Trevilor / Venlafaxin

Papillon
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Trevilor / Venlafaxin

Beitrag von Papillon »

Ich nehme seit Anfang dieser Woche Trevilor 150 mg. Vorher hatte ich Remergil 45mg, allerdings hat dies nach fast zwei jähriger Einnahme keinerlei Wirkung mehr bei mir gezeigt.

Seit ich Trevilor nehme habe ich kaum noch ein Hungergefühl (ganz ungewohnt im Vergleich zum Remergil, wo ich ständig Hunger verspürt habe).
Ausserdem hab ich das Gefühl das mir ständig kalt ist (merke das vor allem an den kalten Füßen). Ich bemerke auch - vor allem Abends - ein Unruhegefühl und brauche Stunden um Einschlafen zu können.

Trotz der (anfänglichen) Nebenwirkungen will ich es mit diesem Medikament weiterhin versuchen. Die Wirkung tritt ja auch erst nach zwei, drei Wochen ein. Ich hoffe es...

Hat jemand ähnliche Erfahrungen mit Trevilor gemacht?
Wie lange halten diese Nebenwirkungen an?
Normalisiert sich nach einiger Zeit das Hungergefühl wieder? Jetzt ist es so, dass ich mich zum Essen fast schon zwingen muss und dann esse ich nur sehr wenig.

Vielleicht kann mir hier jemand ein bisschen Mut machen. Ich sehe ein, dass es ohne Medikament bei mir nicht geht. Aber ich habe Angst, nie das richtige zu finden, ich habe auch schon einige Medikamente durch. Vielleicht muss ich auch meine Erwartungshaltung etwas nach unten schrauben?
ecureuille

Re: Trevilor / Venlafaxin

Beitrag von ecureuille »

Hallo papillon,

ich habe vor einiger Zeit Trevilor genommen, hatte aber keinerlei Nebenwirkungen.
Es ist aber ja bekannt, dass in den ersten 2-3 Wochen gerne Nebenwirkungen auftreten können, die dann aber vollends verschwinden.

Wenn du es aushälst, versuch durchzuhalten. Mir hat Trevilor damals gut geholfen.

Liebe Grüße
ecureuille
Andreas01

Re: Trevilor / Venlafaxin

Beitrag von Andreas01 »

Hallo,
also die extreme nächtliche Schwitzerei und der Behandlungsbedürftige Blutdruck verschwanden bei mir erst nach dem ich es abgesetzt hatte.

Gruß
Andreas
Papillon
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Re: Trevilor / Venlafaxin

Beitrag von Papillon »

Danke für eure Antworten!

Ich werde durchhalten, die Nebenwirkungen halten sich zum Glück in erträglichen Grenzen.
Das vermehrte Schwitzen bemerke ich auch, ist manchmal unangenehm, aber ich denke wenn das Medikament gut wirkt, nehme ich das in Kauf.

Ich werd´s einfach weiter versuchen und hoffen.

Wie äussert sich eigentlich diese "Antriebssteigernde Wirkung"?
Verspürt man dabei eine Unruhe im Bauch? Bei mir ist das so, ich empfinde es aber nicht als unangenehmes Gefühl.
heinrich12
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Re: Trevilor / Venlafaxin

Beitrag von heinrich12 »

Hallo Papillon,

das Schwitzen und die anderen Nebenwirkungen werden sicher weniger oder verschwinden ganz. Das hat bei mir allerdings auch bestimmt drei Wochen gedauert.
Ansonsten finde ich das Trevilor ganz gut. Aber wie sich eine antriebssteigernde Wirkung äussert, weiss ich auch nicht, bzw. habe es noch nicht gemerkt.

