Ich habe Angst vor meiner Krankheit!

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Foxx82
Beiträge: 6
Registriert: 30. Jan 2011, 05:58

Ich habe Angst vor meiner Krankheit!

Beitrag von Foxx82 »

Hallo,

nach langer Überlegung habe Ich den Weg in dieses Forum gefunden.

Meine Freundin hat sich vor ca. 2 Wochen von mir getrennt. Wir haben zusammen gewohnt und sie hat eine kleine, 4-Jährige Tochter die nicht von mir ist, ich war aber für Sie trotzdem eine Art Vater Ersatz. Anfang Januar ist meine Ex-Freundin dann bei mir ausgezogen, nachdem wir an Weihnachten einen heftigen Streit hatten. Unsere Beziehung lief ca. ein jahr und in meinen Augen war diese Beziehung auch sehr harmonisch bis auf die vielen kleinen Streitigkeiten, die aber jedesmal so ziemlich die selbe Ursache hatten! Ich habe seit einiger Zeit mit Depressionen zu kämpfen und sie weiß davon auch, konnte sich aber nie wirklich darauf einlassen. Sie selbst hat auch sehr viele Probleme mit ihrer Familie, weil die Eltern in Trennung Leben und ihr Vater schwer krank ist und den Kontakt zu ihr (uns) abgebrochen hat obwohl wir versuchten ihn während seiner Krankheit zu emotional zu unterstützen und zu begleiten.

Ich habe sehr viel kraft in diese Beziehung investiert, Kraft die Ich eigentlich nicht hatte. Ich musste mich damals sehr schnell an die für mich komplett neue Situation plötzlich eine Tochter zu haben gewöhnen und hab das auch gut auf die Reihe bekommen obwohl ich keine Kraft hatte und mit mir selbst zu tun hatte und habe.

Sie musste damals, als wir zusammen gekommen sind ziemlich schnell aus ihrer alten Wohnung ausziehen, in der Sie mit dem Vater ihr Tochter gewohnt hatte. Er ist irgendwann ausgezogen und sie ließ den Mietvertrag auslaufen weil Sie sich diese Wohnung finanziell nicht leisten konnte. Sie ist dann nach ca. drei Monaten zu mir gezogen weil Ich den Platz hatte und sie nicht auf der Straße sitzen lassen wollte. Zu ihrer Mutter wollte sie wegen oben angesprochenen Problemen nicht ziehen und ihr Vater wohnte weit weg.

Die oben angesprochenen Streitigkeiten hatten immer das selbe Thema...ich hatte keine Kraft und hab mich für sie aufgeopfert...ich war oft down, diverse Male in der Notfallambulanz der örtlichen Psychiatrie weil ich alleine nicht mehr klar kam. Sie hatte in Streit Situationen mir gegenüber immer eiskalt reagiert, hatte sich nie wirklich damit abfinden können, dass ich probleme habe und mit denen nicht alleine zu Recht komme. Ich habe in der Beziehung sehr an mir gearbeitet, nehme Tabletten (Cipralex 10mg) und hatte mich auch auf die Suche nach einem Therapeuten begeben. Ich habe nach einiger Wartezeit endlich jemanden gefunden, der mir dann aber nach vier Terminen sagte, dass die Art der Therapie, die er anbietet nicht das richtige für mich wäre und dichtete mir zu Allem Überfluss noch ein Alkoholproblem an, obwohl ich wirklich sehr selten Alkohol trinke und mir Alkohol a.) nicht schmeckt und ich b.) auch um die negative Wirkung des Alkohols auf meine Stimmung weiß! Ich hatte das Gefühl der Therapeut hört mir nicht zu, denn ich hab jede Stunde der Therapie Dinge wiederholen müssen, die ich in vorherigen Sitzungen erschöpfend erläutert hatte...er ließ mich dann wie gesagt nach der vierten Therapie Sitzung sitzen mit den Worten "Solange sie Alkohol trinken, kann ich ihnen nicht helfen!". Es kam daraufhin zu einer Außeinandersetzung, in der ich ihm sagte, dass ich kaum Alkohol trinke und auf Alkohol auch komplett verzichten kann (im übrigen habe ich seitdem auch keinen Tropfen Alkohol mehr angerührt). Das ganze ist jetzt 4 Monate her. Der Therapeut meldete sich am nächsten Morgen nochmal und sagte mir, dass er nochmal eine Chance für die Therapie sieht wenn ich einen Alkoholentzug mache!!!!!! Ich habe ihn dann gefragt ob das sein Ernst sei, denn wenn ich in eine Entzugsklinik lachen die Leute mich dort aus weil ich wie gesagt in unregelmäßigen Abständen Alkohol getrunken hatte (Zeiträume von monaten dazwischen). Er räumte ein das ganze Mißverstanden zu haben und bot mir eine weitere Therapie an, doch für mich war jegliches Vertrauensverhältnis zerstört und ich fiel noch tiefer in das eh schon vorhandene Loch!

