Körperliche Erschöpfung

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freebird
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Körperliche Erschöpfung

Beitrag von freebird »

Hallo liebe Mitstreiter/innen,

ich nehme verschiedene Medis ein. Nicht nur gegen Depris.

Seit einiger Zeit bemerke ich, dass ich spätesten gegen 13:00 totmüde werde. Mann könnte mich gegen eine Wand lehnen und ich schliefe sofort ein.

Manchmal habe ich auch über Mittag Termine, dann bin falle ich zwar nicht um und in ein "Koma", aber meine Konzentration ist unterirdisch. Spätestens aber am Nachmittag, wenn ich mir dann mal eine Verschnaufpause gönne, um ein spannendes Buch zu lesen, schlafe ich mit diesem in der Hand nach kürzester Zeit sofort ein. Ich bin seit Monaten nicht über die Seite 50 hinaus gekommen und der Thriller ist wirklich spannend - laut Aussagen mehrerer Bekannter!

Ich gehe davon aus, dass meine körperliche Erschöpfung mit den Medis zu tun hat.

Kennt ihr das vielleicht auch? Wie geht ihr damit um? Gebt ihr der Erschöpfung nach, oder haltet ihr euch irgendwie wach? Habt ihr euren Doc schon mal deswegen zu Rate gezogen? Was hat dieser evtl. dazu gesagt? Meiner zuckt immer nur mit den Schultern.

Viele Grüße
Corinna
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Dendrit
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Re: Körperliche Erschöpfung

Beitrag von Dendrit »

Hallo Corinna,

gleich Raum geben ist nicht unbedingt angebracht (vor PC am Arbeitsplatz) , aber an sich ja. Sobald ein toter Punkt gekommen ist, leg ich mich hin und bin innerhalb von ein paar Minuten weg. Es kann sein, dass ich aber noch nicht mal lang schlafe, aber der Körper braucht halt momentan die völlige Ruhe - also bitteschön, soll er sie haben.

Ist auch nachts so, dass ich, wenns psychisch bergab geht, nicht bzw. nicht richtig lang und oder tief schlafen kann und somit völlig übermüdet, wenn nicht gar wie bewegungslos am Morgen wach werde. Der "Morgen" kann um 4.00 h sein, auch wenn ich erst um 3.00 h eingeschlafen bin. Jedenfalls dann übe ich "Druck" aus und nimm eine Schlaftablette. So bin ich innerhalb von ner halben Std. weg und schlaf i.d.R. bis 7.00 h durch. Bin zwar nicht die fitteste, aber ich kann mich wenigstens bewegen.

Also: der Körper sitzt immer am längeren Hebel. Gibst Du ihm nicht die benötigte Ruhe, lässt er sich was "einfallen", und irgendwann zwingt er Dich mit der schönsten Krankheit in die Knie, wo Du gar nicht mehr auskommst, als im Bett zu liegen. Bei mir ist es der Kreislauf. "Gehorche" ich nicht, wird der immer schwächer, mir wird speiübel - aber da leg ich mich dann schon freiwillig hin. Und wenns im Auto nur die Rücklehne nach hinten bedeutet, Hauptsache flach und nichts drückendes an Bauchbereich. Man hat ja nicht ständig Tüten bei sich ...

LG, Manuela
Bellasus
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Re: Körperliche Erschöpfung

Beitrag von Bellasus »

Hallo Corinna, hallo Manuela,

bei mir ist auch körperliche Erschöpfung ein Hauptsymptom. Wobei die Erschöpfung manchmal innerhalb von Minuten einsetzt nach mentaler Beanspruchung. Je stärker, desto mehr auch mit Schwindel, zittrig sein, Wackelpuddingbeinen und Heul-Tendenz. Dann ist es aber schon ziemlich dolle. Momentan gehts leider in diese Richtung wegen der gerade begonnenen neuen Stelle, das ist einfach höllisch anstrengend, alles ist neu, wenn auch soweit ganz ok.

Meine Theorie ist, dass es am Schlaf liegt, denn je früher ich aufstehe, desto schlimmer ist es den ganzen Tag über, unabhängig von anderen Belastungen. Ich sollt im neuen Büro um 8 Uhr anfanfen und hätte am Montag am liebsten gleich wieder gekündigt. Ich bin dann wie im Tran, alles verlangsamt, schwummerig ist mir, und komme den ganzen Tag nicht durch.

