starke ANGST und unbändige WUT auf meine Mutter

Jessi1980
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Re: starke ANGST und unbändige WUT auf meine Mutter

Beitrag von Jessi1980 »

Hallo manu,

meine Mutter hat mich mein ganzes Leben lang von klein auf an als Zuhörer/ Tröster/ Schlichter benutzt, sich über Beziehungs-, Job- und finanzielle Probleme beklagt und mich "unbewusst"?! sehr damit belastet. Ich habe ihr zu Beginn des letzten Jahres mal einen Brief geschrieben, indem ich ihr meine Gefühle geschildert habe, ich würde mich benutzt fühlen. Das konnte sie nicht richtig nachvollziehen, hat sich dann einige Zeit zusammen genommen. Aber mit zunehmender Zeit bemerkte ich, dass sie, umso mehr ich mich von ihren Sorgen nicht mehr einbinden lassen habe, zunehmend wütender wurde. Plötzlich klagte sie über depressive Symptome, wurde giftiger und angriffslustiger als sonst. Manchmal dachte ich, vor mir steht die lebende Pubertät!

Das löste dann wieder Schuldgefühle bei mir aus. Habe ich mich dann doch mal wieder mit ihren Sorgen auseinander gesetzt, rief sie teilweise wieder täglich an (reicht man ihr einen kleinen Finger, nimmt sie den Arm). Seitdem frage ich sie nicht mehr nach ihrem Befinden. Und als Strafe dafür kommt von ihr dann eine Welle Schlechtes hoch, die mich überrollt. Das ertrage ich nicht mehr, das bringt mich innerlich um!

Suizidgedanken habe ich leider noch sehr häufig, meistens jedoch in belastenden Situationen. Ich sehe dann den Lebens-Sinn nicht mehr. Sehe ihn im Moment zwar auch (noch) nicht, aber das belastet mich jetzt gerade nicht. Diese Gedanken können bei mir aber auch ganz plötzlich auftauchen. Früher hatte ich sie täglich, bis vor ca. einem Monat auch wieder verstärkt. Kurz vor meinem Burn out 2009 hatte ich die Gedanken so stark, dass ich fast Mist gebaut hätte. Nur der Gedanke an die bevorstehende Reha, auf die ich so lange warten musste, hielten mich ab.

Im Moment fühle ich nicht nur "Leere", mir fehlen einfach mal positive Gefühle, insbesondere, weil ich viele belastende Situationen geändert habe. Wenn ich welche habe, dann sind es überwiegend negative Empfindungen, das Gefühl der Leere, oder ich bin regelrecht überschwemmt von Gefühlen, dann meistens in Verbindung mit starker Angst. Es sind dann so viele Gefühle, die geballt hochkommen, dass ich diese nicht sortieren kann um damit zu arbeiten. Manchmal fühle ich mich so, als sei ich nicht in mir drin, als würde ich aus mir selbst "aussteigen". Das entsteht auf der Arbeit in starken Stresssituationen, wie auch privat in solchen Momenten. In der Therapie passiert mir das auch dann, wenn ich über meine Kindheit spreche. Ich habe das Gefühl, ich verfalle in eine Art "Schockstarre", in ein Gemisch aus Angst und Panik

Ein weiteres wichtige Gefühl, dass ich gar nicht empfinde, ist Liebe. Entweder ist es weg oder war nie da?! Ich weiß es nicht.

Ich empfinde auch sehr oft und sehr schnell Langeweile, kann dann nix mit mir anfangen...Mir fehlt noch die Fähigkeit mich zu entspannen, weil ich immer sehr eingespannt war. Das muss ich noch lernen.

Dir auch einen schönen Abend!
Guinevere
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Re: starke ANGST und unbändige WUT auf meine Mutter

Beitrag von Guinevere »

Es nennt sich Emotionaler Missbrauch:
http://www.suite101.de/content/emotiona ... gen-a75489

Die meine denkt sich da auch nix dabei, ist für sie "normal".

Ich hatte sie ja letztes Jahr in Schwesters Wohnung kurz geschrieben rausgeschmissen
Ich konnte nicht mehr an mich halten, mir ist so vieles, was ich schon immer sagen wollte einfach so "rausgeplatzt", konnte mich nicht zurückhalten.
Sie hat mich dann total gehasst (vielleicht nicht ganz so unverständlich ) , und hat voi gehässig bei meiner(n) Schwester(n), meiner Tochter auch dies abgezogen, und dass es ihr wegen mir sooo schlecht ginge, und, wie arm sie wäre.

Ich konnte und kann mich dafür bei ihr nicht entschuldigen, es geht einfach nicht, nicht mal im Ansatz, weil ich das, was ich gesagt hab, auch so gemeint hab.

Sie wird mir das bestimmt auch mal wieder vorhalten, da bin ich mir sicher

Durch das, dass meine Schwester es mir dann mal erzählt hat, wie sie überall über mich herzieht, und, sie es sich recht zu Herzen genommen hat, dass Mom mich so hasst (sie konnte bei keinem ankommen *mich gefreut hat, hatte von jedem Familienmitglied Verständnis der Situation gegenüber* ) ist es mir eigentlich absolut gleichgültig, egal geworden ob sie mich hasst oder nicht. Das war ne unheimliche Erleichterung für mich. Ist mir ein riesen Stein vom Herzen gefallen

Übrigens , ich bin nicht die erste, die sie rausgeschmissen hat. Mein Schwager hatte ihr - nach dem sie wieder mal auf ihn beleidigt war, und sie dann beim Essen die zwei Jungs miteinbezogen hätte: " Sag Deinem Vater" , obwohl er auch am Tisch saß - auch schon mal die Koffer vor die Haustür geschmissen und ihr nen Tritt in den A**** verpasst . Da schimpft sie heute noch, aber einsehen, eine Verhaltensänderung ihrerseits wird es wohl diesbezüglich nie geben.

Sehr lieber Nachtgruß!
manu
Guinevere
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Re: starke ANGST und unbändige WUT auf meine Mutter

Beitrag von Guinevere »

Ja, da hatte ich letztes Jahr so die Zeit , wo ich in die Firma bin, und gesagt hab: "Hi mein Name ist manu, meine Mutter hasst mich" , kam dann schon auch: "Ja, meine mich auch". Ich hab mich absolut gut gefühlt mir ihrem Hass, und, dass ich das so akzeptieren konnte. Bei weitem besser als der ständige Missbrauch.
Guinevere
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Re: starke ANGST und unbändige WUT auf meine Mutter

Beitrag von Guinevere »

Manchmal fühle ich mich so, als sei ich nicht in mir drin, als würde ich aus mir selbst "aussteigen". Das entsteht auf der Arbeit in starken Stresssituationen, wie auch privat in solchen Momenten. In der Therapie passiert mir das auch dann, wenn ich über meine Kindheit spreche. Ich habe das Gefühl, ich verfalle in eine Art "Schockstarre", in ein Gemisch aus Angst und Panik

Hmmm, Depersonalisierung? Kommt gerne mal vor bei Panikpatienten, Trauma oder ADHS *zwinker*. Hast das bei Deinem Therapeuten schon mal angesprochen?