Dies wiederrum hieß, dass mein Stimmungstief auch die Beziehung wieder belastete und ich sehr oft traurig, müde und down war. Ich möchte meiner Freundin auch keine Vorwürfe machen, weil ich nicht von jedem erwarten kann sich auf meine Krankheit einzulassen. ich schluckte immer mehr runter und überspielte negative Gefühle und down Phasen. Trotzallem machte mir meine Freundin weiter Vorwürfe, und reagierte immer kälter und genervter auf meine Down-Phasen. Ich beginne heute eine neue Therapie und der Therapeut sagte mir auch schon, dass es ihm sehr Leid tue, dass es soviele schwarze Schafe in der Branche gäbe.

Meine Freundin warf mir immer wieder vor, nicht richtig gegen meine Krankheit zu kämpfen, obwohl ich Tabletten nahm (zwischenzeitlich auch stärkere Medikamente Venlafaxin 75mg) und mich aktiv um einen Therapieplatz bemühte.

Naja, vor zwei Wochen hat sie nach einem banalen Streit Schluss gemacht und für mich ist eine Welt zusammen gebrochen weil sie immer sagte, wir schaffen das zusammen und sie steht mir bei doch ihren Worten hatte sie nie Taten folgen lassen...ich machte alles mit mir selbst aus. Zu wissen ist noch, dass wir verlobt waren. Ich hatte soviele Hoffnungen in ihre Worte gesetzt und dann ließ sie mich einfach fallen!

Ich habe nun 2 Wochen daheim im dunklen Zimmer gelegen, konnte weder aufstehen noch essn, hatte und habe Selbstmordgedanken, die aber nie in einem Plan gipfelten sondern sich vielmehr in quälenden "Gedankenfetzen" äußerten. Zu der psychischen Belastung kam nun auch noch, dass mein Körper keine Kraft mehr hatte, da ich ja kaum essen zu mir genommen hatte. Ich hab zwischenzeitlich 5 Kilo abgenommen.

Heute bin ich den ersten Tag wieder arbeiten, doch ich fühle mich schlecht und weine sehr viel...

Ich habe heute Abend einen Termin beim Therapeuten und setze sehr viel Hoffnungen da rein! Ich finde mich nicht mit der Tatsache "Depressionen" ab und will dagegen kämpfen aber ich bin so kraft- und mutlos.

Mich haben die letzten zwei Wochen und auch die schwere Zeit mit meiner Ex-Freundin sher kaputt gemacht und mir die Kraft ausgesaugt, die ich noch hatte. Meine Ex-Freundin sagt aber weiterhin, dass sie mich wieder zurück haben will wenn ich die Therapie gemacht habe bzw. es mir besser geht und ich lerne das Leben wieder zu lieben. Ich habe mir auch überlegt für einige Zeit stationär zu gehen um mich einfach nur auf die Bekämpfung meiner Krankheit konzentrieren zu können. Ich hab allerdings Angst dadurch meinen Job aufs Spiel zu setzen...

Ich fühle mich so leer und weiß nicht weiter, meine einzige Hoffnung ist zur Zeit die Therapie und ich hoffe nicht wieder an einen Therapeuten zu geraten, der mich in irgendeine Ecke drängt und abstempelt.

Warum ich den Weg hierher gesucht habe ist, einfach mit Menschen zu sprechen, die meine Erfahrungen teilen können und mir vielleicht eine Hilfestellung geben können wie sie ihre Probleme in den griff bekommen haben...

