Vorgespräch in der Tagesklinik hat mir Angst gemacht

Secret
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Vorgespräch in der Tagesklinik hat mir Angst gemacht

Beitrag von Secret »

Hallo Forianer,

über beruhigende Worte von Euch würde ich mich sehr freuen, denn heute bin ich nach meinem Vorgespräch in einer Tagesklinik in unserer Stadt in ein tiefes Loch gefallen und bekomme Angst. Ich habe über meine Kindheit im Gespräch Auskunft gegeben, dass meine Eltern mich nicht mehr habe wollten, da ich Nachzüglerin bin. Ich habe auch über meine Schulzeit gesprochen, dass ich dort immer Aussenseiter war. Anschließend über meine Arbeitssituation, ich habe seit den letzten 3 Jahren nur noch Pesch und verliere meine Arbeitsstellen, vorher habe ich aber für jemanden gearbeitet mit dem ich gut klargekommen bin. Der ist aber leider Insolvent gegangen.

Ich meine das sind doch schon Probleme genug. Bei dem Gespräch war ein Psychiater (Leiter der Klinik) und eine Krankenschwester beteiligt. Der Psychiater hat nach Kindern und Partnerschaft gefragt. Habe erklärt dass ich zwei Kinder habe, einen ruhigen pflegeleichten 12jährigen und einen etwas anstrengenderen 9jährigen, der noch nicht trocken ist.

Er sagte mir, er wolle mir ja nicht einreden dass ich Probleme in der Ehe habe, aber ....... ob ich mehr Hilfe vom Partner brauche, ob ich mit seinem Hobby einverstanden bin. Danach habe ich mich total mies gefühlt, als wenn ich jetzt machen kann was ich will, es wird auf jeden Fall falsch sein und negative Konsequenzen haben. Gehe ich nicht in die Klinik und versuche weiter zu funktionieren mache ich mich selber kaputt, und gehe ich in die Klinik bekomme ich vielleicht ein Problem in der Ehe was vorher noch nicht das war (oder von mir verdrängt wurde?). Ich bin zur Zeit in einer Phase wo ich nicht weiss was ich will. Will ich noch weiter nebenbei studieren? Das kann ich dann dieses Semester vergessen wenn ich mich nicht übernehmen will. Will ich noch arbeiten gehen?

Mein Mann war erst sauer und abweisend und hält nicht von der Sache mit der Klinik. Das der Psycho behauptet mein Mann wolle auf meine Arbeitskraft nur nicht verzichten um sein Hobbie finanzieren zu können finde ich nicht fair von ihm, wir habe beide Probleme auf der Arbeit. Das ist sein Ausgleich. Er wäre auch damit einverstanden wenn ich nur noch Mini-Job demnächst mache.

Als ich meine Schwiegermutter gefragt habe, ob der kleine nach der Schule zu Ihr kommen kann sagte sie ja. Aber wenn er keine Hausaufgaben mit ihr macht und alles nach 16.00 inclusive anderen Haushaltspflichten an mir hängen bleibt? Bei dieser Sorge sagte sie mir, ich soll mich nicht hängen lassen!!! Toll, das sagt genau die richtige, die lassen sich als Renter wegen ihrem Alter genauso hängen und pflegen nur noch Ihre Wehwehchen, ich bin ja mit 43J. jung und habe nichts. Aber ich bin ja froh, dass ich sonst mit ihr auskomme, ich brauche ihre Hilfe. Sie hat auch als ich noch gearbeitet habe nach den Kindern gesehen, doch sie wird alt und lässt nun mal nach.

Nach dem Kliniktermin war ich total nervös und habe mein Auto auf dem Parkplatz gesucht und Panik bekommen es könnte falsch geparkt sein und von der Polizei entfernt worden sein. Und ich malte mir aus was mein Mann dann schimpfen würde wenn das hohe Kosten mit Abschleppkosten und Strafzetteln nach sich zieht. Das habe ich mir aber nur alles ausgemalt, mein Auto stand ein paar Parkplätze weiter. Vielleicht hatte ich diese Panik, weil man mir in der Klinik sagte, ich werde die ersten zwei Wochen kein Auto fahren dürfen, da ich medikamentös neu eingestellt werde. Das wusste ich auch schon von meiner SHG, aber das dann zu hören macht mir doch Angst. Ich habe Angst kein Auto mehr fahren zu können/dürfen, weil es für mich Unabhängikeit bedeutet. Auch Angst irgendwann kein eigenes Geld mehr zu haben, da ich krank bin.

Das alles hat mich heute sehr aufgewühlt und ich habe keine Freunde/innen wo ich mich dran wenden kann. Ich habe den ambulanten Therapeuten, der mich schon über 2 Jahre kennt um einen kurzfristigen Termin gebeten.

Was meint Ihr: Redet man mir in der Tagesklinik nicht noch ein Problem mit meiner Ehe ein, das ich gar nicht habe? Ich habe Angst dass nachher alles nur dort schlimmer gemacht wird. Und wenn ich nicht dort hin gehe, was dann? Komme ich dann auch nicht mehr weiter.

Mein Mann hat mich nachher in den Arm genommen und beruhigt, er wollte heute fragen, ob er für die Zeit, die ich in der klinik bin nur Frühschicht arbeiten könnte. Wegen der Kinder. Er weiss auch dass seine Eltern abbauen.

