Psychische Probleme bei Migranten

Brennessel
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Psychische Probleme bei Migranten

Beitrag von Brennessel »

Vielleicht für einige hier interessant - nicht zuletzt wegen der erwähnten Verwechslungsgefahren muss z.B. der Therapeut ggf. den Migrantenstatus berücksichtigen:
http://www.sueddeutsche.de/wissen/psych ... -1.1096347

Erstaunlich. Aber zu diesem Zitat:
> "Diejenigen, die sich trauen ins Ausland zu gehen, sind psychisch gesunde Menschen. Risikofaktoren und Schutzfaktoren gleichen sich offenbar aus."
muss ich Einspruch einlegen, das ist zu pauschal und stimmt so nicht, ich kenne etliche Beispiele, die in den meisten Fällen nicht gerne ins Ausland gegangen sind, und dann dort aufgrund der Vorgeschichte zu Depressionen neigen und oft auch an diesen erkranken.

Und diese Feststellung:
> "Frauen landen eher in der Psychiatrie, Männer im Gefängnis."
betrifft alle Bevölkerungsanteile, soweit ich informiert bin.

Sind hier im Forum Migranten, die was dazu sagen wollen? Ich habe die Erfahrung gemacht, daß der Therapeut den "Ausländerstatus" nicht wichtig nimmt, während der Hausarzt diese Stellung als ebenfalls ausschlaggebend für die Erkrankung befindet. Oder muss man das aus Sicht der Therapeuten betrachten, für die ein seelisches Problem immer individuell und nicht gesellschaftspolitisch ist - oder gibt es Ausnahmen?

Cheers
Brennessel
Rakang
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Re: Psychische Probleme bei Migranten

Beitrag von Rakang »

Hallo Brennessel,

Du hast ein sehr interessantes Thema angeschnitten.
Persönlich kenne ich lediglich Philippinen und Thailand intensiv und habe dort "ganz unten" gelebt und bin (fast schon täglich) hunderten Menchen begegnet. Meine Depressionen von Deutschland waren dort stets rasch weg.

Philippinen kennt bei weitem nicht die Form von Deprtessoinen wie bei uns - in aller Regel begtrifft es auch nicht die Phillipinos, die in Deutschland leben. Selbstmord ist dort sehr selten. Im Gegenteil, ich kenne einige Philippinos mit psychisch sehr schwer gestörten deutschen Männern, den Männern hilft das oft sehr. Philippinos sind die besseren Psychiater, meinte mein Arzt.

Auch bei Thai hatte ich nie den Eindruck im grossen Bekanntenkreis von Problemen mit Depressionen.

Männer landen bei schweren psychischen Problemen (gewaltsames ausagieren) leider öfter im Knast, anstatt in der Psyciatrie.
kiwilana
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Re: Psychische Probleme bei Migranten

Beitrag von kiwilana »

ich habe keinen migrationshintergund, hatte das thema aber im studium (sozialarbeit): ganz allgemein wird dieser aspekt oft vernachlässigt und die professionellen sind oft nicht darin geschult (wobei dafür auch logik und gesunder menschenverstand reichen könnten?!) - andersrum können ambitionierte und darin geschulte professionelle das thema auf einmal überall sehen - ob es gerade zutrifft oder auch nicht deshalb mein rat:

in sich selbst hineinlauschen und bewusst darauf achten, wann und wo der migrationshintergund eine rolle für euch spielt bzw. eine ursache für etwas ist. denn eure sicht und einschätzung ist das aller wichtigste!! und wenn es eine rolle spielt: ansprechen! in die psychotherapie mit einbauen, den ärzten davon berichten, etc - so gut es geht. wenn es euch jedoch sehr schwer fällt, mit "jedem" darüber zu reden, wäre es evtl. hilfreich, wenn wenigstens der therapeut ahnung von den verflechtungen und bedeutungen des themas hat - und ggf. selbst migrationshintergund hat. ggf. hilft auch eine allgemeine trauma-therapie: es gibt spezielle therapieangebote.

ich wünsche euch von herzen alles gute und die richtige hilfe!! ganz liebe grüße! kiwi
Brennessel
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Re: Psychische Probleme bei Migranten

Beitrag von Brennessel »

Vielen Dank für eure Antworten.