Jetzt bin ich erschöpft, weil mich diese Zeilen soviel kraft gekostet haben...

Ich bin so leer und habe mich noch nie so schlecht gefühlt wie im Moment...mir macht mein zustand Angst und ich habe Angst den letzten Funken Lebenswillen noch zu verlieren...Ich fühle mich fest im griff meiner Depression und möchte vor ihr fliehen, aber ihre eiskalten Klauen lassen mich nicht los und erreichen mich immer wieder...

Lg, Foxx
freebird
Beiträge: 1137
Registriert: 15. Dez 2003, 13:58

Re: Ich habe Angst vor meiner Krankheit!

Beitrag von freebird »

Lieber Foxx,

Dein Posting ist sehr lang und ich kann lange Texte via Bildschirm schlecht lesen. Daher habe ich es überflogen.

Du hast ziemliches Gepäck mit der herumzutragen.

Du schreibst, Du warst schon öfter in der psychiatrischen Notfallambulanz und wartest auf einen Therapieplatz.

Nun, es ist doch ein Anfang. Du hast Dich aufgerafft und einen Therapeuten/in gesucht.

Die Wartezeiten sind ätzend, nur leider nicht zu ändern. Obwohl, ruf mal Deine Krankekasse an, oder wende Dich an die KV deines Wohnortes. Die haben oft Listen, mit Therapeuten, die noch freie Kapazitäten haben.

Bist Du eigentlich in ambulanter psychiatrischer Behandlung (nicht psychatrische Ambulanz)?

Ein wichtiger Faktor auf dem Weg der Heilung ist Geduld. Die Medis brauchen 4 - 6 Wochen bis sie wirken.

Liebe Grüße
Corinna
----------------------------------------------------------

Frage nicht danach, warum du lebst. Akzeptiere einfach, dass du existierst.
Thaleia
Beiträge: 10
Registriert: 26. Jan 2011, 23:25

Re: Ich habe Angst vor meiner Krankheit!

Beitrag von Thaleia »

Hallo Foxx!

Deine Zeilen haben mich sehr berührt. Ich kenne die Gefühle, die du hast.
Ich finde es aber richtig gut, dass du dich hier angemeldet hast und uns deine Situation beschreibst, das heißt nämlich, dass du da wirklich raus willst (wer will das nicht?!) und auch aktiv wirst.
Natürlich ist es eine wirklich belastende Situation, dass deine Freundin sich von dir getrennt hat, aber das, was du beschrieben hast, zeigt, dass sie selbst dem Umgang mit deiner Krankheit nicht gewachsen ist. Hast du vielleicht noch Kontakt zu anderen Menschen, die dir Geborgenheit und Vertrauen geben? Das brauchst du nämlich. Hast du auch schonmal überlegt, vielleicht in eine Selbsthilfegruppe zu gehen? Ich halte das auch für eine sehr gute Möglichkeit, sich nicht von der Depression beherrschen zu lassen.

Der Trick ist irgendwie (also bei mir zumindest), den Kopf oben zu halten, wenn die Depression dich wegspülen will. Meine Depression beherrscht vorallem meine Gefühle, ich habe auch häufig Selbstmordgedanken usw., aber dann mache ich mir "mein" Lied an, was mir wieder Mut geben sollte, und zwinge mich (!!!), auch wenn ich nur weine und mich kaum auf den Beinen halten kann, mitzusingen, vielleicht dazu zu tanzen, auch wenn ich mich in diesem Moment hasse. Ich zwinge mich, daran zu denken, dass ich doch die Kraft habe, auch wenn ich einfach nicht mehr kann.
Du musst einen Weg finden, deinen Verstand am Leben zu halten. Ich glaube, das ist das wichtigste.

