Hilfe bei drohendem Suchtrückfall wegen Depr.

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horse4me
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Hilfe bei drohendem Suchtrückfall wegen Depr.

Beitrag von horse4me »

Hallo, ich frage nicht in eigener Sache, will aber schnellstmöglich Hilfe anbieten: ein junger Mann hat schon einiges hinter sich und einen Entzug von Alkohol und Drogen erfolgreich gemacht, er ist clean (ich glaub das jetzt auch mal, ich kenne ihn nicht so gut.....).
Er hat sich in ein junges Mädel verliebt, die mit ihm nach erst zwei Wochen "Schluss gemacht hat". Nun droht der junge Mann aufgrund seiner seel. Verfassung (auch aufgrund seiner belasteten Vergangenheit?) evtl. rückfällig zu werden ("dann sauf ich mich halt ins koma"). Wie kann ich am besten helfen?

Ich denke in erster Linie an "psychologische Soforthilfe" und würde ihm gern auf einige links zur Adressenfindung zukommen lassen.

Er muss sich dann selber entscheiden: entweder er sucht sich Hilfe oder nicht.... (?) - oder was sollte ich tun?
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horse4me
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Re: Hilfe bei drohendem Suchtrückfall wegen Depr.

Beitrag von horse4me »

ok. über Notfallnummern hier im Forum zu finden.Viell. hat ja trotzdem jemand hier im Forum einen Tipp bezügl. Umgang mit der Situation - das Mädchen ist übrigens meine Tochter.....
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DYS-
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Re: Hilfe bei drohendem Suchtrückfall wegen Depr.

Beitrag von DYS- »

Hallo Catty

Vermutlich hat er den Entzug mit Hilfe einer Institution geschafft?! Besteht da keine Nachbetreuung? Normalerweise bekommen die Patienten irgendwelche Anlaufstellen genannt, an denen sie sich wenden können wenn es mal „brennt“.

Ich habe schon sehr viel Gutes von den AA`s gehört. In unserem Ort gibt es den Siloahkreis. Ich war wirklich verblüfft, wie engagiert die ehrenamtlichen Helfer dort sind. Ein Bekannter von mir besucht den Kreis regelmäßig und ihm wurde schon einige male in Krisensituationen geholfen.
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Gerade weil wir alle in einem Boot sitzen,

sollten wir heilfroh darüber sein,

dass nicht alle auf unserer Seite stehen.
horse4me
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Re: Hilfe bei drohendem Suchtrückfall wegen Depr.

Beitrag von horse4me »

Ich weiß nicht, wie lange sein Entzug her ist. Auf jeden Fall fühlt sich meine Tochter natürlich massiv unter Druck gesetzt, denn angeblich soll er früher mal einen Selbstmordversuch gemacht haben, weil seine damalige Freundin mit ihm Schluss gemacht hatte. Ich schwanke zwischen "nicht mehr bei ihm melden" und "wie können wir ihm helfen, damit er nicht rückfällig wird".... - ich bin halt eine Glucke hoch drei und mache mir über alles und jeden Sorgen.... jedenfalls soll er einem Kumpel gesagt haben, "wenn sie Schluss macht, sauf ich mich ins Koma" - wie soll man damit umgehen, scheinbar ist er total deprimiert.... - wahrscheinlich ist völliger Kontaktstopp das Beste, schließlich kann er seine Verantwortung nicht auf seine Exfreundin abschieben.... - nur: was machen wir, wenn er wirklich einen Selbstmord ankündigen würde? Müssten wir das der Polizei melden? Was macht man in so einem Fall?
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Antiope
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Re: Hilfe bei drohendem Suchtrückfall wegen Depr.

Beitrag von Antiope »

Hallo Catty,

anscheinend ist ihm nicht bewusst, dass er Deine Tochter erpresst. Er will vermutlich nur seinen Frust loswerden.
Aber es hilft nichts: es ist sein Leben. Und die Entscheidung Deiner Tochter ist ihre Entscheidung. Alleine wegen Erpressung die Beziehung aufrechtzuerhalten, wäre ein langsames Ausbluten.

