Hallo

Antworten
mäh
Beiträge: 18
Registriert: 27. Apr 2011, 17:09
Kontaktdaten:

Hallo

Beitrag von mäh »

Hallo,

ich bin Christian. Ich bin seit fünf Jahren schwul verheiratet, seit etwa 10 Jahren depressiv und außerdem ein Borderliner.

Meine Depression kam erst letztes Jahr voll zum Durchbruch und hat mich für längere Zeit absolut lahm gelegt. Und jetzt finde ich nur sehr, sehr langsam den Weg ins Leben wieder.
Seit ein paar Monaten weiß ich, dass meine Flashbacks, die ich an den Missbrauch durch meien Vater hatte, real sind, dass ich sie mir nicht einbilde. Das gab mir den Rets, und mein Leben läuft seitdm wieder voll aus dem Ruder. Ich kann nicht mehr richtig schlafen, meine Gedanken kreisen immer um die Angst, aufstehen und sprechen fällt mir schwer und keiner meiner "Freunde" kümmert sich auch nur die Bohne um mich - von der Familie ganz zu schweigen. Außer meinem Mann sagt mir eigentlich jeder, ich solle mich nicht so hängen lassen, wieder mit Kraft und Energie starten. Aber genau die fehlt mir ja.
Zur Zeit rette ich mich mit Insidon über den Tag und mit Valdoxan über die Nacht.

Hm. Eigentlich wollte ich nicht jammern, jetzt tue ich es doch. Es tut mir Led, dass ich so wenig sensibel war, aber es tat mir gut, das einmal so aufzuschreiben.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

"Wenn man schon ein Gefangener des eigenen Geistes ist, dann sollte man wenigstens dafür sorgen, dass die Zelle anständig möbliert ist." (Peter Ustinov)
ghm
Beiträge: 1665
Registriert: 25. Dez 2010, 12:38

Re: Hallo

Beitrag von ghm »

Hallo Christian,

erstmal herzlich Willkommen.

Da hast Du ja ein schönes Päckchen zu tragen.

Lass Dir nicht einreden, Du solltest Dich nicht "hängen lassen". (so einen Unsinn schwätzen nur Menschen ohne Ahnung) Wenn keine Kraft da ist, ist keine da.

Vermutlich bist Du so lange vor den schlimmen Gefühlen und Erinnenrungen "davongerannt" und jetzt ist die Kraft weg.

Konntest Du schon eine Therapie beginnen?

Gibt es in Deiner Gegend eine Selbsthilfe Gruppe, auch zum Thema häusliche Gewalt?

Und wenn es Dir nach Jammern ist, dann tue es.
Du hast ein Recht darauf.
Du bist hier willkommen, gerade dann, wenn Du Unterstützung brauchst ! ! !

Mir hilft oft mehrmaliges tiefes Seufzen (aber so richtig tief !)

Und gegen die Wut, Züge anschreien. Kein Scherz.

Wenn Du Menschen anschreist tust Du denen nichts Gutes, wenn Du im Park schreist, holt jemand die Polizei, aber wenn Du Dich an ein Gleis stellst und einen vorbeifahrenden Zug anbrüllst, bekommt das keiner mit und Du kannst freier Atmen (zuweilen ruiniert es etwas die Stimme )
~~ Göttin, lass es Hirn vom Himmel regnen (und nimm den Menschen die Regenschirme weg) ~~
mäh
Beiträge: 18
Registriert: 27. Apr 2011, 17:09
Kontaktdaten:

Re: Hallo

Beitrag von mäh »

Hallo Gregor,

danke für die nette Nachricht.

In meiner Nähe ist eine Selbsthilfegruppe für Depressive; dort gehe ich einmal in der Woche hin - und es tut mir unendlich gut.
Eine Therapie konnte ich bisher leider noch nicht beginnen, alle Wartelisten von Therapeuten, die man mir empfohlen hatte, waren länger als 12 Monate. Im Juni soll es nun (erst - endlich) weitergehen.

Leider ist meine Beziehung vor ein paar Tagen, nachdem es nun schon lange schwelte und nicht mehr so richtig funktionierte, zerbrochen.
Ich habe keine Idee, wie ich damit umgehen soll, ich weiß es einfach nicht. Einerseits möchte ich, dass wir einen Weg zueinander finden, anererseits kann ich nicht mit einem Menschen auf Dauer leben, der mich ablehnt, weil ich keine Kraft mehr habe und weil ich einfach nicht mehr kann.

Zum Glück bin ich nicht suizidal im Moment, so dass sich keiner Sorgen machen muss (aber wer täte das auch in meinem Umfeld? Es ist eigentlich niemand mehr da - ich habe fast alle meine Freunde verloren). Trotzdem macht es das nicht besser - mir geht es hundeelend.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

"Wenn man schon ein Gefangener des eigenen Geistes ist, dann sollte man wenigstens dafür sorgen, dass die Zelle anständig möbliert ist." (Peter Ustinov)
wütend

Re: Hallo

Beitrag von wütend »

Liebe Christian,

es ist nur all zu verständlich, das es dir schlecht geht.

Kannst Du im Notfall jemanden aus der Selbsthilfegruppe anrufen und mit ihm/ihr sprechen?
Antworten