Auslöser der Depression - was war eurer?

Carrion
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Re: Auslöser der Depression - was war eurer?

Beitrag von Carrion »

@Dietmar:
Ja Sonntagsdepressionen kenne ich auch. Zurück in die Tretmühle, das hat mich auch immer fertig gemacht – wie passend das gerade Sonntagabend ist…

„Ich mache viel falsch im Moment. Nicht das, was mir gut tut. Und ich weiss auch nicht, was das sein könnte.“

Das kenn e ich, also das Gefühl nicht zu wissen was die Antwort sein könnte. Und dann sagen alle: Tu doch was dir gut tut und ich könnte ….ARGHHHH!

Ich wünsche dir Kraft und guten Kaffee für morgen. Wie wäre das? Morgen abend schreibst du wie es war? Würde mich freuen…

Sophia
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Just before our love got lost you said “I am as constant as a northern star.” And I said, “Constantly in the darkness, where’s that?"
Kodiak
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Re: Auslöser der Depression - was war eurer?

Beitrag von Kodiak »

Hi Sophia,

gut zu wissen, dass da noch eine Leidensgenossin ist. Ich dacht lange, ich bin damit allein.

Wenn mich die schwarze Dame oder der schwarze Hund nicht zusehr vereinbaren, werde ich morgen gern einpaar Zeilen dazu schreiben.

Den Kaffee packe ich gleich mal ein.

Liebe Grüße

Dietmar

@Audrey: Einen schönen entspannten Abend und für morgen einen stressfreien Einstieg
wünscht Dir herzlichst

Dietmar& und ich denke an Dich
Carrion
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Re: Auslöser der Depression - was war eurer?

Beitrag von Carrion »

Tassen hoch! =D

S
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anna54
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Re: Auslöser der Depression - was war eurer?

Beitrag von anna54 »

Hallo lieber Dietmar

werde morgen an dich denken,schicke dir Kraft und viele Sonnenstrahlen!!!!!!!!!!!!!
Melde dich morgen,
wird dir gut tun.
Alles Liebe
anna54
Kodiak
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Re: Auslöser der Depression - was war eurer?

Beitrag von Kodiak »

Liebe anna54,

danke für das Mut machen.
Du bist immer da, wenn andere Hilfe brauchen.

Ich schätze Deine einfühlsame, warme und herzliche Art sehr.

ganz liebe Grüße

Dietmar
mbm22
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Re: Auslöser der Depression - was war eurer?

Beitrag von mbm22 »

mystery60
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Re: Auslöser der Depression - was war eurer?

Beitrag von mystery60 »

@dietmar

das erinnert mich auch an die Wochenend-Kopfschmerzen oder so. Migräne-Atacken immer dann, wenn eigentlich mal Entspannung angesagt ist. Hintergrund?? Ggf. eben gerade der Wechsel von Spannung zu Entspannung oder auch schon wieder die Angst vor der Woche, vor dem Montag, der wieder der erste von 5 langen All-Tagen ist?

Bei mir war es auch typisch, dass ich oft dann mies drauf war, wenn eigentlich kein objektiver Grund bestand. So konnte ich mich auf einen schönen Termin tagelang freuen bis auf den Tag zuvor und dann kam mir der "Event" gar nicht mehr erstrebenswert vor, egal was es konkret war. Dachte dann immer, muss ich mir die wenigen Dinge, auf die ich mich freuen könnte, auch noch vermiesen?

Typisch Depri? Denke schon!

@Sophia

Denk weiter laut vor Dich hin
Das Dumme bei mir ist, ich habe oft jeden Tag einen andere Antwort auf meine Fragen und an vielen Tagen keine
TG
Herbert1960
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Re: Auslöser der Depression - was war eurer?