Ich habe im Laufe der Jahre erfahren, daß Depressionen weltweit vertreten sind, nur in vielen Ländern nicht als solche erkannt werden. "Schwermut", Rückzug oder "Faulheit" (die durch die Depression verursachte Antriebs- und Lustlosigkeit) werden je nach kultureller Tradition unterschiedlich begegnet.
Wo ich herkomme, gilt "Arbeit" oder "Kinder kriegen" immer noch als bestes Rezept gegen seelische Krankheiten. Das ist der Kranken und dem Kranken gegenüber hart, die Krankheit wird nicht als solche erkannt, und der Kranke gehorcht meist dem Druck der Umgebung und reisst sich zusammen. Wie oft hat sich mein Vater zur Arbeit aufgerafft, weil es sein musste, und sich abends die Birne zugeknallt, weil er es nicht besser wusste und Alkohol als gesellschaftlich anerkanntes Entspannungsmittel gilt, als Medizin sogar.
Mag sein, daß es vielen hilft, sich in Arbeit oder Drogen zu stürzen, aber das scheint mir nur eine oberflächliche Besserung der Stimmung zu sein.
Manchmal scheint mir jeder Kriegs- oder Attentatsbegeisterte ein Depressiver zu sein, der seine Symptome mit Gewalt gegen andere und gegen sich bekämpft. Mir fallen dazu auch religiöse Menschen ein; vielleicht scheinen woanders weniger Depressive aufzutauchen, weil sie ihre Krankheit anders ausagieren können, zB durch tiefen Glauben. Was mich aber sehr abstösst.

Cheers
Brennessel
Antiope
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Re: Psychische Probleme bei Migranten

Beitrag von Antiope »

Es ist ein "alarmierendes" Thema, denke ich. Gerade Migranten stehen durch ihre Situation eher am Rande der Gesellschaft und sind situativ besonders starkem Stress ausgesetzt.

Schaut man sich die Statistiken der WHO an, gibt es gerade in Zentralafrika, in Indien, in Asien und in den USA höhere Suizidraten wie in Deutschland. Gerade in Asien sind die sozialen Anforderungen an den Einzelnen noch höher: keine Belastung darstellen, das Gesicht nicht verlieren. Zusätzlich sind dort die Arbeitsbedingungen teilweise so menschenunwürdig, dass Arbeit mit langsamem Sterben verbunden ist.
Brennessel
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Re: Psychische Probleme bei Migranten

Beitrag von Brennessel »

Ja, Antiope, so ist es leider. Ich kann mich an deftige Streitereien mit Freunden erinnern, die behaupteten, in astiatischen und afrikanischen Ländern wären die armen Leute so locker drauf und gar nicht so verklemmt und frustiert wie Menschen in Europa. Dabei waren die meisten dieser Freunde nicht einmal je zu Besuch auf diesen Kontinenten.
Wir bilden uns zuviel auf unser vermeintliches öffentlich-rechtliches Allgemeinwissen ein und schliessen aus einer Art Mittelschichts-Langeweile, daß Armut im warmen Klima und womöglich am Meeresstrand gelagert verlockend einfach wäre. Man könne ja angeln... und Kokosnüsse ernten...
Manche Leute sind der Ansicht, daß Armut "adelt", Menschen authentisch macht usf. Ich empfinde das als widerliche Arroganz, wer so etwas behauptet, hat Elend und die Konsequezen der Armut nie am eigenen Leib erfahren.
Der Abstieg in die Armut hat z.B. auch hier in der BRD etliche Menschen krank gemacht, auch schwer depressiv. Und es ist kein Wunder, daß Armut schwer krank machen kann, egal in welcher kulturellen Tradition man verwurzelt ist. Man verliert über den Verlust der Arbeit oder der Familie soziale Anerkennung, Wohlwollen und Selbstsicherheit; in der Folge schrumpfen im Laufe der Armutsverlaufes Freundes- und Bekanntenkreis immer mehr, manche werden von der eigenen Familie geächtet.
Vielleicht ist die Vereinsamung in der Armut neben der Entbehrungen das schlimmste an ihr, zusammen mit dem aufsteigenden Gefühl, daß man dieser Falle nie wieder entkommt.

Cheers
Brennessel
Holgi
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Re: Psychische Probleme bei Migranten

Beitrag von Holgi »

Hi Ihr´s

Vielleicht passt das jetzt nicht zu dem Thema,
aber ich habe heute im Wartezimmer meines Therapeuten,
einen interessanten Bericht in dem Magazim PM gelesen.

Der handelte von "spiritueller Intelligenz".

Sehr geil !

Wird meine WE-Beschäftigung im Internet

Liebe Grüße

Holgi
..................................
QUAERE VERUM !
Brennessel
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Re: Psychische Probleme bei Migranten

Beitrag von Brennessel »

> Vielleicht passt das jetzt nicht zu dem Thema,
Passt sogar überhaupt nicht.

Cheers
Brennessel
Antiope
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Re: Psychische Probleme bei Migranten

Beitrag von Antiope »

Liebe Brennessel,

ja, es ist eine ganz schlimme Erfahrung, aus der Gesellschaft "ausgestiegen zu werden", egal, welchen Hintergrund man hat. Man spürt, wie man "entwertet" wird und ausgegrenzt.

