Anhängigkeit

e.d.
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Re: Anhängigkeit

Beitrag von e.d. »

Kodiak
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Re: Anhängigkeit

Beitrag von Kodiak »

Hallo zusammen,

ich hab hier nur mal so reingeklickt, aus Neugierde, weil ich oben schon mal geschrieben habe und dachte, das Thema sei gegessen. Nun hat mausschubser das Thema noch mal aufgegriffen, was ich gut finde, auch weil jetzt ganz andere Einstellungen zur Therapie formuliert werden.
Ich mache jetzt meine zweite ambulante Therapie.
In der ersten Therapie bewegte sich die Beziehung zum Therapeuten auf recht sachlicher Ebene. Die Frage nach Abhängigkeit wäre mir nie in den Sinn gekommen. Ich hatte ein konkretes Problem und er gab mir ein Instrument, um das zu lösen. Wir haben das auch soweit geschafft, dass man von einem Erfolg sprechen kann. Manches ging nicht. Und irgendwann haben wir aneinander vorbeigeredet. Nicht nur einmal, was ja passieren kann. Ich habe es einfach gespürt, dass da nichts mehr ging.

In meiner aktuellen Therapie, die ich als viel tiefgreifender empfinde, geht es fast nur über die emotionale Ebene. Ich spreche über das was ich fühle. Was jetzt ist und gestern war. Das, was mir in meiner Kindheit fehlte, kann sie nicht auffüllen. Aber sie hat mich empfinden lassen, was es war. Ich konnte Traumata noch einmal erleben (in einem geschützten Rahmen), um zu sehen, dass es Lösungen gibt. Sie gibt mir Rückmeldungen, mit denen ich etwas anfangen kann und wir arbeiten am Thema Abhängigkeit.

Ich finde, es ist ein klarer Vorteil, wenn man ein sehr gutes Verhältnis zum Therapeuten hat. Oder zur Therapeutin, was für mich auch ganz wichtig ist. Die Beziehung zwischen Frau und Mann ist für mich immer dabei.
Das heißt nicht, dass eine Therapie schlecht ist, wenn es nicht so ist. Das geht schon, wäre für mich aber derzeit eine Qual. Ich hätte nicht die Energie, 120km zum Therapeuten zu fahren, den ich vielleicht nicht mal mag.
Ich bin von meiner Therapeutin abhängig und irgendwann hoffe ich so stabil zu sein, ein Ende der Beziehung zu ertragen.

Liebe Grüße

Dietmar
hvwezel
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Re: Anhängigkeit

Beitrag von hvwezel »

Hallo,
ich wollte auch nochmal was dazu schreiben, weil ich den Thread ja eröffnet habe.
Bei mir ist es eine KLARE Abhängigkeit.
ich hatte nur am Anfang damit ein ganz komisches Gefühl.
Jetzt weiß ich aber, dass es vielen so geht. Und ich habe darüber auch mit meiner Therapeutin gesprochen.
Sie sagt aber deutlich, dass sie sich sicher ist, wenn ich stabiler geworden bin,( was ich z.Zt. absolut nicht bin)sich die Abhängigkeit sicher legen wird.
Ich muss aber dazu auch sagen, dass ich sonst kaum jemanden habe, wo ich mich ausweinen kann und meine wirklichen Gefühle dalegen kann.
Z.Zt bin ich in einer Tagesklinik. Stehe dort noch ganz am Anfang. Aber ich hoffe auch, dass ich lerne mich aus dieser Abhängigkeit zu lösen.
Ich kann sie mittlerweise gut akzeptieren, was vorher nicht war.
Lg
Heike
Kodiak
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Re: Anhängigkeit

Beitrag von Kodiak »

Hallo Heike,

schön, dass Du wieder hier bist!
Ich weiss nicht, was ich Dich fragen darf.

Liebe Grüße

Dietmar
hvwezel
Beiträge: 133
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Re: Anhängigkeit

Beitrag von hvwezel »

Lieber Dietmar,
lieben dank für deine Antwort.
Natürlich darfst du mich alles fragen, warum?
Lg
Heike
Kodiak
Beiträge: 428
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Re: Anhängigkeit

Beitrag von Kodiak »

Liebe Heike,

Du warst so plötzlich weg, da war zu lesen, dass Du nicht mehr schreiben sollst.
Dann las ich, dass Du in der Klinik wärest und ich habe mir schon Sorgen gemacht.
Jetzt lese ich so ein bißchen heraus, dass es Dir nicht gut geht.
Was ist passiert?

