Vorstellung

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tf
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Vorstellung

Beitrag von tf »

Hallo,

ich bin neu hier und möchte mich kurz vorstellen.

Anfang der Woche hatte ich eine Art Nervenzusammenbruch. Mein Hausarzt hat eine "Erschöpfungsdepression" diagnostiziert.

Irgendwie bin ich froh, dass ich es endlich geschafft habe, mir einzugestehen, dass es so nicht weitergehen kann und ich ärztliche Hilfe brauche. Andererseits hab ich Angst davor, was mich nun erwartet.

Mein Hausarzt wollte mich sofort krankschreiben, aber ich gehe noch in die Arbeit. Zuhause könnte ich es gar nicht aushalten. Da würde ich nur noch grübeln.
Dann dreht sich die negative Gedankenspirale...

An meinem Arbeitsplatz bringe ich noch meine Leistung. Daheim bin ich aber antriebslos und müde und innerlich furchtbar unruhig.


Ich bin verheiratet, habe zwei Kinder in der Pubertät und ansonsten ganz viele "Baustellen".


Ich freu mich auf den Austausch hier im Forum.
ein lieber Gruß von pulsatilla
Clown
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Re: Vorstellung

Beitrag von Clown »

Hallo Pulsatilla,

willkommen im Forum! Hast du mit Homöopathie zu tun? Wegen deines Namens komme ich drauf.

>Andererseits hab ich Angst davor, was mich nun erwartet.
Welche Vorstellungen hast du denn? Erzähl mal ...
Ins Blaue hinein würde ich behaupten, dich erwarten Veränderungen in deinem Leben.

Wie geht es denn nun weiter mit dir?

Alles Gute und guten Austausch hier,

Clown
"Realize deeply that the present moment is all you ever have. Make the Now the primary focus of your life."
Eckhart Tolle
tf
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Registriert: 12. Apr 2011, 19:56

Re: Vorstellung

Beitrag von tf »

Guten Morgen Clown,

danke für Deine Antwort.

Mein Hausarzt ist gleichzeitig Homöopath und dadurch habe ich mich mit der Thematik auch schon auseinandergesetzt und viele gute Erfolge (auch bei den Kindern) damit gehabt.

Jetzt hab ich auch erstmal Globuli und ein pflanzliches Präparat bekommen.
Morgen hab ich wieder einen Termin und da soll das weitere Vorgehen besprochen werden.

Zwei Konsequenzen habe ich bisher gezogen. Ich habe meiner Chefin angekündigt, dass ich keine Überstunden mehr mache(n)(kann) und hab meine zweite Teilzeitstelle (im Pflegebereich) in Absprache mit der Geschäftsführung vorerst auf Eis gelegt.
Da bin ich erfreulicherweise überall auf Verständnis gestoßen.
ein lieber Gruß von pulsatilla
tf
Beiträge: 9
Registriert: 12. Apr 2011, 19:56

Re: Vorstellung

Beitrag von tf »

@Clown: Zu Deiner Frage:

> Welche Vorstellungen hast du denn? Erzähl mal ...


Ich habe Angst, dass das ein langwieriger Prozess wird. Ich bin ungeduldig...
Dann macht mir Sorge, dass ich mich im Rahmen der Therapie wohl mit Dingen auseinandersetzen muss, die ich lieber nicht anschauen möchte...

