Seroquel Prolong® erhält neue Zulassung

[DYS-]

Ärzte Zeitung, 14.10.2010


Seroquel Prolong® erhält neue Zulassung

WEDEL (eb). Wie das Unternehmen AstraZeneca mitteilt, hat das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) Quetiapin Fumarat (Seroquel Prolong®) für die Behandlung von Patienten mit depressiven Erkrankungen (Episoden einer Major Depression) als Zusatztherapie bei Patienten zugelassen, die unzureichend auf die Monotherapie mit einem Antidepressivum angesprochen haben.

[delphi]

Hi,

des macht man doch schon auch ohne die Zulassung seit Jahren in Kliniken.
Glaube für die Generalisierte Angststörung sind auch Zulassungsstudien durchgefürt worden.

Gruß

[steppenwolf1]

Hi dys,

ich nehme auch Seroquel seit einiger Zeit, was ist an Prolong besonderes ? Und wieso hat das keine Zulassung gehabt ?

Grüße, wölfin

[heinrich12]

Hallo Wölfin,

ich finde im Beipackzettel gerade nichts, aber ich meine, dass Seroquel bisher nur bei bipolaren Depressionen zugelassen war, nicht bei Major Depression.

Viele Grüße
Sonnenstrahl

[jolanda]

Hi!

Ich habe nicht nur unzureichend auf Antidepressiva angesprochen, sondern gar nicht.
Ich wurde schon 2005 auf Seroquel eingestellt, später auf Seroquel prolong. Es gab nie Probleme, das auch ambulant weiter zu bekommen - auch als es die Zulassung für bipolare Erkrankungen noch nicht hatte.
Ich glaube meine frühere Psychiaterin hat mir dann einfach mal eine Depression mit psychotischen Symptomen angedichtet und dann ging das klar.
Einmal, als ich ihr beschrieb, wie es mir geht, murmelte sie auch was von psychosenahen Zuständen. Was ich damals nicht nachvollziehen konnte.
Leider hatte die Antidepressive Wirkung aufgehört. Deshalb habe ich es abgesetzt. Jetzt nehme ich wieder das normale Seroquel aber ganz niedrig dosiert, vorallem zum schlafen und es stellt meine doch sehr seltsamen "Denkstörungen" ab (die ich diesmal wirklich als psychoasenah empfand - zumindest nach dem, was Betroffene von Psychosen so beschreiben).

Warum sollte Seroquel und Seroquel prolong eigentlich unterschiedliche Zulassungen haben?

LG, jolanda

[DYS-]

Bisher waren die Anwendungsgebiete:

• Behandlung der Schizophrenie, inklusive
Prävention gegen einen Rückfall bei stabilen
Schizophreniepatienten, die bereits
auf Seroquel Prolong eingestellt sind.
• Behandlung von bipolaren Störungen:
zur Behandlung von mäßigen bis
schweren manischen Episoden bei
bipolaren Störungen
zur Behandlung von schweren depressiven
Episoden bei bipolaren
Störungen
zur Prävention von Rückfällen bei Patientenmit
bipolaren Störungen, deren
manische oder depressive Episode
auf Quetiapin angesprochen hat.

Neu hinzu gekommen ist anscheinend :


• Behandlung depressiver Erkrankungen
(Episoden einer Major Depression) als
Zusatztherapie bei Patienten, die unzureichend
auf die Monotherapie mit einem
Antidepressivum angesprochen haben


zulassungsüberschreitenden Anwendung von Seroquel Prolong (Off-Label-Use ) war aber wohl häufig zu beobachten.

Ich selbst empfinde das retadierte Seroquel (Prolong) als nicht so müde machend.

Caro oder Doc, wenn ich jetzt Quatsch geschrieben habe, bitte korrigieren.

[Caroline1]

liebe dys,

ich glaube, du hast das alles richtig beschrieben

seroquel bzw quetiapin ist an sich ein sogenanntes atypisches neuroleptikum, also keine substanz die ursprünglich für die behandlung von depressionen enwtickelt und angedacht wurde. daher gab es eben zuerst auch keine zulassung für die behandlung von depressionen.

man hat aber im laufe der zeit festgestellt, dass es auch sehr gut antidepressiv wirkt. daher hat es jetzt OFFIZIELL auch die zulassung für die behandlung von depressionen bekommen.

dass es vorher schon vielen depressiven patienten verschrieben wurde, ist auch eine tatsache. man nennt solche verschreibungen eben dann "off-label-use", also jenseits der offiziellen zulassungen.

in deutschland ist die geschichte off-label relativ streng geregelt im vergleich mit anderen ländern. es geht dabei u.a. auch um verantwortung, die verschreiber tragen müssen im falle von unerwünschten nebenwirkungen. dass sich da ärzte absichern wollen, kann ich persönlich sehr gut verstehen.

es gibt halt gewisse regeln und möglichkeiten, wie ein arzt ein medikament off-label verschreiben kann, aber nicht jeder ist bereit, dieses auch zu tun, was ich wie gesagt auch nicht verurteilen würde.

einen schönen sonntag wünscht

caroline

[steppenwolf1]

Danke für Eure Beschreibungen !

