wenn die Seele weint

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Schnuffel123
Beiträge: 4
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wenn die Seele weint

Beitrag von Schnuffel123 »

Hallo! Ich bin 45 Jahre und habe natürlich eine schwere Depression. Ich war in stationärer Bahandlung und danke meinen Arzt dafür das er so schnell darauf reagiert hat, denn ohne ihm wüßte ich nicht ob es mich noch gäbe. Jetzt bin ich eine Woche zu Hause und habe das Gefühl das jeder Tag wie ein Film an mir vorüber zieht. Wenn ich morgens aufstehe, möchte ich das es wieder Nacht ist damit ich wieder ins Bett gehen kann.Aber mein größtes Problem ist mein Mann zu dem ich garkein Gefühl aufbauen kann. Er gibt sich große Mühe mit mir.Ich denke immer das ich ihm etwas schuldig bin. Ich hoffte durch die Medikamente wieder fröhlicher zu werden, spass zu haben am Leben. Mein einziges Gefühl was ich empfinde ist Lustlosigkeit allem gegenüber was mir vorher einmal Freude bereitete. Meine Hobbys meine Freunde meine Familie.Jeder Tag ist grau in grau. Ich möchte so gerne wieder Teil haben an den schönen Dingen des Lebens und schaffe es nicht mich selbst da rauß zu ziehen und schon gar nicht die Liebkosungen meines Mannes als schön zu empfinden. Kann mir jemand einen Rat geben- ich weiß das ich ihn Liebe aber ich kann es nicht mehr fühlen.Die Probleme die meine Depression zum Ausbruch führten sind zum größten Teil besprochen und beseitigt worden.Warum bin ich nicht damit zufrieden?
Hope1512
Beiträge: 33
Registriert: 2. Jan 2011, 10:18

Re: wenn die Seele weint

Beitrag von Hope1512 »

Hallo Schnuffel,

erst einmal ein herzliches Willkommen!

Gib Dir Zeit, dass ist das Wichtigste. Erwarte nicht, dass nach einem stationären Aufenthalt alles wieder wunderbar ist. Das ist in den wenigsten Fällen der Fall. Hast Du einen Therapeuten, der Dich weiter begleitet? Kannst Du Deinem Mann Deine Gefühle schildern, so dass er verstehen kann, wie Du Dich fühlst?
Gib Dich nicht auf, sondern gib Dir die Möglichkeit kleine Schritte zu machen. Achte auf Dich und Deine Gefühle, geh' nicht über sie hinweg. Hat Dein Klinikaufenthalt für Dich etwas positves bewirkt? Wenn ja, erinnere Dich an diese positiven Impulse und halte sie fest.
Mehr kann ich Dir momentan leider auch nicht raten.
Aber ich schick' Dir ganz viel Kraft und Zuversicht!

Liebe Grüße, Bronte
bw296
Beiträge: 73
Registriert: 4. Feb 2011, 11:15

Re: wenn die Seele weint

Beitrag von bw296 »

tach schnuffel,

du schreibst: "Die Probleme die meine Depression zum Ausbruch führten sind zum größten Teil besprochen und beseitigt worden.Warum bin ich nicht damit zufrieden?"

Nach meinen Erfahruungen reicht es nicht aus, die zur depression führenden probleme mal eben so zu besprechen. Je mehr ich geredet habe, deston größer wurden meine probleme, weil ich eben gesehen habe, dass die zusammenhänge komplexer sind, als ich es gedacht hatte, und schon wurden dinge zu problemen, von denen ich es gar nicht erwartet hatte.

Genau deshalb bist du auch unzufrieden, weil du tief in deinem inneren weißt, das kein angesprochenes problem gelöst ist.

So jedenfalls geht es mir. Ich hab keine Lösungsansätze oder gute Ratschläge für Dich, weil ich selber mitten in der Schei... stecke, und Deine Worte sehr gut nachvollziehen kann.

Wünsch Dir alles Gute.

