Gespräch: Was sind eigentlich Depressionen? (45 Min mit J. Giger-Bütler)

FönX
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Re: Gespräch: Was sind eigentlich Depressionen? (45 Min mit J. Giger-Bütler)

Beitrag von FönX »

Es freut mich, dass so viele positiv auf das Interview reagieren. Umso mehr beraubt es mich aller Kräfte, dass meine Mutter so reagiert hat. Ich bin heute nach dem Frühstück wieder zu Bett gegangen und um halb eins aufgestanden. Fühle mich jetzt wie durch die Mangel gedreht, würde am liebsten wieder schlafen...
FönX

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LinaBall
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Re: Gespräch: Was sind eigentlich Depressionen? (45 Min mit J. Giger-Bütler)

Beitrag von LinaBall »

Hallo FönX.
Ich kann deine Enttäuschung - die ich meine aus deinem Beitrag rausgehört zu haben, gut verstehen.
Die Reaktion deiner Mutter hätte mich auch sehr geärgert. Hast du ihr denn gesagt, dass du ihre Reaktion nicht in Ordnung fandest?
Wünsche dir viel Kraft und Zuversicht!
LG Lina
Kathrin1983
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Re: Gespräch: Was sind eigentlich Depressionen? (45 Min mit J. Giger-Bütler)

Beitrag von Kathrin1983 »

Ich kann deine Mutter auch nicht verstehen - aber ich könnte mir auch vorstellen, dass sie einfach angst hat über den rest zu reden?

oder das sie selbst schuldgefühle hat?

lg Kathrin
die heute schon mehrmals sport für sich gemacht hat, statt an den (ex)freund zu denken
lens
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Re: Gespräch: Was sind eigentlich Depressionen? (45 Min mit J. Giger-Bütler)

Beitrag von lens »

Hallo FönX,

ich habe das Interview mit großem Interesse angehört. Dass du über die Reaktion deiner Mutter enttäuscht bist, verstehe ich sehr gut. Da meine Mutter schon ein paar Jahr tot ist, ist bei mir nur ein großes Bedauern geblieben.

Durch das Interview konnte ich gut verstehen, wie sehr meine Mutter sich von mir einen Sinn für ihr Leben erwartet hat.Eine Forderung, die ich nicht erfüllen konnte.

Wenn ich nicht gut auf mich aufpasse, kann es heute noch vorkommen, dass ich versuche, unbillige Erwartungen von anderen zu erfüllen.

Dir alles Gute
Ibis
anna54
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Re: Gespräch: Was sind eigentlich Depressionen? (45 Min mit J. Giger-Bütler)

Beitrag von anna54 »

Hallo guten Abend FönX,hallo an Alle
Möchte heute gern von meinem Besuch bei meiner Schwester (4schw.Psychosen überstanden) berichten.Es geht um die Reaktion unserer Mutter.Meine Schwester hatte uns (4Pers.) zum Essen eingeladen.Den Kontakt zu den Eltern kann sie nur in guten Zeiten zulassen.Meine Mutter ist sehr fordernd und sieht sich immer als Mittelpunkt allen Handelns.Mein Vater versucht zur immer auszugleichen,wird jedoch dafür von ihr abgestraft.Meine Schwester hatte sich unendliche Mühe gegeben,die Wohnung tip-top,das Essen ein Gedicht,alles richtete sich nur nach den Wünschen der Mutter.Und was macht sie,meckern,mechern und noch mal meckern.Mir reicht es nun: ich werde das nicht mehr zulassen.Wir sind 7 Geschwister und dann werde ich halt das schwarze Schaf.
Ich kann es nicht mehr ertragen,das hören des Gespräches Giger-Bütler,hat mich tief bewegt. Wir ringen unser ganzes Leben um Anerkennung bei den Eltern,die Launen meiner Mutter,die sofort in Herzanfällen usw. münden,wenn sie sich nicht zum Zuge kommt.
Ich bin seit über 20J. selbst Mutter,kann mir nie vorstellen,mit meinen Kindern so umzugehen(die würden das gar nicht zulassen/meine Erziehung!!

Deshalb bin ich dir FönX so dankbar,das ich mit so heilsamen Worten verstanden habe,was mich am Leben gehindert hat.

Ich wusste,die Depression ist mein Lehrmeister.Aber ich hab nicht verstanden,was ich da lernen sollte,die Ziele der Therapie schienen mir egoistisch und nicht erstrebenswert.
Ich wurde geschätzt für meine soziale Kompetenz,aber bei der wichtigsten Lehrstunde des Lebens,hat meine Mutter mich eingesperrt.Ich wusste mit 50Jahren nicht,was es heißt-GRENZEN ZU SETZEN.

