SSRIs können permanente sexuelle Störungen verursachen

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bebo
Beiträge: 40
Registriert: 31. Okt 2010, 19:42

SSRIs können permanente sexuelle Störungen verursachen

Beitrag von bebo »

Interessant für alle die SSRIs einnehmen:
(den Beitrag habe ich aus einem anderen Forum:
http://www.depri.ch/f12/ssris-koennen-p ... hen-10814/ )

"Dass Antidepressiva bei vielen Leuten die Sexualität in Mitleidenschaft ziehen, ist bekannt. Was aber nur Wenige wissen: Die so verursachten sexuellen Störungen – v.a. stark verminderte Libido, Erektions- und Orgasmusprobleme – gehen mit dem Absetzen des Medikaments nicht immer weg! Der Organismus Betroffener benötigt manchmal lange Zeit (Tage bis Jahre), um sich (teilweise) zu erholen; bei einigen sind die sexuellen Probleme permanent! Das Phänomen heisst PSSD (Post SSRI Sexual Dysfunction) und hat einen eigenen Wikipedia-Eintrag.

Die Gruppe, die mit Abstand am meisten Probleme verursacht, sind die SSRIs (deshalb auch der Name PSSD) – die vermutlich am häufigsten verschriebenen Antidepressiva. Wie genau es sich mit anderen Antidepressiva verhält, weiss ich nicht. Aber: Nur wenige Erhältliche nehmen auf die Sexualität keinen, oder verhältnismässig geringen Einfluss (spontan kommen mir Wellbutrin und Tianeptin in den Sinn).

Die aller, allerwenigsten Ärzte haben von PSSD schon einmal gehört. Zum einen melden sich viele Leute, die unter andauernden sexuellen Störungen leiden, gar nicht, weil sie sie auf ihre Depression abschieben; und jene, die sich melden, werden oft nicht ernst genommen. Zum anderen hat die Forschung noch wenig Ahnung, wie im Detail Antidepressiva funktionieren und vor allem, welche Langzeit(neben)wirkungen auftreten können. Dass es Langzeitwirkungen gibt, ist unbestritten: Viele Leute können Antidepressiva nach einer Weile absetzen. Oft ist dies möglich, weil: 1. die Therapie genützt hat und 2. sich die Biochemie des Gehirns verändert (angepasst) hat.

Die Pharmaindustrie wird sich hüten, PSSD anzuerkennen – wer will schon schlechte Publicity? Zudem: Medikamente wie Prozac oder Zoloft bilden häufig die Haupteinnahmequelle dieser Unternehmen. Erst wenn entweder der öffentliche Druck auf Grund bestimmter Ereignisse zu gross wird oder sie aus der Bekanntgabe Profit schlagen können, werden sich die Hersteller/Vertreiber outen.

Wissenschaftliche Studien über andauernde sexuelle Dysfunktionen durch Antidepressiva sind Mangelware. Ich habe unten einige davon verlinkt. Es gibt auch eine Selbsthilfegruppe (http://health.groups.yahoo.com/group/ssrisex) die ich sehr empfehlen kann. Leider fand ich bisher keine deutschen Dokumente und Seiten.

Ich will nicht Panik machen, aber das Problem ist sehr ernst. Als Betroffener werde ich Tag für Tag mit den Folgen konfrontiert – und bin damit nicht allein. Wie gross die Zahl der Opfer ist, weiss ich nicht. Allzu Wenige können es aber nicht sein (siehe nur schon die Studien, die Selbsthilfegruppe und den Wikipedia-Eintrag).

Ich bestreite nicht, dass Antidepressiva wirken und es liegt mir fern, sie zu verteufeln: Viele Leute (mich eingeschlossen) brauchen sie. Es geht mir vielmehr darum, auf einen kaum bekannten Problemkreis aufmerksam zu machen, unter anderem, um Leuten das zu ersparen, was mir passiert ist.

Auf Grund meiner eigenen Erfahrung würde ich Personen, die entweder ins Auge fassen, ein (SSRI-)Antidepressiva zu nehmen oder dies schon tun und sexuelle Nebenwirkungen haben, raten, sich über PSSD zu informieren und den eigenen Arzt darauf anzusprechen. Sucht man lange/intensiv genug, findet sich für viele ein Präparat, das sexuell verträglich ist.

Links:

- Wikipedia-Eintrag: http://en.wikipedia.org/wiki/PSSD
- Selbsthilfegruppe: http://health.groups.yahoo.com/group/ssrisex/
- wissenschaftliche Studien: - http://f2.grp.yahoofs.com/v1/UD-kRHM...ng%20SSRIs.pdf
- http://f6.grp.yahoofs.com/v1/UD-kRIy...fluoxetine.pdf
- http://f4.grp.yahoofs.com/v1/UD-kRDB...stosterone.pdf "
DDL
Beiträge: 114
Registriert: 5. Dez 2010, 21:42

Re: SSRIs können permanente sexuelle Störungen verursachen

Beitrag von DDL »

Dazu gibt es auch einen aktuellen Artikel in der Ärztezeitung. Steht bei der DDL in den News:

http://www.depressionsliga.de

Unbeschwerten Sex wünscht die DDL
bebo
Beiträge: 40
Registriert: 31. Okt 2010, 19:42

Re: SSRIs können permanente sexuelle Störungen verursachen

Beitrag von bebo »

Danke für den Artikel DDL!
Wirklich super, dass dieses Thema nicht vergessen wird.

Für mich gibt es momentan leider keine Alternative zu einem SSRI, da es für Zwangsgedanken da leider keine gut wirksamen Alternativen gibt.
Da bleibt mir wohl nur Viagra ^^
powersofti2
Beiträge: 225
Registriert: 20. Mär 2003, 02:23
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Re: SSRIs können permanente sexuelle Störungen verursachen

Beitrag von powersofti2 »

Ich habe zwar noch nie Viagra genommen aber ich behaupte mal das Citalopram bei mir so gewirkt hat das Viagra da nicht mithalten kann
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