Gruß
loffi
Armageddon
Beiträge: 119
Registriert: 1. Jul 2010, 19:00

Re: wenn die Seele weint

Beitrag von Armageddon »

Hallo schnuffel,

Du nimmst derzeit Medis, die spieln auch viel mit bedenke das, setz dich nicht selber unter Druck, geh einen Schritt vor den andern.
Gut das Dein Partner so einfühlsam und gut zu Dir ist, daß ist ein großer Halt.
Das Deine Gefühle wie weg sind, daß Du nichts empfindest, jeder Tag sich nur zieht, Du dir so viele Gedanken machst ist normal für die Krankheit, es liegt nicht an Dir.
Es ist typisch für eine Depression.
Wenn Du anfängst drüber nachzudenken, begiebst Du dich in diesen Teufelskreis, der immer schlimmer wird, man redet sich immer mehr ins kaputtgehn.
Ne begleitende Therpheutin/t halt ich auf alle Fälle für angebracht, denn allein kommste nicht so einfach raus, wenn überhaupt.
Ich weiß nur aufgrund tiefer Gesräche, es ist die Krankheit, die einem kaputt macht, und die ist heilbar, das Problem ist, es dauert im Gegesatz zu einer Grippe sehr lang.
Die Probleme die zur Krankheit führten sind vleicht gelöst, aber die haben Dich eben krank gemacht, das muss nun erst mal heilen.
Ne Nebenwirkung ist meiner Meinung nach die gestörten Gefühle zu deinem Partner.
Wenn die Depression langsam geht, werden Deine Gefühle zu Deinem Partner wiederkehren, glaub mir.
Lass Dir Zeit.
Mir gings auch so, bzw., ist noch so.
Hab aber auch ne gute Therapeutin, die mit hilft, wäre sie nicht, hätte ich auch aufgegeben, aber ich sehe langsam wieder Licht.
Ich hoffe das ich Dir ein klein wenig helfen konnte.

LG Armageddon
Schnuffel123
Beiträge: 4
Registriert: 11. Feb 2011, 11:52

Re: wenn die Seele weint

Beitrag von Schnuffel123 »

lieben Dank für Eure netten Worte.Auf die Frage zu antworten wielange mein Klinikaufenthalt war- vier Wochen und ich bin so zu sagen erstmal auf Probe zu Hause und sollte dann die Gelegenheit nutzen nocheinmal eine stationäre Behandlung zu machen.Ich habe nicht gerade positive Erfahrungen gemacht und bin mir nicht sicher ob ich das nochmal machen soll. Die Medikamente haben mich von meinen wirren Gedanken befreit aber ich glaube das sie mich runter ziehen. Ich befinde mich in einen Loch und sehe um mich herum die Sonne scheinen, ich kann aber die Wärme nicht spüren.Mit meinen Mann kann ich sehr gut darüber reden aber ich möchte ihm auch nicht zur Last fallen obwohl er mir versichert das ich das nicht mache.Ein trostloses Gefühl das in mir steckt und nicht weg geht. Geduld ist auch eine Frage der Stärke und die habe ich nicht. Das schlimme ist für mich das ich weiß wie ich vor dieser Deprssion war und es war doch gut- dachte ich- und nun ist alles weg.Ein Ausweg scheint es auf kurze Sicht ja nicht zu geben oder doch? Es fällt mir so schwer zu wissen was diese Depressionen mit einem anstellen kann.
Schnuffel123 schrieb:
> Hallo! Ich bin 45 Jahre und habe natürlich eine schwere Depression. Ich war in stationärer Bahandlung und danke meinen Arzt dafür das er so schnell darauf reagiert hat, denn ohne ihm wüßte ich nicht ob es mich noch gäbe. Jetzt bin ich eine Woche zu Hause und habe das Gefühl das jeder Tag wie ein Film an mir vorüber zieht. Wenn ich morgens aufstehe, möchte ich das es wieder Nacht ist damit ich wieder ins Bett gehen kann.Aber mein größtes Problem ist mein Mann zu dem ich garkein Gefühl aufbauen kann. Er gibt sich große Mühe mit mir.Ich denke immer das ich ihm etwas schuldig bin. Ich hoffte durch die Medikamente wieder fröhlicher zu werden, spass zu haben am Leben. Mein einziges Gefühl was ich empfinde ist Lustlosigkeit allem gegenüber was mir vorher einmal Freude bereitete. Meine Hobbys meine Freunde meine Familie.Jeder Tag ist grau in grau. Ich möchte so gerne wieder Teil haben an den schönen Dingen des Lebens und schaffe es nicht mich selbst da rauß zu ziehen und schon gar nicht die Liebkosungen meines Mannes als schön zu empfinden. Kann mir jemand einen Rat geben- ich weiß das ich ihn Liebe aber ich kann es nicht mehr fühlen.Die Probleme die meine Depression zum Ausbruch führten sind zum größten Teil besprochen und beseitigt worden.Warum bin ich nicht damit zufrieden?