Meine Mutter kann ich nicht mehr ändern,sie ist alt,wird mich nicht lassen.
Aber ich werde mich jetzt endlich schützen.
Der Knoten ist endlich geplatzt,danke daß
ich das hier im Forum erlebt habe.

Wünsche dir FönX, die Schutzschicht,die wieder wachsen muss nach so schwerer Verletzung,hoffentlich scheint morgen wieder die Sonne,und dir FönX mitten ins Herz!!

anna54
FönX
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Re: Gespräch: Was sind eigentlich Depressionen? (45 Min mit J. Giger-Bütler)

Beitrag von FönX »

Ihr Lieben,

es geht mir sehr zu Herzen, welche Gedanken ihr euch macht. Der Fehler liegt bei mir. Thomas hat mir bezüglich meines Vaters schon mal empfohlen, meine Erwartungen an ihn zu reduzieren. Leider hatte ich an meine Mutter die Erwartung, sie möchte ein wenig Verständnis entwickeln. Dass da nun quasi gar nichts kam, hat mich enttäuscht. Damit muss ich nun leben. Ich glaube, ich schaffe es!

Leider wird es wieder tagelang dauern, die heftigen Rückenschmerzen loszuwerden, die ich seit heute morgen habe. Die kriege ich immer, wenn ich solchen Stress habe oder Enttäuschungen erlebe.
FönX

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otterchen
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Re: Gespräch: Was sind eigentlich Depressionen? (45 Min mit J. Giger-Bütler)

Beitrag von otterchen »

Guten Morgen lieber FönX,

dann ist es doch gut, dass Du endlich ent-täuscht wurdest, hm?
Die Täuschung, Deine Mutter sei irgendwo doch anders als Du dachtest, ist verflogen.
Keine Täuschung mehr, sondern Klarheit. Du kannst ohne Nebel sehen und erkennen.

Das ist sehr traurig, und man erkennt, dass man sehr lange an einem Bild festgehalten hat, das so nicht stimmt.
Aber es ist jetzt auch ein Schleier entfernt worden, und das, was Du darunter erkennen musstest, fühlt sich womöglich kalt und gleichgültig und abweisend an.



Mir hat in solch einer Situation mal geholfen, mich selbst als Mittelpunkt auf ein Blatt Papier zu zeichnen. Wo habe ich die Person, um die es geht, haben wollen?
Das war nah bei mir...
aber ich spürte beim Zeichnen, dass die Person dort gar nicht sein wollte, und so habe ich sie bewusst ans Rand des Blattes gesetzt - und auf einmal wurde mir leichter ums Herz.
Statt diese Person zu mir heranziehen zu wollen und immer die Abwehr, die Distanz zu spüren, habe ich selbst bewusst Distanz geschaffen und merkte, dass ich diese Kraft nicht mehr aufwenden muss. Das tat gut.

Noch besser wirkt es, wenn man zunächst andere Personen aus seinem Umfeld in diese Zeichnung einfügt, dann kann man die zarten oder stabileren gegenseitigen Anziehungskräfte besser nachempfinden und so besser erspüren, wie sich das mit der Person, um die es eigentlich geht, anfühlt.


Liebe Grüße - und Dank für das Interview!
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
FönX
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Re: Gespräch: Was sind eigentlich Depressionen? (45 Min mit J. Giger-Bütler)

Beitrag von FönX »

Liebes otterchen,

danke für deine Worte. Das kann ich gut nachvollziehen. Heute geht es mir auch mental besser, wären da nicht die Rückenschmerzen. Die muss ich aushalten. Das dauert einen bis drei Tage. Aber mental bin ich wieder einigermaßen. Da hat eure Hilfe (deine und die des Forums) sehr konstruktiv geholfen. Ich konnte beim gestrigen Spaziergang auch die schönen Dinge, das Licht, die klare Sicht über die Förde nach Dänemark, ein ganz kleines zutrauliches Pony, das sich von mir streicheln ließ, die tausende Zugvögel auf der Salzwiese, das Wolkenspiel und vieles mehr richtig genießen. Wenn ich depressiv wäre, wäre mir alles sch***egal. Doch gestern habe ich alles mit allen Sinnen aufgenommen, aufgesogen, und das, wo ich am Freitag noch S-Gedanken hatte.

Vielen Dank an dich und alle anderen, die mitgefühlt haben. Ich wünsche euch und mir eine schöne und konstruktive Woche!

