Diese elende Leere am Tag...ist nun (17.04.11) vorbei :)

rm
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Diese elende Leere am Tag...ist nun (17.04.11) vorbei :)

Beitrag von rm »

Hallo Forianer,

jetzt hänge ich schon wieder seit ca. 3 Monaten in einer üblen Depression. Neu zu dieser Depression kommt oft ein Gefühl der totalen Leere und Interessenlosigkeit. Ich weiß nicht genau, wie ich es beschreiben soll:

Wenn ich morgens aufwache, so steht der Tag wie ein Berg vor mir, elendig lang und ohne Inhalt, strukturlos. Ich wünsche mir den Abend herbei, wo ich wieder in's Bett gehen kann, gleichzeitig das niederdrückende Gefühl, daß in Kürze der nächste Tag schon wieder auf mich wartet. Es ist schlimm und mittlerweile kann ich den Satz gut nachvollziehen, was es heißt, sich zu Tode zu langweilen.

Ich geh in die Stadt, einfach nur, um die Zeit bis zum Abend kürzer werden zu lassen, mache dies und das, ohne aber wirklich Interesse zu haben, ich sehe endlos TV, ohne die Sendungen innerlich aufnehmen zu können, ich lebe nicht wirklich.

Ich weiß, daß es immer wieder besser geworden ist, mittlerweile aber dauert diese Leere schon allzu lang. Es ist zermürbend und frustrierend. Ich habe es in dieser Form und Dauer noch nicht erlebt. Was kann ich tun, damit es wieder bergauf geht? Diese Frage stelle ich mir täglich und setze mich dadurch evtl. noch zusätzlich unter Druck. Wenn es dem ein oder anderen von Euch auch so ergangen ist: Was hat Euch geholfen, diese Leere zu ertragen, sie zu überwinden?

Frustrierte Grüße von mir an Euch,
Reinhart
Rosenkranz
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Re: Diese elende Leere am Tag...

Beitrag von Rosenkranz »

Hallo Reinhardt

Habe ähnliche Erfahrungen wie du gemacht, bin inzwischen nun auch schon 3 Monate zu Hause und krankgeschrieben. Jetzt zumindest geht es mir etwas besser. Meine Medis wurden aufgestockt, ich weiß nicht, ob es der Grund ist, das es mir besser geht. Ist ab er erst seit 14 Tagen. Vorher habe ich nur von einen Tag zum anderen gelebt, manchmal nach dem Sinn überhaupt, warum man sich das antut. Bin spät aufgestanden, damit der Tag kürzer wird und spät ins Bett, damit die Nacht nicht so lang ist. Ähnlich wie du viel TV meistens nicht mal hingeguckt, oft nur dagesessen und gegrübelt, wenn es ging mal raus in den Garten, irgendwas gemacht nur damit ich nicht den ganzen Tag in der Bude hocke, aber alles monoton und sehr schnell total erschöpft. Was mir etwas geholfen hat, war unser Hund, mit dem ich ab und zu spazieren ging, der hat etwas abgelenkt und ein kleines Stück lebendig gemacht. Trotzdem ich schon lange Depressionen habe, war es diesmal eine sehr lange Phase in diesem Zustand.

Ich denke das die Ursache auch an meinen Problemen liegen, wo ich nicht genau weiß, wie es weitergehen soll. Außerdem bin ich viel alleine, aber wenn jemand da ist, wird es mir oft zuviel.

Irgendwie hoffe ich, daß es jetzt nur noch aufwärts geht, obwohl mein Arzt gesagt hat, das ich mit Rückschlägen rechnen muß.

Ich habe, zumindest wenn es ging, versucht mich irgendwie zu beschäftigen, schränke aufgeräumt, also Sachen wo ich sonst nicht dazu gekommen bin, aber auch nicht schwer waren, da habe ich aber oft eine ewigkeit gebraucht bis ich mit einem Fach fertig war. Jetzt wo das Wetter draußen besser ist versuche ich den den Garten zu gehen, mal paar Blumen pflanzen, langsam habe ich wieder etwas Freude daran, vielleicht liegt es auch an der Sonne, also eine Lichttherapie sozusagen.

Liebe Grüße Rosalie
Lulu_hofft
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Re: Diese elende Leere am Tag...

Beitrag von Lulu_hofft »

Hallo Reinhart

hast du Familie?
Weisste, ich lebe hier bei mir sehr ländlich (um nicht hinterwäldlerisch zu sagen)
ich bin alleinerziehend mit gespaltenem Verhältnis zu meiner Mutter. und würde mir so sehr wünschen, dass es hier irgendwo Leihomas und Leihopas geben würde.

Vielleicht gibt es sowas in deiner Gegend? Leihopa-initiative oder so. Ihr in den alten Bundesländern seid ja bisschen fortschrittlicher, was so Sachen betrifft.

