Ziellos umherschwirren - Wo sind die richtigen Entscheidungen

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SWHenry
Beiträge: 15
Registriert: 26. Apr 2011, 20:07

Ziellos umherschwirren - Wo sind die richtigen Entscheidungen

Beitrag von SWHenry »

Hallo Leute!
Ein tolles Forum hier! Hoffe ich bekomme hier ein paar Inspirationen.

Vielleicht könnte ihr mir ein paar Tips geben oder sagen, was mit mir los sein könnte

Ich habe vor kurzem eine Therapie beendet. Mein Th. sagte mir ich leide unter sehr starker Selbstentwertung. Ich habe ihn immer mein Leid geklagt, dass ich unter Zukunftsängsten und Ziellosigkeit und Entscheidungsunfreudigkeit leide, was mich zutiefst belastet. Leider kam da nicht so viel hilfe. So sehr, dass ich mich fast selbst zerstöre. Ich sage zu mir, dass ich meine Zukunft versaut habe, dass ich keine Chance mehr habe glücklich zu sein. Aber vielleicht erstmal mehr als meiner Vergangenheit: Ich habe BWL studiert und INdustriekaufmann gelernt. Man könnte meinen, dass dies doch sehr solide ist. Doch es belastet mich sehr. Ich weiß nicht, welchen Job ich mir suchen soll. Ich habe mich in eine berufliche Richtung entwickelt, die meiner Meinung nach nicht zu mir passt. (Marketing). Ich denke, dass ich den Anforderungen nicht gewachsen bin. Angst Fehler zu machen. Angst, davor wenn das Telefon auf der Arbeit klingelt. Es könnten ja schwere Aufgaben kommen... Ständig Ängste vor irgendwelchen Dingen. Ständig die Angst vor meinen eigenen Gedanken...

Dann habe ich vor zwei Wochen einen Job Angebot bekommmen im Bereich Marketing. Ich überlege ständig ihn abzusagen. Wie so oft vor etwas zu flüchten. ABer es fühlt sich so an, als wäre das alles nicht ich. Aber trotzdem bewerbe ich mnich weiter auf solche Jobs. Will ich das überhaupt? Will ich nur absagen bekommen? Totale Verwirrung. Zuletzt habe ich beim joggen sogar einen Weinkrampf bekommen. Das macht mir alles große Sorgen, ob etwas nicht mit mir stimmt, was nicht behandelt worden ist. Manchmal habe ich sogar Gedanken, dass ich ich lieber sterben sollte, um diese Gedanken nicht mehr zu haben. Keine Angst, ich will mich nicht umbringen, aber diese Gedanken kommen auf.

Täglich wechsel ich meine Ziele. Ein Tag sage ich mir, dass alles doch ok ist, am nächsten Tag ist alles wieder schlecht und ich breche alles ab uns suche mir etwas anderes. Leide ich an Grübelsucht? Wie bekomme ich mehr Klarheit? Was anderes machen? Fühle mich fast schon zu alt dafür.

Vielleicht hat ja jemand schon so etwas erlebt und kann weiter helfen.

Danke für Zulesen!
La_crimosa
Beiträge: 468
Registriert: 28. Mär 2010, 22:05

Re: Ziellos umherschwirren - Wo sind die richtigen Entscheidungen

Beitrag von La_crimosa »

Hallo Henry,
Inspirationen möchtest Du? Und wir sollen Dir sagen, was mit Dir los ist?! - Nichts lieber als das...
... oder wäre es nicht doch besser, nochmals zu einem Arzt zu gehen?! Wenn ich Dich richtig verstanden habe, ist Deine Therapie ja beendet und Du fragst Dich selber, ob nicht "was" übersehen wurde - da sich Deiner Meinung nach ja auch nicht viel geändert hat bzw. Du immer noch mit Ängsten, Selbstzweifeln und Grübeleien zu kämpfen hast.

Die Frage zu Deinem Job:
Ist es Dein angeschlagenes Selbstvertrauen, das Dir den Beruf "madig" macht? Glaubst Du, Du hättest "eigentlich" Freude an dem Beruf?!
Oder ist es wirklich ein Job, bei dem Du mit Deinen Fähigkeiten und Kompetenzen fehl am Platz bist? Oder sogar gar kein Interesse finden könntest?

