Wie wichtig ist Religion wenn man depressiv ist ?

Sieglinde1964
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Re: Wie wichtig ist Religion wenn man depressiv ist ?

Beitrag von Sieglinde1964 »

Ich weiß nicht, wo ich heute wäre, wenn ich keinen Glauben an einen lebendigen und mitfühlenden Gott hätte. Ich bin dankbar, dass ich Jesus gefunden habe und ihn in mein Leben aufgenommen habe. Ihm kann ich alle meine Sorgen bringen, auch die in der Depression. Ich bin auch dankbar für die Menschen um mich herum,die Gott mir zu Seite schickt, wenn es mir dreckig geht.
eligeo71
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Re: Wie wichtig ist Religion wenn man depressiv ist ?

Beitrag von eligeo71 »

Reinhart,

ne, ne, ich werde nicht über Nacht vom Saulus zum Paulus.
Ich bin der Mensch, welcher mein Leben entscheidet!
rm
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Re: Wie wichtig ist Religion wenn man depressiv ist ?

Beitrag von rm »

>ne, ne, ich werde nicht über Nacht vom Saulus zum Paulus. <

schriebst Du, Rainer ,

...Du mußt auch nichts überstürzen, vielleicht klappt's ja in ein paar Monaten mit dem Übertritt .

LG Reinhart
raeubertochter

Re: Wie wichtig ist Religion wenn man depressiv ist ?

Beitrag von raeubertochter »

Ich bin in meiner (esoterisch-buddhistischen) Rehaklinik zum Christen geworden. Weil ich diese narzistischen Allmachtsansprüche (Wir sind für alles im Leben selbst verantwortlich, auch für Erbkrankheit, Vergewaltigung, Naturkatastrophe..) nicht ertragen konnte, die uns dort eingetrichtert wurden. Das solidarische Mitleiden, das Zeigendürfen von Leid, die Abgabe von Verantwortung an "oben" und vor allem das bedingungslose Angenommensein. Und jedes Mal, wenn ich zum Abendmahl gehe, mit jedem Tropfen Wein, verschwinden meine Täterintrojekte. Ich gehöre Gott /dem Weltenplan oder wem auch immer, aber nicht meinen Eltern oder dem Täter!!!
Was ich gar nicht verstehe ist, warum Buddhismus in der Therapie z.Z. so populär ist. Sich nicht wichtig nehmen, alles wegmeditieren, das führt doch geradewegs in die Selbstverleugnung.
depriheld
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Re: Wie wichtig ist Religion wenn man depressiv ist ?

Beitrag von depriheld »

@raeubertochter
Dann hast du den Buddhismus in seiner Essenz falsch verstanden. Nicht du als Person bist für alles verantwortlich. Sondern Bewusstsein/Gott/Formlosigkeit. Da es nur Bewusstsein/Gott gibt und „du“ das bist, bist du konsequenterweise auch für alles verantwortlich. Du als Person bist nur ein Ausdruck Gottes, durch den sich Gott in bestimmter Einzigartigkeit erlebt. So, wie du konkret erlebst, deine Geschichte, wird es durch kein anderes Wesen je erlebt werden. Da Gott/Bewusstsein aber eben keine Person ist, sondern nur in Form einer Person erscheint, wird es mit dem Begriff Verantwortung auch schon wieder schwierig. Gott/Bewusstsein, das du jenseits aller Erscheinungen bist, ist gleichzeitig vollkommen unberührt von allen Erscheinungen.
Der Buddhismus sagt in seiner Essenz auch nichts Anderes als die übrigen Weltreligionen. Wo es im Buddhismus heißt keine Täter, nur Taten, heißt es im Christentum „Dein Wille“ geschehe. Und im Koran, das Buch ist bereits geschrieben.
Ich war auf einem Vipassana-Retreat (mit Buddhismus-nahen Vorträgen) und es hat mir sehr, sehr viel gebracht. Und trotzdem blieb da dieser Beigeschmack beim „gleichmütigen“ Beobachten, dass ich mich und das Elend der Welt irgendwie schön meditieren soll, irgendwie abstumpfen. Wie du geschrieben hast, so eine Art Selbstverleugnung, Selbstbetrug. Wie Positives Denken. Sowas ging bei mir immer ne Weile und dann fiel es regelmäßig zusammen wie ein Kartenhaus. Irgendwann platzt aus einem raus, dass das doch alles ein Riesenquatsch sei und man sich was vor macht. Was soll ich „gelassen“ sein, wenn das Fahrrad wieder mal geklaut, die Rechnungen unbezahlbar und der Chef das größte Arsch ever ist.
Ich habe dann unter Psychotherapie und Meditation geforscht. Und da hat ein Therapeut beschrieben, dass beim Meditieren die Gefahr besteht, sich von den Gefühlen zu dissoziieren und unlebendig zu werden. Sich künstlich in leere Räume versetzen zu können, hat nichts mit wahrer Gelassenheit zu tun.
Ich bin dann seinen Hinweisen gefolgt, alle Gefühle einzuladen und sowohl im Gefühl zu sein, als auch Beobachter dessen zu sein, was das Gefühl in einem macht. Richtig reingehen in all den Schmerz und in die Wut, aber keine Gedanken daraus konstruieren.
Das tat ich dann nicht nur im stillen Kämmerlein sondern auch in Alltagssituationen. Wenn Ärger, Freude über irgendeine Situation da war, diese richtig fühlen, die Energie spüren, bis sie ganz „ausgelitten“ ist und nicht gleich die Energie in gedanklichen/verbalen/körperlichen Reaktionen vergeuden. Irgendwann war diese Klarheit im Kopf und eine natürliche Gelassenheit. Das ist auf jeden Fall etwas anderes, als Gleichmütigkeit und Gelassenheit zu „üben“ oder sich darum zu bemühen.
Ein dauerlächelnder Dalai Lama und ein ewig leidender Jesus sind alles nur stereotype Konzepte.
niederländer