Viele Grüße
Sonnenstrahl
Sieglinde1964
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Re: Trevilor / Venlafaxin

Beitrag von Sieglinde1964 »

Ich nehme seit September 2008 auch 150 mg Trevilor und es ist das Medikament, was mich aus meiner tiefen Antriebslosigkeit geholt hat. Auch ich hatte vorher 45 mg Mirtazapin genommen und dadurch das Hungergefühl. Das habe ich nun auch nicht mehr. Bei Trevilor halten sich die Nebenwirkungen in Grenzen. Ich habe zwar auch behandlungsbedürftigen Bluthochdruck davon bekommen, nehme das aber gerne in Kauf, weil es mir einfach nun mit Trevilor besser geht.
Glühwürmchen
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Re: Trevilor / Venlafaxin

Beitrag von Glühwürmchen »

Hallo Papillon,

ich habe schon einige ADs genommen. Remergil hat mir 17 kg Übergewicht gebracht, sonst hat es fast gar nichts bewirkt. Hatte durch Remergil ständig ein starkes Hungergefühl, fühlte mich nur benommen und müde. Mit den Kilos kämpfe ich heute noch.

Mein erstes AD war Fluoxetin, dann Remergil, dann 6 Jahre lang Citalopram / Cipralex. Was mir auch sehr gut getan hat, jedoch anscheinend an Wirksamkeit nachgelassen hat.

Jetzt nehme ich Trevilor, z. Zt. 75 mg. Trevilor empfand ich damals schon (habe ich zwischendurch zweimal genommen, dann jedoch aufgrund der starken Nebenwirkungen [kamen noch andere Nebenwirkungen hinzu, die jetzt nicht wieder aufgetreten sind] wieder absetzen müssen) als sehr positiv.

Wie gesagt, jetzt nehme ich seit Ende Juni 2010 Trevilor. Trevilor tut mir gut; habe jedoch auch Nebenwirkungen. Bei mir sind das vermehrtes Schwitzen, Schwindelgefühle, verstärkter Tinnitus (Tinnitus habe ich eh schon; ist jetzt nur schlimmer geworden), Magenbeschwerden, Herzstolpern (selten) und sehr lebhafte Träume. Was mich am meisten belastet/stört ist der Tinnitus.

Ich habe demnächst Urlaub, werde also bis Ende September Trevilor weiter einnehmen und dann entscheiden, ob ich dabei bleibe oder nicht. Im Moment neige ich dazu es bei Trevilor zu belassen; und die Nebenwirkungen in Kauf zu nehmen bzw. hoffe immer noch, dass sich das eine oder andere gibt.

Ich hatte bis vor kurzem auch fast kein Hungergefühl; saß vorm Essen und konnte fast oder gar nichts essen, weil absolut kein Appetit. Anfangs fand ich das toll; dann eher belastend. Jetzt hat sich das Ganze seit 4 Tagen wieder normalisiert. Was (im Moment jedenfalls; kann jedoch auch andere Gründe haben) verschwunden sind, sind die Heißhunger-Frust-Ess-Phasen (nenne ich jetzt mal so ).

Neben Trevilor nehme ich noch Lamotrigin als stimmungsstabilisierendes Medikament (aktuell 150 mg). Mit Lamotrigin geht es mir auf jeden Fall besser, als wenn ich nur ein AD einnehme. Lamotrigin nehme ich auch schon einige Jahre lang.

Oftmals braucht es eine Zeit, bis man das richtige AD gefunden hat. Manchmal muss man zwischendurch auch wieder wechseln, weil die Wirkung nachlässt.

Ich wünsche Dir viel Kraft und Geduld ...


Beste Grüße,
Glühwürmchen
la
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Re: Trevilor / Venlafaxin

Beitrag von la »