Schnuffel123 schrieb:
> Hallo! Ich bin 45 Jahre und habe natürlich eine schwere Depression. Ich war in stationärer Bahandlung und danke meinen Arzt dafür das er so schnell darauf reagiert hat, denn ohne ihm wüßte ich nicht ob es mich noch gäbe. Jetzt bin ich eine Woche zu Hause und habe das Gefühl das jeder Tag wie ein Film an mir vorüber zieht. Wenn ich morgens aufstehe, möchte ich das es wieder Nacht ist damit ich wieder ins Bett gehen kann.Aber mein größtes Problem ist mein Mann zu dem ich garkein Gefühl aufbauen kann. Er gibt sich große Mühe mit mir.Ich denke immer das ich ihm etwas schuldig bin. Ich hoffte durch die Medikamente wieder fröhlicher zu werden, spass zu haben am Leben. Mein einziges Gefühl was ich empfinde ist Lustlosigkeit allem gegenüber was mir vorher einmal Freude bereitete. Meine Hobbys meine Freunde meine Familie.Jeder Tag ist grau in grau. Ich möchte so gerne wieder Teil haben an den schönen Dingen des Lebens und schaffe es nicht mich selbst da rauß zu ziehen und schon gar nicht die Liebkosungen meines Mannes als schön zu empfinden. Kann mir jemand einen Rat geben- ich weiß das ich ihn Liebe aber ich kann es nicht mehr fühlen.Die Probleme die meine Depression zum Ausbruch führten sind zum größten Teil besprochen und beseitigt worden.Warum bin ich nicht damit zufrieden?
Armageddon
Beiträge: 119
Registriert: 1. Jul 2010, 19:00

Re: wenn die Seele weint

Beitrag von Armageddon »

Hallo schnuffel,

Es braucht viel Zeit wie schon gesagt, mit dem Klinikaufenthalt, da kann ich nicht mitreden, war noch nicht soweit, kann mir aber gut vorstellen, das es nicht einfach war.
Schnuffel, Du fällst deinem Mann mit Sicherheit nicht zur Last, es ist gut wenn Du mit ihm reden kannst.
Versuch nicht mit Gewalt in kurzer Zeit wieder gesund werden zu wollen, das geht nicht.
Mit nem Therapeut an Deiner Seite kommste gut begleitet wieder in die Bahnen, aber es dauert eben, hab Gedult.
Mit der Stärke iss das sone Sache, aber für mich bist Du stark, allein nur deswegen weil Du hier schreibst und was gegen die Depris tust.
Ich schick Dir viel Kraft.
LG Armageddon
Schnuffel123
Beiträge: 4
Registriert: 11. Feb 2011, 11:52

Re: wenn die Seele weint

Beitrag von Schnuffel123 »

Das ist ganz lieb von dir geschrieben hatte sogar ein kleines Lächeln dabei. Ich empfinde das ganze schon belastend für mich, so denke ich auch das die anderen so empfinden.Meine Familie steht rührend hinter mir aber sie behandeln mich wie ein rohes Ei. Ich weiss nicht ob das so gut ist. Die Gefühle sind durch einander, es nervt einfach alles im Moment obwohl es da gar nichts gibt was mich nerven könnte. ich verstehe mich selbst nicht mehr und rede wirres Zeug.In der Klinik war es echt schwer für mich zumindestens die ersten Wochen am Ende wollte ich erst gar nicht nach Hause ich wollte diesen Schutz nicht aufgeben. Jetzt bin ich zu Hause und möchte eigentlich nicht wieder rein. Ist das eigentlich normal das man so kreuz und quer denkt. Das man zwei ichs in sich trägt und das negative immer gewinnt? Einen Therapeuten habe ich nicht nur meine Hausärztin. Es ist schwer einen guten zu finden. Den ersten und letzten hatte ich am 6 Januar, bei dem ich innerhalb von zehn Minuten wieder rauß war mit einem Rezept in der Hand. Sehr enttäucht darüber wage ich es nicht neu damit an zu fangen. Gibt es etwas was ich selber machen kann?
Armageddon
Beiträge: 119
Registriert: 1. Jul 2010, 19:00

Re: wenn die Seele weint

Beitrag von Armageddon »

