Guten Tag in die Runde der Mitlesenden und Mitdiskutierenden,
in einigen sehr guten Threads zur Zeit wurde immer wieder das Thema Verletzlichkeit angesprochen, und dann auch eben___________wie damit umgehen___________.
Ich glaube, wir sind alle einer Meinung in diesem Punkt, dass ein jeder Mensch, egal ob mit psychischen Problemen oder nicht "verletzlich" ist.
So, und bei mir z.B., musste ich durch gute Therapien feststellen, dass ich ein sehr dünhäutiges Naturell habe, sehr viel an Schwingungen, Stimmungen, Gefühlen in Situationen, an mir selber, in meiner Umgebung wahrnehme.
Und nicht immer so schnell alles abschütteln kann, nicht so schnell und gut, wie manch anderer robusterer Zeitgenosse in meinem Leben und meiner Umgebung.
Und deswegen nehme ich mich als etwas verletztlicher wahr.
Hmmh. Wie geht Ihr mit Eurer Verletztlichkeit, Sensibilität und Empfindsamkeit um???
Ich freue mich auf viele Beiträge.
Ganz herzlich
elas
Wie gehe ich mit Verletzungen um ???
Wie gehe ich mit Verletzungen um ???
________________________________
Der Weg ist das Ziel
Lebensringe sind auch Themenringe
Der Weg ist das Ziel
Lebensringe sind auch Themenringe
Re: Wie gehe ich mit Verletzungen um ???
hallo elas,
ich möchte mal zu diesem thema was schreiben.
wie viele reagiere auch ich ziemlich sensibel auf verletzungen.
ich versuche mir dann immer zu sagen, dass es nicht persönlich gemeint ist, dass der andere ein problem mit sich selbst hat, warum auch immer der oder diejenige so ist oder so reagiert. ich weiß den grund ja meist nicht und der andere auch meist nicht genau.
so hilft es mir, wenn ich das mir sage.
eine weitere gedankliche hilfe hab ich mal gelesen.
der autor sagte, es gibt immer drei gruppen.
die ersten finden dich gut, oder finden gut was du machst. die zweiten finden dich nicht gut, oder finden nicht gut was du machst.
die dritte gruppe ist immer dagegen oder negativ, den ist eh nie was recht.
und ich finde es gibt noch eine gruppe, die wissen nicht was sie wollen oder haben keine meinung.
also kann es einem auch egal sein, wie andere sich verhalten.
wenn ich so denke, macht es mir auch nicht soviel aus, wenn mich etwas verletzt.
lg petra
un
ich möchte mal zu diesem thema was schreiben.
wie viele reagiere auch ich ziemlich sensibel auf verletzungen.
ich versuche mir dann immer zu sagen, dass es nicht persönlich gemeint ist, dass der andere ein problem mit sich selbst hat, warum auch immer der oder diejenige so ist oder so reagiert. ich weiß den grund ja meist nicht und der andere auch meist nicht genau.
so hilft es mir, wenn ich das mir sage.
eine weitere gedankliche hilfe hab ich mal gelesen.
der autor sagte, es gibt immer drei gruppen.
die ersten finden dich gut, oder finden gut was du machst. die zweiten finden dich nicht gut, oder finden nicht gut was du machst.
die dritte gruppe ist immer dagegen oder negativ, den ist eh nie was recht.
und ich finde es gibt noch eine gruppe, die wissen nicht was sie wollen oder haben keine meinung.
also kann es einem auch egal sein, wie andere sich verhalten.
wenn ich so denke, macht es mir auch nicht soviel aus, wenn mich etwas verletzt.
lg petra
un
Re: Wie gehe ich mit Verletzungen um ???
Hi Elas
Vor Jahren war ich sehr verletzlich. Mir war wichtig, was die Anderen über mich denken und es sollte positiv sein. Heute ist es mir egal, denn mir ist bewußt, daß ich keine Macht über andere habe und daß ich nicht von positiver Denkweise anderer abhäbgig sein will. Es gelingt mir ziemlich gut und jeder andere kann und darf seine individuelle Denkweise haben. Ich akzeptiere und toleriere es und möchte von anderen genauso akzeptiert und toleriert werden.
Vor Jahren war ich sehr verletzlich. Mir war wichtig, was die Anderen über mich denken und es sollte positiv sein. Heute ist es mir egal, denn mir ist bewußt, daß ich keine Macht über andere habe und daß ich nicht von positiver Denkweise anderer abhäbgig sein will. Es gelingt mir ziemlich gut und jeder andere kann und darf seine individuelle Denkweise haben. Ich akzeptiere und toleriere es und möchte von anderen genauso akzeptiert und toleriert werden.
Viel Kraft und Energie
Fridolin
Fridolin
Re: Wie gehe ich mit Verletzungen um ???
Guten Morgen Elas!
Das war ein längerer Lernprozess, und es spielten verschiedene Aspekte mit hinein. Mal sehen, ob ich das noch zusammen bekomme:
• Meine Therapeutin brachte das Beispiel mit den Steinen: wenn ich einen Stein in die Hand nehme, fühle ich ihn: seine Kühle, seine Härte, seine Struktur.
Es gibt Menschen, die werfen mit Steinen. Ich muss nun nicht diese Steine auch noch fangen! Ich kann ihnen ausweichen und einfach nur beobachten: da ist jemand, der gerade mit Steinen wirft, und das ist SEINE Stimmung, nicht meine. Der muss was loswerfen, und ich brauche mich weder treffen zu lassen noch muss ich die Steine auffangen.
• Ich bin nicht verantwortlich für den anderen. Es sind SEINE Erfahrungen, die SEINE aktuellen Gefühle hervorrufen, und die haben nichts mit mir zu tun. Sie suchen nur einen Aufhänger, um bei ihm rauszukönnen.
Da ist jemand muffelig und hat schlechte Laune? Lasst die schlechte Laune bei ihm und sagt mal innerlich "das ist seine schlechte Laune, meine ist gut".
• Sich bewusst machen, wie leicht man sich (noch) von anderen beeinflussen lässt. Es nicht mehr zulassen, dass die anderen Macht über unsere Stimmung haben. Wenn ich einen lockeren Einkaufsbummel haben möchte und die Verkäuferin zickig ist, dann hat das nichts mit mir zu tun und braucht mich auch nicht aus meiner Stimmung zu reißen. Ich muss mich nicht in Frage stellen, ob das irgendwas mit mir zu tun hat. Ich möchte einen entspannten Tag? Dann sollte ich dabeibleiben und ihr keine Möglichkeit geben, meinen Tag zu überschatten. Einfach nur wahrnehmen und sich innerlich davon distanzieren.
• Was auch geholfen hat, war das Wahrnehmen und Erlauben: jemandem mal bewusst (innerlich) zu erlauben, ist ein fast schon witziger Gedanke. Wenn man mitbekommt, dass da jemand rumpoltert, kann man sich sagen "ich erlaube dir, dass du schlechte Laune hast, und ich höre mir das jetzt mal kurz an".