Beitrag von Herbert1960 »

Hallo Sophia,
wenn ich deine Frage doch nur beantworten könnte: Was ist die Ursache, was war der Auslöser.
Meine Lebensgeschichte hab ich in einem anderen Treat geschrieben als ich mich vorstellte, nicht im Detail weil das ein Roman sein würde aber so doch Anhaltspunkte.
Jemand hat geschrieben, wenn das Fass zum überlaufen kommt. Mag sein, bei mir war es ein schleichender Prozeß den ich nicht realisiert habe. Meine Ex hat es in fünf Jahren geschafft aus mir ein psychisches Wrack zu machen. Ich war neben meinem Beruf auch Hausmann, kochen, waschen,bügeln sich um die Kinder kümmern, alles gemacht aber sie hat mich klein gemacht denn sie machte ja große Kariere bei der HMI und verdient jetzt das Geld! Heute kann ich nur noch mit dem Kopfschütteln warum ich das hab mit mir machen lassen. Ja, es ging mir um die Kinder.
Meine Ex machte auf "Geschäftsfrau", total verblendet von der Gehirnwäsche der HMI, keinem rationalen Argument mehr zugänglich. Zum Schluß machte sie was sie wollte gegen jede Vernunft und ich war nur noch der Hausdiener. Sie hat mich gedemütigt vor den Kindern. Ich wollte nur noch Schluß machen.
Ich habe mich für das Leben und für meine Kinder entschieden und glaube mir, es war schwer für mich. Zu der Zeit hätte ich dringend psychologische Hilfe gebraucht aber ich war doch nicht verrückt oder?
Alles was danach kam baute auf dieser Geschichte auf. Wenn ich damals nur vernünftiger gewesen wäre, wäre mir viel erspart geblieben.
mfg Herbert
You never see the rain, you never see the rainbow.
StellaRaven
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Re: Auslöser der Depression - was war eurer?

Beitrag von StellaRaven »

Im Prinzip kann ich die Erfahrungen, die einige in ihrer Kindheit gemacht haben nachvollziehen und ergänzen.

Es wird ja oftmals vermutet das Depressionen durch eine Wechselwirkung von Anlage, also unseren Genen und unserer Umwelt (also auch Eltern und Erziehung) bedingt werden.

Ich glaube, dass die Anzeichen von Depressionen in der Pubertät einfach übersehen werden und schon viel länger bestehen, als man selbst glaubt.
Gestern ist mir wieder bewusst geworden, dass ich eigentlich mit 13 einen Suizidversuch hatte, wenn das nicht schon Depris waren, dann weiß ich auch nicht...

Bei mir verläuft das ganze immer wieder Phasenweise und ich hab dann in den "guten Phasen" ein ausgeglichenes fröhliches Leben. Auch momentan würde es mir äußerlich betrachtet eigentlich an nichts fehlen...

Aber um aufs Thema zurück zu kommen (sorry für die Abweichung) ich kann einfach weder einen Auslöser noch einen Grund für meine Depris finden, ich rutsche da einfach immer wieder rein und die ganze Welt ist besch.... bzw. nicht die Welt sondern ich selbst.
Carrion
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Re: Auslöser der Depression - was war eurer?

Beitrag von Carrion »

Hey ihr!

Ich habe gestern in der Sitzung lange mit meinem Thera über meine Mutter gesprochen. Hausaufgabe ist: Wie denken Sie hängt das Verhalten ihrer Mutter mit ihren heutigen Beschwerden zusammen?"

Es scheint doch immer alles auf früher zurückzukommen, oder? Jetzt versuche ich das Verhalten meiner Mutter zu analysieren. Es ist so schwer, weil ich nie "weiß" wie es bei anderen war. Ich denke immer alles war "normal". Meien Mutter hat in meiner Kindheit regelmäßig gedroht sich umzubringen oder wegzugehen (was für mich fast das gleiche war als Kind...) und dass ich daran schuld sei. Ich will so etwas nicht als Entschuldigung heranziehen, aber ich schätze es hat mich verunsichert, auch wenn es für m ich eben "normal" war...

Ich denke nur laut...

Sophia
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lowrider60sec

Re: Auslöser der Depression - was war eurer?