Ach Schnuffel,
Ich sags mal so, Du wolltest den Schutz nicht aufgeben, jedenfalls in der Klinik, Deine Familie versucht auch nur Dich zu beschützen, sei froh das es so ist, Du bist in der glücklichen Verfassung, daß Dein Mann und Deine Familie hinter Dir steht, das ist wahnsinnig viel glaub mir.
Geh nicht so hart mit Dir ins Gericht, jeder von uns hier kennt das Dr. Jekyll und Mr. Hyde Syndrom, Du bist hin und her gerissen, weißt nicht was richtig und was falsch ist.
Wie soll ichs sagen, ich bin kein Psychologe, hab auch "nur" ne Depri, aber in der Situation in der Du bist, solltest Du Dir nen Beistand holn, jemand der Dich da rausholt, und das ist nicht Deine Hausärztin, frag die Gutste zu welchem Therapeuthen sie selbst gehn würde, wenns ihr so ginge, und da gehst Du hin, Wartezeit dauert eh, aber es wird dich rausholen aus dem Loch.
Im Übrigen, 10 min, ein Rezept, das wars.
Da bekommt wohl jemand sein Geld für umsonst.
Geh zur Hausärztin und red mit ihr.
Ich war paar mal bei der Therapie und wie gesagt, ich seh wieder Licht, das 10 min-Rezept hilft Dir nicht.
Wäre hier nicht dieses Forum, Mitglieder wie Kormoranin, Lernfee, Steff,Gregor und alle andren, dann wäre ich auch nicht soweit wie ich es jetzt bin, und es war ein schwerer Weg, und wird es auch noch werden.
Allein, ich kenn Dich nicht, aber ich glaub nicht, daß Du,s allein schaffst.
Klar giebts auch was, was Du machen kannst, wenn die Gedanken anfangen sich im Kreis zu bewegen, dann fahr Fahrrad mind., 30 min, geh raus, mach was, beweg Dich, tu irgend was, tue es nur um nicht in die Grübelei zu verfallen.
Ich meld mich morgen wieder, bin auch ko.
Schnuffel, das wird wieder glaub mir.


LG Arma
kormoran
Beiträge: 3276
Registriert: 29. Mai 2007, 21:56

Re: wenn die Seele weint

Beitrag von kormoran »

hi schnuffel,

willkommen !

ich denke auch, dass du noch unbedingt therapeutische begleitung (in welcher form auch immer) brauchst.

es ist eben so wie loffi es ausdrückt: jetzt hast du gerade einmal den schritt gemacht, die probleme, die dich bisher nur unbewusst blockiert, also die depression vermutlich erzeugt haben, zu sehen und zu benennen. das ist schon viel - aber damit ist es nicht getan. denk nur, wie alt diese probleme vielleicht schon sind, wie lange sie zeit hatten, spurrillen in deinem hirn zu graben, dein denken, fühlen, verhalten zu prägen.

aber, die gute nachricht: der mensch ist immer lernfähig, und es ist möglich, diese spuren neu zu legen (und das dauert nicht nochmal so lang, wie du schon auf der welt bist )

reden ist tatsächlich wichtig, aber in einer therapie passiert eben mehr - es geht nicht darum, dass man's einmal ausgesprochen hat (auch wenn das schon viel bewegen kann), sondern im therapeutischen prozess verletzungen in sein leben zu integrieren, mit gefühlen in kontakt zu kommen, alte muster zu durchschauen und nach und nach zu ändern, alte glaubenssätze zu "überschreiben", neue, positive beziehungserfahrung und selbsterfahrung zu machen - das dauert und es braucht die begleitung, die übung innerhalb der therapeutischen beziehung!

schau, dass du zu einer passenden therapie kommst - wenn die klinik, wo du schon warst, für dich nicht so gut war, vielleicht kannst du woanders hin. und sorg dafür, dass du anschließend ambulante therapie hast.

arma ich freue mich sehr, dass du wieder ein licht siehst, dass du mit der therapie gut am weg bist!! und genau so ist es: es ist schwierig, den weg anzutreten, es wird auch noch ein langer, schwieriger weg, vielleicht mit zweifeln und rückschlägen oder (vermeintlichem) stillstand zwischendrin, aber es ist die richtige richtung zum eigenen leben hin.

liebe grüße und gute wünsche
kormoranin
 http://www.depressionsliga.de
*** zurück ins leben!
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