• Oft verletzen uns Dinge, die uns an früher erinnern. Da kritisiert uns jemand, und direkt fühlen wir uns komplett in Frage gestellt. Es kommen Gefühle hoch - wir fühlen uns unverstanden, ungerecht beurteilt, abgewertet, unwichtig.
Mit der Zeit habe ich die alten Verletzungen heilen können und kann jetzt Kritik etwas besser wegstecken und darüber nachdenken, mir auch etwas davon annehmen.
• Ich muss nochmal auf den vorherigen Punkt zurückkommen: die alten Verletzungen zu heilen scheint mir das A und O zu sein.
Und wenn einen verletzt, dass man sich überflüssig fühlt, dann gilt es, dies zu wandeln: sich selbst wichtig nehmen.
Und vor allem: schauen, was ist nur ein altes Gefühl, das immer und immer wiederkehrt? Unterscheiden lernen: jetzt kommt wieder ein "altes" Gefühl hoch, aber ich bin im "Hier und Jetzt".
• Wenn ich dennoch mal verletzt bin, lasse ich dieses Gefühl durch mich hindurchgehen (wahrnehmen - zulassen - annehmen - loslassen). Das dauert zwar manchmal mehr als nur einen Moment, aber es ist nur ein Gefühl, und Gefühle halten nicht lange, wenn man sie nicht festhält.
Mehr fällt mir im Moment nicht ein
Das war ein längerer Lernprozess, und es spielten verschiedene Aspekte mit hinein. Mal sehen, ob ich das noch zusammen bekomme:
• Meine Therapeutin brachte das Beispiel mit den Steinen: wenn ich einen Stein in die Hand nehme, fühle ich ihn: seine Kühle, seine Härte, seine Struktur.
Es gibt Menschen, die werfen mit Steinen. Ich muss nun nicht diese Steine auch noch fangen! Ich kann ihnen ausweichen und einfach nur beobachten: da ist jemand, der gerade mit Steinen wirft, und das ist SEINE Stimmung, nicht meine. Der muss was loswerfen, und ich brauche mich weder treffen zu lassen noch muss ich die Steine auffangen.
• Ich bin nicht verantwortlich für den anderen. Es sind SEINE Erfahrungen, die SEINE aktuellen Gefühle hervorrufen, und die haben nichts mit mir zu tun. Sie suchen nur einen Aufhänger, um bei ihm rauszukönnen.
Da ist jemand muffelig und hat schlechte Laune? Lasst die schlechte Laune bei ihm und sagt mal innerlich "das ist seine schlechte Laune, meine ist gut".
• Sich bewusst machen, wie leicht man sich (noch) von anderen beeinflussen lässt. Es nicht mehr zulassen, dass die anderen Macht über unsere Stimmung haben. Wenn ich einen lockeren Einkaufsbummel haben möchte und die Verkäuferin zickig ist, dann hat das nichts mit mir zu tun und braucht mich auch nicht aus meiner Stimmung zu reißen. Ich muss mich nicht in Frage stellen, ob das irgendwas mit mir zu tun hat. Ich möchte einen entspannten Tag? Dann sollte ich dabeibleiben und ihr keine Möglichkeit geben, meinen Tag zu überschatten. Einfach nur wahrnehmen und sich innerlich davon distanzieren.
• Was auch geholfen hat, war das Wahrnehmen und Erlauben: jemandem mal bewusst (innerlich) zu erlauben, ist ein fast schon witziger Gedanke. Wenn man mitbekommt, dass da jemand rumpoltert, kann man sich sagen "ich erlaube dir, dass du schlechte Laune hast, und ich höre mir das jetzt mal kurz an".
• Oft verletzen uns Dinge, die uns an früher erinnern. Da kritisiert uns jemand, und direkt fühlen wir uns komplett in Frage gestellt. Es kommen Gefühle hoch - wir fühlen uns unverstanden, ungerecht beurteilt, abgewertet, unwichtig.
Mit der Zeit habe ich die alten Verletzungen heilen können und kann jetzt Kritik etwas besser wegstecken und darüber nachdenken, mir auch etwas davon annehmen.
• Ich muss nochmal auf den vorherigen Punkt zurückkommen: die alten Verletzungen zu heilen scheint mir das A und O zu sein.
Und wenn einen verletzt, dass man sich überflüssig fühlt, dann gilt es, dies zu wandeln: sich selbst wichtig nehmen.
Und vor allem: schauen, was ist nur ein altes Gefühl, das immer und immer wiederkehrt? Unterscheiden lernen: jetzt kommt wieder ein "altes" Gefühl hoch, aber ich bin im "Hier und Jetzt".
• Wenn ich dennoch mal verletzt bin, lasse ich dieses Gefühl durch mich hindurchgehen (wahrnehmen - zulassen - annehmen - loslassen). Das dauert zwar manchmal mehr als nur einen Moment, aber es ist nur ein Gefühl, und Gefühle halten nicht lange, wenn man sie nicht festhält.
Mehr fällt mir im Moment nicht ein
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
Re: Wie gehe ich mit Verletzungen um ???
Hallo Elas !
Bei diesem Thema handelt es sich leider genau um meine Großbaustelle.
Schon in meiner Kindheit war ich mit vielen Verletzungen, insbesondere durch meine Eltern konfrontiert, fühlte mich von ihnen nicht anerkannt und geliebt. Später setzte sich dieses in meinen Beziehungen und meiner Ehe fort.
Leider verwende ich als Strategie im Umgang mit Verletzungen seit dieser Zeit den Rückzug aus Beziehungen. Ich lasse keine Menschen mehr an mich herankommen, fresse die Verletzungen in mich hinein und versuche zu verdrängen, so gut es eben geht.
Die Mauern, die ich um mich herum errichte, sind hoch. Mit allen, mir noch zur Verfügung stehenden Kräften, versuche ich meine Fassade aufrecht zu erhalten und mich nach außen als stark und unverletzbar zu geben, was mir zum Teil auch gelingt.
Doch es wird immer schwerer, diesen Weg zu gehen, weil es eben in mir so ganz anderes aussieht. Ich habe inzwischen fast eine panische Angst vor weiteren Verletzungen, die meine Schale sprengen könnten.
Gleichzeitig merke ich wie jahrelang Verdrängtes durch die Therapie an die Oberfläche drängt, weil es natürlich noch da ist und verarbeitet werden will. Da mein Therapeut jetzt lange im Urlaub ist, mein nächster Termin ist erst in 5 Wochen, habe ich im Moment große Angst die Kontrolle über problembesetztes Innenleben zu verlieren. Es ist so, als ob ich ein Riesenfass aufgemacht habe, in dem es fürchterlich brodelt und das am überkochen ist.