Bei mir lag der Schlüssel in der Kombi von Trevilor und Remergil, die ich jetzt beide schon über ein Jahr einnehme, nicht allzu hoch dosiert, da eher zart gebaut. Das anfängliche Schwitzen hat sich nach einigen Wochen wieder gegeben (Trevilor), Herzstolpern kenne ich - medikamentenabhängig - auch, aber ich weiß jetzt einfach darum, auch dass es nicht gefährlich ist und bleib dementsprechend unaufgeregt. Tinnitusgeräusche verstärken sich bei mir komischerweise insbesondere dann, wenn ich mal verpasse, Trevilor (morgens) einzunehmen, und die Sache sich in den Nachmittag rein verschiebt.
Will ja nicht als "Missionarin der Pharmakotherapie" erscheinen, aber ich persönlich bin unsagbar froh, dass es sie gibt. Sonst wäre ich immer noch in einer gräßlichen Schuld-Versagens-Gedankenspirale, untergewichtig, spachunfähig, ein Schatten meinerselbst.
Dass von Fall zu Fall der Schlüssel ein anderer sein kann (Medikament und Psychotherapie), ist Fakt.
Darum: Noch viel Mut und Durchhaltevermögen! Und freilich auch Geduld in der Testphase bis zu dem Moment, wo die Wirkung des Medikaments - hoffentlich - die Nebenwirkungen ausbremst.

rosalba
Papillon
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Re: Trevilor / Venlafaxin

Beitrag von Papillon »

Vielen Dank für eure mutmachenden Antworten!
Ich hoffe, dass mir Trevilor ebenso gut hilft.
Die erste Woche mit dem neuen Medikament ist "überstanden", musste mich öfter mal übergeben, aber das hat sich seit ein paar Tagen auch wieder gegeben. Konnte auch schon wieder etwas mehr essen.
Schlafen kann ich leider gar nicht mehr so gut. Vielleicht wäre es auch für mich eine Möglichkeit, zusätzlich weiterhin das Remergil abends zu nehmen. Werde meine Ärztin mal darauf ansprechen.
Chili
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Re: Trevilor / Venlafaxin

Beitrag von Chili »

Hi,
ich nehme jetzt seit Februar Trevilor. Es ist mein erstes AD.
Anfangs hatte ich auch Schlafprobleme, ekelhafte Unruhe (auch motorisch), null Appetit, Schwindel und sowas.
Mittlerweile nehme ich die Tablette nur noch abends, da ich davon mega müde werde (und auch extrem schnell und gut einschlafe). Ich träume auch sehr intensiv und weiß sogar manchmal gar nicht, ob meine Erinnerung gerade echt ist oder geträumt war.
Anfangs hatte ich auch (sehr selten) optische Haluzinationen. Aber ich bin jetzt fast Nebenwirkungsfrei (eben bis auf die Müdigkeit).
Und ich liebe mein Trevilor dafür, dass es mir so super hilft.
Allerdings hatte ich mir mal ein rezept zu spät geholt und kam in einen Entzug rein. Es war die Hölle! Sowas habe ich noch nie erlebt. Wirklich wie man es im TV sieht bei Heroinabhängigen oder so, also mit Schmerzen. Dazu kommt noch ein extremes (!!!) Tief mit Heulkrampf und allem drum und dran.
Also vergesst nie euer rezept rechtzeitig abzuholen

Ich habe auch ne Frage:
Ich esse seit Tagen nurnoch Joghurt oder irgend was Süßes, da mir nix anderes schmeckt. Überhaupt schmeckt mir kaum noch was, so als hätte man zu viel von seiner Lieblingsschokolade gegessen und mag sie jetzt nicht mehr. Kennt das noch jemand? Kommt das vom Trevilor oder ist das irgend ne Phase oder Macke?


@Pappillon: Vielleicht macht dir das Mut: wie gesagt ist Trevilor mein erstes AD und es wirkt wie ein Wundermittel
Da sind mir sogar die kleinen Nebenwirkungen egal. Und deine verflüchtigen sich auch noch, versprochen.
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iffy04
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Re: Trevilor / Venlafaxin

Beitrag von iffy04 »

Hallo Chili,
deine Absetzsyndrome scheinen mir aber extrem.
Wieviel mg Trevilor nimmst Du denn täglich?
Ich nehme seit ca. 6 Wochen 75mg und schlafe leider nicht so gut. Ich träume so stark, dass ich nur ganz schlecht Ruhe finde. Ich bin am überlegen, ob es das richtige für mich ist.
Gruß
Chili
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Re: Trevilor / Venlafaxin

Beitrag von Chili »

Hallo,
ich hab ne ganze Zeit 75mg genommen (eigentlich soll ich 150mg nehmen, aber mit 75mg kam ich besser klar). Mittlerweile habe ich aber die Dosis wieder hoch gesetzt, da ich derzeit irgendwie mehr brauche.
Ich träume aber auch so stark; manchmal nervt das.