Wenn ich zwei Stunden länger schlafen kann, ist das alles fast gar nicht da. Dabei ist es egal, wann ich schlafen gegangen bin. Mein Vorhaben ist nun, meine Ärztin zu fragen, ob ich nicht mal in einem Schlaflabor meinen Schlaf überprüfen lassen kann. Denn auf einem Vortrag habe ich Diagramme gesehen, nach denen Depressive immer nur ganz kurze erholsame Tiefschlafphasen haben, und ich habe das Gefühl, nachts sehr unruhig zu schlafen und erst am Morgen wirklich fest zu schalfen und mich zu erholen. Nicht ganz kompatibel mit der Arbeitswelt Mein Chef ist aber erstmal mit 9 Uhr Beginn einverstanden, das fällt mir schwer genug. Wenn ich mittags zu Hause bin, gehts sofort aufs Sofa und ich schlafe 2-3 Stunden... und abends einen Film zuende gucken klappt auch nicht *schnarch*

An zwei Tagen arbeite ich nachmittags, das ist vollkommen ok, dann kann ich auch danach noch was machen, an den vormittags-Tagen ist im Grunde der Tag gelaufen, allein durch das frühe aufstehen.

War denn von den Foris schon mal jemand im Schlaflabor? Das würde mich wirklich interessieren!

Manuela, deine Schlafprobleme sind allerdings auch heftig... Da würde ich auch mit Chemie nachhelfen.
Tu ich ja im übrigen sogar, und trotzdem.

Erstmal viele Grüße

Annette




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Babi
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Re: Körperliche Erschöpfung

Beitrag von Babi »

Liebe Corinna,

als das bei mir so war, wurde die Dosis der Medis etwas runtergesetzt, das hat geholfen.
Allerdings hat mir mein Neurologe gesagt, daß es normal ist, wenn man immer wieder Müdigkeitsphasen hat, das ist einfach psychische Erschöpofung, meinte er.

Lieber Gruß
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das wesentliche ist für das Auge unsichtbar
(Exupery)
:) ;)
freebird
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Re: Körperliche Erschöpfung

Beitrag von freebird »

Hallo Manuela,
Hey Balleaus,

Also mir wird zwar nicht speiübel, aber wenn ich z.B. irgendwo ruhig sitze, selbst bei einer Tätigkeit am PC, dann fallen mir von einer Sekunde auf die andere die Augen zu. Ich sollte mir ein Daunenkissen unterlegen, damit der Aufschlag auf die Tischplatte nicht so hart ist. Nein Scherz bei Seite!

An ein Schlaflabor habe ich auch schon mal gedacht. Es gibt Nächte da könnte eine Bombe neben mir expoldieren und ich ratze. Bin dann aber trotzdem tagsüber hundemüde Dann schlafe ich Nächte lang so gut wie überhaupt nicht.

Ich habe allerdings keine richtige Lust auf so eine Sauerstoffmaske.

Über eine Reduzierung der Medis denke ich auch schon ne Weile nach. Dieser Schuß kann allerdings auch sehr schnell mal nach hinten losgehen.

Ich bin zur Zeit verberentet und für mich wäre es schon wichtig, ob die Erschöpfung nun von den Medis, oder von der Krankheit kommt. Hängt ja dann auch mit einer evtl. Arbeitsfähigkeit zusammen. :cool:

Viele Grüße
Corinna
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DYS-
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Re: Körperliche Erschöpfung

Beitrag von DYS- »

Hallo Annette

Ich war schon mehrfach im Schlaflabor und seit neusten (eine Woche) mutiere ich nachts zu Darth Vader.

Kann aber noch nichts zu irgendwelchen Erfolgen sagen, da ich mich noch an das Gerät gewöhnen muss.

Gruß Dys
°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°

Gerade weil wir alle in einem Boot sitzen,

sollten wir heilfroh darüber sein,

dass nicht alle auf unserer Seite stehen.
KptIglo
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Registriert: 1. Aug 2010, 17:33

Re: Körperliche Erschöpfung

Beitrag von KptIglo »

Liebe Corinna,
ich bin regelmäßig im Schlaflabor wg. Schlafapnoe, seit ca.5 Jahren habe ich so ein Gerät mit der Maske. Es hilft mir sehr gut.
Im Laufe meiner Depri, mit Schlafstörungen, habe ich vom HA zum Schlafanstoß Mirtazelon bekommen. Das ist ein Teufelszeug da habe ca 15 kg zugenommen(6 Monate). In bin gerade wg. der Depri in einer Klinik und dort wurde ich auf andere ADs umgestellt hier hilft mir zwar Abends Trazodon(100 mg) und ich kann endlich durchschlafen, doch am Tage bin ich auch oft müde - da wird die Medikation noch angepaßt.

