Angststörung und Depression

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Anne64
Beiträge: 3
Registriert: 18. Okt 2010, 18:53

Angststörung und Depression

Beitrag von Anne64 »

Hallo, mein Name ist Anne, ich bin neu hier in diesem Forum. Ich habe schon mal vor ca. 10 Jahren unter Depressionen gelitten. Seit dieser Zeit hatte ich Ruhe und es ging mir gut.
Ich bin jetzt fast 47 Jahre und in den " Wechseljahren", ich habe den Eindruck, dass dadurch der neue Schub wieder ausgebrochen ist.
Ich kenne mich nicht wieder, von einem Tag auf den anderen ging nichts mehr, der Haushalt blieb liegen, ich hatte Angst auf die Strasse zu gehen und weitere diverse Beschwerden. Im Mai diesen Jahres war ich noch mit meinen Mann in Österreich, hatte weder Depressionen noch Ängste und es ging mir gut. Ich muss jetzt ein antidepressives Mittel nehmen. (Mirtazepin)Ich bin nicht der Typ der im Selbstmitleid versinkt, aber es fällt mir sehr schwer zu begreifen, dass es mich wieder erwischt hat. Mein Mann hat viel Verständnis, trotzdem habe ich Angst ihm zur Last zu fallen, weil er gerade der Gegensatz von mir ist. Psychisch sehr stark belastbar, immer munter und fast immer gut drauf, das Leben gut im Griff hat. Ich würde mich freuen, wenn sich jemand mit mir in Verbindung setzt der ähnliche Probleme hat, danke und viele Grüße von Anne (Raum Leipzig)
Schlaflos2010
Beiträge: 8
Registriert: 30. Aug 2010, 17:45

Re: Angststörung und Depression

Beitrag von Schlaflos2010 »

Hallo Anne,

dir scheint am Wichtigsten zu sein, dass du deinem Mann nicht zur Last fällst.

Depressionen haben aber immer erstmal mit einem selber zu tun und dann erst mit den anderen ( frisches Wissen aus der Klinik!!!)Vielleicht kommt dein Mann dir auch nur so stark vor und er ist es gar nicht an jeder Stelle. Bisher habt ihr euch ja offensichtlich auch gut ergänzt. Vielleicht reicht es ja, wenn du mal in dich horchst, ob irgendwo ein unerfüllter Wunsch ist, der gerade das Gleichgewicht durcheinander bringt.

Ich höre mich an wie meine Psychologin, aber ich musste oft feststellen, dass die gute Frau Recht hat, auch wenn es mir nicht immer passte.

Mit Wechseljahren kenne ich mich noch nicht aus, aber meine Depressionen haben sich durch Hormonschwankungen angekündigt. Nur wußte ich da noch absolut Null über Depressionen. Dennoch kann ich mir daher vorstellen, dass die Wechseljahre etwas mit der Depression zu tun haben.

Wie wäre es denn wenn du mal mit einer Psychiaterin und einer Frauenärztin sprichst. Vielleicht kann man allein durch Hormonpflaster schon was machen und du kannst dir das Mirtazapin sparen.

Kopf hoch!
Schlaflos 2010
anna54
Beiträge: 3713
Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: Angststörung und Depression

Beitrag von anna54 »

Hallo anne64
hab wie meine Mutter,und deren Schwester mit Beginn der Wechseljahre die erste schwere depressive Episode gehabt.Sicher gibt es durch Hormonumstellung eine Gefährdung zu erkranken.Ich hatte mit 18Jahren,nach Einnahme der Pille,schon eine Depression.Im Forum gibt es viel Unterstützung alle guten Wünsche für dich anna54
Hagebutte
Beiträge: 198
Registriert: 11. Jun 2009, 15:44

Re: Angststörung und Depression

Beitrag von Hagebutte »

Hallo Anne,

ich habe seit meiner Jungend Ängste und Depressionen - mal mehr, mal weniger und oft sehr heftig.

Mit 42 J. kam ich "plötzlich" in die Wechseljahre. D.h., es war auf einmal Schluss mit den Östrogenen, keine Regel mehr, nichts.
Ich kam natürlich nicht gleich darauf, dass das die Wechseljahre sind, dachte, dass sich das wieder gibt. Aber was da mit den Ängsten abging, war superheftig. Herzrasen, schwitzen und vor allen Dingen die heftigsten Panikattacken. Zugleich kam die Antriebslosikeit mit den Depressionen.

Ich quälte mich dann noch ein paar Jahre. Auch die Hormonersatztherapie brachte nicht allzuviel. Vor 4 Jahren hatte ich dann genug davon und habe mir ein Antidepressivum verschreiben lassen, weil gar nichts mehr ging. Soll keine Werbung sein, wenn Du günstiger wohnst als ich, bekommst Du vielleicht ja auch einen Therapieplatz. Eine Verhaltenstherapie wäre vielleicht in Deinem Fall nicht schlecht. Denn es heißt ja nicht umsonst "Wechseljahre", in denen sich doch so Eingiges ändert, ob am Körper oder in der Familie und vieles mehr.