LG

Dietmar
hvwezel
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Re: Anhängigkeit

Beitrag von hvwezel »

Lieber Dietmar,
lieb, dass du nachfragst.
Ja, ich war drei Wochen in der Klinik. Aber eigentlich hat es wenig gebracht. Sie haben alles an Med. abgesetzt, hatten zwar noch ein Neues ausprobiert, das habe ich aber nicht vertragen.
Also sie haben mich dann ohne Tabletten entlassen( letzten Donnerstag) am Samstag hatte ich dann wieder eine totale Krise, sodass ich Am Abend eine , Tavor' genommen habe. Ich wäre fast wieder in die Klinik gegangen, aber wegen meiner Kinder habe ich es dann nicht gemacht.
Nun die ersten Tage in der Tagesklinik waren ganz o.k., obwohl sie mir gleich am ersten Tag gesagt haben, dass ich nicht mehr zu meiner Therapeutin gehen soll. Das hat mich in einen totalen Schock versetzt. Obwohl ich es verstehen kann.
Meine Therapeutin und ich hatten viel Kontakt. Zu den Sitzungen auch oft telef. + E- Mail Kontakt.
Und jetzt , Ohne' ist echt schwierig für mich.
Aber vielleicht ist es nach drei Tagen Tagesklinik auch noch zu früh, sagen zu können ich mache es erstmal ohne sie weiter.
So ist mein Zustand z.Zt.
Nicht gut, und meine Geduld und Kraft ist auf dem Nullpunkt,aber es bewegt sich ja was.
Wie geht's Dir?
Ich schicke dir eine virtuelle Umarmung!
Lg
Heike
hvwezel
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Re: Abhängigkeit

Beitrag von hvwezel »

lowrider60sec

Re: Anhängigkeit

Beitrag von lowrider60sec »

Hallo wira,

>>kämpfe natürlich auch dazwischen wie eine Löwin>>
Magst du mal kurz beschreiben, wie dieser "Kampf" aussieht ? Möglicherweise raubt es dir zuviel Energie .....
>>oder wie hilft man sich da selbt am besten?>>
Indem man das anwendet, was man vom Therapeuten vorgeschlagen bekommen hat - so jedenfalls handle ich es
>>Wenn man sonst niemanden zum Reden hat, und auch sonst keine Hilfe,>>
Jeder von uns findet eine Person in seinem Umfeld zum Reden - man muss nur suchen. OK, zugegeben, wenn man sozial völlig am Rückzug ist, stellt es ein Problem dar. Dennoch sollte man dranbleiben und sich nicht NUR auf die Therapiestunde fixieren.

LG
lowrider
e.d.
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Re: Anhängigkeit

Beitrag von e.d. »

lowrider60sec

Re: Anhängigkeit

Beitrag von lowrider60sec »

>>Ja, wie sieht mein Kampf aus- ich versuche Normalität in meinem Leben zu halten, d.h. ich zwinge mich jeden morgen um 5.30 aufzustehen und zur Arbeit zu fahren, dann den ganzen Tag zu funktionieren und mir nichts anmerken lassen.>>

Hallo Wira,

Ist dieser Tagesablauf nicht auch der eines nicht-depressiven Menschen ?? Denkst du, die freuen sich jeden Tag auf ihren Gang zur Arbeit ?
Meiner Meinung nach sollten wir uns das öfters vorhalten - wir sind nicht so "aussergewöhnlich".
Dass du einen geregelten Tagesablauf hast, ist doch immerhin sehr viel ! Daran solltest du unbedingt festhalten.
Wie du die Freizeit gestalten kannst ... ich persönlich mache das nach Lust und Laune, zwinge mir nichts auf, habe dennoch einige Fixpunkte auch in der Freizeit, aber darüber hinaus lasse ich das Leben an mich herankommen.
Deinen Bekanntenkreis solltest du dir auch unbedingt beibehalten, auch wenn sie dir oberflächlich erscheinen. Der Kontakt zu nicht-depressiven Menschen ist enorm wichtig !

Hmm, zum Forum .... ich bin jetzt selber noch nicht so lange hier unterwegs, aber ich merke, dass es mir zuviel wird, deshalb werde ich es für eine Zeit lang lassen. Auch wenn man nicht alles liest, so reicht es schon wenn man sieht, wie lange manche hier schon unterwegs sind, aber scheinbar immer noch am Ausgangspunkt hängen. Und das, kann mitunter Angst machen ...