Ein Freund von mir hat 10 Semester VWL studiert - und nach und nach festgestellt, dass es nicht sein Beruf ist. Er hat das Studium abgebrochen (mit 30 Jahren) und nochmal neu Theologie studiert. Nun ist er glücklich.

Es wäre fatal, zu sagen: wechsele den Beruf und Du wirst glücklich. Aber Du solltest nochmal mit jemandem zusammen drauf schauen (es muss ja keine Therapie sein - es gibt auch Coachs, die sich mit Dir genau diese Frage anschauen können).

Auch ich fälle nicht gerne Entscheidungen. Selbst die kleinen fallen schon schwer, (gefühlt) größere scheinen schier unmöglich zu treffen...
Aber wie DarkRaven schon geschrieben hat: es gibt keine "falschen" Entscheidungen. Alle Entscheidungen bringen uns auf ihre Art und Weise weiter. Manche sind schmerzhaft, manche erfüllen - aber alle machen uns um eine Erfahrung reicher... Das muss ich mir auch immer wieder sagen...

Grüßlinge,
Susanne
Antiope
Beiträge: 1695
Registriert: 10. Jan 2011, 21:38

Re: Ziellos umherschwirren - Wo sind die richtigen Entscheidungen

Beitrag von Antiope »

Hallo Henry,

mhm, Entscheidungslosigkeit, "Grübelsucht", Zukunftsangst, Angst vor Fehler und Leistungsschwäche, Selbstentwertung sind wesentliche Elemente einer Depression. Mal so als Fakt in die Runde geworfen.

Dieses "Im-Kreis-herum-denken" kenne ich viel zu gut. Es tauchte auch lange Jahre in meinem Leben auf. Und das war dann so (wird jetzt etwas länger, bitte um Entschuldigung).

---Beginn Erzählung ---
Nach einem FH-Studium eines Themas, das mich nicht so interessierte, arbeitete ich lange Jahre im Großhandel, wurde dort gemobbt und fand fast keinen Ausweg mehr. Ich wollte weg, hatte Angst vor dem Neuen, wußte keine Alternative. Es ging mir genauso wie Dir jetzt... Schließlich habe ich, zwar nach reiflicher Überlegung, aber mit immensen Illusionen, mich überstürzt verabschiedet und eine zweite Ausbildung gemacht. Es lief irgendwie nach dem Motto: Hauptsache weg, und EDV ist immer gut. Es ging ziemlich in die Hose, da das Berufsbild für mich (wieder ...) nicht passte. Erst danach habe ich mich dazu durchgerungen, ein Zweitstudium anzugehen, das mich viel eher ansprach. Habe ich unter immensem (Leidens-)Druck abgeschlossen - und bin immer noch stolz darauf. Als ich mit dem zweiten Studium begann, war ich Ende Dreissig.

---Ende Erzählung ---
Resümee: Dein Leben hast Du nicht "versaut", Du wirst einen Weg gehen, der Dich vieles lernen lässt und Dich auch glücklich sein lässt. Ich habe irrsinnige Irrwege gemacht, aber ich habe sie anscheinend gebraucht. Wie sonst hätte ich mehr als 15 Firmen kennenlernen sollen, wie sonst würde ich heute wissen, was ich nicht mehr brauche??

Was ich jetzt so nicht einschätzen kann, ist Dein Standpunkt zum Thema Beruf. Hast Du BWL studiert, weil es da Interessengebiete waren? Hattest Du früher weniger Schwierigkeiten, ans Telefon zu gehen, mit dem Thema "Marketing" umzugehen?

Was war zuerst: die emotionale Belastung und daraus folgend Probleme im Beruf, oder war es anders herum: Probleme im Beruf, die zur emotionalen Belastung führten?

Hängst Du jetzt in der Krise, weil Du weißt, DAS will ich nicht, aber nicht weißt, was dann?
Du bewirbst Dich - warum?
Vor was möchtest Du flüchten?
Was stimmt mit dem neuen Job nicht?

Es tut mir leid, wenn Dich meine Fragen noch weiter in die Krise stürzen.
Secret
Beiträge: 1423
Registriert: 16. Dez 2010, 16:15

Re: Ziellos umherschwirren - Wo sind die richtigen Entscheidungen

Beitrag von Secret »

Hallo Henry,

ich bin froh, dass Du diesen Thread aufgemacht hast, denn mir geht es momentan so ähnlich wie Dir.