Liebe Grüße
Secret
LG

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ghm
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Re: Vorgespräch in der Tagesklinik hat mir Angst gemacht

Beitrag von ghm »

Hallo Secret,

ich denke, die Fragen sind erstmal berechtigt.

Er muss ja erstmal abklopfen, wo Deine "Aua" Punkte sind.

So wie bisher kannst Du nicht mehr lange weitermachen, oder?

Es kann schon sein, dass Belstungen auf Dich und Deinen Mann zukommen, aber wenn das eine Ehe nicht aushällt, war es wohl besser so.

(Meine hat es auch nicht ausgehalten)

Ich denke Du solltest Dir erstmal einen Tee kochen und zu Dir kommen.

Ein Grund zu Ängsten gibt es zur Zeit doch nicht.
Und was die Zukunft bringt kannst Du erst in der Zukunft ansehen.
Ängstigen vor den "vermuteten" Monstern der Zukunft macht Dich nur noch fertiger.

Bitte lass es und sei gut zu Dir
~~ Göttin, lass es Hirn vom Himmel regnen (und nimm den Menschen die Regenschirme weg) ~~
Salvatore
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Re: Vorgespräch in der Tagesklinik hat mir Angst gemacht

Beitrag von Salvatore »

Hallo Secret,

ich glaube auch, dass du in die Aussage des Psychiaters viel mehr hineinliest als es tatsächlich bedeutet.
Und wie Gregor auch finde ich die Frage berechtigt, ob du zu Hause evtl. etwas mehr Unterstützung bräuchtest.

Es ist ja so: in die Tagesklinik gehen Leute, die zu Hause nicht ausreichend klarkommen und für die eine ambulante Behandlung deshalb nicht (mehr) ausreicht.
Die Tagesklinik bringt aber nix, wenn zu Hause so viel anfällt, dass die Doppelbelastung Haushalt/Ehe/Kinder UND noch Tagesklinik dich so massiv überfordert, dass du ganz zusammenbrichst.

Deshalb würde ich aus der Ferne sagen, dass es dem Psychiater eher darum ging, deinen Mann mit ins Boot zu holen, auch wenn er in der Tagesklinik selbst nicht dabei ist.
Und vielleicht kannst du ihm glauben, wenn er sagt er wolle dir keine Probleme in der Ehe einreden, die nicht da sind - denn es kann ja TROTZDEM sein, dass du von ihm mehr Unterstützung bräuchtest, das schießt sich gegenseitig ja nicht aus.

Und dein Mann hat doch total super reagiert, sei stolz auf ihn!
Und versuch das mit der Tagesklinik ruhig, wenn du dich dort nicht wohl fühlst und verstanden, kannst du jederzeit abbrechen.

Lg, Salvatore
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Instagram: Oddysee@meine_oddyssee
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Re: Vorgespräch in der Tagesklinik hat mir Angst gemacht

Beitrag von Secret »

@Salvatore, @Gregor,

das ging ja schnell, ich habe mich mittags erst mal hingelegt, war total erschöpft.

Habe mich mit meinem Studium abgelenkt und auch schon Tee getrunken, am liebsten trinke ich roten Früchtetee. Gleich lese ich ein Buch, nachher habe ich noch Yoga.

Der Therapeut hat mir für morgen früh kurzfristig einen Termin gegeben.

Mein Mann fragte mich was ich überhaupt will und das ist so schwer daran: ich habe das so oft verdrängt und nur noch an Pflichten gedacht. Ich suche mich sozusagen gerade selbst und weiss es nicht so genau. Und er hat mich gefragt, ob mir der Pscho überhaupt sympathisch sei, ich sagte: da kann man nicht nach gehen, der Thera war mir anfangs auch nicht symphatisch, jetzt komme ich gut mit ihm klar, hat aber einige zeit gedauert.

Ich denke ich versuche mein Glück bei der Klinik, der Thera sagte auch man kann jederzeit abbrechen.

Das kann sein mit der fehlenden Hilfe, aber müssten dann nicht alle Hausfrauen und Mütter, die einen Pascha zu Hause haben in Therapie/Kinik gehen?

Das Unverständnis der Schwiegermutter und die Frage, was mir eigentlich fehlt dass ich in eine Klinik gehe kränkt mich. Als ich mit Wehen damals ins Krankenhaus musste hat sie mehr Verständnis gezeigt.

Secret
LG

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Lulu_hofft
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Re: Vorgespräch in der Tagesklinik hat mir Angst gemacht

Beitrag von Lulu_hofft »

Hallo Secret,


Zunächst möchte ich dir sagen, dass in der Therapie Dinge angesprochen werden, die unangenehm und mitunter auch peinlich sind. Aber das ist ja auch gut so. Zeigt es doch, dass eben diese Dinge Thema sind.

Und zu deinen Gefühlen, die du beschreibst. Guck mal, was die Fragen des Psychiaters mit dir gemacht haben....

Therapie heißt auch Veränderung. Veränderung von Verhalten, von Gedanken. Logisch. Sonst wäre sie nicht nötig.

Aber wie oben erwähnt: Wenn die Ehe das aushält, ist es doch gut so. ...und gewinnt vielleicht noch an Qualität.