Aus lauter Angst vor weiteren Verletzungen, gehe ich meiner Familie, Freunden und Bekannten aus dem Weg oder lasse nur noch Oberflächlichkeiten zu. Nur meine Kinder kann ich noch etwas an mich heranlassen, bin hier aber auch sehr vorsichtig, da ich sie nicht übefordern möchte. Ich habe meine Großen allerdings von meiner Krankheit informiert, damit sie mein Verhalten besser einordnen können und wissen, warum es mir so schlecht geht, dass ich mir deswegen therapeutische Hilfe gesucht habe und auch Medikamente nehme.
Lieben Gruß
lernfee
Bei diesem Thema handelt es sich leider genau um meine Großbaustelle.
Schon in meiner Kindheit war ich mit vielen Verletzungen, insbesondere durch meine Eltern konfrontiert, fühlte mich von ihnen nicht anerkannt und geliebt. Später setzte sich dieses in meinen Beziehungen und meiner Ehe fort.
Leider verwende ich als Strategie im Umgang mit Verletzungen seit dieser Zeit den Rückzug aus Beziehungen. Ich lasse keine Menschen mehr an mich herankommen, fresse die Verletzungen in mich hinein und versuche zu verdrängen, so gut es eben geht.
Die Mauern, die ich um mich herum errichte, sind hoch. Mit allen, mir noch zur Verfügung stehenden Kräften, versuche ich meine Fassade aufrecht zu erhalten und mich nach außen als stark und unverletzbar zu geben, was mir zum Teil auch gelingt.
Doch es wird immer schwerer, diesen Weg zu gehen, weil es eben in mir so ganz anderes aussieht. Ich habe inzwischen fast eine panische Angst vor weiteren Verletzungen, die meine Schale sprengen könnten.
Gleichzeitig merke ich wie jahrelang Verdrängtes durch die Therapie an die Oberfläche drängt, weil es natürlich noch da ist und verarbeitet werden will. Da mein Therapeut jetzt lange im Urlaub ist, mein nächster Termin ist erst in 5 Wochen, habe ich im Moment große Angst die Kontrolle über problembesetztes Innenleben zu verlieren. Es ist so, als ob ich ein Riesenfass aufgemacht habe, in dem es fürchterlich brodelt und das am überkochen ist.
Aus lauter Angst vor weiteren Verletzungen, gehe ich meiner Familie, Freunden und Bekannten aus dem Weg oder lasse nur noch Oberflächlichkeiten zu. Nur meine Kinder kann ich noch etwas an mich heranlassen, bin hier aber auch sehr vorsichtig, da ich sie nicht übefordern möchte. Ich habe meine Großen allerdings von meiner Krankheit informiert, damit sie mein Verhalten besser einordnen können und wissen, warum es mir so schlecht geht, dass ich mir deswegen therapeutische Hilfe gesucht habe und auch Medikamente nehme.
Lieben Gruß
lernfee
Re: Wie gehe ich mit Verletzungen um ???
Liebe Lernfee,
wenn ich deine Zeilen lese, wird mir etwas bange. Fünf Wochen in deiner Situation sind eine lange Zeit.
Hast du genug Notfallnummern?
Liebe Grüsse
Ibis
wenn ich deine Zeilen lese, wird mir etwas bange. Fünf Wochen in deiner Situation sind eine lange Zeit.
Hast du genug Notfallnummern?
Liebe Grüsse
Ibis
Re: Wie gehe ich mit Verletzungen um ???
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
Re: Wie gehe ich mit Verletzungen um ???
Wo hast du nur die interessanten Artikel her?
Gruss von
Ibis
Gruss von
Ibis
Re: Wie gehe ich mit Verletzungen um ???
Hi Ibis,
auf Zeitzuleben.de gibt es viele gute Sachen!
auf Zeitzuleben.de gibt es viele gute Sachen!
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
-
AiméeSophie
- Beiträge: 60
- Registriert: 12. Nov 2009, 18:19
Re: Wie gehe ich mit Verletzungen um ???
Guten Abend,
mir ist dieses Thema bekannt, mir nahe, auch ich habe Shcwierigkeiten, damit umzugehen, wenn ich verletzt werde. Das ist auch einer Gründe, warum ich mich manchmal nicht traue hier hinein zu schreiben - es könnte ja ne abwertende Anwort kommen oder ich könnte nicht wahrgenommen werden.
Ich finde Otterchen hat Gutes zum Anstoß gebracht - das sind Sachen, die ich auch grad lerne.
Empfindsamkeit ist für mich jedoch nicht mit Verletzlichkeit gleich zu setzen. Ich kann empfindsam sein, muss aber nicht verletzlich sein, wenn ich gelernt habe, dass ich für mich selbst verantwortlich bin und der Andere für sich und seine Gefühle und Gedanken verantwortlich ist. Ich hab nichts damit zu tun. Ich hab schon als KInd Dinge wahrgenommen, die an anderen vorbei gezogen sind, habe mich öfters mit den Schwächeren identifiziert, weil ich zum Teil mit ihnen gelitten habe. UNd weil ich selber indirekt Leid erlebt habe. Ich denke, das Leben prägt uns. MAn wird wachsamer, hellhöriger, vorsichtiger, wenn man mit Bestimmten konfrontiert ist. Als KInd musste ich oft vorsichtig damit umgehen, was ich sage. Ich musste herausfinden, wie mein Vater gerade drauf ist, musste TRänen unterdrücken. Ich musste, weil ich nicht erneut von seinen erniedrigenden Worten verletzt werden wollte. Ich wollte überleben. Nun ist mir meine Vorsicht zur LAst geworden. Ich hab mir diese Eigenschaft (zu überlegen, wie mein Gegenüber sich verhalten könnte) antrainiert, aber im "normalen" Leben lässt sie mich unnötig KRaft verlieren. Ich kann nicht sagen, was der Andere denkt oder tun möchte. UNd vorallem sollte ich mich auf mich konzentrieren. Es geht um Mein Leben, nicht um das des Anderen.
Vllcht ist Empfindsamkeit, Sensibilität eine Tugend,
vllcht eine Gabe, ein Talent,
vllcht eine LAst.
AUf jedenfall kommt es darauf an, was ich daraus mache. Ich kann die GAbe annehmen und gesund damit umgehen. Es ist meine Entscheidung.
Alles Gute!!
mir ist dieses Thema bekannt, mir nahe, auch ich habe Shcwierigkeiten, damit umzugehen, wenn ich verletzt werde. Das ist auch einer Gründe, warum ich mich manchmal nicht traue hier hinein zu schreiben - es könnte ja ne abwertende Anwort kommen oder ich könnte nicht wahrgenommen werden.
Ich finde Otterchen hat Gutes zum Anstoß gebracht - das sind Sachen, die ich auch grad lerne.
