Selbstbewusstsein trotz Depression - wie komme ich dahin?

Guinevere
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Re: Selbstbewusstsein trotz Depression - wie komme ich dahin?

Beitrag von Guinevere »

Nachtrag *irgendwie gewusst hab, etwas vergessen zu haben*

Ich sehne mich nach Anerkennung von anderen Menschen, diese kann ich aber nur erhalten wenn ich etwas darstelle wo es etwas anzuerkennen gibt.

Du weißt aber nicht unbedingt, was jeder für sich als anerkennenswert empfindet. Das kann für jeden anders sein, muss nicht das sein, was Du als anerkennenswert empfindest...und, so würde ich mal meinen *zwinker*, lass Dich halt mal überraschen diesbezüglich . Es werden sich bestimmt welche finden, die etwas an Dir anerkennenswert finden *lächel*, und, die schnappen wir uns dann einfach mal.
Die, die uns so mögen, wie wir sind. Weiß nicht, wie es bei Dir ist, aber , ich finds praktischer, wenn ich nicht erst was, anders werden muss, um jemandem gerecht zu werden...
Guinevere
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Re: Selbstbewusstsein trotz Depression - wie komme ich dahin?

Beitrag von Guinevere »

Naja, ist easier , ich werd u.a. Depri, wenn mich ein mir wichtiger, sehr am Herzen liegender Mensch anders möchte, als ich bin...
Zen
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Re: Selbstbewusstsein trotz Depression - wie komme ich dahin?

Beitrag von Zen »

Guten Morgen Häuptling und Gruß an die Runde,

ja, ich habe es sehr verallgemeinert in meiner Antwort.
Wenn das negativ rübergekommen ist, sorry, es war so nicht beabsichtigt.

Ich wollte damit eigentlich nur zum Ausdruck bringen, dass jeder Mensch, egal ob depressiv oder nicht auf Erfolgserlebnisse aufbauen kann und so sein SB stärkt.

Du, Häupling schreibst z.B.
Aber es hat sich gelohnt. Die "Bestie" gibt es nicht mehr, stattdessen habe ich jetzt ein realistisches Bild von diesem Pferd.
Könnte man ja gut auf's Leben übertragen, diese Erfahrung heute. Sich seinen inneren Dämonen stellen und dann feststellen, dass diese nur aufgeblasene Einbildungen sind, die dann ihre Macht verlieren, wenn man sich ihnen stellt.

Genau dieser Satz,
" Könnte man ja gut auf´s Leben übertragen "
Nein, nicht könnte, gerade das sollte man auch tun.
Auf solche positiven Ereigniss, baut sich doch das ganze Leben auf. Natürlich auch auf negative Erlebniss.
Aber die Stärke und Kraft holen wir uns alle doch von den positiven Ereignissen, damit wir die negativen Erlebnisse besser wegstecken können.

Es ist egal, ob man ein Pferd besteigt, wovor man respekt hat und anschließend feststellt, das es doch nicht so schlimm war.
Das dass Pferd nicht mit Dir, sondern Du mit dem Pferd ausgeritten bist.
Ob man ein Bild malt und anschließend zu sich selber sagt, klasse, habe ich super hingekriegt.
Das die Planze, die in den Blumentopf eingesetzt wurde sich toll entwickelt.

Gerade der Depressive Mensch ist stark, sonst kann er diese Krankheit garnicht aushalten.
Das Traurige ist nur, so empfinde ich es, dass im Beispiel meines Mannes, er diese Stärke nicht für sich positiv nutzen kann.

Als mein Mann das damals sagte, hatte ich geglaubt, auch er könne darauf aufbauen. Was leider nicht der Fall ist.
Er hatte einfach einen verdammt guten Tag erwischt.

