geschlossenes Thema

malin
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Re: geschlossenes Thema

Beitrag von malin »

Hallo,

"Wer die Schliessung eines threads ohne Kommentar seitens Moderatoren als Angriff, als Verletzung, als Nicht-Wertschätzung empfindet, der hat meiner Meinung nach noch einen weiten Weg vor sich."

sorry, das sehe ich anders.

Ich bewege mich seit Jahren auch in anderen Foren, in denen es um ganz andere Themen und Menschen geht und wo seelisch gesunde Menschen schreiben (soweit man das beurteilen kann).

Auch in anderen Foren sind User erstmal geschockt, wenn ein Thread kommentarlos gesperrt wird.
Das hat nicht unbedingt nur etwas mit Depressionen zu tun.

Wenn jemandem die Tür vor der Nase ohne ein Wort zugeschlagen wird, fühlt man sich im ersten Moment verletzt, egal ob depressiv oder nicht.
Dass Depressive das dann vielleicht noch tiefer emfpinden oder noch verletztlicher sind als gesunde mag sein.

Aber die Reaktion von Usern auf gesperrte Threads ist in fast jedem Forum dieselbe...

Und es ist so einfach, das zu verhindern, man muss als Moderator nur einen Satz schreiben.

Sorry, das ist nicht zuviel verlangt, schon gar nicht in einem offiziellen Forum, wo es um eine Krankheit geht, in der es wichtig ist, einen offenen und wertschätzenden Umgang zu pflegen.
Soviel Zeit muss sein...

LG
Nele
otterchen
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Re: geschlossenes Thema

Beitrag von otterchen »

Hallo,

was wäre denn, wenn der Doc bei Schließungen immer eine Erklärung abgeben würde?
Ich vermute stark, dass dann DARÜBER diskutiert wird: pro und contra, hin und her, für und wider, pipapo.

Hier wird soviel Energie in ein Thema gesteckt, das nicht zu ändern ist.
Es wird hier so gehandhabt.
Statt über etwas endlos herumzudiskutieren, was man nicht ändern kann, könnte man seine Kraft anderswo besser einsetzen.
Denn ein Konsens scheint nirgends in Sicht zu sein.


"Daumen hoch" für Virginia und Sedna.
Ich bin da ganz bei Euch.

mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
malin
Beiträge: 454
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Re: geschlossenes Thema

Beitrag von malin »

Hallo otterchen,

nein, aus meiner Erfahrung heraus wird viel öfter diskutiert und sich gewehrt, wenn kommentarlos geschlossen wird, weil die Menschen sich dann nicht gesehen fühlen.

LG
Nele
flora80
Beiträge: 3620
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Re: geschlossenes Thema

Beitrag von flora80 »

Hallo zusammen,

was ich mich gerade frage:

Warum sollte man denn die Welt "draußen" überhaupt als Haifischbecken empfinden? Mir kommt da sowas in den Sinn wie "Wie es in den Wald schallt, ...etc". Das heißt, Wenn ich selbst den Menschen hart und ständig kritisierend und laut meine Meine Meinung kundtuend begegne, dann ernte ich wahrscheinlich auch solche Reaktionen. Und dann empfinde ich natürlich das Leben als "harte Realität, mit der ich nur klarkommen kann, wenn ich mir ein entsprechend dickes Fell zulege und möglichst scharf kontern kann".