Ich habe keinen "richtigen" Migrationshintergrund - bin nur aus dem deutschsprachigen Ausland ins innerdeutsche Inland als Kind gezogen worden. Und das war schon furchtbar genug. Wenn ich mir dann vorstelle, aus bedrückender Not zu fliehen, hier ohne familiären Rückhalt leben zu müssen, beständig mit Dingen kämpfend, die für Einheimische einfach da sind ... Mit der beständigen Verachtung, Ausgrenzung, konfrontiert zu sein.

Deinen Feststellungen kann ich nur zustimmen. Armut macht krank, Menschen ohne Eingebundensein in die Gesellschaft werden eher krank und können sich noch viel weniger helfen, da ihnen nicht die vollen Möglichkeiten zur Verfügung stehen.

Psychisch Kranke gibt es überall - in anderen Ländern werden sie halt dem Verhungern preisgegeben. Über eine solche Schande, nicht Herr seiner Selbst, nicht voll gesellschaftsfähig zu sein, wird geschwiegen.

In anderen Ländern ist es noch viel eher die Pflicht, stets und ständig sein Gesicht zu waren, Stärke zu demonstrieren.
Frauen, die am ehesten unter Unterdrückung leiden, sind sowieso hinter dem "Vorhang" versteckt. Deren Leiden bleibt in der Familie.
Und wen kümmerst es schon, wenn eine Frau plötzlich stirbt??? Vor allem wird niemand danach fragen, *wie* sie gestorben ist - oder worden ist.

@Rakang: wer schon hätte in Deutschland auch bei einem großen Bekanntenkreis schnell den Eindruck von Depressiven??? Niemand. Wieviele hier schreiben, dass es nur wenige wissen, dass selbst engste Freunde keine Ahnung haben, es nicht richtig einschätzen können oder wollen.
Was würde denn passieren, wenn man sich outet? Ausgrenzung. Also schweigt man auch hier über "sowas".

In Kulturen, die Depression mit Teufelsbesessenheit o.ä. gleichsetzen, da wird sich eine Familie, eine Person wohl hüten zu sagen, ich bin vom Teufel besessen. Psychische Krankheit ist ein Makel - ganz besonders in weniger naturwissenschaftlich orientierten Kulturen.

Es ist nicht alles Gold, was glänzt.
wütend

Re: Psychische Probleme bei Migranten

Beitrag von wütend »

Mein Mann kommt aus Asien und ist seit seiner Jugend depressiv. Er hat m.M. nach zudem noch leichtere emotional instabiele Anteile.
Mein Schwipp-Schwager hat sich auf einer einer Bahnfahrt suizidiert.

Es ist Blödsinn, das es in armen Ländern oder in Asien keine psychischen Krankheiten gibt.
wütend

Re: Psychische Probleme bei Migranten

Beitrag von wütend »

Sicherheitshinweise

Terrorismus / Reisen über Land

Von Reisen nach Mindanao (insbesondere in die Regionen ARMM und XII sowie nach Zamboanga City, Zamboanga Sibugay, Zamboanga del Sur und Lanao del Norte) sowie von Aufenthalten auf Basilan und den Inseln des Sulu-Archipels wird dringend abgeraten. Das Gleiche gilt bis auf Weiteres für jede Art von Überlandtransfers in ganz Mindanao.

Auf den Philippinen muss auch weiterhin mit Anschlägen islamistischer Terroristen gerechnet werden. Die Gefahr ist in Mindanao besonders hoch. Dort kommt es immer wieder zu Bombenexplosionen. Ziele sind insbesondere öffentliche Plätze (Märkte) und öffentliche Verkehrsmittel.

Die Mehrzahl der Anschläge wird von Extremisten durchgeführt, die entweder der terroristischen „Abu Sayyaf Gruppe (ASG)“ zuzurechnen sind oder im weiteren Sinne der „Moro Islamic Liberation Front (MILF)“, auch wenn sich die Führung der MILF vom Terrorismus klar distanziert hat.

2008 kam es in Zentral-Mindanao zu heftigen bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Regierungseinheiten und muslimischen Kampfeinheiten. Bewaffnete Auseinandersetzungen in den muslimischen Siedlungsgebieten sind seit dem Waffenstillstand 2009 deutlich zurückgegangen; die Gefahr eines Wiederaufflackerns ist jedoch jederzeit gegeben.

Entführungen, hauptsächlich von philippinischen Staatsangehörigen, aber von Zeit zu Zeit auch von Ausländern, kommen weiter vor. Es hat in letzter Zeit Hinweise darauf gegeben, die darauf hindeuten, dass das Entführungsrisiko auch für Deutsche Staatsangehörige gestiegen ist.

Eine Geiselnahme von über 50 Personen in der Provinz Agusan del Sur ging im Dezember 2009 unblutig zu Ende. Von Reisen in die Provinz Agusan del Sur, die nicht zu den erschlossenen Touristenregionen der Philippinen zählt, wird dennoch nachdrücklich abgeraten.

