DANKE!

[fletzy]

Liebe w.o.!

Hab' vielen lieben Dank für deine so ausführliche und hilfreiche Antwort!

Du und ecureuille seid mir richtig ans Herz gewachsen, ich mein das jetzt ganz im Ernst!

Danke für deine guten Tipps und Ratschläge, die mir manchmal schon weiter geholfen haben als die Ratschläge von meinem Therapeuten, wirklich.

Ich bin auch dankbar dafür, dass Du mir manchmal widersprichst, mir nicht nach dem
Mund redest, dich so gibst, wie Du einfach bist, einfach die W.o.!

Hab schon wieder unglaublich Angst vor morgen, auch wenn ich mich eigentlich freuen sollte, wieder einen Lehr-Auftrag bekommen zu haben.

Das Eigenartige ist, das ich nicht mal Angst vor den Schülern habe (was ja die meisten Lehrer haben), sondern ANGST vor den Kollegen,Angst davor ins Klassenzimmer zu gehen, Angst davor, etwas Falsches oder "Blödes" zu sagen oder etwas "Lächerliches".

Das ist so eine Angst, die mich echt auffrißt, die mir den Atem nimmt, die mir die Lust am Leben raubt.

Klar bin ich beliebt und meine Arbeit wird wirklich geschätzt, da ich ja immer wieder Aufträge bekomme, aber mein SElbstbewußtsein wird einfach kein bisschen besser.
Jetzt bin ich schon am Überlegen, meinen Thera zu wechseln, weil ich die Therapie ja immerhin schon ein ganzes Jahr mache und sie mir wirklich nichts wesentliches gebracht hat.
Mein Thera ist schon dreimal eine Viertelstunde zu spät gekommen, bzw. hAb' ich ihn "erwischt", wie er angeregt mit seiner SEkretärin plauderte und er nur meinte, er habe sich etwas "verplaudert".

Zweimal sagte er bereits den Termin ab (was ja mal passieren kann) , er mich aber anrufen wollte, um einen neuen Termin zu vereinbaren, was er aber beide Male nicht machte....und ICH wieder ihn anrufen durfte)

"Das Leben ist Chance auf Veränderung" - das ist wirklich gut ausgedrückt, liebe w.o., dazu braucht man aber erstmal ein MInimum an SElbstvertrauen und an Antrieb, immer diese Gefühl "ich kann nix", "ich bin nix wert", immer dieses gefühl "Entschuldigung, dass ich geboren bin"
Immer diese Gefühl, es allen und Jedem Recht machen zu wollen, zu müssen....

Das mit den selbst erfüllenden Prophezeihungen ist ebenfalls sehr, sehr gut ausgedrückt, wenn mann sich schon vonvorneherein einredet, ich kann nix, ich bin ein Verlierer, dann ist das auch irgendwann so, dann wird das irgendwann zur realität, da hast Du vollkommmen recht.

Sollte ich mir nach Deiner/Eurer Meinung einen anderen Thera suchen? Hab' aber schon wieder ANgst vor dem ganzen Papierkram und wie sag' ich's meinem Therapeuten, so dass ich den nicht vor den Kopf stoße?

Mein Gott, ich weiß nicht warum es mir zur zeit wieder schlechter geht - hat das vielleicht auch mit der Hitze draußen zu tun? Trotz der Hitze oder gerade wegen ihr?
Fühl mich zur Zeit wieder so hilflos, so alleuin, so unglaublich unselbständig, so wie ein kleines Kind, das Hilfe braucht, obwohl ich doch schon 40 Jahre auf dem Buckel habe.
Könnte nur noch heulen...
Und natürlich haben es unsere Mütter nur gut gemeint, das ist mir völlig klar und man kann diese auch nicht ständig als Sündenböcke hernehmen, da hast du vollkommen recht (und ich bin dir auch bestimmt NICHT böse )

Find' ich klasse, dass das mit deiner ersten Reitstunde geklappt hat und dass du dich so wohl auf "Deinem" Pony gefühlt hast - freut mich wirklich sehr für dich, absolut ohen Neid oder mIßgunst - ich gönn's dir von ganzem Herzen

Du bist uf einem sehr guten WEg, das kann man wirklich an deinen zeilen lesen.

Ich weiß schon gar nicht mehr, was ich schreiben soll, hab' solche Angst vor morgen -

ich wünsch dir auf alle Fälle todo lo mejor, te mando un abrazo increiblemente grande und klar halten wir den Kontakt, (das Fußballspiel ist ja nun auch schon vorbei)
- ich brauch einfach deine klugen mails und natürlich die von ecureuille,

GLG,

bis hoffentlich zum nächsten mal,

fletzy

[Gabriele]

Hallo Fletzy,

weißt Du, ich könnte Dir jetzt ein ellenlanges Posting schreiben. Mach ich aber nicht.
Ich wünsche Dir für morgen viel Glück, halte die Daumen und sage Dir:

DU SCHAFFST DAS! FLETZY DU SCHAFFST DAS! FLETZY DU SCHAFFST DAS! FLETZY DU SCHAFFST DAS! FLETZY DU SCHAFFST DAS! FLETZY DU SCHAFFST DAS...

Gruß und Gute Nacht, Gitte

[fletzy]

Hallo Gitte,

habe gerade deine mail gelesen, die mich so sehr gefreut hat, wirklich, vielen, Dank.

Ich weiß, dass es viele, viele Menschen gibt, die sich morgen zur Arbeit quälen und denen es bei dem Gedanken daran mindestens genauso schlecht geht - die kriegen aber nicht so eine verdammt nette mail wie von dir!

Tut so gut!

Gut's Nächtle,

fletzy

[Gabriele]

Fletzy, nicht vergessen:

DU SCHAFFST DAS.

Und auch morgen früh, sag es Dir immer wieder. Außerdem weißt Du das auch selber. Versuchst Du auch mal eine Entspannungsübung zu machen? (Die helfen wirklich!)

Jetzt aber husch, husch, ab in's Bett.

[flower123]

Hey lieber fletzy!

Wünsche dir sehr, dass dein erster Tag ein voller Erfolg wird!
Das wird er auch!
Entspannungsübungen wie Gitte sie dir vorgeschlagen hat kann ich nur empfehlen.

Mir ging's DO richtig be...scheiden, nachdem ich etwas falsch gemacht hab im Labor.
Am FR hab ich mich vor der Arbeit in Ruhe auf eine Bank gesetzt, Musik gehört und mir versucht, etwas schönes und für mich beruhigendes vorzustellen.
Und ich habe mich nicht auf der Arbeit abgehetzt wie sonst, sondern ich bin geschlurft
Und weisst du was?
KEINER hat mich mit irgendwelchen Aufgaben gestresst.
Ich denke, wenn ich Stress ausstrahle, kommen auch die Leute an, die selbst hektisch sind und verlangen von einem, dass man dieses und jenes und am besten noch zehn weitere Sachen auf einmal macht.

MIT MIR NICHT MEHR!

Muchísimas gracias para tus cumplidos!
Ich muss dann immer grinsen, aber ich kann so etwas generell schon besser annehmen als in Vergangenheit.

Ich kann dir immer nur wieder sagen:
VERSUCH, ES ANDERS ZU SEHEN!

Meine Ärztin meinte am DO zu mir (und da hat sie völlig Recht):
Woher wollen Sie wissen, worüber Ihre Kolleginnen gerade sprechen, auch wenn sie in Ihre Richtung schauen?
Vielleicht denken sie sich: "Och, hat die schöne Haare!"
Das wissen Sie nicht.
Das sind REINE SPEKULATIONEN UND INTERPRETATIONEN.

Weisst du, ich habe für mich daraus gezogen, dass ich mich mit solchen Gedanken nicht selbst ausbremsen will, und dass dies - egal, was meine Kolleginnen denken - völlig wurscht ist.

Solange ich meine Arbeit mache und niemanden störe, ist doch alles ok.

@ecureuille:
Wie geht's dir?
Kannst hoffentlich bisschen das Wetter genießen?
Vielleicht auch mit anderen zusammen grillen?

Nur tu dir selbst einen Gefallen:
Isolier dich nicht!!!
Weisst du, momentan lebe ich einfach nur.
Das bedeutet, ich mache gerade alles, worauf ich Lust hab und was ich in früheren Jahren versäumt hab, z.B. weil mir meine Eltern es nicht erlaubt haben und ich ein so übertriebenes Pflichtbewusstsein hatte, dass ich mich auch nicht dagegen aufgelehnt hab...

Liebe ecureuille, ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du dein Herz lachen lässt!
Das tut ihm bestimmt gut!

Euch beiden ganz ganz ganz liebe Grüße!
Wir kämpfen!
Und eine große Umarmung!

w.o.