Empfindsamkeit ist für mich jedoch nicht mit Verletzlichkeit gleich zu setzen. Ich kann empfindsam sein, muss aber nicht verletzlich sein, wenn ich gelernt habe, dass ich für mich selbst verantwortlich bin und der Andere für sich und seine Gefühle und Gedanken verantwortlich ist. Ich hab nichts damit zu tun. Ich hab schon als KInd Dinge wahrgenommen, die an anderen vorbei gezogen sind, habe mich öfters mit den Schwächeren identifiziert, weil ich zum Teil mit ihnen gelitten habe. UNd weil ich selber indirekt Leid erlebt habe. Ich denke, das Leben prägt uns. MAn wird wachsamer, hellhöriger, vorsichtiger, wenn man mit Bestimmten konfrontiert ist. Als KInd musste ich oft vorsichtig damit umgehen, was ich sage. Ich musste herausfinden, wie mein Vater gerade drauf ist, musste TRänen unterdrücken. Ich musste, weil ich nicht erneut von seinen erniedrigenden Worten verletzt werden wollte. Ich wollte überleben. Nun ist mir meine Vorsicht zur LAst geworden. Ich hab mir diese Eigenschaft (zu überlegen, wie mein Gegenüber sich verhalten könnte) antrainiert, aber im "normalen" Leben lässt sie mich unnötig KRaft verlieren. Ich kann nicht sagen, was der Andere denkt oder tun möchte. UNd vorallem sollte ich mich auf mich konzentrieren. Es geht um Mein Leben, nicht um das des Anderen.
Vllcht ist Empfindsamkeit, Sensibilität eine Tugend,
vllcht eine Gabe, ein Talent,
vllcht eine LAst.
AUf jedenfall kommt es darauf an, was ich daraus mache. Ich kann die GAbe annehmen und gesund damit umgehen. Es ist meine Entscheidung.
Alles Gute!!
Re: Wie gehe ich mit Verletzungen um ???
Liebe Otterchen,
danke für deine Weisheit!
Das Heilen der alten Verletzungen - was für eine Aufgabe! Ich glaube, die reicht für ein ganzes Leben.
LG, Schröder
danke für deine Weisheit!
Das Heilen der alten Verletzungen - was für eine Aufgabe! Ich glaube, die reicht für ein ganzes Leben.
LG, Schröder
-
AiméeSophie
- Beiträge: 60
- Registriert: 12. Nov 2009, 18:19
Buch
Gutes Buch zu dem Thema Sensibilität:
"Der Sensible Mensch" von Samuel Pfeifer.
Hat mir als Jugednlicher geholfen zu verstehen, was eigentlich mit mir los ist.
"Der Sensible Mensch" von Samuel Pfeifer.
Hat mir als Jugednlicher geholfen zu verstehen, was eigentlich mit mir los ist.
Re: Wie gehe ich mit Verletzungen um ???
Liebe Ibis !
Mein Therapeut hat diese Sorgen scheinbar nicht, denn er hat mir keine speziellen Nummern für den Notfall gegeben. Allerdings musste ich ihm vor einiger Zeit versprechen, mich an die Psychiatrie eines Krankenhauses zu wenden, falls die düsteren Gedanken uberhand nehmen.
Im Moment ist es für mich alledings eine große Entlastung, nicht arbeiten zu müssen. So muss ich mal nicht funktionieren und mich zusammenreißen.
Allerdings habe ich meinem Jüngsten versprochen, mit ihm für 3 Wochen nach Italien zu fahren. Da habe ich nun keine Nummern oder Anlaufstellen für den Notfall. Aber es ist ja alles gebucht und so werde ich wie geplant mit ihm fahren. Ich habe die große Hoffnung dort etwas zur Ruhe zu kommen und wieder Kräfte für meinen Job zu sammeln.
Klar, es wäre besser gewesen diese Sommerferien in eine Klinik zu gehen. Doch da es mir zwischenzeitlich mal besser ging, habe ich immer gedacht, es auch so zu schaffen. Da ich gerade eine eigene therapeutische Praxis aufgemacht habe, kann ich diese unmöglich außerhalb der Ferien so lange schließen. Außerdem darf von meiner Erkrankung nichts nach außen dringen, sonst bin ich beruflich weg vom Fenster.
Um jedoch ein bisschen für mich zu sorgen, habe ich mir vorgenommen, im nächsten Jahr die Sommerferien für eine Klinik zu resevieren.
Liebe Ibis, ich danke dir herzlich für deine Anteilnahme.
Liebe Grüße
lernfee
Mein Therapeut hat diese Sorgen scheinbar nicht, denn er hat mir keine speziellen Nummern für den Notfall gegeben. Allerdings musste ich ihm vor einiger Zeit versprechen, mich an die Psychiatrie eines Krankenhauses zu wenden, falls die düsteren Gedanken uberhand nehmen.
Im Moment ist es für mich alledings eine große Entlastung, nicht arbeiten zu müssen. So muss ich mal nicht funktionieren und mich zusammenreißen.
Allerdings habe ich meinem Jüngsten versprochen, mit ihm für 3 Wochen nach Italien zu fahren. Da habe ich nun keine Nummern oder Anlaufstellen für den Notfall. Aber es ist ja alles gebucht und so werde ich wie geplant mit ihm fahren. Ich habe die große Hoffnung dort etwas zur Ruhe zu kommen und wieder Kräfte für meinen Job zu sammeln.
Klar, es wäre besser gewesen diese Sommerferien in eine Klinik zu gehen. Doch da es mir zwischenzeitlich mal besser ging, habe ich immer gedacht, es auch so zu schaffen. Da ich gerade eine eigene therapeutische Praxis aufgemacht habe, kann ich diese unmöglich außerhalb der Ferien so lange schließen. Außerdem darf von meiner Erkrankung nichts nach außen dringen, sonst bin ich beruflich weg vom Fenster.
Um jedoch ein bisschen für mich zu sorgen, habe ich mir vorgenommen, im nächsten Jahr die Sommerferien für eine Klinik zu resevieren.
Liebe Ibis, ich danke dir herzlich für deine Anteilnahme.
Liebe Grüße
lernfee
Re: Wie gehe ich mit Verletzungen um ???
Hallo Lernfee,
dass niemand von deiner Erkrankung erfahren darf, ist eine schwere Last. Die drei Wochen Italien könnten dir Erleichterung bringen
Ich wünsche dir alles Gute
Ibis
dass niemand von deiner Erkrankung erfahren darf, ist eine schwere Last. Die drei Wochen Italien könnten dir Erleichterung bringen
Ich wünsche dir alles Gute
Ibis
Re: Wie gehe ich mit Verletzungen um ???
Also Verletzungen sind ja unterschiedlich. Manches was verletzen soll berührt mich garnicht, aber es geht auch anders. Dinge die garnicht böse gemeint waren (?) verletzen ungemein...
Manchmal werde ich wütend, manchmal fresse ich in mich hinein, meistens aber beides zugleich.
Das ganze Ausmaß des Schmerzes kann und vor allem WILL ich oftmahls garnicht nach aussen lassen. Es würde anderen nur Angriffsfläche bieten. Information ist Macht und wo es wehtut ist verdammt viel Machtgrundlage. Den Fehler diese jemandem zu geben macht man (ich) nur einmal
Ich denke auch nicht dass Velrtzt werden immer nur mit dem anderen zu tun hat. Das wäre unlogisch. Wenn das eigentliche Problem immer beim anderen liegt, nicht AUCH bei einem selber dann gäbe es nur zwei Sorten Menschen. Die mit Problemen und die ohne. Das ist ziemlich unwahrscheinlich
Flocke
Manchmal werde ich wütend, manchmal fresse ich in mich hinein, meistens aber beides zugleich.