Liebe Grüße
-------Ich bin wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. (Adenauer)-------
ghm
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Re: Vorgespräch in der Tagesklinik hat mir Angst gemacht

Beitrag von ghm »

Hallo Secret,

die Wehen kennt (fast) jede Frau, aber das Leiden der Seele sieht und fühlt der Andere nicht.

Und ganz ehrlich zum Glück.

Ich glaube wenn alle Menschen mit Seelenpein laufende Nasen hätten, würden wir in gebrauchten Taschentüchern ersticken.

Nur einige können vor sich dichtmachen und Andere sind noch offen für Sich und ihre Seele.

Und dann bin ich lieber aus der zweiten Gruppe. Auch wenn es zuweilen weh tut.
~~ Göttin, lass es Hirn vom Himmel regnen (und nimm den Menschen die Regenschirme weg) ~~
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Re: Vorgespräch in der Tagesklinik hat mir Angst gemacht

Beitrag von Secret »

@gregor,

die Vorstellung mit den Taschentüchern finde ich witzig!

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LG

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Re: Vorgespräch in der Tagesklinik hat mir Angst gemacht

Beitrag von Secret »

Mein Mann kann ab Mai Tagesschicht arbeiten, Gott sei dank! Mein Kind kann nach der Schule zur Oma gehen und wird vom Ihm nach der Arbeit abgeholt.

Das Gedankenkarussel hat mich mal wieder gehabt.....

Sich mit der Zukunft zu belasten, die noch nicht feststeht oder wie der Volksmund sagt: ungelegte Eier - das ist es was mich häufig zermürbt. Gäbe es nur einen Knopf an mir, um das Gedankenkarussel einfach auszuschalten.

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LG

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kiwilana
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Re: Vorgespräch in der Tagesklinik hat mir Angst gemacht

Beitrag von kiwilana »

Liebe Secret,

es freut mich zu lesen, dass du dich nach diesem aufwühlenden erlebnis wieder so schnell sammeln und beruhigen konntest. und hey, aufwühlend ist zwar hart, aber wenigstens bewegt sich etwas!

die klinik kann dir bestimmt auch dabei helfen, wieder mehr heraus zu finden, was DU denn möchtest oder auch nicht. du sagtest ja, das wüsstest du nicht mehr. ich saß ja auch heulend in der klinik und sagte nem netten pfleger, ich wüsste gar nicht mehr wer ich bin. jetzt weiß ich es ein bißchen mehr

ganz liebe grüße!! kiwi
ghm
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Re: Vorgespräch in der Tagesklinik hat mir Angst gemacht

Beitrag von ghm »

Hallo Secret,

die Technik heisst "Gedankenstop", frage in der Tagesklinik.

Ich habe sie jedoch nicht lernen müssen, da ich das durch die Meditation bereits seit langen mache.
(Wenn ich bei mir bin)
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Re: Vorgespräch in der Tagesklinik hat mir Angst gemacht

Beitrag von Secret »

Hallo Kiwi,
Hallo Gregor,
Hallo Forianer,

heute morgen schon hatte ich einen Nottermin bei meinen Therapeuten für eine halbe Stunde, um mit ihm über das Vorgespräch in der Tagesklinik zu reden.

Sehr viel mehr als ihr schon für mich getan habt konnte er auch nicht sagen. Er hat mich nur darauf hingewiesen, dass ich die Tagesklinik jederzeit abbrechen kann falls es mir nicht gefällt, er würde sich das aber ganz unverbindlich ansehen. Grinsend meite er über den Psychiater vielleicht habe er ja gerade Eheprobleme wenn ihm das so beschäftigt. Ich habe zwar keine, aber der Leiter der Klinik hat trotzdem etwas in mir aufgewühlt, was ich aus Angst immer verdrängt habe und bis jetzt nicht fassen kann. Das Problem ist vielleicht kein Eheproblem, sondern dass ich mich nicht richtig abgrenzen kann, zu viele Kompromisse eingehe und dann auch einiges schleifen lasse, um den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen. Beispiele: bei Mann oder Kindern überaus tolerant sich geben und irgendwann "explodieren" wenn das Fass zum Überlaufen gebracht wurde, sei es nun das Thema Hausaufgagen, Zähneputzen oder Mithilfe im Haushalt. Bei der Tagesklinik sehe ich schon alleine ein Problem darin, dass ich ja zu Hause das Frühstück mache und mit der Familie esse. Aber "muss" das sein? So viel zum Funktionieren. Der Therapeut hat mir erzählt, dass er sich als Grundschüler das Frühstück selber machen musste, die Kinder könnten auch den Tisch decken. Seine Mutter habe morgens gearbeitet. Ja, da übernehme ich vielleicht zu viele Muster von meiner Mutter, die mir sehr viel abgenommen hatte und mir nichts zutraute, sich dann aber wiederrum beschwert hat man müsse mir den "Hintern nachtragen". Da kann ich ja unterbewusst dazu neigen, solche Muster von der Mutter zu übernehmen, obwohl ich mir immer eingebildet habe emanzipierter zu sein als sie. Aber ausser dass ich einen PKW-Führerschein habe und etwas mehr Sinn für Technik unterscheide ich mich doch nicht so sehr wie ich das immer gern gesehen hätte.