Mir geht es aber ganz anders. Ich habe gar nicht das Gefühl, dass die Welt um mich herum hart und grausam ist und ständig darauf aus, mich zu kritisieren oder mit "harten Tatsachen" zu konfrontieren. Und ich lebe nicht auf einer einsamen Insel, sondern gehe einem Beruf nach, dem auch der Ruf anhaftet, ein absolutes Haifischbecken zu sein ( Elas ). Natürlich erlebe ich es auch, dass ich mit bestimmten Personen nicht gut klarkomme. Aber im weit überwiegenden Teil meines Lebens, sowohl beruflich, als auch privat, überwiegen die positiven, zuvorkommenden und liebevollen Umgangsweisen. Habe ich denn da einfach nur Glück, oder kann es nicht auch sein, dass das ein Wechselspiel zwischen mir und meiner Umgebung ist (was ich für wahrscheinlich halte). Ich finde das Image, hart und kritisch zu sein, für mich gar nicht erstrebenswert. Das ist ein Lebensentwurf, der mir gar nicht entspricht. Dennoch werde ich aber nicht vom "Haifischbecken" aufgefressen. Ich wittere gar nicht an jeder Ecke Angriff und bemühe mich, meine Ansichten so zu formulieren, dass ich meinem Gegenüber emotionalen Spielraum lasse und ihn nicht mit Provokation und co direkt in eine Ecke dränge. Da kann man doch gar nicht anders, als mit Gegenangriff zu reagieren. Zumindest ist das sehr wahrscheinlich.

Mir erschließt sich der Vorteil von Härte in menschlichen Begegnungen nicht und deshalb übe ich täglich, diese nicht selbst zu verbreiten. Und ich erlebe es so, dass mir dann auch viel weniger davon entgegengebracht wird. wenn das doch passiert, dann kan ich den anderen "hart" sein lassen. Ich sage zwar, dass ich das anders sehe, über aber immer wieder, mich auf keinen Schlagabtausch einzulassen, auch wenn man sich häufig dazu provoziert fühlt. Warum soll ich mich mit jemandem "schlagen", wenn auch nur im übertragegenen Sinne? Ich sehe darin keinen Gewinn für mich persönlich. Das bedeutet keinesfalls, keine Grenzen zu setzen. Hui, wenn ich das nicht könnte, dann hätte ich im Job ein gaaanz ernsthaftes Problem. Hab ich aber nicht. Ein weites Feld....

Ein paar philosophische Gedanken etwas abseits des Threadthemas. man möge mir verzeihen. Aber ich habe schon die ganze Zeit darüber sinniert, warum ich das Leben gar nicht als "hart und grausam" und für Depris unerträglich finde.

Grüße von Flora
Liber
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Re: geschlossenes Thema

Beitrag von Liber »

@Flora :


elas
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Re: geschlossenes Thema

Beitrag von elas »

super_klasse_posting, flora !

@brittka, viele gute Gedanken in Deinem Posting von heute Nachmittag.


Es gibt hier im Forum immer wieder soviele Postings, Beiträge, die mich bereichern.

Und vorallem, die mir innerlich Klarheit bringen, zum Thema "Wo stehe ich gerade", "Welches sind meine Werte" "Was möchte ich noch erreichen"

Herzlich elas
________________________________

Der Weg ist das Ziel



Lebensringe sind auch Themenringe
Zillah
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Re: geschlossenes Thema

Beitrag von Zillah »

>>Warum sollte man denn die Welt "draußen" überhaupt als Haifischbecken empfinden?

http://www.youtube.com/watch?v=Fgzwmccg ... re=related
------



Die Musik drückt aus was nicht gesagt werden kann, worüber zu schweigen aber unmöglich ist.

Victor Hugo
flora80
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Re: geschlossenes Thema

Beitrag von flora80 »

Hallo Zillah,

klar gibt es Kriege und grausame Dinge auf der Welt. Davon rede ich auch gar nicht. es geht mir vielmehr darum, wie ich die ganz konkreten Beziehungen in meinem täglichen Leben bestreite. Wenn ich mich von einem allgemeinen Weltschmerz auffressen lasse, ist mir damit ja auch nicht wirklich geholfen. Man kann ja nur im Kleinen um sich herum Frieden propagieren, in der Hoffnung, dass das irgendwann im Schneeballsystem die Oberhand gewinnt. Finde ich.