Das ganze Ausmaß des Schmerzes kann und vor allem WILL ich oftmahls garnicht nach aussen lassen. Es würde anderen nur Angriffsfläche bieten. Information ist Macht und wo es wehtut ist verdammt viel Machtgrundlage. Den Fehler diese jemandem zu geben macht man (ich) nur einmal
Ich denke auch nicht dass Velrtzt werden immer nur mit dem anderen zu tun hat. Das wäre unlogisch. Wenn das eigentliche Problem immer beim anderen liegt, nicht AUCH bei einem selber dann gäbe es nur zwei Sorten Menschen. Die mit Problemen und die ohne. Das ist ziemlich unwahrscheinlich
Flocke
Pessimisten sind Optimisten mit Erfahrung
-
AiméeSophie
- Beiträge: 60
- Registriert: 12. Nov 2009, 18:19
Re: Wie gehe ich mit Verletzungen um ???
Hallo Flocke,
du schreibst: "Das ganze Ausmaß des Schmerzes kann und vor allem WILL ich oftmahls garnicht nach aussen lassen. Es würde anderen nur Angriffsfläche bieten."
Das kann ich verstehen, weil es mir auch oft so geht. Ich habe dann ANgst, wenn ich mein Verletztsein zeige, dass ich noch einen Stich bekommen - mitten ins Herz. Meine Thera meint, dass, wenn man seinen Schmerz zeigt, die meisten Menschen nicht noch eins drauf geben würden. Ich habs noch nicht oft ausprobiert, aber die Male, wo ich mich gezeigt habe, ging es meistens gut aus und es war irgenwie erleichternd, weil ich nicht nur in meinen Inneren damit klar kommen musste. Und durch das Ansprechen wurde die Luft geklärt.
Oder meintest du eher, dass du es ansprichst, aber nicht alles offenbar machen willst?
Das waren einpaar Gedanken, die ich dir mitteilen wollte.
Lieben Gruß, Noemi
du schreibst: "Das ganze Ausmaß des Schmerzes kann und vor allem WILL ich oftmahls garnicht nach aussen lassen. Es würde anderen nur Angriffsfläche bieten."
Das kann ich verstehen, weil es mir auch oft so geht. Ich habe dann ANgst, wenn ich mein Verletztsein zeige, dass ich noch einen Stich bekommen - mitten ins Herz. Meine Thera meint, dass, wenn man seinen Schmerz zeigt, die meisten Menschen nicht noch eins drauf geben würden. Ich habs noch nicht oft ausprobiert, aber die Male, wo ich mich gezeigt habe, ging es meistens gut aus und es war irgenwie erleichternd, weil ich nicht nur in meinen Inneren damit klar kommen musste. Und durch das Ansprechen wurde die Luft geklärt.
Oder meintest du eher, dass du es ansprichst, aber nicht alles offenbar machen willst?
Das waren einpaar Gedanken, die ich dir mitteilen wollte.
Lieben Gruß, Noemi
Re: Wie gehe ich mit Verletzungen um ???
Hallo Ibis !
Die Tatsache, dass meine Erkrankung nicht nach außen dringen darf, belastet mich tatsächlich sehr.
Ich habe nur ganz wenige gute Freunde und auch hier überlege mir immer sehr gut, was ich von mir preisgebe. Es ist garnicht so, dass ich ihnen grundsätzlich misstraue, aber manche Menschen verquatschen sich so schnell. Und das ist eben der Nachteil, wenn man wie ich in einer Kleinstadt wohnt und auch noch vor Ort arbeitet. Wenn da etwas nach außen sickert, dann geht es sofort herum und manche Menschen haben eben nichts besseres zu tun, als sich über die Schwächen anderer zu mokieren.
Weißt du, wenn ich nicht so viel Kraft und Energie darin investiert hätte, mir und meinen Kindern ein neues Leben aufzubauen, dann wäre ich vielleicht nicht so betroffen, aber so habe ich das Gefühl, wenn ich einen falschen Schritt mache, ist alles umsonst gewesen. Dann könnte ich mir wirklich nur noch die Kugel geben.
Ich muss jetzt durchhalten und es schaffen.
Es gibt keinen Plan B.
Lieben Gruß
lernfee
Die Tatsache, dass meine Erkrankung nicht nach außen dringen darf, belastet mich tatsächlich sehr.
Ich habe nur ganz wenige gute Freunde und auch hier überlege mir immer sehr gut, was ich von mir preisgebe. Es ist garnicht so, dass ich ihnen grundsätzlich misstraue, aber manche Menschen verquatschen sich so schnell. Und das ist eben der Nachteil, wenn man wie ich in einer Kleinstadt wohnt und auch noch vor Ort arbeitet. Wenn da etwas nach außen sickert, dann geht es sofort herum und manche Menschen haben eben nichts besseres zu tun, als sich über die Schwächen anderer zu mokieren.
Weißt du, wenn ich nicht so viel Kraft und Energie darin investiert hätte, mir und meinen Kindern ein neues Leben aufzubauen, dann wäre ich vielleicht nicht so betroffen, aber so habe ich das Gefühl, wenn ich einen falschen Schritt mache, ist alles umsonst gewesen. Dann könnte ich mir wirklich nur noch die Kugel geben.
Ich muss jetzt durchhalten und es schaffen.
Es gibt keinen Plan B.
Lieben Gruß
lernfee
Re: Wie gehe ich mit Verletzungen um ???
Liebe Lernfee,
Du bist entschlossen, deinen Plan durchzuziehen, und ich schicke dir alle guten Wünsche zum Gelingen.
Du hast glaube ich geschrieben, dass du medikamentös eingestellt bist. Das finde ich wichtig.
Schreib auf jeden Fall hier im Forum, so oft dir danach ist. Wann soll es denn losgehen nach Italien?
Liebe Grüsse
Ibis
Du bist entschlossen, deinen Plan durchzuziehen, und ich schicke dir alle guten Wünsche zum Gelingen.
Du hast glaube ich geschrieben, dass du medikamentös eingestellt bist. Das finde ich wichtig.
Schreib auf jeden Fall hier im Forum, so oft dir danach ist. Wann soll es denn losgehen nach Italien?
Liebe Grüsse
Ibis
Re: Wie gehe ich mit Verletzungen um ???
Liebe Ibis !
Danke für deine guten Wünsche. Dieses Forum empfinde ich wirklich als sehr hilfreich.