Gestern war ich zum ersten Mal bei Step-Aerobik und es war furchtbar. Ich habe furchtbares Herzrasen bekommen, mein Kreislauf hat total gesponnen. Ich habe aber auch absolut nicht daran gedacht, dass es da Probleme geben könnte. Vielleicht sollte ich doch den Arzt fragen, ob das überhaupt was für mich ist...
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Papillon
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Re: Trevilor / Venlafaxin

Beitrag von Papillon »

Danke fürs Mutmachen!
Ich nehme seit ca. 1 1/2 Wochen statt 150mg 75mg, weil ich zu heftige Nebenwirkungen hatte und es erst einschleichen muss. Ab September nehme ich dann eine höhere Dosis. Noch merke ich leider nichts von der Wirkung, habe immer noch jeden Tag Stimmungsschwankungen und sehe mom. leider kein Ende Ich hab auch keine Gefühle mehr.
Abends nehme ich weiterhin das Mirtazapin, damit ich schlafen kann...
Ich hoffe diese Kombi Trevilor/Mirtazapin hilft mir, ich muss nur noch die richtige Dosis herausfinden.

Was meine Kondition betrifft fühle ich mich auch gleich schlapp, allein schon vom Treppensteigen in den 2. Stock. Aber ich denke das kommt wohl auch davon, dass ich mich in den letzten Wochen zuhause nicht viel bewegt habe.
Ich nehme mir immer vor Sport zu machen, aber lasse es dann immer wieder schleifen und höre irgendwann ganz auf weil die Motivation fehlt. Aber es wäre ein guter Ausgleich und ein gutes Ziel.
scv5vi
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Re: Trevilor / Venlafaxin

Beitrag von scv5vi »

Hallo zusammen,

hab überlegt, ob ich einen neuen Thread bezüglich meiner Frage öffnen soll, aber eigentlich passt es doch auch hier herein...

Nehme seit ca. zwei Monaten Venlafaxin. Seitdem die Dosierung vor etwa drei Wochen auf 150 mg erhöht wurde (vorher 75mg, was leider gar nicht mehr geholfen hat), kann ich nachts nicht mehr schlafen. Ich bleibe zwar extra lange auf weil ich jedes Mal hoffe dann vielleicht doch mal eine Nacht durchschlafen zu können, aber trotzdem werde ich nach ca. zwei Stunden wach und bleibe dann meistens stundenlang wach. Das ist auf Dauer sehr belastend und meine extreme Antriebsstörung hat sich dadurch noch verstärkt.

Kennt das jemand? Möchte keine Schlaftabletten nehmen und mich so mit noch mehr "Chemie" vollpumpen. Kann jemand vielleicht ein pflanzliches Präparat empfehlen?

Vielen Dank
und hoffnungsvolle Grüsse
Liana
LaraMaria
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Re: Trevilor / Venlafaxin

Beitrag von LaraMaria »

Ich hab schon mal geschrieben, wie es mir mit Trevilor gegangen ist. Kannst ja auf meine gesammelten Messages klicken, wenn du es lesen willst.

Bin heute froh, nichts mehr zu nehmen.