Ich denke mir könnte von dem Vorgespräch in der Klinik gestern so schlecht geworden sein, weil auch unangenehme Dinge (wenn er auch mit der Ehe falsch lag) aufgewühlt werden.

Was meint ihr: mache ich es dann nur noch schlimmer nach dem Motto: "je mehr man in der Sch..... rumwühlt, um so mehr stinkt es?".

Oder ist es ein schmerzhafter Prozess, den ich gehen muss um meine Lebenssituation zu ändern, bisherige Vermeidungstaktiken sein lassen?

Was haltet Ihr von dem Vorschlag des Thera, eine Nacht in einem Kloster zu verbringen um etwas zur Ruhe zu kommen.

Da wird mir eine Sache bewusst: Ich war noch nie alleine auf Reisen. Ich habe meinen Mann früh kennengelernt und wir haben alles gemeinsam gemacht. Davor habe ich Angst! Ich weiss auch nicht ob es überhaupt notwendig ist alleine zu reisen. Es war letztes Jahr bereits ein grosser Schritt für mich, dass ich eine Nacht alleine bei meiner Schwester verbracht habe, da war mein Mann bisher immer gegen und klammerte. Meine Schwester ist zwar auch psychich krank, aber sie kann das Problem nicht nachvollziehen. Denn sie zog aus unserem Elternhaus nach einem Krach allein mit 19 aus und hatte einige Jahre eine eigene Wohnung mit Job und vor ihrem Mann auch andere Bekanntschaften gemacht. So ein selbständiges Leben habe ich nie geführt und fühle mich nach dem Gespräch in der Klinik deshalb minderwertig. Und ich bin nicht sicher, ob das überhaupt sein muss. Oder ob das vielleicht doch ein Knackpunkt ist?

Ich hatte gestern furchtbare Angst meine Beziehung würde daran kaputtgehen, wenn ich mich jetzt ändere da er mich auch so liebt wie ich bin, mit all meinen Fehlern. Die Sorge war Gott sei Dank unbegründet!

Mein Mann liebt mich zwar so wie ich bin, aber ich mich und mein Leben wohl offensichtlich selber nicht. Daher muss ich etwas ändern.

So eine Niete, wie ich mir immer einrede bin ich vielleicht doch nicht, denn ich war gestern abend nach dem Yoga mal wieder die einzige in der Familie, die dem 9jährigen die viel zu langen Fingernägel schnitt und beide Jungs zum Zähneputzen bringt. Und doch ärgere ich mich: warum immer ich! Warum bekommen Schwiegermutter und Mann das nicht auch geregelt? "Du bist die Mama!" würde mein Mann amüsiert sagen. Das jüngste Kind ist auf mich fixiert, eigentlich müsste ich ja froh sein dass die Kinder mich offensichtlich am meissten lieben. Als ich mit meinen Mann noch ohne Kinder war dachte ich immer, wenn wir mal Kinder haben werden sie ihn mehr lieben, weil er eine gute Kindheit hatte und ich eine schlechte.

Was bin ich doch eitel! Mir ist es auch unangenehm vor einem wildfremden (Leiter der Tagesklinik) meine Probleme zuzugeben. Bei anderen Menschen im Alltag kann ich ja immer so tun als wäre alles bestens und werde auch noch von manch einem beneidet, dern icht durch die Fassade sehen kann. Aber das will ich ja auch gar nicht dass keiner etwas sieht, @Gregor wie du schon das Beispiel mit den Taschentüschern und ich den Vergleich mit Wehen beim Kinderbekommen sagte, oft belastet es ja auch dass unser Schmerz nicht so wie ein Gipsbein oder ähnliches wahrgenommen wird. Und wenn man dann durchleuchtet wird bekomme ich Angst, will mich in meinem Schneckenhaus zurückziehen.

Heute habe ich noch zum Vergleich eine andere Tagesklinik in meiner Stadt zum Vergleich kontaktiert, da der Thera mir diese noch genannt hat. Vielleicht fühle ich mich dort wohler? Oder mache ich mich nicht mit zu vielen Alternativen nur verrückt?


Jetzt, wo ich schon keinen Chef mehr habe scheine ich mich ja schon selber zu mobben.

Muss man sich in der Tagesklinik wohl, aufgenommen und verstanden fühlen? Mit nur reden und Kaffeetrinken, ohne Probleme anzugehen komme ich auch nicht mehr weiter.

Ist mir der Leiter der Tagesklinik Symphatisch? Muss er das auf den ersten Blick? Mein Therapeut war mir nach den ersten 2 bis 3 Terminen auch nicht symphatisch, hatte überlegt ob ich noch zu einem anderen gehen sollte. Das hat sich aber nach einer Aussprache geändert.

So, ich hoffe Euch wird von meinem Gedankenkarussell nicht allzu schwindelig.

