Tief nach dem Termin

[Armageddon]

Hallo ihr Lieben.

War gestern zur Therapie, naja fängt ja erst an, musste viele Fragen beantworten.
Später zu Hause kam dann so viel in mir hoch, von dem ich dachte es ist weg, tut mir nimmer weh und so.
Ich hab das Gefühl gehabt, daß mich was erdrückt, konnte nur noch heulen, selbst jetzt, ich bin immer noch wie zittrig.
Tränen steigen auch schon wieder hoch, kann kaum schreiben.
Sagt mir bitte, hört das jemals wieder auf?
Ich hab manchmal keine Kraft mehr, alles tut nur noch weh, ich find keine Ruhe mehr, also in mir.
Momentan wünschte ich mir statt, dem schlagendem Ding, lieber nen Stein in der Brust.
Ich glaub mein Verstand macht winke winke.
Sagt mir, wie bekommt Ihr euch in den Griff, wenns so mies läuft.
LG Arma

[Armageddon]

Ich glaub Ihr schlaft alle noch.
Ich schau heut Abend mal rein.

Ich muss erst mal raus, weg, ins Freie, ich brauch wohl Ruhe niemand in meiner Nähe.

Bis später.

Armageddon

[Beulchen]

Hallo Armageddon,

so ganz abgeschlossen werden diese Dinge nicht sein wenn sie bei den Therapiegesprächen hoch kommen – nur meine ganz eigene Ansicht. Ich denke bei vielem wirkt auch der Verdrängungmechanismus sehr „gut“. Dieser wird in der Therapie ja ausgehebelt und gerade am Anfang beschäftigt man sich dann mit den Sachen die weh tun.

In der letzten Zeit bin ich dazu übergegangen mich dann aufzuraffen und in die Sauna zu marschieren. Mir hilft die Ruhe und die Wärme dort wieder runter zu kommen.
Wenn ich Glück habe kann ich das zusammen mit einer Freundin machen, oder wenigstens gemeinsam einen Kaffee trinken und reden, aber dieses Glück habe ich leider selten da ich dazu neige mich dann zu vergraben, obwohl ich weiß dass mir z. B. Sport/Bewegung gut tun würde.
Wenn ich mich vergrabe ist der MP3-Player mein bester Freund. Ich selbst höre dann sehr laut Musik um die Gedanken zu betäuben, meine Art das Gehirn „frei zu blasen“. Ich muss halt darauf achten dass ich keine Musik nehme die mich dann aggressiv oder noch trauriger macht.

Ich hoffe jedenfalls dass es dir sehr bald wieder besser geht.

LG Beulchen

da war ich wohl ein klein wenig zu langsam mit schreiben...

[wennfrid]

Hi Armageddon
Erstmal willkommen!
Vermutlich kommen die verdrängten Gefühle und wollen verarbeitet werden. Deine Erlebnisse oder ähnliches wird von vielen Patienten erlebt. Man hat das Gefühl, alles wird nur noch schlimmer und bereut diesen Schritt bereits. Dieses erdrückende Gefühl hört nach dem "verarbeiten" wieder auf.

[Annettegehring]

Hallo Arma,

die "Forumgemeinde" erwacht...
ich denke Du wirst vorallem einen langen Atem
brauchen,
schnelle Lösungen oder "Instant-Therapie" gibt es halt nicht.
Hast Du etwas mit Deinem Therapeuten abgemacht für Phasen, wenn es Dir zwischen zwei Therapiestunden besonders schlecht geht, ob Du dann anrufen kannst?
Zumindest in der Anfangsphase müsste das drin sein.

Und Du bist nicht allein mit dieser Erfahrung, ich kann mich noch git daran erinnern, wie es mir zu beginn der Thearpie ging.
Schmerz hat immer eine Botschaft, bleib weder dabei stehen zu sagen ich muss damit leben noch schieb ihn weg, hinter dem Schmerz steckt eine Frage, ein Anliegen, ein unbeantwortetes Bedürfnis...
...arbeite damit.

LG
Annette

[ghm]

Hallo Armageddon.

wenn ich von meiner Therapeutin komme kocht es bei mir immer nach.
Ich weiss ja nicht was bei Dir hochkommt und möglicherweise kommt das jetzt grosskotzig rüber, aber ich versuche mich nicht gegen Tränen zu wehren, ich lasse sie zu.
Ich versuche auch die schmerzlichen Erinnerungen zu einem Teil meines Lebens zu machen.
Weggedrückt habe ich sie viel zu lange.
Ja, sie tun weiter weh, aber der Schmerz lässt nach und mit der Zeit wird es zu meiner Erinnerung, die nicht schön ist, aber auch nicht mehr schmerzt.
Ich habe absichtlich "meiner" und nicht "einer" Erinnerung geschrieben den die Erinnerung wird schmerzfreier Teil von mir.