Re: Wie wichtig ist Religion wenn man depressiv ist ?

Beitrag von niederländer »

Hallo Raeubertochter,

Obwohl ich davon überzeugt bin dass das Leiden eines Menschens einen Sinn hat muss man da doch vosichtig sein.
Wie du sagst: eine vergewaltigte Frau wird sich fragen"Warum ich " und "Was macht es für einen Sinn ".

Durch das Leiden kann man wachsen, aber auch total verbitterd werden. Ich habe Beides erlebt.
Nur, das Letzte spüre ich viel mehr, jetzt wo die Jahre kommen. Ich bin 53.
Was können wir denn anfangen mit ein strafende Gott die alles was wir machen streng beurtteilt.
Sollten wir nicht besser wissen was Gott Nicht ist?

Ich denke dass in die meiste Religionen gute Elemente vorhanden sind und dass es der Mensch ist der sie nach seinem Befinden und Bedürfnisse interpretiert.
Dabei ist Religion grunsetzlich ein Soziales Geschehen und damit interaktiv.

Machts gut,

Gruß,

Dutchy
depriheld
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Registriert: 9. Apr 2010, 15:04

Re: Wie wichtig ist Religion wenn man depressiv ist ?

Beitrag von depriheld »

Ich dachte immer, wenn in Kliniken Meditation angeboten wird, ginge es um diese aufmerksamkeitsbasierte Meditation (die Konzentration auf das Hier und Jetzt) und nicht um buddhistische Religionskonzepte.
Dendrit
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Re: Wie wichtig ist Religion wenn man depressiv ist ?

Beitrag von Dendrit »

Hi!

Ich war mal in einer Klinik - aber keine psychiatrische Station - da gab es fürs Personal "buddhistischeres Yoga" - wie immer das auch ausgesehen haben mag. Allein die Bezeichnung bringt einem schon zum Schmunzeln. Aber offensichtlich gibt es "Ausübungen" die ans traditionelle/religöse orientierter sind.

LG, Manuela
lucya
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Re: Wie wichtig ist Religion wenn man depressiv ist ?

