mir genau das selbe: dass meine situation besser wird, durch das was ich tue und versuche. aber mich selbst näher kennen zu lernen steht im vordergrund (gute ergebnisse wären dann der nebeneffekt). kannst du dir ein erstes "Hallo Maribo!" auch ohne druck zurufen? geht das?

> und ich hoffe, ich kann dies auch ohne Hilfe eines Therapeuten schaffen?!
tut mir leid, wenn ich dir heute soviele fragen stelle, aber das waren meine gedanken dazu: warum hoffst du, dass du dies auch ohne hilfe eines therapeuten schaffen kannst? musst du gerade die übliche zwei-jahres-pause machen? oder ist es, weil du keine hilfe annehmen kannst? alles ohne fremde hilfe schaffen willst? hat es evtl. mit vertrauen zu tun? zu fremden, zu einem therapeuten? also ich finde, egal ob forum, tolle bücher, tolle methoden oder was auch immer: therapie hilft mir unglaublich viel! und warum sollte man auf etwas verzichten, das gut tut bzw. hilft?

> Und um auf deine Frage, die als Thema für diesen Thread steht, liebe kiwi, zu antworten: Wer möchte wieder strahlen üben? ;o), __ SEHR GERN ICH __ DENN HIER BIN ICH IN GUTER "WOHLFÜHL"-GESELLSCHAFT __
ja, ich fühle mich hier auch super wohl vielleicht kannst du dich in dieser wohlfühl-gesellschaft ja auch etwas öffnen? und noch eine letzte frage: was stellst du dir unter strahlen üben vor? arbeit oder dich kennen zu lernen?

i drück di mal ganz lieb und hoffe meine fragen haben dich nicht umgepustet bis baldi kiwi
kiwilana
Beiträge: 1622
Registriert: 14. Nov 2010, 14:10

Re: Meine Schritte II: Pläne, Fragen.. Aktuell: Wer möchte wieder strahlen üben? ;o)

Beitrag von kiwilana »

Hallo Brittka Und Gregor Und alle

> deine Zusammenstellung vom inneren Kind und vom Erwachsenen finde ich ganz toll!
danke! (komplimente annehmen üben ) Gregor: meine verhaltenstherapeutin hatte mir das vor jahren als hausaufgabe gegeben: "danke!" sagen - sonst nichts!! auch wenn du dabei FÜHLST es nicht annehmen zu können. trotzdem nur "danke!" sagen - sonst nichts!! brav wie ich bin, habe ich diese hausaufgabe oft gemacht und mit der zeit kam ein neues gefühl. nicht jedes mal, aber öfter empfand ich, dass ich es sogar annehmen konnte. wenn die innere (annahme-) blockade nur schwer aufzulösen ist, kann verhaltenstherapie helfen, eingefahrene gedanken- und gefühls-muster durch verändertes verhalten zu beeinflussen. also "danke!" sagen und sich dann ratz fatz auf die zunge beissen und verkneifen, danach weiter zu reden und alles wieder schlecht zu machen bzw. abzulehnen. vielleicht magst du das mal üben? als hausaufgabe? wenn du möchtest...

was mir dabei auffällt: ich kann zwar mittlerweile öfter komplimente annnehmen, aber es kommt wohl auch darauf an bei was: wenn jemand sagt, dass mein kuchen super toll schmeckt, dann freue ich mich ehrlich und von herzen über dieses kompliment - kann es einfach und frei annehmen. wenn ihr meine "schicken" beiträge lobt, kann ich das net so gut und ich habe das gefühl, da steckt ein wichtiges thema dahinter: dinge, die während ich sie tue, schon mein herz berühren - da berührt und erreicht mich auch ein kompliment (z.b. auch, wenn jemand meine natur-fotos schön findet). dinge, bei denen iCH, mein innerstes WESEN, mein inneres kind nicht WiRKLiCH zum ausdruck kommen (sondern primär bzw. nur der verstand)... DA fühlen sich komplimente oft an, als würden sie gar nicht MiR gelten - weil das nicht wirklich iCH war. krasse erkenntnis das kann mir ja sogar dabei helfen, heraus zu finden, was ich wirklich mag bzw. wer ich wirklich bin:

