Macht meine Krankheit alles kaputt?

[Schlaflos2010]

Hallo,
gestern dachte ich der Tiefpunkt sei erreicht, wenn ich mich heute arbeitslos melden muss. Nein, es geht noch schlimmer.
Dieses Jahr habe ich bereits 22 Wochen stationär in der Psychiatrie verbracht ( mit 10 Wochen unterbrechung) und 2 Wochen in einem normalen KH in der Chirurgie. EIn weiterer stationärer Aufenthalt war geplant in der Psychosomatik. Zwischenzeitlich bin ich arbeitslos geworden, ein Auto kaputtgefahren und eine Affäre mit einem Mann angefangen und schmerzhaft beenden müssen.
Aus allem habe ich mich rausgekämpft, einen Job gefunden, meine Ehe gerettet, wochenlang mit Hilfe meiner Ärztin an der Dosierung meiner Medis gefeilt. Ich fühlte mich wieder ganz gut und zuversichtlich. Dann wieder den Job verloren, weil zu oft auf Grund der Operation gefehlt, eine Freundin hat den Kontakt abgebrochen, weil sie selber krank ist und sich durch mich bedrängt fühlt schneller gesund werden zu müssen, eine Trulla hat Ihren Audi auf meiner Stoßstange verewigt und nun muss ich nochmal operiert werden und deshalb fällt der Familienurlaub schon wieder ins Wasser.
Ich kann nicht mal mehr weinen, fühle mich total leer und wie nicht auf dieser Welt. Wie kann man soviel Pech haben und bin ich das alles selber Schuld, weil ich mich anfang des Jahres nicht zusammengerissen habe? Hätte ich meine Depressionen und Ängste verbergen sollen/ können? Mein armer Mann muss sich immer um alles kümmern und nun mache auch noch seinen Urlaub kaputt, geschweige denn was ich meinem Kind antue, wenn ich schon wieder ins KH muss.
Ich glaube ich möchte nur von euch lesen, dass andere auch schon mal soviel Pech haben und ich damit nicht alleine bin.
Schlaflos2010

[petra3741]

hallo,

ich mußte mich auch immer durch kämpfen.

wenn ich beginne zu hadern, denke ich einen 92 jährigen bekannten, den ich noch habe.

der mußte mit 7 jahren zu einer anderen familie, weil seine familie ihn nicht mehr ernähren konnte (11 geschwister). er mußte mit 19 jahren 5 jahre in den krieg. dann war er 5 jahre in kriegsgefangenschaft.
5 jahre kein urlaub, keine beziehung.
als er aus rußland kam wurde bald darauf ein magenkrebs diagnotiziert. magen zu zwei drittel entfernt. üerlebte trotz negativer aussichten. dann ein paar jahre ganz in ordnung. die frau stibt fast bei der geburt der tochter. sie stirbt aber als er 58 jahre ist an einer ganz harmlosen op an einem narkosefehler.....
ich hoffe, dass dir das reicht um zu merken, dass es auch ander gibt mit viel pech.
mir hilft es immer...

lg petra

[Dendrit]

Hallo Schlaflos,

nein, alleine bist Du wahrlich nicht. Ich war auch schon über mehrmals in Psychiatrien, ein paar OP'S und weiteres, was Du aufzählst, kann ich Dich gut verstehen, weil ich ähnliches erlebt hab.



LG, Manuela

[anna54]

Hallo Schlaflos
Das ist schon eine lange Leidensgeschichte.
Möchte dir Mut machen,habe selbst lange erlebt wie eine Krise die nächste ablöste.Wann kommen bessere Zeiten? Unsere Krankheit macht scheinbar alles kaputt,insbesondere leidet die Familie.Aber welches Leid kann man sich aussuchen? Ich darf nicht drüber nachdenken,wie meine Kinder gelitten haben.Aber ich schaue nach vor,suche nur positive Motivation und geb mir alle Mühe,in guten Zeiten Danke zu sagen und allen zu zeigen: ich geb mir alle Mühe,
mehr kann ich nicht.Für dich alles Gute,die Hoffnung ist die grösste Kraft.Es wird wieder gute Zeiten geben. anna 54

[uff]

Hallo schlaflos!
Das ist das,was wir alle hier doch immer wieder erleben:nach den schlimmsten Tiefs kommt auch langsam wieder ein Hoch.Das geht gar icht anders.Manchmal muß man leider lange warten,bis es wieder heller wird.Aber:es wird.Irgendwann!
Ich hab leider keine Lust meine ganze geschichte zu erzählen,mag das gar nicht immer wieder aufbrühen.....
Alles Liebe
tt

[wennfrid]

Hi Schlaflos
Naje, es läuft bei dir momentan nicht gerade ruhig und entspannt. Ich denke und ich hoffe, es wird sich vieles wieder legen.Der letzte Satz, was du deinem Kind antust, wenn du ins Krankenhaus mußt, sehe ich ein bißchen anders. Natürlich ist die Zeit, indem du nicht für dein Kind da bist alles anderes als schön. Das Ziel ist aber, daß die Mutter ganzheitlich an Körper und Geist gesundet und dein Kind hat von einer gesunden, zufriedenen Mutter doch das Höchste.