In öffentlichen Erklärungen haben die philippinischen Behörden die Präsenz von "Jemaah Islamiyah"- Mitgliedern auf den Philippinen (insbesondere Mindanao) bestätigt.

Auch in Manila besteht grundsätzlich die Gefahr von Anschlägen. Im November 2007 gab es ein Attentat im philippinischen Parlament.

Weiterhin gelten folgende Hinweise

Generell wird Reisenden Vorsicht empfohlen. Auf die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel sollte möglichst verzichtet werden. Größere Menschenansammlungen (z.B. Marktplätze, Bus-Terminals, Wartebereiche von Häfen und Flughäfen) sollten nach Möglichkeit gemieden werden.

Kriminalität

Die allgemeine Kriminalitätsrate einschließlich schwerer Gewaltverbrechen ist hoch. Vermeiden Sie, die Aufmerksamkeit durch öffentlich sichtbar getragene Wertgegenstände auf sich zu lenken. Führen Sie keine größeren Bargeldbeträge bei sich. Verriegeln Sie bei Fahrten mit Privat-Pkw oder Taxi in der Stadt die Türen und schließen Sie die Fenster. Nehmen Sie keine Nahrung von Fremden an (Gefahr von K.O.-Tropfen), seien Sie in Gesellschaft bei Alkoholkonsum (Strandfeste) vorsichtig, da unvermittelt Gewalttätigkeit ausbrechen und es dabei auch zu Todesfällen kommen kann. Lehnen Sie Angebote von Fremden zu Touristenführungen wie auch die Mitnahme von Gepäckstücken (insbesondere für Flug nach Deutschland) ab. In letzter Zeit häufen sich Vorfälle, bei denen das Vertrauen von Touristen durch Einheimische erschlichen wird, die sich dann der Reise anschließen, das Opfer mit K.O.-Tropfen außer Gefecht setzen und dann mit der EC-Karte und Kreditkarte (obwohl PIN-Nummern nirgends aufgeschrieben waren) an Geldautomaten Tausende von Euro abheben. Es sind auch Fälle bekannt geworden, bei denen Polizisten in Manila Druck auf Ausländer ausübten, indem sie behaupten, der Ausländer habe gefälschte Designerwaren gekauft, handele mit Drogen oder man habe beobachtet, wie er sich mit Terroristen getroffen habe. Um der Verhaftung zu entgehen, muss der Ausländer vorhandenes Bargeld übergeben, bei Geldautomaten höhere Beträge abheben und aushändigen oder sogar Wertgegenstände für die Polizisten per Kreditkarte in Shopping Malls kaufen.

http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Laend ... 4bodyText6

Und all das soll keine psychischen Ursachen oder Folgen haben?
Das glaubst du Rakang doch wohl selber nicht.
Dann wären die Philippinos keine Menschen.
Holgi
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Re: Psychische Probleme bei Migranten

Beitrag von Holgi »

Hi Brenni

Nach deinem Posting bzg. meines Postings, passt es sehr wohl zu deinem Thread.

Danke für deine Bestätigung und versuche mal über deinen "Tellerrand" zu schauen.

Es gibt mehr als nur - ICH LEBE AUF EINER INSEL -

Liebe Grüße

Holgi
......................
QUAERE VERUM !
Brennessel
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Re: Psychische Probleme bei Migranten

Beitrag von Brennessel »

> versuche mal über deinen "Tellerrand" zu schauen.
Schau mal, Holgi, ich gehe Ritterfestspielen, Mittelaltermärkten, Feuerspuckern und Jongleuren aus dem Weg, verabscheue jede Form der Missionierung, Rituale sind mir ein Greuel, Esoterik und Spiritualität widersprechen meiner starken Neigung zur Logik, analytischem Denken und überhaupt: Weltzugewandheit.
Ich habe daher kein Interesse, mich mit spirituellen Tellerrändern zu beschäftigen, mach Dir nichts draus, arbeite an Dir anstatt an mir.

Cheers
Brennessel
Rakang
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Re: Psychische Probleme bei Migranten

Beitrag von Rakang »

Hallo Parson,

sicher gibt es in Philippinen oder Thaland auch psychische Probleme.

Zunächst der andere Hinweis auf politische Konflikte die sich einerseits duch Spannungen zwischen Islam und Katholischen kristallisieren - andererseits duch verarmte Plantagenarbeiter ohne Grundbesitz, die extrem ausgebeutet wurden und werden. Ich habe das unter Röslers Frosch ganbz allgemein beschrieben.