[flower123]

@fletzy:
Warum solltest du deinen Thera vor den Kopf stossen???
DU HAST FREIE ARZT- UND THERAWAHL!!!
Und wenn er so unzuverlässig ist und du das Gefühl hast, dass du mit seiner Mithilfe nur wenig Fortschritte machst....
Das spricht eigentlich schon für sich selbst.

Auf der anderen Seite musst du auch bedenken, wieviel - ich nenn es jetzt mal "Mühe" - du dir gegeben hast, denn du versuchst das umzusetzen, was er dir in einer Stunde mit auf den Weg gibt.

Und keine Angst vor dem Papierkram - klar, ist es nicht leicht, aber du wirst etwas bekommen.
Deine Krankenkasse wird dich nicht im Regen stehen lassen; schließlich hast du ja auch Diagnosen bekommen, von denen deine Krankenkasse bestimmt weiss.

Alles Liebe und viel Energie für heute!
GLG w.o., die bald in Urlaub fliegt!

[ecureuille]

Hallo,

Fletzy, wie war dein Tag? Ich gehe davon aus wider Erwarten gut? Freu mich schon auf August!

White Orchid, ich freue mich sehr für dich! Toll, dass es dir so gut geht und dein Herz lacht, du dich aus den Fesseln der Vergangenheit befreien konntest.

Mir geht es gerade auch recht gut. Ich war am Wochenende beim Sommertreffen (also nichts isolieren!). Das hat mir wahnsinnig gut getan. Ich konnte in so vielen Dingen über meinen Schatten springen, Ängste und Zwangsgedanken konnte ich weitesgehends verbannen. Aber es war auch einfach eine angenehme Atmosphäre, in der ich mich wohl fühlen konnte. Da fällt mir das grundsätzlich leichter. Aber immerhin gelingt es mir in manchen Situationen.

Ja, mein Herz lacht und sprüht nicht nur, weil die Ferien vor der Türe stehen. Ich hoffe ich kann mir von dieser guten Laune etwas einpacken und davon während der Examenszeit zehren.

Aber nun lege ich die Arbeit einmal für ein paar Tage nieder und genieße.

Mit meinem Tanzpartner gehe ich nun regelmäßig in einem Tanzsportclub trainieren. Also auch super.

Ich wünsche allen ein sonniges Gemüt und hoffe, dass sich außer Gitte auch noch andere zu Wort melden Ganz liebe Grüße an dich!! Schön wars! Gut getan hats!

Liebe Grüße
das Eichhörnchen (weils einfacher ist)

[Gabriele]

Liebes Hörnchen,

das Vergnügen lag auch ganz auf meiner Seite. Ich wünsche Dir einen schönen und auch wirklich entspannenden Urlaub.

Mein Kompliment nach dem Abendessen habe ich sehr ernst gemeint. Könntest Du versuchen diese Erfahrung (wenn sie Dir gut getan hat) zu verallgemeinern und bei anderen Gelegenheiten für Dich umzusetzen, anzunehmen?

Ich werde jetzt für die nächsten Tage das letzte Mal im Internet sein. Urlaub machen.

Fletzy, wie war Dein Tag?

Seid herzlich gegrüßt, Gitte

[Tomaarni]

Hallo Fletzy

Wie war dein Tag? Ich hoffe es ist dir gut ergangen und du konntest deine Ängste etwas lügen strafen.

Warum bitte solltest du bei einem Thera bleiben bei dem du

1. dich anscheinend nicht mehr gut aufgehoben fühlst, und

2. der das Interesse an dir anscheinend nur noch über sein Portemonaie definiert.

Ich denke du solltest noch mal in dich gehen und herausfinden wie du dich in eurer Patient/Therapeutenbeziehung fühlst. Geht es dir dort gut oder eher nicht?

Ich glaube eine Psychtherapie welcher Art auch immer steht und fällt mit gegenseitiger Sympathie, Respekt und Ehrlichkeit. Und wenn diese Dinge nicht oder nicht mehr gegeben sind, wird es zeit über einen neuen Weg nachzudenken. Ich weiß das ist nicht einfach, es gibt lange Wartezeiten und man muß versuchen sich auf jemanden anderen einzulassen und ihm/ihr genau diese drei Dinge wieder entgegen zu bringen. Aber ich denke man hat auch nichts davon wenn die Arbeit die man sich mit einer Therapie ja unweigerlich macht auf der Stelle tritt.

Ich wünsch dir auf jeden Fall ,das du deinen Weg gehen kannst, nicht aufgibst und weiter an dir arbeitest.

Möge die Kraft mit dir sein

[fletzy]

Erst einmal hallo an alle und ein ganz, ganz herzliches DANKESCHÖN für eure lieben und guten Wünsche,

komme gerade von der Arbeit und hab' eben erst eure ganzen Antworten gelesen und wie Ihr alle da draußen, mich, den ihr gar nicht kennt nach meinem Tag fragt und vor lauter Rührung, Dankbarkeit und Freude darüber schießen mir jetzt bloß so die Tränen über die Wangen, da ich einfach weiß und spüre, dass es da draußen Leute gibt, die mich verstehen oder es zumindest versuchen und die, obwohl es ihnen selbst nicht bestens geht, versuchen, mich aufzubauen, mir Kraft und Mut geben wollen...und das haut mich einfach um, mit soviel Resonanz habe ich auf meine mail wahrlich nicht gerechnet!

So, und soll ich Euch was sagen:

Der Tag war überhaupt nicht so schlimm, wie ich ihn mir ausgemalt hatte, aber das ist typisch fletzy:
was könnte morgen alles schlimmes passieren, bin ich gut genug vorbereitet, merken die anderen Leute meine tiefe Unsicherheit und meine Ängste?

Und was soll ich sagen?

Es ist alles so viel besser gelaufen als ich es dachte: ich bin nur zweimal ganz kurz im Lehrerzimmer gewesen, um mir ein Glas Wasser zu holen und hab' so das Allernötigste mit den Kollegen gesprochen - wahrscheinlich gelte ich wirklich schon etwas als Eigenbrötler, komisch und sonderbar aber das muß mir echt egal sein -mit meinen Schülern, die alle wegen der Hitze etwas matt und erschöpft waren, bin ich prima zurecht gekommen, wir haben 'ne ganze Menge gelacht und aber auch einiges Produktives zusamengebracht - kein Mensch weiß auch nur im Ansatz oder vermutet wahrscheinlich nicht einmal, was ich für eine Krankheit habe...

@liebe Gitte,

das mit den Entspannungsübungen muß ich nun endlich, endlich mal probieren und muß dazu wirklich mein unglaubliches Phlegma überwinden, aber irgendwie muß ich doch diese verdammten Ängste mal in den Griff kriegen, oder?

Ich danke dir noch mal für deine beiden mails gestern abend, die mir so geholfen haben, zumal ich schon gar nicht mehr mit irgendeiner Antwort gerechnet hatte.

@ liebe w.o.:

danke dir ebenfalls für deine beiden postings , hast mich ja schnell wieder gefunden auch wenn ich in einem anderen thread geschrieben habe.

Versinke bloß nicht in Gram über den etwas mißratenen Donnerstag - andere Leute machen mindestens genauso viele Fehler, machen sich halt bloß keinen Kopf so wie wir DEpris - wahrscheinlich kennst Du auch diese Minderwertigkeitsgefühle und diese innere Stimme, die dir immer einzureden versucht, dass du zu nichts taugst und zu nichts fähig bist - mich jedenfalls plagen diese Gefühle praktisch ständig

Ja und Du hast Recht : ich habe freie Arzt- und Therapeutenwahl und ICH mache mir den KOpf, dass das auch mein Therapeut gut verarbeitet, dass ich eventuell nicht mehr zu ihm gehe? Das soll noch einer verstehen.

Habe darüber auch mit einer guten Freundin gesprochen, die mir diese Gedanken auszureden versuchte, ich muß mich schließlich nicht vor ihm für seine Unpünktlichkeit und Unzuverlässigkeit rechtfertigen oder diese irgendwie sogar noch entschuldigen...
Ich weiß nicht, ob mich meine Krankenkasse weiterhin unterstützt, wenn ich jetzt mitlerweile die vierte Psychotherapie in 5 Jahren anfangen sollte?
Aber nachfragen wird sich immer lohnen und mehr als "Nein" können sie auch nicht sagen...

Ich wünsch dir unglaublich viel Spaß im Urlaub, mach' das, was DIR gefällt, genieße jeden Tag, und ich hoffe, dass Du ein geügend dickes Fell bekommst, damit Du den Alltag noch besser bewältigst.

Laß die anderen im Labor oder sonstwo reden und mach einfach "DEin Ding" - wir sind alle Individuen und es gibt viel zu wenige, die sich trauen, ihre Individualität auch auszuleben - ist jedenfalls meine Meinung.