Wünsch Dir ne sehr gute Nacht, schlaf gut, gell,
manu
Guinevere
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Re: starke ANGST und unbändige WUT auf meine Mutter

Beitrag von Guinevere »

Hab ich noch schnell mal Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Depersonal ... l.C3.B6ser geguckt, wegen der Auslöser, Ursachen:

Depersonalisation als Symptom tritt ferner auch auf bei anderen psychischen Störungen wie:

* Depression
* Zwangsstörung
* Asperger-Syndrom
* Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS)
* Schizotypische Persönlichkeitsstörung
* Burnout-Syndrom
* verschiedenen Formen der Neurose

und bei psychischen Ausnahmezuständen wie

* psychischer Erschöpfung
* psychischen Krisen
Nico Niedermeier
Moderator
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Re: starke ANGST und unbändige WUT auf meine Mutter

Beitrag von Nico Niedermeier »

UND bei Borderline Störungen:-) Nicht vergessen!
Beste Grüße
Dr. Niedermeier
Guinevere
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Re: starke ANGST und unbändige WUT auf meine Mutter

Beitrag von Guinevere »

und bei B********* Störungen

sehr lieber Gruß!

Symptomniveaus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Borderline ... tomniveaus

da steht bei Narzisstisches Symptomniveau z.B.:
Innere Leere, mit zeitweisem Verlust der Impulskontrolle als Versuch der Angstreduktion, Instrumentalisieren von Mitmenschen, Arroganz, Einbildung, Anspruchshaltung.

Hysteroides Symptomniveau (schwere bis sehr schwere Form der BPS):
Schwere dissoziative Symptome bis hin zur Dissoziativen Identitätsstörung (DIS), Dämmerzustände, Amnesien, manipulatives Verhalten, vielgestaltige, teils bizarre Konversionssymptome, Dramatisierung um intensive Emotionen auszudrücken, aber auch um eine Gefühlsleere (affektives Vakuum) auszugleichen

Frendaggressiv: Angriff bei Dissoziation, fremdaggressive Persönlichkeitszustände, Dramatisierung.

Ne sehr gute Nacht allen,
manu
Guinevere
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Re: starke ANGST und unbändige WUT auf meine Mutter

Beitrag von Guinevere »

soviel zum Vorwurf von Mom, Dad und ich würden vor Problemen davon laufen

Bei mir traf in Pubertät auch so einiges zu, nur eben die autoaggressive Variante.

Lass Dich nimmer misshandeln und missbrauchen, gell Jessy!

Hab Dich selber bedingungslos lieb, und der Rest wie Moms "Hass" ist ihr Problem
Jessi1980
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Re: starke ANGST und unbändige WUT auf meine Mutter

Beitrag von Jessi1980 »

Hallo manu,

puhhh...Du hast so viel interessantes geschrieben, dass ich gar nicht weiß wo ich anfangen soll?!

Zunächst einmal vielen Dank für die Verlinkungen! Habe mich nie mit diesen Symptomen so richtig auseinander gesetzt, weil ich mich nicht wirklich ernst genommen habe. Es gab ja immer wichtigere Menschen als mich. Dachte oft ich hätte einfach nur einen Knall. Der erste Link, worin emotionaler Missbrauch beschrieben wird, hat mich inhaltlich soooooooo wütend auf meine Mutter gemacht, dass ich fast geplatzt wäre. Immerhin hält meine Wut stand (das soll es ja lt. meinem Thera auch)...Ich fand mich in allen Situationen wieder!!!

Würde ich meiner Mutter so einen Link zukommen lassen, was ich selbstverständlich nicht machen werde, würde sie einen hasserfüllten Schreikrampf kriegen und alles bis aufs Messer abstreiten, mich als undankbar betiteln und sagen, dass sie sich umbringt...

Meine Mutter würde jetzt mit Sicherheit auch behaupten, ich würde sie allein verrecken und im Stich lassen, sei falsch und wäre in Wirklichkeit ein Monster." Ich müsste mal Deinen Chefs erzählen, wie Du wirklich bist..."

Ich möchte unbedingt das Gefühl der Gleichgültigkeit ihr gegenüber "erlernen". Lernen, dass es mir egal ist, welche Behauptungen sie aufstellt. Ich fühle mich dann nur oft gekränkt und tief verletzt, wenn sie mir unterstellt, ich würde sie hängen lassen. Dabei war ich bis 27 nahezu ihr Partnerersatz....und habe für sie alles getan....wie dämlich.

Das Schlimme ist, dass sie mich nach dem Zucker und Peitsche Prinzip erzogen hat.
Ich bekam heftige Ohrfeigen, die nicht absehbar waren, also wie aus dem Nichts, plötzlich unerwartet wegen einer Äußerung, die ihr nicht passte, kamen. Danach entschuldigte sie sich oft und heulte. Damit hat sie mich immer wieder zufassen bekommen, mich an meinem Gewissen gepackt. Hätte ich in den ganzen Jahren gewusst, dass das Gewissen eigentlich das ängstliche innere Kind ist, hätte ich den Mut mich zu wehren viel früher aufgebracht. Ich wusste es nur einfach nicht. Und weil ich mich schämte, dass ich mir mit 23 noch eine knallen lassen habe, habe ich diese Vorkommnisse auch niemandem erzählt. Ich habe nie mit jemandem über all´ das gesprochen. Nicht mal mit meinem Freund, weil´s mir zu peinlich war und ich wusste, wie dieser reagieren würde. Ich hatte eine 55 J. Kollegin, der ich ab und zu mal in abgespeckter Form vom Umgang meiner Mutter erzählt habe. Selbst das fand sie teilweise so heftig, dass sie meine Mutter richtig angegriffen hat. Und was tat ich? Ich fühlte mich persönlich provoziert und habe meine Mutter, meine aaarrmmee Mutter in Schutz genommen. Ich wollte die Wahrheit nicht von anderen hören.