das, was ich (besser) annehmen kann, entspricht mir einfach mehr, meinem wesen, meinen werten. doch, das sehe ich gerade echt so. passt total!! kuchen, fotos, schön gedeckter tisch, anderen eine freude machen, lecker essen kochen, wenn ich lustig bin oder dass ich liebevoll und verständnisvoll sein soll: das kann ich annehmen. intelligent, rhetorisch begabt, hübsch oder richtung sozialpädagogik kompetent: das kann ich nicht so gut annehmen da auch bisl mehr anzunehmen, daran möchte ich schon arbeiten - aber: nur bisl. denn: diese dinge BEDEUTEN mir in meinem tiefsten inneren nicht wirklich etwas bzw. viel. ja, das SPÜRE ich - das WEiß ich!! hey, wie ist das bei euch? hat jemand auch den eindruck, dass wir daran bisl was über uns selbst erfahren können? ich find´s grad sehr schön, das macht endlich mal sinn für mich. wünsch ich euch auch



> Mich beschäftigt es auch immer wieder, aus welchem "Teil" heraus denn meine Gefühle und Gedanken kommen. Manchmal ist es ganz eindeutig mein inneres Kind, aber bei anderen Beispielen weiß ich es nicht bzw. es fällt mir schwer, es zusammenzubringen. Verlassenheitsangst z.B. ist mein inneres Kind. Aber z.B. Ärger ?
ich denke auch, dass verlust-angst vor allem mein inneres kind fühlt. wobei auch erwachsene angst davor haben können, verlassen zu werden - wenn man jemanden liebt und der redet z.b. vom schluss machen: davor angst zu haben, weil man es nicht möchte und die beziehung schön fand, ist ja auch ein ganz normales gefühl! angst zu haben vor dem liebes-kummer, den dies mit sich bringen würde. angst vor schmerz und leid: verständlich.

ABER: ich finde, es ist das kind, wenn sich ein verlust - oder nur die vorstellung davon - so anfühlt, als würde die komplette existenz davon abhängen! zumindest mein inneres kind fühlt verlustangst so oft und so stark - das ist dann wie existenz-bedrohend. und DAS klingt für mich dann eindeutig nach einem kind: existenz-angst, das gefühl, alleine nicht leben zu können. für ein kind stimmt so etwas ja auch, es ist abhängig von anderen. aber erwachsene eben nicht. zumindest nicht auf diese weise.

du fragst, welcher teil ärger fühlen könnte... ich hab jetzt keine liste oder so, aber ich vermute mal: fast jedes menschliche gefühl kann nicht nur vom erwachsenen, sondern auch von unserem inneren kind gefühlt werden. ich weiß jetzt nicht genau welche NiCHT, aber ich denke, nur wenige gefühle sind kindern evtl. fremd und kommen erst später, z.b. sexuelle lust oder sowas. deshalb denke ich: egal ob verlustangst, ärger, liebe, freude, trauer oder was auch immer: ich vermute irgendwie, dass das (aus-) maß (!) des gefühls und was dies mit einem macht, sozusagen kennzeichnet bzw. erkennen lässt, welcher teil dies nun gerade fühlt. alles was ins extrem schlägt, unerträglich und nahezu lebenseinschränkend oder existenz-bedrohend scheint, uns komplett erstarren oder ausrasten lässt, etc... das würde ich dem kind zuordnen (dem hilflosen inneren kind, dass sich ohnmächtig, ausgeliefert, alleine und nicht genügend unterstützt oder beschützt fühlt).

so ungefähr? ach Brittka, dich drück ich auch mal, wenn ich darf ganz liebe grüße euch allen! kiwi
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