[Armageddon]

Hallole, ich bin wieder zu Haus.
9 Stunden mal weg zu sein, im Wald spaziern zu gehn hat gut getan, bin zwar kaputt, aber hab mich bissi beruhigt.
Beulchen, ich geb Dir Recht, Sauna werd ich auch mal wieder gehn, das tut gut war lang nicht mehr, Ich habs mir mit der Therapie leichter vorgestellt, aber da muß ich nun durch.
Fridolin, Ich denk Du hasts auf den Punkt gebracht, gut wenn jemand sagt, das wird besser.
Anette, mit dem Telefon hab ich noch nichts beredet, war wohl ein Fehler, klar das die Therapie wohl sehr lang dauern wird, ich habs mir nur nicht eingestanden, mit dem Schmerz, das muss ich wohl nun auch lernen.
Gregor, Du kommst doch nicht großkotzig rüber, überhaupt nicht, die Tränen hab ich auch viel zu lang weggedrückt, war ein rießen Fehler, das hab ich schon gelernt, wenns so ist, dann solln sie laufen, es hilft sehr.


Ja, ich hab mich erst mal halbwegs gefangen, ich habs nur nicht verstanden, wie die Sachen aus der Vergangenheit, die eigentlich weg waren, plötzlich über mich kommen, und so auf mich wirken können.
Es wird ein langer Weg, steinig, schwer, ich habs mir einfacher vorgestellt, dachte nicht, daß es so schwierig wird.

Ey, fettes DANKE, das Ihr da seit.

Arma

[ghm]

Hallo Armageddon,

nur so eine kleiner Gedanke.

Ich hatte heute viel vor. Wollte meinen Keller aufhübschen. Ich war beim Baumarkt und habe alles wichtige besorgt. Im Auto waren auch noch alte Kellerregale, seit dem letzten Wochenende schon.
Dann habe ich alles in den Keller gebracht ... und dann war die Luft raus, mein Körper hat mir an vielen Stellen weh getan.

Na dann habe ich mich auf mein Sofa gesetzt und meinem Körper die Ruhe gegeben, die er gebraucht hat.
So habe ich mich wenigstens nicht völlig übernommen.
Ich versuche auch auf so etwas freundlich zu schaun. Es schützt mich.
Ich habe festgestellt, solange ich freundlich zu den unangenehmen Gefühlen/Gedanken bin, sie anlächle und annehme, werden sie weniger schmerzhaft und verlieren ihre Kraft mir Angst zu machen.
Ich war heute kurz davor mich runterziehen zu lassen, weil wieder etwas nicht so geht wie ich es wollte, aber ich habe heute die Kurve gekriegt und es gut sein lassen und mich auch freundlich und gut zum "Klappt nicht" gestellt.

[Armageddon]

Hallo ihr Lieben,

Gregor, Das kann ich gut nachvollziehn, Freitag wollte ich noch schnell die Wohnung saubermachen, unsw.., musste immer wieder ne Pause machen, am Ende hab ichs sein lassen, den Rest hab ich grad eben erst gemacht.
Gestern hat mich irgendwo gerettet, daß ich mal raus kam, allein war, ein bisschen meinem Hobby gefröhnt hab, leider hab ich gemerkt, das letzte was mir was bedeutet, lässt auch nach.
Ich merke, daß ich mich immer mehr zurück zieh, meine Gedanken drehen sich nur noch im Kreis, bin den ganzen Tag wie zittrig oder so. Ich hab das Gefühl mich zu verlieren, in meinen Gedanken, Wünsche Ziele Hoffnung sind mir nach und nach verloren gegangen.
Es ist als wenn mich ein dunkler Schleier einhüllt, mich zudeckt, mich erstickt, ich will da raus, hab aber keine Kraft mehr.
Wenn zum Beispiel, ein Pferd tief im Schlamm steckt, sich Anfangs noch wehrt und alles giebt, irgendwann wird es ruhig und giebt auf, wartet nur noch.
So fühl ich mich, genau so.
Ich bin jetzt im Dilemma, klar sagt meine Vernunft, Therapie, Verarbeitung des Ganzen und das ist nicht wenig, es ist mir auch klar, daß in meinem Fall lange Zeit vergehen wird bis ich wieder Licht seh, und eigentlich kann ichs kaum erwarten bis der nächste Termin ist, daß mir geholfen wird.
Ich hab im Dezember, einen meiner 2 Teilzeitstellen verloren, den andern mach ich noch, wie lange ist auch noch offen, wird wohl auf einen Rechtsstreit hinauslaufen. Jedenfalls, macht mir die Arbeit Spaß, naja eben das Richtige für mich-in der Natur, aber ich hab echt zu tun die Stunden zu schaffen, geh aber immer mit dem Hintergedanken, Du musst, sonst biste vleicht irgendwann ganz zu Haus.
Klingt vleicht seltsam, aber manchmal hab ich den Traum, Wunsch jemand anders zu sein, aber wer hat das nicht.

LG Arma