Ich komme nicht mehr zurecht.....

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FönX
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Ich komme nicht mehr zurecht.....

Beitrag von FönX »

Hallo in die Runde,

ich hab's nicht glauben wollen, muss es aber wohl doch akzeptieren.

Ende November bekam mein Vater, der in Bezug auf meine Depression einen eher positiven Einfluss hatte, eine cerebralen Infarkt, der dem "klassischen" Schlaganfall bis auf die Kausalitäten sehr ähnlich ist. Nach der Akutbehandlung kam er in die AHB (Anschlussheilbehandlung) einer örtlichen Klinik. Danach wurde er zunächst zuhause ambulant gepflegt, bis meine Mutter, die mit 82 zwei Jahre älter ist als Vater, die psychische Belastung nicht mehr aushielt.

Meine Frau und ich haben dann in wenigen Tagen die Pflege im Heim arrangiert. Endlich kam dann auch der Gutachter des MDK, um die Pflegestufe festzustellen. Ich war als Vertrauensperson dabei. Der Anblick meines Vaters (erinnerte mich stark an Bilder aus dem KZ. Abgemagert bis auf die Knochen. Er hat mich auch nicht wahrgenommen), das Gespräch der Schwester mit dem Gutachter ("Herr X beschmiert sich mehrfach täglich mit Stuhl"), das ich von Anfang bis Ende mitverfolgte, Bilder und Gespräch lassen mich nicht mehr los.

Der Gutachtentermin war Donnerstag. Seit dem läuft bei mir gar nichts mehr. Meine Arbeit bleibt liegen, ich bin völlig interesselos, ein wichtiges zweitägiges Seminar, das gestern und heute lief, habe ich nicht wahrnehmen können, nichts macht mir mehr Freude usw. usf..

Meine Therapeutin hatte mich schon vorgewarnt. Der Abschiedsprozess, in dem ich mittendrin wäre, würde noch heftig werden, ich solle ihn nicht unterschätzen. Leider ist die Dame dann, wenn ich sie am meisten brauche, nicht greifbar. Erst wieder in zwei Wochen.

In den Therapien der letzten sechs Jahre habe ich viel gelernt. Mich abzugrenzen, Gefühle zu benennen, um sie besser aushalten zu können. Die jetzige Situation überfordert mich total. Nichts passt in die Schemata, die ich gelernt habe.

Was unsere Situation vor wenigen Tagen verschlimmert hat: Anruf beim Sozialamt, weil die Ersparnisse meiner Eltern wohl nur einige Monate ausreichen. Und wir wohnen als Mieter (mit ordentlichem Mietvertrag) in einer Wohnung meines Vaters. Antwort der Sozialbeamtin: "Die Wohnung muss verkauft werden!". Schlag in die Magengrube, nachdem mich der Sozialverband vor einigen Tagen in dieser Angelegenheit etwas trösten konnte.

Ich kann an Gefühlen nichts mehr einordnen, benennen, verstehen. Am liebsten wäre mir ein schneller Tod meines Vaters, den ich auch nicht bezwingen kann. Mein Vater wird Pflegestufe III erhalten, weil er nichts kann, außer gefüttert werden, Schlafen, die Windel vollmachen. Ein Gedankenaustausch mit ihm ist nicht möglich.

Es hätte ja sein können, dass ich noch etwas zu sagen hätte. Irgendwas, was ich noch nicht gesagt hätte. Nein, von mir aus ist alles gesagt. Trotzdem spielen meine Gefühle verrückt, ich fühle mich hilflos, kann im normalen Leben nichts brauchbares zustande bringen.

Wie gehe ich damit um? Was ist Trauerarbeit? Wann beginnt der Abschied? Mein Vater ist schon seit seinem Schlaganfall faktisch weg. Ist das schon Abschied? Wie und warum, wann und weshalb? Ich stürze so langsam aber sicher in die nächste Episode ab.......

Danke fürs Lesen und
lieben Gruß
FönX

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ghm
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Re: Ich komme nicht mehr zurecht.....

Beitrag von ghm »

Hallo FönX,

erstmal ein dickes Lob für Dich, dass Du Dich Deines Vaters annimmst und dass Du Dich einer Situation stellst, die viele Gesunde überfordert.

Versuche Dir klar zu werden, dass Du etwas Gewaltiges geschafft hast. Da hast Du Recht auf ein wenig schlapp sein.

Leider weiss ich auch keinen Trost.

Mein Vater war schon viele Jahre krank und immer wieder auf Kur und in Krankenhäusern, sodass ich ihn dann erst am Tag vor seinem Tod besucht habe.
Das war recht kurzfristig. Da hast Du ein wenig mehr Zeit, Dich zu wappnen.

