Krankengespräch

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Rosenkranz
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Krankengespräch

Beitrag von Rosenkranz »

Hallo an alle

Habe von meinem Arbeitgeber eine Einladung zum fürsorglichen Krankengespräch bekommen, da ich seit anfang des Jahres krankgeschriebn bin. Ich weiß zwar, das nach 4 Wochen solche gespräche stattfinden, war auch schon einmal bei einem, aber diesmal kommt die einladung von der personalstelle, also der Niederlassungsleitung und nicht von der unmittelbaren stellenleitung der ich unterstellt bin. am liebsten würde ich den termin nächste woche absagen, da meine derzeitige verfassung nicht die beste ist, andererseits möchte ich auch wissen, warum dieser werdegang und ich natürlich wissen will, woran ich bin. Betriebsrat und schwerbehindertenvertretung ist dabei, habe ich aber noch nicht erreicht. Hat jemand erfahrungen mit solchen gesprächen, wie soll ich mich verhalten, was sollte ich auf keinen fall sagen?

grüße rosalie
Aussi
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Re: Krankengespräch

Beitrag von Aussi »

Hallo Rosalie

Ich weiss das solche Gespräche gerne geführt werden, gerade von der Personalabteilung.

Meines wissens nach musst Du nicht zu diesem Gespräch.
Wenn es Dir nicht gut geht ist es ohnehin fraglich ob Dir so ein Gespräch gut tut.
Der kontakt zum Betriebsrat und Schwerbehinderten beauftragten ist gut und wichtig, weil das sind die Leute die in Deinem interesse arbeiten sollen.

Ich kenne Deine FA nicht und weiss auch nicht wie es in eurer Persabtl. gehandhabt wird. Ich kann nur davon sprechen was ich erlebt oder gehört habe.

So ein "fürsorgliches Gespräch" hat oftmals den hintergrund, zu erfahren um was für eine Krankheit es sich handelt, aber vor allem, wie die Prognose ist.

Wie lange wirst du noch krank sein ???
Birgt deine erkrankung eine beeinträchtigung für deine arbeitsleistung ??? .....

Gewiss wird vordergründig immer das interesse an deinem wohlergehen liegen.
Doch für die Persoabtl. heißt eine "schlechte Prognose" eine störung in ihrer arbeitsplanung.
Ich will wirklich nicht den Teufel an die Wand malen, doch leider werden solche "schlechten Prognosen" oft als ersten Schritt zur Kündigung genutzt.

Bitte sei vorsichtig,
und berate Dich vorher aufjedenfall mit BR + Schwbvertreter. Die kennen eure Persoabtl.

Ich drücke Dir ganz ganz dolle die Daumen.
Liebe Grüsse
DYS-
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Re: Krankengespräch

Beitrag von DYS- »

Hallo Rosalie

Ich wurde selbst in sogenannten „Rückkehrergesprächen“ geschult.

Der eigentliche Sinn dieser Gespräche ist es
Die Fehlzeitenquote zu reduzieren und Fehlzeiten präventiv entgegenzuwirken. Fehlzeiten sind für einen Betrieb sehr teuer. Schon eine Reduzierung der Krankentage um 1 oder 2% spart enorme Kosten. Wir wurden darin geschult, betriebliche Gründe für Krankheit zu erkennen und zu beseitigen, Mut zu machen und „Krankfeiern“ zu erschweren.

Außerdem erleichtert der Kontakt zu der Firma den späteren Wiedereinstieg.

Also eigentlich eine gute Sache, wenn der AG diese Ziele verfolgt.
Aber ich kenne Deinen Arbeitgeber nun auch nicht. Würde also evtl. auch den Ratschlag von Aussi beachten.

Versuche in dem Gespräch klar zu machen, dass Deine Erkrankung gut behandelbar ist. Auch wenn Du jetzt nicht zwingend an Besserung glaubst, erzähl auf keinen Fall, dass Du evtl. mit häufigeren Ausfallzeiten rechnest. (Aber das ist wohl auch klar).

Vielleicht könntest Du das Gespräch auch damit beginnen, dass Du Interesse daran zeigst, was dieses Gespräch bezwecken soll.