Liebe Grüße
FönX

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lens
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Re: Gespräch: Was sind eigentlich Depressionen? (45 Min mit J. Giger-Bütler)

Beitrag von lens »

Hallo Anna54,

mich hat sehr berührt, was du geschrieben hast. Du hast selbst Kinder und würdest sie niemals so überfordern, wie es deine Mutter getan hat und noch immer tut.
Bei mir war es so, dass ich bei meinem ersten Kind in die alten Muster gefallen bin. Ich war entsetzt, als mir das aufging. Ich begann alles zu lesen, was ich zum Thema Kindererziehung in die Hände bekam, mild und abfällig belächelt von meiner Mutter und ähnlichen Personen, die SOWAS nicht nötig hatten.
Wie kommt es, dass du und ich den Weg un serer Mütter verlassen konnten?
Hatten wir mehr Chancen?
Ich bin einfach nur dankbar, dass ich ihre Erziehungsirrtümer erkannt habe, und dass meine Kinder mir nahe stehen.

Lieben Gruß
Ibis
Zarra
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Re: Gespräch: Was sind eigentlich Depressionen? (45 Min mit J. Giger-Bütler)

Beitrag von Zarra »

Hallo miteinander,

mich wundert es ein bißchen, daß Ihr Euch über die Reaktion von FönX Mutter so wundert ... Habt Ihr so viel anderes erwartet? Kennt Ihr anderes? - Klar wünscht (!) man sich anderes. Doch die Realität ist eher so. Und wann immer ich mit anderen Depressiven (oder auch teils anders psychisch Erkrankten) über so etwas geredet habe (Eltern, Elternkontakte, Kommunikation mit den Eltern über die Krankheit) kamen doch überwiegend solche Rückmeldungen. Mit oft viel spürbarer Angst auf der Elternseite dahinter - oder daß es für sie einfach eine komplett andere, für sie unverständliche "Welt" darstellt. Es ist ja auch schwierig: Wenn ich mir vorstelle, ich wäre die Mutter oder der Vater ... Denn das ohne Schuldzuweisung rüberzubringen, ist schon eine Kunst, die ich wohl auch nicht beherrschen würde. Das müßte ein superfeines Ausbalancieren von beiden Seiten aus sein, mit viel Verständnisbereitschaft auf beiden Seiten, - und das bei einem hochemotionalen bzw. hochheiklen Thema ...

Und ich glaube, ich hätte von meiner Mutter auch nicht gewollt, daß sie völlig aufgelöst vor mir in Tränen über ihr Leben ausbricht (denn dann passiert wieder genau das, was in dem Beitrag beschrieben wird); denn das ist ja letztlich mit der Hintergrund. [Und die eigene Sensibilität, mit der einem dann ggf. "Schuld" zugewiesen wird.] (Meine Mutter hat mir zu viel davon erzählt, von ihren eigenen Belastungen. Bei Eltern, die immer nur eine Fassade aufrecht erhalten, mag das etwas anderes sein.)

Die Alternative, gar nicht mit seinen Eltern darüber zu reden, kann es sicher auch mal sein, möchte es aber wohl nur in begründeten Fällen sein. ... obwohl ich glaube (befürchte??), daß ich mich da auch in einen "äußeren Mitteilungsteil" gerettet habe; doch bei einer Kommunikation gibt es halt immer (mindestens) zwei Partner, und wenn einer nicht will ... oder kann ...

Vielleicht ist ein Teil unseres Parts, möglichst realistisch einzuschätzen, was die Eltern "können" und was nicht. Ein bißchen Bemühen um Verständnis kann man sicher erwarten, auch mal Zuhören, - doch man wird grundlegende Annahmen seiner Eltern wohl nicht oder sehr selten umwerfen.

Das eigene Leben leben, ohne "Nabelschnur" zu den Eltern. Andererseits geht's ja meistens doch noch um einen möglichst konstruktiven und erträglichen Kontakt. ...

Zarra
Tournesol1342
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Re: Gespräch: Was sind eigentlich Depressionen? (45 Min mit J. Giger-Bütler)

Beitrag von Tournesol1342 »

Wollte mich nur kurz - zwischen eurem Gespräch - für den Link zum HR-Podcast bedanken!

Die Sendung finde ich ganz gut... bin überrascht, denn die beiden Bücher von Herrn Giger-Bütler fand ich persönlich nicht so hilfreich...

Gruß,
Tournesol.


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(J. Anouilh)
TvD
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Re: Gespräch: Was sind eigentlich Depressionen? (45 Min mit J. Giger-Bütler)

Beitrag von TvD »

Hallo,

ich möchte mich an dieser Stelle für den empfohlenen Link herzlich bedanken.

Schon verrückt, aber ich dachte fast, dieser Mann spricht von mir. Ich muss das jetzt erst einmal sacken lassen u. drüber nachdenken. Auf jeden Fall habe ich jetzt einen neuen Anhaltspunkt.

Vielen Dank.