Viele meiner Mitmenschen wissen gar nicht, wie es mir ergangen ist. Ich war ja immer gut drauf, lustig, konnte mich zumindest äußerlich teilweise ganz gut durchsetzten und wehren, hatte ein sicheres Auftreten. Das habe ich zwar heute auch noch, insbesondere wegen meines Jobs. Aber mittlerweile glaube ich das, was ich nach Außen auszustrahlen versuche, selbst nicht mehr. Ich fühle mich damit nur ganz wohl. Nur möchte ich mich nicht noch äußerlich in einen Angsthasen verwandeln. Das wäre dann wirklich kindisch.

Zu den Borderline-Störungen habe ich noch Fragen:

Ich habe meinen Therapeuten ja nie auf Diagnosen angesprochen, das möchte ich auch nicht unbedingt, zumindest momentan nicht.
Zu diesem Krankheitsbild habe ich mir einige Infos durchgelesen. Aber ich habe weder selbstverletzendes Verhalten in Form von Ritzen ausgeübt, noch Störungen in meinem Sozialverhalten nach Außen hinsichtlich aggressiver Ausbrüche, Arroganz o.ä. bemerkt oder eine solche Rückmeldung bekommen. Ich habe auch keine ständigen Partnerwechsel. Mir fehlt in Partnerschaften allerdings die Gefühlstiefe. Ich weiß nicht, ob ich meinen Freund wirklich liebe oder nur Zuneigung, tiefe Freundschaft empfinde. Das macht mich sehr unsicher, weil ich dann denke, wir würden uns selbst betrügen...

Ich gebe zu, dass Aggressionen bei mir stark nach innen gingen. Ich hatte Zeiten, in denen ich als impulsiv bezeichnet wurde, nur weil ich mich in der Schule gewehrt habe. Haben andere Mitschüler deshalb an mir herumgenörgelt, habe ich das aggressive Verhalten eingestellt, sozusagen einfach verbannt. Ich habe mich somit immer nach der Meinung anderer Menschen ausgerichtet. Denn vom Grundsatz her kann ich mich gut wehren und für mich einstehen. Ich habe mich nur zu stark verändern lassen, aus Angst davor meine hart erarbeitete Anerkennung zu verlieren...
Guinevere
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Re: starke ANGST und unbändige WUT auf meine Mutter

Beitrag von Guinevere »

Hey liebe Jessy,

hab ich mir gedacht, dass Du Dich im "Emotionalen-Missbrauch-link" sehr gut wieder findest.

Eigentlich meinte ich ja mit dem Borderline eher Deine Mutter.

Würde ich meiner Mutter so einen Link zukommen lassen, was ich selbstverständlich nicht machen werde, würde sie einen hasserfüllten Schreikrampf kriegen und alles bis aufs Messer abstreiten, mich als undankbar betiteln und sagen, dass sie sich umbringt... :
http://www.lebensgeschichten.org/border ... oerige.php

Da steht auch was von Co-Abhängigkeit. Scheinbar ist bei diesen die Suizidalität auch höher, wird da oft als letzter Ausweg gesehn.

Aus deinem letzten Beitrag:
Manchmal fühle ich mich so, als sei ich nicht in mir drin, als würde ich aus mir selbst "aussteigen". Das entsteht auf der Arbeit in starken Stresssituationen, wie auch privat in solchen Momenten. In der Therapie passiert mir das auch dann, wenn ich über meine Kindheit spreche. Ich habe das Gefühl, ich verfalle in eine Art "Schockstarre", in ein Gemisch aus Angst und Panik

u.a. in derart Situationen haben uns wir vier Schwestern gerne geritzt Darum meinte ich, beim Thera erwähnen, weiß nicht, ob man es Dir ansieht?

Es sind dann so viele Gefühle, die geballt hochkommen, dass ich diese nicht sortieren kann um damit zu arbeiten.

Hmmm, ich mochte mich früher nie für diese Gefühlsbuntheit. Andere meinten, es wäre doch schön und lebendig, aber ich selber, ich fühlte mich damit sowas von alleine und anders auf weiter Ebene.

Hatte gestern Nacht meiner Tochter Geburtstagwünsche auf Facebook geschrieben, und musste vor gerührt sein abheulen. Tochter auch, und mein Paps ist ohnehin der Oberabheuler bei Taufen und Hochzeiten . Es nennt sich wohl labil.

In der Schule war ich, auch aufgrund dem oft impulsiven, schon fast zwanghaften verspielten, was ich auch jetzt noch ab und hab , wie Mittwoch bei Partner wieder: "Bin Vampir, muss Dich beissen" *auweia, wenn uns da wer zusieht * eher verhaltensauffällig, mit nem ziemlich ausgepägten Gerechtigkeitssinn (ist scheinbar ADHS und haben Kinder auch) , und, ich hab mich auch mit den Jungs geprügelt, wenns meiner Meinung nach blöd waren, mich oder wen andern gehänselt haben .

In Beziehungen (ich bin jobbedingt oft unter sehr vielen Menschen) hab ichs lieber nicht gerne so "eng". Weiß nicht, vielleicht rührts auch eher daher, dass ich meine Bedürfnisse manchmal noch immer nicht wahrnehme, noch immer schlecht "nein" sagen kann. Mir schlecht Raum, Platz nehmen kann, und, dann fühl ich mich eingeengt, oder fühl mich nicht so gut mit zuviel Nähe. Und, ich brauch viel Zeit für mich, bin schnell mal überfordert an Aufmerksam sein sollen.

Mir fehlt in Partnerschaften allerdings die Gefühlstiefe

Ich hab mich früher in Beziehungen gerne zu zweit einsamer gefühlt als alleine.

"Er" sollte eher damit leben können, dass ich eben nicht immer glücklich bin. Manchmal ist mir (auch aus Überforderung, da tut sich dann in mir ein Loch auf) nach Weinen zumute...und ja, das impulsive bisserl verrückte, mit dem sollte ich ihm auch nicht zu sehr auf die Nerven gehn...und , wenns möglich ist Kritik ganz gut verpacken können, so dass da nicht ne totale Ablehnung fühlbar ist.

Bis später, sehr lieber Gruß einstweilen!
manu
Guinevere
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Re: starke ANGST und unbändige WUT auf meine Mutter

Beitrag von Guinevere »

Bin schon ne Weile am Überlegen, wie ich das "labil" am Besten erklären könnte.

Partner meinte mal, ich wäre mir nie sicher, bin ständig am Hinterfragen *stimmt*.

Eher Anfälligkeit für Belastungen und für Einflüsse von außen. Meine Stimmungen wechseln mit den Ausseinflüßen sehr schnell, und reichen manchmal bis zu den äussersten Gegenteilen. Ich kann mich meist nicht gut abgrenzen, manchmal überhaupt nicht.