Grundsätzlich würde ich so ein Gepräch nicht ausschlagen. Wenn es Dir aber so schlecht geht, dass Du es einfach nicht hin bekommst, dann verschiebe es lieber.

Viel Erfolg wünscht
dys
°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°

Gerade weil wir alle in einem Boot sitzen,

sollten wir heilfroh darüber sein,

dass nicht alle auf unserer Seite stehen.
Jessi1980
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Re: Krankengespräch

Beitrag von Jessi1980 »

Hallo Rosaly,

ich würde an Deiner Stelle an so einem Gespräch nicht teilnehmen, da Du krankgeschrieben, also krank bist. Sie können somit nicht erwarten, dass Du an so einem Gespräch teilnimmst.

Ich selbst habe diesen "Fehler" mehrmals gemacht, persönlich und telefonisch, in der akuten Krankheitsphase. Ich war sowieso aufgrund meiner Erkrankung durcheinender und habe mich während der Gespräche noch verrückter machen lassen. Diese Gespräche dienen meiner Meinung nach nur dazu, berufliche Ursachen auszuschließen und alles in den privaten Bereich zu schieben...also für den Arbeitgeber eine Art Gewissensberuhigung, frei nach dem Motto: "Das ist ja alles nicht unsere Schuld".

Bitte sei vorsichtig und denke daran, dass auch der Betriebsrat nicht ganz neutral ist.
Die hacken ihrem eigenen Arbeitgeber auch kein Auge aus...so ist es zumindest in meiner Branche...

Gute Besserung!
Jessy
Rosenkranz
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Re: Krankengespräch

Beitrag von Rosenkranz »

Hallo aussi

erst einmal danke für deine antwort.
ich weiß zwar, das mich keiner dazu zwingen kann, aber wenn ich nicht gehe, befürchte ich kommt das so rüber, das es mir alles egal ist und negativ ausgelegt wird. ich weiß auch nicht wie lange ich noch zu hause bin. leider ist es zur zeit so, daß es mir ein mal abgesehen von stimmungslage, antriebslosigkeit und angst, vor allem die körperlichen symtone zu schaffen machen, vor allem nachmittags und abends. irgendwie ist alles unberechenbar bei mir geworden. ich will damit sagen, ich kann nicht mal eine positive prognose abgeben. Bei den damaligen gespräch vor ca. anderhalb jahren lief das zumindest so ab, als erstes war es der betriebsleiter unserer stellenleitung, naturlich wollten sie wissen wie es mir geht und ob eine besserung eingetreten ist und natürlich ob ich bald wiederkomme, auch wie dys schon schrieb ob es an der arbeit liegt, und ob sie mir unterstützende angebote unterbreiten können, damals war eine reha bereits beantragt, wurde dann als unterstützende maßnahme aufgenommen und evtl. reduzierung der arbeitsstunden, wo ich aber sehr vorsichtig bin, da ich dann arbeitsort wechseln müßte. das was ich dann weniger arbeiten würde, brauche ich dann für den arbeitsweg zusätzlich. Da die letzte therapie und reha nicht viel brachte habe ich angst das mir eine kündigung nahegelegt wird, weil ich eben an oberste stelle unserer niederlassung muss. Habe eben auch angst das ich dort einknicken könnte.

viele grüße rosalie
Rosenkranz
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Re: Krankengespräch

Beitrag von Rosenkranz »

Hallo dys

danke auch dir für deine antwort, habe eben aussi schon etwas ausführlicher geschrieben, vielleicht kannst du mal bitte. reinschauen, will nicht alles nochmal schreiben, es ist eben mein problem das ich weder sagen kann das die krankheit gut behandelbar ist noch eine positive prognose abgeben, was ich aber gezwungenermaßen aber wohl tun muss. Habe aber eben die befürchtung das mir die kündigung nahegelegt wird, weil es eben an dieser höheren stelle ist. Am liebsten würde ich die Karten auf den tisch legen und sagen was ich habe, weil es ein ewiges versteckspiel ist, aber das wäre wohl das schlimmste was ich machen könnte. Es ist zwar dort bekannt das ich bereits in der Psychiatrie war und eine Nervenkrankheit habe, aber nichts konkretes und das belastet eben auch, es ist eben genauso wie du schreibst die firma will fehlzeiten vermeiden und somit kosten sparen, da bist du ein störfaktor, es zählt letztendlich der gewinn den die firma macht, da es ein börsennotiertes unternehmen ist ist der druck von der zentrale auf alle Niederlassungen enorm. es gab zeiten da war alles noch verständnisvoller, aber ich glaube die zeiten sind vorbei.