Meine Mutter hatte einige Wochen noch zu leben, als bei Ihr ein Bronchialkarzinom überraschend festgestellt worden war.

Mit mir wollte Sie aber nicht mehr reden. Es hatte davor einige Spannungen gegeben.

Auf den Tod eines Anderen kannst Du Dich nur in sofern vorbereiten, als Du zulassen lernen solltest, das er Dich für immer verlassen wird.

Wenn es Dir gut tut, besuche ihn, rede mit ihm, setze Dich zu ihm, halte seine Hand und höre Musik mit ihm.
Wenn Du mutig bist, nimm ihn auch in den Arm und weine mit/um ihn.

Soweit ich mit anderen Menschen, die auch Angehörige verloren haben, mich ausgetauscht habe, können diese oft nicht mehr "kommunizieren", aber es ist merkbar, dass die Erkrankten froh sind, wenn Du sie ehrlich, mit all Deiner Trauer besuchst und sie begleitest.

Vielleicht gibt es bei Euch ein Hospitz, geh mal da hin, die haben zumeist auch "Helfer" für die Angehörigen.

Und nimm den Druck von Dir. Deine Trauer ist gut und richtig. Gestehe sie Dir ein und lasse sie zu, auch wenn Du bei ihm bist.

Ich muss nochmals ein alle Achtung vor Dir aussprechen, dass Du Dich dem so mutig stellst.

Das ist auch für Gesunde eine schwere Zeit. Sei gut zu Dir und gut zu ihm.

Und tue Dir auch etwas Gutes. Du hast ein Recht, Dir mit etwas Gutem Erleichterung in Deiner Trauer zu verschaffen.

Ich wünsche Dir viel bei Dir sein und viel bei ihm sein. Lass die Gefühle kommen, wie sie kommen. Nicht wehren, zulassen und Dir und ihm etwas Erleichterung verschaffen
~~ Göttin, lass es Hirn vom Himmel regnen (und nimm den Menschen die Regenschirme weg) ~~
Guinevere
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Re: Ich komme nicht mehr zurecht.....

Beitrag von Guinevere »

Hey lieber FönX,

hmmm, bei meinen Eltern schauts noch nicht so aus, als würden sie bald...naja...weiß man nicht, ich denk nicht, dass einer von den beiden den S***** wählen wird...und, ich hab im Moment nicht die beste, eher keine Beziehung zu meiner Mutter.

Bei einer meiner Omis fand ich die gemeinsame Zeit - geteilte Erinnerungen, "Träume" ihrerseits, was sie erwarten wird (mein Großvater z.B.) , das im Krankenbett nochmals an sie rankuscheln vor ihren Tod als ganz hilfreich und schön. Bei der andern Omi bin ich (mit Schwestern) leider zu spät gekommen, sie war in der Nacht zuvor verstorben.

Mir hilft zum loslassen u.a. Kerzen anzünden, ne Lichtsäule http://www.reiki-verband-deutschland.de/Lichtsaeule.htm ziehen. Aber, er ist ja noch nicht gestorben. Bei meiner 1. Omi hats - trotz Schlaganfall - bissi länger (Jahre) gedauert mit sich von hier lösen können.

Wie gehe ich damit um? Was ist Trauerarbeit? Wann beginnt der Abschied? Mein Vater ist schon seit seinem Schlaganfall faktisch weg. Ist das schon Abschied? Wie und warum, wann und weshalb? Ich stürze so langsam aber sicher in die nächste Episode ab.......

Vielleicht hilft Dir ja der link hier: http://www.palverlag.de/Trauerarbeit.html um so manches besser zu verstehen, wünsch Dir von Herzen alles Liebe!
manu
LaLeLu

Re: Ich komme nicht mehr zurecht.....

Beitrag von LaLeLu »

Hallo lieber FönX

Ich mag Dir gerne zwei Bücher nennen, die mir persönlich sehr geholfen haben:

http://www.amazon.de/Auf-Suche-nach-den ... 584&sr=1-1

http://www.amazon.de/%C3%9Cber-den-Tod- ... 444&sr=8-1

Vielleicht können sie Dir auch ein wenig helfen!?

Von Herzen alles Liebe
Rosenkranz
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Re: Ich komme nicht mehr zurecht.....

Beitrag von Rosenkranz »

Hallo Fönx

Ich kann mich nur gregors worten anschließen, würde dir gern ein bißchen trost spenden, das einzige was wir hier für dich tun können, ist einfach nur zuhören. Das dir mögliche hast du bis jetzt getan, denke auch das du da sehr stolz auf dich sein kannst. das einzige was du jetzt noch tun kannst ist deinen vater zu begleiten, so gut du kannst.