Über das Thema "sich in den Therapeuten verlieben" ist sicherlich hier auch schon geschrieben worden. Hast du schon konkret gesucht, in den älteren Einträgen.

So, ich wünsche dir noch einen regen Austausch hier, dass du noch wertvolle Tipps bekommst.

LG
lowrider
e.d.
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Re: Anhängigkeit

Beitrag von e.d. »

lowrider60sec

Re: Anhängigkeit

Beitrag von lowrider60sec »

Hallo Wira,

Dein Leben verläuft doch ziemlich gut. Vielleicht fehlt dir noch etwas Zusätzliches, aber das musst du selber herausfinden indem du ganz offen und ehrlich in dich hinein horchst.

>>Ich sehe auch, dass sich hier viele schon
>>lange bewegen, aber ist es nicht der Sinn >>eines Forums? Ich bin da jetzt etwas
>>verunsichert...>>

So wollte ich dich aber jetzt doch nicht zurücklassen, sorry !

Ich sehe den Sinn des Forums darin, konkrete Fragen zu stellen, konkrete Antworten/Ratschläge zu bekommen. Es sollte keineswegs zum "Lebensinhalt" werden - was in meinen Augen schon in Richtung Sucht/Abhängigkeit gehen kann.
Das reale Leben sollte immer noch Vorrang haben.

>>aber die sind auch nicht krank!!!>>
Depressionen sind für mich ein Leiden, keine Krankheit im herkömmlichen Sinne.
Wahrscheinlich wird es jetzt Kritik hageln - aber das ist mein Umgang damit und ich lebe sehr gut mit dieser Einstellung.

Hoffe, deine Verunsicherung ist jetzt beseitigt , nochmals sorry, das wollte ich nicht

LG
lowrider
e.d.
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Re: Anhängigkeit

Beitrag von e.d. »

Kodiak
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Re: Anhängigkeit

Beitrag von Kodiak »

Hallo lowrider60sec,

Deine Beiträge finde ich hier bemerkenswert.
Als ich die so mal schnell gelesen hatte, blieb bei mir ein ungutes Gefühl hängen. So etwas wie Abwertung, wenn was von Deiner Meinung abweicht. Wie wäre es mit ein bißchen mehr Toleranz? Meinst Du wirklich, dass Deine Ratschläge an andere Betroffene 1:1 umsetzbar sind?
Wenn ich seit über dreißig Jahren mit Depressionen zu tun habe und dabei wirklich hart an mir arbeite, um da rauszukommen, dann doch wieder in ein Loch falle und in der Klinik lande, dann aber wieder aufstehe und weitermache und immer so weiter. Und dann kommst Du und meinst:

<<Auch wenn man nicht alles liest, so reicht es schon wenn man sieht, wie lange manche hier schon unterwegs sind, aber scheinbar immer noch am Ausgangspunkt hängen. Und das, kann mitunter Angst machen ...>>

Das ist irgendwie nicht fair. Und wenn es jemandem ähnlich geht und der dann das liest, könnte zu dem Schluß kommen, hat ja alles keinen Sinn.

<<Ich sehe den Sinn des Forums darin, konkrete Fragen zu stellen, konkrete Antworten/Ratschläge zu bekommen. Es sollte keineswegs zum "Lebensinhalt" werden - was in meinen Augen schon in Richtung Sucht/Abhängigkeit gehen kann.
Das reale Leben sollte immer noch Vorrang haben.>>

Das Leben besteht nicht darin, auf konkrete Fragen konkrete Antworten zu bekommen. Es ist viel vielschichtiger, so, wie man es hier im Forum durchaus in bestimmten Threads nachlesen kann. Und gibt es jemanden, der sich das Forum zum Lebensinhalt macht? Es ist nicht der/die, der/die das Forum nutzt, um eine zeitweise Einsamkeit zu kompensieren. Es sind auch nicht die, die sich mal ausweinen möchten. Für diese Leute ist das Forum eine Hilfe.

Was ich noch anmerken wollte: Wenn Btroffene sich zu einem Thema neu austauschen wollen, dann hilft der Verweis auf einen alten abgelegten Thread wenig. Eigentlich werden doch bestimmte Themen immer wieder diskutiert.

Gruß

Dietmar
Lee
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Re: Anhängigkeit

Beitrag von Lee »

Hi!

Grundsätzlich finde ich erstmal nichts Schlechtes an Abhängigkeit in der Therapie: Sofern man sie mitbringt - wie in dem von Susan verlinkten Artikel - beschrieben, kann sie einem zeigen, wo der Hase im Pfeffer liegt.