Secret
LG

Secret
042005
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Re: Vorgespräch in der Tagesklinik hat mir Angst gemacht

Beitrag von 042005 »

Hallo Secret,
Dein Bericht trifft inhaltlich passgenau auf mich zu, was gibt es doch für Parallelen im Leben.
Vielleicht hilft es dir schon deinen Gedanken hier freien Lauf zu lassen.
Mir wäre es auch lieber Kopfschmerzen zu haben, da könnte ich eine Pille schlucken und gut. Aber so einfach ist das nicht, auch mit der Ehe...
Wenn Du magst erzähle ich dir mehr, hilft mir vielleicht auch.
Momentan fühle ich mich in meiner Ehe wie ein eigesperrtes Tier in einem goldenen Käfig. Mein Mann liebt mich, zweifelsfrei, er tut alles für mich aber...
Ständig habe ich das Gefühl der permanenten Überwachung und alles wird so gemacht wie er es will, unbewußt schafft er es mir immer seine Sichtweise einzureden. "Was hast du nur? Geht es dir nicht gut? Reiß`dich doch mal zusammen. Natürlich mußt du noch 15 Jahre arbeiten, was soll sonst werden?" Reha - 6 Wochen - wozu, ich habe doch ihn.
Auch ich habe mich in den vielen Jahren in eine Art Abhängigkeit begeben, allein etwas machen - niemals, wenn ich einen Vorschlag habe: Muß das sein?
Er kann mir meiner Erkrankung nichts anfangen, macht sich aber auch nicht die Mühe sich damit zu beschäftigen.
Das Ganze verkompliziert sich weil ich ihn liebe und eine Trennung nicht in Frage kommt und ich deshalb denke: WAS WILL ICH EIGENTLICH!?
An der Stelle bitte ich dich, gehe in die Tagesklinik, finde für dich heraus was du willst, wo deine Probleme liegen, nur so kannst du dein Gedankenkarussell langsam anhalten.
lg Clara
Secret
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Re: Vorgespräch in der Tagesklinik hat mir Angst gemacht

Beitrag von Secret »

Hallo Clara,

ich freue mich wenn Du noch mehr von Dir erzählst, habe mal so überflogen was du bisher geschrieben hast. Also die Gedanken wie ich es bis zur Rente noch so lange schaffen soll habe ich auch seit ich arbeitsunfähig geschrieben bin.

Gerade hat mein Mann mich von der Arbeit aus angerufen und sich nach mir erkundigt, wie es mir geht und was der Therapeut heute morgen gesagt hat. Also so schlimm ist es zwar nicht, aber die Sache mit dem Goldenen Käfig - da ist schon was dran. Ich hatte nur nie den Mut so etwas einzugestehen.

Ich bin als Nachzügler ungewollt und habe die fehlende Nestwärme dann bei meinen Mann und seinen Eltern gefunden. Er ist Einzelkind und als die Schwiegereltern noch jünger und gesünder waren war ich so etwas wie ein Tochterersatz. Bin auch nie wie andere Jugendliche ausgegangen, mein Freund hat mir genügt. Ich war froh, das mir Liebeskummer und andere Probleme von Gleichaltrigen erspart blieben. Aber alles hat seinen Preis, heute habe ich keinen Bekanntenkreis. Ich fühle mich als Versager, wenn der Leiter der Tagesklinik mich fragt, ob ich eine Freundin zum Reden habe. Als Ersatz habe ich nun dieses Forum, und einen Laufpartner zum Walken aus meiner Yogagruppe, ist aber keine Freundin, sondern eine Art Vaterersatz.

Zur Zeit fühle ich mich manchmal schon mit den Launen meines jüngsten überfordert, ich bin halt durch die depri etwas dünnhäutig.

Über meine Kindheit kann ich mit meinen Eltern nicht mehr diskutieren, mein Vater verstarb 1997 und meine Mutter im November letzten Jahres. Die letzten 5 Jahre konnte sie wegen eines Schlaganfalles auch nur wenig sprechen und nur mit Gesten Freude über meine Besuche zeigen.

Seit den letzten Monaten habe ich viel über meine Mutter nachgedacht seit sie Tod ist. Vieles was ich als Ablehung und Kränkung ihr damals übel nahm finde ich in meinen jetztigen depressiven Überforderungen in mir selber wieder. Jetzt als Erwachsene hätte ich mehr Verständnis dafür warum ich zu viele Freiheiten hatte und mir oft selber überlassen war, sie war depressiv und überfordert und welche Therapieansätze gab es schon früher?

Also ich denke ich versuche es mit der Tagesklinik, die zweite Alternative hätte längere Wartezeiten und ist nicht so gut für mich mit dem Bus zu erreichen.

Es wird mich Überwindung kosten zwei Wochen nicht Auto fahren zu dürfen, ist mir vor anderen wenn ich die Kinder nicht fahren kann fast so peinlich wie ein Führerscheinentzug wegen Verkehrswiedrigkeit. Das ist zwar ein unpassender Vergleich weil ich nichts für meine Krankheit kann aber die Konsequenz ist ja die selbe. Es fällt mir schwer von alten Gewohnheiten loszulassen.

Bis Bald vielleicht?