Jeder weiß zwar das sterben und der tod zum leben dazugehört, aber wenn es soweit ist, ist man doch machtlos. da du auch nicht weißt, wie lange es dauern wird, ist das umsoschlimmer, deshalb kann ich dich gut verstehen, das du dir wünscht, das dein vater nicht mehr lange leiden muss. Es ist ein langer prozess das zu begreifen, zu verstehen und zu verarbeiten.

Habe vor 5 jahren meinen Vater verloren, war erst 67, habe mir auch gewünscht, das es nicht lange dauert, klingt zwar jetzt blöd, war aber in dem moment glücklich als er gestorben ist, war dabei und habe seine Hand gehalten, das gefühl das er friedlich eingeschlafen ist und nicht alleine war, war unbeschreiblich. Uns ist allen viel erspart geblieben. es war unser riesenbaby, er war auch ein pflegefall, aber geistig bis zuletzt voll da, für uns um ein vielfaches leichter. Bei dir ist es wie zweimal abschiednehmen zu müssen, aber ich glaube auch, das er trotzdem spürt, wenn du da bist.

ich wünsche dir ganz viel kraft dabei

liebe grüße rosalie
Dendrit
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Re: Ich komme nicht mehr zurecht.....

Beitrag von Dendrit »

Lieber FönX,



Wann beginnt der Abschied? Mein Vater ist schon seit seinem Schlaganfall faktisch weg.

Direkt mitreden kann ich ja nicht, weil ich nicht in der selben Situation bin/war. Aber vllt. hilft Dir das:

Als mein Opa (Vater meines Vaters) durch einen Sturz aus dem Bett im Altenwohnheim operiert werden musste, stand es Spitz auf Knopf: entweder er überlebt die Narkose oder nicht, oder er wird nicht operiert und stirbt infolge der Verletzung. Er wurde operiert und "überlebte". Hauptsächlich mein Vater (als Erstgeborener) kümmerten sich seitdem um ihn. INNERLICH nahm er bei jeden Besuch ein wenig mehr Abschied. Als mein Opa dann starb, konnte er relativ "locker" bei der Beerdigung sein, während eine seiner Sr., am Grab zusammenbrach, weil sie zuvor nicht die Möglichkeit zuvor nutzte, sich von ihm zu verabschieden. Will sagen, dass Du jetzt schon anfangen sollst.

Vllt. hilft Dir auch, eine Art Tagebuch zu schreiben: was Du ihm bei jedem Besuch sagen wolltest. Sei es was die Gegenwart betrifft oder worüber Du mit ihm aus der Vergangenheit geredet hättest, um abzuschließen.

Alles Gute und viel Kraft!

Manuela
La_crimosa
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Re: Ich komme nicht mehr zurecht.....

Beitrag von La_crimosa »

Guten Morgen, FönX!
Es gibt Situationen im Leben, die überfordern können - egal, ob ich an Depression erkrankt bin oder nicht. Aber mit einer Depression als Grunderkrankung ist es unter Umständen eine größere Überforderung, mit der Situation umzugehen.
"Ich komme nicht mehr zurecht..." schreibst Du in Deinem Titel. Und mir wird die Ohnmacht deutlich. Ich erkenne aus Deiner Schilderung, was Du schon alles geleistet hast. Wieviel Kraft Du schon aufgewendet hast... und Du noch aufwenden musst:
Zusehen, wie mein Vater nicht mehr der ist, der er mal war. Keinen Kontakt mehr zu ihm haben zu können. Eigentlich doch nur noch die Hülle vor mir zu sehen. Und immer die Ungewissheit, was er noch mitbekommt. Vielleicht auch ein "schlechtes Gewissen", ihn in einem Heim alleine zu lassen - trotz besserer Pflegebedingungen.
Der organisatorische Aspekt: Ämter, Behörden, Anträge,... und nun auch noch die Aussage, die Wohnung verkaufen zu müssen.

Wo steht mir da der Kopf?! Wo habe ich da noch Zeit, zur Ruhe zu kommen? - Wie verständlich ist da der Wunsch nach Flucht, danach, dass alles ein Ende hat!

FönX, vielleicht habe ich mit meinen Worten einiges projiziert von dem, wie es mir letztes Jahr ging, als meine Oma starb (ich bin bei ihr aufgewachsen). Ich sehe einige Parallelen zu Deiner Situation. Mich hat dies - unter anderem - auch in die Depression getrieben. Es schien damals alles so ausweglos und ich konnte alles nicht ver-kraften.