LG an dich, Flora
otterchen
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Registriert: 3. Jan 2007, 10:43

Re: geschlossenes Thema

Beitrag von otterchen »

Hi Flora,

geht es aber nicht genau darum? Das Gefühl X bei dem anderen zu lassen?
Die Welt ist so, wie ich sie empfinde.

Aber es gibt um mich herum auch muffige, schlecht gelaunte Menschen.
Dich und mich mag das vielleicht dazu animieren, denen ein Lächeln zu schenken.
Andere aber werden deren schlechte Laune auf sich beziehen.

Und so zieht sich das weiter durch.
Natürlich können die, die schon "weiter" sind, ihre Welt beeinflussen, selbst die Werte fortpflanzen, die ihnen wichtig sind und das leben, was ihnen entspricht. Und ich bin mir irgendwie sicher, dass Virginia das auch so lebt und nicht in einer "harten" Welt ist. Aber die Welt ist eben auch voll mit unangenehmen Nachrichten (und wenn es nur eine Mieterhöhung ist) und manchmal auch abweisenden Mitmenschen.

Und es geht darum, dies nicht auf sich zu beziehen. Erst dann kann ich auch was ändern und bin nicht mehr ausgeliefert.
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
Zillah
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Registriert: 28. Aug 2008, 16:49

Re: geschlossenes Thema

Beitrag von Zillah »

hey flora,

Frieden um sich herum zu propagieren, in der Hoffnung auf ein Schneeballsystem, finde ich ja richtig und gut. Und ist im Prinzip ja auch das, was ich versuche.

Nur was, wenn in der nächsten Umgebung, ein Mensch mit dem du jeden Tag zutun hast, auf dich zukommt und mit Stolz zugibt:

"Ja, ich bin nachtragend,
ja, ich bin Rassist,
ja, ich stehe auf Gewalt, Brutalität und Blut,
ja, ich habe Menschen nachhaltig seelisch und körperlich verletzt
und, ja, ich würde es wieder tun."

(mir letzte Woche passiert)

Dann steht man da, und die grausame Welt da draußen ist gar nicht mehr so weit weg.

Liebes Gewinke auch an dich

sorry off-topic
------



Die Musik drückt aus was nicht gesagt werden kann, worüber zu schweigen aber unmöglich ist.

Victor Hugo
Kodiak
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Registriert: 3. Okt 2010, 16:55

Re: geschlossenes Thema

Beitrag von Kodiak »

Hallo,

ich glaube, dass es nicht mehr vorrangig um den geschlossenen Thread geht, auch bei mir nicht, sondern um das was das in uns auslöst.
Es geht um Verletzlichkeit, Zurückweisung, Ablehnung, Ignoranz und die Form der Kommunikation. Der Anlass spielt eigentlich nicht die Rolle. Es geht darum, wie wir Depressiven damit umgehen. Unter diesem Aspekt empfind ich das als eine Disskusion, die durchaus ausbaufähig ist.

@Sedna: <Hier gibt es Regeln, sie sind einzuhalten, wenn man einmal anfängt Erklärungen zu schreiben, wird immer mehr gefordert, so sind wir Menschen, reicht man einem einen Finger will er die ganze Hand.>

Diese Regeln gibt es auch in der Realität. Wenn ich gegen diese Verstoße, bekomme ich in den allermeisten Fällen eine Rückmeldung. Denn der andere soll doch erfahren, was er da gemacht hat. So habe ich das jedenfalls erfahren. Verstoße ich gegen eine Regel, gibt man mir das zu verstehen. Oder er hält das nicht für wert, weil er glaubt, ich kapiers ohnehin nicht.

<Anstatt sich jetzt so in dieses doch aussichtslose Thema reinzuhängen, wäre es doch wichtiger über ein neues Thema zu diskutieren, das uns hilft an uns zu arbeiten.
Das wir lernen mit unseren Depressionen umzugehen, sie zu verbessern, und anderen wertvolle Tipps zu geben.

