Therapie abbrechen ???

myself
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Therapie abbrechen ???

Beitrag von myself »

Hallo, ich brauche mal Rat von einer(m) Betroffenen: vor 2 Jahren war ich in einer Klinik-Depressionen-Dissoziativität-habe danach mein Leben "umgekrempelt". Mit viel Bauchweh-Trara, medikamentöser und therapeutischer Unterstützung habe ich mich scheiden lassen und bin trotz meiner beiden Kids in meinen Beruf zurückgekehrt. Leider hat mein Körper wohl einiges nicht verkraftet-mein Immunsystem ist im Mai nach einer Infektion komplett zusammengebrochen-ich wäre beinahe an einer Blutvergiftung gestorben-bin abgemagert und leide heute noch unter Durchfall etc.-Der Internist meint, es wäre psychisch bedingt-und dass obwohl ich immer noch Therapie mache. Irgendwie komme ich überhaupt nicht mehr auf die Beine-jetzt hatte ich wieder eine Therapie-Stunde und nach dieser fühle ich mich nur noch schlecht-ausgrenzungsgefühle, weinattacken mitten am Tag, schlafstörungen, langsamkeit-bis zur betäubung-sprachstörungen usw. und das obwohl ich derzeit urlaub habe, umgezogen bin und endlich beginne meine Wohnung und mich wieder "auf die Reihe" zu bekommen. Vielleicht sollte ich mit dieser Therapie aufhören ? Kann man "übertherapiert" werden ? oder läuft dieses besch.... Leben nur noch so schief? Ich kann doch nicht mein Leben lang immer in dieser Vergangenheit "rumkramen" und meine vertrackten "Vater-bzw. Männer-beziehungsprobleme" bearbeiten ?? Gibt es eine Lösung ? Vor allem auch akut ? Ich muss "funktionieren"-meine Kids brauchen mich. Danke für eine Antwort.
Michaela
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Beitrag von Michaela »

Liebe Amica, erst mal, gut daß Du hier bist. Hier gibt es so viele Menschen, die Dich sehr gut verstehen können. Ich glaube nicht, daß es gut für Dich wäre, die Therapie abzubrechen. Schon gar nicht, wo es Dir doch so schlecht geht. Eine Frage, Amica, wann hast Du das letzte mal etwas für DICH getan? Ich habe das Gefühl, daß es schon sehr lange her ist. Willst Du ein wenig erzählen, ich würde mich freuen. Liebe Grüße, Michaela
Anna24

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Beitrag von Anna24 »

hallo amica, "übertherapiert"...hm... wie lang machst denn die therapie schon? krisen innerhalb einer therapie gibts unter umständen desöfteren, ich kann da ein lied von singen. die frage ist halt, inwiefern dich eine solche krise weiterbringen kann und das kann man letztlich erst hinterher beurteilen. du kannst solche fragen immer auch mit deinem therapeuten besprechen. nach dem, was du schreibst: könnte es sein, dass du dich überforderst? funktionieren zu müssen macht sehr viel druck, vor allem, wenn man es ohnehin kaum noch oder gar nicht mehr tut. mir hat es sehr geholfen, als mein arzt mir sagte, dass ich sowieso nicht mehr funktioniere, und daher sowieso hilfe annehmen müsste. was mir jetzt noch "pragmatisch" einfällt: in göttingen und bielefeld gibt es kliniken, die sich gezielt mit dissoziation und traumatherapie beschäftigen und - nach allem was ich gehört und gelesen habe - sehr sehr gut sind. beide haben eine warteliste, aber das sollte sich lohnen. in der regel dauert das ganze dort etwa 12 wochen. ich wünsch dir was, und lieben gruss, anna.
myself
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Beitrag von myself »

