Leere

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Papillon
Beiträge: 117
Registriert: 21. Nov 2008, 16:45

Leere

Beitrag von Papillon »

Ich bin immer noch zu Hause und es ist ein eigenartiges Gefühl. Die vierte Woche ohne Arbeit... Warum ist es überhaupt so weit gekommen?
Wenn mein Freund bei mir ist, dann ist es ok... dann habe ich Ablenkung, wir unternehmen viel (was auch manchmal anstrengend ist, aber ich merke ja, dass es nicht gut ist immer nur zuhause zu sitzen, gerade bei so schönem Wetter). Aber wenn ich allein bin, so wie gestern und heute, dann spüre ich diese Leere, dieses schwere Gefühl in Bauch und Kopf und den Drang zu weinen, das Grübeln kommt... alles holt mich ein und wieder doch nicht.
Kennt ihr das Gefühl? Man will (oder sollte) über etwas nachdenken und der Gedanke schleicht sich langsam an und wenn man meint, man hätte ihn, man könnte ihn packen, ist er auch schon wieder weg

Ich weiß nicht wie es weiter gehen soll.

Die Zeit zuhause, weg von der Arbeit, tut mir sicher gut... es war zu viel zum Ende hin und ich hab die Augen zu lange davor verschlossen.
Aber ich komme mir vor, als würde ich die Zeit nicht nutzen...

Ich habe einen Platz in der Tagesklinik, aber erst Ende September!
Ich kann doch nicht so lange zuhause bleiben... Aber wenn ich an die Arbeit denke, überkommt mich ein komisches Gefühl. Ich bin immer gern dort hin gegangen, es hat mir Spaß gemacht... aber seitdem ich weg bin ist einiges anders und Veränderungen haben mir schon immer Angst bereitet.

Noch dazu die Sache mit meinem Freund... das ewige Fragezeichen, wie es scheint. Die baldige Fernbeziehung... und das nagende Gefühl in mir: warum versucht er nicht hier zu bleiben wenn er die Möglichkeit dazu hätte?
Er versucht es nicht...

So viele unklare Dinge im Moment.
Und über allem schwebt diese Leere...
Ich fühle mich als wäre ich in der Warteposition, als würde mein Leben still stehen... blödes Gefühl.
Wenn ich nur wenigstens jetzt schon in die Klinik könnte, aber es gibt keine Möglichkeit.

Wie wäre das, wenn man zu jemand mit einem gebrochenen Bein sagen würde: "Der Gips kann aber erst in 8 Wochen dran, halten sie so lange ohne aus"...

Die Seele hat noch lange nicht die medizinische Wichtigkeit erreicht wie der Körper, wie mir scheint...

Also weiter durchhalten... und hoffen, so lange ich noch Hoffnung hab.
Dendrit
Beiträge: 4963
Registriert: 23. Mai 2003, 11:14
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Re: Leere

Beitrag von Dendrit »

Hallo Papillon,

wäre es Dir hilfreich, wenn Du Dir ein Hobby zulegst? Wo Du darin aufgehen kannst. Bei einem Hobby vergeht meist die Zeit wie im Flug. Und wenn Du eines hast, wo man zusätzlich den Kopf frei hat zum Grübeln, tun wenigstens Deine Hände was und ein Erfolgserlebnis tut dann trotzdem gut.

LG, Manuela
uli2705
Beiträge: 179
Registriert: 12. Aug 2007, 19:20

Re: Leere

Beitrag von uli2705 »

Hallo.

Dir könnte eine Selbsthilfegruppe weiter helfen. Das bedeutet Ablenkung; Du könntest die Zeit mit "Gleichgesinnten" überbrücken.
Die verstehen einen.

Es besteht die Möglichkeit das Dein Termin für die Klinik auch früher kommt. Z.B. wenn jemand absagt.
Ob man evtl nerven kann, das man den Termin früher braucht, bin ich mir nicht sicher (weiß ich nicht). Vielleicht hat das jemand aus dem Forum schon 'mal gemacht?



Lieber Gruß
Ikarus
Papillon
Beiträge: 117
Registriert: 21. Nov 2008, 16:45

Re: Leere

Beitrag von Papillon »

Danke für eure Antworten!

Ja, ein Hobby wäre nicht schlecht. Ich habe immer gern gelesen, aber das schaffe ich schon seit längerer Zeit nicht mehr, weil ich während dem Lesen nachdenke. Ich habe auch mal gemalt... aber das habe ich wieder aufgegeben weil ich es nicht gut fand.
Ich habe vor im November mit dem Telekolleg zu beginnen und habe schon Bücher zuhause um mich vorzubereiten und den Stoff zu wiederholen. Ich sollte das in Angriff nehmen.

Ob es etwas bringt wenn ich öfter in der Tagesklinik anrufe wage ich zu bezweifeln. Ich sehe mich selbst nicht als sehr akuten Fall und denke mir, vielleicht gibt es jemand der es nötiger braucht als ich und die Ärztin sagte mir schon sehr deutlich am Telefon, dass sie bis Ende Oktober vorgemerkt sind. Das ist immer so eine Sache... vielleicht hab ich wirklich Glück und es springt jemand ab.
Vielleicht muss das jetzt so sein, dieser Stillstand in meinem Leben. Es hat doch alles immer irgendwie einen Sinn...

Am Freitag hab ich wieder einen Termin bei meiner Ärztin, mal sehen was sie sagt.
Ich würde am liebsten wieder voll einsteigen in der Arbeit, aber meine Kollegin ist besorgt und meinte, eine Wiedereingliederung stundenweise für den Anfang wäre nicht schlecht... ich kann mich mit dem Gedanken nicht anfreunden.

Ich glaub ich muss noch viel lernen in Bezug auf mich selbst und meine Bedürfnisse.

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