Dafür wünsche ich dir von ganzem Herzen viel viel energía y corazón,

(siehst Du, und schon kommt wieder bei mir ein wenig der Neid durch, dass Du jetzt in den Urlaub fliegst, mir fehlt zur Zeit einfah der Antrieb, die KOhle (die nicht das Wichtigste ist im Leben, aber ungemein beruhigt) und schlicht und einfach die Reiselust, um jetzt so etwas wie Du zu unternehmen - ich hoffe, das kommt eines Tages alles wieder - que vuelvas con un piel bien bronceado

Un abrazote y los mejores deseos para ti y un mejor futuro

GLG,

fletzy

@ Liebes Hörnchen ,


schön, sehr schön, dass es dir etwas besser geht, du bald in die Ferien starten kannst und vielleicht diese auch noch in einigermaßen unaufgewühltem, ruhigen Zustand genießen kannst! (Ist es nicht so, dass man so unglaublich bescheiden wird mit dieser Krankheit - vielleicht doch ein Vorteil, wenn auch ein winziger dieses unheimlichen Monsters, das sich Depression nennt!?)

Ich freu mich übrigens auch auf August -ich glaube, wenn man unter "seinesgleichen", also unter Leidensgenossen ist, läßt sich viel leichter reden, weil man dem anderen nichts vorspielen muß und sich so fallen lassen kann, sich so geben kann, wie man in dem Moment wirklich "drauf ist".

Hab weiter soviel Spaß bei deinem Tanzen, man kommt doch immer wieder dabei auf andere Gedanken und im optimalen Fall stärkt es noch etwas das Selbstbewußtsein!

Hab' einfach viel, viel Spaß bei deinen sämtlichen Aktivitäten, versuch' nicht auf andere zu schielen (ich sprech hier einfach nur von mir )und lass es dir, soweit wie möglich gut gehen, ohne Reue- oder Schuldgefühle, Du mußt dir soviel Wert sein, es dir auch mal richtig, richtig gut gehen zu lassen!

Ich wünsch' dir einfach mal eine schöne Zeit,

ich grüß dich und drück dich auch mal (wenn du erlaubst) ganz herzlich

Wir kämpfen weiter,

fletzy


@ Liebe Marie,

hab' mich soooo sehr über deine mail gefreut, weil ich hier auch gar nicht wollte (w.o. und Hörnchen nicht böse sein), dass das hier ein reines dreier-Gespräch wird - ich bin wirklich für jede Meinung und jeden Vorschlag aufgeschlossen und dankbar!

Das mit meinem Therapeuten muß ich mir echt noch mal sehr gründlich durch den Kopf gehen lassen - er ist wirklich sehr nett und hilfsbereit, aber das kann's dann auch nicht alles gewesen sein.

Ich komme mir halt einfach nicht ernstgenommen vor, wenn ich dreimal mehr oder weniger versetzt werde, dann auch noch zweimal der termin verschoben wird und er nicht anruft, obwohl das so ausgemacht war ( und ich ihn wieder anrufen durfte, um einen Termin auszumachen.)

Du hast vollkommen recht: ich muß mich bei ihm wohlfühlen, um nichts anderes geht es, ist ja schließlich mein Leben, er ist ja nicht krank.

Manchmal denke ich wirklich schon, das Ganze ist eine Art Therapie von ihm, um mich zu testen, wie selbstbewußt ich ihm bereits gegenüber auftrete, ob ich mich über seine UNzuverlässigkeit aufrege oder schön brav den MUnd halte (bis jetzt war es leider so)

Danke dir auch so sehr für die lieben Wünsche, dass ich meinen WEg gehen möchte und dass du mir dafür die nötige Kraft schickst.

Ich wünsche dir alles, alles Gute, dass du weiter so kluge Kommentare schreibst und dass Du gut auf dich aufpasst.

Mit herzlichen Grüßen,
fletzy

[ecureuille]

ALso Gitte und Fletzy,
wenn dann bitte EICHhörnchen, ich habe doch kein Horn

[flower123]

Hey ecureuille alias Eichhörnchen!

Wow! Das klingt super, dass du auf dem Treffen warst!
Das hat dir gezeigt, dass du sehr wohl über deinen Schatten springen kannst!
Ich wünsche dir sehr, dass du dieses Gefühl behalten kannst!

Momentan geht's mir auch richtig gut: Urlaub gebucht, Reitkurs nächste Woche, bin wieder aktiver als zuvor was z.B. Leute treffen angeht und fange wieder mit Sport an (vorhin joggen gewesen)

Sonnige und lächelnde Grüße aus dem Festival-Ruhrgebiet!

white orchid

[flower123]

@fletzy:

Ich würd dich sofort mitnehmen, lieber fletzy (und eine Ausnahme machen, weil dies mein erster Urlaub im Alleingang ist)

Weisst du, ich bin auch oft neidisch und du hast absolut Stärke bewiesen, indem du dies offen zugibst. Bedenke, dass dies viele Leute gar nicht können!!!

Es geht für mich Richtung España: ich liebe dieses Land einfach!!!
Nach Málaga und dann schau ich einfach, wo es mich hin verschlägt

Te deseo lo mejor figurable y qué tu sonrisa te abre la puerta a la suerte!!!

¡Buenas noches!
Un abrazo cordial para tí!

white orchid

[fletzy]

Liebe w.o.,

bevor Du abhaust, muß ich auf alle Fälle noch ein paar gute Urlaubswünsche loswerden:

Ich würde lügen, würde ich behaupten, ich bin nicht neidisch auf deinen TRip in den Süden, ganz klar!

Und trotzdem gönne ich dir diese Reise von ganzem Herzen, Du hast sie einfach verdient ohne wenn und aber!

Ich bin zum Beispiel auch neidisch auf meinen Cousin, der als Arzt in Schottland arbeitet und selbst schon eine kleine Familie hat - davon ich nur träumen.

Mir fehlt für eine Reise ins Ausland (geschweige denn für ein Leben im Ausland) einfach der Mut, die Selbständigkeit, das SElbstbewußtsein und dafür habe ich einfach noch viel zu viele Lebensängste!

Und schon vergleiche ich mich wieder mit anderen...

Nein ich will jetzt nicht lamentieren,

ich wünsche dir auf alle Fälle eine wunderschöne Reise, unvergeßliche Erlebnisse, interessante Kontakte zu Mitmenschen und einfach, viel, viel Spaß,

Genieß es!


Und komm gesund und munter wieder zurück!

Que vuelvas sana y salva, tía!

Que lo pases bomba por allí!

Te mando un fuerte abrazo, no un abrazo gigantesco, estoy pensando en tí,

fletzy

[flower123]

¡Muchísimas gracias, señor fletzy!

Noch bin ich nicht weg, es geht Ende Juli gen Süden

Weisst du, auch Nicht-Depris vergleichen sich mit anderen und das ist völlig normal.
Es kommt eben nur auf die Menge an.

Das Vergleichen ist ja eine Art "Bestandsaufnahme", was für Ziele man selbst hat und inwieweit man diese schon erreicht hat.

Was mich vor kurzem noch sehr beschäftigt hat war die Frage, ob ich mit meinen Wünschen einfach der Allgemeinheit folge oder ob ich wirklich individuell bin.
Damit meine ich: Wir stellen vieles NIE in Frage, da es SO IST, z.B. sagen viele Menschen, dass sie mal verheiratet sein, ein Haus und zwei Kinder haben möchten.

WER SAGT BITTE, DASS DIES AUCH MEIN TRAUM IST?
Verstehst du, was ich damit sagen will?
Ohne dir zu nahe treten zu wollen:
Kann es sein, dass du dir einfach das Glück, welches dein Cousin in Schottland offenbar erfährt, gerne hättest und dass es nicht unbedingt etwas mit diesem Land oder anderem zu tun hat???

Vergleichen ist schon ok, aber macht dann viel Sinn, wenn man weiss, was man möchte.

Ganz ehrlich fletzy: ich weiss in einigen Dingen bis heute nicht, was ich möchte.
Vielleicht in anderen auch nicht und ich will mir diese Tatsache nur nicht eingestehen.
Aber selbst wenn - würde ich nur wissen, was ich möchte - könnte ich dann noch spontan sein?

Ich glaube, das wär manchmal schwierig.

Deshalb: es ist ok so, wie du bist und akzeptiere dich damit!
Denn du hast nicht nur die eine Seite, die sich dieses oder jenes nicht traut!

Ich wette, wenn ich deine Freunde fragen würde, könnten sie mir sofort einen Roman an guten Seiten von dir erzählen.

HÖR AUF, DICH SELBST AUSZUBREMSEN!

Weisst du, mir kam vor einiger Zeit der Gedanke: es gibt KEINEN "Feind", den ich nicht besiegen könnte.
Der GRÖßTE "Feind" für mich bin ICH SELBST, wenn ich mich mit meinen Gedanken niedermache.

SEI DEIN EIGENER KÄMPFER!!!

Ganz ganz ganz liebe Grüße!
Und dass du mir nicht wegschmilzt bei dieser Hitze

Te mando un abrazo muy graaaaaande!
Qué te diviertas!