Das hat so wie zu Japan z.B. zur Folge, dass ich eigentlich gut drauf wäre, noch gelacht hab, und, dann hat Partner auf den Nachrichtensender umgeschaltet, und da stand ne ältere Frau fast bis zu den Knien im Schlamm und hat verzweifelt die Namen ihrer vermissten Angehörigen gerufen, und ich musste so .
Oder letztens im Stress, Kollegin hat sich mit der Wurstmaschine in den Finger geschnitten, und mir tut der meine dann stärker weh.

Ja, zu sensibel, empathisch.

Schönen Abend Dir!
manu
Jessi1980
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Re: starke ANGST und unbändige WUT auf meine Mutter

Beitrag von Jessi1980 »

Hallo,

in dieser "Schockstarre" bemerke ich, wie mich die Gefühle überrollen. Auch in der Therapie bin ich dann total überfordert mit mir selbst und in dieser Situation so angespannt und verkrampft, dass ich das Gefühl habe zu platzen. Ich könnte dann brüllen, aber nix klappt...

Die innere Anspannung sieht man mir im Alltag nicht an. Zumindest wundern sich Kolleginnen darüber, dass ich in enormen Stresssituationen äußerlich relativ ruhig wirke, danach aber schweißgebadet bin!... was vor meinem Burn out absolut nicht der Fall war. Jetzt ist es aber so, dass ich tatsächlich aus mir "aussteige". Ich sehe mich dann zwar nicht neben mir stehend, aber behalte dann einen einigermaßen klaren Kopf, ich verliere nicht die Kontrolle (obwohl ich haarscharf davor bin in Panik zu verfallen).
Ich stehe auf der Arbeit immer sofort unter Stress, sobald ich meine Firma betrete. Verstärken tut sich dies noch, sobald Kunden den Raum betreten. Früher habe ich Action geliebt, eine volle Filiale mit ordentlich was zu tun. Heute ertrage ich es nicht mehr.

Früher haben Mitschüler und Kollegen über mein "Temperament" gelästert und gesagt, ich sei mega launig und unausgeglichen. Das hat mich gestört und somit habe ich diese störende Eigenschaft an mir verbannt und unterdrückt. Ich hasste es, wenn andere schlecht über mich geredet haben, sogar noch bis vor kurzem. Jetzt ist es mir sch...egal

In der Schule war ich ein absoluter Perfektionist. Ich habe Seiten aus meinem Heft herausgerissen, sobald auch nur der kleinste Schreibfehler passierte. Manchmal hatte das Heft nur noch wenige Seiten. Meine Mutter meckerte dann nur mit mir.

Auch ich habe einen stark ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Habe niemals bei irgendwelchen Intrigenspielchen mitgemischt. Bleibe dann lieber bei mir.

In meiner Beziehung lege ich auch viel Wert auf Freiraum. Ich hasse Einengungen, habe dann das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen. Als ich meinen Freund kennen lernte, war dieser wie eine Klette. Das habe ich ihm gleich zu Beginn abgewöhnt "Entweder Du lässt mir Freiraum oder es klappt mit uns nicht".

Zum Thema Liebe fällt mir noch etwas ein: Ich hatte zwar nur zwei Partnerschaften, in denen ich so etwas wie Verliebtsein und Sehnsucht empfunden habe. Da meine Mutter im Streit mit mir aber auch meine Freunde abgrundtief schlecht gemacht hat, hatte ich oft das Gefühl mich trennen zu müssen. Es entstanden starke entgegengesetzte Gefühle, die ich selbst nicht verstehen konnte. Ab und zu habe ich sie auch jetzt noch.
Guinevere
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Re: starke ANGST und unbändige WUT auf meine Mutter

Beitrag von Guinevere »

Hey Jessy,

In der Schule war ich ein absoluter Perfektionist. Ich habe Seiten aus meinem Heft herausgerissen, sobald auch nur der kleinste Schreibfehler passierte. Manchmal hatte das Heft nur noch wenige Seiten. Meine Mutter meckerte dann nur mit mir.

Ich eher der absolute Chaot , hab ständige Dinge vergessen und verloren, konnte mich nicht konzentrieren, hab mich dann neben dem impulsiv kindlichem Verhalten dann auch oft einfach nur weggeträumt. Unterm Tisch bin ich nicht meistens gelegen, wie mein Sohn z.B.
Tochter hat mal der Religionslehrerin in der Schule, weil sie schwer was auswenidig lernen konnte erzählt sie hätte Rasenmähen und Rasenmähen und Rasenmähen müssen, und wäre dann in den Keller gesperrt worden. Da lachen wir heute oft noch drüber.

Jetzt hab ich vergessen, was ich schreiben wollte.

Ja, der "Lärm" immer zu Hause, Mutters "Drama" . Ich war dann abends oft so extrem reizüberflutet mit Gedankenrasen, dass ich lange nicht einschlafen konnte, oder Schlafgewandelt bin.

Perfektionismus erst dann später in der Arbeit. Mir hauts das heute ab und an noch raus, dann spottens meistens, ob ich vielleicht meine, es gäbe nen Preis zu gewinnen . Aber, ich würde gerne schon so richtig wieder mal, fühlt sich noch immer gut an.

Ich schwitz nicht so schnell, ausser im Sommer und beim Tanzen...und, Infrarotkabine, das fühlt sich dann immer recht gut an.

Hmm, als Sohn noch Baby war hab ich schon auch 3 Tage nichts geschlafen, wenn er um ca. 18 Uhr zum schreien angefangen hat (Reizüberflutung) dann bin ich schon auch mit ihm mit dem Auto gefahren, dann hat er schnell geschlafen. Ansonsten ging das oft bis Mitternacht so dahin .

War eigentlich ne sehr schöne Zeit, hab oft nach dem Job oder sonst was (Möbelrenovieren, ausmalen, Bild malen noch geschaut, ob noch wo offen ist um mir nen Belohnungsdrink zu kaufen.

Seit dem fetteren Burn-out in 2003 merk ichs schon, wenn ich eine Nacht fast nichts geschlafen hab. Bin dann nachmittags noch erschöpfter. Ich werd wohl auch alt , ich kann Stimmen nicht mehr so gut von anderen Geräuschen rausfiltern, hör alles gleichmäßig laut. Brauch nen Trichter am Ohr *scherz*. Geräusche von Geräten, Kühlungen, Geschirrspüler find ich manchmal absolut stressig und das wirkt sich weniger gut auf meine innere Unruhe aus. Würds also für mich weniger als Angst interpetieren (?) , aber, vielleicht ist Angst und Unruhe ja das gleiche (?) .