Ich habe fast 75 Therapiestunden hinter mir und da ich noch arbeitsunfähig geschrieben bin und vor meiner Erkrankung entlassen wurde habe ich also keinen Job zu verlieren und nehme mir die Zeit eine Tagesklinik aufzusuchen. Eine stationäre Behandlung käme auch noch in Frage, ich mache nur zuerst die Tagesklinik weil ich noch zwei Kinder habe und mir dann überlege, ob ich noch eine anschliessende REHA Massnahme beantrage.

Ich habe eine kaufmännische Lehre gemacht und mich zur Bilanzbuchhalterin fortgebildet, ich habe mir bewusst einen Beruf ohne Publikumsverkehr ausgesucht. Und dass ich wegen der Kinder nur Teilzeit arbeite tut mir auch gut. Ich habe nach über 20 Jahren Berufserfahrung auch zig Arbeitsstellen hinter mir und bin an einen Punkt wo ich nicht mehr kann.
Ein berufsbegleitendes BWL-Studium habe ich nach den Erzhiehungszeiten wieder aufleben lasse und grübel auch nach ob mir dass noch etwas bringt, ich bin über 40.
Doch das entscheide ich nach der Geschichte mit Krankschreibung, Kliniken usw., habe auch noch keine weiteren Prüfungen mehr abgelegt.

Also zu dem Marketing: ich wurde als Buchhalterin von dem Steuerberater meines Ex-Cheffs schlechtgemacht, ich hatte schon häufiger schlechte Erfahrungen damit. So viel zu den Berufsrichtungen. Mein Therapeut hat mich bereits gefragt, ob ich meine dass es für mich an der Zeit ist beruflich etwas neues zu machen. Aber ich weiss es nicht.

Ich leide sehr unter Kränkungen am Arbeitsplatz, habe das auch schon während der Schulzeit gehabt und mich als Aussenseiter gefühlt. Daher bin ich mir nicht sicher ob mir ein Berufswechsel etwas bringen würde. Mann kann sowohl bei Marketing Angst vor dem Telefon haben, als auch nach einer Bilanzerstellung Angst vor den Korrekturbuchungen eines intriganten Steuerberaters, der die Buchhaltung komplett an sich reissen wollte um mehr Geld an den Abschlüssen zu verdienen. Diese Probleme hatte meine Kollegin, die sich mit Lohnbuchhaltung mehr beschäftigt hat auch, da war sie bestimmt froh, dass ich jetzt der Buhmann war und nicht mehr nur sie.

Bei anderen Arbeitsstellen bin ich unter anderem auch wegen Mobbing bzw. Bossing gegangen, oder musste wegen diverser Bürointriegen selber gehen. Manchmal aber auch einfach wegen Insolvenz oder aus familiären Gründen.

Es dauert noch fast 23 Jahre bis dass ich 67 Jahre alt werde und in Altersrente gehen darf!!!! Ich weiss nicht wie ich das bis dahin schaffen soll, also ich war echt froh als ich in Erziehungszeiten war und nur auf Mini-Job-Basis einem kleineren Unternehmen die Buchhaltung machte.

Tipps kann ich Dir leider noch nicht geben, weil ich parallel mittendrin bin und es auch noch nicht hinter mir habe, ausser den Hinweiss auf statioäre oder Tagesklinikmassnahmen. Der Therapeut kann dir Krisentermin für 10 Min. pro Woche oder einen Termin pro Monat für ein Gespräch anbieten. Doch ich bin da nur mit Gesprächen und Übungen auch noch nicht aus meiner Angst vor Versagen und Konflikten herausgekommen.

Der Therapeut meinte einmal zu meinen Problemen Entscheidungen zu fällen, dass ich nur ein Leben habe und nicht mehrere Sachen gleichzeitig machen kann. Und egal wie ich es mache und endscheide, ein richtig oder falsch gibt es nun einmal nicht. Und ich höre aus Kindertagen meine Mutter im Unterbewussten sagen: "Hinterher ist man immer klüger."

Alles Gute bei Deinem Lebensweg wünscht Dir

Secret
LG

Secret
SWHenry
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Registriert: 26. Apr 2011, 20:07

Re: Ziellos umherschwirren - Wo sind die richtigen Entscheidungen

Beitrag von SWHenry »

j
SWHenry
Beiträge: 15
Registriert: 26. Apr 2011, 20:07

Re: Ziellos umherschwirren - Wo sind die richtigen Entscheidungen

Beitrag von SWHenry »

Hallo Dark Raven,

ja wir sind schon zwei:) Da sieht man, dass man nicht allein ist, vermisst man manchmal ja sehr schwer.