Mit einem Kind als Leihopa ne Stunde in den Zoo, oder auf den Spielplatz oder sonstwas schönes machen.

Nur so ne Idee....

Liebe Grüße
-------Ich bin wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. (Adenauer)-------
Salvatore
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Re: Diese elende Leere am Tag...

Beitrag von Salvatore »

Hallo Reinhart,

mir geht es genauso... Hänge auch ganz übel im Loch und nach über einem Jahr Krankschreibung kann ich nicht anders als daran zu zweifeln, dass es je ein Leben ohne Depression für mich geben kann.
Ich habe schon viele Medis und viele Therapien durch und es ist zwar nicht so, dass ich KEINE Verbesserung verspüre, aber die Nachhaltigkeit ist leider nicht da.

Im Moment bin ich in einer Phase totaler Lethargie: Ich stehe irgendwann mittags auf, nur um vom Bett auf die Couch zu wechseln. Wenn ich aktiv bin, höre ich ein Hörbuch. Abends sehe ich fern, dann gehts ins Bett.

Langeweile verspüre ich nicht einmal mehr, da ist einfach überhaupt nichts...
Wozu kämpfen?, frage ich mich, denn wem will ich eigentlich was vormachen?

Ein weiterer Klinikaufenthalt steht an, ein Platz lässt nur noch auf sich warten und wird definitv nicht im April frei. Wir werden sehen, ob auch dort die Mitarbeiter mit mir überfordert sind.

Dir, Reinhart, drücke ich die Daumen, dass du diese Phase bald überwindest. Wunder gibt es schließlich immer wieder.
Ich warte eigentlich auch noch auf diese Scheiß-Fee, die meine Depressionen über Nacht heilt. Bislang fühle ich mich, als wartete ich auf Godot. Ich weiß zwar nicht mehr warum, aber ich warte weiter.

Lg, Salvatore
Blog: http://www.oddyssee.de
Instagram: Oddysee@meine_oddyssee
Miezekatze
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Re: Diese elende Leere am Tag...

Beitrag von Miezekatze »

Hallo, Reinhart,

um meine Leere zu bekämpfen hat mich meine Therapeutin gefragt, ob ich mich mit Musik oder malen beschäftigt habe. Musik habe ich abgelehnt, weil ich das berufsmäßig mache und ständig an das jetzt nicht arbeiten können erinnert.
Aber in irgendeiner Ecke stand noch Farben und Pinsel herum. Ich habe meine Gedanken und Gefühle in Bilder umgesetzt- einmal um mich irgendwie zu beschäftigen und andererseit nicht nur zu grübeln. Es hat mich oft sehr angestrengt, tut mir andererseits gut. Mir hilft es wirklich.Inzwischen gleicht mein Zimmer einer Kunststube. Die Idee mit Arbeit im Garten haben mir Freunde auch geraten, aber das schaffe ich nicht. Könnte mich ja ein Nachbar anreden... meist kann und will ich aber nicht mit ihnen sprechen, obwohl sie es bestimmt gut meinen. Es ist ein ständiger Kreislauf.
Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, es muss besser werden.
Schöne Grüße
Seneca
paco
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Re: Diese elende Leere am Tag...

Beitrag von paco »

hi reinhart,
was du schreibst kommt mir bekannt vor.
mein rezept dagegen: aktivitäten. und sei es nur alltagskram als beschäftigungstherapie. einkaufen, kochen, kleine dinge erledigen (zu größeren bin ich dann nicht fähig), unter leute gehen, ausdauersport, ...
mir helfen auch spielfilme in diesen trüben tagen, gute bücher, die mich ablenken.
nur keine leere aufkommen lassen, die ich dann als bedrückend empfinde. den tag mit inhalt füllen. bei mir hellt sich dann schön langsam die stimmung auf.
alle guten wünsche + schönes wochenende
paco
tiffiellen
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Re: Diese elende Leere am Tag...

Beitrag von tiffiellen »

Lieber Reinhart,

diese Leere kennen wohl viele von uns, mich eingeschlossen.
Manchmal gelingt es mir, auf Dinge zurück zu greifen, von denen ich weiß, dass sie geholfen haben die Leere zu füllen.
Bei mir gehört Lesen dazu. Es sind aber nur ganz bestimmte Bücher, die es schaffen mich zu fesseln und die Leere zu verdrängen. Bei mir funktionieren nur Krimis mit viel Spannung und gern "blutig".
Im Fernsehen kann ich mir so etwas gar nicht anschauen. Da gehen auch nur ganz wenige Filme, selbst Liebesschnulzen halte ich oft nicht aus, Reportagen feseln mich nicht usw.