Gruß
Hagebutte
steppenwolf1

Re: Angststörung und Depression

Beitrag von steppenwolf1 »

Hallo,

habe auch ganz schlimme Ängste gehabt und gedacht, ich werde nie wieder froh. Mir hat auch ein AD geholfen, parallel Therapie. Ich denke, dass bei schweren Depressionen und Ängsten nicht mehr nur eine Psychotherapie hilft, sondern Medikamente einfach notwendig sind ... auch um überhaupt therapiefähig zu werden.
Es ist keine Schande, wieder "rückfällig" geworden zu sein. Es ist eine Krankheit ...

Grüße, wölfin
Anne64
Beiträge: 3
Registriert: 18. Okt 2010, 18:53

Re: Angststörung und Depression

Beitrag von Anne64 »

Hallo und danke für die Antworten. Eine Hormonbehandlung während der Wechseljahre wird von Frauenärzten abgelehnt, da ich schwere Endometriose habe und schon 3 x zur OP war. Ich nehme jetzt das medikament Mirtazapin, mir geht es zumindest etwas besser. Wer interesse hat kann sich gern mit mir unter der Mailadresse: Singmanjo@gmx.net in Verbindung setzen, viele Grüße von Anne
deprigirl
Beiträge: 18
Registriert: 11. Okt 2008, 19:34

Re: Angststörung und Depression

Beitrag von deprigirl »

Hallo Anne,

Du bist nicht allein mit Deinen Problemen.
Auch ich bin seit einigen Jahren in den Wechseljahren. Aber seit letztem Jahr ist es ganz schlimm. Ich habe furchtbare Angstzustände und ganz schlimme Depressionen.
Ich möchte mich nur noch in meine Wohnung zurückziehen und fühle mich von allen unverstanden. Mir fehlt total der Antrieb und nichts macht mir mehr Freude.
Nun bin ich 57 Jahre alt, meine Depressionen hab ich seit dem 17. Lebensjahr.

Habs schon mal mit einem Hormonpflaster versucht, aber dieses nicht vertragen. Bekam davon oft Migräne und noch stärkere Depressionen.

Bin gerade wieder dabei, wieder AD zu nehmen, ansonsten muß ich wieder in eine Klinik. So kann es nicht weitergehen. Lebe alleine, was Vor- und Nachteile hat.

Da müssen wir halt jetzt durch.

Ich wünsch Dir ganz viel Kraft und Besserung Deiner Depressionen.

Liebe Grüße
Renate
madera
Beiträge: 1
Registriert: 25. Sep 2010, 18:10

Re: Angststörung und Depression

Beitrag von madera »

Scheint ja eine Epidemie zu sein.....
Ja, bin schon zum Sarkasmus übergegangen, weil ich das alles wahnsinnig anstrengend finde. PMS, Ängste, Müdigkeit..... dann geht es wieder etwas, nehme am Leben teil, aber verabrede mich schon gar nicht mehr, weil ich nicht weiß, wie es mir in drei Tagen geht.

Bin auch Ende 40, hatte schon mit 12 soziale Phobie, bin in dieser Zeit nie allein raus..... später Bulimie, dann Alk..... dann trocken und wieder Ängste.... Klinik, Medis.....

War gerade ein Jahr lang auch mit einem sehr munteren Mann zusammen. Ging nicht. In diesem "Spiegel" kam ich mir noch lahmer vor.

Mein Sohn (19) ist nun aus dem Haus. Habe ihn allein groß gezogen und immer im Schichtdienst gearbeitet.... Keine Ahnung, wie ich das geschafft habe....

Jetzt ist da oft diese Müdigkeit. Irgendwie habe ich das Gefühl, fertig zu sein, also im Sinne von: So, geschafft, das war's.

Arbeite immer noch, immer noch Schichten und Vollzeit.
Habe wieder einen Freund, der ist ähnlich "asozial" wie ich Meint: auch er hat nicht viele Freunde, macht sein Ding. Aber wir haben es nun ziemlich schwer, zusammen zu finden. Wir verstehen uns zwar, aber wenn jeder auf den anderen wartet.... eine große Herausforderung.
Wir reden viel miteinander. Glücklicherweise klappt das.


Oh Anne, entschuldige.... dein "Faden".
Bin ein bissel ins Plaudern gekommen.
Lese hier schon eine Weile mit..... dein Post verleitete mich nun doch zu schreiben, weil es einige Parallelen gibt.


MADERA
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