Beitrag von lowrider60sec »

>>Wie denken Sie hängt das Verhalten ihrer Mutter mit ihren heutigen Beschwerden zusammen?>>
>>Es scheint doch immer alles auf früher zurückzukommen, oder?>>

Hallo Sophia,

Und wenn ? Was kannst du heute noch daran ändern?

Ich gehöre zu denen, die sich NICHT mit dem "in der Vergangenheit graben" beschäftigen. Liegt natürlich auch daran, dass es nichts zu graben gibt bei mir.
Bis auf ein,zwei Leichen im Keller, aber wer hat die nicht ;=)

Ich stehe dem Ganzen "Vergangenheitsbewältigungskram" sehr misstrauisch gegenüber. Gut, wenn Jemand Traumatisches zu verarbeiten hat finde ich es total in Ordnung. Aber .... wieso bringen Therapeuten ihre Patienten ständig dazu, ihre Vergangenheit dermassen unter die Lupe zu nehmen, bis sie dann doch auf irgend ein "Haar in der Suppe" stossen. Das ist m.E. Unfug, zwingt den Patienten in eine "Abhängigkeit" zum Therapeuten. Zu wessen Vorteil ? Rate mal ;=)

lg
lowrider

Sorry, habe heute wohl meinen kritisierenden Tag
Clown
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Re: Auslöser der Depression - was war eurer?

Beitrag von Clown »

Hallo Lowrider,

> Aber .... wieso bringen Therapeuten ihre Patienten ständig dazu, ihre Vergangenheit dermassen unter die Lupe zu nehmen, bis sie dann doch auf irgend ein "Haar in der Suppe" stossen.
Ich weiß zwar nicht, welche Psychotherapien du erlebt hast und wie lange du einen therapeutischen Prozess mitgemacht hast, aber ich gehe davon aus, dass deine obige Frage mit deinen eigenen Erfahrungen zu tun hat, sonst wäre sie unlauter.

Das 'Haar in der Suppe' bzw. die 'Leichen im Keller' tja, heikles Thema, nicht?

Ich habe an mir erlebt, und zwar nicht nur während meiner bioenergetischen Analyse sondern insgesamt in meinem alltäglichen Leben, dass 'Leichen', für die es Zeit ist, endlich zur Lebendigkeit erlöst zu werden, von ganz von allein 'auftauchen', da musste und muss überhaupt niemand graben.

Das Leben selbst liefert mir Erlebnisse, die mich auf alte Wunden aufmerksam machen, und inzwischen habe ich das 'seelisch-technische Handwerkszeug', die Wunden anders als durch Verdrängung zu behandeln und kann erleben, dass sie allmählich heilen.

Viele Grüße,

Clown
"Realize deeply that the present moment is all you ever have. Make the Now the primary focus of your life."
Eckhart Tolle
Carrion
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Re: Auslöser der Depression - was war eurer?

Beitrag von Carrion »

Hallo Clown, hallo lowrider!

Ja, das mit dem "in der Vergangenheit" wühlen ist mir auch suspekt. Deswegen bin ich auch bei einem Verhaltenstherapeuten, die ja mehr Wert auf das hier und jetzt legen als auf das früher. Er hat mir das allerdings gestern - auf eine nachfrage von mir - auch gut erklärt: Wenn man eine Kultur verstehen will, dann muss man sich auch anschauen wie diese entstanden ist, alle Ereignisse die dazu geführt haben, erst dann kann ich verstehen warum Europäer und Asiaten sich unterscheiden. So ähnlich scheint es auch bei Menschen zu sein. Die Eindrücke die wir erhalten prägen uns ja auch und irgendwie muss er wohl rausfinden woher die Depression kommt. Bei einer Erkältung ist es wohl egal, Hauptsache sie geht weg. Da ich aber auf "rezidivierend" diagnostiziert bin (und das würde ih auch selbt unterschreiben, denn es gab in den letzten 20 jahren immer wieder depressive Phasen) macht es ja Sinn mal zu fragen warum ich mich offensichtlich immer wieder "erkälte". Und dazu kommt, dass ich wirklich einige Leichen im Keller habe, die ich lange nicht als solche betrachtet habe.