Du hast doch heute deine Therapiesitzung, das ist erstmal das Wichtiste. Ich hoffe für dich so sehr, dass er der richtige ist. Dann wird es auch wieder bergauf gehen, auch wenn du die Depression nie ganz loswerden wirst. Das ist auch was, was deine Ex-freundin an dir akzeptieren müsste. Ganz ehrlich finde ich die Forderung, dass du das Leben wieder lieben sollst, von Unverständnis nur so durchzogen. Aber hinsichtlich dieser Geschichte musst du entscheiden. Du musst entscheiden (vllt auch einfach rational), was dir gut tut. Du musst für dich ausmachen, ob DU SIE überhaupt zurück willst. Abhängigkeit ist keine schöne Sache. Denk daran: Es kommen auch wieder bessere Zeiten. Dann scheint die Sonne.

Aber das alles braucht Geduld.

Es tut mir leid, dass du so schlechte Erfahrungen mit deinem früheren Therapeuten gemacht hast, aber nicht jeder ist so.

Ich wünsche dir viel Hoffnung und Glück bei deiner Therapie heute abend!

Alles Liebe
nixen
Beiträge: 78
Registriert: 8. Jan 2011, 08:42

Re: Ich habe Angst vor meiner Krankheit!

Beitrag von nixen »

Hallo lieber Foxx,

ersteinmal herzlich willkommen hier im forum.
Ich kann dich aus voller herzen verstehen.
Un wenn ich lese, an welchem Punkt du gerade bist, kann ich dir ganz viel Mut machen und sagen, es wird besser!
Ich befand mich auch an diesem Punkt, auch nach der Trennung.
Was zuerst hilft ist, mach deine Vorhänge wieder auf! Keine dunklen Zimmer!
Begebe dich an Orte, an denen es dir gut geht, du dich wohl fühlst.

Heute Abend bist du beim Therapeuten und der wird dir sicher helfen können.
Mir geht es immer besser, wenn ich mit jemandem gesprochen habe.
Damit sich alles wieder sortieren kann.
Schreibe hier im Forum, dass hilft auch unglaublich.
Sich mit der Tatsache der Depression abzufinden... ja, damit hatte ich auch so meine Probleme, aber weißt du was, genau in dem Moment, in dem ich mir gesagt habe, ok... du hast eine Depression und ich brauche Hilfe, genau in diesem Monent, in dem ich alles zugelassen habe, da ging es mir mit einem mal etwas besser.
Schritt für Schritt heilen meine Wunden.
Und auch bei dir wird es so sein!
Hast du noch Kontakt zu deiner Ex-Freundin?
Und, hast du Freunde und Bekannte mit denen du etwas unternehmen kannst?
alles liebe und ganz viel Kraft

lomi
Foxx82
Beiträge: 6
Registriert: 30. Jan 2011, 05:58

Re: Ich habe Angst vor meiner Krankheit!

Beitrag von Foxx82 »

Erstmal danke für eure Worte!

Ich habe noch Kontakt zu meiner Freundin und sie sagt mir ja auch dauernd, dass sowohl Sie als auch ihre kleine Tochter mich bräuchten und ich wichtig für beide wäre. Sie würde niemand anders wollen als mich und sie würde mich auch noch so sehr lieben...trotzdem hat sie mich verlassen und akzeptiert meine Krankheit nicht als das was sie ist...eine Krankheit!

Ich hab es mir nicht ausgesucht depressiv zu sein, mir nicht ausgesucht von meinen Gedanken geqäult zu werden und mich dauernd traurig zu fühlen...andererseits will Ich von ihr auch kein Verständnis einfordern...entweder bei ihr entwickelt sich dieses Verständnis irgendwann von selbst oder eben nicht! Ich kann sie ja dazu nicht zwingen...

Ich habe heute schon wieder soviel geweint und kann mich kaum auf den Beinen halten...ich bin so aufgewühlt, ängstlich und verzweifelt...ich komm mit dieser Masse der Gefühle nicht klar...

Ich habe mir überlegt, nach dem Therapiegespräch heute zu meinem Hausarzt zu gehen und mich in die Psychiatrie überweisen zu lassen...ich hab totale Schlafstörungen und komme nicht zur Ruhe...bei uns in der Nähe gibt es eine gute Klinik...ich habe nur Angst vor dem Ungewissen, weil ich nicht weiß, was mich in einer Psychiatrie erwartet denn ich bin bislang nicht in ambulant psychiatrischer Behandlung...

