Umgang mit Familie

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Crove
Beiträge: 23
Registriert: 19. Mai 2011, 20:05

Umgang mit Familie

Beitrag von Crove »

Hallo,

ich versuche meinen Kontakt zur Familie zu verbessern aber niemand hat Zeit für mich und ich fühle mich Einsam.
Heut wurde ich Kritisiert das ich angerufen habe. Es ist schwer aus der Depression heraus zukommen aleine.
Alles was ich sage wird auf die Goldwaage gelegt.
Sogar wenn es positiv ist.
Antiope
Beiträge: 1695
Registriert: 10. Jan 2011, 21:38

Re: Umgang mit Familie

Beitrag von Antiope »

Hallo Crove,

herzlich willkommen hier.

Gerne würde ich den Spieß herumdrehen.
Folgen der Depression sind die Heimatlosigkeit des Ichs, die Einsamkeit und die Empfindsamkeit, was die Interaktion mit anderen angeht.

Daher schlägt diese Rückmeldung (auch wenn sie freundlich gemeint sein könnte) so auf Dich zurück. Hilft Dir zwar nicht im Erleben, aber vielleicht im Sortieren.

Und es könnte möglich sein (dies NICHT als Kritik, sondern nur als Gedankenanstoß), dass beim anderen, aus welchen Gründen auch immer, etwas anderes ankam als das, was Du gemeint hattest.

Eine Frage:
was meinst Du mit der Frage, Du möchtest den Umgang verbessern? Was ist gerade so schwierig, wie kommt das bei Dir an? Was erwartest Du von den anderen oder von Dir?
Wie soll ein "besserer" Umgang aussehen?
Crove
Beiträge: 23
Registriert: 19. Mai 2011, 20:05

Re: Umgang mit Familie

Beitrag von Crove »

Hallo Chris,

lieben Dank für Deinen Beitrag.

Der Punkt für mich ist das ich gerade jetzt Menschen brauche um wieder sicher zu werden.
Vielleicht sehe ich das ja falsch???
Aber ich habe keine eigene Familie und war früher sehr eng mit meiner Schwester und ihren Kindern verbunden.
Mir kommt es so vor das ich schon seit Jahren aussen vor bin. Ich würde gerne wieder ein engeres Verhältnis zu ihnen aufbauen.
Wie ich das schaffe weis ich nicht.
Antiope
Beiträge: 1695
Registriert: 10. Jan 2011, 21:38

Re: Umgang mit Familie

Beitrag von Antiope »

Hallo Crove,

wenn Du das spürst, dann ist das richtig.

Der Mensch ist kein Einzelgänger, sondern ein soziales Wesen. Daher ist die Einbindung so wichtig.

Bei einer Depression fällt man aus der Gesellschaft heraus. Man versteht die anderen nicht mehr richtig, es fehlen einfach ein paar "Töne", man kann manches einfach nicht mehr richtig interpretieren, hört nur noch das Negative, merkt es aber nicht. Und gleichzeitig kann man sich immer weniger den anderen verständlich machen, es fehlen quasi "Teile der Sprache" und ein Teil des alltäglichen Lebens.

Wie aber kommst Du wieder in Kontakt? Ja, es ist schwierig. LEider weiß ich auch nicht, wie Deine Schwester drauf ist, ob sie versteht, verstehen kann oder will, was "Depression" ist, ob sie damit auseinandersetzen kann.
Was ist in den letzten Jahren weniger geworden?
Seht ihr euch regelmäßig, an Feiertagen, Sonntagen oder ähnlichem? Da wäre ein einfacher "Anknüpfungspunkt". Wohnt Deine Schwester weit weg?

Ganz zu Anfang schriebst Du, Du wärest kritisiert worden. Von wem? Was wurde gesagt?
Und wie siehst Du das?
Crove
Beiträge: 23
Registriert: 19. Mai 2011, 20:05

Re: Umgang mit Familie

Beitrag von Crove »

