Bin neu hier, hallo

Elke
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Beitrag von Elke »

Erst mal hallo an alle, durch zufall bin ich hier gelandet, nachdem ich info zum thema depression im internet gesucht habe. jetzt habe ich ein wenig "gestöbert" in den postings und mich in vielen dingen wiedererkannt ...... werde mich jetzt etwas hier "einleben" uns vielleicht auch hin und wieder etwas von mir geben. es hilft mir aber schon mal zu sehen, dass es viele gibt, die auch mit depressionen, anstzuständen und panikattacken zu kämpfen hatten. Elke
Claudia
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Beitrag von Claudia »

LIEBE ELKE, schön, dass Du da bist! Herzlich willkommen! Sieh Dich hier um, und Du siehst schon nach so kurzer Zeit, dass es eine Hilfe ist, zu sehen, dass man nicht allein ist. Ich wünsche Dir alles Liebe und Gute Claudia
Uta
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Beitrag von Uta »

Liebe Elke, schön,dass du hier bist.Ich bin auch erst seit ein paar Wochen hier,aber es hat mir schon sehr viel gegeben.Die Leute sind alle total lieb. Vielleicht hast du ja irgendwann Lust,ein bisschen über dich zu schreiben.Das wäre schön. Sei ganz lieb gegrüsst. Uta
dietmar
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Beitrag von dietmar »

Hallo Elke, herzlich willkommen. Ich bin vor 4 Wochen auf dem gleichen Weg hierher gekommen. Du wirst dich hier sehr schnell zuhause fühlen. Lieben Gruß Dietmar
Elke
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Beitrag von Elke »

Hallo, erst mal vielen Dank Claudia, Uta und Dietmar. Es tut gut zu wissen, dass man nicht alleine ist. Ich werde sicherlich nicht sehr viel posten .... eher mitlesen. Zum schreiben fehlt mir gerade die Kraft und auch der Mut. Elke
Uta
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Beitrag von Uta »

Liebe Elke, schicke dir eine grosse Portion Kraft und Mut. Wenn dir danach ist,melde dich wieder. Liebe Grüsse Uta
pascale
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Beitrag von pascale »

Hi, bin durch (mehr oder weniger) Zufall hier gelandet und weiß noch nicht, was ich davon halten soll. Liegt wohl auch daran, daß ich erst seit drei Tagen einen Internetanschluß habe und mich sofort auf die Suche nach mir wichtigen Themen gemacht habe. Habe also keine Ahnung, wie es hier so abläuft. Wie kann ich hier Kontakte herstellen und worüber schreiben? Bin eigentlich extrem introvertiert und versuche auf diesem Wege aus dieser Isolation herauszukommen und auf Menschen zuzugehen. Ist hier jemand, der den Nerv hat, mir dabei behilflich zu sein?
Rippchen
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Beitrag von Rippchen »

Hallo Pascale, erstmal herzlich willkommen. Wenn du unsicher bist,worüber du schreiben kannst,lies dich doch mal quer durchs Forum :-). Wenn es mal mit Antworten etwas länger dauert,liegt das nicht an dir,sondern daran,daß nicht alle überall direkt antworten können. Liebe Grüße,Rippchen.
Uta
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Beitrag von Uta »

Liebe Pascale, schön,dass du da bist.Wenn du magst,kannst du ja mal ein bisschen von dir erzählen. Du schreibst,dass du introvertiert bist etc.... Darin bin ich dir wohl sehr ähnlich,und ich habe hier wirklich nur positve Erfahrungen gemacht.Gerade wenn man einiges von sich preisgibt,bekommt man viel zurück.Ich durfte das selbst erfahren und möchte dir dazu Mut machen.Versuch es einfach mal. Alles Gute für dich. Uta
Uta
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Beitrag von Uta »

Liebe Pascale, habe erst gerade gesehen,dass du ja schon fleissig im Thread Einsamkeit geschrieben hast.Find ich toll,mach weiter so. :-) Gruss Uta
Jody
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Beitrag von Jody »