Glück und Luxus haben für mich nichts mit Konsum zu tun.
Glück bedeutet für mich von meiner Umgebung so akzeptiert zu werden wie ich bin.
Luxus bedeutet für mich, Zeit für mich ganz alleine zu haben und mir sie auch zu nehmen.
Was im zusammenleben mit meinem depressiven Mann nicht einfach ist.
Wenn ich dann doch schaffe, mir diese Zeit zu nehmen, ist es für mich der alsolute Luxus.

Einen schönen Tag wünscht
Sammie
Maximiliane
Beiträge: 159
Registriert: 6. Aug 2010, 19:45

Re: Selbstbewusstsein trotz Depression - wie komme ich dahin?

Beitrag von Maximiliane »

Hallo Sammi,

vielleicht hilft es dir weiter, zu sagen: "Trotz allem hilft es meinem Mann NOCH nicht weiter"
Glaub mir, nichts verliert schneller seine positive Bedeutung, wenn man in einer Depression "hockt." Was eben noch galt, ist im nächsten Moment schon wieder Null und Nichtig. Das ist dass gemeine daran.
Ich finde es klasse, dass du versuchst, deinen Mann zu verstehen und zu ihm stehst, so gut es geht.
Aber mit dem Kopf lässt sich diese Erkrankung nicht erfassen. Und da wirst du vermutlich immer wieder enttäuscht werden. Es ist ein mühsamer Weg aus dieser Erkrankung heraus zu kommen, Schrittchen für Schrittchen, mal vorwärts, mal rückwärts. Und den Mut und die Kraft zu haben, sich immer wieder auf diese kleinen Schritte einzulassen, auch wenn es gerade mal wieder eine Niederlage gegeben hat, diese Aufgabe kann einem keiner abnehmen. Weder ein Therapeut, noch die Medikamente, noch Angehörige oder Freunde. Das sind alles nur helfende Wegbegleiter, die im besten Fall unterstützend dabei sein können, um einen einen Weg zu zeigen oder die Tür aufzuhalten (im Übertragenen Sinne gemeint). Mehr geht nicht. Und das ist schon mehr als genug.
Für Angehörige und Freunde ist es ebenso ein ganz eigener Lernprozess. Das erlebst du ja gerade selbst.
Und ich bin gerade dabei auszuloten, was tut mir an Hilfsangeboten gut und wo fühle ich mich unter Druck gesetzt. Es ist also sozusagen ein miteinander-voneinander-lernen.

Und euer gemeinsamer Lern-und Heilungsprozess wird vermutlich noch eine gewisse Zeit dauern und bietet die Chance, dass ihr euch auf anderer Ebene wiedertrefft als bisher und euch dann vielleicht näher seit als je zuvor. Auch wenn es momentan so vielleicht noch nicht aussehen mag.
Ich denke da immer wieder an meine eigenen Gedanken, dass ich dabei bin, mir ein neues "Wertesystem" zu bilden, eines, dass zu mir und meiner Erkrankung passt und mir gerecht wird und ich damit ein zufriedeneres Leben führen kann, trotz der Depression. Wo ich eines Tages angekommen sein werde, das weiß ich nicht. Aber eines spüre ich immer wieder, wie gut es mir tut, den Kampf aufgegeben zu haben gegen eine Erkrankung, die gerade durch dieses Kämpfen nur noch mehr geschürt wird. Das bedeutet für mich Gelassenheit ( nicht zu verwechseln mit Gleichgültigkeit), vor allem in den schlimmsten Phasen. Wenn über mich ein Tornado hinwegfegt, dann nutzt es mir gar nichts, wenn ich wie aufgeregt draußen rumrenne, den Tornado beschimpfe, wütend werde, mit Steinen nach ihm werfe ( die kämen garantiert zurück ), oder gar versuche, ihn aufzuhalten. Besser und heilender ist es für mich, mir dann einen sicheren Ort zu suchen, ruhig zu bleiben und abzuwarten, bis sich der Tornado verzogen hat. Dananch geht es an die Beseitigung der Schäden. Um das auf depressive Phasen zu übertragen wäre das z.B. das Spülen des sei einer Woche auf dem Herd stehenden dreckigen Geschirrs. Oder wie bei euch, dass dein Mann in der Lage ist, mitzugehen zu einer Einladung.
Momentan sind das "nur" punktuelle positive Momente, ich könnte mir aber vorstellen, dass die mit der Zeit immer mehr werden könnten. Aber wie gesagt, es braucht Zeit. Und da, wo ich z.B. heute stehe, war ein Prozess von 10 Jahren, nur damit du einen Einblick hast, wie lange sich so etwas hinziehen kann, aber nicht muss. Das ist bei jedem verschieden und individuell.
Wenn ich damals vor 10 Jahren gewusst hätte, wie lange das bei mir dauern würde, ich wäre noch verzweifelter gewesen. Gut, dass man nicht alles vorher weiß. Und ich bin ja noch nicht am Ende angelangt. Das war auch so eine Illusion, die ich damals hatte, mal einige Zeit Therapie zu machen, dann bin ich am Ziel, kerngesund und alles läuft dann wie am Schnürchen.
Zum Glück bin ich heute schlauer ( und gelassener, zumindest manchmal ).
Es sind immer wieder kleine Etappenziele, die irgendwann in ihrer Gesamtheit meine Heilung ergeben.