Hallo Michala-Hallo Anna, danke für Eure lieben Nachrichten-ja Michaela ich glaube, Du hast recht-zunächst ist es einfach positiv, dass ich diese Seiten hier gefunden habe und endlich mal den Mut gefasst habe zu posten. Die Frage wann hast Du letztes Mal was für Dich getan kann ich leider nicht beantworten-denn ich weiß ja nicht, was das ist, was für "mich" zu tun. Dissoziativiät bedeutet: ich bin viele Personen-immer angepaßt an mein jeweiliges Umfeld/Partner etc.-unbewußt spüre ich immer wieder mal, was mir gut tut, was ich gerne machen würde-und ich mache das auch--aber ich muss auch funktionieren-ob ich will oder nicht-meine Kids, mein Job,mein Partner-überhaupt das ganze Leben fordert ja ein gewisses Mass an funktionieren. Weisst Du Anna, mir ging es ähnlich wie Dir-vor ca. 5 Jahren sagte mein Hausarzt, dass meine körperlichen Beschwerden mit Darmentzündungen psychisch bedingt sein könnten-daraufhin habe ich eine Gesprächstherapie-aber in sehr "lockerer" Form begonnen-bin dann in eine Mütterkur, um dort festzustellen: halt das ist gar nicht mein Leben, dass ich lebe. Als ich zurück war habe ich aktiv versucht was zu ändern-leider war mein Exmann nicht sehr kooperativ-und das hat mich in die tiefsten Tiefen gestürzt-von jetzt auf nachher ging "nichts" mehr-ich habe nicht mehr funktionieren können. Aber ich habe gekämpft-ich wollte keine Depressionen haben-habe Medikamente bekommen, wieder abgesetzt-war suizidgefährdet-mich gegen eine Klinik gesträubt um dann nach einem 3/4 Jahr Kampf doch zu gehen. 9 Wochen war ich dann insgesamt dort-es war die schrecklichste und zugleich schönste Zeit in meinem Leben. Dann kam ich "nach Hause" und habe mein Leben umgekrempelt. Seitdem bin ich auch in therapeutischer Behandlung-immer mal wieder auch medikamentös. Allerdings bekam ich auch schon zu hören: Sie sind doch völlig normal-leben sie einfach. Wie geht leben ? Anna ich glaube Du hast recht-es gibt mit Sicherheit sehr gute Kliniken-aber lernt man dort auch "dickhäutiger" zu werden ? Was mache ich mit meinen Kindern dann? Und Klinik ist einfach nicht das "normale" Leben ? Ich will mich ja nicht verstecken. Und was ist mit diesem ganzen "alten" Kram Michaela? Diese Mißbrauchsgeschichten ? Wie lange muss ich das noch mit mir rumtragen-immer das Gefühl zu haben, doch wieder zu versagen? Nicht beziehungsfähig zu sein. Habt ihr Kontakte ? Könnt ihr Freundschaften pflegen ? Wie macht man das ? Kann sich jemand vorstellen, dass ich manchmal die einfachsten Dinge des Lebens einfach nicht "weiß"-es aber meinen Kindern vermitteln muss ? Und dabei hilft mir auch meine Therapeutin nicht-im Gegenteil-im Moment habe ich eher das Gefühl, sie quält mich mit ihren "näheübungen"-die ich nicht ertragen kann. Vielleicht sollte ich doch einfach abbrechen und "die Zähne" zusammenbeißen. Ich möchte auch nicht mehr zu hören bekommen, dass ich eben ein sehr sensibler, wertvoller Mensch bin-das will ich gar nicht, ich will meine Arbeit tun-Freude an meinen Kindern haben, Freundschaften pflegen-einfach "normal" sein? Habt ihr das manchmal auch? Nochmals vielen, vielen lieben Dank an Euch beide-es hat schon gut getan mir das mal der "Seele" zu schreiben-wer versteht das sonst? Liebe Grüße Amica
Anna24

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Beitrag von Anna24 »

liebe amica, schau doch mal unter http://www.fachklinik-furth.de/sachs.htm da findest du einen vortrag von ulrich sachsse, das ist der oberarzt der klinik in göttingen, über die arbeitsweise in dieser klinik. gruss, anna
Michaela
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Beitrag von Michaela »

