Depression wahrnehmen

[claudinchen]

Hallo Leute, ich bin neu hier und leide seit längerem unter Depressionen.
Aber ich kann die Krankheit nicht akzeptieren.
Ich bin seit 4 Wochen krankgeschreiben und würde am liebsten sofort wieder arbeiten, obwohl ich weiss das es nichts bringen würde. Damit setze ich mich aber täglich mehr unter Druck, dazu kommt wie mache ich meiner Familie klar .....ich bin krank mir geht es nicht gut.
Habe das Gefühl alle denken....die spinnt und will nur krank machen. Aber das ist ja nicht so sondern ich kann einfach nicht mehr.
Deshalb meine Frage wie konntet Ihr akzeptieren und damit umgehen, dass Depressionen eine Krankheit sind.

Liebe Grüße
Claudinchen

[ghm]

Hallo claudinchen,

für mich ist es keine Krankheit, wie Grippe oder so.
Ein paar Medikamente und dann ist alles wie vorher.

Ich habe viel zu lange "funktioniert", bis mich meine Depression leer gemacht hat und dabei ist mich zu lehren, besser auf mich acht zu geben.

Ich hoffe ich habe meine Lehre einst beendet haben werde und dann gut auf mich aufpassen kann, es mir erlauben kann mich abzugrenzen, wenn gewünscht und mir einen Selbst- Wert einräumen kann.

So wie vorher wird es sicher nicht mehr, und das ist, für mich, gut.

[e.d.]

Hallo Claudinchen,

mir gehr es ähnlich. Ich kann Dich sehr gut verstehen! Ich bin jetzt seit drei Wochen
wegen Depression krank geschrieben, und kann
es auch noch nicht richtig annehmen. Habe immer das Gefühl funktionieren zu müssen, kann nicht loslassen, und werde auch irgendwie so behandelt, als hätte ich Urlaub.Mir geht es deshalb überhaupt nicht viel besser. Wir müssen einfach lernen die Krankheit anzunehmen und auch als Chance zu sehen. In zwei Monaten werde ich in eine Tagesklinik gehen.
Ich wünsche Dir alles Gute, besonders die Kraft Deinen Weg zu gehen.
Wira

[Flotti]

Ich kann die Depression nach Jahren immer noch nicht als Krankheit akzeptieren.

Obwohl mir rein rational klar ist, dass es sich um eine Krankheit wie jede andere handelt, empfinde ich sie als persönliches Versagen.
Statt mir selbst einzuräumen, dass die Depression meine kognitiven Fähigkeiten einschränkt, fühle ich mich total verblödet.

Aber das ganze geht ja auch noch einen entscheidenden Schritt weiter: Die Gesellschaft kann mit psychischem Erkrankungen nicht umgehen. Würde ich auf der Arbeit sagen, ich leide unter Depressionen, wäre das bei weitem peinlicher und schlimmer, als wenn alle wüssten, dass ich eine Geschlechtskrankheit habe...

[pero]

Hallo Claudinchen,
ja, es ist nicht einfach diese Krankheit anzunehmen, aber es ist notwendig.

Es fällt mir auch nach jetzt 9 Wochen UA schwer zu akzeptieren das ich tatsächlich nicht arbeiten kann. Aber ich bin dabei mich davon zu lösen. Ich versuche diese Gefühle bewusst abzuschalten damit ich zur Ruhe komme.
Ich glaube ohne zur Ruhe zu kommen werde ich keinen Weg aus der Depression finden. Ich würde nur gehetzt das eine oder das andere Ausprobieren, letztlich aber wieder in den gleichen alten Trott fallen und wieder stranden...
Davor habe ich Angst, das will ich auf jeden Fall vermeiden.
Daher gehe ich sehr offen mit meiner Erkrankung um, bisher mit durchweg positivem Feedback. Dadurch das ich darüber spreche wird es für mich einfacher es zu akzeptieren. Aber so ganz wird mir das wahrscheinlich auch nie gelingen. Aber ich versuche es...
Ich glaube das ich vor mir auch nicht mehr erwarten sollte um nicht nicht zu überfordern..

lg
pero

[claudinchen]

Vielen Dank für euer Feedback,
finde es aufbauend von euch zu hören, das ihr das genau so seht.
Hatte heute auch wieder einen Termin bei meiner Therapeutin die mir geraten hat die Depressionen einfach anzunehmen und wenn es mir gut tut auch bis 9 im Bett zu bleiben.
Aber es fällt mir sehr schwer........
Der Antrieb im Motor fehlt halt -:)

[John4155]

Hi Claudinchen,

ich habe die Erfahrung geamcht das es mir besser damit geht die Krankheit als einen Teil meiner selbst zu akzeptieren, sowie als Hinweisgeber wenn in meinem Leben gerade etwas schief geht.