Beitrag von lucya »

Hallo!!
Alle Beiträge habe ich nicht gelesen, aber ein paar und es war doch meist so, daß Religion oder der Glaube eine Stütze ist...
Bei mir sieht es völlig anders aus. Wir haben unseren Kindern schon Glauben und Religion nahe gebracht und mein zweiter ist sehr aktiv in der Kirche. Ich selbst habe immer geglaubt, daß es irgendetwas gibt, einen Gott, eine Macht. Ich habe vor allem den zweiten gern in die Kirche begleitet. Und jetzt ist mir das alles schnurz! Es macht mich wütend, es ist nicht nur das Unverständnis für die katholische Kirche, das konnte ich immer gut trennen (also meinen Glauben und dies Meinungen von manchen Oberhäupten), es ist Wut und Gleichgültigkeit. Ich kann nicht akzeptieren und nicht glauben, daß es einen Gott gibt, der das zuläßt. Das Thema berührt mich, ich habe schon überlegt mit einer bestimmten Person, die ich aus der Kirche kenne darüber zu reden, aber mir ist Glauben ganz allgemein gerade zu Wider! Mein Sohn beschwerte sich schon, daß wir so lang nicht in der Kirche waren und daß er am Sonntag wieder gehen will. Ich werde ihn hinbringen, aber ich kann gerade keinen Gottesdienst feiern. Ja, das ist mir im Moment genommen, aber ich will mich nicht wirklich damit auseinandersetzen.
Die lucya

_________________________________________

Nicht weil es schwierig ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen ist es schwierig!
Zorra
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Re: Wie wichtig ist Religion wenn man depressiv ist ?

Beitrag von Zorra »

Hallo Lucya,

ja - unser Erleben ist da sicher sehr unterschiedlich und das, was du beschreibst, dass dir der Glauben abhanden gekommen ist, habe ich auch in der Krankheit erlebt. Alles, was ich vorher als richtig für mich empfunden habe, ist nicht mehr verfügbar. In dieser Zeit haben andere für mich gebeten, waren mir Gesprächs-/Partner, waren einfach da - ohne mir etwas aufzunötigen! Einfach nur da sein.

Glaube ist keine statische Größe - wir sind/fühlen mal näher und mal auch sehr fern von Gott. Ich kenne das sehr gut von mir. Ich war froh, als ich wieder mit gutem Gefühl in den Gottesdienst gehen konnte ... aber es ist nicht selbstverständlich und man muss sich auch nicht schuldig, oder gar falsch fühlen, wenn einem das zu einer bestimmten Zeit einfach nicht gelingt. Dann ist das so. Ich würde dir schon eher Mut machen, mit der Person zu reden, die du im Blick hast (wenn ich das überhaupt richtig verstanden habe). Ich habe immer wieder erlebt, dass andere das durchaus verstanden und respektiert haben - es gibt natürlich auch andere Menschen, und vielleicht haben sie ja tatsächlich ihre Erfahrungen, ihren Glauben, der nicht erschüttert werden kann, ja. Manche reflektieren ihren Glauben vielleicht auch gar nicht - ich schreibe das mal so ganz ohne Bewertung - er gehört eben schon immer dazu? Das rührt ja vielleicht auch von einem großen Urvertrauen (?) her - diese Möglichkeit zu haben. Mir ist das Urvertrauen genommen, also muss ich immer wieder prüfen, fragen ...

Wir erleben das Auf und Ab, wir hinterfragen, wir zweifeln, wir suchen, wir glauben ...

In meiner erneuten Erkrankung jetzt z. B. ist es gerade kein Thema (das nicht glauben können), ich werde von einigen aus der Gemeinde mit getragen - und das tut mir gut.

Ich weiß aber, dass es auch wieder anders kommen kann.

Alles Liebe dir von der Maskentänzerin


Wir sind nicht die Masken, die wir tragen ... doch wenn wir sie zu lange aufhaben, werden wir dann nicht wie sie?

© Aya Yven

eligeo71
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Re: Wie wichtig ist Religion wenn man depressiv ist ?

Beitrag von eligeo71 »

Hallo Lucya,

Ich kann nicht akzeptieren und nicht glauben, daß es einen Gott gibt, der das zuläßt.

nach meinen weiter oben im Thread geschilderten negativen Erfahrungen mit Gott, bin ich so ziemlich der letzte, der eine Lanze für himself brechen würde. Möchte jedoch einen Aspekt anmerken, den ich vor ein paar Tagen aufgeschnappt habe. Da hiess es, Gott nehme all den Schmerz und den "Wahnsinn" in der Welt billigend in Kauf, weil er ansonsten die persönliche Entscheidungsfreiheit und Selbst/Verantwortung des Menschen beschneiden müsste. Ich finde das einleuchtend und so gesehen erscheint mir Gott auf eine gewisse Weise menschlich-sympathisch.
Zudem, muss man fairerweise sagen, dass das Elend in der Welt menschgemacht ist, d.h. wir Menschen sind dafür verantwortlich und nicht Gott.
Vielleich kannst du mit diesen Gedanken was anfangen.