Ich bin mir sicher einige Depressionen entstehen auch "einfach so", ohne Vorgeschichte die darauf hinweisen könnte, aber es ist es trotzdem wert dass man mal hinschaut. Die meisten hier haben ja auch eine Vorgeschichte.

Ich habe auch gezweifelt, ich zweifle immer noch, aber eins is mir gestern klar geworden: Alles was passiert ist in meiner Familie hat mich meine Kindheit gekostet, die ich nie wieder nachholen kann. Es hat mcih einen Teil meines Lebens gekostet, immer wieder. Entscheidungen die ich nicht treffen konnte, Dinge die ich nicht machen konnte (wie beispielsweise ein Auslandssemester) weil ich zuviel Angst hatte). Es kostet mich auch jetzt noch jeden Tag ein Stück Lebensqualität, es könnte besser sein und leichter. Ich will das nicht mehr. 20 Jahre sind genug, es ist Zeit "SCHLUSS" zu sagen und wirklich zu leben, nicht nur in guten Phasen, sondern jeden Tag. Nicht nur schöne Tage, aber trotzdem wirklich leben. Und wenn er dafür in meiner Vergangenheit bohren "muss", dann lade ich ihn dazu ein!

@lowrider: Ich stimme dir zu einem Teil auch wirklich zu, das hier liest sich jetzt, als würde ich es dämlich finden was du gesagt hast. Das ist nicht so. Ich finde es interessant und wichtig andere Meinungen zu hören, das hilft mir weiterzudenken...

Liebe Grüße
Sophia
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Cartouche
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Re: Auslöser der Depression - was war eurer?

Beitrag von Cartouche »

Hallo ihr Lieben,

ich habe sehr sehr lange nach dem Warum gesucht. Habs aber auch nur alleine herausgefunden, da ich in Verhaltenstherapeutischer Behandlung bin und da nach dem Warum nicht so gefragt wird.
Jeder hat so seine Leichen im Keller und manche mehr oder weniger. Aber es ist ja auch so, dass der eine oder andere mehr oder weniger anfällig sind. Und jeder geht mit den jeweiligen Situationen anders und jeder verarbeitet sie anders. Ich persönlich kann mir auch vorstellen, dass es auch mit der genetischen Konstitution zu tun hat.
Bei mir waren es viele kleine Dinge im Leben die sich summiert haben und eine Sache in meiner ganz frühen Kindheit, die ich nicht verkraftet habe. Ich gehe davon aus, aber wissen tue ich es nicht.
Viele Menschen in meiner Umgebung können es auch nicht verstehen, dass ich Derpis habe, da ich nie nach aussen so gewirkt habe, sondern eigentlich immer in Aktion war und nur beschäftigt. Mir macht es jetzt echt Angst nicht mehr so viel zu schaffen wie ich es mal getan hab. Aber da bin ich wohl vor mir weggelaufen. Ich hab sie alle und vorallem mich richtig gut getäuscht. Es fällt mir gelegentlich noch immer schwer zu akzeptieren, dass ich krank sein soll. GERADE IST SO EIN MOMENT. Denn heute morgen ging es mir gut, da hätte ich Bäume ausreissen können und jetzt hänge ich nur rumm und hab zu nichts Bock.
Am schlimmsten finde ich es, nicht zu wissen wann das wieder vorbei ist und ich wieder am "normalen" Leben teilnehmen kann. Ich will wieder was für mein Geld tun. Aber jetzt wäre es wohl noch zu früh wieder los zugehen. Aber wann ist es vorbei und wann kann ich wieder. Kann mir da einer eine Anwort geben??
Glaube an Wunder, Liebe und Glück

schaue nach vorne und nicht zurück

tu das was du willst und steh dazu

denn dieses Leben lebst nur Du.

(Cecille Unterkirchner)
Sherlock
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Re: Auslöser der Depression - was war eurer?