Ich war eigentlich auch kein so richtig "ängstliches" Kind, eher Gegenteil. Zu Hause, mit Mom halt der Stress, aber ansonsten nicht. Bin mit 5 mit Nachbarskindern auf dem Dach von unserm Haus rumkrackselt, meinen Kopf mal bei Uroma durchs Fenstereisengitter gesteckt, und, dann ist er nimma rausgegangen, hat festgesteckt . Die Neugierd war eigentlich immer sehr groß.

Sehr lieber Nachtgruß, träum was schöns, gell!
manu
Guinevere
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Re: starke ANGST und unbändige WUT auf meine Mutter

Beitrag von Guinevere »

Ich stehe auf der Arbeit immer sofort unter Stress, sobald ich meine Firma betrete. Verstärken tut sich dies noch, sobald Kunden den Raum betreten. Früher habe ich Action geliebt, eine volle Filiale mit ordentlich was zu tun. Heute ertrage ich es nicht mehr.

Liegt es überhaupt überwiegend an Dir?

Wir haben zum Teil superliebe Kunden, aber, dann gibts noch die, denen alles zu wenig schnell geht. Sitzen noch nicht mal, und, man soll schon zum Bestellung aufnehmen auf sie warten, weils so ungeduldig sind, sich beschweren. Oft irre anspruchsvoll und kompliziert, kurz Extrawünsche Ende nie. Wenn ich mit so ner Bestellung in der Küche aufkreutze, dann ist Ärger vorprogrammiert *jaul*. Extrem Aufmerksamkeitshaschend (hören sich gerne beim reden zu, und quatschen einem deshalb ununterbrochen drein usw. , kurz, keine Manieren ) . Das sind so Dinge für die ich überhaupt nicht mehr die Nerven hab, und Kollegen sagen dann meistens, ich soll mich nicht stressen lassen, weil wir nur arbeiten können, wo sie eigentlich recht haben .
Da find ichs dann, so wie am Wochende wieder immer am Schlimmern, wenn man scheißfreundlich auch noch sein soll.

Blöd wirds bei mir, wenn ich nicht mehr abschaltfähig werd. Sich an meinen freien Tagen in meinem Kopf auch noch alles um den Job dreht, oder nicht mehr urlaubsfähig...

Gute Nacht nochmals ,
manu
Guinevere
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Re: starke ANGST und unbändige WUT auf meine Mutter

Beitrag von Guinevere »

Wunderschönen guten Morgen,

Ich stehe auf der Arbeit immer sofort unter Stress, sobald ich meine Firma betrete. Verstärken tut sich dies noch, sobald Kunden den Raum betreten.

also, ich hatte in 2003 heftigere Sozialphobie. *kopfkratz* kann mich nicht mehr so genau erinnern, aber Einkaufen, größere Menschenmengen hat mich in kürzester Zeit fertig gemacht. Vorher hab ich die Einkäufe für die Firma gemacht.

Im Job ging es viel um die Erwartungen anderer nicht erfüllen zu können. Mittlerweile kann ich eigentlich mit "Komplimenten" ganz gut umgehn, überhaupt nach viel Kritik wie letzens von Mom, war echt kuschelig.

Lest sich vielleicht total blöd, aber bei Komplimenten hab ich gerne Angst, Panix bekommen, war geschockt, hatte Angst was denn wieder für Erwartungen dahinter stehen könnten, die ich nicht erfüllen kann. Konnte ich eigentlich noch besser mit Kritik, als sozusagen mit ner positiven Bewertung.

Ja, mir hat man vieles auch nicht angesehn, kam dann für manche eher überraschend mein Zusammenbruch, und, ich denk mir heut ab und an noch, ich werde überschätzt, und, dann fällts mir noch schwerer auf meine Belastungsgrenzen zu achten.

Lieber Gruß mal wieder!
manu
Guinevere
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Re: starke ANGST und unbändige WUT auf meine Mutter

Beitrag von Guinevere »

Zum Thema Liebe fällt mir noch etwas ein: Ich hatte zwar nur zwei Partnerschaften, in denen ich so etwas wie Verliebtsein und Sehnsucht empfunden habe. Da meine Mutter im Streit mit mir aber auch meine Freunde abgrundtief schlecht gemacht hat, hatte ich oft das Gefühl mich trennen zu müssen. Es entstanden starke entgegengesetzte Gefühle, die ich selbst nicht verstehen konnte. Ab und zu habe ich sie auch jetzt noch.

Ich kann zwar auch verliebt sein und wars auch schon fett, aber eigentlich bin ich nicht so begeistert davon. Ich brauch ne Weile bis ich mich auf ne intimere Beziehung einlassen kann, also eher kein Vertrauensvorschuß mehr, sondern mein Vertrauen wächst eher in dieser, der Zeit allmählich (oder nicht *schmunzel*) . Bei Männchen war das verliebt sein dann gerne mal vorbei, und ich würde mich nach den paar Wochen schon langsam an ne Beziehung gewöhnen können.

Aber, was das Thema verliebt sein, Liebe, mein Misstrauen, die Unsicherheit dazu betrifft, hat bestimmt meine Tanzlehrerin einiges positives dazu beigetragen.

Wir sollen gerne mal nen Prinzen visualisieren und diesen betanzen .

Schönen Tag! Werd mal zum Dienst,
manu
Jessi1980
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Re: starke ANGST und unbändige WUT auf meine Mutter

Beitrag von Jessi1980 »

Guten Morgen!

Bin immer noch krank geschrieben. Habe einen fetten Virusinfekt mit Halsschmerzen und einer Stimme, die keine mehr ist Naja, kann mich dann wenigstens von der Arbeit erholen. Leider holen mich dann nur die Gedanken an meine Kindheit und Jugend ein. Ich kann davon momentan so gut wie gar nicht abschalten! Dann kreisen Gedanken in mir, was dieses ganze "Ich-tue-für-meine-arme-Mutter-alles-Prinzip" und denke nicht an mich, da ich ja kein Egoist sein möchte, für Folgen hatte:

- ich habe mich für den Bankjob im Grunde genommen nur entschieden, um von meiner Mutter einerseits Anerkennung und Respekt zu bekommen, andererseits habe ich mir dadurch erhofft, einen Abstand zu ihr zu finden

- meine ganzen Pläne von Heiraten bis Kinderkriegen habe ich übern Haufen geworfen. Die Jahre vergingen so schnell, dass ich manchmal gar nicht mehr weiß, was alles passiert ist, außer ARBEIT und MUTTER.

-Ich bin so in meinem Job aufgegangen, habe lichterloh gebrannt vor Begeisterung mit einer unerschöpflichen Gier nach Anerkennung, weil ich diese nie bekommen habe!