Als hier seine ganze Energie zu verschwenden.>

Hier wird an sich gearbeitet. Diese ganzen Beiträge sind arbeit. Jeder denkt darüber nach, was er schreibt, wie er seine Gedanken am besten rüberbringen kann. Der eine nimmt was auf und versteht jetzt besser, ein anderer meint seine Konsequenzen ziehen zu müssen. Es hintrläßt bei allen etwas, was ihnen im Umgag mit der Depression eventuell weiterhelfen kann. Gut. Vielleicht nicht bei allen. Also Wertschätzung ist was anderes und bevor Du Dir diesen Thread nicht durchgelesen hast, solltest Du zumindest mit diesen abwärtenden Formulierungen etwas sparsamer sein.

<Setzt euere Energie anderst ein, wir Depressiven haben doch sowieso zu wenig davon, warum sie dann verschwenden.>

Du hast nicht gelesen und verstehst nicht, was ich sagen will.

@Virginia: Es gibt eine Möglichkeit, sich kontrovers auszutauschen. Wir müßten uns nur klar machen, dass wir etwas konstruktives erreichen wollen, vielleicht auf abwertende Bemerkungen verzichten. Es kann ja mal ein rauer Ton dabei sein, aber es sollte nicht in Richtng Beleidigung gehen.
Man kann sich seine Meinung sagen, aber eben vernünftig. Möglichst. Manchmal gelingt mir das auch nicht.
Im Übrigen denke ich, dass in Dir eine ganze Menge Verletzlichkeit steckt. Vielleicht hast Du Dir diesen Panzer zugelegt, um eine extrem schwere Verletzung nicht mehr erfahren zu müssen.

Einen weiten Weg habe ich noch ganz bestimmt vor mir. Aber es liegt auch ein langer Weg hinter mir. Ich würde das aber nicht an der "obigen" Sache festmachen wollen.
Auch ich muß mich im Beruf mit sehr vielen unschönen Dingen auseinandersetzen. Den mache ich jetzt über zwanzig Jahren. Und es geht immer um Menschen. Immer um Hilfe.

@steppenwolf1: Wer hat sich hier der Selbstbeweihräucherung hingegeben?

Ansonsten finde ich auch, dass kontroverse Meinungen eine Disskusion bereichern können, aber nicht so, wie bisher. Meine Meinung.

@otterchen: Ich weiß nicht, ob das Bild stimmt. Meinst Du, Du stehst bei Sedna und Virginia? Ich seh Dich mit Sedna, aber Virginia ist woanders.

@flora, Nele, Brittka, elas, Tonja, anna54: In Euren Beiträgen finde ich mich wieder und ihr habt vieles gesagt, was ich so gar nicht schreiben könnte. Aber ich würde es auch unterschreiben.

Alles Gute und
Liebe Grüße

Dietmar
triste
Beiträge: 1061
Registriert: 22. Jun 2003, 16:38

Re: geschlossenes Thema

Beitrag von triste »

Hallo Brittka,

das reale Leben ist in meinen Augen das Leben, in dem ich mit realen Menschen zu tun habe. Im Forum habe ich nur virtuell mit Leuten zu tun.

Ich vermute, dass das Forum vielen die Möglichkeit gibt, hier etwas von sich zu zeigen, das sie in der realen Welt nie zeigen würden. Dietmar würde vielleicht „draußen“ seine Verletztheit nicht so deutlich artikulieren. Insofern hat das Forum eine gute Funktion, nämlich endlich einmal den eigenen Schmerz aussprechen zu können und das habe ich zeitweise auch für mich genutzt.
Wenn mir aber etwas auffällt – und das tat es irgendwie in diesem thread – dann möchte ich es sagen können und ich wiederhole mich: ich gab mir Mühe, moderat zu bleiben, und zwar, weil ich nicht verschrecken, sondern aufrütteln wollte.