Was hätte mir - aus der Retrospektive - damals geholfen, die Situation besser zu ertragen?! - Ich glaube, an erster Stelle: Zeit. Die Situation mit meiner Oma zu meistern und nebenbei noch im Beruf zu funktionieren hat mich an "den Rand" gebracht. An zweiter Stelle: Unterstützung. Das Gefühl, alles alleine managen zu müssen, war fatal.

Und die Erkenntnis: ich darf auch "schwach" sein, ich bin aufgrund der Erkrankung "gehandicapt" (ich erlebe das gerade bei meinem Mann, dessen Vater schwer erkrankt ist: mein Mann kann die Situation besser meistern...)!

Mh? Was wünscht Du Dir, FönX?!

Nachdenkliche Grüße,
Susanne
ghm
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Re: Ich komme nicht mehr zurecht.....

Beitrag von ghm »

Hallo FönX,

ich hoffe, Du spürst, dass Du Menschen um Dich hast, die Dich stützen wollen.

Weil Du Du bist !!!!!

In München scheint heute die Sonne. Ich hoffe auch bei Dir und sie kann Dir etwas Zuversicht in das Gefühl(schaos) tanken.

Hey, sei gut zu Dir, Du bist es wert !!!!!

Dir einen ganz guten Tag.

!! Wer Menschen kenn, die mitfühlen, ist nicht allein !!
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himmelskörper
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Re: Ich komme nicht mehr zurecht.....

Beitrag von himmelskörper »

Hallo FönX,

das was du jetzt durch machst ist nicht leicht, keiner wird dir sagen können wie lange dieser Zustand sein wird, ob evtl. kleine Besserungen eintreten werden.

Ich finde es wichtig deine Gefühle jetzt einfach zuzulassen, du kannst den anderen zeigen wie du leidest, du brauchst keine Rücksicht nehmen.
Sonst fressen sie dich innerlich auf, und müssen später wieder neu verarbeitet werden.
Vielleicht schaffst du es auch einfach nur zu heulen, auch das ist ein Ventil nach draussen.

Ja, ich denke schon das der Abschied begonnen hat. Es ist gut das ihr euch für das Heim entschieden habt, denn jetzt könnt ihr voll und ganz für den Mann und Vater dasein. Eine häusliche Pflege hätte deine Mutter und auch dich überfordert, durch dies Überforderung ist man oft nicht mehr fähig dem geliebten Menschen ohne Stress und Hetik nahe zu sein, dies spürt der Pflegebedürftige auch wenn er nicht mehr reden kann.

Ihr wisst ihn jetzt in guten Händen und wenn ihr ihn Besucht, könnt ihr ganz für ihn dasein. Mache dir keine Gedanken, darüber das er gefüttert wird und in die Windel macht, diese Arbeit wird sorgfältig und mit Empathie von den Pflegekräften gemeistert.

Sei du ganz bei deinem VAter, wenn du ihn besuchst. Lese ihm etwas vor, was er früher gerne gelesen hat. Erzähle ihm was so in der Welt passiert. Auch wenn er den Sinn nicht mehr versteht, der Klang deiner Stimme wird ihn erreichen und beruhigen.

Wenn mal nichts zu sagen gibt, dann nimm einfach seine Hand und schweigt gemeinsam.

Selbst das ist eine wunderschöne Nähe, die genauso bei ihm ankommt.

Sprecht mit den Pflegekräften, dass sie euch bei verschlechterung des Zustandes telefonisch informieren um für ihn, wenn es zu Ende geht dazu sein.

Dieses Ende liegt natürlich nicht in unserer Hand, aber wir ich bin auch Altenpflegerin, wir sehen es schon wann jemand gehen möchte, meistens.

Ich wünsche dir jetzt ganz viel Kraft um diesen Schritt mit deiner Mutter gemeinsam zu gehen.

alles liebe sedna


Was das finanzielle angeht, suche dir da professionelle Hilfe.


FönX
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Registriert: 2. Jul 2008, 11:37

Re: Ich komme nicht mehr zurecht.....

Beitrag von FönX »

Hallo Ihr Lieben,

ich kann nur eines sagen: Danke. Danke, dass Ihr da seid, danke, dass Ihr mir Mut macht, danke für alles. Mehr geht im Moment bei mir nicht, außer weinen. Ich hoffe, die Sonne erreicht mein Herz.....
FönX

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Caroline1
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Re: Ich komme nicht mehr zurecht.....