Mein Job war mein Antriebsmotor. Seitdem ich jetzt feststellen durfte, wie mein AG mit einem "ausgebrannten" Mitarbeiter umgeht, fehlt mir jegliche Lust an meinem Job. Damit ist aber auch meine Lust am Leben eingeschlafen. Und jetzt, wo ich nicht mehr in diesem treibenden Hamsterrad drin stecke, bemerke ich, dass ich privat nichts erreicht habe, dass meine Beziehung nach Außen zwar sehr gut "funktioniert" aber die Emotionen meinerseits fehlen. Ich habe das Gefühl, mein Partner liebt mich nicht, bin mir aber auch nicht sicher, ob ich ihn liebe. Ich bin mir meiner eigenen Gefühle nicht sicher und das belastet mich sehr. Mir fällt es schwer, mein Leben zu genießen,mal ganz ohne Probleme, die zu bewältigen sind...So ein Leben wollte ich nie und dabei stelle ich keine großen Ansprüche.

Dann kommen mir meine ganzen Ängste hoch, die ich seit meiner Kindheit tief im Unterbewusstsein "vergraben" habe. Ich fühle mich im Moment total "verloren", habe aber auch den Eindruck, ich bin in meinem 15. Lj. stecken geblieben. Damals saß ich genauso wie heute auf meinem Sofa und hatte mit diesem ganzen Gefühlswirrwarr zu kämpfen, das ich nicht einordnen, geschweige denn - irgendwie bearbeiten konnte.

Ich war früher auch nicht ängstlich. Bin nachts allein durch den Wald gegangen, obwohl ich mir nach Feiern ein Taxi nehmen sollte. Irgendwie brauchte ich den Kick. Bin auch überall drauf geklettert, heruntergefallen, habe im Dreck gewühlt (zuhause dann einen Hinternvoll wg. der schmutzigen Klamotten bekommen), bin trotzdem noch bis 12 weiterhin mit schmutzigen Hosen nach Hause gekommen. Meine Mutter sagte mal zu mir, ich hätte doch eine tolle Kindheit gehabt, habe die Natur genossen, getobt usw. Dabei erwähnte sie aber nie die Folgen meiner "Wildheit" und wie sie damit umgegangen ist. Vor einigen Monaten sagte sie zu mir, dass ich so wild war, dass sie mir am liebsten mit der Faust eine reingehauen hätte. Dies sei aber wg. der Leute nicht möglich gewesen. Wenn ich das so lese möchte ich nicht wissen, ob sie es wirklich mal so gemacht hat?!

Du beschreibst in einem Posting Folgendes:
>>ich kann Stimmen nicht mehr so gut von anderen Geräuschen rausfiltern, hör alles gleichmäßig laut. Brauch nen Trichter am Ohr *scherz*. Geräusche von Geräten, Kühlungen, Geschirrspüler find ich manchmal absolut stressig und das wirkt sich weniger gut auf meine innere Unruhe aus.<<
Das kenne ich nur zu gut! Meine Mutter kreiste immer wie ein Geier um mich herum, wenn sie mal keinen Partner hatte oder durch meinen Bruder abgelenkt war. Sie rief andauernd meinen Namen. Ich konnte nicht mal in Ruhe auf meinem Hintern sitzen und irgendetwas machen, ohne dass schon wieder etwas war und sie was von mir wollte...
Die Folge dessen ist, das weiß ich heute erst, dass ich meinen Namen auch heute nicht höre, insbesondere dann nicht, wenn es Nebengeräusche gibt. Dann kann jemand neben mir stehen und ich hör´s nicht Mein ehem. Chef meinte mal zu mir, ich solle mal zum Ohrenarzt gehen. Meine Antwort war dann: "Vielleicht möchte ich Sie gar nicht hören"

Ich wünsche Dir und allen anderen im Forum einen schönen entspannten Arbeitstag mit netten Kunden und Kollegen
ghm
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Registriert: 25. Dez 2010, 12:38

Re: starke ANGST und unbändige WUT auf meine Mutter

Beitrag von ghm »

Hallo Jessy,

hast Du Dich schon mal mit dem Thema "Gedankenstopp" auseinandergesetzt.

Das ist eine Technik um Gedankenkreisel aufzuhalten.
Kannst es ja mal mit Deiner Therapeutin ansprechen.

Oder, wenn Du damit Erfahrung hast, im Rahmen einer Meditation die Gedanken auflösen.

Als Übergangslösung hilftz auch Lieder im Kopf singen (am besten Ohrwürmer und Kinderlieder oder wer mag, Opernarien)
~~ Göttin, lass es Hirn vom Himmel regnen (und nimm den Menschen die Regenschirme weg) ~~
KittyKat
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Registriert: 3. Mai 2011, 12:54

Re: starke ANGST und unbändige WUT auf meine Mutter

Beitrag von KittyKat »

Hallo Jessy,

ich verstehe dich nur zu gut. Ich bin bei meiner Mutter aufgewachsen die Alkohol krank war. Naja zwischendurch hat sie dann auch noch Drogen genommen. Ich hasse meine Mutter wie die Pest! Ich habe seit Monaten keinen Kontakt mehr zu ihr und bin auch endlich froh drum das dies beendet ist. Trotzdem stalkt sie mich ständig (Anrufe, Mails, SMS, Briefe) ich versuche alles zu unterdrücken und habe sie schon sperren lassen. Das hindert sie nicht. Leider. Ich kann dir nur sagen....gib nicht auf. Ich weiß das es hart ist und ich leide trotzdem noch, obwohl ich froh bin das ich dort weg bin und sie mir nichts mehr tun kann. Kopf hoch!!!!!!
*mal ganz viel Kraft rüberschicke!
Guinevere
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Registriert: 8. Nov 2007, 22:08

Re: starke ANGST und unbändige WUT auf meine Mutter

Beitrag von Guinevere »

Hey liebe Jessy,

herzlichen Dank, ist gemütlich heute!

Liebe, hmmm, kompliziertes Thema, schönes Gedicht dazu:

Mein Herz kommt zu dir ...

Es ist Nacht,
und mein Herz kommt zu dir ...,
hält's nicht aus,
hält's nicht aus mehr bei mir.

Legt sich dir auf die Brust,
wie ein Stein,
sinkt hinein,
zu dem deinen hinein.

Dort erst,
dort erst kommt es zur Ruh,
liegt am Grund
seines ewigen Du.
Christian Morgenstern

Doch, für mich kompliziertes Thema . Liebe fühl ich eigentlich am ehesten, wenn ich glücklich bin. Ist mir in der Depri eher nicht möglich, ich fühl mich in dieser auch eher nicht so schnell so stark hingezogen, was ich auch wieder als Liebe benennen würde.