Ich hab zwar Zivi in der Psychiatrie gemacht, aber das was ich damals dort gesehen habe hat mir nicht wirklich Mut gemacht...Ich möchte kein Haldol Zombie werden und habe Angst, dass mich die Medikamenteneinstellung nur noch fertiger macht...andererseits will ich zur Ruhe kommen...endlich mal wieder richtig (Albtraumfrei) schlafen...
paco
Beiträge: 310
Registriert: 19. Jan 2011, 11:06

Re: Ich habe Angst vor meiner Krankheit!

Beitrag von paco »

Hallo Foxx,
wie ich Deine Situation sehe, brauchst Du eine Therapie, um Dein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Wenn Du Dich und die Depri besser kennenlernst, dann kannst Du auch Verhaltensweisen entwickeln, die Dich stabilisieren.
Klar, wir Depris sind in schlechten Phasen eigentlich eine Zumutung für unsere Partner. Aber es besteht ja auch berechtigte Hoffnung, eine Depri zu überwinden. Und man muss in der Meditherapie nicht gleich zum Zombie werden. Das ist ja auch eine Frage der Wahl und der Dosierung.
Ich wünsch Dir auf alle Fälle viel Glück.
paco
Carrion
Beiträge: 317
Registriert: 13. Dez 2010, 08:13

Re: Ich habe Angst vor meiner Krankheit!

Beitrag von Carrion »

Lieber Foxx!

Ganz schön viele Päckchen die du zu tragen hast. Ich würde dir gerne etwas schlaues sagen, aber all die schlauen Gedanken hast du schon selbst geäußert. Überhaupt gehst du in meinen Augen sehr "gut" mit deinem Zustand um. Du siehst das Problem, du kennst die Maßnahmen, du urteilst und wägst ab. Dafür erst mal: Respekt!

Wichtig ist, dass du dich im dich kümmerst jetzt, nicht um deine Freundin, auch wenn das hart ist, besonders wenn Kinder involviert sind. Vielleicht würde es ihr helfen mal ein Buch zum Thema Depression zu lesen. Wenn sie nicht mal das machen will --- nun ja, jeder muss wissen wie wichtig ihm/ihr die Beziehung ist und wie viel man dafür machen will. Ihr wart verlobt? Nun ja, in guten UND in schlechten Zeiten.

Weißt du woher deine Depressionen kommen? Meinst du es hilft darüber zu reden? Auch gerne hier.

Ich wünsche dir für heute (?) abend viel Glück. Vll kannst du die Klinikidee ja auch deinem Thera vorschlagen, mal sehen ob er dich beruhigen kann (Haldol-Zombie und so...). Wenn der Körper auch noch zusammenklappt wird es besonders schwer, ich kenne das, ich habe seit dem Anfang der letzten Episode auch deutlich Gewicht gelassen - naja, Frauen sehen es als Anlass zum Shopping . Aber als sie mir die Hose neulich 3 Gößen unter meiner normalen Größe geben wollten habe ich gesagt: Wenn ich da reinpasse gehe ich sofort etwas essen. Ist oft leichter gesagt als getan.

Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen
Sophia
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Just before our love got lost you said “I am as constant as a northern star.” And I said, “Constantly in the darkness, where’s that?"
Foxx82
Beiträge: 6
Registriert: 30. Jan 2011, 05:58

Re: Ich habe Angst vor meiner Krankheit!

Beitrag von Foxx82 »

Ich werde mich jetzt in die Psychiatrie einweisen...ich kann nicht mehr und brauche jetzt schnell Hilfe weil Ich nichts dummes tun will...der Therapeut war sehr sehr nett und ich habe das Gefühl,dass es ihn auch interessiert hat was mit mir ist...er hat mir eine Einweisung in ein psychiatrisches KH empfohlen für drei vier Tage und danach soll ich in eine psychosomatische Klinik...

Ich werde/muss den Weg jetzt gehen...
Foxx82
Beiträge: 6
Registriert: 30. Jan 2011, 05:58

Re: Ich habe Angst vor meiner Krankheit!