Hasta luego!
white orchid

[fletzy]

Mi querida w.o.,

danke dir für deine schnelle und wieder so ausführliche Antwort!

Sehr mutig von dir, mich nach Spanien mitnehmen zu wollen - Du ahnst nicht, welche Mengen ich an Tapas verdrücken kann, da würden wir nur auffallen

Diese Standard-, ja fast schon Klischee-Vorstellungen vom Haus, mit zwei Kindern und 'nem guten Job machen einen ja auch nicht auf jeden Fall glücklich.

Wir streben bloß danach, weil man einfach in dieser GESELLSCHAFT DANACH ZU STREBEN HAT.

Aber was uns glückklich macht, das muß jede(r) individuell für sich herausfinden.

Und du hast recht, wenn Du sagst,dass nicht garantiert ist, dass ich mit einem Leben, wie es z.B. mein Cousin in Schottland führt, auch glücklich wäre.

Ich bin ja auch nur neidisch auf sein offensichtliches Glück, das er da oben hat - nach Schottland könnte ich schon allein aus dem Grund nicht, da mir das Wetter viel zu nass und wechselhaft wäre...

Es gibt Tausende WEge, um glücklich zu werden und jeder muß seinen individuell selbst herausfinden...

Ja klar würden meine Freunde Hunderte von positiven Seiten an mir herausfinden, wenn Du sie fragen würdest, aber was macht unser fletzy?

Konzentriert sich nur auf seine Schwächen, Fehler und Einschränkungen, die garantiert auch nicht mehr als bei anderen Leuten sind und deswegen bekomme ich einfach auch kein Selbstbewußtsein.

Bei jedem kleinsten Mißgeschick, beim kleinsten Fehler, richte ich gleich hart über mich selbst: typisch fletzy, das konnte ja auch nur mir passieren, zu blöd, ein Glas Wasser einzuschenken.

Dann kram ich immer mein Zwischenzeugnis meiner Privatschule hervor, an der ich unterrichte (ein glattes 1-er-Zeugnis) und versuche mich daran aufzubauen.

Will mir aber nicht so recht gelingen.

Was macht unser fletzy?

Hinterfragt praktisch jedes Lob, das da steht. ( "Ist das ehrlich gemeint, was da dasteht, ist das nicht ein bißchen üerbtrieben, wollen die mich nicht vielleicht doch nur aufbauen, weil die merken, dass ich kein SElbstbewußtsein habe?")

Blödsinnigere Gedanken kann man sich gar nicht machen.

Warum nur kann ich kein Lob annehmen, es positiv für mich verbuchen , so das mein SElbstwertgefühl gesteigert wird?

Warum zieht mich eine Kritik so weit herunter, dass ich mir sofort wieder selbstkritische Gedanken mache und am liebsten in Grund und Boden versinken möchte

Brems dich nicht selber aus, sei dein eigener Kämpfer!

Wie Recht Du hast!

Mein größter Feind bin ich selber, aber ich habe ja auch die Chance, mich zu ändern, meine Mitmenschen kann ich nicht ändern, das seh ich ja an meinem Vater.

Wünsche sehr, dass es weiterhin bergauf geht mit dirund dass Du alles genießen kannst, was Du machst.

(Heute abend und morgen unterrichte ich wieder - mal schauen, wie das klappt!)

Ich drück' dich ganz herzlich und wünsch' dir ein ein schönes und erholsames Wochenende,

Un abrazo que te aplaste, cuidate mucho,


GLG, ha' logo,

fletzy

[flower123]

Hola querido fletzy!

Wie waren deine Unterrichsstunden gestern und heute?

Hoffe sehr, dass du ruhig zur Arbeit gehen konntest und dass du der Depri vielleicht für einen Moment sagen konntest:
Ach, scher dich doch zum Teufel!


Auffallen?

Wie heisst es noch bei den Fantastischen Vier?
"Bevor wir fallen, fallen wir lieber auf"

Keine Angst, ich kann auch einiges verdrücken, da würdest du nicht allein dastehen

Aber momentan achte ich schon bisschen auf meine Ernährung, Frau ist ja etwas eitel xD

Übrigens: habe mir gerade Chili con carne gekocht, mjam
hab fast vergessen, wie genial das schmeckt!


Warum kann ich kein Lob annehmen?
Weil du dich selbst nicht annehmen kannst, wie du bist.
Wie sollst du dann auch etwas, was ein Aussenstehender sagt, annehmen, wenn die größte Unsicherheit schon dir gegenüber besteht???

Das Selbstbewusstsein muss von innen, von DIR SELBST, kommen.
So manches Mal hab ich auch versucht, mich mit Zeugnissen aufzubauen oder mir zu sagen:
"Schau, was du geschafft hast: Schwierige Familie, mitten im Abi ausgezogen, Abi gemacht, eigene Wohnung bezogen, mich gegen den Ämterdschungel gewehrt und dass alles, seitdem ich ca. 18 bin. Das soll mir mal einer nachmachen."
Und manchmal geht es mir so schlecht, dass ich danach denk: "mach dir doch selbst nichts vor, du versuchst doch gerade nur, dich selbst aufzumuntern. Vergiss es, schaffst du eh nicht".

Total bescheuert, oder?

Ich versuche mich mittlerweile nicht mehr mit einzelnen Situationen wie o.g. aufzumuntern, sondern das "Gesamtbild" zu betrachten, sprich: meine Persönlichkeit, meine Stärken.
Und dazu zählt z.B., dass ich nie aufgebe, egal was kommt.
Da bin ich sehr stolz drauf
Oder zu sehen, wie ich mich im Laufe der letzten Jahre verändert habe (gestern sagte ich meiner Ärztin, dass meine Sozialphobie früher viel ausgeprägter war: ich konnte sogar Freundinnen nicht umarmen und habe in vielen Situationen einfach gar nichts gesagt, weil ich so gehemmt war)

Das ist heute definitiv nicht mehr so
Darum, lieber fletzy, GEHT DAS GAR NICHT, DASS DU NICHTS KANNST ODER NICHTS WERT BIST, DENN AUCH DU HAST DICH WEITERENTWICKELT!!!

SCHÄRFE DEINEN BLICK DAFÜR!!!

Ich bin keine Wahrsagerin (und habe auch keine Kristallkugel , aber eins weiss ich genau:
Dass du etwas an dir findest, worauf du stolz sein kannst!
Und wenn es dir im ersten Moment als nichtig vorkommt - NEIN, DAS IST ES NICHT!
Du musst ja auch keinem davon erzählen - wichtig ist, dass es in deinem Herzen ankommt.

Wenn du anfängst, eine gute Seite an dir zu sehen, wohlwollend darauf zu schauen und sie zu akzeptieren, dann findest du nach kurzer Zeit weitere gute Seiten an dir.

Ich denke, dass ist der Schlüssel zur Selbstfindung und zum Selbstbewusstsein

Dir ein wunderschönes, lustiges und erlebnisreiches Wochenende!

PS: Bin die letzten Tage nur noch unterwegs, allerdings aus Spaß
Momentan gibt's hier Open Air Musik vom Feinsten und es kost nix!

Un abrazo muy cordial!
Cuídate también!

Ganz liebe Grüße!
Hasta pronto!

white orchid

[fletzy]

Hola mi querida w.o.,

hatte schon wieder SEhnsucht nach einem klugen, lebenserfahrenen Posting von dir und bin nicht enttäuscht worden - schon wieder hast du dich gemeldet - danke dir erstmal dafür

Danke, dass Du dich so interessiert und teilnahmsvoll nach meinen beiden Unterrichtstagen erkundigst!

(Hab' schon etwas im Sektor "Psychotherapie" davon berichtet)

Weißt Du was ?

Die beiden Tage waren wirklich schön, abwechslungsreich und auch ab und zu recht lustig

Ja, ich konnte der Depression ab und zu sagen "scher dich zum Teufel", immer dann wenn ich in meinem Element war, wenn ich vor der klasse stand (waren gerade mal 5 Teilnehmer) und ihr meine Spanisch-Kenntnisse vermitteln konnte, und ihr etwas von meinen früheren reisen nach Spanien und Lateinamerika berichten konnte, da war diese sch..., verfl.... Krankheit zwar nicht weg, aber ich konnte sie für diese Augenblicke in den Hintergrund drängen, diese Grübeleien und Selbstzweifel waren zumindest für diese Augenblicke nicht mehr vorrangig.

ZUrück kam diese Misere allerdings wieder, als die Teilnehmer von ihren Motiven für ihre Anmeldung zu diesem Kurs (Spanisch für den Urlaub) berichteten:

Die einen besuchen ihren Sohn in Lima, der andere macht einen Reiturlaub in Paraguay, die andere Dame besucht ihren Sohn in der DomRep und weißt Du wie sich unser fletzy wieder gefühlt hat bei so vielen tatendurstigen, aktiven, mitten im Leben stehenden Menschen?