Ja Grübelsucht gibt es. Das besondere daran ist, dass man um die Lösung herumschwirrt, obwohl die Lösung soooo nah ist

Aber es ist gut, dass du eine Weiterbildung machst. Im Gegensatz (wie zu mir) machst du etwas um dich und deine Situation zu verändern. Daruaf kannst du stolz sein.

Danke für die Tipps.
SWHenry
Beiträge: 15
Registriert: 26. Apr 2011, 20:07

Re: Ziellos umherschwirren - Wo sind die richtigen Entscheidungen

Beitrag von SWHenry »

Hallo Suse,

ja das denke ich auch, dass ich zum Artzt gehen sollte. Meine Mutter, die ich volljammer, will mich fast schon dazu zwingen.

Ich glaube es ist beidseitig. Eigentlcih fühle ich mich für die Bürowelt immer zu unselbstbewusst und wundere mich noch heute, wie ich es machen konnte. Aber durch schlechte Erfahrungen, habe ich den Spaß zum größenteil eigentlich verloren. Ich denke schon, dasss ich auch in diesem Bereich irgendwo meinen Spaß finden würde. Aber bisher... wie finde ich sowas heraus, ohne es gleich ausprobieren zu müssen. Gibt es Test, Berater (wenn schon kostenlos?:)

Was für Coaches meinst du?

Danke für deine Antwort, Suse
SWHenry
Beiträge: 15
Registriert: 26. Apr 2011, 20:07

Re: Ziellos umherschwirren - Wo sind die richtigen Entscheidungen

Beitrag von SWHenry »

Kein Problem Antiope, Danke für deine Antwort. Hilft mir ja auch weiter zu kommen.

Du hast echt Mut bewiesen. Kannst du echt stolz drauf sein! Hut ab!

Ehrlich gesagt habe ich nicht so richtig nachgedacht, als ich junger war. Nach dem Motto einfach mal machen. Es war nie DAS was ich machen wollte. Leider weiß ich es heute auch noch nicht.

Ja hatte früher Probleme damit ans Telefon zu gehen. Andere könnte ja zuhören und von mir denken, was ich für ein Schwachsinn rede. Deswegen auch diese "Phobie" vor dem Büro. Aber vielleicht legt sich das, wenn man besser wird und mehr Erfahrung hat..mmm..

Ich glabue ich bin deswegen frustriert, weil ich weiß, dass ich innerlich etrwas anderes machen will, aber ich nicht weiß wie und vorallem was. Und auf Teufel komm raus etwas anderes zu machen, wäre sicherlich die falsche Entscheidung.

Ich weiß ja noch nicht mal, was so richtig falsch ist an dem Job. Aber ich sehe vor dem inneren Auge Dinge, vor denen ich mich fürchte. Ich "ahne" die Dinge schon fast. Und dann breche ich ab und werde den Job wohl eh nicht annehmen. Traurig. Aber noch ist die Entscheidung nicht gefallen:(

Drück dir die Daumen!
La_crimosa
Beiträge: 468
Registriert: 28. Mär 2010, 22:05

Re: Ziellos umherschwirren - Wo sind die richtigen Entscheidungen

Beitrag von La_crimosa »

Hallo Henry,
Zu Deiner Frage:
"Coaching ist die lösungs- und zielorientierte Begleitung von Menschen, vorwiegend im persönlichen Umfeld, zur Förderung der Selbstreflexion sowie der selbstgesteuerten Verbesserung der Wahrnehmung, des Erlebens und des Verhaltens. Der Coach begleitet den Klienten bei der Realisierung eines Anliegens oder der Lösung eines Problems.
Ziel des Coachings im beruflichen Kontext ist vor allem die Verbesserung der Lern- und Leistungsfähigkeit unter Berücksichtigung der Ressourcen des Klienten." (Wikipedia)

Ein Coach nimmt für seine Beratungsleistung Geld - was er je nach Kompetenz auch wert ist. Mein Mann hat beispielsweise mal einen zur beruflichen Entscheidung (Stelle wechseln oder nicht) in Anspruch genommen. Er hatte dann 2 Sitzungen und fühlte sich gut beraten. Er hat damals glaube ich so um die 100,- € pro Sitzung bezahlt.

