Tägliche Rituale

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SWHenry
Beiträge: 15
Registriert: 26. Apr 2011, 20:07

Tägliche Rituale

Beitrag von SWHenry »

Hallo Leute,

habe leider keinen ählichen Threat gefunden.

Ich wollte mal Tipps sammeln, wie ihr euch, wie soll ich sagen, in positive Stimmung bringt. Wie geht es euch besser? Was macht ihr täglich? Wie bringt ihr euch aus depressiven PHasen heraus?

Ich zum Beispiel lasse mich sehr häufig von meinen Gedanken runterziehen!

Ich meine zum Beispiel:
- Morgens eine Runde joggen gehen
- Ein Buch lesen
- Einen Freund besuchen
- Einen Hund gekauft
- Wohnung putzen
- Post its schreiben
- etc.

Was euch auch immer einfällt, bitte posten. Vielleicht ist es für den ein oder anderen ein hilfreicher Tipp dabei...

LG
DieWeitermachende
Beiträge: 9
Registriert: 16. Apr 2011, 19:12

Re: Tägliche Rituale

Beitrag von DieWeitermachende »

Hi!

Wenn ich merke, dass ich mich in einer Abwärtsspirale befinde, versuche ich eins von diesen Dingen:

*Pause machen und in mich hineinfühlen
*Annehmen, dass es gerade so ist und nicht anders
*Beten
*Sonne auf der Haut fühlen
*einen Tee trinken
*mich aufraffen, etwas von der To-do-Liste zu erledigen und durchzustreichen

In ganz schlimmen Momenten erinner ich mich daran, dass ich nicht zum ersten Mal an solch einem PUnkt bin. Es geht vorbei. Ich will leben. Es ist okay. Das sage ich mir dann wie ein Mantra vor. Wenn ich es schaffe fahre ich dazu ne Runde Rad, das hilft auch.

Und letztlich ist es das, was mich durch die Dunkelheit zurück an feste Zfer führt: das Wissen, es geht vorüber. This, too, shall pass.

M.
Bommelchen
Beiträge: 169
Registriert: 27. Feb 2011, 01:04

Re: Tägliche Rituale

Beitrag von Bommelchen »

Ich habe angefangen zu schreiben.
Neben einem Traumtagebuch habe ich angefangen, mir einen Charakter auszudenken. Den lasse ich in einer Geschichte alles machen, was ich in den jeweiligen Situationen will. Daraus hat sich eine wirklich interessante Story entwickelt.
Nebenbei führe ich noch eine Art Gefühlstagebuch, wo ich mir Situationen notiere, in denen es mir sehr schlecht geht und solche, von denen ich ausgehe, dass sie wichtig sind.
Ansonsten male und zeichne ich.
Dann höre ich gerne Musik, wobei die dann meinen Gefühlen angepasst ist - bin ich traurig, höre ich langsame Musik mit entsprechenden Texten, mit deren Inhalt ich mich identifizieren kann.
Manchmal lege ich mich auch einfach nur hin und versuche meinen Kopf abzuschalten und die Gedanken einfach ungehindert an mir vorbeirauschen zu lassen, ohne auch nur einen festzuhalten und aufzugreifen.

Meistens heißt es bei mir aber einfach nur:
Zähne zusammenbeißen und irgendwie durchkommen.

LG, Anna
sommerblume76
Beiträge: 166
Registriert: 4. Sep 2010, 18:16

Re: Tägliche Rituale

Beitrag von sommerblume76 »

Ich gehe dann mit meinem Hund raus in die Natur oder schmuse mit meiner Katze. Meine Tiere helfen mir sehr.
Und auch ich, sage mir dann immer wieder, dass es auch wieder gute Tage geben wird..irgendwann...
Biggy1901
Beiträge: 52
Registriert: 11. Apr 2011, 15:28

Re: Tägliche Rituale

Beitrag von Biggy1901 »