Mich erstaunt sehr, wie viel Negatives einige von Euch in mich hineininterpretieren.
Ja – ich weiß, was wohlwollendes Verhalten ist. Und – oh Wunder – ich wende es von Zeit zu Zeit sogar an! Ich behandle meine Freunde mit Wertschätzung und stehe zu ihnen, ich bin liebevoll und zuweilen sanft, aber ich beobachte auch scharf und artikuliere, wenn mir etwas nicht gefällt.
Es erstaunt mich ein wenig, dass Du meine Aussage, dass man ein dickes Fell braucht, um im Haifischbecken zu überleben, überinterpretierst, dahingehend, dass man dann also selbst zum Haifisch werden muss.
Das habe ich nicht gesagt und ich möchte jetzt ungern ein weiteres Klischee bedienen, wenn ich sage, dass man als Depri nicht immer nur Schwarz oder Weiß sehen sollte.
Denn es gibt ihn tatsächlich: den Menschen, der hart UND weich sein kann!

Um zu oben Bezug zu nehmen: Doch, es gibt ein Innen und ein Außen. Das Forum wird von vielen, die hier regelmäßig schreiben, als ein Ort genutzt, an dem man aussprechen kann, was einen verfolgt. Manchmal zeigt das Auswüchse, die ich diskutierenswert finde. Darf ich das dann nicht sagen? Ein Beispiel: Hier gab es Leute, die furchtbar traurige Lebensgeschichten erzählt haben, bei denen ich mit Tränen in den Augen vorm Rechner saß. Dann wieder gibt es Leute, die sich selbst unheimlich quälen, weil ein thread von ihnen geschlossen wurde und etliche, die das auch ganz schlimm finden und dann juckt es mich, dazu etwas zu sagen.
Das macht mich nicht automatisch zu einer Befürworterin von Härte und Haifischdenken.



Hallo Nele,

soll ich Dir sagen, was ich dachte, als mal ein thread geschlossen wurde, den ich für unheimlich wichtig hielt, weil dort eine Frau buchtsäblich um ihr Leben schrieb? Und in dem ich das letzte Posting geschrieben hatte?
Ich dachte: Was soll´n der Scheiß jetzt? Ich habs nicht verstanden und fands total doof vom Moderator. Das wars.




Hallo Flora,

ach Flora... wenn es doch so einfach wäre, was Du da in die Virginia hineinfantasierst:
„Warum sollte man denn die Welt "draußen" überhaupt als Haifischbecken empfinden? Mir kommt da sowas in den Sinn wie "Wie es in den Wald schallt, ...etc". Das heißt, Wenn ich selbst den Menschen hart und ständig kritisierend und laut meine Meine Meinung kundtuend begegne, dann ernte ich wahrscheinlich auch solche Reaktionen. Und dann empfinde ich natürlich das Leben als "harte Realität, mit der ich nur klarkommen kann, wenn ich mir ein entsprechend dickes Fell zulege und möglichst scharf kontern kann".“

Ist Dir schon einmal in den Sinn gekommen, dass die Menschen meist nicht das sind, was sie vorgeben zu sein? Das, was in Deinem Verein geschehen ist, hältst Du das vielleicht für menschlich und zuvorkommend und liebevoll?
Weißt Du, mich gruselt immer, wenn Leute, die sich selbst als human beschreiben, dann seltsamerweise plötzlich alle Regeln des menschlichen Miteinanders fahren lassen. Da halte ich es doch lieber mit dem klaren Wort, als hinterrücks zuzustoßen.



Hallo Dietmar,

„Vielleicht hast Du Dir diesen Panzer zugelegt, um eine extrem schwere Verletzung nicht mehr erfahren zu müssen“

Noch mal: Wenn man an jemandem Kritik übt, dann bedeutet das nicht, dass man hart ist und auch nicht, dass man „eine extrem schwere Verletzung „ erlitten hat. (Und selbst wenn: jeder hat Verletzungen erlitten und muss damit irgendwie klar kommen).
Es war einfach ein realistischer Blick auf die Situation, die Dich zu diesem thread gebracht hat und ich finde ihn noch immer realistisch.