Hallo Chris,

tja wie war das, ich war Morgens bei ihr weil ich etwas vorbei bringen wollte.
Sie hat ein neues Teil gezeigt und ich habe es schön gefunden. Nippes aber schön.
Dann habe ich ihren Garten bewundert und Sie hat mir erzählt wieviel Arbeit das ist. Was ja auch stimmt.
Ich war Heute in der Kirche und wollte mich nochmals bedanken das ich mich Gestern mit ihr treffen konnte. Sie hat das als blabla abgetan aber ich fand das wirklich schön das letzte mal als ich sie besuchte war es Weihnachten allerdings als ich jetzt in der Klink für 7 Wochen war hat Sie mich einmal Besucht. Wir Wohnen nicht wirklich weit auseinander. Ein paar Kilometer. Aber Sie hat Ihr leben so eingerichtet das kein großer Platz für mich ist und die Kinder sind auch beschäfigt.
Also wie das Verhältnis aufbauen wenn die andere Seite keine Zeit hat?
Mein Pyschater hat gemeint ich soll BETTELN habe ich auch getan aber geholfen hat es nicht. Vielleicht mit der Zeit.........
Antiope
Beiträge: 1695
Registriert: 10. Jan 2011, 21:38

Re: Umgang mit Familie

Beitrag von Antiope »

mhm, nein, betteln würde ich nicht.

Vielleicht könntest Du einfach fragen, wie sie es gerne hätte? Ihr einfach sagen, dass Dir viel daran liegt.

Dann muss sie Stellung beziehen.
(Will sie, ja oder nein, im Moment nicht? Wie könnte sie sich das vorstellen?)

Leider musst Du dann mit ihrer Antwort zurecht kommen, egal, was es sein wird. Aber ich glaube, es ist am Ende besser, wenn Du weisst, woran Du bist.
Vielleicht ist eine Illusion zerstört - oder vielleicht habt ihr ein neues Vertrauensverhältnis definiert.

Für mich klingt das so, wenn sie ihr Leben so eingerichtet hat, dass sie sich mit dem Problem/Deiner Frage NICHT auseinandersetzen möchte, weil sie etwas befürchtet.

Hast Du Punkte, die Du mit ihr teilen möchtest? Wo es nicht darum geht, dass Du sie bewunderst? Welche Gesprächsthemen habt ihr früher gehabt, worüber habt ihr beide gelacht?

Hast Du andere Familienmitglieder, wo Du den Kontakt allmählich wieder enger werden lassen möchtest?
Crove
Beiträge: 23
Registriert: 19. Mai 2011, 20:05

Re: Umgang mit Familie

Beitrag von Crove »

Hallo Chris,

also Sie möchte sich nichts mehr aufhalsen.
Sie hat zum Beispiel im Gespräch am Freitag mir gesagt das Sie von der Krankheit nichts hören wollte am Samstag als wir uns trafen fing Sie an über meine Depression zu sprechen. Ich war froh das Sie sich zu interessieren schien. Aber am Sonntag im Telefonat war Sie schon wieder ganz Ärgerlich.
Aber das muß ich ihr überlassen. Obwohl alles momentan nicht leicht für mich ist.

Ich muß mir überlegen wo wir Gemeinsame Anknüpfungspunkte haben. Gute Idee von Dir.

Lieben Dank....
bee
Beiträge: 239
Registriert: 1. Jan 2004, 23:50

Re: Umgang mit Familie

Beitrag von bee »

Hallo Crove,

fiel mir gerade so auf:
Wenn Dir der Garten gefällt und sie sagt, dass es viel Arbeit ist -
vielleicht kannst Du ihr ja manchmal im Garten ein bisschen helfen und danach mit ihr nen Kaffee trinken?

Gartenarbeit soll auch antidepressiv wirken, wenn man sie mag

LG bee
Betroffene für Betroffene
http://www.depressionsliga.de/
Antiope
Beiträge: 1695
Registriert: 10. Jan 2011, 21:38

Re: Umgang mit Familie

Beitrag von Antiope »

Hallo Crove,

Respekt vor Deiner Standfestigkeit, wenn Du schreibst "das ist ihre Sache."

Also, wenn ich ehrlich bin, würde ich mich weder anbiedern noch bettelig stellen. Vielleicht kannst Du, wenn es Dir tageweise besser geht, mit den Kindern etwas unternehmen.
Oder vielleicht ganz anders orientieren: Selbsthlfegruppe, VHS-Kurs, Meditation o.dgl.

Wenn Du irgendwie den inneren Druck Richtung Familie verringern könntest, ...

Aber das ist jetzt ein bisschen Raten und Fischen im Nebel.
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