Ganz klein und minderwertig kam er sich vor, zur Zeit nicht mal fähig, sich ein Flugticket zu besorgen.

Ich war dann besonders (damit absolut kein Verdacht aufkommt) witzig, kommunikativ und leutselig, was zwar leicht anstrengend war, ich aber praktisch über jeden Verdacht erhaben, auch nur das Geringste mit dieser Krankheit zu tun zu haben.

Wir waren dann gestern zu fünft (ein Teilnehmer fehlte) in einem Restaurant essen, wo ich mindestens genauso kommunikativ war, wie die anderen und es mir sogar ein wenig Spaß machte, mal wieder andere Leute kennen zu lernen, ihren Geschichten zuzuhören, an ihrem Leben teilzuhaben.

Aber die zwei Tage waren auch nur deshalb relativ angenehm und schön, weil ich eben ganz allein und einsam in einem Klassenzimmer einer Hauptschule unterrichtete, wo mich niemand störte, wo ich nicht in ein Lehrerzimmer gehen mußte, wo ich keinen small talk mit Kollegen führen mußte, wo ich keine Angst haben mußte, etwas Falsches, Lächerliches oder Blödes zu sagen.

Wir waren zu sechst in diesem großen Schulgebäude und da hab' ich mich unwahrscheinlich wohl gefühlt...
vielleicht kannst Du das Ganze nachvollziehen.

Ja, dieses Selbstbewußtsein muß von innen kommen, man sollte immer die Gesamtpersönlichkeit sehen, und diese annehmen und lieben lernen MITSAMT ihren ganzen Schwächen und Unzulänglichkeiten.

(Führe gerade einen sehr interessanten Austausch mit Lernfee, Clown und Schröder im Sektor "Psychotherapie " darüber.)

Gestern waren diese Ängste wirklich zumindest zur Seite geschoben, fast vergessen, und heute sind sie wieder voll da, diese Angst vor Menschen, vor Begegnungen, vor dem, dies alles nicht zu schaffen - immer diese Angst in der Magengegend, immer dieser leichte Druck, dieser "Helm" im Kopf, der mich rasend macht, so verzweifelt sein läßt...

Heute hat zum Beispiel meine Mutter Geburtstag und ich trau mich erst heute am späten Abend zu ihr zu fahren, weil ja noch GRatulanten da sein könnten, so schlimm sind meine Sozialphobien.

Meine Mutter kennt das schon von mir und ist mir deswegen nicht böse, aber sie muß auch halt ständig nach neuen Erklärungen
und Entschuldigungen suchen, weil mal wieder ihr Sohn nicht da ist.

(Ist mal wieder in Spanien oder hat einfach zu tun, o.ä.)
Das macht mich alles so traurig und so fertig, liebe w.o., verstehst Du das?

Ich könnte einfach nur heulen...

Ich muß mich selbst immer so antreiben, so aufraffen....
Aber wem erzähl ich das?

Sicher gibt's da Dinge, auf die ich stolz bin (Die hast Du ja auch und zählst auch einige auf)

Weißt Du auf was ich stolz bin?

(Das kann ich allerdings nur DEpris erzählen, die das auch verstehen)

Dass ich insgesamt vier Jahre (!!!) permanenten, unaufhörlichen Gedankens an Suizid erfolgreich widerstanden habe, obwohl es mich in dieser ganzen Zeit schon wahnsinnig angestrengt hat, auf dem Sofa oder im Bett zu liegen und NICHTS ZU TUN.

Da sagen "NOrmalos": von was spricht der Mann überhaupt, ich kann sowas echt nur Depris erzählen, die sowas nachvollziehen können.

Ja sicherlich hast Du Recht, liebe w.o., ich habe mich in meiner Persönlichkeit auf jeden Fall weiter entwickelt,habe mich geöffnet, bin kommunikativer, gesprächiger geworden.

FRüher z.B. als ich so zwischen 7 und 16 war(genauer kann ich das gar nicht eingrenzen) hab' ich mich nicht mal getraut, vor der Klasse zu sagen, dass ich auf's KLo müsse, vor lauter Angst, ausgelacht zu werden - ich weiß aus heutiger Sicht, dass das schon damals, vor vielen Jahren mehr als reine Schüchternheit war, das hatte alles mit dieser Krankheit zu tun und ich hätte schon damals behandelt werden müssen, keine Frage.

Es ist eigentlich ein wahres Wunder, dass aus diesem gehemmten, extrem introvertierten und stillen Kind ein Erwachsener geworden ist, der sich vor eine Klasse stellen kann und unterrichten kann, das hätten damals auch meine Eltern nie für möglich gehalten....
Insofern habe ich mich wirklich weiter entwickelt, das steht völlig außer Zweifel, liebe w.o-.
Und trotzdem ist es mit meinem Selbstbewußtsein einfach nicht besser georden - meine Eltern haben sich da alles Mögliche einfallen lassen:

Zum Beispiel war ich früher sehr sportlich, war verfolgreich im Geräteturnen (bei den Bayerischne Meisterschaften mit dabei) und in der Schule habe ich oft Ehrenurkunden abgesahnt und diese ließen dann mein Eltern einrahmen und haben sie auf mein Regal gestellt.

Oder als ich mein Abi in der Tasche hatte, haben sie eine urkunde gekauft mit dem Inhalt, dass ich ein "besonderes Talent" sei und besonders "gefördert" werden müsse, usw., usf., wenn Bekannte und Verwandte da waren, haben sie mich oft lobend erwähnt und meine Leistungen in den Vordergrund gestellt - alles, alles leider ohne wirklichen Erfolg.

Am Computer sitzt jetzt ein Mensch, der nur Angst hat vor dem Leben, vor Konflikten, vor zwischenmenschlichen Begegnungen, vor ALLEM.

Und darüber könnte ich verzweifeln, möchte nur noch heulen....

Aber ich will jetzt niemanden runter ziehen mit meinen Beschwerden, Ängsten und Unsicherheiten.

Ich wünsche Dir jetzt einfach mal von ganzem Herzen und voller Inbrunst einen wunderschönen, lustigen und ereignisreichen Sonntag (vielleicht liegst Du ja auch bloß etwas faul zu Hause rum, ist ja auch o.k.


Die nächste Woche muß ich ein paar unangnehme Termine im Arbeitsamt und so wahrnehmen (obwohl die Dame dort wirklich verdammt nett und verständnisvoll ist), aber das Leben ist kein Zuckerschlecken, ich wünsche dir von herzen alles, alles Gute, irgendwie wird es schon weiter gehen, auch mit Hilfe all dieser lieben Leute hier im Forum,

Te mando , como siempre, un abrazo muy,muy cordial y fuerte,

venceremos,


fletzy

[flower123]

Hey querido fletzy!

Du musst nicht besonders lustig vor deinen Schülern sein, damit ja nicht der Verdacht aufkommt, dass du unter Depris leiden könntest.

1. Fällst du wahrscheinlich noch mehr auf, wenn du krampfhaft versuchst, jemand anderer zu sein.

2. Ist es besser, wenn du dich so gibst, wie du bist. Und warum sollten andere bemerken, dass du Depris hast?
Steht das auf deiner Stirn geschrieben?
NEIN.
Weisst du, ich habe die Erfahrung gemacht, dass die wenigsten Leute dies bemerken bzw. "spüren" können, wie ich immer sage, denn: die meisten Leute interessiert nicht bzw. können nicht nachvollziehen, wie es anderen Menschen geht.
Deshalb - mach dich nicht selbst verrückt!


Und klein und minderwertig darfst du dich nicht fühlen!
ERLAUBE DIR DAS NICHT!
Du warst schließlich selbst in Südamerika und hast bestimmt einiges gesehen
Versuch, es doch umzudrehen:
"Vielleicht hab ich momentan keine Kraft dafür, um zu reisen, aber ich arbeite daran, dass ich es wieder machen kann"
GIB DICH NICHT AUF!


Ich kann dich sehr gut verstehen, wenn du sagst, dass du dich unter der kleinen Schülergruppe und ohne Kontakt zu Lehrerkollegen viel wohler fühlst.
Bei mir ist es so, dass ich mich ebenso in kleineren Gruppen wohler fühle als in großen.
ABER RED ES DIR NICHT GLEICH SCHLECHT!
"NUR" WEIL KEINE KOLLEGEN DA WAREN, QUATSCH!
RICHTE DEIN AUGENMERK AUF DIE TATSACHE, DASS ES ENTSPANNT UND ANGENEHM WAR!

Irgendwie hab ich das Gefühl, dass wir Depris viel durch Konditionieren (auch wenn sich das jetzt blöd anhört) lernen können:
mich immer wieder in dieselbe Situation begeben, und gute Erfahrungen damit machen, sodass die schlechten Erfahrungen - wie beim Computer - "überschrieben" werden.