Beim Dady meiner Kinder hab ichs halt in Depriphasen gerne so gehalten, dass ich ihn gefragt hab, ob er sich geliebt fühlt, und, kam eigentlich meistens ein "Ja". Auch, wenns ichs gerade nicht gefühlt hab. Blöd wirds, wenn ich mir selber für den Moment gerade nicht so sicher bin, und, ich werd mit dem: "Du liebst mich nicht!!!" konfrontiert.

Bis später!
manu
osa
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Re: starke ANGST und unbändige WUT auf meine Mutter

Beitrag von osa »

...ich bin froh das das Thema " Wut auf Mutter" aufgetaucht ist. Ich habe, um die Illusion aufrecht einer schönen Familie mit Oma und Opa für meine Kinder zu erhalten, geschlagene 29 Jahre die Klappe gehalten. Karfreitag bin ich zusammengebrochen und habe mich geweigert, den mehrtägigen Familienbesuch anzutreten ( Ich lebe hunderte Kilometer weitweg von meinen Eltern, es war also schon lange eine wenig intensive Beziehung). Ich konnte das alles nicht mal mehr mündlich ARTIKULIEREN, was da hochkam. Schreiben fällt mir leicht, darum habe ich alles in ziemlich wirren Sätzen aufgeschrieben- 10 Seiten und habe das meinen Mann lesen lassen. Daraufhin war keine Rede mehr vom Fahren...Mein Mann rief bei meinen Eltern an und sagte, sie werden in den nächsten Tagen eine mail bekommen, wo alles drinsteht, was mir das Leben seit meiner Kindheit schwermacht. Ich schrieb die Mail (2 Seiten) - und warte seit 8 Tagen auf Antwort. Als meine Eltern die Mail erhalten hatten, gab es einen Anruf bei meiner erwachsenen Tochter, wo meine Mutter meinte, ich müsse doch nun mal über den Dingen stehen, die vor x Jahren passiert sind und ich müsse ja mal einsehen, dass meine Wahrnehmung der Ereignisse falsch sei. Meine Tochter sagte, sie glaubt mir. Bei einem Anruf kurze Zeit später- ich brauch ja nicht ranzugehen,mein Mann hat alle eingehenden Anrufe auf sein Handy umgeleitet, behauptete mein Stiefvater ebenfalls, ich sähe das alles falsch. Es ging da um einen bestimmten Sachverhalt. Den mein Mann miterlebt hat- und meinen Standpunkt bestätigt BINGO. Seitdem ist Funkstille und ich fühle mich nicht gut aber UNENDLICH erleichtert, dass ich diesen Schritt gegangen bin und dass mein Mann und meine Tochter mich unterstützen.

Was es mir immernoch so schwer macht, ist, dass ich immer gesagt bekommen habe, dass ich mich falsch erinnere und so weiter. Das hat mir in der Kindheit schon schwer zu schaffen gemacht, denn irgendwann traut man den eigenen Erfahrungen nicht mehr.

Meine Mutter hat mich mit 10 Jahren entführt und ist mit mir zu ihrem Lover gezogen. Ich konnte nicht mehr nach Hause zu meinem Vater und meiner Schwester. Ich habe meinen Namen, mein Zuhause und meine Heimat, Freunde etc verloren. Kontakt zu meinem Vater hat meine Mutter unterbunden. Hinfahren konnte ich nicht ohne Geld. Nach 2 Jahren war die Scheidung durch und ich wurde gefragt, wo ich bleiben will. Soviel zu Thema Jugendamt. Ich dachte, mein Vater will mich nicht, sonst hätte er doch mal angerufen...also sagte ich, dass ich bei meiner Mutter bleiben will.

Inzwischen habe ich wieder längst wieder Kontakt zu meinem Vater.

Aber er ist ja ein sooooo furchtbarer Mensch- jedenfalls aus Sicht meiner Mutter und meines Stiefvaters. Was sie mir ja von meinem 10 Lebensjahr an bis heute immer wieder unter die Nase gerieben haben. Was natürlich völliger Blödsinn ist. Und es hat mich ja nicht davon abgehalten, den Kontakt zu ihm zu suchen, als ich erwachsen und dem Dunstkreis meiner Eltern entschwunden war.

Die schlimmste Drohung - aus purem Hass- meiner Kindheit war: "Du wirst wie dein Vater". Das macht mich heute noch sauer, weil er ein anständiger Mensch ist, sein Geld sauer verdient hat und nun in Pension ist.

Fassungslos macht mich, dass meine Mutter und mein Stiefvater studierte Leute sind, die immer gutes Geld verdient haben und nie in Verbindung mit asozialem Verhalten gebracht werden würden.
osa
Beiträge: 17
Registriert: 26. Apr 2004, 19:01

Re: starke ANGST und unbändige WUT auf meine Mutter

Beitrag von osa »

... will einfach nur zustimmen: GEDANKENSTOPP hilft.

Meditation macht auch Sinn. Ich fand es aber wesentlich wirkungsvoller, mich schriftlich mit der Sache auseinanderzusetzen, die mich bewegt.

Außerdem habe ich eine Frageliste- irgendwann aus einem Ratgeber abgeschrieben...anhand derer hangle ich mich am Problem entlang.

Wenn man den gleichen Kram mehrmals aufgeschrieben hat, dann fällt der Gedankenstopp auch leichter---- eh nich schon wieder...
Jessi1980
Beiträge: 450
Registriert: 25. Jan 2010, 18:23

Re: starke ANGST und unbändige WUT auf meine Mutter

Beitrag von Jessi1980 »

Hallo Gregor und DieMoni,


ich habe mich bislang noch nicht mit dem Thema Gedankenstopp auseinander gesetzt.
Mein Therapeut wird mir da sicherlich auch nicht weiterhelfen können, weil er Analytiker ist.

Meditation habe ich auch schon versucht. Schlafe dabei immer ein

Die Idee mit den "Ohrwürmern" gefällt mir. Höre momentan eher laute Musik, die meine "inneren Gespräche" übertönen.

Werde mich im Internet mal über weitere Techniken schlau machen.
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Bei dem Gedanken, dass eine Mutter trinkt und Drogen nimmt und dann im Rausch das Kind büßen lässt, wird mir übel...
Das war bei mir nicht so und ist mit Sicherheit auch viel schlimmer!!!