Liebe grüße rosalie
Rosenkranz
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Re: Krankengespräch

Beitrag von Rosenkranz »

Hallo jessy

Auch dir vielen dank. Habe dys und aussi schon einiges geschrieben, vielleicht schaust du mal rein. Ich habe auch ein bißchen angst das ich die Nerven verliere und was sage, was ich eher nicht sagen sollte. Sonst habe ich da keine probleme, aber aufgrund der Verfassung und der ungewissheit was mich erwartet, ob man recht druck auf mich ausübt schon. bis jetzt hatte ich mich unter kontrolle in solchen situationen zumindest was die arbeit anbetrifft, aber wenn man krank ist, ist das eben auch anders. auch wenn es mir nicht so gut geht will ich es hinter mich bringen, damit ich weiß woran ich bin, sonst ist das eh ein vorhergeschiebe und ich mache mir sowieso schon gedanken genug und das kostet wiederum nerven.

viele grüße rosalie
Aussi
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Re: Krankengespräch

Beitrag von Aussi »

Hallo Rosalie

war Dein Gespräch schon ????
und wie ist es gelauffen????

Wie gesagt, Du bist krank und im zweifellsfall wird Dir dein Arzt oder Thera. sicher bestätigen dass diese Gespräche eher hinderlich sind.

Bitte schreibe mal wie es gelaufen ist.

Gruss Aussi
Rosenkranz
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Re: Krankengespräch

Beitrag von Rosenkranz »

Hallo Aussi!

Gespräch ist erst am freitag vormittag, habe aber mit der behindertenvertretung gesprochen, die meint, das es nicht so schlimm wird und laufend Gespräche stattfinden, weiß aber nicht wer dabei ist, es wäre besser bzw. sicherer, wenn eine vertraute Person dabei wäre. Zumindest führt das gespräch die Personalchefin selbst und die kenne ich, ich will sagen, das sie meine Problematik kennt.

Dennoch weiß ich im Moment selber nicht wie es für mich weitergehen soll, mir geht es zwar ein kleines bißchen besser, aber mir kommt es vor, als würde ich mich immer weiter von mir selbst entfernen. Das leben zieht vorbei an mir, meine Familie lebt weiter, ich bin nur noch zuschauer und das macht total traurig.

Es wird zumindest erwartet, daß man eine positive prognose abgibt, das muss ich wohl versuchen, habe aber so ein schlechtes gewissen dabei, da ich sonst ein sehr ehrlicher Mensch bin.

ich melde mich freitag wieder

Gruß Rosalie
Rosenkranz
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Re: Krankengespräch

Beitrag von Rosenkranz »

Hallo Aussi und alle anderen

Habs überstanden

Nachdem ich natürlich die ganze nacht nicht schlafen konnte, bin ich heute früh hingefahren, am anfang noch ganz ruhig und Landstraße die letzten km war ich aber schon heftig aufgeregt. wie abgesrochen habe ich mich erst beim betriebsrat gemeldet, wo wir vorher noch mal drüber gesprochen haben. Gespräch verlief ganz gut, bin innerlich auch einigermaßen ruhig geblieben, natürlich hat sie erst aus sicht des unternehmens gesprochen und dann hatte ich das wort mich dazu zu äußern natürlich wollten sie wissen wie es mir, ob es an der arbeit liegt, was ich gewissermaßen bejaht habe, aber eben auch bedingt ist, durch die nervliche erkrankung, was sie im prinzip auch weiß, insoweit war ich froh, das sie das gespräch führte und kein fremder, habe aber das wort depression nicht benutzt, dennoch denke ich konnte ich mit dem kompromiss leben, so wie ich es ihr gesagt habe. Da es aber keine Sache ist die wieder verheilt, wie ein beinbruch, hat sie eben auch gesagt, das wenn es immer wieder für längere Zeit ausfälle gibt, wir uns wieder zusammensetzten müssen und besprechen müssen wie es weitergeht und ob ich mir schon gedanken darüber gemacht habe evtl. auch eine andere Arbeit zu suchen, also aufhören. Ich muss dazu sagen, das meine Arbeit körperlich sehr schwer ist, ein Fahrzeug führe, sehr konzentriert sein muss und leistungsorientiert ist, ich will damit sagen ich kann nicht um 4 aufhören und nach hause gehen, sondern erst wenn ich mit meiner arbeit fertig bin. Eine alternative im Unternhemen gibt es nicht mehr, die alternativen die es einst gab sind größtenteils weggefallen, Verwaltung wurde zentralisiert, viele Plätze sind durch rationalisierung weggefallen, die maschine ersetzt nach und nach den Menschen und da bleibt nur das eine.