Beitrag von Caroline1 »

hallo fönx,

mich hat dein eingangsposting sehr angerührt. wohl weil ich deine situation zum teil nachvollziehen kann und mich mit teilweise ähnlichen fragen herumschlage bzw geschlagen habe.

meine mutter hat alzheimer im endstadium und vegetiert genau so dahin wie du es von deinem vater beschreibst. seit 3,5 jahren lebt sie im pflegeheim. zu anfang tat ich mich auch sehr schwer mit der ganzen situation.

heute bin ich soweit, dass ich die tatsache, dass sie sich bereits von mir verabschiedet hat, irgendwie in mein heute und jetzt integriert habe.

mein problem ist eher mein ultra dominanter vater, der uns kindern ständig vorschreiben möchte, wie WIR jetzt mit unserer mutter umzugehen haben. das ist MEINE große baustelle, da ich es nach wie vor nicht schaffe, IHN in seine schranken zu weisen und mir das recht herauszunehmen, dass ich mit meiner mutter umgehen möchte, wie ICH es will und nicht so wie ER es will. daher kam mir in den sinn, dich zu fragen: was ist mit dir und deiner mutter?

was ich mir wünsche, ist dass ich ab und zu ein wenig zeit mit meiner mutter ALLEIN verbringen könnte. was aber faktisch kaum möglich ist, da mein vater quasi ständig bei meiner mutter im pflegeheim ist.

die paar mal, wo mir das gelang, habe ich mich dann neben sie gesetzt (sie ist auch an den rollstuhl gefesselt), ihre hand genommen und ihr in gedanken dinge gesagt, die ich sagen wollte. das hat mir geholfen, meine trauer und meinen schmerz etwas zu erleichtern. auch wenn ich natürlich keine konkreten antworten von ihr bekommen habe und auch niemals mehr bekommen werde. ich habe trotzdem das gefühl, ihr alles noch einmal gesagt zu haben, was mir auf dem herzen lag, was ich ihr sozusagen mitgeben möchte. vielleicht kannst du dir auch einige solche momente schaffen? das müssen keine langen stunden sein, sondern einfach nur kleine zeitinseln.

was den bezug zum thema depression angeht: meine mutter hat zeitlebens unter depressionen gelitten. mein jüngster bruder und ich sind diagnostizierte depris und haben mit der ganzen situation genau die gleichen probleme. meine 3 anderen geschwister sind nicht depri und kommen mit der ganzen situation viel besser klar. die schlussfolgerungen daraus sind für mich persönlich eindeutig....

meiner meinung nach ist es absolut nachvollziehbar, dass du das gefühl hast, es reißt dir den boden unter den füßen weg. schäme dich nicht dafür.

ich wünsche dir alles liebe und gute,

caroline

vor einigen wochen trat die situation ein, dass meine mutter mit verdacht auf schlaganfall ins kh eingeliefert werden musste. der arzt sagte mir, dass sie bald sterben würde. dem war aber nicht so, sie kam wieder auf die beine, wenn man das so sagen darf. ich fühlte in dieser akuten zeit überhaupt nichts, nur irgendwie tief in mir war der gedanke "endlich hat sie es geschafft, sie darf gehen". mein vater kam überhaupt nicht klar, hat mich im besonderen desöfteren angeherrscht, was ich alles falsch machen und sagen würde....., nur weil ich nicht so reagierte, wie er es sich wohl wünschte. das hat mich viel viel mehr belastet als die aussicht darauf, dass ich bald auch mutters hand nicht mehr halten könne. ich muss dazu auch sagen, dass ich zeitlebens zu meiner mutter ein viel innigeres verhältnis hatte als zu meinem vater. ich habe dein posting so verstanden, als ob es bei dir ähnlich ist, dass es also hier um deinen dir näherstehenden elternteil geht.

mir graut heute am meisten davor, wie mein vater reagieren wird, wenn meinen mutter stirbt, und zwar fürchte ich mich bereits jetzt vor der "konfrontation", welche ich mit ihm haben werde....
2011
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Re: Ich komme nicht mehr zurecht.....

Beitrag von 2011 »

Hallo!

Vielleicht wendest du dich an eine Hospizinitiative oder an den nächsten Palliativ Stützpunkt.

Dort wird auch den Angehörigen geholfen.
Oder es gibt ein sogenanntes Trauer Cafe in deiner Nähe dort kann man sich mit anderen Angehörigen austauschen. Die Mitarbeiter sind alle geschult.

Vielleicht kann auch jemand von der Hospizinitiative zu deinem Vater gehen, wenn ihr nur noch wenig Kraft habt.
Auf jeden Fall werdet ihr dort begleitet und unterstützt. Palliativ- pallium- Mantel/ Umhang. Ich kann es dir nur ans Herz legen dort Unterstützung zu suchen (meißtens sind, allerdings im Hintergrund, auch Psychologen! Geistliche, Mediziner, Palliativ- care- Personal, Sozialarbeiter usw. ) Dort kannst du mit jemanden deine Sorgen, Ängste und Gefühle teilen.