A propos Sozialphobie:
DU BIST TROTZDEM ZUM GEBURTSTAG DEINER MUTTER HINGEFAHREN!
Bei unseren Familienfesten denk ich mir auch oft: "Wird wieder langweilig, ich muss so tun, als ob alles in Ordnung wär, mich verstellen.."
WARUM?
Letztes Mal habe ich meine Einstellung und Erwartungen - vor allen Dingen mir gegenüber - runtergeschraubt und siehe da:
es war sehr angenehm und ich war so lange dort, wie noch nie!

Meinst du, du könntest deiner Familie von der Sozialphobie erzählen oder würden sie dies nicht verstehen?

(An dem Abend, wo ich das letzte Mal bei meiner Tante war, habe ich meiner Cousine von der Depri und auch von meiner Mutter erzählt. Sie war interessiert und hat auch gesagt, dass sie oft nicht weiss, wie sie mit meiner Mutter umgehen soll bei Familienfesten)


Lieber fletzy, du hast in deinem posting etwas UNHEIMLICH WICHTIGES GESCHRIEBEN:
Es ist ein wahres Wunder, wie aus einem extrem introvertierten Kind ein Erwachsener geworden ist, der sich vor eine Klasse stellt und unterrichtet.
DU BIST EIN WUNDER!
Sage dir dies selbst IMMER WIEDER:
"ICH BIN EIN WUNDER!"
"Das soll mir mal einer nachmachen!"

Viel Erfolg und Kraft für deine Termine diese Woche, allen voran beim Arbeitsamt!

PS: Gestern war ich fast nur unterwegs - Fahrrad gefahren auf der Autobahn (Still-Leben A40; vielleicht hast du davon gehört?), später mit meinem Bruder bei meiner Oma gewesen und dann mit meinem Bruder und einer Freundin auf dem Open Air Musik-Festival gewesen; also nix mit faul rumliegen

Alles Liebe und dass du die Kraft innen spüren kannst!

Un abrazo muy grande y cordial!
Hasta luego!
white orchid

[fletzy]

Hola mi querida w.o., ?qué tal?

Tausend dank für deine schnelle und wieder so hilfreiche, aufbauende und weise e-mail.

Du bist einfach Klllllasse, könnte dir ewig zuhören, bzw. deine mails lesen - so, jetzt hör'ich aber auf, weil Du dieses Lob ja erstmal verarbeiten mußt...

Ja klar, das mit dem übertriebenen Überspielen dieser Krankheit ist so eine Sache - man setzt sich selbst unwahrscheinlich unter Druck, ist leicht überdreht und fröhlich, und nachher, wenn alles vorbei ist, ist man ganz schön ausgepowert.

Das legt mir mein thera auch immer wieder nahe: ich solle "authentisch" sein, mich so geben wie ich bin.

Und mit einem hast Du Recht: die Leute würden's gar nicht merken, dass ich krank bin, auch wenn ich mich ganz natürlich geben würde, weil sie sich gar nicht so sehr für Andere interessieren und zum Zweiten würden sie wahrscheinlich denken:der ist aber ein bisschen schlecht drauf heute.

Darauf, dass ich eine Depression habe, würde wahrscheinlich kein Mensch kommen!

Na ja, das mit dem Kondtionieren ist so eine Sache: du hast bestimmt REcht, wenn Du sagst, durch dieses sich-in-die Situation begeben, könne alte, schlechte Erfahrungen überschrieben werden, bei mir trifft das irgendwie nicht zu, oder in Bezug auf meine ausgeprägte Sozialphobie, hat dies auch sehr viel damit zu tun, mit WEM ich zusammen bin.

Als z.B. WM war, waren wir oft zu fünft auf unserem Balkon gehockt und schauten uns Fußball an. Ich war da grundsätzlich gesellig, kommunikativ und entspannt - von Sozialphobie keine Spur.
Wahrscheinlich auch deshalb, weil (fast) alle auf unserem Balkon meine Geschichte kennen, damit umgehen können und mich nicht blöd anschauen oder anreden oder sich gleich irgendwas denken, wenn ich mal 10 Minuten nichts sage oder einfach wieder etwas introvertierter bin.
Es wird dann schlimmer, wenn ich weiß, ich gehe unter Leute, die diese Geschichte nicht kennen und ich den Druck verspüre, dass die AUF KEINEN FALL etwas davon merken dürfen, weißt Du, was ich meine?

Ich setze mich da selbst unter einen unheimlichen Druck - immer denke ich, ich muß auf Feiern witzig, unterhaltsam, kommunikativ, und einfach "gut drauf" sein.

Ich bin ja irgendwie selbst mein schärfster Richter, ander machen sich da überhaupt keinen Kopf, wie sie "rüberkommen", was die anderen Leute übe sie denken, usw., usf, und sind natürlich dadurch einfach entspannter und authentischer.

Das ist echt interessant, wenn Du schreibst, dass es auf Familienfeiern immer dann besonders schön war, wenn Du die Erwartungen an sie heruntergeschraubt hast und dich selbst nicht so sehr unter Druck gesetzt hast.

Ich denke immer sofort, wenn ein Kollege mich nicht freundlich grüßt oder in irgendeiner Form (das bild' ich mir eben ein) abweisend zu mir ist: oh Gott, ich werde nicht mehr geliebt, mit dem oder der hab' ich's mir aber verscherzt.

Du wirst diese blödsinnigen Gedanken vielleicht auch in schwächerer Form kennen.

Aber das ist schon chronisch bei mir, immer dieses Gefühl, dieses Bedürfnis, gemocht zu werden, von allem und jedem.

Klar hab' ich schon einiges in meinem Leben erlebt und gesehen, da hast Du völlig Recht, aber da war ich sehr oft gerade hypomanisch oder zumindest am Ende einer heftigen, langwierigen Depression und ich spürte so langsam die Kräfte wieder in mir erwachen, immer dann war ich zu solchen Akionen , wie nach Südamerika-fliegen fähig.

Zu normalen (für mich eben depressiven) Zeiten ist dies ein Ding der Unmöglichkeit.

Aber ich arbeite daran, dass das wieder eines Tages für mich möglich sein wird - danke, dass Du mich daran erinnert hast.

Und natürlich auch für deinen Appell, mich daran zu erinnern, dass ICH ein Wunder bin (das fand ich total rührend)
Also zumindest ist es echt ein Wunder, was ich für eine persönliche Entwicklung durchlebt habe:

Von einem extremst schüchternen, gehemmten, von Minderwertigkeitsgefühlen geplagten Jugendlichen zu einem Erwachsenen, der sich immerhin vor eine Gruppe Jugendlicher oder Erwachsener hinstellen kann und sie unterrichten kann.

Aber ganz kurz noch einmal zurück zu meiner Sozialphobie:

gestern, beim Geburtstag meiner Mutter, sah ich das Auto von Freunden meiner Eltern vor der Tür stehen und weißt Du, was ich gemacht habe?

Ich hab' schnurstracks wieder kehrt gemacht, bin in die Stadt gefahren und habe dort im Auto darauf gewartet, bis diese Freunde wieder verschwunden waren.
Wie soll ich das jemals in den Griff kriegen?
(Aber wie gesagt, als Kleinkind war ich anders und daran klammer ich mich ganz fest)

ICH WILL MICH NICHT AUFGEBEN, liebe w.o., wirklich nicht, denn die Alternative wäre doch nur eins... und das will ich einfach nicht, bestimmt nicht.

Ich muß jetzt erstmal meinen Psychiater am Mittwoch nach einem Mittel gegen meine Ängste fragen (ich würde inzwischen alles schlucken, nur damit das aufhört) und dann muß ich mir noch was gegen meine Müdigkeit geben lassen, auch wenn ich da die Hoffnung bereits aufgegeben habe, dass mir noch irgendwas hilft.

(Sehe seit gestern wieder ständig meinen müden, gähnenden, sich sein Gesicht reibenden Vater, das ist für mich oft gar nicht auszuhalten, aber ich will jetzt nicht wieder davon anfangen, Du kennst ja die ganze Geschichte...)

So, dann warst Du also mit deinem Bruder und einer Freundin feiernder und tanzender Weise unterwegs?

Und Du willst noch depressiv sein?

Das war ein Scherz!

Ab und zu kommt wieder mein Humor, mein Schalk durch, den ich in guten Zeiten eigentlich wirklich habe und hoffen wir mal, dass der auch komplett wieder kommt...
Danke dir ganz, ganz herzlich dafür, dass Du mir ein offenes Ohr, bzw. Auge geschenkt hast, ich hoffe, ich kann' dir auch ml irgendwie helfen, Du hast das mit mir auf jeden Fall schon getan!