Vielleicht konntest du mit meiner Ausführung hier etwas mitnehmen.
Du erinnerst mich manchmal an mich selbst, wenn ich wütend und polternd durch meine Wohnung ging und vor mich hin brummelte:"Das muss doch jetzt gehen, warum funktioniert das denn nicht, .....) und anschließend weinende und enttäuscht auf dem Sofa lag. Versteh das bitte nicht falsch, es ist jetzt durchaus liebevoll gemeint !
So, für heute erst mal ein Ende. Ich versuche gerade rauszufinden, ob ich mich dazu zwingen soll, heute meine schützende Wohnung zu verlassen oder es ansteht, tatsächlich heute mir den Schutzraum zu gönnen. Dass sind die "Probleme" des Tages, mit denen ich momentan als depressive, mehrfach phobische Traumapatientin zu tun habe. Und das geht meist nur durch Ausprobieren im Sinne von "Trial-And-Error".

Ein lieber Gruß von
Häuptling
Zen
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Registriert: 5. Jul 2010, 11:31

Re: Selbstbewusstsein trotz Depression - wie komme ich dahin?

Beitrag von Zen »

Hallo Häuptling,

eine kleine Info noch von mir.

Ich lebe fast 20 Jahre mit meinem Mann zusammen davon 14 Jahre mit seiner Depression
Hab ihm gehalten, wenn er weinte. Hab ihn Mut zu gesprochen wenn er es brauchte.
Bin aber auch selber daran verzweifeln, so das auch ich jetzt in Th. Behandlung bin.

Schreibe auch mehr im Angehörigenforum als hier.

So, lieber Häutpling habe z.Zt Urlaub lege mich jetzt auf die Couch mit einem Buch von Dieter Moor " Was wir nicht haben, brauchen Sie nicht " Geschichten aus der arschlochfreien Zone.
Darin beschreibt ein Promi seinen Umzug von der Schweiz nach Brandenburg. Er möchte dort einen Bio Bauerhof gründen.
Einfach genial geschrieben. Zum totlachen.

Wünsche Dir noch einen schönen Tag
Lieben Gruß
Sammie
Maximiliane
Beiträge: 159
Registriert: 6. Aug 2010, 19:45

Re: Selbstbewusstsein trotz Depression - wie komme ich dahin?

Beitrag von Maximiliane »





Keine Ahnung, was du mir damit sagen wolltest. Aber das mit dem gemütlichen Mittag auf dem Sofa klingt gut.

Eine gute Zeit,

Häuptling
lens
Beiträge: 132
Registriert: 27. Okt 2009, 18:43

Re: Selbstbewusstsein trotz Depression - wie komme ich dahin?