Entscheiden musste er dann jedoch letztendlich selber... - aber es hat gute Anstöße im Gespräch gegeben. In welcher Gegend wohnst Du? Vielleicht kann ich Dir jemanden nennen...

Grüße,
Susanne
Antiope
Beiträge: 1695
Registriert: 10. Jan 2011, 21:38

Re: Ziellos umherschwirren - Wo sind die richtigen Entscheidungen

Beitrag von Antiope »

mhm, es klingt so, als wäre die Angst das am meisten Bestimmende, Furcht davor, sich zu blamieren, usw ...

Ganz sicher wird es besser. Früher war ich kein großer Redner, jetzt bin ich zwar aufgeregt wie ein Hühnerstall, kann aber meinem Chef einen Vorschlag machen oder "NJET" sagen. Vieles kann man lernen - oder auch verlernen.

Angst, unbestimmbare Angst, Furcht vor anderen oder anderem können Teil einer Depression sein, Ergebnis einer Überflutung mit negativen Erfahrungen und Erlebnissen. Dies würde bedeuten, es könnte anders werden.
Aber vielleicht bist Du einfach jemand, der lieber persönlich mit jemandem redet (so wie ich, Telefonate hasse ich!) als mit ihm zu telefonieren.

Dass Du Unsinn redest, ist nur Deine innere Glaubensüberzeugung. Hast Du ein "Lieblingsthema", ein Hobby, über das Du gerne redest? Ist Dir dabei aufgefallen, dass Du dann nicht die Furcht hast wie sonst immer? Also kommt sie "einfach nur" von Deiner eigenen Verunsicherung.

Entschuldige, es klingt mal wieder alles sehr theoretisch, ex cathedra, wie eine Predigt. Will ich nicht.

Ich möchte Dir im Gegenteil nur das Gefühl geben, dass vieles, was Dir gerade Kopfzerbrechen bereitet, von Deinem Streß kommt, von Deiner Anspannung.

Von welchem Beruf hast Du als Kind geträumt?

Was machst Du lieber: mit Leuten reden, an einem Werkstück herumfeilen, ein Dokument erarbeiten, Menschen massieren, Pläne zur Reorganisation entwickeln, ... Vielleicht gibt es Dir einen Ansatzpunkt, Deinem Tätigkeitswunsch näher zu kommen. Manchmal findest Du auch Infos bei der Arbeitsagentur.
SWHenry
Beiträge: 15
Registriert: 26. Apr 2011, 20:07

Re: Ziellos umherschwirren - Wo sind die richtigen Entscheidungen

Beitrag von SWHenry »

Hej Danke für die Infos. Wohne im Ddorf/Kölner Raum...
La_crimosa
Beiträge: 468
Registriert: 28. Mär 2010, 22:05

Re: Ziellos umherschwirren - Wo sind die richtigen Entscheidungen

Beitrag von La_crimosa »

Guten Morgen, Henry,
ich komme ursprünglich aus Düsseldorf - mittlerweile wohne ich in Baden-Württemberg.
Kann Dir also leider niemanden in Deinem Raum nennen...

Aber schau doch mal hier: http://213.168.113.59/

Liebe Grüße,
Susanne
Rakang
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Registriert: 30. Apr 2011, 19:26

Re: Ziellos umherschwirren - Wo sind die richtigen Entscheidungen

Beitrag von Rakang »

Hallo Henry,

nach etlichen Versuchen in diversen Jobs schaffte ich es zum Programmierer und versuchte auf dem 4. Bildungsweg als Externer ein Diplom (BWL, Marketing, EDV) mit Erfolg.
Das führte zu einer unverhofften Übervorderung im Beruf, die ich vorher ja gerade vermeiden wollte.

Psychologie hat mich sehr enttäuscht und habe in Theologie reingerochen (asiatische Religionen). Sehr spannend! Aber damit kann man sein Lebensunterhalt nicht verdienen.

Jetzt "spekuliere" ich bisher mit etwas Erfolg and der Börse, das kann zur extremen Spannung pur führen. Es reicht allerdings nur fürs Nötigste.