Möchte hier nur gern noch den Hinweis geben - falls dein Doc das vergessen hat, kommt ja vor, sind ja auch nur Menschen - dass man während der Einnahme von Trevilor die Leberwerte im Auge behalten sollte.
Bei mir gab es deshalb nach 3 Monaten eine erste Blutuntersuchung. Leberwerte waren gut, aber andere Blutwerte sehr schräg - da hab ich dann einen Monat später abgesetzt, als die mir das in der Klinik auch nicht aufschlüsseln konnten. Das war schon alles sehr seltsam dort,..., mal war der "Zettel" mit meinen Ergebnissen in einem anderen Raum, die Schwester wollte ihn nicht holen, in der nächsten Woche war nicht das ermittelt, was untersucht werden sollte, usw. - da hat es mir gereicht, sowas ist nix für mich.
das spricht meine paranoiden Akzente zu sehr an

Hoffe, du bist da in besseren ärztlichen Händen!

Viel Glück.

LaraMaria
iffy04
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Re: Trevilor / Venlafaxin

Beitrag von iffy04 »

Hallo Ihr
Ich nehme ja auch Venlafaxin 75mg und mich hat auch keiner auf eine Blutuntersuchung aufmerksam gemacht. Meine Ärztin sagte nur, dass Venlafaxin sehr gut verträglich sei und man sie über einen längeren Zeitraum nehmen soll.
Diese Durchschlafprobleme kenne ich auch nur zu gut - ich kann nur nicht genau sagen, ob das vom Medi kommt, denn dies hatte ich vorher leider auch.
Man kann ja nie sagen wie wäre mein Zustand derzeit ohne das Medikament, aber ich würde schon sagen, dass ich etwas stabiler bin bzw. dass ich aus einem Tief schneller wieder raus komme.
Aber im Prinzip stinkt es mir schon diese Chemie zu schlucken

Herje - ich weiß auch nicht
Zorra
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Re: Trevilor / Venlafaxin

Beitrag von Zorra »

Also das mit den Leberwerten halte ich auch für nicht zu unterschätzen. Es ist eben genau dann die Frage, ob man das in Kauf nimmt, weil die Depression eben vordergründig ist.

Bei mir war es allerding so, dass mir das nicht gesagt wurde - im Gegenteil, angeblich wäre bei der von mir eingenommenen Dosis Venlafaxin (150-75-0) keine entsprechende Wirkung.

Warum habe ich dann aber im Moment erhöhte Werte , die mich dazu noch dem Verdacht des Alkoholmissbrauchs ausgesetzt haben - ich habe deshalb von einer Klinik für psychosomatische Medizin einen ablehnenden Bescheid zur Aufnahme bekommen . Ich bin von Arzt zu Arzt gerannt, habe auf eigene Kosten den CDT-Wert bestimmen lassen ... sowohl CDT-Wert als dann auch der Internist haben mir dann bescheinigt, dass meine erhöhten Werte mit hoher Sicherheit von den Medikamenten kommen, keinerlei Anzeichen von Alkoholmissbrauch nachweisbar sind. Da könnte man dann aber auch mal schreien wollen zwischendurch.

Jedenfalls habe ich das an die Klinik weitergegeben (Mittwoch/Donnerstag) und noch nichts wieder gehört.

Nun werde ich wohl noch andere Kliniken suchen müssen und das Vorgespräch dort dann wiederholen dürfen - das ist nur ausgerechnet großer Mist, wenn man eigentlich nicht wirklich immer die Kraft für solche Sachen hat. Und vor allem läuft die Zeit immer weiter ...

Also ich kann auch nur raten - so etwas immer im Hinterkopf zu haben.

Ich nehme das Medikament trotzdem weiter, weil ich Angst davor habe, dass es mir wieder schlechter geht. Aber ich wäre vorgewarnt dann nicht mehr so überrascht über die Leberwerte und könnte gleich die richtigen Ärzte aufsuchen, statt die rätselnden zu haben. Grrrr; denen ich das letztlich wahrscheinlich auch nicht vorwerfen kann, ist eben wirklich immer die Eigenverantwortung mit dabei.


Wir sind nicht die Masken, die wir tragen ... doch wenn wir sie zu lange aufhaben, werden wir dann nicht wie sie?