Hallo, ich bin neu hier, war allerdings vor ein paar Tagen mal kurz hier drin. Mir ging es längere Zeit gut, aber jetzt habe ich wieder Depressionen und Ängste, ich kriege in nächster Zeit keinen Therapieplatz und wollte mich im Internet über das Thema schlau machen, da bin ich auf diese Seite gestossen. Vielleicht tut es mir ja gut hier mit euch zu reden und evtl. Hilfe zu erfahren. Gruß Jody
pascale
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Beitrag von pascale »

Hi Jody, freut mich, daß Du wieder da bist. Wie war denn der erste Arbeitstag? P.
pilgrim
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Beitrag von pilgrim »

Hallo ist noch jemand da? bin neu hier und würd mich freuen wenn noch jemand sich meldet. Bin gerade sehr traurig, hab heute meinen 26 Hochzeitstag und genau heute den Meitvertrag für meine Wohnung bekommen. Ich ziehe bei meinem Mann aus und daher die Trauer und auch Angst, es nicht zu schaffen. Nehme zur Zeit Antidepressiva und sag mir oft dass ich es ohne nicht schaffe. Kann mir manchmal nicht zugestehen, das ich diese Hilfe auch annehmen darf.
dietmar
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Beitrag von dietmar »

Hallo Pilgrim, ich möchte Dich ganz herzlich begrüßen. Hier gibt es viele Menschen, die dich verstehen werden. Lieben Gruß Dietmar
meike
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Beitrag von meike »

liebe ROSI hab oben ja gelesen, daß du aus der klinik gekommen bist und wahrscheinlich hast du dir da erarbeitet, daß du dich von deinem mann trennen mußt. und ich kann dich verstehen, daß so ein hochzeitstag sehr wehtut und fällt auch noch mit dem unterschreiben des mietvertrages zusammen. laß dich mal drücken gruß meike
Cris
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Beitrag von Cris »

Hallo,bin auch neu hier. weiss eigentlich gar nicht wie das hier funktioniert.aber vielleicht ist hier jemand der mir rat geben kann. vielleicht beginne ich mein geschichte mal zu erzählen. bin 28 jahre,verheirat(übrigens sehr glücklich)habe eine süsse tochter von knapp drei jahren. bin selber scheidungskind gewesen(mein mann auch) und wir wollten es besser machen als unsere eltern. wir haben es endlich geschafft uns ein schönes zu hause aufzubauen. alles war richtig toll ,man hatte es geschafft endlich mit dem leben frieden geschlossen zu haben.endlich glücklich und zufrieden. aber seit dem7.juni ist alles wie ein kartenhaus zusammen gebrochen. meine mutter hat SELBSTMORD begangen. nach der phase des schocks,der berdigung ,der wut ,die frage nach dem warum,des selber schuld gebens bin ich im moment in einer sehr seltsamen stimmung.wahrscheinlich nennt man soetwas trauer. ich hänge nur noch so rum.für meine tochter kann ich nicht richtig sorgen,so wie ich das früher getan habe(spielen,unternehmungen machen). mein mann unterstützt mich sehr viel,aber im moment zweifele ich,ob wir noch eine chance haben.ich habe so viel angst dass mir mein kind und mein mann mir auch noch weggenommen werden,dass ich bald verrückt werde. im monent hocke ich sehr viel vorm computer und surfe.für jedes problem gibt es die passende seite,aber wer redet von den übrig gebliebenen eines suizids?das soll kein vorwurf für diese seite sein ,denn ich will verstehen was in menschen vorgeht ,die depressiv sind .(was meine mutter anscheinend auch war) ich hoffe ich hab euch nicht zu gelabert und hoffe,dass ich mit euch ins gespräch komme MfG cris
Maike Zander
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Beitrag von Maike Zander »