Der Abschied beginnt dann wenn man sich mit dem Tod anfängt zu beschäftigen ob Patient oder Angehöriger. Angehörige sind durch ihr Dasein wichtig, nicht durch ihre Worte.
Zu deinem Vater: Ob ein Mensch sein Sterben akzeptiert hat oder nicht: Oft gibt es vor dem Tod einen Zeitpunkt, in dem er Frieden findet.

Ich weiss wie es sich anfühlt, wenn man jemanden verliert an dem man auch eine Stütze hatte, den man liebt.
Wenn du es nicht schaffst den Kontakt aufzunehmen, dann bitte deine Frau darum.
Es wird dir helfen!

Glaube an deine innere Kraft, auch wenn du sie im Moment nicht empfinden kannst.
_____________________________________________
In jedem Winter steckt ein zitternder Frühling,
und hinter dem Schleier der Nacht
verbirgt sich ein lächelnder Morgen.
FönX
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Re: Ich komme nicht mehr zurecht.....

Beitrag von FönX »

Dank euch allen,

durch das Mitfühlen ist mir schon ein wenig Last abgenommen. Vielleicht noch etwas: Kurz nach der Einlieferung in die Klinik sah es so aus, als hätte er noch einen Schlaganfall und würde sterben (ich berichtete auch hier darüber). Das war für mich sehr befreiend. "Leider" war es nur ein Kreislaufzusammenbruch, von dem er sich schnell erholte.

Mein Vater war bis auf ein, zwei Ausnahmen nie jemand, der Emotionen zeigen oder annehmen konnte. Wenn er mich mal an der Hand berührt hatte, um mir etwas zu sagen, kriegte ich eine unangenehme Gänsehaut. Will sagen, dass es mir sehr schwer fällt, etwas persönliches zu ihm zu sagen. Als ich ihn vor Jahren auf das Fehlen dieses Teils unserer Kommunikation angesprochen hatte, ging er überhaupt nicht drauf ein. Irgendwie klar, dass es mir heute schwerfällt, diesen seinen Widerstand zu durchbrechen und etwas zu tun, was seit zwanzig, dreißig Jahren hätte regelmäßig stattfinden sollen.

Noch eine kleine Geschichte: Eine Bekannte, die Vater auch "kannte" (ich benutze absichtlich die Vergangenheitsform) bedauerte seinen Zustand und erwähnte, dass er, als er noch gesund war, sie mal im Krankenhaus besucht hätte und sie zum Trost in den Arm genommen hätte. Ich war sehr verwundert, weil er seine Söhne nie in den Arm genommen hat und auch eiskalt (stocksteif) reagierte, als er einmal beim Abschied von meiner Frau spontan umarmt wurde.

Was das Loslassen betrifft, habe ich kein Problem. Aber er. Ich habe eher den Eindruck, dass er nicht loslassen kann. Wenn er jemanden mit seiner rechten Hand (die linke Seite ist vollkommen gelähmt) hält, greift er so fest zu, dass die Personen Schmerzen haben. Als gälte es, sich mit der letzten Kraft an das Restleben zu krallen.

Mir fällt das Schreiben so schwer. Da ich gleich meine Frau von der Arbeit abholen will, muss ich erstmal Schluss machen.

Liebe Grüße
FönX

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ghm
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Re: Ich komme nicht mehr zurecht.....

Beitrag von ghm »

Hallo FönX,

welche Gespenster seiner Vergangenheit auch immer Deinen Vater jagen, wirst Du vermutlich nicht mehr klären können und es wären auch nicht Deine Gespenster.

Wenn berühren nicht geht, dann besuche Ihn und sprich mit Ihm, oder lies im etwas vor, ein Buch oder die Zeitung oder nimm die Hand, die nicht mehr packen kann.

Es geht um Dich und dass Du hinterher keine Vorwürfe machst.
Du kannst einem Menschen nur Hilfe anbieten, od er sie nimmt steht nicht in Deiner Macht.
Aber auch beim Hilfe geben sollst Du auf Dich achten, dass Du Dich nicht übernimmst.

Und bevor Du darüber nachdenkst, DU NERVST NICHT !!!!
Sei gut zu Dir und finde Deinen Weg
~~ Göttin, lass es Hirn vom Himmel regnen (und nimm den Menschen die Regenschirme weg) ~~
FönX
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Re: Ich komme nicht mehr zurecht.....

Beitrag von FönX »

Hallo nochmal,

heute geht es mir etwas besser, obwohl ich heute morgen einen äußerst schweren Kampf mit der Bettdecke führen musste.