© Aya Yven

iffy04
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Re: Trevilor / Venlafaxin

Beitrag von iffy04 »

Hallo Ihr Lieben,
ich würde Euch gerne nochmal zu Euren Erfahrungen mit Venlafaxin befragen.
Ich vertrage es in der Dosierung von 75mg tgl. eigentlich ganz gut.
Was mir aber die ganze Zeit schon auffällt und gestern ganz extrem ist meine Gefühlskälte. Ich bin mit dem Medi zwar nicht mehr ganz so weit unter wie vorher - ich kann aber auch sonst keine Gefühle wahrnehmen. Ich hatte gestern einen kleinen Autounfall (Blechschaden) verursacht und war danach echt total fertig. Aber ich konnte nicht weinen. Ich hatte ständig das Gefühl mal richtig losheulen zu wollen - aber es geht nicht. So ist es auch mit anderen Gefühlen.
Ich finde das schon sehr schade - weil doch auch dies zum Leben dazu gehört:(

Ich würde mich freuen, wenn Ihr mir Eure Erfahrungen dazu schreib.
LG iffy
FönX
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Re: Trevilor / Venlafaxin

Beitrag von FönX »

Hallo iffy,

das habe ich auch vermisst. Ich nahm Trevilor von Dez.2006 bis Feb.2008. Dieses Abgedeckelt-sein war auch einer meiner Gründe Trevilor abzusetzen. Wenn Gefühle nicht richtig wahrgenommen werden, hast du auch keine Chance, dich aktiv damit auseinanderzusetzen, sie zu benennen, sie bewusst auszuhalten.

Für mich war Trevilor eine Krücke, um aus meiner Lethargie herauszukommen, wieder ans Arbeiten denken zu können. Nachdem mir Trevilor dazu verholfen hatte, setzte ich es etwa ein Jahr später ab, und der Effekt blieb.

edit: Einnahmedauer Trevilor geändert

Liebe Grüße
FönX

Bei riesigen Nebenwirkungen essen Sie die Packungsbeilage oder schlagen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
Andreas01

Re: Trevilor / Venlafaxin

Beitrag von Andreas01 »

@iffy04
>>>Was mir aber die ganze Zeit schon auffällt und gestern ganz extrem ist meine Gefühlskälte.<<<

Gefühlskälte + Scheißegal-Mensch kann zum Problem werden, zumindest was die Partnerschaft angeht, die Userin "Sammie" berichtet als Angehörige laufend darüber.

Andreas
Zorra
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Re: Trevilor / Venlafaxin

Beitrag von Zorra »

Hallo zusammen,

also ich weiß gar nicht immer, was die Nebenwirkung und was die Depression ist.

Ich nehme das Venlafaxin auch seit Mai und mir geht es erst seit 3 Tagen besser, d. h. ich kann mich wieder freuen, mich interessieren Dinge wieder und ich habe wieder Kraft - mit Venlafaxin 150-75-0. Meiner Partnerschaft tut das gerade gut.

Aber auch vorher waren Dinge ja zu besprechen ... und scheißegal-Haltung, die hatte ich nie. Eher so ein immer wieder wollen und ganz schnell an Grenzen kommen; also ich mußte mir Aktivitäten einteilen. Wollte ich weggehen, musste ich mich davor ausruhen und konnte danach nichts planen, mehr als 3 Stunden waren nicht drin. Das haben wir aber dann berücksichtigt und die 3 Stunden genutzt. Trotzdem natürlich alles sch... - dennoch, wir haben eben versucht, das Mögliche zu sehen.

Mir wird da immer wieder bewußt, dass Depression eben eine Krankheit ist, die mitunter wirklich einen langen Heilungsweg hat. Dann muss ich mir, bei aller Ungeduld, die Zeit nehmen - fällt mir auch immer wieder schwer, ich hadere dann auch mal mit mir und allem.

Aber es stimmt schon, weinen oder so, doch einmal - aber eigentlich kann ich das auch nicht. Ich empfinde das aber nicht so krass. Ist wahrscheinlich unterschiedlich.

