Wie es mir so geht...

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SlilaS
Beiträge: 3
Registriert: 31. Dez 2010, 15:45

Wie es mir so geht...

Beitrag von SlilaS »

Hallo zusammen,

ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll bzw. bin mir auch nicht sicher, ob es eine gute Idee ist, überhaupt hier eine Message zu hinterlassen.
Ich weiß auch nicht, ob ich unter einer Depression leider, aber ich habe mich über das Thema bereits informiert, da es mir scho seit einer ganzen Weile nicht mehr besonders gut geht (auch körperlich), man aber keine Diagnose stellen konnte und ich daher selbst denke, evtl. darunter zu leiden, da viele der beschriebenen Symtome auf mich zutreffen. Hinzu kommt dann noch, dass in meiner Verwandschaft (Tante und Onkel)bereits 2 Personen unter Depressionen leiden und ich mal gelesen habe, dass die Warscheinlichkeit dann steigt, wenn ein Familienmitglied darunter leidet, auch wenn eine Vererbbarkeit bisher noch nicht erwiesen ist.

Ich bin daher auch am zweifeln und immer im hin und her, weil ich sagen muss, es gibt Tage, da geht es mir im Großen und Ganzen ganz gut, da denk ich mir auch "stell dich nicht so an"..und dann gibt es wieder Tage, da geht gar nichts mehr und ich denke nur "ich kann nicht mehr".
Meine Mutter, mit der ich ein super Verhältnis habe, habe ich mich auch schon ein bisschen anvertraut, aber sie hat keine Erfahrung mit sowas und weiß nicht, wie sie mit mir umgehen soll...aber ihre Kommentare von wegen Kopf hoch, igel dich nicht ein,es kommen wieder bessere Zeiten, helfen mir nicht weiter. Auch wenn ich weiß, dass sie es eigentlich wirklich nur gut meint.
Vor etwa einem halben Jahr habe ich meinen Hausarzt aufgesucht, weil ich nicht mehr konnte..ich hatte da hohen Blutdruck, Schwindel und habe mich nicht mehr fähig gefühlt, meiner Arbeit nachzugehen. Die Blutabnahme ergab ein super Ergebnis; er sagte mir ich solle alles weiter beobachten, Schwindle und so sei in meinem Alter relativ normal. (ich werde in 2 Wochen 25 und bin weiblich).
Daher kann ich mich an meinen Arzt auch nicht wenden...ich weiß daher nicht so recht, an wen ich mich wenden soll und habe daher den Schritt gewagt und mich hier angemeldet, um evtl. eine Möglichkeit zu finden, wie ich mir helfen kann.
Das komische an der Sache ist echt das, dass ich mir manchmal selbst Vorwürfe mache, warum ich mich so anstelle, dass es es mir doch soweit gut geht. Ich habe einen Job, kann mir mein Leben selbst finanzieren, hab eine eigene Wohnung etc. Da sag ich mir immer, es gibt genug andere Menschen, denen es viel, viel schlechter geht. Aber warscheinlich muss ich mir einfach eigestehen, dass eine "seelische Krankheit" einem Beinbruch oder so nichts nachsteht und genau so schlimme Schmerzen verursachen kann.
Es gibt bei mir auch nicht ein einschneidendes Erlebnis, dass sich auf meinem Zustansd zurück führen lässt...ich vermute, alles kam so schleichend.
MIt zwischenmenschlichen Beziehungen hatte ich noch nie großes Glück.
Mein erster Freund, mit dem ich 2 Jahre zusammen war udn den ich über alles geliebt habe, hat mich betrogen. Seither fällt es mit schwer, eine neue Beziehung zu beginnen. Besser gesagt, ich habe mich seither nicht mehr ernsthaft verliebt.