Zumindest macht mir diese Betätigung keine Kopfschmerzen, es entstehen lediglich bei unglücklichen Aktionen Kosten.
PerryRhodan
Beiträge: 329
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Re: Ziellos umherschwirren - Wo sind die richtigen Entscheidungen

Beitrag von PerryRhodan »

Hello SWhenry,

du schriebest:
> Dann habe ich vor zwei Wochen einen Job Angebot bekommmen im Bereich Marketing. Ich überlege ständig ihn abzusagen. Wie so oft vor etwas zu flüchten. ABer es fühlt sich so an, als wäre das alles nicht ich. Aber trotzdem bewerbe ich mnich weiter auf solche Jobs. Will ich das überhaupt? Will ich nur absagen bekommen? Totale Verwirrung.

> Das macht mir alles große Sorgen, ob etwas nicht mit mir stimmt, was nicht behandelt worden ist.
Ich befürchte, mit dir stimmt alles Wie bei den bisherigen Reaktionen zu lesen ist, sind _wir_ sitzen wir da nicht alleine mit diesem Problem fest.

> Manchmal habe ich sogar Gedanken, dass ich ich lieber sterben sollte, um diese Gedanken nicht mehr zu haben.
Kenne ich zu gut, nur funktiniert das auch nicht Ich kenne die Lösung dazu leider auch nicht. Aber ich denke, es ist besser für sich diese Gedanken zu zulassen und dafür sich dann selbst zu sagen: "Für heute reicht es, ich sollte mich noch um mich selbst kümmern, was ich _jetzt_ brauche und will"? Sollten die Gedanken jedoch immer wieder in die gleichen Grübeleien zustreben, ist für mich deine Überlegung, weitere psychologische Unterstützung nach deiner Therapie zu suchen, die richtige Entscheidung.
Ich denke auch etwas zu tun, ist noch immer besser als nichts zu tun - es fängt "nur" damit an, es für sich zu tun!

Susanne schrieb folgende Überlegung:
> es gibt auch Coachs, die sich mit Dir genau diese Frage anschauen können
Ja, diese Coaches nennen sich Resourcenplaner. Meiner Erfahrung nach und der mir Bekannter, kommt ein solcher Coach erst in Frage, wenn ich von meiner Zukunft eine grundlegende Ahnung habe und mein Selbstvertrauen nicht gerade gegen Null tendiert - Ich sollte also das Problem haben, dass ich mir nur nicht sicher bin, welchen der vorstellbaren Wege ich einschlagen soll.
Ich vermute aber an dem Punkt sieht sich SWhenry sich nicht, oder? Somit würde ich mir überlegen, ob nicht die Techniken des Neurolinguistischen Programmieren (kurz NLP) ein passenderes Werkzeug dafür wären? Ich schreibe hier jetzt nicht von den (sehr teuren) Kursen, sondern von entsprechenden Büchern und evtl. einem VHS-Kurs zum Kennenlernen. Was meinst du dazu Suse72?
Denn darum geht es im Grunde: Seine Vorstellung von sich selbst zu ändern und sich zu verstehen, wie ich (in diesem) Fall mit mir selbst kommuniziere und mich neu "programmiere". http://de.wikipedia.org/wiki/Neurolingu ... rammierung

Gruss,
PR
--

"Wozu ist das?" "Das ist blaues Licht." "Und was macht es?" "Es leuchtet blau."
SWHenry
Beiträge: 15
Registriert: 26. Apr 2011, 20:07

Re: Ziellos umherschwirren - Wo sind die richtigen Entscheidungen

Beitrag von SWHenry »

Hallo PR,

vielen Dank für deine Antwort. Sehr interessante Dinge hast du verfasst, die mich nachdenklich gemacht haben.

Ich stehe nun also davor die Entscheidung treffen zu müssen. Ich habe mal einen Beratungstermin bei der Diakonie gemacht (nur so als Empfehlung für Leute hier, die auch so probleme mit dem Job haben wie ich. Die bieten Berufsberatung an - hoffe mit der nötigen Qualität).

Wie auch immer, ich überlege den ganzen Tag schon, ob, wenn man solche Gedanken hat, der Job nicht das Richtige für einen ist. Oder was meinst du/ihr:

- Angst vor dem Telefonieren und damit verbunden, dass andere mir zuhören. (Die Gedanken habe ich immer noch, obwohl ich schon 564 mal im Brüo telefonieren musste)
- Angst vor Verantwortung. Ich soll bei dem Job Konzepte ausarbeiten und Projekte durchfürhen. Ich male mir bestimmte Situationen aus und denke dann, dass der job nichts für mich ist.
- Ich bin kein Organisations- und Planungstyp (ohne es schriftlich besätigt zu haben:-)

Ratet ihr mir, einfach ausprobieren? Lieber Beratung suchen und auf etwas anderes warten?