[delphi]

Hi,

also wenn ich mich recht entsinnen kann habe ich gelesen dass eben Seroquel aufgrund der doch deutlicheren "möglichen" Nebenwirkung trotz der Wirksamkeit die Zulassung für die Major Depression eben NICHT erhalten hat. Kann auch sein dass ich mich täusche.

Abgesehen davon wird es wie auch andere z.B Zyprexa als Augmentation schon seit Jahren zu SSRI bei Depressionen und auch bei generaliesierten Ängsten oder allgemein Ängsten die eben alleine nicht in den Griff zu bekommen sind eingesetzt.

Gruß

Delphi

[steppenwolf1]

Hi,

jetzt hab ich doch nochmal eine Frage. Mein Doc meinte ja, die Prolong Variante gibt über den Tag verteilt den Wirkstoff ab. Wie lange wirkt das denn seit Einnahme ? Sind es wirklich 24h oder kürzer ?

Grüße, wölfin

[Mümmelchen]

Guten morgen Wölfin,
eigentlich sollte es über 24h gleichmäßig ausgeschüttet werden. Die Halbwertszeit liegt bei 12h. Meiner Erfahrung nach hat es so nach 4h bei mir die stärkste Wirkung, ich werde müde. Bei mir wirkt es laut meiner Ärztin vermutlich nicht über 24h, deshalb nehme ich 3 mal am Tag Seroquel prolong in unterschiedlicher Dosierung.
Lg Sonne09

[steppenwolf1]

Hi Sonne,

ja, ich nehme es abends und hab aber das Gefühl, dass die Wirkung nachmittag gegen Abend nachläßt. Da muss ich wohl noch mal meinen Arzt fragen.

Vielen Dank!

wölfin

[steppenwolf1]

Genauso wie Du nicht verstehst, dass es bei jedem individuelle Wirkungen und Nebenwirkungen haben kann.
Mich würde interessieren, ob Du das mit grauen Zellen belegen kannst ? Hast Du vllt. einen Link ? (am besten zu einer seriösen Quelle .. )
Dann hätte deine Argumentation sogar Hand und Fuß.

edit: vllt. könnte ein Experte dazu was sagen ? Ist es richtig, dass Psychopharmaka Krebs begünstigen können ? Ich hatte nach Risperidon-Einnahme sehr stark erhöhten Prolaktinspiegel, ein Hormon welches Tumorwachstum zu begünstigen. Oder das Schlaganfalls-Risiko ? Nach wieviel Monaten sollte man absetzen, auch wenn unterschwellig noch Symptome da sind ?
Das dumme an der Sache ist, dass ich ohne Medikamente nicht lebensfähig wäre, auf der anderen Seite, will man auch keine Nebenwirkungen.

[hap]

gelöscht, da ich anscheinend einen Fehler machte

[steppenwolf1]

[hap]

Hallo Wölfin,

deine Löschung irritiert mich. Habe ich aus deiner Sicht was Falsches geschrieben?

Weißt du, mir fällt es oftmals schwer etwas zu schreiben. Das ist vielleicht nicht auf Anhieb erkennbar. Aber es ist so.

Sollte ich nun schon wieder ins Fettnäpfchen getreten sein, obwohl ich ja frei schrieb, dann lösche ich dies natürlich. Mit einem kurzen Hinweis, so dass keine Verwirrung für andere entsteht.

Ich möchte dich bitten mir das kurz zu erläutern, weshalb da hinter meinem Post nun ein leeres von dir steht.
Danke.

P.S.: Da keine Antwort von dir kam, habe ich meinen Beitrag gelöscht und bitte um Entschuldigung, falls ich was Falsches schrieb. Provokant oder aggresiv war es auf jeden Fall nicht. Sondern meine Erfahrung und Schilderung.

Das war es und nochmals Entschuldigung an die Mitlesenden.

