Die Unruhe vor dem Sturm

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SWHenry
Beiträge: 15
Registriert: 26. Apr 2011, 20:07

Die Unruhe vor dem Sturm

Beitrag von SWHenry »

Hallo,

vielleicht steiger ich mich auch nur in etwas rein. Vielleicht sind es unbegründete Ängste. Aber ich hasse dieses Gefühl. Diese GEfühl vor der Arbeit. Den ganzen Sonntag bin ich irgendwie nervös. Und morgens wache ich meistens schon vor dem Wecker auf. Meinstens kann ich gar nicht feststellen warum. Angst Fehler zu machen, Angst unangenehme Aufgabenstellungen zu bekommen. Meistens gerate ich in leichte Panik und werde nervös. Dann denke ich, dass ich weg müsse und mir einen anderen Job suchen müsse. WEnn ich dann anfange zu arbeiten, legt sich meistens die Nervosität. Bis zur nächsten Schwierigkeit oder Aufgabe. Das steigert sich dann soweit, dass ich dann wiederrum Angst vor der Angst bekomme. Also Angst und erwarte, dass ich Sonntags ganz nervös bin. Meistens trifft das dann auch ein. Es steigt das Gefühl auf abzuhauen und etwas neues zu beginnen

Kennt ihr diese Situationen? Wie kann ich lernen damit umzugehen?

Über Tipps freue ich mich sehr.

Gruß & einen schönen Tag!
ghm
Beiträge: 1665
Registriert: 25. Dez 2010, 12:38

Re: Die Unruhe vor dem Sturm

Beitrag von ghm »

Hallo SWHenry,

da wirst Du Dir Zeit geben müssen, fürchte ich.

Das ist ein Mix aus "Bei mir sein", "Mir etwas Gutes tun", Achtsamkeit, "Im Jetzt sein" und das will Alles, Stück für Stück, gelernt und geübt sein.

Z.B. wenn Du es Dir am Sonntag gut gehen lässt, denkst Du in diesen Zeiten weniger an den Montag. Und wenn es trotzdem kommt, dann setzt Du ein "Jetzt nicht" dagegen.

Wie gesagt, das will geübt sein.
~~ Göttin, lass es Hirn vom Himmel regnen (und nimm den Menschen die Regenschirme weg) ~~
Insa40
Beiträge: 1182
Registriert: 25. Mär 2011, 20:44

Re: Die Unruhe vor dem Sturm

Beitrag von Insa40 »

Hallo,

das kommt mir sehr sehr bekannt vor.
Ich habe einen Teilzeitjob und arbeite 4 Wochen und dann wieder 4 Wochen nicht.
Und jedes Mal, bevor ich das erste Mal wieder arbeiten muss bin ich ab dem Sonntag, manchmal sogar schon samstags vorher nervös, kann nix genießen und bin unruhig.

Dazu kommt, dass ich in der Nacht vom Sonntag auf den Montag nicht einschlafen kann.
Bin zwar müde, aber wälze mich stundenlang im Bett rum, schaue dauernd auf die Uhr und denke "Oh mann, jetzt nur noch 6 Stunden zum schlafen", "jetzt nur noch 5,4, 3....und am Ende hab ich grad mal 2 Stunden unruhigen Schlaf hinter mir und bin natürlich total gerädert...grmpf.

Du bist da echt nicht allein.

Ich helf mir, indem ich mir sage, dass es ja am nächsten Tag ein ruhiger Tag werden wird und dass es viiiiel unangenehmere Aufgaben geben könnte als das, was anliegt.

Letztlich nehme ich das nicht-schlafen-können mittlerweile an und versuche die Schultern zu zucken, dann werd ich ein wenig ruhiger.

Sorry, dass ich keine besseren "Rezepte" dagegen habe, vielleicht meldet sich ja noch jemand mit einer guten Idee.

Viele Grüße und Kopf hoch,

Insa
Antiope
Beiträge: 1695
Registriert: 10. Jan 2011, 21:38

Re: Die Unruhe vor dem Sturm

Beitrag von Antiope »

Hallo Henry,

jetzt hast Du doch den ersten Tag der Woche überstanden ...

So richtig viele oder gute Tipps habe ich nicht.

Wenn ich es richtig weiß, dann bist Du Dir unsicher, ob Du den richtigen Job hast und ihn richtig ausfüllen kannst. Diese Fragen und Einschränkungen können auch Folge einer Depr. sein.

Jetzt könnte ich Dir raten, zu beobachten, ob diese Ängste "real" sind. Was Du *genau* befürchtest, ob diese Befürchtung in der Vergangenheit wirklich und vollkommen sich bewahrheitet hat.
Oder dass Du Dir bei manchen Punkten einen "Erste-Hilfe-Plan" machst. Also Aufgabe sei, einen Projektbericht zu schreiben. Dann als Plan: Rahmenbedingungen klären (wann, wie viel, für wen). Ansprechpartner feststellen. Einen Vorgängerbericht suchen und die Einleitung übernehmen. Eine Gliederung in Rohform entwerfen und sie mit einem Kollegen durchsprechen. ... usw ...
Dabei genügend Pausen einplanen: mindestens alle 75 min 10 min Pause.

Oder bei einer neuen Aufgabe zuerst mal eine rauchen gehen, Kaffee trinken. Um Luft zu holen und etwas Distanz zu kriegen.

Aber dies sind nur rudimentäre Tipps, da die Ängste auch von irgendwoher kommen.

Daher halte ich es für sehr wichtig, dass diese Ängste "professionell" angegangen werden. Was nicht ganz klar ist, ob die Ängste Folge einer Depression ist, oder ob sie quasi eigenständig auftreten.

Worüber Du Dir vielleicht im Vorfeld klar werden solltest: würdest Du Medikamente nehmen, die die Stärke der Ängste vermindern?

Andere Frage: gesetzt der Fall, Du würdest abhauen und etwas neues beginnen, was würde dann besser werden? Welche Schwierigkeiten würdest Du dann nicht mehr haben; also vor welchem Punkt würdest Du weglaufen? Nein, das ist nicht wertend gemeint, sondern nur Deine Empfindung "nur weg hier" genauer hinterfragt.
jonesy
Beiträge: 546
Registriert: 25. Feb 2011, 17:42

Re: Die Unruhe vor dem Sturm

Beitrag von jonesy »

Hallo Henry,
ja, so was kenne ich auch und es war eine Zeit extrem schlimm.
Diese Versagensängste sind natürlich auch ein Teil deiner Depression.
Bei mir hat es geholfen, mir wirklich alles bis zum Ende genau vorzustellen.
Was passiert, wenn ich das und das nicht hin bekomme?
Was könnte insgesamt im schlimmsten Fall passieren( Rauswurf, schlechtes Zeugnis, Arbeitslosigkeit) und was für Lösungmöglichkeiten gäbe es dann für mich.
Würde ich wirklich verhungern?
Wäre es wirklich so schlimm, wenn die von mir denken würden ich wäre doof und könnte nichts? Nö, eigentlich nicht.
Irgend wann war ich in meinen Gedankengängen dann unter einer Brücke gelandet und selbst da geht es weiter.
Das hat mich irgend wie beruhigt.
Das es weiter geht, dass Andere auch nur mit Wasser kochen und das ich nicht mehr geben kann, als das was ich habe. Das hat mich irgend wie entlastet.
Ich weiß nicht, ob das für dich ein Gedankenansatz wäre, für mich war es einer.
LG v. Pauline
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