Hallo Wölfin,

ich bin nicht selbstsicher und ich bin auch noch nicht fertig mit der Depression. Ich kann auch nicht alles einstecken und stecke es dann einfach weg.
Aber ich habe Meinungen und schaue mir an, was um mich passiert und beziehe Stellung.

In diesem konkreten Fall sehe ich nicht, was falsch daran sein sollte, was ich geschrieben habe. Und ich denke, dass meine Hartnäckigkeit bei vielen deshalb auf so viel Ablehnung stößt, weil ich mit der von ihnen so-interpretierten „Härte“ etwas in ihnen triggere. Deswegen nehme ich es nicht persönlich. Ich würde es auch sowieso nicht persönlich nehmen, da ich bis auf 2 Leute in diesem thread noch niemanden persönlich kennen gelernt habe und wenn mich eine virtuelle Person beleidigt, dann ist das ja virtuell


Virginia
Liber
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Re: geschlossenes Thema

Beitrag von Liber »

Hallo Virginia,

ich trenne nicht ganz so strikt zwischen real und virtuell. Immerhin sitzen keine Roboter, sondern reale Menschen an den Tastaturen
Und es handelt sich hier auch nicht um ein Online-Spiel, sondern um ein Forum von Menschen, die sich auf ernsthafte Weise über ihre Krankheit und davon betroffene Lebensthemen austauschen wollen.

Und es fragt sich auch, was wir unter "real" verstehen. Du sagst ja selbst auch, dass manche Teilnehmer sich hier offener zeigen können als es ihnen im "realen Leben" derzeit möglich ist - und ist das dann nicht "realer", sind das nicht mehr SIE, als das, was vielleicht die Nachbarn oder Kollegen von ihnen mitbekommen? Andererseits können wir hier aneinander nur begrenzte Ausschnitte wahrnehmen, auch das ist klar und muss immer berücksichtigt werden.

Was das Haifischbecken betrifft - das sehe ich ähnlich wie Flora. Da kommt es auf die Sichtweise an. Deine Worte klangen so, als wäre das "reale Leben" ein Haifischbecken, aber ich denke: nur unsere Sichtweise macht sie dazu. Sie ist es nicht per se.

Kritisches zu äußern ist natürlich prinzipiell in Ordnung. Nur in Dietmars Fall gab es in meinen Augen nichts zu kritisieren. Er hat seine Verletzung wahr- und ernstgenommen, und er hat NEUE Wege der Bewältigung eingeschlagen. Was gibt es daran zu kritisieren? Die Tatsache, dass er überhaupt eine Verletzung empfunden hat? DAS zu kritisieren, empfinde ich eben als völlig kontraproduktiv und nicht hilfreich.

Natürlich sind wir alle hart UND weich. Klar!

Jemanden zu unterstützen anstatt zu kritisieren hat aber doch nichts mit "Weichheit" zu tun, sondern eher damit, wie ich auf die Welt und auf mich selbst schaue.

Viele Grüße
Brittka
elas
Beiträge: 2102
Registriert: 12. Mär 2009, 16:50

Re: geschlossenes Thema

Beitrag von elas »

Guten Abend in diese Runde,


Dein statement, virginia, das fand ich jetzt sehr interessant.
Wenn in den postings etwas differenzierter dargestellt wird, dann ist das für mich _ich spreche ausschließlich für mich persönlich_ein besserer Zugang zum Denken und zur Person des Schreibenden.

Auch wenn das hier eine lediglich virtuelle Kommunikation ist, suche ich für mich persönlich schon nach Kontext, der einordenbar ist.