Ich weiß nicht, ob es das Richtige ist: ich würde ihn in seinem Frust ernstnehmen, ihm die Folgen aufzeigen (wenn er wieder rückfällig wird, hat er *überhaupt nix* gewonnen, sondern alles verloren) und auch klar sagen, was im Extremfall passieren würde: Bei Gefahr eines Selbstmordes Polizei rufen. Da kann auch eine Einweisung wider seinen Willen möglich sein.
Der Grund ist klar: er soll seine Möglichkeiten ausschöpfen dürfen, sein Leben leben.

Nach dieser Standpauke könnte man eine Lösung erarbeiten, wenn er gewillt ist.
DYS-
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Re: Hilfe bei drohendem Suchtrückfall wegen Depr.

Beitrag von DYS- »

Nun mal keine Panik. Ihr tragt KEINE Verantwortung für das TUN dieses jungen Mannes!
Da ihr selbst in dieser Sache involviert seid, würde ich auch erst gar nicht versuchen ihn selbst zu „helfen“. Aus der Rolle kommt Ihr sonst niemals wieder raus. Er würde Euch (wenn auch nicht mit bösen Willen) evtl. „erpressen“ um die nötige Zuwendung von deiner Tochter zu bekommen.

Das müssen „Aussenstehende“ machen.

Falls er wirklich mit Suizid droht, Polizei oder Notarzt verständigen. Damit helft Ihr ihn mehr und braucht euch keinerlei Vorwürfe machen.
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DYS-
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Re: Hilfe bei drohendem Suchtrückfall wegen Depr.

Beitrag von DYS- »

Antilope

da warst du eine zehntel sec schneller als ich
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Schwert10
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Re: Hilfe bei drohendem Suchtrückfall wegen Depr.

Beitrag von Schwert10 »

Caritas und Diakonisches Werk haben Suchtberatungsstellen, an die er sich wenden kann, wenn er schnell Hilfe braucht. Nummer stehen im Netz oder Telefonbuch. Ansonsten kann ich mich nur anschließen: Laßt euch nicht erpressen, auch wenn es schwer fällt, sondern macht dem jungen Mann klar, daß es sein Leben und seine Verantwortung ist! Nur er selbst kann sich retten, indem er sich Hilfe sucht. Niemand außer ihm selbst kann einen Rückfall verhindern. Weiß ich aus eigener Erfahrung. Und für dich und deine Tochter wäre es vielleicht mal ganz ratsam , etwas über "Co Abhängigkeit" zu lesen.
Ich verstehe deine Angst
Das Leben ist wertvoll

ob es nun strahlend ist wie ein diamant

oder dunkel wie kohle

beide sind aus demselben stoff.
horse4me
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Re: Hilfe bei drohendem Suchtrückfall wegen Depr.

Beitrag von horse4me »

Vielen Dank für Eure Beiträge! Ich habe gestern den ganzen Vormittag gegoogelt und unter "www.sonderglocke.de" sehr viele Infos gefunden (auch über Co-Abhängigkeit, verschiedene Süchte etc.). Meine Tochter hat ihrem "Ex" gestern über ein Chat mitgeteilt, dass sie die Polizei ruft, wenn er nochmals mit Selbstmord droht oder dies verlauten lässt (und die evtl. nen Krankenwagen oder Therapeuten schicken...). Seitdem scheint das Thema erstmal zu ruhen, aber meine Tochter schlief die halbe Nacht nicht, hatte Schuldgefühle, Angst, Alpträume und kam heut Morgen zu spät zur Schule. Morgen fahren wir übers Wochenende weg, ich hoffe, dass wir dann Abstand gewinnen, denn ich stehe mit meiner Tochter Kopf.... so ein "Schlamassel", und das, wo sie nur mal eben 2 Wochen mit ihm zusammen war (!) - ich bin froh, dass sie jetzt nicht mehr mit ihm zusammen sein will und sein jetziges Verhalten tut sein übriges dazu. Hoffentlich ist das Ganze bald überstanden.
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horse4me
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Re: Hilfe bei drohendem Suchtrückfall wegen Depr.

Beitrag von horse4me »

P.S.: nachdem ich ja so eine Mimose bin, wirft mich sowas total aus der Bahn.... ich wage fast gar nicht zu behaupten, dass meine Tochter da stärker zu sein scheint als ich...
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