Liebe Chris, Sie machen im Augenblick eine sehr schwere Zeit durch. Vielleicht wäre es - neben diesem Forum - für Sie auch eine Unterstützung, mit Menschen zu sprechen, die ebenfalls einen Angehörigen durch Suizid verloren haben. Es gibt in Deutschland verschiedene AGUS-Selbsthilfegruppen (AGUS steht für Angehörige um Suizid). Unter Telefon 0921-1500380, email AGUS-Selbsthilfe@t-online.de) erfahren Sie, ob es eine AGUS-Selbsthilfegruppe in Ihrer Nähe gibt. Auch die unten stehenden Bücher können eine Hilfe sein. Alles Gute für Sie und Ihre Familie und viel Kraft in dieser schweren Zeit Maike Zander Kompetenznetz Depression Suizid. Das Trauma der Hinterbliebenen. von Manfred Otzelberger Broschiert - 254 Seiten - Dtv, Mchn. Erscheinungsdatum: Dezember 2001 ISBN: 3423362588 Warum hast du uns das angetan? von Chris Paul Broschiert - 128 Seiten - Gütersl. Vh., Gtsl. Erscheinungsdatum: 1998 ISBN: 3579009893 Wenn es dunkel wird. Zum Verständnis des Selbstmordes. von Kay Redfield Jamison Gebundene Ausgabe - 415 Seiten - Siedler Verlag Erscheinungsdatum: 2000 ISBN: 3886807061
Cris
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Beitrag von Cris »

Hallo Maike! vielen Dank für die Tips. Den Gedanken mit der Selbsthilfegruppe hatte ich auch schon.Ich war schon im"Arbeitskreis Leben" in Freiburg.(Einzelgespräch).Es hat mir sehr geholfen und wahrscheinlich werde ich an Gruppensitzungen speziell für Hinterbliebene teilnehmen. Ich gehe aber davon aus ,dass mir die Gruppensitzungen nicht viel bringen wird,weil ich denke,dass jeder sein eigenes schicksal hat.Jeder geht mit dem Schmerz und seiner Trauer anders um.Ich glaube ,dass ich es auch schaffen werde.(weiss nur nicht wie) Ich denke was ich brauche sind informationen von Meschen ,die mir berichten WARUM sie Selbstmordgedanken und Depressionen haben.Damit ich meine Mutter verstehen kann.Kein Mensch macht Selbstmord nur so.Aber Vielleicht helfen mir die Bücher,die Sie in Ihren Tips genannt hatten. Danke für Ihre Bemühungen MfG Cris
Claudia
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Beitrag von Claudia »

Liebe Cris, ich bin sehr betroffen von Deinem Bericht... ...es ist gut, dass Du Dich gemeldet hast, dass Du versuchst zu verstehen, was Deine Mutter bewegt hat, diesen Schritt zu tun. Das ist nun wirklich eine ganz schwere Zeit für Dich, Du brauchst viel Kraft das durchzustehen, viel Zeit zu trauern... und daneben auch Kraft für Deine Familie... ich kann Dir im Moment sicher nicht viel Hilfreiches sagen, möchte Dir einfach die Hand reichen, Dir Mut machen, Dir Kraft schicken.... ich hoffe, dass Du Hilfe findest, diese schwere Zeit durchzustehen. Alles Liebe Dir Claudia
Cris
Beiträge: 8
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Beitrag von Cris »

Hallo Claudia, danke für Dein Mitgefühl,dass kann ich im Moment sehr gebrauchen. im Moment ist mir alles hilfreich ,besonders wenn ich merke,dass ich nicht allein bin. Ich möchte gern das WARUM verstehen.Man kocht doch nicht vorher Rosenkohl,macht eine Ladung für die Waschmaschine fertig,löst ein Kreuzworträtsel ,schreibt einen Abschiedsbrief,geht dann auf den Dachspeicher und erhängt sich? Was muss in meiner Mutter vorgegangen sein? Wie schrecklich muss das Leben sein ,wenn man nur diesen Ausweg für sich sieht. Was sind Depressionen ,die einen Menschen so fertig machen?Was geht in solchen Menschen vor,die nicht mehr an das Morgen glauben können. Ich möchte nicht nur meine Mutter verstehen,sondern auch andere Menschen,weil ich denke das Leben ist doch ein Geschenk und man darf es nicht einfach so wegwerfen Vielleicht antwortest du mir mal Liebe Grüsse Cris
anganima
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Beitrag von anganima »