Liebe Amica, kein Mensch kann nur funktionieren. Wir alle hier haben diese Erfahrung schon machen müssen. Kannst Du Dir irgend etwas vorstellen, was Du persönlich gerne tun würdest? Und zwar nur Du, nur für Dich? Egal, wie groß oder klein dieser Wunsch wäre. Deine kids brauchen Dich, ja, das stimmt unbedingt. Ich weiß, was Du meinst, kenne Deine Gefühle. Jahrelang dachte ich auch immer nur ans Funktionieren, fühlte, als ob ich es nicht wert wäre, selbst Wünsche zu haben. Amica, wenn Du es im Moment noch nicht für Dich tun kannst, vielleicht könntest Du Dir vorstellen, es für Deine Kinder zu tun? Ich meine, zu versuchen, für Dich etwas zu tun. Deine Kinder merken ja, daß es Dir schlecht geht. Sie werden Dich wahrscheinlich kaum lachen sehen. Das kann sich ändern, Amica. Nicht von heute auf morgen, habe Geduld. "Aber ich habe gekämpft-ich wollte keine Depressionen haben-habe Medikamente bekommen, wieder abgesetzt" Wenn ich es richtig verstehe, hast Du die Medikamente eigenständig abgesetzt. Mache das bitte nicht mit Deiner Therapie. Und bitte, Amica, versuche neben der Therapie und Deinen Funktionen auch ein eigenes Leben aufzubauen. Vielleicht einfach mal spazierengehen, mit einer Freundin ins Cafehaus, einen Kurs besuchen,......es gibt da sehr viele Möglichkeiten, Dein eigenes Leben zu finden. Was mit dem "alten" Kram ist, Amica, da wäre ich ein (NOCH?) schlechter Ratgeber. Ich kann im Moment auch erst ahnen, was damit geschehen soll. Es wird auf jeden Fall ein Teil unseres Lebens bleiben. Man kann ja nichts rückgängig machen, sondern nur lernen damit zu leben. Und das ist ja auch schon ganz viel. Warum glaubst Du, versagt zu haben, Amica? Willst Du es erzählen? Ja, ich habe Freundinnen. Diese sind zum Teil durch meine Kinder entstanden...Sandkisten-Mütter-Freundschaft, Mutter vom besten Freund meines Sohnes - Freundschaft, Freundin meiner Freundin - Freundschaft, noch einige Cafe-Freundschaften. Meine beste Freundin habe ich in einem Kurs kennengelernt. Wir büffelten zusammen und verstanden uns auch so sehr gut. Aber keine davon ist von mir ausgegangen. Ich wollte es gern, hatte aber nie das Gefühl den Wert einer Freundin zu haben. Wäre mir anmaßend vorgekommen. "Kann sich jemand vorstellen, dass ich manchmal die einfachsten Dinge des Lebens einfach nicht "weiß"-es aber meinen Kindern vermitteln muss ?" Ja, genau dieses Problem nagt auch ständig an mir. Aber ich weiß auch, daß es immer nur KLEINE SCHRITTE sind, die mich ans Ziel bringen. Und an diesen kleinen Schritten werde ich nicht aufhören, zu arbeiten. Jeder dieser Schritte bringt Dich ein Stück näher ans Ziel. Und wenn es Dir auch mal wieder schlecht geht, kann das auch heißen, daß Du einen zu großen Schritt versucht hast. Vielleicht so wie jetzt? Darum finde ich, daß die Therapie abbrechen ein Schritt zurück wäre. Das solltest Du Dir bitte ganz gut überlegen. Kannst Du Dir vorstellen, etwas von Deiner Therapie mit ins Leben zu nehmen und dort einzubauen? Irgendetwas davon. Das wäre sicher ein Riesenschritt. Ich wünsche Dir den Mut dazu. Möchtest Du schreiben, wie es Dir inzwischen geht? Ich würde mich freuen, wieder etwas von Dir zu hören. Liebe Grüße, Michaela
myself
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Beitrag von myself »