Im Alltag immer wieder bewußt wahrnehmen, was die Leere vertreibt und dann MERKEN! So hast du einiges zu Verfügung und kannst versuchen, was grade geht und hilft- so eine Art Notfallkoffer.
Besonders wenn ich weiß, dass es schwierig werden kann, z.B. vor Feiertagen, versuche ich diesen Koffer sehr bewußt zu bestücken. Schön ist es, wenn nachher mehr drin war, als ich gebraucht habe.

Ich muß sagen, es gibt auch Tage, wo es nicht funktioniert, Tage die leer sind und nicht enden wollen- aber es werden weniger und ich hab nicht mehr so viel Angst davor.
Vielleicht kannst du für dich auch so einen Notfallkoffer zusammenstellen. Ich wünsche dir viel Kraft und Erfolg dabei!
Liebe Grüße
Ellen
paco
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Re: Diese elende Leere am Tag...

Beitrag von paco »

@ tiffiellen
hi ellen,
wir haben zeitgleich und unabhängig voneinander eine ziemlich ähnliche antwort gegeben. das bild mit dem notfallkoffer finde ich schön und passend. ich habe mir, ohne das so zu nennen, die letzten wochen einen packen bücher gekauft, die ich auf vorrat gelegt habe für trübe tage.
und ich bin immer auf der suche nach buchempfehlungen für meinen "notfallkoffer".
schönen samstagabend wünscht
paco
rm
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Re: Diese elende Leere am Tag...

Beitrag von rm »

Guten Abend ihr Lieben,

damit habe ich nicht gerechnet, daß Ihr mir jetzt schon so zahlreich antwortet. Danke dafür ganz herzlich. Werde morgen näher darauf eingehen (dann habe ich schon mal ein kleines Ziel).

Auf jeden Fall ein klein wenig tröstlich, daß ich nicht allein mit meinem Problem bin.

Bis morgen dann. Herzliche Grüße,
Reinhart
Czarek
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Re: Diese elende Leere am Tag...

Beitrag von Czarek »

:hello:
Zuletzt geändert von Czarek am 1. Feb 2017, 20:28, insgesamt 1-mal geändert.
"Liebe Dich selbst - dann können die andere Dich gern haben"
(Hirschhausen)
tiffiellen
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Re: Diese elende Leere am Tag...

Beitrag von tiffiellen »

Hallo Paco!
Was liest du denn gerne?
Ich hab grad Hörbücher - natürlich Krimis-für mich entdeckt, wenn ich zu schlapp bin um zu lesen, aber auf andere Gedanken kommen möchte.

In meinem Notfall-Koffer sind auch andere Dinge.
Kino, wenn eine Komödie läuft, Sauna, wenn jemand mich begleitet, Verabredung für eine Hunderunde, Freundin besuchen, Freunden erzählen, wenn etwas schwieriges ansteht, damit sie nach mir sehen können...
Das alles sind Dinge, die ich sonst auch tue, von denen ich aber weiß, dass sie mir zuverlässig helfen, wenn es mir schlecht geht. Und wenn ich weiß, dass schwierige Tage anstehen, versuche ich gut vorbereitet zu sein. Bringe z.B. rechtzeitig in Erfahrung, wer über die Feiertage zuhause und ansprechbar ist. Erzähle Freunden, dass ich allein sein werde usw.


Was ist bei dir noch drin? vielleicht lassen sich Anregungen weitergeben.

Liebe Grüße Ellen
Minja
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Re: Diese elende Leere am Tag...

Beitrag von Minja »

Diese Interessenlosigkeit und dazu noch die Kraftlosigkeit sind eine elende Mischung!

Sollte man sich trotz der Schwäche zu was Aufraffen, ja zu etwas, was man sonst schön fand, und dann feststellen, dass es einen doch nicht mehr interessiert oder einem nicht mehr gefällt oder man nix fühlt, dann ist das echt ne Zwickmühle.

Mir gehts grad ähnlich. Bin auch schon über 4 Monate krank geschrieben :o(.

Ich habe für mich entdeckt, dass ich mir jeden Tag eine Aufgabe stelle, die ich schon ewig nicht machen konnte, weil die Zeit fehlte. Ich habe also an mich schon mal nicht den Anspruch, dass mir das, was ich tue, unbedingt Spaß machen muss, aber ich habe danach den Eindruck, wenigstens etwas Nütziches getan zu haben. Und das baut mich etwas auf.

Vielleicht hilft Dir sowas weiter?


LG Minja
jonesy
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Re: Diese elende Leere am Tag...