Ich drück' dich mal ultra-feste,

qué te diviertas, que pases un tiempo fantástico por allá en el Ruhrgebiet y que me escribas, si tienes ganas y tiempo,

Todo lo mejor para tí,

venceremos,

fletzy

[fletzy]

Hallo w.o.,

ich bin's noch mal ganz kurz:

weil Du mich gefragt hast, ob ich meiner Familie das mit meiner Sozialphobie erzählen könne, ob sie das verstehen würden?

Es ist so, dass sie alle (also auch meine Verwandten und ein paar Freunde meiner Eltern) von dieser Sozialphobie wissen und sich nichts dabei denken, wenn ich halt bei Familienfeiern o.ä. nicht dabei bin - aber schön ist das für mich trotzdem nicht, ich würde mich lieber mal auf Geburtstage und Parties freuen können!

(Die Einladung zum 40. eines alten Freundes von mir habe ich aus eben geschilderten Gründen schon wieder abgesagt )

Te abrazo,

glg,

fletzy

[flower123]

Hola señor fletzy!

Muy bien!
Und wie geht's dir?

Ratter, ratter - deine Komplimente werden gerade verarbeitet - bitte haben Sie einen Moment Geduld
Gracias, muchacho!

Das Gefühl, dass andere, die nicht von meiner Depri wissen, es auf keinen Fall bemerken dürfen, kenne ich, oh ja!
Aber dadurch falle ich nur mehr auf, da ich mich nur noch darauf konzentriere, dass es keiner merkt.
Mittlerweile denke ich mir:
Es braucht seine Zeit, aber ich habe für mich selbst schon eine große Entwicklung hinter mir und wenn ich mal ruhiger bin, dann bin ich's halt!
Wem das nicht passt, der soll sich jemand Anders suchen!

Und schon ist mein Kopf freier als wenn ich ihn mit unnötigen Gedanken belade.
Heisst nicht, dass es immer klappt...
Das ständige Arbeiten an sich selbst kann es nur besser machen

Mir ist gerade etwas aufgefallen:
Du hast geschrieben, dass du enttäuscht warst über dich selbst, kehrt gemacht zu haben, aber im selben Moment schreibst du, dass du als Kind ganz anders warst.
FLETZY, EINFACH SUPER!
DU SIEHST NUN BEIDE SEITEN!!!
HALTE DARAN FEST!!!

Sieh mal: deine Verwandten und Bekannten kommen mit deiner Sozialphobie klar;
versuch, damit selbst klarzukommen!

Vielleicht hilft es, wenn du erstmal auf eine Feier gehst (z.B die deines guten Freundes??? Er freut sich bestimmt
Du wirst sehen, dass wenn du erstmal angekommen bist, die größte Hürde geschafft ist.
Lass doch die Leute ruhig erzählen und hör zu.
Tue dies bewusst und Schritt für Schritt.
Und plötzlich bemerkst du, wie stolz du darauf bist, dass du:

1. hingegangen bist & dich nicht abgekapselt hast
2. du dich dieser Situation BEWUSST ausgesetzt hast und DIR NICHTS PASSIERT IST
3. siehst, dass AUCH DU ES SCHAFFEN KANNST


Lass den Schalk ruhig öfter raus

Momentan würd ich mich nicht als depressiv einschätzen; grübelnd bzw. schöner klingt in dem Fall nachdenkend, da ich oft an jemanden denke und wir uns neulich erst getroffen haben

Wenn ich dir mit dem, was ich hier schreibe, auch nur ein Fünkchen Hoffnung geben konnte, dann haben meine postings schon ihren Zweck erfüllt!
Gracias, fletzy!
Du hast mir auch schon geholfen, glaub mir

PS: Tanzenderweise waren meine Freundin, mein Bruder und ich unterwegs, klar!
Die Konzerte waren genial!
Was weniger genial war, war die Tatsache, dass es beim Abschlusskonzert so voll war, dass du regelrecht zerquetscht wurdest.
Als jemand in Panik geriet, schrie ich nur noch: "Macht mal Platz, hier hat jemand Panik!" und plötzlich war etwas Platz da.
Panikattacken kenne ich selbst gut genug und dachte in dem Moment nur: "Schnell aus der Situation raus, bevor noch etwas passiert!".
Ist aber alles gut gegangen, Gott sei Dank

So, lieber fletzy, gleich mach ich mich auf, denn heute beginnt mein Reitkurs
Bin schon total gespannt darauf!!!

Werde dir auf jeden Fall berichten!

Einen gaaaaaaanz großen Drücker für dich!
Qué lo pases bomba!
Qué puedes sonreír como el sol!

Hasta pronto!
w.o.

[fletzy]

"Mi" querida w.o.,

ya tenía tiempos peores, gracias por preguntar!

Also meine ganzen Lobeshymnen an dich kennst Du ja bereits und deswegen erspar' ich mir das mal hier!

So kommen wir schneller zur Sache:

Ja das mit meiner Kindheit und wie ich da so "drauf war", hab' ich wieder mal neulich bei meinen Eltern eruiert (und ecureuille hat das übrigens auch schon porsitiv vermerkt!):

Ich war, wie gesagt, als Kleinkind völlig unauffällig: Fröhlich, gesellig, hab' mit anderen Kindern gespielt und hab' überhaupt nicht gefremdelt.
Allerdings war ich schon damals eher ruhiger und etwas inaktiver,(was ja nicht gleich auf eine Depression hindeuten muß) als andere Kinder.

Aber verhaltensauffällig war ich zumindest als Kleinkind in keinster Weise, was mir meine Mutter erst neulich wieder versicherte, weil ich sie erneut mit diesem für mich so wichtigen Thema löcherte.

DEpressive Symptome bekam ich dann aber spätestens mit 13, 14 Jahren, zu Beginn meiner Pubertät also.

Aber was Du und auch schon ecureuille geschrieben hast, ist wirklich ganz, ganz wichtig für mich:

Ich muß mich von dem Gedanken verabschieden, dass ich VON GEBURT AN BEREITS DEPRESSIV WAR!

Das ist doch vielleicht schon mal eine Sache, an der man sich festhalten kann und die natürlich auch mein negatives Denken etwas beeinflussen könnte, so nach dem Motto: vielleicht macht die thera ja doch einen Sinn, vielleicht kann ich ja doch alte Verhaltens- und Denkmuster endlich, endlich mal abschalten

Da , liebe w.o. hast Du mal wieder vollkommen Recht! Das ist evtl. ein ganz wichtiger Schritt für mich! Da gibt's vielleicht doch noch ein Schimmern am Ende des Tunnels?

Das mit der Konditionierung ist denke ich schon eine ganz brauchbare Sache, aber vielleicht noch nicht bei just DIESEM Geburtstag.

Es ist zwar wirklich ein uralter Freund von mir (wir kennen uns seit mittlerweile ca. 33 Jahren, was ja echt 'n langer Zeitraum ist), aber ehrlich gesagt, hatten wir in den letzten Jahren nur noch sporadischen KOntakt (wir riefen uns halt immer zu unseren Geburtstagen an und gratulierten uns) und dann haben wir uns in gewisser Weise halt auch in den vergangenen Jahren auseinandergelebt, wie das immer so schön heißt:

er verdient 'n Haufen Kohle als E-Techniker und treibt sich in seiner Freizeit auf Golfplätzen herum (inzwischen auch im Ausland!) und irgendwie kann er halt mit meinem Leben und meinen Problemen als Depri nichts mehr so richtig anfangen - auch wenn er mir früher durchaus mit allen möglichen und halb-legalen Methoden versuchte, mir aus der Depri zu helfen.

Aber jetzt, weißt Du nach ca. 20 Jahren interessiert es ihn nicht mehr, wenn ich ankomme und sage ihm: Du, ich bin immer noch depressiv - was ich ja auch irgendwie verstehen kann.

Außerdem erfuhr ich von einer sehr guten Freundin, die eben auch eingeladen ist, dass wahrscheinlich seine sämtliche Verwandtschaft kommt und ihren "Bubi" feiern wird, genau wie seine Mutter, für die ihr Sohn überhaupt der beste Mensch auf der ganzen Welt ist (die schafft es echt,'ne ganze Stunde ausschließlich von ihrem männlichen Nachwuchs in höchsten Tönen zu sprechen, ist nicht zu ertragen das Ganze )

Aber weißt Du , wie mein Therapeut immer versucht, mir Ängste vor gewissen Situationen zu nehmen?

Er fragt mich immer: und, fletzy, was könnte schlimmstenfalls passieren?

Und da fällt mir immer nur ein: na ja, die Leute könnten schlecht über mich denken!

Und, sagt er dann immer, selbst wenn das so sein sollte - was ich nicht glaube -, was wäre so schlimm daran?

Also so ähnlich, wie Du auch argumentiert hast: Geh hin und Du wirst merken, dass dir nichts passiert!

"Lass doch die anderen reden!"