Liebe Michaela, ich kann Dir gar nicht sagen wie gut es mir tut, dass Du Dich für mich engagierst. Vielen lieben Dank-ich bin sehr froh, dass ich mich "aufgerafft" habe hier zu posten. Im Moment geht es mir wieder etwas besser-zum einen sicherlich wegen des Forums hier und zum anderen habe ich mir am WE eine "Pause" gegönnt. (ich wäre sonst wirklich übergeschnappt) Heute arbeitet mein Verstand wieder ganz gut und ich kann viele Deiner Vorschläge einfach bejahen. Ich freu mich für Dich, dass Du Freundinnen hast und vielleicht kann es ein Ziel für mich in meiner Therapie sein, mich auch real jemandem anderen "zuzumuten". Mal sehen. Ich werde mir über Deine Einwände die Therapie abzubrechen nochmals intensiv Gedanken machen. Allerdings geht es mir jetzt so gut, dass ich einfach nicht wieder in dieses emotionale "Loch" fallen will. Über die Vergangenheit nur soviel: sie lässt sich nicht ändern, aber sie kann unser heutiges Leben unbewußt immer wieder und wieder beeinflussen-positiv wie negativ. Bei näherer Betrachtung verlieren aber die negativen Erlebnisse-Ereignisse und können einen dann nicht mehr so quälen.Deshalb halte ich eine "Bearbeitung" bestimmter Ereignisse zur innerlichen "Verarbeitung" eigentlich schon für sinnvoll. Aber diese "Bearbeitung" bringt einen manchmal einfach an die "grenze". Ich würde gerne ausführlicher mit Dir darüber diskutieren. ?? Nochmals vielen lieben Dank-ich muss nur leider schlafen, denn ab morgen hat mich mein ganz normaler "Alltags-Wahnsinn" wieder. Ganz liebe Grüße Amica
myself
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Beitrag von myself »

Liebe Anna, vielen Dank für den Link, der Vortrag ist wirklich sehr aufschlussreich. Ich werde mich wahrscheinlich doch nochmals näher mit diesem Thema beschäftigen. Danke. Liebe Grüße Amica
Anna24

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Beitrag von Anna24 »

gern geschehen, amica.
Michaela
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Beitrag von Michaela »

Liebe Amica, ich kann Dir momentan leider nicht richtig antworten. Es geht mir nicht sehr gut. Aber ich gebe nicht auf! Verstehst Du? ;-) Ich weiß ja, daß wieder bessere Tage kommen. Bleibe bitte trotzdem hier. Schau Dich doch ein bißchen in den verschiedenen threads um, es gibt dort so viele liebe Menschen, mit denen Du Dich austauschen kannst. Bis später! Liebe Grüße, Michaela
Uta
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Beitrag von Uta »

Liebe Michaela, habe gerade dein posting an Amica gelesen.Es tut mir sehr leid,dass es dir schlecht geht.Ich schicke dir auf diesem Weg ganz viel Kraft und Sonnenschein.Ich denke an dich. Ganz liebe Grüsse Uta
Michaela
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Beitrag von Michaela »

Danke, Uta.....es tut sehr gut. Auch Dir ganz liebe Grüße, Michaela
myself
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Beitrag von myself »

Liebe Michaela, ich wünsche Dir, dass Du ganz schnell wieder aus dem dunklen ins helle gehen kannst-viel Kraft und den Mut daran zu reifen. Danke für Deine Unterstützung - ich sehe gerade wieder etwas "Himmel" über meinem "Loch" und ich werde meine Therapie weitermachen, auch wenn ich weiß, dass jetzt eine "Hölle" auf mich zukommt-sonst bin ich jedoch nie beziehungsfähig und lerne zu vertrauen-geschweige denn ich selbst zu sein. Liebe Grüße Amica
Michaela
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Beitrag von Michaela »

Liebe Amica, DANKE, für Deine Wünsche! Ich freue mich sehr für Deine Entscheidung und daß es Dir wieder etwas besser geht. Ich kann Deine Kraft und Deine Entschiedenheit spüren, diesen Weg zu gehen. Alles Gute, Amica, ich würde mich freuen, wieder von Dir und Deinen Weg zu hören. Möchtest Du wieder hier schreiben, wie es Dir geht? Ganz liebe Grüße, Michaela
susan
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Beitrag von susan »