Beitrag von jonesy »

Hallo Reinhard,
durch diese Phase( und es ist nur ein Phase) bin ich auch gegangen und sie war schwer auszuhalten.
In mir sitzt ein kleiner Richter, der mir dann immer sagt: Das darfst du nicht, du musst was leisten, irgend etwas sinnvolles.
Du kannst doch nicht einfach so viel Zeit verplempern.
Meine Therapeutin hat mir damals den Tipp gegeben, einfach da durch zu gehen. Wenn ich zwei Stunden an einer Stelle sitzen muss, um aus dem Fenster zu sehen, dann ist das eben so.
Nach einer Weile( einer ziemlich langen) wollte und konnte ich dann auch wieder etwas Anderes.Mal ein Telefonat, mal eine Zeitung durch blättern, mal mit der Katze spielen.
Jede Aktivität ist positiv zu werten, egal was es ist.
Mittlerweile bin ich so weit, dass ich jeden Tag einen halbe Stunde raus gehe um Tageslicht ab zu bekommen.Ich nenne es meinen Gesundheitsmarsch.
Es ist so schwer, diese Leere zu füllen, wenn man so gar keinen Tatendrang verspürt,ich weiß das. Aber nur du kannst deinem Leben eine gewisse Struktur geben.
Versuch mal, eine Liste zu machen, was deiner Meinung nach gemacht werden muss und wenn du nur einen winzig kleinen Punkt schaffst, bist du schon einen Schritt weiter.
Z.B. wenn du Fenster putzen auf geschrieben hast und du schaffst zumindest die Fensterbank sauber zu machen, ist das schon ein Schritt. Blödes Beispiel, aber das hängt mir gerade so im Nacken und stört mich bei mir zuhause.
Es wird besser werden. Alles Gute für dich
von Pauline
rm
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Re: Diese elende Leere am Tag...

Beitrag von rm »

So, jetzt will ich versuchen, kurz auf Eure lieben Posts zu antworten:

Du, Rosalie, schreibst u.a.

>...Ich denke das die Ursache auch an meinen Problemen liegen, wo ich nicht genau weiß, wie es weitergehen soll. Außerdem bin ich viel alleine,...<
Ähnlich sieht es bei mir aus, nebulöse Zukunft, Angst auch finanziell nicht mehr über die Runden zu kommen. Da scheint die Seele auf Depression zu schalten, nichts mehr sehen und hören wollen, Kopf in den Sand stecken. Obwohl ich rein logisch weiß, daß dies nichts bringt.
Meine Hündin hat mir oft über diese triste Zeit geholfen. Leider ist sie vor gut einem Jahr gestorben.
Ja, alltägliche Dinge tun, vielleicht auch, wenn sie mir momentan keinen Spaß machen, sich Zeit lassen, im Garten werkeln..

>..Mit einem Kind als Leihopa ne Stunde in den Zoo, oder auf den Spielplatz oder sonstwas schönes machen...<
schreibst Du, Lulu.

...eine schöne Idee. Hatte mich auch schon bei solch einer Initiative angemeldet, aber es hat mich kurz davor wieder der Mut verlassen. Trotzdem ist es gut, daß Du mich an diese Möglichkeit wieder erinnerst.

Dir, Salvatore

scheint es ja auch ähnlich zu gehen wie mir. Ja, wäre schön, wenn's Wunder gäbe.. aber die Wunder liegen wahrscheinlich in uns selbst begründet... wieder Kleinigkeiten sehen, erkennen, staunen können. Vielleicht fängt es wirklich wieder da an, einfach etwas zu tun, auch wenn es nicht wirklich auf Anhieb Spaß macht?

Paco,

Du nennst es Beschäftigungstherapie, die alltäglichen Dinge..wenn die nicht so verdammt schwer fallen würden....aber Du hast recht..versuchen, immer wieder von Neuem.

Ja, Ellen

>Im Alltag immer wieder bewußt wahrnehmen, was die Leere vertreibt und dann MERKEN! So hast du einiges zu Verfügung und kannst versuchen, was grade geht und hilft- so eine Art Notfallkoffer. Besonders wenn ich weiß, dass es schwierig werden kann, z.B. vor Feiertagen, versuche ich diesen Koffer sehr bewußt zu bestücken. Schön ist es, wenn nachher mehr drin war, als ich gebraucht habe...Ich muß sagen, es gibt auch Tage, wo es nicht funktioniert, Tage die leer sind und nicht enden wollen- aber es werden weniger und ich hab nicht mehr so viel Angst davor.<
>Kino, wenn eine Komödie läuft, Sauna, wenn jemand mich begleitet, Verabredung für eine Hunderunde, Freundin besuchen, Freunden erzählen, wenn etwas schwieriges ansteht, damit sie nach mir sehen können...Das alles sind Dinge, die ich sonst auch tue, von denen ich aber weiß, dass sie mir zuverlässig helfen, wenn es mir schlecht geht. Und wenn ich weiß, dass schwierige Tage anstehen, versuche ich gut vorbereitet zu sein. Bringe z.B. rechtzeitig in Erfahrung, wer über die Feiertage zuhause und ansprechbar ist. Erzähle Freunden, dass ich allein sein werde usw...<
Du erinnerst mich da an etwas wertvolles: Notfallkoffer. Ich hatte ihn auch schon mal gepackt, aber vergessen, wo ich ihn hingestellt hatte.

