richtig und doch falsch

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povshot
Beiträge: 67
Registriert: 20. Dez 2010, 20:58

richtig und doch falsch

Beitrag von povshot »

Wo ist der Sinn?

Wann 'wirkt' Konfrontation? Wie lange soll es dauern? Wie lang kann ich mich der Konfrontation noch stellen?
Wie lange wird das noch verlangt?

Warum sind Gefühle so schwer zu verstehen....zu sortieren…so schmerzhaft....richtig einzuordnen?
Und was ist richtig? Betrachtet jeder das Wörtchen 'richtig' nicht anders? Richtig, richtig, richtig?
Für mich richtig, verdammt richtig, für dich falsch.

Warum nicht hinter sich stehen?

Die eigene Meinung vertreten? Wann gelingt das? Wann wurde es mir 'mitgegeben'?
Wann habe ich etwas dafür getan?

Wann habe ich das erlernt?
Habe ich es erlernt? Habe ich es nur verlernt? Ich bin dazu nicht in der Lage.

Mich richtig zu verhalten, richtig, auch nicht in der Lage.

Wenn sich eine Tür schließt? Ja, was ist dann? Wie viele Türen muss ich öffnen?
Wie viele Türen kann ich noch öffnen? Wie viele Türen möchte ich noch öffnen?

Ist das Leben?

Sich verantwortlich fühlen? WARUM lässt sich das niemals abstellen?
Und wenn es doch so richtig ist, warum fühlt es sich nicht richtig an, doch ist es wieder richtig?
Oder wieder falsch?


Alles richtig und doch falsch!
Egal wann, egal wo!
schoko
Beiträge: 43
Registriert: 15. Jan 2011, 19:12

Re: richtig und doch falsch

Beitrag von schoko »

Hallo,

ich musste jetzt zweimal lesen um Dir antworten zu können.
Heißt das du hast eine Angststörung und mußt sie durch Konfrontation beheben?
Ich habe das Buch Ängste verstehen und überwinden von Doris Wolf gelesen um einen großen Teil meiner Gedanken und Verhaltensweisen zu verstehen. Es hat wirklich sehr geholfen endlich zu verstehen warum ich mich so verhalte. Mein Problem ist keineswegs behoben, aber ich weiß das ich mich konfrontieren muß um mein erlerntes Gedankenprogramm wieder umdrehen zu können.....

Liebe Grüße
Schokomonster
Der Kopf ist rund damit das Denken die Richtung ändern kann
wennfrid
Beiträge: 799
Registriert: 15. Feb 2010, 08:01

Re: richtig und doch falsch

Beitrag von wennfrid »

Hi povshot
Richtig oder Falsch gibt es meiner Meinung nicht. Vielmehr ist es so, dass alles aus den verschiedensten Blickwinkel betrachtet werden kann. Mein Gefühl ist immer ok und sagt mir, welcher Blickwinkel der richtige für mich ist. Außerdem ist jeder Blickwinkel relativ. Durch das Selbstbewußtsein wird mein Blickwinkel unterstützt.
Vielleicht hilft dir mein Sicht der Blickwinkel.
Viel Kraft und Energie

Fridolin
povshot
Beiträge: 67
Registriert: 20. Dez 2010, 20:58

Re: richtig und doch falsch

Beitrag von povshot »

Hallo Schokomonster, Hallo Fridolin,

vielen Dank für Eure Antworten.

im Moment fühlt es sich so schmerzhaft an. Ich habe das Gefühl doppelt soviel Kraft zu verbrauchen
als ich in der Lage bin zu liefern. Genauso geht es mir dann am Abend. Ich denke, dass ich das so niemals packe, so fühlt es sich an.

Ich frage mich ständig, wo der Sinn darin liegt. Es raubt mir so viel Kraft.

Ich pack das nicht so, wie der Plan es vorsieht. Wie lange noch muss soviel Kraft aufgebracht werden um
dass ein Lichtblick kommt?

Mit der Zeit werden die Gedanken immer mehr, trotzdem ich versuche, diese zu 'kontrollieren', sie versuche
einzugrenzen, Ihnen nur eine bestimmte Zeit am Tag zu 'geben'. Auch in der Situation der Konfrontation.
Es bleibt beim Versuch.

Immer weniger weiss ich, was ich richtig und was falsch einordnen kann.

Fridolin, jeder Blickwinkel ist relativ, durch dein Selbstwert wird dein Blickwinkel unterstützt.
Danke für diese Sicht. Ich steh nicht hinter mir, das mag sein, steht mir das wirklich im Weg (?) im Moment
wird es nur schwieriger statt einfacher. Mit jeder Entscheidung, mit jedem Tag, mit jeder Sache, immer schwerer.