Das ist übrigens auch genau das , was mir jene gute Freundin, die auch eingeladen ist, auch mir mal geraten hat: fletzy, lass dich einfach unterhalten, die meisten Leute sind ganz froh, wenn sie mal jemanden zum quatschen haben und interessieren sich gar nicht sooooo sehr für deine Belange!

Womit sie wahrscheinlich auch noch Recht hat!

Was allerings bei der Entstehung von meinen Depressionen 'ne Rolle gespielt haben könnte, ist die Beziehung zu meiner älteren Schwester:

schon von klein auf hat sie mich kritisiert,an mir rumgenörgelt, vor anderen Leuten zusammengestaucht und heruntergeputzt, dass ich oft nur noch geflennt habe.

(Wie oft hatte ich Mordgedanken, wenn sie mich mal wieder verbal drangsaliert hatte)

Ich konnte ihr nichts REcht machen, bei allem, was ich tat, gab' sie ihren Senf dazu...

Möglich, dass sie ihren Hass gegen die Männerwelt (die auch mein Vater zu spüren bekam), die sie au irgendwelchen Gründen hatte (das zu erklären würde hier den Rahmen sprengen ) eben auch auf mich projizierte.

Wir haben jetzt mittlerweile seit 5 Jahren keinerlei Kontakt mehr miteinander und - das klingt jetzt sehr, sehr hart, ich weiß, aber wenn ich erfahren würde, dass sie tot sei, ich glaube, ich würde keine Träne um sie weinen...

Also ob sie jetzt wirklich ursächlich Schuld hat an meinen DEpressionen, lässt sich wirklich nur noch schwer ermitteln, aber sicherlich spielte ihre Art, mich zu behandeln, mit rein, dass ich mich schlecht fühlte, und sowas kann ja eine Depression durchaus befördern oder verlängern oder eben chronifizieren...

So genug gelabert , meine liebe w.o. , die du nicht mal mehr depressiv bist (ts, ts, ts, wer sich hier so alles rumtreibt auf diesem Forum , nicht zu fassen )

Tanz, sing, feier, reite, was das Zeug hält ( ich war auch mal so jung wie Du...:) ) .

Natürlich bin ich nicht ganz frei von Neid - das hab' ich dir ja schon auch ehrlicher WEise gesagt und trotzdem sag' ich: DU HAST ES VERDIENT, DASS DU ES DIR GUT GEHEN LÄSST!

UNd ja, Du hast mir auf alle Fälle immer wieder Hoffnung gemacht, manchmal auch "nur" Trost gespendet, das hat mich aber auch schon weiter gebracht.

MI querídisima w.o.,

disfruta tu tiempo libre
disfruta todo lo que hagas
disfruta ser toda tu misma,

Siente el viento en tu piel
y el sol en tu corazon

Cuidate mmmmmucho,

venceremos,


un ABRAZOTE y GLG,

fletzy

[flower123]

Buenas tardes, querido fletzy!

Ich wollte mich nochmal kurz melden, bevor ich in die Heia geh (der Reitkurs gestern und heute hat mir schon ein bisschen Muskelkater beschert - ich bin froh darum, denn ich spüre dort Muskeln, wo ich nicht wusste, dass ich welche hab!

Versuche einfach das zu tun, was dein Herz dir sagt.
Wenn es sagt: "Geh nicht zum Geburtstag", dann lässt du's eben; wenn es sagt: "es wäre einen Versuch wert. Ich geh hin, lass mich blicken und lass mich berieseln.", dann tu dies.

TUE NUR DAS, WOMIT DU DICH WOHLFÜHLST!

Zu deiner Schwester: Das tut mir sehr Leid für dich. So eine Behandlung durch die eigene Schwester hast du nicht verdient!
Zumindest zum Teil muss ich gestehen, dass ich mich in deinen Worten wiedergefunden hab, denn ich habe meinen kleinen Bruder auch so manches Mal nicht fair behandelt, und es hat gedauert, bis ich nicht mehr neidisch auf ihn war (ich hatte immer das Gefühl, dass er bevorzugt wurde - war auch wirklich so) und seit einigen Jahren sind wir unzertrennlich.
Mehrmals habe ich mich schon schützend vor ihn gestellt und andere angeschnauzt, sie sollen ihn in Ruhe lassen.
Mittlerweile ist er ja schon größer als ich und nun ist es eher umgekehrt
Und wie du auch bestimmt in anderen Threads gelesen hast, ist mein generelles Verhältnis zu Männern auch nicht gerade einfach...
Teils verursacht durch schlechte Erlebnisse..

Aber ich lerne gerade jetzt, dass Männer nicht so einseitig sind, wie ich immer gedacht habe und wie mir eingetrichtert worden ist: vielleicht ?
Man wird sehen, wie es mit white orchid und den Männern weitergeht

Einen Denkanstoß bezüglich deiner Schwester: was ändert ihr damaliges Verhalten daran, dass du depressiv bist?
Klar, es hat die Depri bestimmt forciert, aber was nützt es dir, dich mit dieser Tatsache zu beschäftigen?

Dadurch wird sich nichts ändern.
Selbst wenn sie sich bei dir für ihr Verhalten entschuldigen würde - die Erinnerung bleibt.

Lieber fletzy, versuche, dies nicht hinter dir zu lassen, sondern damit zu leben!
Je eher du bereit bist, dies zu akzeptieren, umso besser kannst du mit dem Schmerz und der Demütigung von damals umgehen!

Es sagt sich leicht, na klar, und manchmal fällt es mir selbst schwer, nicht wieder den schwarzen Peter auf meine Mutter zu schieben.
Aber was habe ich damit gewonnen?
NICHTS.

Mittlerweile denk ich mir: "Du bist depressiv, ok. Aber es könnte auch schlimmer sein: du könntest todkrank sein oder nichts zu essen oder zu trinken haben. Wenn du dich weiterhin mit der Schuldfrage beschäftigst, drehst du dich im Kreis. Dann KANN ES KEINE BESSERUNG FÜR MICH GEBEN, DA SICH "DIE SCHULDIGE" NICHT ENTSCHULDIGT, FÜR ETWAS, WAS SIE NICHT ERKENNT.
ICH KANN ANDERE MENSCHEN NICHT VERÄNDERN,

ICH KANN NUR MICH SELBST VERÄNDERN!

Wenn ich mich unabhängig davon mache, dass meine Mutter mein Schicksal bestimmt hat, dann kann ich freier leben!"



Tja, ich bin überzeugt, lieber fletzy, dass ich mittlerweile schon einen besonderen Posten hier im Forum habe
Quatsch, ich denk, wenn ich bisschen was, was ich weiss, weitergeben kann, dann bin ich schon zufrieden

Und schließlich hab ich hier auch angefangen, als es mir schlecht ging.
Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass ich wieder in eine depressive Episode verfalle, aber ich versuche mein Bestes dagegen
Auch mit deiner und der Hilfe der anderen lieben Leute hier im Forum (huhu ecureuille!

PS: el sol está en mi corazón, porque mi corazón sonreía cuándo pienso en una persona

Jetzt aber husch, husch ins Körbchen!

Cuidate mucho, muchachito!
Hasta muy pronto!
GLG w.o.

[fletzy]

"Meine" liebe w.o.,

besten Dank auch wieder für deine gewohnt flinke und so lebensweise Antwort.

Ist doch super, dass Du dich mit deinem Bruder wieder so gut verstehst - bei mir und meiner Schwester ist das ja, wie beschrieben, völlig in die Brüche gegangen.

Würde gerne viel intensiver auf dein posting eingehen, aber seit 3,4 Tagen geht es mir irgendwie wieder in Bezug auf meine Ängste schlechter (Jetzt ganz unabhängig von der ERkenntnis, dass ich höchst wahrscheinlich nicht seit Geburt depressiv bin).

Diese Lebensängste, die ich über Jahre hatte und die vor zwei Jahren über Nacht wie von GEISTERHAND GOTT SEI dANK WEG WAREN, SIND WIEDER MIT VOLLER WUCHT DA.

Hab meinem Psychiater gestern sofort alles erzählt und etwas DRuck gemacht, dass er mir endlich etwas verschreibt (was er, finde ich, auch schon vor Jahren hätte machen können).

Jetzt hoffe ich ganz stark auf MOntag, weil ich dann erst dieses Medi namens Busp abholen kann (vorher kann ich's nicht bezahlen) und dann hoff' ich, dass das mit diesen verfl.... Ängsten besser wird.

Kann nichts genießen, hab' an nichts richtig Freude, kann nicht mal richtig durchatmen, so stark schnüren mir diese Ängste die Kehle zu.

Aber ich freue mich wirklich, dass es dir so gut geht (schon allein aus Eigennutz, sonst würde ich ja gar keine so schönen e-mails von dir kriegen )

Ich drück dich mal ganz feste,
wenn ich darf und wünsche dir einfach noch einen wunderschönen Tag,

hasta prontito,

fletzy