Beitrag von Sherlock »

Mir gings vorher schon nicht so rosig, aber massiv wurde es erst nachdem ich mich in einer rufmordähnlichen(?) Situation befunden habe.
ege0804
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Re: Auslöser der Depression - was war eurer?

Beitrag von ege0804 »

geldsorgen! und nicht das erste mal waren diese geldsorgen der auslöser. ich bin manisch-depressiv ohne extreme depressionen und manien.

in eher manischen phasen verdränge ich diese geldsorgen.

die angst vor armut, alter, krankheit und tod sind meiner meiung nach die haupt depri auslöser.

trotzdem: depression sind ursächlich eine bio-chemische erkrankung und keine reaktive, vom lebensstil abhängige.

gruß
flocke
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Re: Auslöser der Depression - was war eurer?

Beitrag von flocke »

nicht nur Ernie, sonst könnte man sich die Psychotherapie sparen...
Pessimisten sind Optimisten mit Erfahrung
lowrider60sec

Re: Auslöser der Depression - was war eurer?

Beitrag von lowrider60sec »

@Clown

>>Das 'Haar in der Suppe' bzw. die 'Leichen im Keller' tja, heikles Thema, nicht? >>
Nö, finde ich jetzt nicht. Was ich mit "Leichen im Keller" meinte, sind die unschönen Dinge die ich durch meine eigene Schuld erfahren habe.

>> dass 'Leichen', für die es Zeit ist, endlich zur Lebendigkeit erlöst zu werden, von ganz von allein 'auftauchen',>>
Tja, und dann schaue ich, ob es nicht besser ist, sie wieder unterzutauchen ;=).Falls es mir wichtig genug erscheint, beschäftige ich mich damit.Andernfalls - wieder weg damit in die Kiste der Erinnerungen.
Das kann man Verdrängung nennen, ist vielleicht auch so, aber ich lebe gut so. Ist einfach meine persönliche Meinung, und da wird auch niemand es schaffen, mich zu "missionieren" - genauso wenig wie ich jemanden von meiner Meinung überzeugen möchte.

LG
lowrider
lowrider60sec

Re: Auslöser der Depression - was war eurer?

Beitrag von lowrider60sec »

Hallo Sherlock,

Magst du evtl. darüber mit uns reden ?

lg
lowrider
Secret
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Registriert: 16. Dez 2010, 16:15

Re: Auslöser der Depression - was war eurer?

Beitrag von Secret »

@carrion
"Es scheint doch immer alles auf früher zurückzukommen, oder? Jetzt versuche ich das Verhalten meiner Mutter zu analysieren. Es ist so schwer, weil ich nie "weiß" wie es bei anderen war. Ich denke immer alles war "normal". Meien Mutter hat in meiner Kindheit regelmäßig gedroht sich umzubringen oder wegzugehen (was für mich fast das gleiche war als Kind...) und dass ich daran schuld sei. Ich will so etwas nicht als Entschuldigung heranziehen, aber ich schätze es hat mich verunsichert, auch wenn es für m ich eben "normal" war..."
Unnormale Erlebnisse haben wir traumatisierten aus der Kindheit alle, meine Mutter hat so etwas zwar nicht gesagt, aber dafür andere Dinge gemacht die belastend waren.
Doch mein Therapeut meinte, nachtragend zu sein ist für mich nur eine weiter Last, also meine Eltern haben sehr viel falsch gemacht, aber sie waren auch nur "grosse Kinder" die ihre eigene Geschichte hatten. Beide mussten während des 2. Weltkrieges ohne Eltern aufwachsen, mein Vater ab dem 9. Lebensjahr im Heim und meine Mutter ab 13. in einer Gastfamilie.