Ich lebe mitten unter den Menschen im Slum, sie wirken selbst für uns unter unvorstellbaren Umständen - abe Glücklich und gut drauf. Mein Bekannten und Frendeskreis geht dort eher schon an die eintausend und die haben ja auch ein sehr grosse soziales Netz - mit ist kein einziger Suizid oder Depression bekannt die man bei der hohen Zahl an Kontakten vermuten müsste. Meine Frau ist
Krankeschwester (hunderte Patienten pro Monat) und mit etlichen Ärzten befreudet.
Psychische Erkrankungen wie in Europa ist fehlanzeige und beruht nach meinen Beobachtugnen keinesfalls auf "übersehene" Probleme.

Beispielsweise gilt Indien als sehr gering mit Allergien trotz massiver Umweltprobleme - nur "übersehen", nein leider nicht, die Zusammenhänge sind sehr vielschichtiger.
wütend

Re: Psychische Probleme bei Migranten

Beitrag von wütend »

Lieber Rakang

>>Beispielsweise gilt Indien als sehr gering mit Allergien trotz massiver Umweltprobleme <<
Hier schmeißt Du Äpfel und Birnen durcheiander. Allergien entstehen durch ein unterfordertes Imunsystem. Überall dort wo Menschen in schlechten Hygienischen Verhältnissen leben, treten kaum Allergien und Autoimunerkrankungen auf.
Der Beweis, man kann diese Krankheiten mit Darmparasiten/Würmern erfolgreich therapieren.
http://www.wdr.de/tv/quarks/sendungsbei ... ergien.jsp
http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber ... 51205.html

>>Zunächst der andere Hinweis auf politische Konflikte die sich einerseits duch Spannungen zwischen Islam und Katholischen kristallisieren<<

Und wodurch entstehen diese teils kriegerischen Auseiandesetzungen? Durch geschürten Hass. Wer ist für sowas empfänglich? Menschen mit geschädigter Psyche.


>>- andererseits duch verarmte Plantagenarbeiter ohne Grundbesitz, die extrem ausgebeutet wurden und werden. <<
Ja, aber nicht nur die Platagenarbeiter sind extrem arm. Weite teile der Bevölkerung sind es. Was glaubst du, wozu führt Hunger in Kindesalter? Mangelgefühle sind an der Tagesordnung, nicht umsorgt zu werden, und die Schuldgefühl der Eltern ihre Kinder nicht angemessen versorgen zu können. All das schürt Frust und Gewalt. Und es schürt Kinderpostitution gerade in den Slums. Und das soll keine psychischen Folgen haben?
Wende dich mal an kirchliche Hilfsorganisationen welche sich um Familien kümmert, dessen Kinder anschaffen gehen müssen um zu überleben.
http://www.child-hood.com/index.php?id=451

http://www.stiftung-fuer-kinder.de/philippinen_faq2.php

>>Ich lebe mitten unter den Menschen im Slum, sie wirken selbst für uns unter unvorstellbaren Umständen - abe Glücklich und gut drauf. Mein Bekannten und Frendeskreis geht dort eher schon an die eintausend<<
Glaubst Du wirklich, das diese Menschen ihre Probleme nach außen tragen? Sie haben eine gut sitzenden von der Gesellschaft verordnete Maske auf.


>>und die haben ja auch ein sehr grosse soziales Netz<<
Und wer sich nicht so verhält wie es das Netz will, wird erpresst oder ausgestoßen. Mein Mann kommt aus einer asiatischen Großfamilie. Ich kenne die Regeln dieser Netzwerke und auch ihre Schattenseiten.

>>- mit ist kein einziger Suizid oder Depression bekannt die man bei der hohen Zahl an Kontakten vermuten müsste.<<
Der Suizid wird kaschiert, nur hinter vorgehaltener Hand erfährt man die Wahrheit. Mein Schwippschwager ist z.B. rein zufällig aus den Zug gefallen, als dieser sich auf einer Brücke über einer Schlucht befand. Mein Mann selber hat als 17 jähriger einen Suizidversuch unternommen, mit anschließenden Krankenhausaufenthalt, aber das Wort Selbsttötung kommt im Sprachgebrauch einfach nicht vor.

>>Meine Frau ist Krankeschwester (hunderte Patienten pro Monat) und mit etlichen Ärzten befreudet. Psychische Erkrankungen wie in Europa ist fehlanzeige und beruht nach meinen Beobachtugnen keinesfalls auf "übersehene" Probleme.<<

Ich habe den Eindruck, das es in den Philippinen gar kein Bewustsein für psychische Erkrankungen gibt. Das heißt aber nicht, das es sie nicht gibt, sondern das sie ein Tabu sind, ignoriert werden. "Was nicht sein darf, das nicht sein kann."