Eigentlich hatte mein Therapeut mir nahegelegt, mich einer Selbsthilfegruppe anzuschließen, doch vor Ort gibt es sowas bei uns nicht. Wäre wahrscheinlich auch nicht so gut, weil ich ständig Angst hätte, dass etwas durchsickern könnte. Ich lebe hier eben schon eine ganze Zeit und habe an sehr vielen sozialen Projekten mitgearbeitet, von daher ist die Gefahr, dass ich dort auf jemand treffe, den ich kenne relativ groß ist. Auch bei meinem Therapeuten traf ich schon auf eine Nachbarin.
Ich merke, dass die Anonymität des Internets mir einfach gut tut. So kann ich hier leichter Probleme ansprechen und mich öffnen.
Lieben Gruß
lernfee
Danke für deine guten Wünsche. Dieses Forum empfinde ich wirklich als sehr hilfreich.
Eigentlich hatte mein Therapeut mir nahegelegt, mich einer Selbsthilfegruppe anzuschließen, doch vor Ort gibt es sowas bei uns nicht. Wäre wahrscheinlich auch nicht so gut, weil ich ständig Angst hätte, dass etwas durchsickern könnte. Ich lebe hier eben schon eine ganze Zeit und habe an sehr vielen sozialen Projekten mitgearbeitet, von daher ist die Gefahr, dass ich dort auf jemand treffe, den ich kenne relativ groß ist. Auch bei meinem Therapeuten traf ich schon auf eine Nachbarin.
Ich merke, dass die Anonymität des Internets mir einfach gut tut. So kann ich hier leichter Probleme ansprechen und mich öffnen.
Lieben Gruß
lernfee
Re: Wie gehe ich mit Verletzungen um ???
Hallo Noeme,
meine Erfahrung ist da eher schlecht, zumindest im wirklichen Leben, was das "noch einen oben drauf" betrifft. Von daher bleibe ich besser dabei nur einen Teil rauszulassen, wenn überhaupt. Ich fahre wesentlich besser damit mich anzupassen, zumindest zur Zeit.
Wirklich verletzt werden kann man eh nur von Menschen die einem was bedeuten und wenn man sich auch die fern hält und oberflächlich bleibt, bleiben Verletzungen der Ausnahmefall.
Allerdings verbindet sich an dem Punkt, zumindest für mich, dieses Thema mit dem Einsamkeitsthema.
Flocke
meine Erfahrung ist da eher schlecht, zumindest im wirklichen Leben, was das "noch einen oben drauf" betrifft. Von daher bleibe ich besser dabei nur einen Teil rauszulassen, wenn überhaupt. Ich fahre wesentlich besser damit mich anzupassen, zumindest zur Zeit.
Wirklich verletzt werden kann man eh nur von Menschen die einem was bedeuten und wenn man sich auch die fern hält und oberflächlich bleibt, bleiben Verletzungen der Ausnahmefall.
Allerdings verbindet sich an dem Punkt, zumindest für mich, dieses Thema mit dem Einsamkeitsthema.
Flocke
Pessimisten sind Optimisten mit Erfahrung
Re: Wie gehe ich mit Verletzungen um ???
Liebe Elas und hallo an alle,
ich möchte gern diesen Thread nochmal hochholen.
Aimee hat geschrieben:
>Vllcht ist Empfindsamkeit, Sensibilität eine Tugend, vllcht eine Gabe, ein Talent, vllcht eine LAst.
>AUf jedenfall kommt es darauf an, was ich daraus mache. Ich kann die GAbe annehmen und gesund damit umgehen. Es ist meine Entscheidung.
Und hier schließe ich mich an.
Verletzlichkeit ist nicht das gleiche wie Sensibilität und Empfindsamkeit. Aber ich denke, die Anfälligkeit dafür ist höher, wenn man sensibel und empfindsam ist.
Irgendwo wurde geschrieben, es sei menschlich, verletzlich zu sein. Und so sehe ich es auch. Siegfried der Drachentöter, hatte in Drachenblut gebadet und war damit unverletzbar - und doch gab es auch bei ihm diese eine lindenblattgroße Stelle, an der er verletzbar war.
Ich denke, es ist wichtig, zu wissen, wo ich solche verletzbaren Stellen habe. Dies kann ich herausfinden, indem ich z.B. in einer Therapie meine Lebensgeschichte anschaue, nachspüre, nachfühle und auch den Schmerz nochmal spüre.
Bin ich mir dann dieser Stellen bewusst, ist es meine Aufgabe, auf sie zu achten. Das kann niemand anderes für mich tun, es ist meine Verantwortung. Vielleicht ist es möglich, dass manche dieser Stellen noch heilen. Bei anderen werde ich vielleicht immer eine gewisse Empfindlichkeit haben (ähnlich wie z.B. ein gebrochener Knöchel auch nach dem Heilen immer eine gewisse Schwäche oder Empfindlichkeit aufweisen kann, so dass der Fuß bei Wetterwechsel schmerzt oder ich mit diesem Fuß leicht "umknicke").
Vielleicht besteht meine Achtsamkeit darin, bestimmten "Löchern in der Straße" aus dem Weg zu gehen, ein andermal kann die Achtsamkeit darin bestehen, mir rechtzeitig Hilfe zu holen. Sie kann auch in einem innerlichen Innehalten bestehen, in dem ich mir sage: "Vorsicht, Verletzungsgefahr, pass auf dich auf". Oder so ähnlich.
Sicherlich lassen sich auf diese Weise nicht alle Verletzungen verhindern.
Und wenn es dann doch geschehen ist:
Es hat niemand "Schuld" daran! Weder ich noch der Auslöser der Verletzung. Wie hier schon von Otterchen gesagt worden ist:
Wahrnehmen, Zulassen, Annehmen, Loslassen.
Und als Lektion annehmen, als Lernerfahrung für mich.
Liebe Grüße
Brittka
ich möchte gern diesen Thread nochmal hochholen.
Aimee hat geschrieben:
>Vllcht ist Empfindsamkeit, Sensibilität eine Tugend, vllcht eine Gabe, ein Talent, vllcht eine LAst.
>AUf jedenfall kommt es darauf an, was ich daraus mache. Ich kann die GAbe annehmen und gesund damit umgehen. Es ist meine Entscheidung.
Und hier schließe ich mich an.
Verletzlichkeit ist nicht das gleiche wie Sensibilität und Empfindsamkeit. Aber ich denke, die Anfälligkeit dafür ist höher, wenn man sensibel und empfindsam ist.
Irgendwo wurde geschrieben, es sei menschlich, verletzlich zu sein. Und so sehe ich es auch. Siegfried der Drachentöter, hatte in Drachenblut gebadet und war damit unverletzbar - und doch gab es auch bei ihm diese eine lindenblattgroße Stelle, an der er verletzbar war.
Ich denke, es ist wichtig, zu wissen, wo ich solche verletzbaren Stellen habe. Dies kann ich herausfinden, indem ich z.B. in einer Therapie meine Lebensgeschichte anschaue, nachspüre, nachfühle und auch den Schmerz nochmal spüre.