Minja, stimmt,
dies gehört auch in den Notfallkoffer:

>Ich habe für mich entdeckt, dass ich mir jeden Tag eine Aufgabe stelle, die ich schon ewig nicht machen konnte, weil die Zeit fehlte. Ich habe also an mich schon mal nicht den Anspruch, dass mir das, was ich tue, unbedingt Spaß machen muss, aber ich habe danach den Eindruck, wenigstens etwas Nütziches getan zu haben. Und das baut mich etwas auf...<
Und Pauline:

>....einfach da durch zu gehen. Wenn ich zwei Stunden an einer Stelle sitzen muss, um aus dem Fenster zu sehen, dann ist das eben so. Nach einer Weile( einer ziemlich langen) wollte und konnte ich dann auch wieder etwas Anderes.Mal ein Telefonat, mal eine Zeitung durch blättern, mal mit der Katze spielen. >Jede Aktivität ist positiv zu werten, egal was es ist.<
>Mittlerweile bin ich so weit, dass ich jeden Tag einen halbe Stunde raus gehe um Tageslicht ab zu bekommen.Ich nenne es meinen Gesundheitsmarsch.Es ist so schwer, diese Leere zu füllen, wenn man so gar keinen Tatendrang verspürt,ich weiß das. Aber nur du kannst deinem Leben eine gewisse Struktur geben...<>Versuch mal, eine Liste zu machen, was deiner Meinung nach gemacht werden muss und wenn du nur einen winzig kleinen Punkt schaffst, bist du schon einen Schritt weiter.<

und Hund:
>ZUSAMMEN sind WIR weniger ALLEIN.>(Gutes Buch,Film...und Spruch)

Wenn ich Eure zahlreichen Gedanken so aufliste, so habt Ihr mir damit schon sehr geholfen. Mal schaun, ob ich mir meinen Notfallkoffer mit weiteren, zu mir passenden Dingen wieder zusammenstellen kann.

Habt ganz herzlichen Dank bis hierhin für Eure Mühe und entschuldigt bitte, wenn ich heute nicht jede/n Einzelne/n von Euch ausführlicher angesprochen habe. Ich hätte es gerne, aber die Konzentration macht mir arg zu schaffen.

Ganz liebe Grüße an jeden Einzelnen von Euch. Auf daß es uns GEMEINSAM vielleicht ein wenig besser gelingt, mit der Leere fertig zu werden, sie zu besiegen.

Reinhart
paco
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Re: Diese elende Leere am Tag...

Beitrag von paco »

hi alle zusammen,
vor allem reinhart und tiffiellen.

es ist in der tat nicht einfach, die trübe, langweilige stimmung zu vertreiben, wenn die depri mich im griff hat. da muss ich mir dann selbst einen tritt geben, den schweinehund überwinden. mit leichtem termindruck geht das am besten.

das bild vom notfallkoffer gefällt mir gut, was ist in meinem alles drin?

# ein paar erlauber: ich erlaube mir ganz bewusst, vor der glotze abzuhängen (aber begrenzt). ebenso die wärme des bettes am frühen morgen noch ein paar minuten zu genießen.

# dann lesen: alles was gut tut. ich habe zb Grass wiederentdeckt, neulich "beim Häuten der Zwiebel" gelesen und grassbücher gekauft, die ich noch nicht gelesen habe. dann mankell-krimis, die ich bevorzugt auf englisch lese. es beruhigt mein gewissen, was für meine bildung zu tun, also die zeit nicht nutzlos zu vergeuden.

# dann recherchiere ich im internet, zu einen thema, das für mich auch nützlich ist (auch gewissensberuhigung); aber auch nur relativ zielloses surfen genehmige ich mir

# alltagskram erledigen wie zb einkauf, kochen

# kontakte (auch belanglose) zu leuten suchen und pflegen

# nicht zuletzt bewegung im freien: sport, wanderungen, spaziergänge mit meiner frau

# und schließlich dieses forum; obwohl ich in schlechten tagen nicht scharf drauf bin, mich auch noch mit den sorgen anderer Leute zu befassen; da such ich mir die themen, die eher nach stützung klingen (zb 3 gute dinge am heutigen tag)

und da ich ein sehr stark kopf-betonter mensch bin, hilft mir auch in krisen die kognition, dass die krise auch wieder ein ende finden wird, wenn ich ansatzpunkte finde, die meine stimmung aufzuhellen in der lage sind. und meine frau hilft in solchen stunden meiner erinnerung auf die sprünge. bisher hat meine notfallstrategie immer noch mow funktioniert. denn ich halt es dann mit den bremer stadtmusikanten: "etwas besseres als den tod findest du überall" - auch wenn es mir in den trüben stunden schwerfällt, das zu glauben.

lg + schönen sonntag

paco
Nico Niedermeier
Moderator
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Re: Diese elende Leere am Tag...