Schau hier: http://translate.google.de/translate?hl ... rofile.pdf

http://translate.google.de/translate?hl ... ha.org.ph/

http://translate.google.de/translate?hl ... report.pdf

http://www.google.de/search?q=Philippin ... 1e44ffdadc
wütend

Re: Psychische Probleme bei Migranten

Beitrag von wütend »

Die einzige psychische Erkrankung die es in armen Ländern nicht gibt ist die Magersucht.
Dort wo Menschen aus Armut verhungern, hungert niemand so schnell freiwillig bis in den Tod.
Antiope
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Re: Psychische Probleme bei Migranten

Beitrag von Antiope »

Grundsätzlich ist es doch wohl so, dass Depression zu den "verschwiegenen" Krankheiten gehört, wie auch ander psychische Krankheiten. Ich denke nicht, dass man in irgendeinem Land der Welt vom äußeren Auftreten auf Vorhandensein gerade der Depression schließen kann, da sie sehr lange ganz gut kaschiert werden kann. Die Erfahrungen von Parson belegen doch das Traurige. Ich glaube nicht, dass der Schwippschwager sich irgendjemand hätte anvertrauen können - v.a. nicht aus Gründen der Familienehre, der Scham.

Ich wage sogar zu behaupten, dass hier es deshalb mehr Depressive gibt, weil man sich in Europa gefahrloser "outen" kann.

Dies kann durch unabhängige Studien/Momentaufnahmen der WHO indirekt belegt werden:


"“Wir haben Daten, die zeigen, dass die ärmsten Länder die meisten Fälle an Depression haben, mehr als die reichen Länder. Darüber hinaus haben auch die armen Menschen in den reichen Ländern eine höhere Inzidenz von Depression als reiche Leute in diesen Ländern”, sagt Saxena. “Depression hat viele Ursachen, eine biologische, aber einige dieser Ursachen kommen auch von Umweltbelastungen und der arme Mensch leidet natürlich unter mehr Stress in seinem täglichen Leben als der wohlhabende, dieses ist nicht überraschend, sie haben deswegen mehr Depressionen”, teilte Saxena mit.

(Shekhar Saxena, Department of Mental Health der WHO, Arzt.)

Dein Hinweis, Brennnessel, dass Migranten, obwohl "von Haus aus" eher weniger in Gefahr stünden (wenn sie zuhause blieben), an Depression zu erkranken, gerade im Immigrationsland ohne passende Unterstützung leben müssen, sollte einem doch die Augen für die öffnen, die am Rand der Gesellschaft leben und kaum wahrgenommen werden.

Was mich einfach ärgert, ist, dass über Umwegen eigentlich gesagt wird, dass Migranten gefälligst zu Hause bleiben sollten, da würde es ihnen doch besser gehen. Man habe ja Kokosnüsse, einen feinen Sandstrand, und alle swingen häppy beim Raeggae ...

Armut ist ein ganz wesentlicher Faktor für psychische Krankheiten. Migranten stehen durch ihren Status eher an dieser Grenze und haben erheblich größere Belastungen. Wenn ich sehe, dass über extrem belastende Zeitarbeit ein türkischer Mann seine Familie (zu der auch Mutter, Schwiegereltern und Großeltern, Geschwister usw zählen) einfach nicht ernähren kann und ihm dann gesagt wird, er solle halt noch nen zweiten Job machen, dann "wundere" ich mich über die Herablassung des Personaldisponenten, oder besser: über seine unglaubliche Verachtung.

Parson, vor Deiner wunderbaren Argumentationssammlung: hut ab!

Ein Querschläger, etwas abweichend:
Wenn der "reiche Onkel" aus Deutschland kommt, werden die wenigsten der Besuchten eine traurige Miene ziehen, sondern optimistisch wirken wollen. Man ist trotz allem Besucher in einer anderen Kultur. Zudem gehört es in Asien einfach zum "guten Ton", optimistisch zu sein, zumindest so zu wirken. Es ist völlig unmöglich, gerade Familienfremden irgendetwas merken zu lassen. Das ist die Mindestanforderung, stets das Gesicht zu wahren.

Aber auch dies würde in Europa "zum guten Ton" gehören.
Brennessel
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Re: Psychische Probleme bei Migranten

Beitrag von Brennessel »

Auch hier sprach man zeitgeschichtlich gesehen bis vor kurzem von Besessenheit anstatt von Krankheit; die katholische Kirche exorziert noch heute hin und wieder bei Gläubigen mit psychischen oder angedichteten psychischen Beschwerden auch in Europa.
Bis vor wenigen Jahrzehnten noch waren Traumata und posttraumatische Störungen unbekannt, usf.

Was für ein Glück für uns, daß wir nicht wie einst als hysterisch oder vom Teufel besessen gelten, gell.

Ich schick' euch ein freundliches Lächeln.

Cheers
Brennessel

"Jedes Ding hat drei Seiten, eine positive, eine negative und eine komische." (Karl Valentin)
Antiope
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Re: Psychische Probleme bei Migranten

Beitrag von Antiope »

danke fürs Lächeln - voll angekommen.