Beitrag von lens »

Hallo,

war eine Weile an der Nordsee und lese jetzt die Beiträge hier.

Clown, du sagst, dass ich sicher meinen heilen Kern finden werde. Ich bin nachts aufgewacht und habe daran gedacht wie an eine Wohltat. Dass ein Satz so wirken kann...

Leider können auch schlecht gemeinte Aussagen lange in mir nachwirken. Ich weiss inzwischen, dass der Grund dafür in mir selbst liegt, und das hilft mir, das schlechte Gefühl zu entlarven.

Was mich aber immer weiter beschäftigt, sind Menschen, die ich völlig falsch einschätze. Ich bin naiv und glaube zunächst einmal alles, was mir erzählt wird. Wenn ich dann dahinter komme, dass ich getäuscht worden bin, wird mir ganz elend.. Ich habe schon versucht mir anzugewöhnen misstrauisch zu sein. Es klappt aber nicht. Es ist so anstrengend.

Ich bin im Moment nicht sicher, ob das hier in den Selbstbewusstsein Thread gehört.

Lieben Gruss
Ibis
eligeo71
Beiträge: 270
Registriert: 25. Aug 2006, 01:01

Re: Selbstbewusstsein trotz Depression - wie komme ich dahin?

Beitrag von eligeo71 »

Hallo Sherlock,

du schreibst:
Aber ich glaube gerade meine Gelassenheit ist einer der Gründe warum ich mich heute in einer für mich nahezu auswegslosen Situation befinde. Ich habe das Gefühl, wenn ich früher nicht immer gedacht hätte, das wird sich schon richten, oder es kommen auch wieder bessere Zeiten, ich muss einfach nur abwarten, mich praktisch mehr unter Druck gesetzt hätte und mehr versucht hätte Akteur in "meinem Film" zu sein, dann wäre jetzt alles nicht so schwer. Also wenn ich mehr getan hätte als ich noch handlungsfähiger war als ich es jetzt bin.

Solche "Gedankenexkursionen" habe ich auch über viele, viele Jahre unternommen. Das berühmt-berüchtigte "Was wäre gewesen, wenn?"-Gedankenspiel. "Was hätte ich wohl alles erreichen können, ohne die "Hydra" Depression?"

Wahre Gelassenheit heisst ja nicht Nichtstun, sondern zum Beispiel erkennen dass solche Gedankenspiele aus dem depressiven Sammelsurium antrainierter, selbstschädigender Gedanken- und Verhaltensmuster enstspringen. Einfach gesagt, du hast gehandelt wie du gehandelt hast, weil du nicht anders gekonnt hast. Das gilt es anzuerkennen, zu akzeptieren. Vergangenem nachzutrauern bringt dich nicht weiter; wichtig ist was du heute tun kannst: nämlich, dir jede Hilfe zu holen die du kriegen kannst. Wünsche dir viel Kraft und Mut bei diesem Unterfangen!

LG, Rainer
Ich bin der Mensch, welcher mein Leben entscheidet!
Sherlock
Beiträge: 46
Registriert: 22. Aug 2010, 22:11

Re: Selbstbewusstsein trotz Depression - wie komme ich dahin?

Beitrag von Sherlock »

@Manu

Danke für deine Worte, konnte dir leider nicht früher antworten, hatte einfach keine Kraft zu schreiben.
Ich stimme dir zu in dem was du schreibst, ich habe mit meiner Aussage auch nicht gemeint dass ich das Gefühl habe es jedem Recht machen zu müssen. Gibt genug Leute die mir auf Anhieb unsympathisch sind und dabei belasse ich es dann auch. Ich meinte damit eher, dass ich auf unekannte die vielleicht durch Zufall oder auch durch mein oder ihr utun eine (welche auch immer) Rolle in meine Leben spielen könnten.
Dazu muss ich anmerken, dass ich mich wirklich komplett isoliert hatte, also wirklich keinerlei Kontakte zu Freunden oder Bekannten (so was hatte ich nicht mehr), selbst zu meiner engsten Familie nur sehr selten. Habe mich "gezwungen" wieder auf Menschen zuzugehen und habe auch wieder Bekanntschaften jetzt die mich auch wertschätzen.
Allerdings ist mir dieser Kreis zu klein und ich will mich selbst sozusagen öffnen um neue Menschen (nicht zuletzt auch nette Frauen ) kennenzulernen.