Virginia schrieb an flora

>Ist Dir schon einmal in den Sinn gekomme, dass die Menschen meist nicht das sind, was sie vorgeben zu sein? <
>Das, was in Deinem Verein geschehen ist, hälst Du das vielleicht für menschlich und zuvorkommend und liebevoll.<
>Weißt Du, mich gruselt immer, wenn Leute, die sich selbst als human beschreiben, dann seltsamerweise plötzlich alle Regeln des menschlichen Miteinanders fahren lassen.<
>Da halte ich es doch lieber mit dem klaren Wort, als hinterrücks zuzustoßen. <

Hmmh, ich finde es in gewisser Weise sehr schade, wenn ungelöste Konflikte und alte Rechnungen aus "diesem Verein" hier immer wieder im KND-Forum in Threads herumgeistern, in Threads, die Menschen eröffnet haben, die nichts mit diesm Verein zu tun haben, gehabt hatten.

Allerdings muss ich eingestehen, dass ich mir auch ab und an mal meine Äuglein gerieben habe ob dessen, dass einige Menschen hier Wasser predigen und selber Wein trinken.
Will heißen, nicht authentisch rüberkommen, also anderes sagen und proklamieren, als dann in realitas sich verhalten.

Virginia, ich finde, diese Menschen gibt es ab und an im Leben, bei denen Wort und Tat immens auseinanderklaffen.

Hmmh, .....großen Bogen drum rum machen.
Und Konsequenzen ziehen.
Meine Devise.



Aber, ich für mich meine schon, und das sind meine individuellen Erfahrungen, dass die meisten Menschen schon recht authentisch sind in Wort und Tat.

Na ja, und sone gewisse Widersprüchlichkeit, wer hat die denn nicht in sich???


Na dann ganz herzliche Grüße an alle
elas
________________________________

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triste
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Registriert: 22. Jun 2003, 16:38

Re: geschlossenes Thema

Beitrag von triste »

Hallo Brittka,

der Unterschied zw.Forum und draussen ist meiner Meinung nach der, (wie bereits festgestellt), dass man zum einen hier sein Herz ausschütten kann, was man sich draussen evtl. nicht trauen würde oder wofür man schlichtweg keinen Ansprechpartner hat. Aber auch, dass man hier zumeist auf viel mehr Verständnis, Sensibilität und Zuspruch trifft, als man im real life zu erwarten hat.
Insofern könnte es sein, dass man hier ein Feedback bekommt, das draussen anders ausfallen würde. Insofern herrscht - für mich - hier manchmal ein "künstliches" Klima, das mit dem wahren Leben nichts zu tun hat.
Das kann natürlich, wie erwähnt, Vorteile haben, aber eben auch Nachteile, da es vielleicht den Blick auf die Realität verstellt.

Beim Nachdenken über das, was hier geschrieben wurde, dachte ich heute, dass es komplett sinnlos war, was ich hier versucht habe. Es ist schon ok, dass Dietmar seine Gefühle ausgedrückt hat und Zuspruch erhielt,...wo, wenn nicht hier sollte/könnte das auch sonst stattfinden? (Vielleicht noch in einer SHG).
Ich sehe vieles anders, andere sehen es wiederum anders - vielleicht ist es ein sinnloses Unternehmen, über Sichtweisen und über Emotionen diskutieren zu wollen.
Ich dachte halt, dass Zuspruch nicht immer in der richtigen Sache bestärkt, auch wenn es zunächst einmal die Seele streichelt. Aber es ist doch auch eine Bestärkung, dass ein bestimmtest Verhalten "richtig war"(Verletztsein über Threadschließung)... und ich fand eben, dass es das nicht war. Aber das ist jetzt ja alles ausdiskutiert und ich sehe ein, dass jeder auf seine Weise verletzt sein muss.


Hallo Elas,

ja Du hast recht, es ist schäbig alte Rechnungen mit ins Spiel zu bringen. Aber da ich nunmal zufällig eine Vergangenheit mit Flora habe, die ihr Geschriebenes konterkariert und sie auch nicht gerade aggressionslos auf mich reagiert hat, konnte ich nicht widerstehen.
Mehr sage ich dazu nicht und es soll hier auch - was mich betrifft - nicht weiter ausgeführt werden, das wäre wirklich blöd.