Beitrag von Nico Niedermeier »

Hallo an Alle;-),
ein bisschen so würde man sich ein Selbsthilfeforum wünschen..
Gruß
Dr. Niedermeier
Rosenkranz
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Re: Diese elende Leere am Tag...

Beitrag von Rosenkranz »

Hallo Reinhardt

Hab mal kurz in einen anderen beitrag von dir geschaut, du bist in keiner Beziehung mehr und zu Hause, was die Sache natürlich wesentlich schwerer macht. Ich weiß zwar nicht ob es eine möglichkeit wäre, wie wäre es mit einem neuen Hund, geht natürlich nur, wenn du in der Lage bist, dich auch drum zu kümmern, bzw. jemanden hast wenn ein Klinikaufenhalt notwendig wäre. Mein Nachbar ist auch in deinen Alter und seit Jahren krank, keine Depri, der Hund ist zu seiner Lebensaufgabe gworden und fordert ihn.

Normalerweise ist unser Hund meinem Mann sein Hobby, da er aber sehr wenig Zeit hat, ist er froh, wenn ich mich auch mit darum kümmere, ich will damit sagen, wenn ich nicht kann ist der Hund trotzdem versorgt.
Wollte mir selber kein Tier mehr zulegen, weil ich oft nicht in der Lage wäre, mich ständig darum zu kümmern, wenn ich arbeiten bin fehlt einfach die Zeit und wenn ich krank bin, wäre ich auch nicht ständig in der Lage mich drum zu kümmern, ich meine nicht nur füttern, sondern auch sich damit abgeben und eine Bindung aufbauen, wozu ich oft nicht in der Lage bin, da denke ich auch an das Tier. Ich habe mir das fotografieren zum Hobby gemacht ist zeitlos, wenn ich keine Lust habe. liegt die Kamera im Schrank, tut keinen weh, mache das nur laienhaft, trotzdem macht es mir Spaß vor allem Blumen und Landschaften zu fotografieren.

Meine Problematik ist zur Zeit, weil ich nicht weiß, wie lange ich meine Arbeit noch machen kann, halte nicht mehr mal ein Jahr durch, bin Ende vierzig, war bereits zum Gespräch mit meinen AG, verlief noch relativ zufriedenstellend, mir wurde aber auch gesagt, das wenn das ein Dauerzustand wird eine andere Lösung gefunden werden muss, die aber in unseren Betrieb nicht möglich ist, bedarf keiner worte mehr. Hartz IV würde ich nicht bekommen, da wir ein Grundstück haben, das größer ist, als es sein darf, von dem meines Mannes können wir nicht existieren, hat nur 2 Mini-Jobs und eine andere Arbeit in dem Alter un noch dazu mit der Krankengeschichte ist aussichtslos. Noch dazu kommen Beziehungsprobleme, wo ich nicht weiß, was die Krankheit dazu beiträgt, jetzt wo ich vorerst zu Hause bin läuft alles relativ gut, wenn ich so in den Angehörigen-Traeds lese, erkenn ich mich oft auch wieder, wo die Partner regelrecht hilflox gegenüber der Krankheit und dem Partner sind. Gebe mir aber die Schuld nicht alleine, denke aber oft wie es wäre ohne diese Krankheit.

Noch dazu heißt es jetzt loslassen von meinen Kindern, mein Sohn ist ende letzten Jahres ausgezogen. Meine Tochter ist oft auch nicht da, da sie jetzt auch einen festen Freund hat. Ich gönne es den beiden, das sie ihr eigenes Leben leben, ist eben der Lauf der Zeit, fällt mir aber auch sehr schwer, das heißt ich muss die Lücke jetzt anders füllen. Sozusagen auch ein Stück Leere, wo früher eine Aufgabe dahinterstand 25 Jahre lang, das brauch auch seine Zeit.

Wünsch dir noch einen schönen Abend

Liebe Grüße Rosalie
Salvatore
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Re: Diese elende Leere am Tag...

Beitrag von Salvatore »

Hallo @all,

skills training, Notfallkoffer - habe ich auch gepackt, stehe aber momentan ratlos davor.
Ich finde keine Reize mehr, die mich stimulieren, Reize aus meiner Umwelt empfinde ich überfordernd und störend, sie machen mich aggressiv.

Wie konnte mir Glaube, Hoffnung, Mut, Zuversicht abhanden kommen und wie finde ich dahin zurück?

Wenn nichts Erleichterung bringt, sich nach monatelangem Sport/Spazierengehen, zu Unternehmungen und sozialen Kontakten quälen, um Tiere kümmern und Sachen gönnen nichts auslöst in mir außer einem vagen Gefühl des anstrengend-Seins und, nach beendeter Handlung, des kurzen erleichtert-Seins hierüber;
was soll der Mensch, oder erstmal ich, tun in so einem Fall, um der trüben Lethargie zu entfliehen und die Füße wieder auf den Boden zu kriegen?