Na, das mit der Hysterie ist sogar heute noch so.
Ehrlich; Mein Hausarzt diagnostiziert keine Depression, sondern Hysterie, und zwar aus dem Grund, dass Mann und Kinder fehlen.
Naja, wenn er von sich auf andere schließen muss. Seltsamerweise ist er durch den Beruf wenig zuhause ...

Das wäre die dritte Seite der sache
wütend

Re: Psychische Probleme bei Migranten

Beitrag von wütend »

Liebe Brennnessel

>>Was für ein Glück für uns, daß wir nicht wie einst als hysterisch oder vom Teufel besessen gelten, gell.<<

Die Hysterie existiert noch als Hysterionische Persönlichkeitsstörung. http://de.wikipedia.org/wiki/Histrionis ... %C3%B6rung

Den Teufel möchte ich mir allerdings auch nicht austreiben lassen.
Brennessel
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Re: Psychische Probleme bei Migranten

Beitrag von Brennessel »

Antiope schrieb:
> Ehrlich; Mein Hausarzt diagnostiziert keine Depression, sondern Hysterie
Unfassbar! Grrr...

Parson schrieb:
> Die Hysterie existiert noch als Hysterionische Persönlichkeitsstörung
Ui, wieder was gelernt... Danke!

Gute Nacht, mehr schaff ich zu dieser Uhrzeit nicht!
Brennessel
Rakang
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Re: Psychische Probleme bei Migranten

Beitrag von Rakang »

Hallo Parson,

ja, das Thhema macht wütend. Leider ist bei meiner lezten Stellungnahme meine Frau gekommen und ich habe nur hallbe Sache gemacht.

Armut in Asien ist eine bedrückende Tatsache und der Lohn (in Cebu City häufig etwa ca. 80,-- Euro) abzüglich der Transportkosten (bis zu 40,-- Euro) reicht es nur noch für Reis mit Sch..., die Miete kann man nicht bezahlen, Wasser oder Strom auch nicht.

Was andere Länder anbetrifft habe ich keine ausreichende Erfahrung vor Ort, ich befürchte, dass vielerorts die psychische Situation ausserordentlich erschütternd ist.

Was in Forschngsberichten steht ist die Tatsache, dass sogenannte Zivilisationskrankheiten in Asien weitgehend unbekannt sind (Herz Kreislauf Probleme, Diabetes, Übergewicht usw.).

Weltorganisationen haben Phipippinen immer wieder nach qualifizierten sozialen Verfahren und Tests als eine der glücklichsten Nationen bezeichnet.

Was hat nun Allergie mit Depression zu tun?

Sehr viel, Allergie kann eine der Ursachen sein, wie auch Zivlisationserkrankungen.
Ich leider leider selber an Allerigen, man lernt das recht schnell zu erkennen. Ich habe mich über die verblüffend niedrigen Ergebnisse in Indien (und anderen Orten) selber sehr gewundert, dort sieht ein sehr grosser Teil der Bevölkerung nie im Leben einen Arzt. Also übersehen?
Nein. Sie ernähren sich in Indien anders, kein Fleisch, keine Wurst, kein Käse, nur Reis und Gemüse (vegetarsich) einerseits kulturell bedingt andererseits haben sie nicht das Geld dazu.

Was mach Fleisch, Wurst und Käse, es enthält sogenannte Entzündungsmediatoren Histamin, Serotonin usw. - insbsondere in den Tropen - das sind die Stoffe die auch bei Allergien entstehen.
Depression könnte somit auch eine Form einer Zivilisationserkrankungen oder Allergie sein.

Ich habe es ausprobiert, Wurst und Käse lasse ich weg, das ist ein sehr scmerzhafter und langer Proess komplett daraf zu verzichten, Es geht mir seitdem erheblich besser.

Erkrankunen werden per Definition umschrieben.

Borderline werden mit erheblichen sozialen Bindungsdefiziten umschrieben, aber auch als liebevolle integrierte Menschen - somit könnten alle Menschen Borderline sein.

Szondi konstruierte einen Test, bei dem sehr viele an sehr schwere psychiatrische Störungen leiden würden.

Das Leben konfrontiert uns leider viel zu häufig mit unbefriedigenden oder leidvollen Situationen, aber das ist keine Erkrankung im strengen Sinn - es sei denn man versteht Leben selbst als Krankheit.

Aber noch mal die konkrete Situation in Cebu City die ich kenne: das Leben ist dort sehr dicht und öffentlich, man bekommt alles mit und hat keine privaten Rückzugsräume.
Typiche ausgeprägte Symptome bei Depression sind mir dort nie aufgefallen.
Ob andere weitere Erscheinungsformen den Begriff Depression abdecken bezweifle ich sehr.