Überhaupt ist das Thema hier für mich ausdiskutiert. Auch wenn viele hier nicht meiner Meinung sind, habe ich einiges gelernt, vor allem über mich
Danke und Grüße
Virginia
malin
Beiträge: 454
Registriert: 27. Jun 2003, 22:57

Re: geschlossenes Thema

Beitrag von malin »

Moin,

ich versteh hier nur Bahnhof...

Und ich will das auch gar nicht verstehen.

Was ich schade fände, wäre, wenn Dietmar mal wieder eine geschlossenen Thread hätte, der kann bald eine Sammlung aufmachen, nur dass er nicht mal daran beteiligt war, was hier passiert ist.

War das nun nötig?

Fragende Grüße
Nele
elas
Beiträge: 2102
Registriert: 12. Mär 2009, 16:50

Re: geschlossenes Thema

Beitrag von elas »

dietmar,

kannst mir gerne ne Mail schicken, mein Profil ist offen, (oben links über meinem nick das Köpfle anclicken...)

Nee:::::::::::::::::::das alles hat gar nichts mit >Dir< zu tun.

elas
________________________________

Der Weg ist das Ziel



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LaLeLu

Re: geschlossenes Thema

Beitrag von LaLeLu »

B A H N H O F!


Schade!
malin
Beiträge: 454
Registriert: 27. Jun 2003, 22:57

Re: geschlossenes Thema

Beitrag von malin »

Moin,

da ich zu dem Thema, dass hier zuletzt diskutiert wird, nichts sagen kann (und auch nicht will)und finde, dass die Ursprungsfrage vielleicht noch weiterhin interessant ist, habe ich jetzt einfach mal einen neuen Thread dazu aufgemacht...

Hoffe, das ist in Ordnung...

LG
Nele

P.S.: Hallo Flora
Babi
Beiträge: 1972
Registriert: 23. Jul 2009, 17:07

Re: geschlossenes Thema

Beitrag von Babi »

Hallo Dietmar,

möchte mich auch mal zu Wort melden.
Mir ist es am Anfang auch mal so wie dir gegangen.
Mittlerweile habe ich verstanden, daß die Mods es nicht böse meinen, daß sie uns User nur schützen wollen, denn Depressive haben es nun mal auch in ihrer Natur, wenig an sich selbst zu denken und dafür viel daran, daß es anderen gut geht und sie merken oft nicht, wie viel Kraft sie da wirklich lassen, die sich für sich selbst bräuchten.

Du berührst mich sehr mit deiner Situtaion.
Es ist ganz wichtig, daß du das Schliessen deines Threads nicht persönlich nimmst, denn so ist es auch nicht gemeint.
Ich habe auch viel Ablehnung und Zurückweisung in meinem Leben erfahren, schon seit frühester Kindheit und bin darüber depressiv geworden.
Ich verstehe dich so gut, denn diese Unsicherheiten sind immer wieder präsent, besonders wenn was passiert, wo wir uns abgewiesen fühlen, obwohl es nicht so ist.
Die Vergangenheit lässt uns eben nicht los.
Du darfst das alles nicht persöniich auf dich beziehen, auch wenn das nicht einfach ist.

Ich schick dir mal ein Kraftpaket, denn das brauchen wir Depressive immer.
Ich find schön, daß du trotz allem hier geblieben bist.

Alles Liebe Babi
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das wesentliche ist für das Auge unsichtbar
(Exupery)
:) ;)
Nico Niedermeier
Moderator
Beiträge: 2865
Registriert: 21. Mär 2003, 11:10

Re: geschlossenes Thema

Beitrag von Nico Niedermeier »

Da ich wirklich denke, dass diesen Streit hier niemand braucht habe ich mal versucht die beleidigenden Postings zu löschen und natürlich schließen wir diesen Thread jetzt einfach und hoffen auf einen friedlichen neuen Thread
Grüße
Dr. Niedermeier
Antworten