Wer schaut noch Nachrichten ?

[Kodiak]

Hallo Corinna,

ich habe den freiwilligen Verzicht auf die Medien mit einem Klinikaufenthalt verbunden. Das war eine Psychotherapie. Fernsehen gab es nur auf Anfrage und sehr begrenzt. Ich hatte darauf auch keine Lust.
Ich wollte nur noch das wahrnehmen, was sich innerhalb der Klinikmauern abspielte. Jegrößer dieser Zeitraum wurde, um so wohltuender empfand ich den Verzicht. Schwerer fielen mir dann aber die Kontakte nach aussen zu halten. Dinge, die erledigt werden mussten (Arbeit, KK, Ämter) waren etwas, was schnell hinter sich zu lassen sein sollte. So fremd und weit weg. Das Leben hat sich irgendwie auf einen anderen Bereich fokussiert.
Das war im Frühjahr 2009 und ich erinnere mich daran, dass ich von dem damaligen Amoklauf an einer Schule erst in der Gruppenstunde erfuhr.
Ich denke, man kann viel ablegen. Nur, etwas informiert sollte man sein. In seinem eigenen Interesse und gerade in dieser Zeit, in der niemand einem die Rechte hinterherträgt.
Ich würde sagen, weniger ist mehr.

Liebe Grüße

Dietmar

[freebird]

Hallo Dietmar,

ich habe mir vorgenommen, nur noch die Tageschau anzugucken und keine Polittalks, Sondersendungen mehr.

Auf meine Lieblingsserien kann ich noch nicht verzichten.

Naja, auch die längste Reise beginnt schließlich mit dem ersten Schritt

[Zarra]

Hallo Corinna,

(mal schauen, ob ich meinen Text zumindest so ungefähr ein zweites Mal zusammenbekomme, habe ihn gerade beim Zurückblättern etc. (! ... selbst schuld) verloren - grrr, find' ich total ätzend. - P.S. ... gar nicht so einfach ... es scheinen mir auch Teile zu fehlen, hm-grr ...)

Weißt Du, Fernsehen an sich ist ja nichts Schlechtes - eher eine tolle Erfindung -, es ist eher die Frage, wie man es (be-)NUTZT, bzw.: Wer be-NUTZT wen? Und es ist die Frage, wie das Angebot ist/sich entwickelt. - Ich weiß auch nicht, ob ich den Fernseher abschaffen würde, wenn ich einen hätte; vermutlich nicht; so wie es mir jetzt zuviel wäre, einen Platz für ihn in der Wohnung zu finden. Manchmal vermisse ich auch die kurze Information. Und als ich in einem winterlichen (lange Abende!) Langlaufurlaub in der Schweiz war, habe ich das Fernsehangebot auch echt genossen (!) und einige "Bildungslücken" zumindest etwas gefüllt (wie sehen hautzutage Fernsehkrimis aus? - u.a.), wobei die mehr- und schwyzersprachige Schweiz da ja auch noch etwas "Erheiterungen" und Erfahrungen zu bieten hat.

Die Frage ist: Was brauche ich (jetzt) WIRKLICH? - Und das kann auch mal fernsehdargebrachte Information sein oder sonst irgendwie genau das, was das Fernsehen zu bieten hat. Es kann aber halt auch EIGENTLICH etwas ganz anderes sein ...

Ich habe zwar solch eine Klinikerfahrung (nicht die genannte Klinik), doch ich denke, daß das bei mir einfach überhaupt nicht ins Gewicht fiel. Außerdem sehe ich eine Klinikzeit als etwas ganz, ganz anderes als Alltag. Es kann supersinnvoll sein, einige Wochen (oder sogar Monate) gar nichts von der Außenwelt mitzubekommen. Doch wir leben in dieser Außenwelt und müssen uns, zumindest mehr oder weniger, mit ihr auseinandersetzen. Da stimmen dann kormoranins Beobachtungen sehr.

Herzlich (und genervt, s.o.) Zarra

[freebird]

Liebe Leute,

Ich bin beeindruckt über die vielen konstruktiven Rückmeldungen und auch unheimlich dankbar.

Ich werde, wie in meinem letzten Posting, beschrieben, eine Zeit lang mal ohne Polittalk und Sondersendungen zu jeder Katastrophe meiden.

Gestern z.B. habe ich mir sie auch nicht zu den Morden an den beiden Teenagern angeschaut.

Sagen wir mal, ich gebe mal Rückmeldung dann in zwei Wochen.

Bis dahin alles Liebe an Euch

Grüße
Corinna