In Cordova, einen Vorort auf Mactan liegen kleine extrem verarmt wirkende Ortschaften
und die Männer gehen meist nicht zur Arbeit, schlicht weil sie den Transport dahin nicht finanzieren können. Eine Ausbildug für ihre Kinder kann sich niemand leisten. So verfügt jedes Haus eine Fahrradrikscha und warten pro Fahrt 5 Piso (ca. 1 Cent) stundenlang auf Kunden.

Harz oder ein Euro Jobs sind dagegen Luxus, Philippinos ziehen sich auch dort nicht zurück, das Leben findet vor ihren Hütten satt und ist sehr bunt und vielfältig.

In Europa würden wahrscheinlich alle Menschen in so einer Situation verzweifeln, ich war sehr erstaunt wie positiv diese Menschen mit ihren sehr harten Schicksal umgehen.

Das hat meine eigenen Probleme entscheidend relativiert. Die darin verborgene Botschaft für mich war, auch in derart real aussichtslosen Situationen könnte man ein befriedigendens leben führen - sofern man krankheitsbedingt eben kann.
niederländer

Re: Psychische Probleme bei Migranten

Beitrag von niederländer »

hallo zusammen,

Ich bin in den Niederlanden beboren und habe mich inzwischen völlig integriert in der deutsche Gesellschaft.Natürlich behalte ich meine Wurzeln in Holland wo meine Kinder und Verwandten leben.
Ich habe in Deutschland einen tollen Freundeskreis aufgebaut und damit das Fundament für ein solides sozailes Netzwerk gelegt.
Einmal im Monat haben wir ein Holländertreffen wo mann "unter Landsleute" zusammen etwas isst.Meistens ist eine der Partner aus Holland.Am schönsten ist es wenn Fussball gespielt wird. Sehr gemütlich.

Natürlich werden auch die Holländer depressiv und zwar genau so häufig wie die Deutschen.Das ist ein gesellschaftlicher Tendenz die in ganz West Europa stattfindet.
Nur ist meine Meinung nach die psychiatrische Versorgung in Deutschland von eine bessere Qualität.
Des weiteren denke ich das man durch eine Intergration schon im Vorfeld die Grundlagen für eine Depression wegnehmen kann.
Dabei ist es sicherlich einfacher für jemand der eine Lateinische Sprache spricht als jemand der Swahili spricht.
Auch kommt es daruaf an aus welchem Milieu der Betroffene kommt, was seine Ausbildung , seine psychische Konstitution und Vorgeschichte ist.
Das Sozialedukative steht hier, laut Statistiken, im Vordergrund.

Einen schönen Sonntag,

Gruß,

Dutchy
Antiope
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Re: Psychische Probleme bei Migranten

Beitrag von Antiope »

Hallo Rakang,

danke für Deine erleuchteten Ausführungen über das wunderbare Leben auf den Philippinen.

Es geht hier um Migranten, nicht um die Frage, warum die Philippinen das glücklichste und beste Land der Welt ist.

Ja, ich weiß, Du möchtest, obwohl Du fast Abt bist, Andersdenkenden den Schädel einschlagen, vor allem, wenn sie nicht so erleuchet sind wie Du.
Ja, ich weiß, dass Du ein armer, geknechteter, misshandelter Mensch bist, Opfer der Gesellschaft, der Psychiatrie, der globalisierten Wirtschaft, der Politiker. Und wirklich tut es mir sehr leid für Dich.
Rakang
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Re: Psychische Probleme bei Migranten

Beitrag von Rakang »

Hallo Antiope,

schade dass Du das Leben in thailändischen Klöstern nicht erlebt hast, es gibt dort keine Hierarchie, Abt bedeutet dort sehr wenig, das ist sehr harte Arbeit (ohne irgendein Vermögen oder Geld) sehr ähnlich wie soziale Hilfsdienste die sehr rege angenommen werden.

Um das etwas näher zu erläutern: ein sehr bekannter vietnamesischer Abt hat sich um seine ausgemachten amerikanischen Feinde gekümmet die mit Napalm alles zerbomt haben und eingehend versucht die traumatischen Erlebnisse im Krieg der Amerikaner vor Ort zu begleiten - konkret eine effektive Traumatherapie geleistet.


Meine Botschaft über Philippinen lautet anders, einmal war ich selber sehr angenehm überrascht, andererseits bedeutet ein Leben an der extremen Unterseite nicht zwangsläufig psychische Erkrankung.
Diese Erfahrung hat positiv entscheidend meine Erkrankung beeinflusst.

Grade habe ich mich auf einr Seite über Borderline schlau gemacht, wo es oft um familiäre oder soziale Übergriffe geht.

Ich habe selbst extreme traumatische Übergriffe erlebt samt Erniedrigungen bis zum geht nicht mehr, die mein Leben weitestgehend zerstört und ruiniert haben.

Philipinen und Thailand hat mich die letzten knapp 30 Jahren wieder aufgebaut - was in Europa nie möglich gewesen wäre.
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