Das mit den oberflächlichen Kontakten ist nicht verkehrt. Man kann und will ja auch nicht zu allen Menschen mit denen man was zu tun hat intensivere Beziehungen führen. Wichtig ist ja dabei nur, dass man sich gegenseitig was schenken kann (im übertragenden Sinne gemeint) und wenn das der Fall ist reicht es ja oft auch schon.

Dein kürzlich erfolgtes Erlebnis freut mich für dich (freut mich wirklich, heute gehts mir gut, nicht mal Anflüge einer Depression, kann gut sein dass sich das in den nächsten Tagen in ein Überhoch verwandelt). Es gibt nichts schöneres als wenn man bei sich ist und das mit jemandem teilen kann.

Zuletzt muss ich dir noch sagen dass mir dein Nick wirklich gut gefällt,ich finde den Namen sehr klangvoll, alleine für deine Namenswahl erhälst du schon meine Sympathien.

@Rainer

Danke auch dir für deine Worte. Du hast recht, in dem was ich geschrieben habe schwingt mit dass ich vergangenes betrauere und mir wünsche es wäre anders gewesen. Allerdings bin ich da auch wie du etwas weiter, auch wenn es ein paar Sachen gibt die ich bereue.
Letztlich bin ich aber der Mensch der ich bin, wenn ich zu einem bestimmten Zeitpunkt meines Lebens anders gehandelt hätte, auch wenn es ein Zeitpunkt war von dem ich heute denke da habe ich einen Fehler gemacht, dann läßt sich trotzdem nicht sagen ob ich heute ein "besserer" oder "schlechterer" Mensch wäre wenn ich anders gehandelt hätte.
Zufrieden bin ich nicht, da muss ich nicht lange darüber nachdenken. Allerdings glaube ich, dass ich einen ganz guten Ausgangspunkt habe, also ich meine, dass ich aus dem der ich gerade bin noch was gutes machen kann


Ganz allgemein möchte ich noch sagen, dass es mir recht schwer fällt die Situation von anderen hier im Forum nachzuvollziehen und auch was zu meiner eigenen zu schreiben. Hier leiden zwar alle an SD oder haben mit solchen Menschen zu tun, aber die Krankheitsbilder sind einfach doch sehr verschieden, das wird mir erst klar wo ich hier Erfahrungen von anderen lese. Hatte mich bisher eigentlich immer nur mit meinem eigenen "Fall" beschäftigt, zumindest gefühlsmäßig. Alles was ich bisher kannte waren eigentlich nüchterne Fallskizzierungen. Jetzt ist mir erst richtig bewußt geworden (jenseits von dem hohlen Satz: Es kann immer noch schlimmer werden ...) dass es wirklich Menschen gibt denen es noch schlechter geht als mir, aber auch dass eine Besserung möglich ist. Das gibt mir mehr Hoffnung und größeren Mut meinen Weg weiter zu beschreiten.

Euch allen einen möglichst angenehmen Tag,
Sherlock
Guinevere
Beiträge: 4779
Registriert: 8. Nov 2007, 22:08

Re: Selbstbewusstsein trotz Depression - wie komme ich dahin?