Was ich wohl nicht nachvollziehen kann ist der Plan meines Therapeuten, die Vergangenheit, die eigene Biographie umzuschreiben. Als Übung sollte ich mal eine unangenehme Situation in der Kindheit beschreiben. Habe ich beschrieben wie ich als Kind in der Nachbarschaft von anderen Kindern bedroht und nicht in meine Wohnung gelassen wurde. Ich sollte mir die Sitiation so vorstellen dass jemand kommt und mir hilft. Na ja, die Übungen wie hätte man es denn gerne haben mir nichts gebracht. Wohl aber ersteres, die Erklärung warum Menschen die einen verletzt haben so sind wie sie sind. Wenn das auch keine Rechtfertigung sein soll. Der Therapeut nennt das auch Demut.

Ich hatte ihn gefrag was er mit Demut meint, also so ganz habe ich ihn nicht verstanden und gehe da auch nicht mit. Für mein Verständnis ist Demut auch so etwas wie Unterwürfigkeit? Oder sehe ich das jetz falsch?

Wie seht ihr das?

LG
M.
LG

Secret
LST
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Registriert: 22. Okt 2010, 10:06

Re: Auslöser der Depression - was war eurer?

Beitrag von LST »

HALLO ZUSAMMEN,
@cartouche:
mir ging und geht es auch oft so, daß ich nach außen hin funktioniere und keiner auf die Idee käme, daß ich chron. psych. krank sein könnte.
Inzwischen deute ich es in passenden Situationen bei Leuten denen ich vertraue an. Mein Selbstverständnis hat sich diesbezüglich geändert. Ich empfinde mich nicht als weniger wertvoll ( allenfalls weniger leistungsfähig nach deren Verständnis) als sog. nicht Kranke. Es erkranken in meinem Umfeld aber immer mehr Menschen durch Überlastung an Ersch.Depr. Ich kann sie verstehen und ihnen u.U. sogar helfen, weil ich weiß wie das ist. So grausam und schmerzhaft eine Depr. sein kann. Wenn ich es geschafft habe wieder draußen zu sein, freue ich mich unbändig, am Leben zu sein. Diese besondere Empfindsamkeit und der Blick in andere Welten gehört eben zu mir. Jeder sog. Gesunde hat auch seine "Leichen" im Keller. Und ehe ich ein "emotionaler Krüppel" werde, leide ich lieber manchmal.

Ich lese ja hier im Forum wieviele wunderbare Menschen es gibt, die soviel durchblicken. Das höre ich im Umgang mit sog. Gesunden nicht.

Ist das fatalistisch ?

LG soenam
Mögen alle fühlenden Wesen sich des Glücks und der Wurzel des Glücks erfreuen
ghm
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Registriert: 25. Dez 2010, 12:38

Re: Auslöser der Depression - was war eurer?

Beitrag von ghm »

Hallo Secret,

Demut ist ein sehr schwieriges Kapitel, weil sich die Bedeutung mehrfach geändert hat.

http://de.wikipedia.org/wiki/Demut

Eine Form, die ich unterstützen kann finde ich in

(Ansprache der Göttlichkeit,) gib mir die Stärke, Geduld und Demut, Dinge zu(er)tragen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, die Entschlussenheit und den Willen, Dinge zu ändern, die ich ändern kann
und die Weißheit, das Eine vom Anderen zu trennen.

Ich muss noch etwas (für mich) wichtiges ergänzen

Demut ist eine (geisige) Haltung, die ich an den Tag lege(n will) um mit Ereignissen umzugehen, die ich nicht ändern kann.

Demütigung ist ein Übergriff eines irgendwie "stärkeren", der mich klein machen will, damit ich meine Stärke nicht mehr erkenne.

Zwar gleicher Wortstamm aber ganz andere Auswirkung
~~ Göttin, lass es Hirn vom Himmel regnen (und nimm den Menschen die Regenschirme weg) ~~
nixen
Beiträge: 78
Registriert: 8. Jan 2011, 08:42

Re: Auslöser der Depression - was war eurer?