Habe vom Arbeitsamt einen Termin bekommen, um einen Kurs auszuwählen, den ich machen könnte. Den könnte ich nicht wählen, wenn ich den Job anfang.

Ach ich bin verwirrt. Ich glaube ich suche einfach nur jemanden, der mir die Entscheidung abnimmt und mir sagt, wie es weiter geht... Total bescheuert

Danke!!!

Henry
Schwert10
Beiträge: 257
Registriert: 9. Mär 2011, 15:50

Re: Ziellos umherschwirren - Wo sind die richtigen Entscheidungen

Beitrag von Schwert10 »

Hallo SWHenry
Ich neige nicht zu voreiligen Ratschlägen und schon gar nicht dazu, anderen ihre Entscheidungen abzunehmen (ich kriege meine ja schon schlecht auf die Reihe), aber wenn ich so lese was du schreibst, schreit alles in mir: Hör auf dein Gefühl!
Das Leben ist wertvoll

ob es nun strahlend ist wie ein diamant

oder dunkel wie kohle

beide sind aus demselben stoff.
La_crimosa
Beiträge: 468
Registriert: 28. Mär 2010, 22:05

Re: Ziellos umherschwirren - Wo sind die richtigen Entscheidungen

Beitrag von La_crimosa »

Hallo Henry,
mh? - Es gibt für mich in dem ganzen Geschriebenen mehrere Ebenen:

- Das eigene Selbstbewusstsein, das Zu-trauen in die eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen.
Die Zweifel und Ängste, die Du, Henry hast, können und werden letztendlich verblenden, ob Dein momentaner Beruf der Richtige für Dich ist. Du schreibst selber, dass Du eigentlich alle Aufgaben ausführst, nie eine negative Rückmeldung bekommen hast. Was Dir im Weg zu stehen scheint, sind Deine eigenen Ängst... Die wirst Du auch in einen anderen Beruf mitnehmen. Von daher wäre es egal, wohin Du wechselst - es könnte sein, dass Du dort genauso an Dir und Deinen Fähigkeiten zweifelst... eine Therapie wäre also auf alle Fälle sinnvoll.

- Trotzdem gibt es vielleicht Berufe, die weniger Verantwortung mit sich bringen. Oder vielleicht Berufe, in denen Du nicht mit den Aufgaben konfrontiert bist, die Dir im Moment zu schaffen machen. Vielleicht wäre ein anderer Beruf dann erstmal eine Ent-lastung und ein Aufatmen möglich. Es könnte aber auch sein, dass Du Dich dann unterfordert fühlst. Von daher ist eine "Berufsberatung" vielleicht erstmal ein Schritt, aufgezeigt zu bekommen, was für Alternativen es gibt...

Ich quäle mich im Moment durch meinen Traum-Beruf, möchte jedoch daran festhalten, weil ich irgendwo tief in mir weiss, dass ich das schon immer machen wollte und es nur meine Selbstzweifel sind, die mich immer wieder an meine Grenzen bringen (sind es dann wirklich meine Grenzen?!). Ähnlich wie bei Dir, Henry: schon tausendmal telefoniert und trotzdem immer das Gefühl beim nächsten Mal wird es schlimm. Warum stellt sich da nicht eine selbstbewusste Routine ein?!
Und das sind dann die Momente, in denen ich überlege, ob ich nicht doch den Beruf wechseln soll - ein stummer Mensch wird auch nicht Opernsänger werden können - auch wenn es sein Traumberuf ist...

@PR: ja, ich gebe Dir Recht: ein Coach kann nicht die Aufgabe übernehmen, Selbstbewusstsein zu stärken (oder vielleicht doch, indem er die Kompetenzen herausarbeitet?!) - aber er kann vielleicht bei der Entscheidungshilfe (auch wenn es noch keine konkreten Zukunftsvisionen gibt) Unterstützung bieten.
NLP ist eine kontrovers diskutierte Methode. Ich habe mal ein interessantes Buch darüber gelesen: "Der Frosch auf der Butter: NLP - Grundlagen des Neurolinguistischen Programmierens". Sehr eindrücklich. Am interessantesten fand ich die Verbindung des NLPs zur Hypnotherapie... Vielleicht wäre das ja eine Möglichkeit für Dich, Henry?!

Nun denn, wie auch immer...

Liebe Grüße,
Susanne
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