[steppenwolf1]

Hi Hap,

nein, nein. Duhattest nichts falsch gemacht. Ich hatte einen Fehler gemacht.

Grüße, wölfin

[Nico Niedermeier]

Das Posting von maria leider fachlich nicht korrekt und schlicht falsch, deswegen habe ich es gelöscht:-)
Beste Grüße
N. Niedermeier

[steppenwolf1]

Hallo Herr Dr. Niedermeier,

jetzt hab ich gestern abend noch irgendwelche Studien im Internet dazu gesucht und hab das Seroquel gestern abend und heute morgen weggelassen. Ich weiß auch nicht, ich nehme Trizyklisches AD, da heisst es auch 84% erhöhtes Diabetesrisiko, dann Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bei Wiki steht sogar, dass es Brustkrebs auslösen kann. Aber es hilft mir gegen die extreme Unruhe und auch gegen wahnhafte Ideen, Krebs zu haben oder dass das Leitungswasser vergiftet ist.
Zum Seroquel bin ich auf folgende Links gestoßen ... und frage mich, ob das haltlos ist ?

http://www.antipsychiatrieverlag.de/art ... glaube.htm

Klar, es heisst antipsychiatrie. Ob das Leute sind, die nicht wissen wie man leiden kann und selbst nie solche Erfahrungen gemacht haben ? Ist ja eignetlich auch keine wissenschaftliche Studie, ist aber so geschrieben, als wären das bewiesene Erkenntnisse.

Viel Grüße, wölfin

[Caroline1]

hallo steppenwolf,

will dir ein paar kurze anmerkungen schreiben.

hatte dieses seltsame posting von xy(mia?) auch noch gelesen, aber keine zeit, eine antwort zu schreiben, und das hat sich ja jetzt durch die löschung von dr. niedermeier auch erübrigt.

zu deinem letzten posting: trizyklika können tatsächlich herzkreislaufbedingte nebenwirkungen auslösen. daher werden sie zb bei älteren patienten mit viel mehr zurückhaltung verschrieben, da solche menschen oft schon unter herzkreislauf-krankheiten leiden. aber wenn du das trimi nimmst und gut verträgst (und dein verschreibender arzt dich regelmäßig sieht und dies alles im auge behält) muss es überhaupt nicht zwangsläufig zu gravierenden problemen damit kommen.

was das diabetes-risiko angeht: bedenke einfach, dass trizyklika desöfteren zu einer gewichtszunahme führen. alleine diese erhöht bereits das risiko, an diabetes zu erkranken. so gesehen erhöht logischerweise die einnahme eines TZ auch das diabetes-risiko.

aber: es ist immer eine frage der zahlen. nimmst du wegen trimi 2 kilo zu, so ist dadurch dein diabetesrisiko bestimmt nur unwesentlich erhöht. nimmst du aber 20 kilo zu, so ist dein risiko weit mehr erhöht. wobei ein risikowert an sich noch nicht besagt, dass der effekt auch tatsächlich eintreten wird.

in andern worten: alles ist relativ und lasse dich nicht von statistiken, die sich bekanntlicherweise auch in jede richtung verbiegen lassen, kirre machen.

ich wünsche dir alles gute!

caroline

[steppenwolf1]

Hi Caroline,

vielen Dank für Deine Anmerkungen ... du hast ja recht. Ich war früher überhaupt nicht so, seit meinem hypochondrischen Wahn letztes Jahr, bin ich so schrecklich .... ich war vorher das blanke Gegenteil von hypochondrisch. Ich weiß, dass viele wohl auch darüber lachen und sagen, ja, guck hin, der Hypochonder ....
Aber es war auch einfach, weil sich der Körper so unglaublich schrecklich anfühlte, dazu kam der starke Gewichtsverlust etc. etc. ... es war schwierig damals das Risperidon überhaupt zu nehmen, aber es half auch ein bisschen gegen die Anspannungszustände. Ich musste nur wie oben erwähnt absetzen ... jetzt habe ich Seroquel und hatte nochmal eine Verbesserung meines Zustandes ... und es wirkt bei mir auch nicht so sehr sedierend wie andere das berichten, dass ich den ganzen Tag schlafe ...

Es ist so zwispältig ... die Medikamente helfen mir sehr, auch gegen das wahnhafte ... und da ist die große,große Angst wieder abzurutschen ...

Es beruhigt schon, dass der Doc schrieb, dass die Infos von Mia schlichtweg falsch sind ....

Nicht so viel grübeln

Ich wünsch Dir einen schönen Sonntag

wölfin