Secret
LG

Secret
042005
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Re: Vorgespräch in der Tagesklinik hat mir Angst gemacht

Beitrag von 042005 »

Hallo Secret, (und hallo an alle, die uns helfen wollen
benutze das Forum weiter als Alternative zu Freunden. Mit dem Wort "Freund" sollte man sowieso sehr sparsam umgehen, es gibt sie ganz selten, vielmehr wird man durch sogenannte Freunde enttäuscht. Hier, neutral, ist es besser und man bekommt ehrliche Antworten!
Du hast eine Menge durchgemacht, vieles nicht verarbeitet und irgendwann ist dann die Kraft am Ende aber du hast einen Partner an deiner Seite, der dich liebt, er ruft ja auch an und es ist ihm wichtig das es dir nicht allzu schlecht geht. Das allein ist schon mal ein Riesenplus für dich.(So ist es bei mir ja auch) Bleibt noch das Verständnis für die Krankheit. Es ist sehr schwer sich in einen Menschen mit unserem Krankheitsbild hineinzuversetzen, gebe ich zu aber es muß ja wenigstens der Wille zu verstehen da sein. Ich für mich rede jetzt gar nicht mehr über unsere Differenzen, ich erreiche meinen Mann eh nicht. Könnt ihr reden? Manchmal frage ich mich ob ich alles zerrede.
Nun zu mir kurz, auch ich war nicht gewollt, meine Eltern sind wegen mir zusammengeblieben, dies erzeugte bei mir später Schuldgefühle, klar.
Kontakt zu meinen Eltern habe ich nicht aber da ist eben auch die Frage: Was passiert wenn sie plötzlich nicht mehr da sind. Meine heile Kindheitswelt zerplatzte wie eine Seifenblase, große Beziehungen hatte ich auch nicht, mein Mann war mir genug, wir haben wenige Bekannte aber zu unseren Kindern ( sind schon aus dem Haus) ein tolles Verhältnis. Hieraus ergeben sich dann panische Ängste, dies zu verlieren.
Unsere Kinder finden aber auch, dass alle sich prinzipiell nach dem Vater richten, auch wenn er nicht der "Diktator" ist.
Wie meinst du das mit dem Hobby deines Mannes? Er hat eins, kostet auch aber du darfst kein Geld ausgeben?
Bei uns ist es so: Wir verdienen beide, mußten immer sparsam sein, haben aber auch etwas geschafft, ich hatte aber immer das Gefühl von ihm "überwacht" zu werden - oder sind das Fehleinschätzungen meinerseits?
Ich nehme mir aber seit einiger Zeit das Recht selbst zu entscheiden ob ich etwAS kaufe oder den Kindern etwas bezahle und wenn er zBsp. nicht mitkommen will, dann gehe ich allein zum Kaffee.
Als beide Kinder auszogen, gab es eine kurze Zeit, in der wir plötzlich wieder Zeit hatten für uns, ich konnte lesen, wir genossen den Urlaub zu zweit, dann kam die herbe Enttäuschung, ich fühlte mich allein obwohl er da war, er war oft verletzend und dabei weiß ich aber, er liebt mich wirklich.
Es ist ein Teufelskreis ohne Ende.
Also ein Schrecken ohne Ende ?
ODER BIN ICH AN ALL DEM SCHULD?
Vielleicht hilft dir die Tagesklinik auf ähnliche Fragen Antworten zu finden oder wenigstens Ansätze dazu?
lg Clara
042005
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Re: Vorgespräch in der Tagesklinik hat mir Angst gemacht

Beitrag von 042005 »

Hallo Lulu,
deinen Adenauer - Spruch finde ich supertoll
oft ist es aber sehr schwer wirklich danach zu leben, man läßt viel zu viel an sich heran.
Lulu_hofft
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Re: Vorgespräch in der Tagesklinik hat mir Angst gemacht

Beitrag von Lulu_hofft »

Ich finde ihn auch toll. Steht mit Edding an meinem Kühlschrank.
Aber Recht haste... verdammt schwer das.

Liebe Grüße
-------Ich bin wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. (Adenauer)-------
Secret
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Re: Vorgespräch in der Tagesklinik hat mir Angst gemacht

Beitrag von Secret »

Hallo Clara,

Geld ausgeben für Hobbies kann ich auch, aber ich habe kein so teures, zeitaufwändiges und platzfressendes Hobbie: er restauriert Oldtimer. Ich habe mir seit die Kinder etwas größer geworden sind auch wieder mehr Freiheiten nehmen können. Mit dem Hobbie von meinen Mann kann ich leben, wir haben ein Haus, die Teile gehören nicht in die Wohnung! Nur Garage und Keller und es ist genug Geld zum Leben da - so lange wir beide verdienen, ich habe allerding teilzeit gearbeitet.

Meine Kinder sind 9 und 12 Jahre alt, ich kann mir noch nicht vorstellen wie es ist, wenn sie in die Publertät kommen und eigene Wege gehen, sogar ausziehen. Doch die Zeit, als sie klein waren ist vorbei. Ich habe lange ersehnt mehr Freiheiten zu haben und dass sie nun aus dem allergröbsten raus sind. Doch manchmal, auch wenn ich es verdränge, denke ich auch an schöne Zeiten zurück, die nun für immer vorbei sind, da kommt seit ich keine Arbeit mehr habe vormittags so eine Unruhe und Leere in mir auf wenn alle aus dem Haus sind. Ich versuche krampfhaft die Zeit mit sehr vielen Aktivitäten zu füllen, um keinen Schmerz und Verlust zu empfinden.