Zu erwähnen ist, dass ich mit 19 mein Abitur gemacht habe und danach eine 2 jährige Ausbildung. Viele meiner Leute haben angefangen zu studieren. Dazu kam, dass sie teilweise weggezigen sind. Meine beste Freundin wohnt 400 km von mir entfernt. Wir haben zwar noch Kontakt und so, aber es ist klar, das sie dort viele, neue Leute kennenlernt und der Kontakt dadurch weniger wird. Aber irgendwie komme ich damit nicht so richtig zurecht. Mit meinem Dad verstehe ich mich auch nicht so richtig, ich fühle mich von ihm nicht so richig geliebt. Ein Studium z.B. hätte ich mir aus eigener Tasche finanzieren müssen, das wollte ich zu dem damaligen Zeitpunkt nicht. Ich habe vor ca 2 Jahren eine Weiterbildung gemacht. Ich habe ihn da um einen Teil des Geldes für die Weiterbildung gebeten, da er ja schon keine relegelmäßigen Kosten tragen muss und ich ihm nie auf der Tasche glegen bin. Er lehnte ab. Wochen später stand eine neue Anschaffung vor der Tür. Ich habe mich dann natürlich gefragt, ob ihm meine Zukunft nicht interessiert. Das ist echt ein großes Thema, das mich bewegt. Dabei geht es mir nicht um das Geld. Die Weiterbildung konnte ich aus eigener Tasche bezahlen. Aber ich kann es nicht fassen, dass er mir erzählt, es hat das Geld nicht und es dann für sowas ausgibt. Außerdem interessiert er sich nicht für meinen Beruf. Er weiß eigentlich auch, dass ich allesam liebsten hinscheißen würde, weil mir mein Beruf im Moment kaum mehr Spaß macht, aber das geht natürlich nicht...
Ich denke, die Tatsache, dass viele in meinem Freundeskreis monaltich 500 Euro oder mehr für Wohnung, Studium und so weiter bekommen und ich nicht mal einmal im Leben eine Unterstützung, macht mich schon traurig. Das hört sich jetzt warscheinlich ziemlich fokusiert auch das Geld an, mir geht es dabei aber mehr ums Prinzip. Sein Desineresse an mir macht mir zu schaffen. Ich habe auch schon versucht mit ihm zu reden - ohne Erfolg.
Als ich vor ca einem Jahr ausgezogen bin, dachte ich, es besser sich evtl. da wir uns nicht täglich auf die Neven gehen, aber wir haben uns glaub noch mehr voneinander entfernt. Allein, wenn ich diese Zeilen tippe, werd ich schon wieder sehr, sehr traurig. Meine Mum steht, wie sie sagt, immer zwischen den Fronten. Vermitteln schafft sie auch nicht.
In den letzten Monaten / Jahren habe ich auch immer wieder Enttäuschungen hinnehmen müssen, was neue Freundschaften angeht. Alte Freunde habe sich wg. Beziehungen und so entfernt / keine Zeit etc. Irgendwann, ich hab es kaum gemerkt, stand ich so gut wie alleine da. Früher war ich am WE jeden Abend unterwegs, Disco und Co. Seit ein paar Wochen sitze ich fast nur noch zu Hause. Die Leute, die noch da sind, also vor Ort, wollen keine Party machen, die anderen erzählen mir von der und der Party und ich kann nicht mit, weil Sie km von mir statt findet.
Ich weiß jetzt nicht wie das ganze rüberkommt...keine Ahnung. Aber irgendwie bin ich so wie es ist nicht glücklich. Ich weiß, irgendwie hat jeder sein Leben in der Hand und ich müsste einfach nur anfangen. Aber ich hab dazu einfach nicht (mehr) die Kraft..und so lüuft Woche für Woche und nichts ändert sich (klar!)..
Vllt kann mich jemand verstehen. Das wäre schön.

Lg, Lila
Herbert1960
Beiträge: 89
Registriert: 9. Dez 2010, 17:23
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Re: Wie es mir so geht...

Beitrag von Herbert1960 »

Hallo lila,
eigentlich wollte ich Dich zitieren aber ich denke einige allgemeine Gedanken zu äußern ist besser.
Als erstes, Du bist richtig hier. Dieses Forum ist eine Plattform für jeden der sich in einer Psychischen Bedrängnis fühlt.