Beitrag von nixen »

hallo,

ich denke bei mir lagen die auslöser in der kindheit.
alkohol, gewalt, missbrauch. niemals das gefühl zu haben wirklich kind sein zu können. immer eifersüchitg auf die anderen kinder, die aus "guten" verhältnissen kamen. dann extremer leistungsdruck. immer gut sein zu müssen in irgendetwas um geliebt zu werden. so gut wie mein bruder zu sein oder gar besser. zu helfen, für meine mutter da zu sein. denn nur wenn ich helfe werde ich geliebt. doch als kind kann man schlecht eine psychologische beratung sein. sich nie gut genug fühlen. immer eher der einzelgänger. und die sehnsucht nach familie in mir. dann die selbstaufgabe in einem hefelnden beruf. eine wundervolle feste beziehung. die ich auflöste um in eine andere beziehung zu wechseln, in der ich irgendwie nun noch immer hänge. die aber das chaos pur war und mich mehr meines selbst und meiner lebendigkeit beraubte als alles andere. immer dem größenwahn eines anderen entsprechen zu wollen. doch nie wirklich angenommen zu werden. ein studium, geldsorgen, überarbeitet, nicht genau wissen wohin es gehen soll. immer wieder ablehnung. und dann das vermeintliche große glück, für das ich so viel gab. eine beziehung die mich dann aber so sehr verängstigte, dass ich weglief und nicht gehalten wurde. vertraute und es nicht gesehen wurde. immer die starke sein, immer gebend, nicht wissen wie es ist anzunehmen, vollkommene überforderung im job nebenher immer worte von größenwahnsinnigen die mir sagten wie und was ich zu sein hätte und ich tat es. habe mich selbst verloren. und selbst da wurde es mir nicht gelassen. wurde mir andere gründe in den mund gelegt, wurde mir gesagt wie ich zu sein hätte. worte die tief verletzten und alles noch schlimmer machten. dann der total kontrollverlust. ich denke das waren bei mir die ursachen.
ege0804
Beiträge: 436
Registriert: 13. Aug 2004, 17:31

Re: Auslöser der Depression - was war eurer?

Beitrag von ege0804 »

hallo flocke,

die frage psychisch oder physisch füllt ja ganze bibliotheken. eine sehr religiöse frage. ähnlich wie die frage, welcher gott nun der bessere ist. wir werden sie nicht beantworten können

natürlich hat psychotherapie ihre berechtigung, für einen überschaubaren zeitraum, und mit klaren therapiezielen, wie in der verhaltenstherapie.

ich halte garnix davon, über jahre hinweg von einer heilslehre zur nächsten, von einem therapie-gura zum nächsten zu gehen.

eine wirklich gute selbsthilfegruppe, gute freunde, können (müssten es sogar) nach einer erfolgreichen therapie sicherlich gut den therapeuten ergänzen oder ersetzen.
vieles was in therapien gelernt wird sollte durch alltagsarbeit fortgesetzt werden

aber psychotherapie kann auch abhängig machen. vielleicht steckt da auch ein wirtschaftliches interrese dahinter. ich kenne kein therapiekonzept, z.b. bad herrenalber model, das seine kunden nicht langfristig an sich zu binden versucht. wie bei der pharmaindustrie auch.

gruß
lowrider60sec

Re: Auslöser der Depression - was war eurer?

Beitrag von lowrider60sec »

>>aber psychotherapie kann auch abhängig machen. vielleicht steckt da auch ein wirtschaftliches interrese dahinter. ich kenne kein therapiekonzept, z.b. bad herrenalber model, das seine kunden nicht langfristig an sich zu binden versucht. wie bei der pharmaindustrie auch.>>

Richtich!!!! Ich wünschte, diese "Gefahr" würden mehr Depris erkennen.

>>natürlich hat psychotherapie ihre berechtigung, für einen überschaubaren zeitraum, und mit klaren therapiezielen, wie in der verhaltenstherapie.>>
Ganz deiner Meinung

>>vieles was in therapien gelernt wird sollte durch alltagsarbeit fortgesetzt werden>>
Möglicherweise liegt da der Hase im Pfeffer. Es geht darum, das Gelernte zu verinnerlichen !!!und nicht auf den nächsten "Absturz" zu warten, und dann wieder in den Therpie-Kreislauf einsteigen.

lowrider
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