Mir geht es morgens meistens richtig schlecht wenn ich noch im Bett liege und eigendlich gar nicht aufstehen will.
Dann sage ich mir:"Komm steh auf dann geht es dir besser auch wenn du erstmal im Bademantel rumschlurfst und nur ´nen Kaffee trinkst und hier im Forum schaust was es neues gibt."Das hilft dann auch,weil ich mich selbst nicht unter Druck setze und erstmal nur aufstehe.
Wenn ich tagsüber eine schlechte Phase bekomme und die Sonne sollte scheinen lege ich mich draußen in den Liegestuhl und lass die Wärme von der Sonne auf mich einwirken,das tut auch gut
Musik hören,
kitschigen Film gucken,die sind nicht so anstrengend(Alte Filme o.so)
Únd immer wieder sagen:"Es ist so wie es ist"Auch das geht wieder vorrüber.
Biggy1901
Ich lebe heute,gestern ist Vergangenheit und Morgen lass ich in Ruhe auf mich zukommem!
cybear
Beiträge: 13
Registriert: 12. Jul 2010, 09:33

Re: Tägliche Rituale

Beitrag von cybear »

Hallo!

Ich wache oft morgens schon mit einem Druck hinter den Augen auf, spüre, wie sich die Regenwolke anbahnt. Um das zu verhindern hilft es mir dann manchmal direkt aufzustehen und zu meditieren. Danach ist die Gedanken- und Gefühlsflut oft
etwas gebändigt.

Außerdem helfen mir leichte handwerkliche Tätigkeiten oder Knobelspiele, um mich auf was Anderes zu konzentrieren, nicht in den Gedankenschleifen hängenzubleiben. Aktivitäten:

Knoten knoten (Seemanns-, Kletter- und Schmuckknoten). Knoten findet man u.A. hier:

http://de.wikibooks.org/wiki/Knotenkund ... t%C3%A4ten
http://www.klabautermann.de/



Tangram spielen (ein chinesisches Legespiel, in dem es darum geht geometrische Formen mit den gegebenen "Spielsteinen" nachzulegen). Falls ihr keine anfassbaren Spielsteine habt, könnt ihr zum Beispiel hier online spielen: http://home.fonline.de/fo0126//spiele/t ... denk12.htm

Ich finde es allerdings mit echten Steinen schöner - auch weil man dann nicht Gefahr läuft stundenlang vor dem Rechner zu versumpfen


Buchbinden macht auch ziemlich Spaß. Es dauert allerdings ein bisschen, bis man es raus hat. Wer Interesse hat kann zum Beispiel hier gucken: http://de.wikibooks.org/wiki/Buchbinden ... ck:_Heften


So das war's erstmal von mir.
Ich wünsche euch einen schönen Tag!

cybear
Schwert10
Beiträge: 257
Registriert: 9. Mär 2011, 15:50

Re: Tägliche Rituale

Beitrag von Schwert10 »

Gutes Thema!
Ich suche auch gerade nach solchen Tips, aber auch nach Tricks, wie ich meinen depressiven Schweinehund überzeugen kann, diese Tipps auch anzuwenden.So ganz allgemein kann man ja alles tun, was einem sonst auch Spaß macht, aber ich habe dann leider das Problem, daß mir die "Lust" oder die Energie fehlt. Ich würde dann gern malen zum Beispiel, aber ich kann mich darauf verlassen, daß die Kraft nicht reicht.
Im Moment versuche ich für solche Aktivitäten "Minimalversionen" zu finden, damit ich etwas tun kann , ohne mich zu überfordern. Wenn es nicht für einen Spaziergang reicht, gehe ich wenigstens zum Briefkasten oder bringe den Müll raus. Ich bastel auch gern, aber wenn es mir zu schwierig ist, eine Schachtel mit schönem Papier zu beziehen, mache ich Briefumschläge aus Zeitschriften oder selbstentworfenen Papieren mit dem PC.
Es gibt vieles was ich gern tue und in guten Zeiten weiß ich gar nicht wo ich anfangen soll. In schlechten allerdings fühlt sich ja alles gleich uninteressant an...Deshalb habe ich jetzt angefangen, solche guttuenden Aktivitäten auf Karten zu schreiben(im Moment die Miniversionen davon),die ich im Ernstfall dann durchlesen kann, wenn mir mal wieder überhaupt nichts einffalen will.Ich hoffe, daß das klappt, denn bisher hatte ich immer regelrechte Blackouts wenn es darum ging, etwas Angenehmes für den Notfall zu finden. Oder es wurde mir schon bei dem Gedanken daran zu viel. (Jetzt sollte hier eigentlich ein Smiley stehen, aber ich kriege die Dinger einfach nicht in den Text!).
WOW! Geht ja doch! Gleich noch mal.
Das Leben ist wertvoll