Du beschreibst zwei Phasen, eine in der du dich "gut" fühlst und die zweite in der Du an dir zweifeltst. Selbstvorwürfe inbegriffen.
So wie Du dich darstellst würde ich Dir empfehlen deinen Hausarzt darauf aufmerksam zu machen und eine leichte Medimentöse Behandlung ins Auge zu fassen. Wichtig ist dabei nicht zu vergessen, dass sich so eine Depressive Phase "Manifestieren" kann. Also auch da ein Augenmerk drauf legen. Sprich mit deinem Arzt, das halte ich für das Wichtigste. Dein Lebensumfeld klingt ziehmlich Intakt. Nun Gerade in der Lebensphase in der Du dich befindest sind Veränderungen im Freundeskreis und der Familie normal. Also, wenn Du weiter schreiben willst und nicht den Mut verlierst dann tue das.
mfg Herbert
You never see the rain, you never see the rainbow.
wennfrid
Beiträge: 799
Registriert: 15. Feb 2010, 08:01

Re: Wie es mir so geht...

Beitrag von wennfrid »

Hi Lila
Erstmal willkommen!
Deine Gefühle sind immer richtig und wichtig, deswegen bist du hier im Forum bestimmt richtig. Du hast bereits bemerkt, daß die Depression nichts mit dem Willen zu tun hat. Reiß dich zusammen, Kopf hoch usw. hilft nichts, das Gegenteil ist der Fall. Es ist vermutlich gut gemeint, aber wenig hilfreich. Ich habe auch mein auf und ab's und kann dich deswegen gut verstehen.
Viel Kraft und Energie

Fridolin
maribo
Beiträge: 727
Registriert: 10. Nov 2010, 00:24

Re: Wie es mir so geht...

Beitrag von maribo »

Hallo lila,

auch ich begrüße dich ganz herzlich.
Hier im Forum kannst du viel über Depression erfahren.
Unter anderem auch, wenn sie früh erkannt und behandelt wird, ist sie heilbar.
Vielleicht kannst du deinen Hausarzt doch nochmal in dieser Richtung um Hilfe bitten, die er dir ganz sicher geben wird.
Ich wünsche dir den Mut und die Kraft diesen Schritt zu tun,
denn wenn man erst mal Hilfe gefunden hat, geht alles leichter.

Liebe Grüße __ maribo
______________________________
*ICH MUSS NICHT - ABER - ICH KANN*
Kodiak
Beiträge: 428
Registriert: 3. Okt 2010, 16:55

Re: Wie es mir so geht...

Beitrag von Kodiak »

Hallo Lila,

ich kann Dich gut verstehen. Das fühlt sich vielleicht an wie eine Sackgasse und ist so trostlos, dass man verzweifeln möchte. Aber es wird sich wieder ändern.
Das hätte wohl auch Deine Mutter sagen können, glaub ihr mal.

Dein Verhältnis zu Deinem Vater scheint problematisch zu sein. Wieviel Wert legst Du auf Harmonie?
Die gibt es fast nirgends, man kann sie nicht erzwingen. Das macht Dich traurig. In wieweit dass in Richtung Depression geht, solltest Du von einem Facharzt einschätzen lassen. Es bringt nichts, zu spekulieren.
Wenn Du Dich nicht traust, Deinen Hausarzt um eine Überweisung zu bitten, dann kümmere Dich bitte selbst um einen Termin und gebe die zehn Euro aus. Es lohnt sich vielleicht. Du bist dann auf der sicheren Seite.
Check das einfach ab und Du wirst Dich wohler fühlen.

Oft gibt es lange Wartezeiten für einen Termin beim Psychiater. Wenn man aber bereit ist, einen halben Tag zu investieren, geht das oft auch früher. Mach einfach den Versuch.
Ich wünsche Dir viel Glück dabei.

Liebe Grüße

Dietmar
SlilaS
Beiträge: 3
Registriert: 31. Dez 2010, 15:45

Re: Wie es mir so geht...

Beitrag von SlilaS »

Danke für die Anworten.