Geht es Dir so ähnlich, nur noch intensiver beim Auszug der Kinder? Bekommst du Besuch von ihnen? Wie alt sind sie denn jetzt? Ich hoffe wenn man nicht im Streit auseinandergeht wie bei meinen Eltern, sondern nur einfach weil Kinder auf eigenen Fussen stehen und erwachsen werden und das Verhältnis gut bleibt ist es nicht so schlimm wieder nur Paar zu sein. Und vielleicht wird man ja auch später mal noch als Babysitter für Enkel gebraucht, ich bin jedenfalls froh, dass ich hierfür meine Schwiegereltern habe.

Ja, ich lasse vieles einfach zu sehr an mir herankommen. Der Leiter der Tagesklinik hat ja eigentlich nur 08/15-Fragen gestellt, er kann ja nicht wissen wie mein Privatleben aussieht wenn er mich zum allererstten mal sieht. Und ob es mir etwas bringt noch eine weitere Tagesklinik zu besichtigen weiss ich auch noch nicht, ist vielleicht das selbe in grün.

Bald habe ich wieder ein Treffen mit meiner Selbsthilfgruppe, vielleicht bringt mir das neue Erkenntnisse.

Liebe Grüße
Secret
LG

Secret
042005
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Re: Vorgespräch in der Tagesklinik hat mir Angst gemacht

Beitrag von 042005 »

Ok, ich bin 50, die Kinder 30 und 28, habe auch ein Enkelkind hier in der Nähe und wir sind nicht nur Familie sondern auch Freunde.
Wenn es mir schlecht geht und meine Kinder sind da, ist alles viel besser aber es fällt mir schwer mit den Kinder über die Krankheit zu reden, will sie nicht belasten und keinesfalls Mitleid.
Ich mußte immer stark sein, nun ist die Kraft raus...
Gehe in die Tagesklinik und denke nicht so sehr über die gestellten Fragen nach, die haben schon Gründe dies und jenes zu fragen, auch wenn es hart ist.
Eine Leere habe nicht empfunden, habe beruflich viel Streß gehabt und jegliche Ruhe genutzt.
lg Clara
Secret
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Re: Vorgespräch in der Tagesklinik hat mir Angst gemacht

Beitrag von Secret »

Da meine Mutter mir ihre Depressionen verschwiegen hat dachte ich ihre Stimmungen hätten etwas mit mir zu tun.

Um zu vermeiden, dass meine Kinder meine Traurigkeit auf sich beziehen und persönlich nehmen habe ich letzen Montag als mir alles mit Ihnen (eigentlich nur der Kleine) zu viel wurde gesagt das ich depressiv bin.

Ich hoffe auch dass ich sie durch Aufklärung schützen kann, denn 10 - 15 % der Kinder von Depressiven werden auch depressiv, vor allem die unauffälligen und genüglsamen. Da mache ich mir eher um den älteren aber eigentlich um beide Sorgen. Ich habe ihnen erklärt, dass es sich trotz allesn Schwierigkeiten lohnt zu leben. Ich wollte damals mit 13 Jahren nicht mehr, aber das habe ich für mich behalten.

Ich lenke mich ganz gut durch mein BWL-Studium für Berufstätige ab. So habe ich auch keine Lücke im Lebenslauf. Wenn mir das mit der Tagesklinik zu viel wird brauche ich keine Prüfung abzulegen, das kann ich jedes Halbjahr noch.

Liebe Grüße
Secret

P.S @clara du arbeitest Schicht? Ich zwar nicht, habe einen Bürojob. Aber mein Mann Früh und Spät. Morgens ist er sehr müde, möchte aber mit der Familie frühstücken. Als wir noch keine Kinder hatten:Da hat er morgens länger geschlafen. AD und Schichtarbeit? Ich bin abends gegen 10 Uhr müde, ich weiss nicht wie ich das machen würde. Was sagt denn dein Arzt dazu? Kann man die Medis auch zu anderen Uhrzeiten nehmen? Ich nehme meine morgens direkt nach dem Aufstehen.
LG

Secret
SisterGoldenHair
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Re: Vorgespräch in der Tagesklinik hat mir Angst gemacht

Beitrag von SisterGoldenHair »

Hallo Secret,

zum Thema Tagesklinik will ich mich auch mal wieder einklinken...

Ich war im Herbst 07 in der Psych der hiesigen Uniklinik 6 Wochen stationär, und hatte große Angst davor, von heute auf morgen wieder "in den Alltag geworfen zu werden"... also wurde die angeschlossene Tagesklinik angedacht...

ich sollte mir das mal ansehen, ob es was für mich sein könnte... nun, es war schon anders als in den stationären Einrichtungen... also so richtig gepaßt hats mir nicht...... mein Aufnahmegespräch mit dem leitenden Psychologen fand ich ganz unangenehm, und ich dachte "was ist das denn für ein ***, das kann ja heiter werden"...

ein Mitpatient, der selber Neurologe ist, meinte lächelnd, er müsse den Mann ausnahmsweise mal in Schutz nehmen (weil er sonst von der Zunft nicht immer so viel hält...) ... aber... das sei dann wohl ein Profi... der hätte das so machen müssen...
"bohren"...

oder bei Fibromyalgie würde man sagen - schauen wo die "Triggerpoints" sind.... bzw. ob sie reagieren...