Lg, Salvatore
Blog: http://www.oddyssee.de
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jonesy
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Re: Diese elende Leere am Tag...

Beitrag von jonesy »

Hallo Salvatore,
wenn es nicht außen ist, ist es vielleicht innen?
Vor einer Weile habe ich mit Meditatioen angefangen. Wäre das was für dich?
Hab von einer Freundin cds bekommen und versuche regelmäßig am Ball zu bleiben. Es hilft mir, ein wenig mich meiner Mitte anzunähern und macht mich ruhig, wenn ich Angst habe.
LG v. Pauline
HelloKitty
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Registriert: 21. Mär 2011, 07:34

Re: Diese elende Leere am Tag...

Beitrag von HelloKitty »

Hallo!

ich habe dieses leere Gefühl auch immer wieder, als es mir das letzte Mal in der TK etwas besser ging habe ich eine Liste erstellt, mit allen Dingen, die ich gern mache und wenn jetzt dieses Gefühl aufkommt, dann hole ich mir diese Liste raus und mache das, was ich mir am ehesten vorstellen kann.

Einen Haken hat die Sache allerdings, denn ich gehe für mein Leben gern Shoppen und das geht langsam auf meinen Geldbeutel.


Liebe Grüße

Hello Kitty
tiffiellen
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Registriert: 16. Jan 2011, 16:41

Re: Diese elende Leere am Tag...

Beitrag von tiffiellen »

Hallo Reinhart,

ist ja prima dass du dich an den Notfallkoffer erinnerst! Wenn du nicht mehr weißt, wo der alte geblieben ist.. macht nix!! Nimm dir einen neuen!! Vielleicht fällt dir noch ewtas ein, dass drin war?
Sonst geh einer waagen Ahnung nach und probier neu aus, was in Frage kommt.
Ich wünsche dir sehr, dass du nach und nach den Koffer neu füllen kannst, um immer mal wieder darauf zurück zu greifen.
Und auch, wenn sich nicht gleich ein Erfolgserlebnis einstellt....bleib dran- das lohnt sich auf jeden Fall!

Liebe Grüße von Ellen
rm
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Re: Diese elende Leere am Tag...

Beitrag von rm »

Hallo Paco,

die Liste ist gut, Lesen allerdings fällt mir persönlich momentan mehr als schwer. Sei froh, daß Du dies anscheinend dann noch kannst. Beglückwünschen möchte ich Dich zu Deiner Partnerin. Wertvoll, so einen Menschen an der Seite zu haben.

Hallo Rosalie,

>...wie wäre es mit einem neuen Hund...<
Ja, so einen Hund zu haben, ist eine große Hilfe, dennoch werde ich mir wahrscheinlich keinen mehr zulegen, denn der Abschied von unserer Hündin tat doch uns allen sehr weh.

Dir wünsche ich sehr, daß sich das mit Deinem Job zum Guten wenden möge. Erst jetzt, wo ich keinen mehr habe, weiß ich, wie wichtig er doch weiterhin für mich gewesen wäre.
Für Deinen Mann ist es bestimmt auch ziemlich schwer mit den Minijobs sich durchs Leben zu hangeln. Ich wünsch Euch viel Kraft und kann verstehen, daß diese Unsicherheiten und die Veränderungen im privaten Bereich (Kinder) bei Dir Leere und zusätzlich depressive Stimmungen auslösen können. Gute Besserung Dir.

Und Dich, Salvatore

kann ich nur zu gut verstehen. Aber irgendwann wird es uns doch gelingen, wieder mehr Freude zu empfinden? Vielleicht müssen wir uns nur mehr Zeit gönnen.Nur, die Zeit kann sich so elendig in die Länge ziehen, ich weiß! Und wie Pauline sagt, die Lösung in uns selbst suchen? Was ist mit Musik? Kommt die bei Dir an?

Hallo Kitty,

das mit dem Einkaufen gelingt mir persönlich eher, wenn es mir gut geht. Momentan hab ich eher wieder so einen Hang, mich da zurück zu halten.

Hallo Ellen,
>...Und auch, wenn sich nicht gleich ein Erfolgserlebnis einstellt....bleib dran- das lohnt sich auf jeden Fall!..<
Ja, ich will's versuchen, auch wenn es mir momentan sehr schwer fällt und diese Leere nun schon so lang anhält.
Danke auf jeden Fall für den Zuspruch ganz herzlich.

...so wie ich alle hier
herzlich grüßen möchte,
Reinhart



Da ist mir noch etwas von Marcus Tomberg in die Hände gefallen, vielleicht gefällt es Euch:

WAS ICH DIR WÜNSCHE

Leben spüren, neu spüren
seinen Wert entdecken,
neu und ganz ungeahnt den Alltag schätzen,
ihn neu lieben,
voller Spannung und Überraschung Leben spüren.