Meinem Thera und mir ist es nicht gelungen, über dieses Thema zu sprechen - obwohl wir beide davon wussten. Ich würde das gerne nachholen. Mit einem anderen Menschen.

Zu welcher Therapie- oder Beratungsrichtung würdet ihr raten?

VG
Lee

EDIT: Frage hinzugefügt
Kodiak
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Re: Anhängigkeit

Beitrag von Kodiak »

Hallo wira,

ich möchte mich zunächst einmal dafür entschuldigen, Dich nicht persönlich angesprochen zu haben. Ich wollte wirklich nicht unhöflich sein.
Auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum.
Du hattest zum Thema Abhängigkeit eine Frage und ich finde auch nach längerem überdenken keine wirklich passende Antwort. Die Woche zwischen den Therapiestunden kann manchmal schlimm sein. Wenn dann ein Problem auftritt, wer hilft dann? Ich habe nur die Telefonnummer meiner Therapeutin und habe die Möglichkeit anzurufen auf den absoluten Notfall beschrängt. Der ist bis heute nicht eingetroffen.
Ich habe aber gelesen, dass manche Therapeuten einen emailVerkehr zulassen. Vielleicht geht Deine Therapeutin da mit. Es gibt auch immer wieder den Hinweis auf die Notfallnummern.
Zur Abhängigkeit habe ich etwas höher gestern was geschrieben, glaube ich. Aus meiner Sicht läßt sich die nicht vermeiden. Aber zum Ende der Therapie bzw. schon vorher wird sie Dir wieder genommen. Ich habe das mit meiner Therapeutin klar besprochen. Das ist einfach so, wenn man eine emotionale Beziehung führt. Es bleibt nicht aus und tut doch auch irgendwie gut, oder?

Liebe Grüße

Dietmar
e.d.
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Re: Anhängigkeit

Beitrag von e.d. »

lowrider60sec

Re: Anhängigkeit

Beitrag von lowrider60sec »

Hallo Dietmar,

>>Als ich die so mal schnell gelesen hatte, blieb bei mir ein ungutes Gefühl hängen.>>

Wie wäre es, wenn du sie mal LANGSAM lesen würdest.

Wenn ich persönlich einen Eintrag überfliege, er mir kein gutes Gefühl vermittelt, dann gehe ich über zu dem nächsten Eintrag und mache mir nicht weiter Gedanken darüber (es käme mir schon gar nicht in den Sinn, auch noch was dazu zu schreiben).

Wieso du jetzt gerade bei mir hängen bleibst, mich kritisierst obwohl du meine Einträge nur schnell gelesen hast stösst bei mir nur auf absolutes Unverständnis.

Eigentlich hast du ja genügend threads, wo du mitmischen kannst, wo du wahrscheinlich sehr tröstlich und einfühlsam ankommst. Also, bleibe besser bei dem was du gut kannst, und fange nicht mit Kritik an, das liegt dir nicht.

LG
lowrider
lowrider60sec

Re: Anhängigkeit

Beitrag von lowrider60sec »

Hallo Wira,

>>Wenn man so lange Zeit nur funktioniert, ist es irgendwann schwer, die eigenen Bedürfnisse zu erkennen und zu leben>>

Aber es ist nicht unmöglich !

LG
lowrider
e.d.
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Re: Anhängigkeit

Beitrag von e.d. »

Hallo lowrider,
nein, es ist nicht unmöglich!
Manchmal fehlt eben die Kraft dazu, aber
never say never again...
Ich wünsche Dir einen schönen Tag
wira
lowrider60sec

Re: Anhängigkeit

Beitrag von lowrider60sec »

Dir auch, Wira - und ein angenehmes Wochenende !

Kleiner Tipp noch.
Ich nutze meine kraftvollen Tage für angenehme Unternehmungen. Vor Jahren habe ich es so gemacht, dass ich an den vor-Kraft-strotzenden Tagen unerledigte Arbeiten bewältigt habe. Was natürlich immer wieder in totaler Erschöpfung endete.

Nachdem ich herausgefunde habe, dass diese lästigen Pflichten auch angegangen werden können, wenn ich einen schlechten Tag habe - ging es von da an eben andersrum. Und ich kann sagen, dass ich mich so viel besser fühle !

LG
lowrider
susan
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Re: Anhängigkeit

Beitrag von susan »

Hallo Lowrider,

ich bin zwar nicht Dietmar, aber ich weiß, was solche Worte mitunter auslösen können, deshalb möchte ich dazu etwas schreiben.