Stehe ich mir im Weg? Was steht mir im Weg? Was macht es so verdammt schmerzhaft und schwer?

Ich denke ich handle richtig, doch das ändert sich sehr schnell wieder.

Richtig und doch falsch, egal wo, egal wann, so fühlt es sich an.

Schokomonster, Vielen lieben Dank für den Buchtipp! Ich werde es mir ansehen.

Schaffst du es vor der Konfrontation deine Gedanken zu lenken? Bei dir zu bleiben? Wie geht es dir dann in
dem Moment der Konfrontation?

Ich schaff es nicht mich zu kontrollieren, Herzrasen, Schmerzen, schweißausbrüche, Schwindelgefühle,
das steigert sich.

Im Gegensatz zu damals, schaff ich es nach langer Zeit mich zu stellen. Doch ich komm nicht weiter.
Jede Erfahrung, gibt mir neuen Anlass um neue Ängste zu entwickeln. Ich habe wieder vermehrt schlechte Tage, was mir das ganze nicht einfacher macht, die Kraft dafür aufzubringen.


Vielen Dank an Euch beide!

Liebe Grüße,
povshot
2304.1900
Beiträge: 260
Registriert: 21. Nov 2010, 00:19

Re: richtig und doch falsch

Beitrag von 2304.1900 »

Hallo Povshot ,

wer Tausend fragen hat ,stellt in Wirklichkeit nur eine-die eine ,die für ihn so schwer zu stellen ist ,das er sie unter all den anderen Fragen vor sich selbst zu Verstecken Versucht.
Mein erster Eindruck ,ist das du dabei bist zu Zersplittern oder es schon bist--und mühsam Versuchst die Scherben deines "Selbst" irgenwie wieder zusammen zu fügen.Das du die Lücken der zersplitterung sehr bewusst ,feststellen kannst,aber noch keine Muster{Schablonen] zur wiederherstellung zur verfügung hast.

Innere Gedankenkontrolle und Eingrenzungen sind schwerer zu bewerkstelligen als den "Sack Flöhe" zu hüten.Kein Wunder wenn deine Energie dabei immer weiter in den Keller geht.
Was für einen Plan hättest du den ursprünglich?

viele Grüße ,und noch mehr Kraft
Stefan
povshot
Beiträge: 67
Registriert: 20. Dez 2010, 20:58

Re: richtig und doch falsch

Beitrag von povshot »

Hallo Stefan,

vielen Dank für deinen Beitrag.

Heute Abend fühle ich mich relativ ausgebrannt und doch voller Fragen.

Ich habe deinen Beitrag jetzt bestimmt 10 Mal gelesen, ich war schockiert und zugleich doch von der Wahrheit die für mich darin steckt erstaunt.

Ich werde mir deinen Beitrag noch einige Male durchlesen wollen bevor ich dazu ausführlicher schreibe.

Für heute hab erst einmal ganz doll Dank für deine Zeilen. Ich denke gerade sehr viel über diese nach.

Liebe Grüße,
povshot
schoko
Beiträge: 43
Registriert: 15. Jan 2011, 19:12

Re: richtig und doch falsch

Beitrag von schoko »

Hallo,

ich habe gute und schlechte Tage bei der Konfrontation. An manchen Tagen habe ich schon bei dem Gedanken das ich mich quälen könnte Panik, Herzrasen, Übelkeit.
Durch positives Zusprechen z.b mit dem Satz :
Ich kann lernen mit meinem Problem umzugehen oder es ist jetzt ganz egal ob jemand zur Tür reinkommt....... schaffe ich es öfters das mein Problem mich nicht völlig im Griff hat.
Ich mache auch sehr viel autogenes Training.
Schon kleine Erfolgserlebnisse lassen mich ein wenig neue Kraft sammeln.
Nächsten Mittwoch fahre ich zur Reha in eine Klinik die gegen Angststörungen arbeitet. Ich hoffe das sie mir dort helfen können einige Verhaltensweisen , Techniken zu zeigen um das Problem besser in den Griff zu bekommen.
In einer Streßphase vergesse ich oft mich an Anleitungen aus dem Buch zu halten. Ich lese es dann oft nocheinmal die wichtigen Stellen , um es wieder zu verinnerlichen.
Es fällt mir oft etwas schwer Dinge in Worte zu fassen. Ich hoffe ich habe mich einigermaßen gut ausgederückt.

Liebe Grüße
Schokomonster
Der Kopf ist rund damit das Denken die Richtung ändern kann
povshot
Beiträge: 67
Registriert: 20. Dez 2010, 20:58

Re: richtig und doch falsch

Beitrag von povshot »

Hallo Stefan,

nun habe ich viel darüber nachgedacht und kann sagen, dass du Recht hast.