Mein Problem ist, dass ich immer dachte, ich würde meine Mutter wirklich lieben und sie mich. Sie war ja nicht immer abartig zu mir. Ich habe sie wegen der eigenen Kindheit immer in Schutz genommen und ihr Verhalten gerechtfertigt und mir oft die Schuld hierfür gegeben. Das war noch bis vor kurzem so. Sie manipuliert mich, weil sie genau weiß, dass ich darauf anspringe. Seit Ostern ist Schluss damit! Sie hat so dämlich vorwurfsvoll bei uns aufs Band gesprochen und abgesagt, dass ich einen Wut- und Heulanfall bekommen habe. Ich fühle mich dann so "verloren" und ohnmächtig wie in meiner Kindheit. Und ständig werde ich von Schuldgefühlen heimgesucht, weil sie ja ganz allein in ihrer großen Wohnung sitzt und ich sie im Stich lasse...mittlerweile sehe ich ein, dass ich hierfür NICHT verantwortlich bin. Das hat sie mir aber jahrelang eingeredet.
Jessi1980
Beiträge: 450
Registriert: 25. Jan 2010, 18:23

Re: starke ANGST und unbändige WUT auf meine Mutter

Beitrag von Jessi1980 »

Hallo manu und osa,


das Gedicht gefällt mir gut!

Während akuter Depri-Phasen spür ich meistens gar nichts mehr, keine Liebe, keinen Hass, kein nix. Jetzt bin ich aber nicht in einer solchen Phase und trotzdem spüre ich keine Liebe. Deinen Hinweis, den Partner zu fragen, ob sich dieser geliebt fühlt, werde ich mal in die Tat umsetzen. Habe nur Angst davor, mein Partner könne NEIN sagen. Aber eine ehrliche Antwort möchte ich auch!
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Dann war bei Dir Ostern ja wohl auch gelaufen! Diese plötzlich auflaufenden Gefühle hatte ich insbesondere zu Ostern auch. Irgendwie habe ich auf eine Absage meiner Mutter gehofft, als es dann aber so weit war, war ich wutentbrannt verärgert über die ART des Anrufs....grrrr...

Und jetzt steht noch der Muttertag bevor...oh´graus...Ich erinnere mich an meine Mutter, wie sie oft hässlich gesagt hat, dass sich an diesem Tage die braven Söhnchen und Töchterchen zusammennehmen und bei ihren Müttern brav am Tischchen sitzen. Sie sagte immer, der Muttertag sei verlogen und die Kinder würden falsche Spielchen spielen. Dann habe ich mir immer gedacht, wie toll, jetzt traue ich mich nicht mal mehr einen klitzekleinen Blumenstrauß zu kaufen. Ich habe grundsätzlich deshalb schon eine Abneigung zu Feiertagen, weil sie da immer eine Verlogenheit hineininterpretiert hat. Es ist schwierig, diese Denkweise aus mir raus zu bekommen. Dieser Muttertag wird aber der Erste sein, an dem ich mich nicht melden werde. Das wäre ja nun wirklich verlogen!!!
(obwohl es mir weh tut und ich traurig über so eine dumme Mutter bin!!!!!!)

Das mit der falschen Warnehmung kenne ich gut. Meine Mutter versuchte auch ständig mir meine Gefühle auszureden oder sie zu verdrehen. Offensichtlich hat sie es ja auch geschafft, wenn ich mir heute so mein Gefühlsleben ansehe...

>>denn irgendwann traut man den eigenen Erfahrungen nicht mehr.<<

Ich finde es toll, dass Dein Mann und Deine Tochter zu Dir stehen! Mein Partner steht auch zu mir, nur habe ich es aus ANGST vor meiner Mutter nie zugelassen, dass er sie mal zur Brust nimmt. Ich wollte sie nicht kränken, und bin dabei selbst in meinem ganzen Leben NUR gekränkt, beleidigt, gedemütigt und zu ihren Gunsten manipuliert worden. Sie ist das Opfer und ich die böse, selbstsüchtige Täterin!

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Ich bemerke langsam, dass ich meine störenden Schuldgefühle durch die beständige Wut auf meine Mutter beiseite schieben kann. Wie mein Therapeut immer sagt "Halten sie die Wut aufrecht und Sie werden frei für andere Gefühle". Na dann bin ich mal gespannt...

Und mir ist auch bewusst, dass ich mich hier im Forum in meine Wut "einpeitsche" und es tut mir gut, diese auch noch mit anderen zu teilen!

Normalerweise bin ich gar nicht so verhasst. Bin manchmal ganz erschrocken über mein Geschriebenes...(klingt wie ne Rechtfertigung, ist auch eine kleine
Gabriele
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Registriert: 11. Jul 2007, 22:18

Re: starke ANGST und unbändige WUT auf meine Mutter

Beitrag von Gabriele »

Hallo Jessy,

>(obwohl es mir weh tut und ich traurig über so eine dumme Mutter bin!!!!!!)<

Oh nein, sollte die wirklich eine Narz. Störung haben, dann ist sie nicht dumm. Ganz im Gegenteil, vieles was mein Vater tut ist ausgesprochen raffiniert.
Unterschätze sie nie.

Weiter oben schreibst Du:

>Ich möchte unbedingt das Gefühl der Gleichgültigkeit ihr gegenüber "erlernen".<

Das kommt irgendwann von selber. Jedes Mal wenn mein Vater wieder einen „Vogel abgeschossen“ hat, dachte ich nur immer wieder, wie lächerlich er sich doch selber macht.
Durch Deinen Therapeuten bekommst Du doch eine andere Sicht auf die Dinge.

>…und habe für sie alles getan....wie dämlich.<

Mach Dich nicht selber runter. Sei lieb zu Dir selbst. Tu Dir Gutes.

Osa,

>denn irgendwann traut man den eigenen Erfahrungen nicht mehr.<

Stimmt, aber es hilft auf seinen Bauch zu hören. Fühlt sich etwas nicht stimmig an, hinterfragen.
Gefühle nicht wegdrücken, sondern hinfühlen was da jetzt gerade spricht in Dir.

Achtsamkeitsübungen helfen auch gegen die Endlosgedankenspirale. Oder Fingerübungen.

Eine geht so:


Entspannt und bequem hinsetzen, Hände auf die Oberschenkel legen, wenn Du kannst die Augen schließen.
Die dominante Hand führt

-Daumen und Zeigefinger zusammen - an eine Situation denken, in der Du Dich geborgen gefühlt hast. (Entspannung)
-Daumen und Mittelfinger zusammen - an eine Situation denken, in der Du Dich stolz gefühlt hast.
-Daumen und Ringfinger zusammen - an eine Situation denken, in der Du Dich geliebt fühltest.
-Daumen und kleinen Finger zusammen - an eine Situation denken, in der Du jemandem einen Gefallen getan hast. (Hilfsbereitschaft)
-Am Tag einmal durchführen.
Spürst Du an einer Stelle Deines Körpers eine Veränderung, legst Du die andere Hand auf diese Stelle.

Liebe Grüße, Gitte

Manu, Mehl im Kasten.
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