Meine Mutter habe ich heute in Kenntnis gesetzt, dass ich meine Aufgabe, Vater in geschäftlichen Dingen (Bank, Kranken-/Pflegeversicherung usw.) zu vertreten, nur erfüllen kann, wenn ich meine persönlichen Kontakte zu ihm auf ein Minimum reduziere.

Meine Therapeutin ist leider in Urlaub. Immer, wenn ich sie dringend brauche, ist sie nicht erreichbar. Aber im Moment fühle ich mich wieder etwas stärker. Das ist auch euren lieben Zuschriften zu verdanken. Auch die derjenigen, die mich per E-Mail anschrieben und hier nur lesen. Vielen Dank auch an euch!

Liebe Grüße
FönX

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ghm
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Re: Ich komme nicht mehr zurecht.....

Beitrag von ghm »

Hallo FönX,

geht es Dir soweit gut?

Scheint bei Dir auch die Sonne, dass Du Dich ein wenig "auftanken" kannst?

Ich wollte nur schnell vorbeischauen und Dir Mut machen.

Pass auf Dich auf

Gregor
~~ Göttin, lass es Hirn vom Himmel regnen (und nimm den Menschen die Regenschirme weg) ~~
Sharon
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Re: Ich komme nicht mehr zurecht.....

Beitrag von Sharon »

Hallo FönX,

Deine Geschichte erinnert mich an meine eigene, die sich vor kurzem abspielte und mitten in einer heftigen Depressonsphase, die bereits durch andere Dinge ausgelöst wurde und diese noch verstärkte, stattfand.

Ich möchte dir auch Mut zusprechen. Es gibt immer Lösungen, auch wenn sich ín unseren Gedanken Horrorszenarien abspielen, die jedoch häufig nichts mit Realität zu tun haben.

Viel Glück
FönX
Beiträge: 3370
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Re: Ich komme nicht mehr zurecht.....

Beitrag von FönX »

Danke Gregor,

gestern mittag war ich überraschenderweise guter Dinge. Dann wollten meine Frau und ich ihren freien Tag mit einem sonnigen Spaziernachmittag genießen und zuvor noch eine Kleinigkeit für meine Eltern bei der blöden Postbank (Daumen runter für Postbank) erledigen. Letzteres hat den ganzen Nachmittag verdorben, weil wir auch noch einen Bankberater aufsuchen mussten. Alles dauerte mehrere Stunden. Ich war anschließend wieder richtig verbraucht, hatte keine Lust mehr zu spazieren, und heute morgen ging es mir wie gestern morgen: besch*****. Ich komme einfach nicht zur Ruhe. Aber dieses Abschliddern in die nächste Episode befürchte ich nicht mehr. Es ist nur ein tiefes Erschöpfungsgefühl da. Aber kein Grund zur Sorge. Glücklicherweise liegt im Moment kein Auftrag vor, den es zu bearbeiten gilt. So kann ich mir etwas Ruhe gönnen.

Die Sonne hat heute leider Pause. Es regnet ziemlich im Norden und ist sehr ungemütlich. So werde ich mich mit Lesen und Musik machen und hören erbauen.

@Sharon
Auch dir vielen Dank für den Mut, den du mir schickst.

Liebe Grüße
FönX

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Dendrit
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Re: Ich komme nicht mehr zurecht.....

Beitrag von Dendrit »

Hallo FönX,

hier strahlt herrlich die Sonne! Ich schick Dir gedanklich-virtuell einige Strahlen! Augen zu - spürst schon, wie's wärmer wird?



LG, Manuela
FönX
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Re: Ich komme nicht mehr zurecht.....

Beitrag von FönX »

Wunderbar, Manuela!

Dankeschön!

Liebe Grüße
FönX

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FönX
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Re: Ich komme nicht mehr zurecht.....

Beitrag von FönX »

Hallo in die Runde

Heute hatte ich die erste Sitzung nach meinem Absturz. Dass ich mich ohne Hilfe meiner Thera wieder aufgerappelt habe, ist u.a. euch zu verdanken. Aber nicht nur das. Die Depression hat mich in die Schranken gewiesen. Es war alles zuviel für mich. Und genau dieser Schritt - mich vom sterbenden Vater fernzuhalten, Distanz aufzubauen, um meine Aufgabe als sein bevollmächtigter Vertreter seine Interessen überhaupt wahrzunehmen und zu erfüllen UND Mutter von dieser notwendigen Distanz zu überzeugen - war das Resultat. Insofern war die Depression bei mir kein Terrorist, sondern ein wachsamer Mahner. Ich war - wieder mal - dabei, meine Grenzen zu überschreiten und wurde in dieselben zurückgewiesen.