Ich stelle Vieles in Frage, vor allem mich und mein Leben, sehr egozentrisch, das ist richtig.

Stellt nicht jeder Einiges mal in Frage? Das Chaos, die Traurigkeit, die Tage,
die Tätigkeiten, Die Masse, die Menschen um mich herum, die Leere, die Einsamkeit, die Zweisamkeit,
die Familien um mich herum, das neue Leben, Freunde, den Sinn, seine Arbeit...

All das lässt sich nicht einfach 'loslassen', 'eingrenzen'. Wie du schreibst.

Wann ist das Maß okay, wann ist die Masse erdrückend? Ich kann es nicht sagen,
ich quäl mich schon sehr lang damit. Welche Fragen ich dahinter noch verberge (?)
Deinen ersten Satz habe ich sehr oft gelesen…dazu kann ich dir leider keine Antwort geben.

"Innere Gedankenkontrolle und Eingrenzungen sind schwerer zu bewerkstelligen als den "Sack Flöhe" zu hüten.
Kein Wunder wenn deine Energie dabei immer weiter in den Keller geht."

Leider. Ich schaff es tatsächlich nicht. Hast du genau das mal 'erlernen' müssen, erlebt? Weil du schreibst wie schwer dies ist.

Ich danke dir sehr für deine Worte!!

Liebe Grüße,
povshot
povshot
Beiträge: 67
Registriert: 20. Dez 2010, 20:58

Re: richtig und doch falsch

Beitrag von povshot »

Hallo Schokomonster,

ja, ich habe alles verstanden und finde, für mich hast du dich sehr verständlich ausgedrückt und ich danke dir sehr für deine ehrlichen Worte!!

Für deine Reha drück ich dir ganz fest die Daumen und wünsche dir dafür viel Kraft.

Ich wünsche dir sehr, dass du dort noch weitere Techniken kennen lernst und es für dich 'leichter' wird,
mit den Ängsten umzugehen. Denn ich weiss 'leider' wie schwer das ist bzw. es sich anfühlt.
Hut ab vor deiner Stärke!

Liebe Grüße, und großen Dank,
povshot
2304.1900
Beiträge: 260
Registriert: 21. Nov 2010, 00:19

Re: richtig und doch falsch

Beitrag von 2304.1900 »

Hallo povshot ,


ich habe lange überlegt was ich Schreiben kann und sollte. In gewisser weise habe ich es gelernt ,meine Gedanken zu Kontrollieren und auch sie Einzugrenzen.Aber was dir als Erleichterung erscheint ,ist nur eine andere Art der Hölle auf Erden. Gut sie passt zu mir und meine welt ,aber das hat für dich noch nichts zu sagen.

Ich würde an deiner stelle ehr mit Autogenen Training,Muskelentspannung nach Jakobsen und Meditationen Arbeiten. Sport mindestens 30min ,am Tag ist unerlässlich.Zu der Zeit als ich es gelernt habe ,waren zusätzlich zur Körperlichen Arbeit 1 h Sport und 0,75h Meditationen Täglich angesagt.Also nichts was nebenbei gemacht wurde.

den wahren Menschen erkennst du an seinen zweifeln.

ein alter und wie ich finde zutreffender spruch.

Nur sollte mann eins nach dem anderen in Zweifel ziehen ,und nicht alles auf einmal.
Deine "eigentliche Frage hat also ,mit dem
"Leben und seinem dasein"
zu tun.Die üblichen drei Fragen ;O)

Woher komme ich
Wohin gehe ich ,
Was wird sein.

könnten dir Helfen das genauer einzugrenzen.

Chaos ,ist nur der Teil der Ordnung den der Mensch nicht mehr erfassen kann.

oder persönlicher :

Chaos, ist der Teil der Ordnung ,den der Mensch , für sich ,nicht mehr erfassen kann.

Jeder hat also seine eigenen Grenze ...

Chaos und Ordnung ;Gut und Böse und eine Reihe anderer gegenpoliger möglichkeiten,sind Hilfsrahmen für das Persönliche Wertesystem des einzelnen ,oder das einer größeren Gruppe von Menschen.

Doch zuerst steht für den einzelnen sein Wertesystem ,und dann das der Gruppe.Fällt jedoch das Persönliche weg, ...

vieleicht hilft es dir ja ,

viele Grüße und zeit zum vordenken ,
Stefan
povshot
Beiträge: 67
Registriert: 20. Dez 2010, 20:58

.

Beitrag von povshot »

Ich danke Euch ganz doll!
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