ob es nun strahlend ist wie ein diamant

oder dunkel wie kohle

beide sind aus demselben stoff.
maribo
Beiträge: 727
Registriert: 10. Nov 2010, 00:24

Re: Tägliche Rituale

Beitrag von maribo »

cybear,

___Buchbinden___ hey, das fällt bei mir unter die Kategorie: ____WAS ICH IMMER SCHON MAL MACHEN WOLLTE!
Super, danke für den Link; jetzt hab ich doch einen Grund, es auch zu tun…

______________________

Hallo SWHenry,

Rituale, oder ich nenn es mal Dinge die mir gut tun, find ich sehr lebenswichtig für mich.

Biggy1901 schreibt:
Komm steh auf dann geht es dir besser auch wenn du erst mal im Bademantel rumschlurfst und nur ´nen Kaffee trinkst

So denke ich auch, denn dann komme ich, nach einem geruhsamen Frühstück,
früher oder später in den Tag.
Für Notfälle hab ich mir einen Plan gemacht, auf dem ich nachlesen kann,
was und wie ich Krisensituationen überstehe.

Dazu zählen das Malen, Basteln, Stricken
und sehr gern Collagen aus selbstgeschossenen Fotos machen.

Ritual ist bei mir auf jeden Fall das Autogene Training vor dem Schlafengehen geworden.
Vorher gibt’s einen Tee mit Schüssler Nr.7.

Und wenn´s mal einen Tag gar nicht geht, es mir richtig schlecht geht, na gut, DANN IST DAS EBEN SO!!
Vielleicht klappt es ja morgen … besser!!!

Was hast DU denn für DICH ausgewählt, was tut DIR gut, wenn das "Gedankenkarussell sich dreht"?

Liebe Grüße __ maribo
______________________________
*ICH MUSS NICHT - ABER - ICH KANN*
mäh
Beiträge: 18
Registriert: 27. Apr 2011, 17:09
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Re: Tägliche Rituale

Beitrag von mäh »

Wenn ich merke, dass sich meine Spirale abwärts dreht, dann:

* höre ich in mich hinein, um herauszufinden, warum es mir schlechter geht

* setze ich mich ans Klavier und spiele und spiele und spiele

* knuddele ich mit dem Hund und wir gehen eine Runde in den Garten

* lese ich ein gutes Buch (oder ein schlechtes - egal!)

* mahle ich Kaffeebohnen mit der Handmühle, schnuppere daran, koche mir einen Kaffee und versuche, dabei zu entspannen

* versuche ich zu telefonieren

Wenn alles nichts hilft, dann versuche ich mir bewusst zu machen, welche Alternativen ich habe, um der ausweglosen Situation zu entfliehen. Ich mache mir bewusst, dass ich mich unverrückbar FÜR das Leben entschieden habe - egal, wie schwer das auch manchmal ist. Ich verdeutliche mir, dass ich solche Punkte kenne und dass diese Phasen vorbeigehen. Meistens hilft es dann, mich ins Bett zu legen, eine DVD anzumachen mit einer Sitcom und die dunklen Stunden durch Geräusche berieseln zu lassen (Getreu dem Motto: "Wenn dein Leben scheiße ist: Streu Glitzer drauf")
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"Wenn man schon ein Gefangener des eigenen Geistes ist, dann sollte man wenigstens dafür sorgen, dass die Zelle anständig möbliert ist." (Peter Ustinov)
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