Dies schreibe ich, um diesem meinem Thread hinzuzufügen, welche Lehre ich aus der Situation gezogen habe. So ist er dann auch für andere sinnvoll.

Ganz liebe Grüße
FönX

Bei riesigen Nebenwirkungen essen Sie die Packungsbeilage oder schlagen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
Rosenkranz
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Re: Ich komme nicht mehr zurecht.....

Beitrag von Rosenkranz »

Hallo Fönx

Das warn die vielen Sonnenstrahlen von Manu die dir das Licht am Ende des Tunnels gezeigt haben. Es freut mich, wenn es dir ein bißchen besser geht. Ich bin auch der Meinung das alles einen Sinn hat, auch die Depression, man muß nur erkennen was für einen. In deinem Fall muß ich aber sagen, das es ein Ausnahmezustand ist, gewisse Dinge im Leben kann man sicher ändern, so etwas eben nicht, das ist irgendwann endgültig und da es dein Vater auch sehr emotional. Es ist in diesem Fall sehr schwer sich für das richtige zu entscheiden, denke aber das es für dich erstmal notwendig ist einen gewissen Abstand zu halten damit du nicht daran kaputt gehst. Wie geht deine Mutter mit dieser Entscheidung um, oft ist es ja so, das man auf unverständnis trifft. Wir haben es damals so gehalten, das wir uns bei Krankenhausbesuchen geteilt haben. Das schwierige war das beide Eltern im Krankenhaus in unterschiedlichen Städten waren. Wir sind 4 Geschwister, zwar nur 3 in der Nähe, das hat die Sache etwas leichter gemacht. Muss aber sagen das es eine sehr schwere Zeit war, aber auch eine sehr schöne Zeit. Haben unsern Vater nach Hause genommen, war aber nicht vorhersehbar, das es so schnell geht, sprachen von einigen Monaten, das hat uns Geschwister aber sehr zusammen geschweißt, jeder hat das dazu beigetragen, was er in der Lage war zu leisten und das hat funktioniert und das war gut so.

Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft
lg Rosalie
maribo
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Re: Ich komme nicht mehr zurecht.....

Beitrag von maribo »

Hallo Fönx,

Mich berührt deine Geschichte sehr, da ich mich in einer ähnlichen Situation befinde. Ich musste oft an dich denken.
Deine Entscheidung, Distanz zu deinem Vater aufzubauen, hat mich dazu bewogen, meine Lage noch mal näher zu betrachten, denn auch ich war dabei, immer tiefer abzustürzen.

Da hab ich kurzentschlossen, vor etwa drei Wochen, die Notbremse gezogen, hab meine Schwester um Hilfe gebeten.
Sie besucht meinen Vater nun regelmäßig, ich kümmere mich um alle anderen Belange, und bin froh darüber, mit etwas Abstand, nun endlich langsam, aber, wie ich hoffe, stetig, aus meinem Tief heraus zu kommen.
Meine Mutter hat es inzwischen auch verstanden, warum ich so handeln musste.

Nachdem ich diese Entscheidung getroffen hatte, war der Druck, der auf mir lastet, gleich etwas weniger stark.
Danke, lieber Fönx, du hast mir durch dein Schreiben hier, sehr bei meiner Entscheidungsfindung geholfen.

Und ich kann nur bestätigen, was du auch schon als Lehre aus dieser Situation gezogen hast, lieber Fönx,
wie wichtig es ist, seine Grenzen zu kennen und noch wichtiger, sie auch einzuhalten.

Ich wünsche dir weiterhin ganz viel Kraft.
Du schaffst das, ich drück dir ganz fest die Daumen.

Liebe Grüße __ maribo
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*ICH MUSS NICHT - ABER - ICH KANN*
FönX
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Registriert: 2. Jul 2008, 11:37

Re: Ich komme nicht mehr zurecht.....

Beitrag von FönX »

Vielen Dank an euch beide und diejenigen, die mich per Mail angeschrieben haben.

Gestern sprach ich mit einem Bekannten, der nicht betroffen ist, über meinen Werdegang, die Fort- und Rückschritte und dass es tendenziell doch nach vorn geht. Gesunden fällt es schwer, zu erkennen, welche Kräfte es kostet, um Dinge zu erreichen, die sie überhaubt nicht wahrnehmen, die für einen Depressiven aber ganz viel bedeuten. Vor Monaten habe ich mich nach solchen Gesprächen irgendwie blöde gefühlt, weil das nicht "gewürdigt", ja, nicht einmal gesehen wird. Jetzt bewerte ich es selbst für mich und bin zufrieden, dass es spürbar weiter vorwärts geht. Ist das nicht schön?

Lieben Gruß vom
FönX

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