"Eigentlich hast du ja genügend threads, wo du mitmischen kannst, wo du wahrscheinlich sehr tröstlich und einfühlsam ankommst. Also, bleibe besser bei dem was du gut kannst, und fange nicht mit Kritik an, das liegt dir nicht."

Dietmar schreibt Dir, wie Deine Beiträge bei ihm ankommen .....daraufhin wird er auf "andere" threads verwiesen, wo er wohl - Deiner Meinung nach besser aufgehoben ist

Er schreibt Dir, dass er z.B. den Sinn des Forums anders versteht als Du - und Du fasst es als Kritik auf - hat doch irgendwie was mit Dir zu tun..). Weißt Du, wieviel verschiedene Vorstellungen es gibt, wozu das Forum gut ist? Du siehst es so - Dietmar sieht es so - ist doch okay.

Du weist Dietmar auf seine Stärken hin (einfühlsam...) und erklärst ihm, Kritik üben liegt ihm nicht. Hhmmm, woher willst Du das wissen? "Bleib bei dem, was Du kannst" oh, sorry, gerade eine eigene Meinung vertreten ist wichtig für jeden Einzelnen. Und sagen, wie ein anderer auf mich wirkt - das wirst Du in Gruppentherapien, SHG und klar, auch im realen Leben oft genug erleben.

Die Frage ist doch: Warum fühle ich mich angegriffen - sorry, aber den Eindruck habe ich bei Dir? Was macht es mit mir, wenn jemand eine andere Meinung hat als ich?

Das, was ich Dir hier geschrieben ist, ist KEINE Kritik an Deiner Person. Ich möchte Dir sagen, dass es - meiner Meinung - nach wichtig ist, mehr von einem Menschen zu wissen, als das geschriebene Wort, um seine Stärken und Schwächen zu erkennen. Was hier steht, ist nur ein Bruchteil, von dem, was diesen Menschen ausmacht.

Lieber Dietmar - entschuldige, wenn ich hier über Dich schreibe - aber es war mir wichtig, an diesem Beispiel mal zu zeigen, wie schnell es zur Fehleinschätzung eines Menschen kommen KANN.

Euch Beiden liebe Grüße
Susan


e.d.
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Re: Anhängigkeit

Beitrag von e.d. »

susan
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Anhängigkeit

Beitrag von susan »

Hallo wira,

Du hast Recht, dass es hier um den Abhängigkeit vom Therapeuten geht - mein Beitrag war eindeutig o.T. aber ich denke, wir können hier ganz leicht wieder zum Thema des threads zurückkehren.

Hier also meine Erfahrung das Thema betreffend

Auch für mich war der Therapeut lange Zeit der einzige Mensch, dem ich mich anvertraut habe, was mir nicht leicht fiel. Und klar, dann wartet man auf den nächsten Termin - man möchte am liebsten am nächsten Tag gleich wieder hin.

Aber im Laufe meiner Therapie habe ich erkannt, dass gerade diese Pausen wichtig für mich sind, weil vieles von der Stunde erst nachwirkt und das widerum Inhalt der nächsten Stunde sein kann.

Abhängig werden vom Therapeuten geht sehr schnell, wenn man sich nur auf ihn fixiert und glaubt, niemand anderer könnte einen so gut verstehen bezw. so gut helfen wie er. Dann ist das ein Problem, weil ich auch nicht mehr offen bin für andere Wege, die mir helfen und nützen können.

In der Therapie kann man erreichen, wieder auf Menschen zuzugehen, sie mit anderen Augen zu sehen, sich selber besser kennenzulernen uvm, um dann mit all diesen Erkenntnissen irgendwann ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

Dieser Weg ist nicht einfach, weil es gerade, wenn man tief in der Depression steckt, keinen anderen Menschen als den Therapeuten/Arzt usw. gibt, der Zugang zu mir hat, weil ich mich von der ganzen Welt unverstanden und abgelehnt fühle.

Schön ist es, sich durch die Therapie weiterzuentwickeln, um unabhängiger zu werden. Das braucht seine Zeit und es wäre gut, wenn man das schafft - ohne nur auf diesen einen Menschen angewiesen zu sein.

Das Du in der Therapie würde ich niemals wollen, weil es eine Nähe schafft, die ich in der Therapie für ungünstig halte - so emfpinde ich das. Manch einer kommt damit klar, auch okay.

Viele Grüße an alle hier
Susan


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