Bin ich mir dann dieser Stellen bewusst, ist es meine Aufgabe, auf sie zu achten. Das kann niemand anderes für mich tun, es ist meine Verantwortung. Vielleicht ist es möglich, dass manche dieser Stellen noch heilen. Bei anderen werde ich vielleicht immer eine gewisse Empfindlichkeit haben (ähnlich wie z.B. ein gebrochener Knöchel auch nach dem Heilen immer eine gewisse Schwäche oder Empfindlichkeit aufweisen kann, so dass der Fuß bei Wetterwechsel schmerzt oder ich mit diesem Fuß leicht "umknicke").
Vielleicht besteht meine Achtsamkeit darin, bestimmten "Löchern in der Straße" aus dem Weg zu gehen, ein andermal kann die Achtsamkeit darin bestehen, mir rechtzeitig Hilfe zu holen. Sie kann auch in einem innerlichen Innehalten bestehen, in dem ich mir sage: "Vorsicht, Verletzungsgefahr, pass auf dich auf". Oder so ähnlich.
Sicherlich lassen sich auf diese Weise nicht alle Verletzungen verhindern.
Und wenn es dann doch geschehen ist:
Es hat niemand "Schuld" daran! Weder ich noch der Auslöser der Verletzung. Wie hier schon von Otterchen gesagt worden ist:
Wahrnehmen, Zulassen, Annehmen, Loslassen.
Und als Lektion annehmen, als Lernerfahrung für mich.
Liebe Grüße
Brittka
Re: Wie gehe ich mit Verletzungen um ???
Hallo Brittka,
gute Gedanken! Und sie bringen mich auch gleich dazu, diesen Faden weiterzuspinnen:
Können wir gleich alle Verletzungen heilen? Das wären vielleicht ziemlich viele, oder sie heilen nur sehr schwer und langsam.
Daher finde ich (!) es sinnvoller, mir Werkzeuge zugänglich zu machen, wie ich mit diesen Verletzungen umgehen kann bzw. wie ich vermeiden kann, dass die alten Wunden wieder aufgerissen werden.
Achtsamkeit gehört bestimmt mit dazu, auch das Unterscheiden zwischen "alten" Gefühlen und dem Hier und Jetzt.
Das Alte zu heilen - gewiss wichtig, aber irgendwie beschleicht mich dabei auch das Gefühl, dass ich immer zurückschaue, immer wieder meine Baustellen betrachte.
Wenn ich mich statt dessen meiner Werkzeuge bediene, spüre ich vielleicht schon bald eine positive Veränderung, die mich stärken kann.
Es geht vorwärts.
Vielleicht bekommt dadurch die Verletzung auch die Möglichkeit, langsam und fast unmerklich zu heilen?
Vielleicht gibt es auch Verletzungen, die einfach nicht mehr so richtig heilen? Es bleiben Narben zurück oder Verhärtungen, Schiefstellungen, Empfindlichkeiten oder sonstwas. Das ist nicht mehr zu ändern, aber wir können lernen, dies anzunehmen und zu integrieren.
gute Gedanken! Und sie bringen mich auch gleich dazu, diesen Faden weiterzuspinnen:
Können wir gleich alle Verletzungen heilen? Das wären vielleicht ziemlich viele, oder sie heilen nur sehr schwer und langsam.
Daher finde ich (!) es sinnvoller, mir Werkzeuge zugänglich zu machen, wie ich mit diesen Verletzungen umgehen kann bzw. wie ich vermeiden kann, dass die alten Wunden wieder aufgerissen werden.
Achtsamkeit gehört bestimmt mit dazu, auch das Unterscheiden zwischen "alten" Gefühlen und dem Hier und Jetzt.
Das Alte zu heilen - gewiss wichtig, aber irgendwie beschleicht mich dabei auch das Gefühl, dass ich immer zurückschaue, immer wieder meine Baustellen betrachte.
Wenn ich mich statt dessen meiner Werkzeuge bediene, spüre ich vielleicht schon bald eine positive Veränderung, die mich stärken kann.
Es geht vorwärts.
Vielleicht bekommt dadurch die Verletzung auch die Möglichkeit, langsam und fast unmerklich zu heilen?
Vielleicht gibt es auch Verletzungen, die einfach nicht mehr so richtig heilen? Es bleiben Narben zurück oder Verhärtungen, Schiefstellungen, Empfindlichkeiten oder sonstwas. Das ist nicht mehr zu ändern, aber wir können lernen, dies anzunehmen und zu integrieren.
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
Re: Wie gehe ich mit Verletzungen um ???
Otterchen schrieb:
>Können wir gleich alle Verletzungen heilen? Das wären vielleicht ziemlich viele, oder sie heilen nur sehr schwer und langsam.<
Hallo Otterchen, hallo in die Runde...
da möchte ich kurz einen Gedanken zu äußern: Verletzungen empfinde ich notwendig für mich und die Suche nach neuen Wegen, wenn 'leise Hinweise' des Lebens, meiner Umwelt nicht bis zu meinem Innersten durchdringen konnten, ich sie einfach ignorierte.
Als Beispiel sehe ich in den letzten Wochen vereinfacht meinen Knochenbruch.
Passiert ist das Ganze aus Unachtsamkeit. Ich hatte den Kopf voller widerstreitender Gedanken (welche dies waren, spielt hier keine Rolle), Termine warteten, die Zeit reichte einfach nicht aus.
Außerdem kannte ich das 'Gerät' in seinen diversen Eigenschaften noch nicht richtig.Viele Baustellen also, die ich möglichst alle zeitnah regeln wollte.
Energie hatte ich eigentlich nicht mehr genügend. Das Ergebnis war ein Sturz, eine Verletzung. Diese hat mich nun gezwungen, im wahrsten Sinn des Wortes, langsamer voran zu gehen.
Ich habe diese Lektion verstanden und sehe sie nun als Gewinn, als Hinweis nehme ich sie an, demnächst auch meine körperliche Verfassung genauer zu beachten. Zu meinem, als auch zum Wohl meiner Mitmenschen. Auch meine Seele wird mir die neu gewonnene Erkenntnis der Langsamkeit danken.
Und so kann ich, mit gewonnener Langsamkeit eine Verletzung nach der andren erkennen lernen, anschauen und daran arbeiten, diese zu heilen. Zu Hilfe kommen mir da die Selbstheilungskräfte meines Körpers und meiner Seele, wenn ich ihnen die Gelegenheit dazu gebe.
Ich wünsch Euch einen friedlichen Abend.
Reinhart
>Können wir gleich alle Verletzungen heilen? Das wären vielleicht ziemlich viele, oder sie heilen nur sehr schwer und langsam.<
Hallo Otterchen, hallo in die Runde...
da möchte ich kurz einen Gedanken zu äußern: Verletzungen empfinde ich notwendig für mich und die Suche nach neuen Wegen, wenn 'leise Hinweise' des Lebens, meiner Umwelt nicht bis zu meinem Innersten durchdringen konnten, ich sie einfach ignorierte.
Als Beispiel sehe ich in den letzten Wochen vereinfacht meinen Knochenbruch.