Ihr Lieben alle in der heutigen Therapiestunde stellte sich heraus, das es nun 3 Wege gibt.... -die jetzige VT weiterzumachen - das bedeutet Konfrontation mit den Ängsten - geht zur Zeit leider nicht :-( ====Sackgasse -wenn es sich zeigt, das sich nichts verändert, eine Pause einlegen mit der Therapie -Wechsel zur analytischen Therapie Alle 3 Möglichkeiten machen mir Angst, denn - die Angst überwinden geht zur Zeit nicht - ohne Therapie würde mir ein wichtiger Halt fehlen - wie soll ich auf die Schnelle einen neuen Therapeuten finden, und wer sagt mir, ob die analytische Therapie überhaupt was bringt? Hat jemand von euch Erfahrung mit dem Wechsel von VT zur analytische Therapie? Wird beides hintereinander von der Krankenkasse bewilligt? Ich bin sehr unsicher, was ich machen soll, merke aber auch, das zur Zeit ein Stillstand eingetreten ist. Ich bin in vielem blockiert und kann dadurch keine weiteren Schritte gehen... Vielleicht könnt ihr mir helfen? unsicherer Gruß Susan


I.M.
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Beitrag von I.M. »

hhhmmm... blöde situation. das erinnert mich an meine situation damals ... sehr blöde situation. ich kann dir nur sagen, was ich damals gemacht habe. ob es für dich der richtige weg ist, weiß ich nicht. kann auch in die hose gehen. (ich sollte dazu vielleicht sagen, dass ich selber psychologie studiert habe und deswegen ein bißchen vorkenntnisse habe. außerdem unendlich viel bücher gelesen, verglichen, analysiert habe.) ich habe die verhaltenstherapie auf eigene faust gemacht. in dem thempo in dem es mir möglich war. aber doch diszipliniert. außerdem hab ich meine depressive gedankenstruktur konsequent untersucht, analysiert und verändert (du erinnerst dich? in dem thread "therapie-gedanken methoden"). dazu habe ich weiter die traumabewältigungsübungen gemacht..die üblichen dinge...probleme in den safe usw.)- dazu weiter tai chi und yoga um ein körpergefühl wiederzukriegen. und jetzt mache ich sozusagen psychoanalytisch weiter, meine kindheit, alte traumata und daraus resultierende seltsame verhaltens- und denkweisen und körperliche störungen. untersuchen, empathie für mich selber erwecken und was ändern. das war und ist immer noch mein weg. versuche doch nochmal mit deiner therapeutin zu sprechen, so dass ihr irgendeine übergangslösung findet. damit du nicht völlig in der luft hängst bis du eine entscheidung treffen kannst. gruß, inka
susan
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Beitrag von susan »

Vielen Dank, Inka freue mich über jeden Tipp, weil ich ziemlich ratlos bin. Manchmal kommt es mir vor, als ginge alles wieder von vorne los und ich frage mich, was mir immer wieder die Kraft zum Weitergehen raubt. Ich habe nun eine Woche Zeit, darüber nachzudenken. Vor einem Therapeutenwechsel habe ich Angst, das wäre ein Sprung ins kalte Wasser. Die Wartezeiten sind lang und mit der Sympathie ist es auch so eine Sache. Aber an einer Übergangslösung bin ich interessiert, du hast Recht, ich könnte sie danach fragen. Dennoch will ich weiterhin daran arbeiten - weiss noch nicht wie.... - was diese Blockade in mir ausmacht. Mein Körper gibt mir genug Signale in Form von Schmerz, ich sollte wieder anfangen, mehr auf ihn zu "hören". Ich habe mich für einen Qui-Gong Kurs angemeldet, erhoffe mir davon mehr Körperwahrnehmung. Dir weiterhin alles Gute auf deinem Weg! Sehr mutig, wie du es angehst... Gruss Susan


rachel
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Beitrag von rachel »