Ich verließ also meine "kuschelige Station" und ging ein wenig bangen Herzens in die TK... so wie ich eigentlich immer etwas ängstlich war in meinem Leben, wenn Veränderungen anstanden........

nun, ich war 3 Monate in der Tagesklinik, und ich habe mich dort sehr wohl gefühlt.
Alle taten ihr Bestes.
... und der Therapeut, von dem ich anfangs dachte, was ist das denn für einer... der war einer der besten, die mir bisher begegnet sind ...

und ich bin dem Schicksal sehr dankbar, daß es mich dorthin geführt hat.......

allerdings hatte ich zu hause keine größeren Verpflichtungen... aber es sieht ja so aus, als ließe sich das bei Dir organisieren.

Laß es "einfach" auf Dich zukommen ;o)

LG
Ulli


***

"die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern, dass er nicht tun muss was er nicht will"

:o)



(Jean-Jacques Rousseau)
042005
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Re: Vorgespräch in der Tagesklinik hat mir Angst gemacht

Beitrag von 042005 »

Depri und Schichten - geht das?
Nein, geht nicht! Deshalb verlor ich auch meinen Job. Das macht alles nicht viel besser aber besser als ohne Arbeit.
Dein Studium: Alle Achtung!!!! Hochachtung! Ich könnte das nicht durchziehen, jedenfalls momentan nicht. Bin so neben mir, habe mich mit meinem Mann gestritten, weiß nicht mal mehr den Auslöser.
Sorry, meine Ehe geht gerade den Bach runter.
Secret
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Re: Vorgespräch in der Tagesklinik hat mir Angst gemacht

Beitrag von Secret »

Hallo Ulli,

danke, Du machst mir Mut. Ich probier es einfach mal aus. Ich mache das nicht im Anschluss an eine stationäre Behandlung.

@Clara: was ist denn los? Ich hoffe ihr findet nach einem Streit wieder zueinander.

Das mit dem Studium hilft mir mein Gedankenkarusell zu stoppen, es eine Art Eigentherapie. Heute war ich auch bei einer Vorlesung.

Habe mal wieder eine Absage wegen einer Bewerbung bekommen und bekomme langsam Wut auf die Betriebe. Vorläufig ist er mal Klikik angesagt, das mit den Bewerbungen stelle ich vorläufig ein.

Liebe Grüße
Secret
LG

Secret
Secret
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Re: Vorgespräch in der Tagesklinik hat mir Angst gemacht

Beitrag von Secret »

Ulli,

kannst Du mir noch etwas von der Tagesklinik erzählen. Ausser dass ich weiss das es dort Gespräche, Sport und Malen und auch gemeinsame Mahlzeiten gibt weiss ich nicht viel.

Secret
LG

Secret
Lulu_hofft
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Re: Vorgespräch in der Tagesklinik hat mir Angst gemacht

Beitrag von Lulu_hofft »

Hallo Secret,

was möchtest du denn genauer wissen?

Weisst du denn schon, welche Therapieform für dich angedacht ist?

Bei uns z.Bsp. gab es eine offene Gruppe, welche Verhaltenstherapie gemacht hat. Hier wohl mehr Einzelgespräche, weniger Gruppengespräche, Belastungstage (Patienten hatten einen Tag Klinikfrei und sollten wohl umsetzen, was in der Therapie gelernt wurde) ect.

Und dann gab es eine geschlossene Gruppe, in der tiefenpsychologisch gearbeitet wurde. Jeden Tag Gruppengespräch, keine Einzeltherapie, Ergo, Physio usw. aber eben immer in der ganzen Gruppe.

Morgens gemeinsam Frühsport, dann gemeinsames Frühstück, dann jede Gruppe zu ihren jeweiligen Therapien, gemeinsames Mittagessen, dann wieder Therapien, Kaffee und Abschlussrunde (kurze Reflektion des Tages)

Mittwochs für beide Gruppen zusammen, ein gemeinsamer Ausflug, den die Patienten in Eigenregie organisieren. Freitags gemeinsames kochen.

Aber liebe Secret, jede Klinik wird wohl ihr eigenes Konzept haben. "Meine" Klinik würde ich jederzeit empfehlen. Aber es ist auch eine kleine Klinik. (20 Pat. ) Ich fand gut, dass jeder Therapeut und Arzt zu jeder Zeit über den Stand eines jeweiligen Pat. informiert war.
Ach und jetzt mir noch grad ein, dass die ersten beiden Wochen mehr Diagnostik waren, am Ende der zwei Wochen, gab es eine Gruppenstunde, in der man sich für oder gegen die Therapie entscheiden sollte.

Mensch, ich wünsche dir viel Kraft und Erfolg!
-------Ich bin wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. (Adenauer)-------
SisterGoldenHair
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Registriert: 2. Aug 2007, 14:23

Re: Vorgespräch in der Tagesklinik hat mir Angst gemacht

Beitrag von SisterGoldenHair »

Hallo Secret,

ich will sehen, daß ich mich morgen nochmal melde. Jedenfalls kann ich Dir jetzt schon sagen, daß ich es jederzeit wieder tun würde.... es ist aber alles auch ein wenig "individuell", so wie jeder Mensch und jedes Krankheitsbild eigen ist... ich würde es mal so sehen - Du hast nichts zu verlieren, aber einiges zu gewinnen - also - nur Mut !


***

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