Notfalls, wenn du es als ZU belastend empfindest nochmal Arzt fragen und u. U. wechseln (das Medikament, nicht den Arzt )?

LG von der Maskentänzerin


Wir sind nicht die Masken, die wir tragen ... doch wenn wir sie zu lange aufhaben, werden wir dann nicht wie sie?

© Aya Yven

iffy04
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Re: Trevilor / Venlafaxin

Beitrag von iffy04 »

Danke für Eure Antworten.
Ja es stimmt: meine Partnerschaft leidet derzeit extrem. Ich kann kaum Nähe zulassen, mir ist alles zu viel und ich bin froh, wenn ich meine Pflichten "abgearbeitet" habe und dann möchte ich eigentlich nur noch in Ruhe gelassen werden.
Es ist natürlich schwer zu sagen, ob das wirklich alles vom Venlafaxin kommt bzw. welcher Teil auch die Depression verursacht.
Diese sch... Hoffnungslosigkeit - für was das alles - ist doch eh alles egal - Haltung ist echt schwer auszuhalten. Und meine beiden Kinder(9 und 13) fordern mich ja auch jeden Tag.
Es gibt Tage, da denke ich: ich setzte es ab, dann weiß ich wenigsten was von was kommt.
Aber ich glaube meine Ärztin fände das gar nicht gut, denn ich habe Citalopram damals auch einfach so abgesetzt.
Ich hoffe, dass mir die Therapie (stehe auf einer Warteliste und soll etwa im November einen Platz bekommen) hilft.
Es ist schön sich hier auszutauschen und ich hoffe weiterhin von Euch zu hören.

@FönX
Du schreibst, dass du Trevilor von Dez.2007 bis Jan.2008 genommen hast und dann wiederum dass du es ein Jahr nach der Besserung nahmst.
Wie habe ich das zu verstehen?
Ab wann hast du Besserung verspürt und wielange danach hast du es dann genommen?

LG
iffy
FönX
Beiträge: 3370
Registriert: 2. Jul 2008, 11:37

Re: Trevilor / Venlafaxin

Beitrag von FönX »

Hi iffy,

sorry, ich hatte oben den Zeitraum falsch angegeben. Das hat dich zu Recht verwirrt. Richtig ist Dez.2006 bis Feb.2008. Die erste richtige Wirkung spürte ich nach ca. 4 Wochen, wenn ich mich richtig erinnere. Danach habe ich es noch ein rundes Jahr eingenommen. Abgesetzt im Februar 2008. Als ich merkte, dass meine Stimmung sich hielt, meldete ich zum 1.5.08 mein selbstständiges Gewerbe an. Da habe ich heute allerdings Schwierigkeiten, alles so richtig ins Rollen zu kriegen, was auch der Hauptgrund für erneute Medikation und Therapie ist.

Liebe Grüße
FönX

Bei riesigen Nebenwirkungen essen Sie die Packungsbeilage oder schlagen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
Andreas01

Re: Trevilor / Venlafaxin

Beitrag von Andreas01 »

@iffy04
>>>Es ist natürlich schwer zu sagen, ob das wirklich alles vom Venlafaxin kommt bzw. welcher Teil auch die Depression verursacht.<<<

ist schon richtig, die Depri an sich bringt dies Problem schon mit und wird durch die Gegenmaßnahme (Medikamente) noch verschlimmert, fatal.




Andreas
Andreas01

Re: Trevilor / Venlafaxin

Beitrag von Andreas01 »

>>>Ja es stimmt: meine Partnerschaft leidet derzeit extrem. Ich kann kaum Nähe zulassen, mir ist alles zu viel und ich bin froh, wenn ich meine Pflichten "abgearbeitet" habe und dann möchte ich eigentlich nur noch in Ruhe gelassen werden.<<<

na gut, "Pflichten abarbeiten" nicht besonders erquickend, Frau kann das, Mann nicht ! und seine Partnerin kommt sich dabei ziemlich überflüssig vor.

Andreas
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