Hallo liebe Susan! Ich hatte analytische Gesprächstherapie, und habe gleich hinterher eine Verhaltenstherapie bewilligt bekommen. Ich bin bei der analytischen in eine Sackgasse gewesen, nur konnte ich dort erstmal meine traumatischen Erlebnisse aufarbeiten. Ich musste mir halt eben einen VH Therapeuten suchen. In der zwischenzeit bekam ich regelmässig mehr Termine beim Neuro. So das ich diese Zeit gut überbrücken konnte. Jetzt wird wieder überbrückt, weil die Therapeutin schon lange krank ist, und es wird auch schon überlegt zu wechseln. Joga habe ich zehn Jahre gemacht, und mir hat es eigentlich sehr gut getan, nur bei mir ist es sinnvoll, und wurde mir geraten, etwas Sport zu machen. Ich wünsch Dir auch alles Gute, und das Du eine Lösung findest, denn ich verstehe auch, es ist nicht leicht, und ich kann mir genau vorstellen, wie Du Dich fühlst. Liebe Grüsse, Rachel
susan
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Beitrag von susan »

Liebe Rachel gut zu hören, das es in deinem Fall bewilligt wurde mit dem Therapiewechsel. Wenn ich wenigstens schon wüßte, ob das überhaupt Sinn macht... Bis jetzt hat mir die VT viel gebracht, ich falle nicht in jedem Fall wieder in die alten Muster und wir haben auch Dinge die Vergangenheit betreffend "angekratzt", und trotzdem scheint es nicht zu reichen. Die Therapeutin glaubt auch an eine zeitweilige Überforderung meinerseits, da mir die Ungewißheit den Rentenantrag betreffend ganz schön zu schaffen macht. Sie hat mir heute gesagt, das sie die Erfahrung gemacht hat, das solche Schritte sich schlecht mit der Therapie vereinbaren lassen bzw. diese "ausbremsen". Deshalb ihr Vorschlag mit der Pause... Habe ja noch eine Woche Zeit, es mir durch den Kopf gehen zu lassen. Danke für dein posting in "SHG". Ich lasse auf jeden Fall wieder von mir hören. Bis bald! Lieber Gruß Susan


Uta
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Beitrag von Uta »

Liebe Susan, kann dir leider wegen Therapiewechsel etc. nicht weiterhelfen,wünsch dir aber ganz viel Kraft egal wie du dich entscheiden wirst. Schicke dir ein paar Sonnenstrahlen und liebe Grüsse!! Uta
susan
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Beitrag von susan »

Liebe Rachel, liebe Uta und alle, die's interessiert.. Ich komme gerade von der Therapiestunde. Ich hatte nun 1 1/2 Wochen Zeit, mir zu überlegen, wie es mit der Therapie weitergeht. Ich habe mich entschieden, die Therapieart nicht zu wechseln, sondern vorerst die VT beizubehalten. Habe NULL Lust und Kraft, jetzt nach einem neuen Therapeuten rumzurennen, wieder zu warten und evtl. in der Luft zu hängen.... Es war eine anstrengende Therapiestunde. Es ging um mein Hauptproblem, das Thema "Nähe". Es wurde sehr deutlich, das der Grundstein dafür in der Kindheit gelegt wurde. Ich hatte oft selbst schon dieses Gefühl, aber es war mir noch nie so deutlich wie heute. Ich bin sehr traurig darüber, und kriege die Gefühle, die in mir hochkommen, nicht geordnet. Da ist wieder mal die Wut auf meine Eltern - kenn ich schon :-( Mitleid mit meinen Eltern? - bin mir nicht sicher....Hilflosigkeit, es jetzt in den Griff zu bekommen...Ohnmacht, weil mir alles zuviel ist... Dieser Gefühlsmix hat sich auf meinen Körper ausgewirkt, alles tat mir weh. Ich war NAH dran und kann es immer noch nicht fassen, das es SO ist, das ich es nur aushalten kann, solange ich nicht unter Menschen bin. Warum kostet es mich immense Anstrengung, was für andere zum Leben gehört, sozusagen selbstverständlich ist... Sch...!!!! Ja, die SHG und auch die Therapie - ich ackere und schufte und lande immer wieder an der selben Stelle und es tut WEH. Auf der einen Seite bin ich froh, das ich weiß, das ich nicht "Schuld" bin, auf der anderen Seite habe ich genug von alledem, ich möchte einfach nur "normal" leben. Aber was bedeutet für MICH normal zu leben? Komme mir mal wieder vor, als würde ich mich im Kreis drehen, und sicher klingt das, was ich hier schreibe, ziemlich wirr... Ich habe mich entschieden, die Therapie weiterzumachen. Da ich zur Zeit nicht soviel Kraft habe, werden die Abstände zwischen den Sitzungen größer sein. Die Therapeutin sagte mir, das ich sie jederzeit anrufen kann, wenn es mir schlecht geht...Uff...da fiel mir ein Stein vom Herzen, den Halt zu verlieren, davor habe ich Angst.. danke für's Lesen... euch einen lieben Gruß Susan Liebe Rachel, ich drück dir weiterhin die Daumen, das es mit deiner Therapie bald klappt.