Tanja (Holly1970)
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Re: Gespräch: Was sind eigentlich Depressionen? (45 Min mit J. Giger-Bütler)

Beitrag von Blümli »

^^ Vielleicht muss man die Liebe gefühlt haben, um die Freundschaft richtig zu erkennen^^ Nicolas Chamfort
elas
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Re: Gespräch: Was sind eigentlich Depressionen? (45 Min mit J. Giger-Bütler)

Beitrag von elas »

*hochschieb*

sehr lesenswerte Bücher und ein gutes Interview.
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Ginny
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Re: Gespräch: Was sind eigentlich Depressionen? (45 Min mit J. Giger-Bütler)

Beitrag von Ginny »

Ich habe das erste Buch gelesen (Sie haben es doch gut gemeint) und es hat mich irgendwie beruhigt. Teilweise trifft dieses Gefühls- und Verhaltensmuster bei mir sicherlich zu. Und es ist für mich gut zu wissen, dass es nichts mit Schwäche zu tun hat, sondern mit Stärke. Und es helfen keine "Rezepte", wie uns die üblichen Depressionsratgeber gern weismachen wollen. Sondern ich muss lernen, meine Bedürfnisse überhaupt wahrzunehmen. Mir hat besonders gefallen, wie die Konflikte mit den Angehörigen im Buch dargestellt werden. Dass die Angehörigen eine - nicht oder falsch behandelte - Depression auch unglaublich belastet und es so zu einem Teufelskreis kommt. Eigentlich logisch, doch ich hab den Eindruck, viele Therapeuten klammern das aus.

Werde demnächst auch "Endlich frei" lesen.

Meine eigenen Bedürfnisse, Wünsche und Gefühle wahrnehmen, das fällt mir oft schwer, bzw. merke ich gar nicht, in welchen Situationen es angebracht wäre, drauf zu achten.

Grüße

Ginny
elas
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Re: Gespräch: Was sind eigentlich Depressionen? (45 Min mit J. Giger-Bütler)

Beitrag von elas »

Ginny, Du schreibst
>Meine eigenen Bedürfnisse, Wünsche und Gefühle wahrnehmen, das fällt mir oft schwer...<

Das ist ein langer Weg, so schreibt ja auch Giger-Bütler. Selbst nach ganz zufriedenstellenden PTs stellt sich dann manchmal wieder der alte Schlamassel ein.
Also, wachsam sein gegenüber der eigenen Bedürfnisse, Wünsche etc. ist angesagt.

Und um noch eins draufzugeben, auch dafür einzustehen-für diese Bedürfnisse und Wünsche. Auch wenns dann mal unangenehm wird mit den lieben Mitmenschen , die ja oft lang genug gewöhnt sind, dass man, frau zurücksteckt.
Und die dicke Luft der Auseinandersetzung schwelt.

Herzlich
Selas
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Schwert10
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Re: Gespräch: Was sind eigentlich Depressionen? (45 Min mit J. Giger-Bütler)

Beitrag von Schwert10 »

Hi Alle,
ich habe das erste und das dritte Buch von G-B gelesen. Das Dritte ("Jetzt geht es um mich ") ist als Selbsthilfebuch gedacht, wenn man nicht bereit ist für professionelle Hilfe, es aber auch nicht ganz allein allein versuchen will. Im Gegensatz zu anderen Selbsthilfebüchern gibt es keine festen Übungen oder Zeitpläne. Wichtig ist vor allem, eine neue Aufmerksamkeit sich selbst gegenüber zu entwickeln, herauszufinden, welchen zerstörerischen Denk- und Handlungsmustern man folgt und diese dann ganz individuell zu verändern. Man macht sich seine Übungen genaugenommen selbst, im eigenen Tempo, ganz ohne Zwang, wann und wie man selbst es will. Schon das Lesen des Buches kann Denkstrukturen verändern, vor allem ,wenn man es mehrfach liest. G-B wiederholt die neu zu erlernenden Gedanken wie ein Mantra immer und immer wieder. Am Anfang fand ich das ziemlich lästig, bis mir klar wurde, daß das schon ein Teil des Lernprozesses war. So als ob man eine Schallplatte voller Gedankenmuster durch ständige Wiederholung neu beschreibt.
Wenn ich mich mal wieder innerlich selbst entwerte und endlos an mir herumnörgel, nehme ich das Buch und lese einfach ein paar Seiten. Das hilft schon mal, mich zu erinnern, daß ich netter mit mir umgehen wollte!
Wer die ersten Bücher gut fand, kann sich getrost das dritte auch noch gönnen. Im ersten ging es ja um die Entstehung/ Ursachen der Depression, im dritten kann man LWege zur Bewältigung entwickeln.
lg wakora
Das Leben ist wertvoll

ob es nun strahlend ist wie ein diamant

oder dunkel wie kohle

beide sind aus demselben stoff.
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