Ich habe zumindest auch klar gemacht - ohne zu betteln, das ich die arbeit unbedingt brauche - das es mit ende 40 schwer ist mit dieser krankheit eine arbeit zu finden, was sie auch selber weiß, und wenn es doch mal dazu kommen sollte eine Rente zu beantragen, mit der vollen stundenzahl das möchte. Aber das jetzt erstmal in Vordergrund steht, das es mir wieder besser geht und das bisher noch kein thema war.

Ich habe gesagt, das es mein plan ist evtl. ende des monats wieder arbeiten zu gehen, aber garantiert habe ich es nicht, weil ich immer wieder rückschläge einstecken mußte.
Somit waren damit erst einmal alle seiten befriedigt. Wie es weitergeht, weiß ich zwar selber noch nicht, weil es eben alles unberechenbar geworden ist, aber zumindest ist erstmal der Druck weg.

Das positive an der Sache war das ich selber mit dem auto die weite strecke gefahren bin und rückzu sogar auf der Autobahn, ein bißchen angst war schon dabei, aber auch ein bißchen bestätigung, das ich das geschafft habe.

Liebe grüße rosalie
ghm
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Re: Krankengespräch

Beitrag von ghm »

SSSUUUPPPEEERRR

Feiere, belohne Dich, mach Dir etwas schönes

Du hast etwas tolles geleistet.

Für mich wäre wichtig, das durch ein tolles Gefühl, einer Feier, in dem emotionalen Teil meines Gedächtnises zu hinterlegen
~~ Göttin, lass es Hirn vom Himmel regnen (und nimm den Menschen die Regenschirme weg) ~~
Rosenkranz
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Re: Krankengespräch

Beitrag von Rosenkranz »

Hallo Gregor

Also mit dem feiern wird nix, bin alleine, alle ausgeflogen. Aber ich habe noch eine schokolade im schrank liegen. Ich muss aber sagen, das es mir trotz alledem den ganzen restlichen tag besser ging als die vergangenen tage, wochen. irgendwie bin ich doch stolz drauf das ich das so gut geschafft habe.

grüße rosalie
Aussi
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Re: Krankengespräch

Beitrag von Aussi »

Ja, Rosalie Du kannst wirklich stolß auf Dich sein.
G R O S S E K L A S S E
Was sagt den DeinThera. dazu ??
Oder der Arzt??

Egal, ich drücke Dir ganz dolle die Daumen das es mit den deppris weniger werden und die Arbeit wieder Spaß macht.

Liebe Grüsse
Aussi
Rosenkranz
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Re: Krankengespräch

Beitrag von Rosenkranz »

Hallo aussi

Mein Arzt hat mir nachdrücklich verboten, in zukunft solche gespräche zu führen, wenn ich krankgeschrieen bin. Muss dazu sagen, das es mir montag sehr schlecht ging, hatte mich so gefreut, das ich das so gut gemeistert habe, ging mir danach auch gut, aber am späten abend habe ich nur noch gezittert, kann nicht mal sagen das es angst war, denn das fühlt sich anders an, vielleicht war es etwas zuviel, dann ging es wieder runter, also alles andere als stabil. habe manchmal das gefühl, das die medikamente die ja eigentlich helfen sollen mich auch ausbremsen, je mehr ich dagegen ankämpfe, desto mehr ist der körper erschöpft. Soll aber neben 2 voldoxan jetzt noch früh citalopram nehmen, die option krankenhaus ist auch noch nicht vom tisch, respektiert aber auch vorerst mein nein.

lg rosalie
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