Neu spüren die Frische der Luft,
das Singen der Vögel,
neu und ganz ungeahnt die Sonne lieben,
mit klopfendem Herzen
jubelnd und froh Leben spüren.

Neu spüren den Geschmack
eines einfachen Essens,
mit Freunden den Duft der Blumen,
eine Briese im Freien,
neu und ganz ungeahnt DANKBAR sein.
Salvatore
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Re: Diese elende Leere am Tag...

Beitrag von Salvatore »

Hallo Pauline, hallo Reinhart, hallo Leidensgenossen

Musik und Meditation ist tatsächlich eine gute Idee. Mit Meditation habe ich mich noch nicht näher beschäftigt, muss mich da mal informieren, wie 'das geht', was für Techniken es da gibt.
Gibt es irgendwas in Richtung Gedankenfluss? Habe nämlich bei den gängigen Entspannungstechniken das Problem, dass ich einfach nicht bei der Sache bleiben kann...

Musik könnte gut gehen, ich mag die Toten Hosen, dabei schlafe ich bestimmt nicht ein.



Ah, und habe auch ein ganz tolles Gedicht gelesen, von Ute Latendorf:


Leben lernen

Von der Sonne lernen zu wärmen
Von den Wolken lernen, leicht zu schweben
Vom Winde lernen,
Anstöße zu geben
Von den Vögeln lernen,
Höhe zu gewinnen
von den Bäumen lernen,
standhaft zu sein

Von den Bäumen das Leuchten lernen
Von den Steinen das Bleiben lernen
Von den Büschen im Frühling Erneuerung lernen

Von den Blättern im Herbst
das Fallenlassen lernen
Vom Sturm die Leidenschaft lernen

Vom Regen lernen, sich zu verströmen
Von der Erde lernen, mütterlich zu sein
Vom Mond lernen, sich zu verändern
Von den Sternen lernen,
einer von vielen zu sein

Von den Jahreszeiten lernen,
dass das Leben
immer von Neuem beginnt
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Minja
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Re: Diese elende Leere am Tag...

Beitrag von Minja »

@Salvatore:

Ein wunderschönes Gedicht! Danke Dir!


LG Minja
rm
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Registriert: 5. Nov 2006, 15:46

Re: Diese elende Leere am Tag... ist nun 17.04.vorbei :)

Beitrag von rm »

Guten Tag, liebe Forianer.

Zunächst noch einmal herzlichen Dank für die Unterstützung hier in diesem thread !
Ich hab ihn aus den Tiefen des Forenuniversums wieder hervorgeholt, um Euch auch einmal Erfreuliches von mir zu berichten:

Nachdem es so garnicht bei mir bergauf gehen wollte, habe ich u.a. ein kräftiges Stoßgebet nach 'oben' geschickt. Ich denke, es hat geholfen...nicht etwa so einfach ist es 'über' mich gekommen, sondern es beinhaltete die Erinnerung, was mir in Zeiten der Not half... Ordnung schaffen, ganz banal ein Ding nach dem anderen an seinen Platz zu legen.

Mit diesem 'Ordnung' schaffen - in ganz langsamen Rythmus - tauchten strukturierte Gedanken auf, was ich als nächstes machen konnte.

Ich setzte dann ein Medikament schrittweise nach Rücksprache mit meiner Ärztin relativ schnell ab - nachdem mir Aufzeichnungen von Beginn und Ende der Einnahme des selben Medikamentes aus meiner letzten Episode in die Hände fiel -

Ergebnis: ich wachte zwar heute schon um ca. 3 Uhr nachts auf, jedoch ohne Albträume gehabt zu haben, stand sofort auf und erinnerte mich dabei auch an den letztjährigen Schlafentzug.
Dieser half mir damals auch. So machte ich es also heute Nacht auch und siehe da: Es geht mir gut und ich bin unwahrscheinlich dankbar für diesen Tag! !

Ich habe Euch meine Situation deshalb etwas genauer geschildert, weil ich meine, es könnte auch für die/ den ein oder andere/n
Anlaß sein

a.) die Medikation immer wieder zu überdenken
und wichtig: Aufzeichnungen darüber
anlegen mit subj. Befindlichkeit und
Beginn und Ende der Einahme.
b.) Schlafentzug in Betracht zu ziehen
c.) selbst tätig zu werden und eine Entscheidung auch mal nach 'Bauchgefühl zu treffen
d.) sich entschließen, simple Ordnungsrituale zu tätigen
e.) wer sich traut, auch mal zu beten

Bitte entschuldigt nun dieses lange Posting, aber es dient auch gleichzeitig mir als Erinnerungsstütze und weiterer Motivation.

Sonnigen Tag noch Euch allen von mir,

Reinhart
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