LG, Rainer
Ich bin der Mensch, welcher mein Leben entscheidet!
FönX
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Re: Wie wichtig ist Religion wenn man depressiv ist ?

Beitrag von FönX »

Hallo Rainer,

> bin ich so ziemlich der letzte, der eine Lanze für himself brechen würde
Dafür ist dir das aber sehr gut gelungen! Applaus!

> erscheint mir Gott auf eine gewisse Weise menschlich-sympathisch
Umgekehrt wird ein Schuh draus. Zumindest, wenn man die biblische Aussage, der Mensch wäre im Bild Gottes gemacht, einbezieht.

Lieben Gruß
FönX

Bei riesigen Nebenwirkungen essen Sie die Packungsbeilage oder schlagen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
Schlaflos4000
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Registriert: 17. Aug 2010, 22:29

Re: Wie wichtig ist Religion wenn man depressiv ist ?

Beitrag von Schlaflos4000 »

Hallo ihr alle,bin neu hier im Forum, seid gegrüßt !!!

Möchte nicht lange meine Geschichte erzählen, sondern auf den Beitrag eingehen.

Meine Erfahrung ist, dass in der Zeit vor der Depression Religion nicht wirklich eine wichtige Rolle gespielt hat. Hinterher immer mehr, aber mit der Erkenntnis: Ein Geschenk der Depression bzw. vielmehr der Verzweiflung ist für mich, einen Halt in der Zukunft zu suchen,eine positive Zukunft, was vielleicht auch religiös eine Umorientierung bedeutet!!!

Meine persönliche Religionserfahrung hat nämlich leider nicht dazu beigetragen, ein in sich ruhender Mensch zu werden: Ich glaube nicht an einen strafenden Gott, und bin davon überzeugt, dass jeder Mensch auch ohne die "herkömmliche Kirche" sein Glück und seinen Platz in dieser Welt finden kann.Religion "heute" bedeutet für mich eher Spiritualität. Ich glaube, dass es viele depressive Menschen gibt, die an sich Selbst arbeiten (depressionsbedingt,)was für mich gleichbedeutend ist mit einer Umorientierung. Und das ist gut so !!!

Kreuzzüge, Inquisition und Kindesmisshandlung ! Wir wissen, wie wir feiern: Ihre Kirche !!!
Diese Aussage ist den Forumsregeln gegenüber vielleicht grenzwertig, aber entspricht für mich der Wahrheit.Mein Statement ggü. der katholischen Kirche !

Spirituell gesehen, haben wir alle die Kraft und die Macht unser Schicksal selbst zu bestimmen. Ich habe mir die Depression nicht ausgesucht, glaube ich zumindest. Vielleicht ist es eine Aufgabe. Habe heute einen guten Tag, deshalb klingt das alles vielleicht ein bißchen aggressiv, sorry dafür.

Aber an guten Tagen, und ich hoffe, dass es einigen von Euch denn auch so geht, erkenne ich schon oft, dass es wirklich an meiner Einstellung den Dingen gegenüber liegt.

Religion ist für mich die Einstellung: Wir alle sind Teil eines Großen und Ganzen. Wir sind für uns selbst verantwortlich ! Wichtig ist zu erkennen, dass wir mit unseren, inneren Gedankenchaos nicht alleine sind !!!
Danke dafür an das Forum !!! Wir werden es irgendwie schaffen !!!

Eine Bibel, die mir vorschreibt, was ich zu tun und zu lassen habe ? Nein Danke !!! Ich bin so mit mir selbst beschäftigt, dass ich èh keiner Fliege was zu ....

Abschließend zur Religion und damit zum Blogthema: Meine Eltern haben mir mein halbes Leben damit versaut, zu bestimmen, was ich zu Tun oder zu Lassen habe, bzw. zu Sagen, was Richtig ist oder Falsch.Diese falschen Ansichten haben mir mitunter mein Leben schwerer gemacht als erwartet. Und das hat mitunter auch die Religion eingefordert.

Wir haben alle das Recht, unser Leben so zu leben wie wir wollen. Solange wir niemandem Schaden zufügen. Das tue ich !!!