Beitrag von Foxx82 »

Leider ist die Klinik hier überbelegt und ich hätte ein Bett auf dem Flur bekommen. Das wollte ich nicht und ich werde zunächst daheim schlafen...ich habe Beruhigungstabletten bekommen und werde Morgen früh nochmal dort hingehen...so wie es aussieht werde ich dann in zwei bis drei Wochen einen Platz auf der Psychotherapeutischen Station bekommen und dort auch bleiben,weil ich einfach erstmal Abstand brauche...als nächstes Ziel hab ich mir eine Reha-Maßnahme gesteckt,die jedoch erst beantragt und bewilligt werden muss.

Ich hoffe,dass mir die Gespräche Morgen helfen und Perspektiven aufzeigen,die Ich zur Zeit nicht sehe...
Carrion
Beiträge: 317
Registriert: 13. Dez 2010, 08:13

Re: Ich habe Angst vor meiner Krankheit!

Beitrag von Carrion »

Hey!

Falls du das noch liest: Viel Glück und Erfolg! Du tust das richtige!

Sophia
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Foxx82
Beiträge: 6
Registriert: 30. Jan 2011, 05:58

Re: Ich habe Angst vor meiner Krankheit!

Beitrag von Foxx82 »

Hallo an Alle,

ich habe mich nun lang nicht mehr gemeldet und wollte mir aber jetzt meine Probleme nochmal von der Seele schreiben, da sie mich fast zu erdrücken drohen...

Ich hatte Ende Januar ja bereits die Trennungsproblematik beschrieben unter der Ich sehr leide...

Leider hat sich bis heute nichts daran geändert...es verging einige Zeit und meine Ex-Freundin suchte wieder den Kontakt zu mir...Ich habe mich darauf eingelassen und hänge nun nur noch weiter in der Sch.... als dass es mir gut getan hätte wieder Kontakt zu haben!

Auf der einen Seite sagt mir meine Ex-Freundin, dass sie mich liebt und den Kontakt wieder möchte und auf der anderen Seite ignoriert sie mich und mein "Problem" zunehmend.

Wir treffen uns in unregelmäßigen Abständen, wenn Sie bei mir ist ist alles prima und "wie früher" nur wenn sie weg ist, dann gehts mir schlecht und mein Gedankenwirbel kommt mit aller Kraft auf mich zu und wirbelt mich komplett aus der Bahn. Meine Ex-Freundin beschäftigt sich nicht damit, was mit mir ist obwohl ich ihr ganz klar gesagt habe, dass eine Beziehung zwischen uns nur funktionieren kann wenn sie sich über das Thema "Depressionen" informiert! Sie versprach mir auch dies zu tun, doch den Worten folgten mal wieder keine Taten!

Ich kann sie aber auch einfach nicht loslassen! Ich komme mir vor wie ein Drogensüchtiger nur dass Ich eben nicht Heroin oder Alkohol abhängig bin sondern abhängig von dieser Frau.

Ich habe eine tolle und fürsorgliche Tehrapeutin, mit der Ich es geschafft habe mich erfolgreich um einen stationären Platz in einer Psychosomatischen Klinik zu bemühen...ohne sie hätte ich das wahrscheinlich nicht geschafft!

Ich sehe diesen stationären Aufenthalt als einzige Möglichkeit meinen Dämon zu besiegen aber derzeit hänge Ich noch in der Wartezeit und meine unerträglichen Gedanken quälen mich so unsagbar.

Ich habe zur Zeit extrem mit Selbstmord-Gedanken zu kämpfen (von denen meine Therapeutin auch weiß und mir sagt, dass Ich mich wenn es nicht mehr geht in meinen Augen unbedingt mit ihr in Verbindung setzen soll). Meine Eltern sind eine tolle Stütze für mich und hüten mich wie ihren Augapfel, weil Sie natürlich große Angst um mich haben...Ich habe allerdings keine konkreten Selbstmordpläne, es ist eher eine Lebensmüdigkeit die mich zur Zeit beherrscht...körperlich bin ich extrem fertig...keine Kraft mehr um aufzustehen, keine Kraft arbeiten zu gehen (obwohl ich das mit mäßigem Erfolg noch tue)...Es rächt sich zur Zeit einfach sehr, dass ich mich seit Jahren aus den Augen verloren habe und jetzt nicht mehr in die "Spur" zurückfinde...