rachel
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Beitrag von rachel »

Liebe Susan, so wie Du Dich entschieden hast, hätte ich mich auch entschieden. Und das Du anrufen kannst, beruhigt ungemein.Deine Sorgen oder diese Angst vor Nähe, so wie Du beschrieben hast, hat es sehr viel Ähnlichkeit mit mir. Genau wie bei Dir, ist bei mir der Grundstein in der Kindheit gelegt. Diese Angst vor Nähe ist sehr belastetend für mich, und für meine Familie. Ich hoffe sehr, bald wieder Therapie machen zu können. Ich danke Dir fürs Daumen drücken, auch ich werde Dir die Daumen drücken, das Du die Abstände zwischen den Sitzungen gut schaffst. Liebe Grüsse, Rachel
Uta
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Beitrag von Uta »

Liebe Susan, ich drücke dich mal ganz fest und denke an dich!! Ganz liebe Grüsse Uta
heike56
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Beitrag von heike56 »

Liebe Susan, auch ich kenne die Angst vor Nähe, aber gleichzeitig eine große Sehnsucht danach. Meine Mutter konnte mir nie Nähe geben, wie ich es in der Therapie nochmal ganz deutlich gesehen habe. Und mein Vater konnte es in der Kindheit auch nicht. Jetzt klammert er eher an mir. Mir geht es im Leben so, dass ich irgendwo den Wunsch habe mehr mit Menschen zu unternehmnen, mich dann aber sehr schnell überfordert fühle. Ich kann sehr intensive, nahe Gespräche mit Menschen führen, brauche dann aber auch die Distanz. Es pendelt zwischen dem Wunsch nach dauerhafter Nähe (Verschmelzung) und Angst vor Nähe. Deinen Entschluß bzgl. deiner Therapie ist der, den ich auch getroffen hätte. Ich wünsche dir ein angenehmes Wochenende! Mit vielen lieben Grüssen Heike56
nora
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Beitrag von nora »

Hallo Susan, ja, was ist "normal" Leben? Sehr gute Frage. Für mich einfach auch deshalb, weil ich vieles, was für andere normal ist, nie so erfahren haben. Der ganze Kram in Sachen Urvertrauen z. B... Das macht vieles für mich auch schwierig, muß mich hin- und wieder oft fragen, ob es mir in der einen oder anderen Situation gut geht. Und wenn nicht, wie ich es ändern kann. Ist ganz schön anstrengend alles, weil nicht, aber einfach wirklich nichts auf Anhieb und dauerhaft hinhaut. Kleine Schritte eben, auch wenn ich mir manchmal sage: Alt genug für ein paar größere Schritte biste ja schon ;-). Aber so ist es halt. Liebe Susan, mit der Zeit werden viele Dinge aber auch spannend. Und dann gibt es hin und wieder auch die Highlights, wenn ich feststelle, daß manche Dinge/Situationen nicht so negativ besetzt sind, wie es im meinem Kopf bislang verankert war. Wünsche Dir viel Kraft Herzlichst Nora
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