Beitrag von Guinevere »

Hey Sherlock,

vielen lieben Dank Dir für Deine Worte, dass Du Dich mit mir freust. Gscheit lieb von Dir find!
Hmmm, der Name hat mir in Kindheit und auch später sehr oft viel gegeben, und er fiel mir dann bei der Registrierung hier so ganz spontan ein. Heuer im Frühling hab ich mich dann "trotzdem", zur Auffrischung in die Energien von Avalon weihen lassen . ( "Dies ist die neue und alte Energie von Avalon, Träger des Lichtes , die Hüterin der Tore, sie nennt euch den Weg.")

Diese Energie soll helfen die wahre Liebe zu finden, zu integrieren. Sie ist klar, rein und liebevoll, und sie wirkt reinigend und klärend auf der mentalen Ebene und soll spirituellen Wohlstand bringen. Naja, das sind so "Sachen" die mir mittlerweile einerseits sehr viel geben...einerseits deshalb, weil ich mich über so manches noch nicht richtig drüber traue, weils mich ziemlich viel Energie kostet...und, ich froh bin, dass es mir im Moment doch "so gut" geht. Da nix riskieren möchte, dass da wieder was aufbrechen könnte.

Jedenfalls, lest sich das von Dir hier:

Das mit den oberflächlichen Kontakten ist nicht verkehrt. Man kann und will ja auch nicht zu allen Menschen mit denen man was zu tun hat intensivere Beziehungen führen. Wichtig ist ja dabei nur, dass man sich gegenseitig was schenken kann (im übertragenden Sinne gemeint) und wenn das der Fall ist reicht es ja oft auch schon...Es gibt nichts schöneres als wenn man bei sich ist und das mit jemandem teilen kann.


bei mir hier sehr schön! Doch, find ich auch!

Und mach Dir keinen Stress (wegen der Antwort), gell ?! War heute zur Feier des Tages mit Sohn, Schwiegersohn und Tochter in Kino "Die Legende von Aang" schaun. Sohn hatte vor 21 Jahren und mittlerweile 3 Stunden das Licht der Welt erblickt .

Habe mich "gezwungen" wieder auf Menschen zuzugehen und habe auch wieder Bekanntschaften jetzt die mich auch wertschätzen.

*Mich freut*! Ist schön, wenn die Wertschätzung - so, wie man ist - da ist. Und, ist dann wohl ein guter Ausgangspunkt, um aus diesem "trotzdem" Veränderung anzustreben .

Dazu muss ich anmerken, dass ich mich wirklich komplett isoliert hatte, also wirklich keinerlei Kontakte zu Freunden oder Bekannten (so was hatte ich nicht mehr), selbst zu meiner engsten Familie nur sehr selten.

Das war mir eigentlich aufgrund des Jobs nie für länger so richtig möglich, hatte mich halt dann lieber in der Küche versteckt (Chefkoch), und die Konversation nur aufs nötigste beschränkt. Naja *grübel*, meine erste stärkere (?) Depriphase - so ich das im Nachhinein als solche einordnen kann - hatte ich im Herbst ´91 nach dem S***** meiner Schwägerin , und... ja... unsere Mom war eigentlich in unserer Kindheit schnell mit Arztbesuch, um an Medis - gegen alles, was man so haben kann - zu kommen. Es durfte nie was (Fieber Husten etc. ) da sein, und so hab ich das dann später auch ne Weile gehalten. Hab mir u.a. ne Menge Diazepam (Benzos) reingezogen, damit ich wenigstens schlafen konnte. Später, als die Wirkung immer mehr nachlies, auch versucht "es" zusätzlich mit Alkohol zu betäuben. Was ich, besser mein Körper aber nicht lang durchhält *schmunzel - das jetzt auch weiß*

´99 hab ich dann wieder zu malen begonnen. Mein erstes Bild war meine Vorstellung vom "Himmel"...und , ich hab gesehn, meine Tochter hat es in ihrer Wohnung im Wohnzimmer aufgehängt ...