Ich bin ratlos wie mein Leben weitergehen soll und stehe meiner Depression im Kampf waffenlos gegenüber...die Depression macht mit mir was sie will und ich weiß mich nicht dagegen zu wehren OBWOHL ich es will...ich kann es aber nicht!

Derzeit steht es im Kampf Depression vs. Ich 5:0!

Ich fühle mich so niedergeschlagen und ich habe in der Therapie erarbeitet, dass ich meine Depression, die damals eher eine depressive Verstimmung war, immer als Entschuldigung mir gegenüber für sämtliche Emotionale Tiefschläge benutzt habe..."Ich kann nicht anders, ich bin ja depressiv!". Ich hab mich damit auch wohl gefühlt und genoß sämtliches Mitleid was ich von anderen bekam! Jetzt ist es so, dass ich die Geister die Ich rief nicht mehr los werde! Ich schäme mich zunehmend für meine Krankheit, möchte kein Mitleid, bemitleide mich selbst nicht mehr sondern will raus aus dem ganzen Schlamassel der mich aufzufressen droht...Ich frage mich warum Ich solang gebraucht habe um zu erkennen, dass das auf dem ich mich asgeruht habe eine tickende Zeitbombe ist und ich ärgere mich über mich selbst, dass ich lange Zeit so passiv war und die "Krankheit" als Ausrede benutzt habe! Die Depression hat sich jetzt so richtig ausgebreitet, ist aufgeblüht und zieht mich mit aller Kraft immer näher an den Abgrund! Ich kämpfe mit aller Macht dagegen doch ich schaffe es nicht richtig sie in den Griff zu bekommen...ich mache so oft drei Schritte vorwärts nur um dann im Anschluß fünf Schritte nach hinten zu machen! Das ist so frustrierend und zermürbend, dass ich einfach nicht weiß, wie ich die Depression jemals in den Griff bekommen soll...

Ich freue mich einerseits auf den stationären Aufenthalt habe andererseits aber auch riesen Angst davor...was ist, wenn ich aus der Klinik zurückkomme und sich nichts geändert hat? ich bin bereit zu kämpfen, an mir zu arbeiten aber ich kann mir momentan einfach nicht vorstellen was die Klinik mit mir machen kann, dass sich alles was jetzt noch Schwarz ist wieder heller wird?

Ich bereue sovieles, was ich in meiner Vergangenheit falsch gemacht habe und gräme mich so sehr mit den schlechten Erinnerungen...ich wollte ich könnte mein Hirn und meine Gedanken ab und an abschalten so, dass meine Gedanken mich nicht immer wieder um ein großes Stück Lebensqualität bringen...
heikeg
Beiträge: 568
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52
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Re: Ich habe Angst vor meiner Krankheit!

Beitrag von heikeg »

Hallo Foxx,

ja, die Krankheit kann einen schon sehr arg beuteln und ich kann dich verstehen, deine Ängste, deine Sorgen und auch, dass du es langsam satt bist.

Mit dem Fortschritte machen ist immer so eine Sache und ich glaube, da können dir viele erzählen, dass es ihnen genauso geht, mit dem "einen Schritt vorwärts und dann wieder zwei Schritte zurück". Aber es wird ganz kleine Fortschritte geben, nur wir sehen sie oft nicht, weil wir mehr wollen, bzw. von uns erwarten.

Ich weiß nicht, ob du Medikamente nimmst. Wenn nicht, vielleicht wäre es eine Option zu versuchen, ein geeigentes Antidepressiva zu finden, welches dich erst einmal stützt.

Bezüglich der Klinik und der Frage "was wird danach sein" ist es ganz ganz wichtig, dass du genau dies auch zum Ziele nimmst, also im Alltag wieder bestehen zu können. Vor allem mache sie darauf aufmerksam, dass sie mit dir bitte in der Entlassungsphase erarbeiten sollen, wie es danach weiter gehen kann und evtl. schon dort einiges anstoßen können. Evlt. hast du die Chance noch ambulant irgendwo hingehen zu können.

Wenn diese Endphase gut geplant und gut durchdacht ist, dann ist die Gefahr geringer, dass du danach wieder in ein Loch fällst.

Viele Grüße Heike
-------- Signatur ---------

unipolar depressiv seit 2002
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