Es kann sich bei deiner Müdigkeit um eine Kombination aus beiden Effekten handeln. Und wenn du mit der Maske besser Schlafen kannst, bist du tagüber wacher und frischer und kannst wieder Bäume ausreißen.

lg KptIglo


http://de.wikipedia.org/wiki/Schlafapnoe-Syndrom
ki
heinrich12
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Re: Körperliche Erschöpfung

Beitrag von heinrich12 »

Hallo Corinna,

mit geht schon länger ähnlich, ich bin tagsüber nur fit, wenn ich nachts neun bis zehn Stunden schlafe. Das nervt mich ziemlich, da ich so spätestens um 21.30 Uhr ins Bett gehen muss. Mein Hausarzt meinte schon, ich schlafe ja so viel wie ein Baby. (Kommt mir auch so vor...) Und wenn ich dann doch mal später ins Bett gehe, bin ich mittags völlig daneben und muss mich hinlegen, was ja auch nicht immer geht.

Mein Psychiater meint, dass sei keine Nebenwirkung der Medikamente, sondern liege an der Depression - das Leben sei für mich einfach anstrengender und ich müsse damit wohl leben.
Finde ich auch nicht gerade toll.
Ja, ist schon ´ne tolle Erkrankung...

Viele Grüße
Sonnenstrahl
Bellasus
Beiträge: 1628
Registriert: 10. Jun 2004, 21:41

Re: Körperliche Erschöpfung

Beitrag von Bellasus »

Hallo Sonnenstrahl,

genau so ist es bei mir auch, und ich bekomme auch dieselbe Erklärung von meiner Psychiaterin und der Therapeutin. Es ist der Weg der Psyche und des körpers, sich Ausgleich zu holen für die Belastungen des ganz normalen Alltags.

Von daher bringt vermutlich auch Schlaflabor nicht viel, wenn der Schlaf nun mal aufgrund der Depression verändert ist. aber vielleicht kann man ja doch was machen. Ich verfolge das jedenfalls weiter.

Dys, echt, hast du jetzt so eine Maske? Kannst du damit besser schlafen?

Liebe Grüße
Annette




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freebird
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Re: Körperliche Erschöpfung

Beitrag von freebird »

Hallo,

eine Bekannte von mir hat auch so eine Maske. Sie hat keine Depressionen, leidet aber an einer gefährlichen Schlafapnoe.

Sie behauptet es ginge ihr seit dem besser und könnte gut damit schlafen.

Mich hingegen stört schon diese dämliche Aufbissschiene (Zähneknirschen), daher trage ich sie nachts auch nicht. Wenn ich mal schlafen kann, bin ich heilfroh und will mir das nicht durch irgendwelche nervigen Gerätschaften auch noch verderben lassen.

Schlafabnoe und Depressionen sind m.E. zwei unterschiedliche Paar Schuhe.

Bei mir ist es immer so ein undefinierbares Kuddelmuddel. Schlafe ich Nachts meine 8 Std. kann es sein, dass ich mittags nicht totmüde umfalle. Andereseits kann es trotzdem passieren, dass ich von einer Sekunde zur anderen plötzlich so müde werde, dass ich auf der Stelle einschlafe.

Schlafe ich nachts nicht gut, ist der Tag auch gelaufen.

Keine Ahnung was das nun wirklich ist. Medikamente, oder meine bipolare Störung (Typ II).

Es nervt mich schon tierisch, dass ich selbst in guten Phasen (nicht hypomanisch) mittags in einen komatösen Schlaf von mind. 2 Std. falle. Ich schaffe dann einfach nicht, was ich mir für den Tag vorgenommen hatte (was bei weitem nicht viel ist. Ich hatte schon mal ein höheres Pensum). Es macht mich fertig, wenn meine Wohnung aussieht wie Hulle, nur weil ich es gerade mal schaffe den Müll runter zu bringen.

Viele Grüße
Corinna
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