Ja, ich glaube daran scheitert es irgendwie. Ich trau mich nicht so recht zum Hausarzt. Da er mich schonmal abgewiesen hat, hab ich Bedenken, dass ich diesmal auch nicht ernst genommen werde. Und ich glaub Ablehnung ist das letzte was ich im Moment gebrauchen kann. Aber Spekulation ist sicher nicht die die richtige Alternative, das stimmt.
Zumal ich die ganze Sache jetzt schon so lange mit mir rum schleppe und es nicht besser wird - im Gegenteil. Daher bin ich über die Phase "Stimmungstief" glaub schon heraus. Weiß nicht so recht, wie ich die Sache angehen soll.
Mein Hausarzt ist mir da keine große Hilfe. Hab eher Angst vor ihm...
Kann ich einfach selbständig einen Termin bei einem Therapeuten machen ohne erst zum Hausarzt? Und an was für einen Arzt kann ich mich da wenden?
Ich hab mir das schon so oft vorgenommen, endlich mal ärztl. Hilfe zu Rate zu ziehen, aber der letzte Schritt fehlt.
leonidas
Beiträge: 9
Registriert: 17. Jan 2011, 00:24

Re: Wie es mir so geht...

Beitrag von leonidas »

Hallo,
-
ja kannst du , aber du brauchst eine überweisung.
Wechsel deinen Arzt, denn es ist nicht der Sinn das du dich dort unwohlfühlst und dich abweist. das ist eine frechheit.
Wenn du aus der region hamburg bist ,kann ich dir einen empfehlen der es ernst nimmt

LG
Leonidas
Weine und du weinst allein, lache und die ganze Welt lacht mit dir!
SlilaS
Beiträge: 3
Registriert: 31. Dez 2010, 15:45

Re: Wie es mir so geht...

Beitrag von SlilaS »

Ich muss erst über den Hausarzt gehen? Weil um die 10 Euro geht es mir nicht....die zahl ich dann halt, fertig.
Bin mir auch nicht sicher, zu was für eine Art von Arzt ich da muss, weil da gibts ja au unendlich viele Fachrichtungen.
leonidas
Beiträge: 9
Registriert: 17. Jan 2011, 00:24

Re: Wie es mir so geht...

Beitrag von leonidas »

Ja du brauchst die Überweisung, das kannst du ja auch bei der Sprechstundenhilfe abholen.
zu wem du gehst ist eine gute frage, ich würde dir einen Psychologischen Psychotherapeuten empfehlen oder eventuell einen Psychiater, aber die greifen nur leider gerne mal auf den rezeptblock zurück.
Ich war bis jetzt, nach meiner fehlgeschlagenen verhaltenstherapie, nur stationär in behandlund,das hat mir gut gefallen, da du es schaffst wirklich runterzukommen.
Weine und du weinst allein, lache und die ganze Welt lacht mit dir!
no name
Beiträge: 425
Registriert: 29. Okt 2008, 11:09

Re: Wie es mir so geht...

Beitrag von no name »

Hallo lila,

nein, du brauchst keine Überweisung, musst allerdings dann € 10,- beim Therapeuten und/oder beim Psychiater bezahlen.

Termine kannst du natürlich für beide Fachrichtungen auch selbst vereinbaren. Adressen/Telefonnummern bekommst du z. B. bei der kassenärztlichen Vereinigung, bei der Krankenkasse, im Internet unter Psychotherapeutensuche und eventuell können auch die gelben Seiten hilfreich sein.
Erfahrungsgemäß kann es ein paar Wochen dauern bis du bei den o. a. Ärzten einen Termin erhältst, würde es also von vornherein sehr dringend machen (manchmal hilftst).

Finde es gut, dass du einen Therapeuten/Psychiater aufsuchen willst und dir damit fachspezifische Unterstützung holst.

Auf Dauer würde ich mir an deiner Stelle allerdings wieder einen Hausarzt suchen. In der Regel braucht man ihn ja doch auch noch für andere Anliegen. Und aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es sinnvoll ist, wenn bei ihm alle "Fäden" zusammenlaufen.
Und wenn du einen vernünftigen findest, wird er auch großes Verständnis für dich und deine psychische Erkrankung aufbringen.

Viel Glück

no name
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