Hmm, und Frühling 2003 war ich dann wohl mit meinem Selbsthass am Gipfel angelangt , das Jahr des großen Zusammenbruchs...und ich konnte so manches einfach nicht mehr verbergen, verdrängen, weil mein Körper resigniert hatte, und es mir in fetten Schmerzen - dass ich zeitweise nur mehr so um Luft rang - zeigte.
Und , ich hatte dann gezwungener Maßen mehr Zeit für so manches, dass da unbedingt raus wollte...und, habs halt dann in Bildern zum Ausdruck gebracht, wie z.B. dieses hier:
http://2.bp.blogspot.com/_VDntoX22LO8/R ... h/5v12.jpg
...und, da war auch so Mancher, der es nachempfinden konnte, und, dadurch konnte ich es besser akzeptieren. Durch die Distanz, die sich durchs aus-mir-raus-auf-Leinwand-bringen bildet, nimmt es so manchem auch etwas den Schrecken...

...und , doch, es war ne sehr gute Erfahrung letztens. Danke nochmal fürs mitfreuen, verstehen ! *Dich mal drück*

So , ich verquatsch mich schon wieder!

Gibt genug Leute die mir auf Anhieb unsympathisch sind und dabei belasse ich es dann auch.

Ja, stimmt! Weiß nicht, wie es Dir damit geht, aber, erst Vorgestern im Dienst wieder, hatte auch Kollege gemeint, die Zwei da im Gastgarten wären zwei Kotzbrocken , und wir würden nicht um alles in der Welt mit ihnen tauschen wollen. Dann kann man so manches wohl etwas lockerer ( ) sehen. Bin da manchmal etwas verunsichert, ob es an mir, meinen neg. Erfahrungen liegt, dass ich jemanden als unsympatisch oder abstossend empfinde, und frag dann mal lieber die andern (Kollegen) wies sie so empfinden.

Ich meinte damit eher, dass ich auf unekannte die vielleicht durch Zufall oder auch durch mein oder ihr utun eine (welche auch immer) Rolle in meine Leben spielen könnten. Allerdings ist mir dieser Kreis zu klein und ich will mich selbst sozusagen öffnen um neue Menschen (nicht zuletzt auch nette Frauen ) kennenzulernen.

Hmm, meine Schwestern und meine Tochter würden mich ab und an ja gerne übereden, mir ein Profil auf Facebook zuzulegen. Es noch nicht so recht weiß . Kollegin hat ihr Schatzerl auch dort gefunden, und, es passt sicherlich bei Weitem besser als mit denen zuvor .

Wünsch Dir viel Glück diesbezüglich!!!

...und allen eine angenehme, erholsame gute Nacht mit schönen Träumen.

manu
Liber
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Registriert: 4. Jun 2006, 18:09

Re: Selbstbewusstsein trotz Depression - wie komme ich dahin?

Beitrag von Liber »

Liebe Clown,

da deine Mailadresse, die ich noch von dir hatte, anscheinend nicht mehr existiert und dein Profil nicht offen ist, melde ich mich kurz hier bei dir.

Es geht um die Frage, die ich dir hier im Thread gestellt habe.

Ich möchte für mich selbst gern das Thema und das Warten, ob die angekündigte Antwort noch kommt, abschließen, deshalb frage ich dich jetzt einfach mal, wie denn der Stand der Dinge diese Frage betreffend bei dir ist.

Wenn du zu dem Thema selbst nichts sagen möchtest, ist das völlig ok! Nur wäre eine Rückmeldung dazu halt noch eine schöne Sache, damit ich weiß, woran ich bin.


Lieben Gruß in den Norden!

Brittka
Clown
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Registriert: 8. Nov 2004, 18:22
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Re: Selbstbewusstsein trotz Depression - wie komme ich dahin?

Beitrag von Clown »

Hallo Brittka,

seit einiger Zeit gehe ich mit der Antwort an dich 'schwanger', dieses WE werde ich wohl damit niederkommen!



Clown
"Realize deeply that the present moment is all you ever have. Make the Now the primary focus of your life."
Eckhart Tolle
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