Und trotzdem werde ich nicht glücklich, SCHEISSE

Leider schreibst du in deinem Blog nicht, welche spezielle Religion Du meinst, aber ich persönlich sage mal, dass mir die Kirche (ev. wie kv.) so richtig da vorbeigeht, wo keine Sonne hinscheint !!!!!!!

Im Kampf gegen meine Deression, ist es für mich wichtig, den Glauben an mich selbst zu gewinnen !

Danke für die Inspiration
" Sei Teil der Lösung, nicht Teil des Problems !" JFK
" Sei Teil der Lösung, nicht Teil des Problems !" JFK
Cinderella-OL
Beiträge: 113
Registriert: 8. Aug 2009, 22:57

Re: Wie wichtig ist Religion wenn man depressiv ist ?

Beitrag von Cinderella-OL »

Hallo Dutchy,

danke für dieses tolle Thema.

Ich habe schon lange nicht mehr geschrieben, kämpfe jeden Tag aufs Neue mit meinen Stimmungen... Dieses Thema ermutigt mich.

Bei mir hat sich das mit der Einstellung hinsichtlich der Religion auf jeden Fall geändert, seit meine Tochter geboren wurde (also seit etwa 3 1/2 Jahren). Vorher war ich auch schon christlich / religiös, aber ohne die Institution Kirche.

Ich kann es an einigen Tagen immer noch nicht glauben, dass meine Tochter wirklich "da" ist, dass sie durch "mich" gekommen ist und ich glaube da wirklich an ein Wunder und eine höhere Macht / einen Gott, der da "mitgewirkt" hat. Meine Ängste sind groß, ich hätte nie gedacht, wirklich einmal Mutter zu sein. Meine Tochter ist wie ein Geschenk, sie ermutigt mich, weiterzukämpfen. Und durch sie bin ich auch wieder aktiver in der Kirche unterwegs (Kinderkrabbelgottesdienste, Andachten, ihre Taufe, die ich mitgestaltet habe).

Nach jedem Gottesdienst fühle ich mich ruhiger, angenommener, ausgeglichener, angekommener. Es ist schwierig zu beschreiben.

Vor kurzem habe ich erst gelesen, "Menschen, die beten, leben länger". Ist vielleicht etwas weit hergeholt. Aber mir persönlich geht es etwas besser mit dem Glauben an Gott. Und das zählt.

Herzliche Grüße an alle hier,
Cindy!
Wir sind auf dieser Welt Engel mit nur einem Flügel - um fliegen zu können müssen wir uns die Hände reichen!
rm
Beiträge: 2209
Registriert: 5. Nov 2006, 15:46

Re: Wie wichtig ist Religion wenn man depressiv ist ?

Beitrag von rm »

>Im Kampf gegen meine Deression, ist es für mich wichtig, den Glauben an mich selbst zu gewinnen !<

...schreibst Du, Schlaflos4000 ,

und da stimme ich Dir sehr zu! Ich bin zusätzlich der Meinung und glaube, daß auch Du, wie jedes Lebewesen, alle Geschöpfe und alle Materie wertvoller Bestandteil einer genialen Schöpfung und damit auch Teil des Göttlichen ist.

Insoweit, wenn Du an Dich Schritt für Schritt glauben lernst, so glaubst Du m.E. automatisch an das Göttliche in Dir, ob Du es jetzt göttlich nennst, oder nicht.

Und ich habe für mich entdeckt, daß, wenn ich achtsam genug bin, immer wieder dieses Göttliche auch in Begegnung mit einigen meiner Mitmenschen da ist, wenn sie und ich auf das Ursprüngliche in uns zurückgreifen können.

Bewege ich mich in der Natur,in der Stille, so ist es - für mich jedenfalls - NOCH einfacher, diese schöpferische Kraft zu spüren. Weg vom Konsumrausch, weg vom Krach und der Hektik der Zeit, da empfinde ich Gott am stärksten.

Sei willkommen hier, Schlaflos4ooo. Vielleicht ist mein Gedanke hier für Dich eine neue Überlegung wert. Das wär schön.

Viele Grüße,
Reinhart

P.S. an Cindy:

Guten Abend Cindy.

Find ich wunderschön, wie Du Dein Erleben mit Deinem Kind beschreibst. Ähnliches habe ich bei der Geburt und beim Heranwachsen meiner Tochter erlebt und werde es nie vergessen.
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