Ich fühl mich grad auf einem ganz schmalen Grad zwischen festen Boden und tiefen Abgrund.
ein lieber Gruß von pulsatilla
wennfrid
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Re: Vorstellung

Beitrag von wennfrid »

Hi Pulsatilla
Ich denke, dass du dich mit den Dingen beschäftigen mußt, die du am Liebsten nicht anschauen willst. Es gilt doch folgender Satz: Wenn du immer das machst, was du immer gemacht hast, bekommst du das, was du immer bekommen hast. Eine Therapie ohne Veränderung der Lebensstruktur bringt keinen Erfolg. Außerdem kann es sehr befreiend sein, sich mit den unangenehmen Dingen auseinander zusetzten und sie zu verarbeiten. Das Leben ändert sich nicht von heute auf morgen. Geduld und immer wieder Geduld ist notwendig, auch wenn sich Zweifel und Rückschläge einstellen. In der Vorstellung ist es viel komplizierter als in der Realität.
Viel Kraft und Energie

Fridolin
pero
Beiträge: 970
Registriert: 8. Apr 2011, 09:23

Re: Vorstellung

Beitrag von pero »

Hallo Pulsattila,
ich verstehe Dich gut, mir geht es sehr ähnlich nur das ich im Moment nicht zur Arbeit gehen kann.

>Ich habe Angst, dass das ein langwieriger Prozess wird.
Das muss man einfach akzeptieren. Gibt keinen Grund davor Angst zu haben. Eine Schwangerschaft dauert auch 9 Monate.

>Ich bin ungeduldig...
Ich auch, nützt aber nix. Aber ist das vielleicht ein Symptom der Erkrankung? Oder eine Ursache?

>Dann macht mir Sorge, dass ich mich im Rahmen der Therapie wohl mit Dingen auseinandersetzen muss, die ich lieber nicht anschauen möchte...
Daraus lese ich das Du "Leichen im Keller" hast. Und solange die da rumliegen werden sie Dich belasten. Es ist Zeit sie zu entsorgen, auch wenn das unangenehm ist. Danach wirst es Dir besser gehen. Du brauchst aber jemanden dem Du vertraust, jemanden der Dir dabei hilft die Leichen fachgerecht zu entsorgen.

>Ich fühl mich grad auf einem ganz schmalen Grad zwischen festen Boden und tiefen Abgrund.
Genau da stehst Du auch. Daher ist es sinnvoll erst mal stehen zu bleiben und sich die Situation genau anzuschauen. Wenn Du jetzt einfach weiter gehst wächst das Risiko abzurutschen.


Ich frage mich nur gerade warum es mir so schwerfällt das, was ich Dir gerade geschrieben habe, für mich selbst anzunehmen. Es ist scheinbar sehr leicht jemanden einen Rat zu geben, aber sehr schwer das für sich selbst zu akzeptieren. Jedenfalls für einen ungeduldigen und pflichtbewussten Menschen wie mich.

lg
pero
Was die Raupe Ende der Welt nennt, nennt der Rest der Welt Schmetterling.
tf
Beiträge: 9
Registriert: 12. Apr 2011, 19:56

Re: Vorstellung

Beitrag von tf »

Hallo Fridolin, hallo pero,

danke für Eure Antworten!

Sie helfen mir, mich mit meiner Situation auseinanderzusetzen.
Zu lange habe ich eine Fassade aufrecht erhalten, die es eigentlich nicht gab.

Kennt Ihr es auch, "harmoniesüchtig" zu sein?
Das bin ich in hohem Maße...weil man es aber freilich nie allen recht machen kann....bringt man sich damit immer wieder in Bedrängnis.

Was ich auch als sehr belastend empfinde, ist so eine Art "Unwirklichkeitsgefühl", dass mich nun schon über einen langen Zeitraum mal mehr, mal weniger ausgeprägt begleitet. Ich weiß (noch) nicht, ob das zum Krankheitsbild einer Depression gehört, aber es gehört jedenfalls zu mir und ich hasse dieses Gefühl.
ein lieber Gruß von pulsatilla
Biggy1901
Beiträge: 52
Registriert: 11. Apr 2011, 15:28

Re: Vorstellung

Beitrag von Biggy1901 »