Passiert ist das Ganze aus Unachtsamkeit. Ich hatte den Kopf voller widerstreitender Gedanken (welche dies waren, spielt hier keine Rolle), Termine warteten, die Zeit reichte einfach nicht aus.
Außerdem kannte ich das 'Gerät' in seinen diversen Eigenschaften noch nicht richtig.Viele Baustellen also, die ich möglichst alle zeitnah regeln wollte.
Energie hatte ich eigentlich nicht mehr genügend. Das Ergebnis war ein Sturz, eine Verletzung. Diese hat mich nun gezwungen, im wahrsten Sinn des Wortes, langsamer voran zu gehen.
Ich habe diese Lektion verstanden und sehe sie nun als Gewinn, als Hinweis nehme ich sie an, demnächst auch meine körperliche Verfassung genauer zu beachten. Zu meinem, als auch zum Wohl meiner Mitmenschen. Auch meine Seele wird mir die neu gewonnene Erkenntnis der Langsamkeit danken.
Und so kann ich, mit gewonnener Langsamkeit eine Verletzung nach der andren erkennen lernen, anschauen und daran arbeiten, diese zu heilen. Zu Hilfe kommen mir da die Selbstheilungskräfte meines Körpers und meiner Seele, wenn ich ihnen die Gelegenheit dazu gebe.
Ich wünsch Euch einen friedlichen Abend.
Reinhart
Re: Wie gehe ich mit Verletzungen um ???
Guten Abend in die Runde,
Ihr verzeiht mir , dass ich mich , obwohl diesen Thread eröffnet, gar nicht mehr zu Wort gemeldet habe.
Mir gefallen Eure Beiträge gut.
Also, ich finde es gar nicht schlecht, wenn ein Mensch neben allen Stärken auch seine "Verletzlichkeit" und vielleicht auch seine "Endlichkeit" spüren kann.
Solche Menschen sind sicherlich auch "gnädiger" im Umgang mit Anderen.
Es gibt viele Möglichkeiten mit einer Verletzlichkeit umzugehen, die ja oft ihre Ursachen in einer ablehnenden und kalten Erziehung hat.
Die einen Menschen sind Verdrängungskünstler, sie werden das kaum spüren, außer vielleicht dann in einer Körpererkrankung, dann darf Schmerz und Schwäche empfunden werden.
Der andere Mensch ist sich der eigenen Verletzbarkeit bewusst und baut eine gewisse Mauer um sich, um nicht erneut verletzt zu werden. Auch das kenne ich von mir selber.
Aber___der Vorteil dieser gewissen Selbstbewusstheit ist, dass man nach einer gewissen Zeit auch wieder aus dieser errichteten Mauer auf andere Menschen zugehen kann. Und das Tempo dürfen wir selber bestimmen.
Sicherlich gibt es diese Menschen, die ein unerschütterliches Selbstwertgefühl haben, und sich seltenst verletzlich empfinden.
Ich für mich weiß, dass ich so eine gewisse Verletzbarkeit nie ganz ablegen werde. Trotz aller guten Psychotherapien.
Ich kann lernen, besser damit umzugehen. Ich kann lernen, mich aus Situationen fernzuhalten, die mir nicht guttun. Auch wenn sie einem Anderen guttun.
Und, es ist wichtig, immer wieder in mich selber reinzuhören, und dann zu entscheiden, was ist jetzt im Moment angesagt für mich.
Das kann mir niemand abnehmen. Und eventuell fallen dann auch für Andere unangenehme Entscheidungen.
Ganz herzlich
elas
Ihr verzeiht mir , dass ich mich , obwohl diesen Thread eröffnet, gar nicht mehr zu Wort gemeldet habe.
Mir gefallen Eure Beiträge gut.
Also, ich finde es gar nicht schlecht, wenn ein Mensch neben allen Stärken auch seine "Verletzlichkeit" und vielleicht auch seine "Endlichkeit" spüren kann.
Solche Menschen sind sicherlich auch "gnädiger" im Umgang mit Anderen.
Es gibt viele Möglichkeiten mit einer Verletzlichkeit umzugehen, die ja oft ihre Ursachen in einer ablehnenden und kalten Erziehung hat.
Die einen Menschen sind Verdrängungskünstler, sie werden das kaum spüren, außer vielleicht dann in einer Körpererkrankung, dann darf Schmerz und Schwäche empfunden werden.
Der andere Mensch ist sich der eigenen Verletzbarkeit bewusst und baut eine gewisse Mauer um sich, um nicht erneut verletzt zu werden. Auch das kenne ich von mir selber.
Aber___der Vorteil dieser gewissen Selbstbewusstheit ist, dass man nach einer gewissen Zeit auch wieder aus dieser errichteten Mauer auf andere Menschen zugehen kann. Und das Tempo dürfen wir selber bestimmen.
Sicherlich gibt es diese Menschen, die ein unerschütterliches Selbstwertgefühl haben, und sich seltenst verletzlich empfinden.
Ich für mich weiß, dass ich so eine gewisse Verletzbarkeit nie ganz ablegen werde. Trotz aller guten Psychotherapien.
Ich kann lernen, besser damit umzugehen. Ich kann lernen, mich aus Situationen fernzuhalten, die mir nicht guttun. Auch wenn sie einem Anderen guttun.
Und, es ist wichtig, immer wieder in mich selber reinzuhören, und dann zu entscheiden, was ist jetzt im Moment angesagt für mich.
Das kann mir niemand abnehmen. Und eventuell fallen dann auch für Andere unangenehme Entscheidungen.
Ganz herzlich
elas
________________________________
Der Weg ist das Ziel
Lebensringe sind auch Themenringe
Der Weg ist das Ziel
Lebensringe sind auch Themenringe
Re: Wie gehe ich mit Verletzungen um ???
Auch von mir guten Abend,
ich komme mir vor wie ein besonders hoffnungsloser Fall. Ich sehe genau, woher die Verletzungen stammen, aber die Gefühle, die sie heute noch bei mir auslösen, bleiben heftig.
Mir wurde als Kind erfolgreich eingeredet, dass ich nicht gut genug bin. Dass andere
das viel besser können etc.
Wenn ich heute eine Bemerkung höre, die in diese Richtung geht, also bei der leisesten Kritik, sind die alten Gefühle des
Überflüssigseins wieder da. Ich stünde so gerne darüber. Vielleicht wirds ja noch.
Gruss von
Ibis
ich komme mir vor wie ein besonders hoffnungsloser Fall. Ich sehe genau, woher die Verletzungen stammen, aber die Gefühle, die sie heute noch bei mir auslösen, bleiben heftig.
Mir wurde als Kind erfolgreich eingeredet, dass ich nicht gut genug bin. Dass andere
das viel besser können etc.
Wenn ich heute eine Bemerkung höre, die in diese Richtung geht, also bei der leisesten Kritik, sind die alten Gefühle des
Überflüssigseins wieder da. Ich stünde so gerne darüber. Vielleicht wirds ja noch.
Gruss von
Ibis