Hallo pulsatillo,
erstmal wilkommen hier im Forum,ich bin auch erst eine Woche dabei und find es toll hier.Nun zu deinem Harmniesüchtig,irgendwie kenne ich das,bloß keinen Ärger,immer allen es rechtmachen wollen damit keiner böse auf einen ist deswegen bin ich auch eine kleine Perfektionistin. :
Aber glaube mir,ich hab´es ausprobiert ,wenn man(oder auch Frau) mal auf den Tisch haut,dann gucken die anderen erstmal blöd,aber sie gewöhnen sich auch daran das ich auch anders kann.Und es tut gut seine Ansichten auch mal durchzusetzten.Und wenn ich mal nicht so perfekt bin,außer mir merkt´s eh keiner,also kann ich es auch "mal" lassen.
Und in Geduld habe ich auch schon dazu gelernt,glaub mir es geht.Man muss sich nur immer wieder selbst daran erinnern das Rom auch nicht an einem Tag erbaut worden ist.
Schöne Grüße und einen dicken Sonnenstrahl von hier zu dir rüber.
Ich lebe heute,gestern ist Vergangenheit und Morgen lass ich in Ruhe auf mich zukommem!
pero
Beiträge: 970
Registriert: 8. Apr 2011, 09:23

Re: Vorstellung

Beitrag von pero »

Hallo Pulsatilla,

>Kennt Ihr es auch, "harmoniesüchtig" zu sein?
Das bin ich in hohem Maße...weil man es aber freilich nie allen recht machen kann....bringt man sich damit immer wieder in Bedrängnis.

Oh ja...
Ich versuche alles alleine zu machen, mit mir selbst zu klären, nur damit ich keinen störe. Der könnte ja ungehalten sein oder mich für inkompetent halten.

Das ist an sich ja auch noch nicht schlimm, aber dabei darf man sich eben nicht überlasten, muss auch mal deutlich Nein sagen oder um Hilfe bitten.
Es ist schlicht nicht möglich "Everybodys Darling" zu sein ohne sich dabei selbst aufzugeben. Warum versuche ich das nur immer, ich weiß doch das es nicht geht?

Du bist also nicht allein...
lg
pero
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ghm
Beiträge: 1665
Registriert: 25. Dez 2010, 12:38

Re: Vorstellung

Beitrag von ghm »

Hallo Pulsatilla,

soweit ich das an mir am Lernen bin, kommt die Verletzbarkeit aus dem unterentwickelten Selbst- Wert- Gefühl.

Andere können einem Angriff ihren Selbstwert entgegenhalten (manchmal auch zu unrecht oder es ist nicht Selbstwert sondern Selbstüberschätzung)

Ich habe da zu wenig. Und das habe ich schon selber so oft in Frage gestellt, dass es mir keinen Schutz bietet.

Leider weiss ich noch keinen Lösungsvorschlag.

Selbst- Wert ist eine große Baustelle für mich.
~~ Göttin, lass es Hirn vom Himmel regnen (und nimm den Menschen die Regenschirme weg) ~~
tf
Beiträge: 9
Registriert: 12. Apr 2011, 19:56

Re: Vorstellung

Beitrag von tf »

Selbstwert ist für mich auch eine große Baustelle.
Manchmal verspüre ich einen richtigen Selbsthass.
Für Dinge/Entscheidungen, die ich eh nicht mehr ändern kann.

Das macht mich dann richtig fertig, weil ich aus dem Gedankenkarussell gar nicht mehr rausfinde.
ein lieber Gruß von pulsatilla
Biggy1901
Beiträge: 52
Registriert: 11. Apr 2011, 15:28

Re: Vorstellung

Beitrag von Biggy1901 »

Hallo ich grüße dich hier unter uns
"allesalleinkönnerbloßnichtfragenmenschen"
und dann nach Jahren sich wundern wenn das es für andere eine selbstverständlichkeit ist das man alles alleine kann.
Aber,nicht nur wir müssen unser Verhalten ändern,neiiin auch die anderen müssen sich umstellen .Das mache ich gerade durch mit meiner Familie und es klappt,man muss auch da nur Geduld haben.
schöne Grüße
Biggy1901
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