Liebe Cris, hallo, und willkommen hier. Wenn ein naher Angehöriger einen Suizid begeht, ist das immer ein heftiger Schock. Ganz unvermeidbar tauchen da starke Gefühle auf, Fragen ob man hätte daran was ändern können, Wut, Trauer über den Verlust usw. Auch viele alte Probleme werden dadurch wieder in einem aufgerührt, vor allem wenn es sich um ein Elternteil handelt. Es kann lange dauern bis das bearbeitet durchlebt ist. Vielleicht muß sich dein Mann gefühlsmäßig davon absetzen, da in ihm dadurch ebenfalls Ängste auftauchen. Die wirklichen Gründe, warum deine Mutter diesen Schritt unternommen hat, kannst du wohl nicht erfahren, vielleicht annäherungsweise. Die Gründe für eine Depression sind sehr vielfältig und auch die Schritte, die dann jemand macht. Letztendlich bleibt es aber ein Bereich der Spekulation, wenn man denjenigen nicht mehr dazu befragen kann. Das ist ja auch der Grund, warum der Schock so groß ist. Jetzt aber geht es um deine eigenen Gefühle, und das Verständnis dafür. Geh zu dieser Trauerselbsthilfegruppe. Ich denke, sie wird sehr hilfreich sein. Ich wünsche dir viel Kraft für die nächste Zeit, und nimm dir viel Zeit für dich, diesen Verlust zu verarbeiten dauert lange. Wenn man versucht zu schnell den normalen Alltag wieder herzustellen, verdrängt man nur und die Probleme werden sich auf andere Weise wieder in den Vordergrund schieben. Ganz lieben Gruß an dich Anganima
christabelle
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Beitrag von christabelle »

Hallo, Chris! ...Dein Schicksal rührt mich sehr - ich bin quasi auf der anderen Seite, eine Mutter, die manchmal daran "denkt" (das Wort "denken" führt in die Irre, es ist kein bewußter, raionaler Entschuß, es ist wie ein Nebel, der kommt), ihre Kinder "im Stich" zu lassen (wobei ich es in den allerschwärzesten Momenten nicht so empfinde, dann denke ich, meine Kinder hätten es ohne mich besser, mein Mann könnte sich eine bessere Frau und Mutter suchen) - ich kann natürlich nur für mich sprechen - und es ist schwer, dies zu beschreiben - die Selbstmordgedanken kamen quasi "von selbst", plötzlich (nachdem meine Lebenssituation sich über Jahre verschlechtert hatte, so daß ich zum Schluß keinen Ausweg mehr sah und keine Kraft zum Kämpfen mehr hatte) waren sie da: scheinbar der einzige Ausweg, die einzige Möglichkeit, einmal ausruhen zu können, für niemanden mehr erreichbar zu sein, endlich meine Ruhe (und ja: meinen Frieden) zu haben - daß die Erfüllung des Wunsches nach einer Pause nicht unbedingt eine endgültige, unwiederrufliche Pause sein muß, hat mich da nicht mehr erreicht, "ich" war sowieso nicht mehr da, wie eingesponnen in ein ekliges Netz und schon betäubt von der Spinne (klingt poetisch, aber normale Worte treffen es nicht, es liegt außerhalb des normalen) - kannst Du Dir vorstellen, wie es ist, das Leben nicht als Geschenk, sondern als Bürde zu sehen, um die man nicht gebeten hat und mit der man einfach nicht klarkommt, auch wenn man sich schon lange bemüht? Wenn man zwar alles Schöne sehen kann, aber keine Freude empfinden darüber? Wenn nichts mehr interessiert, nichts Spaß macht oder verletzt, man nicht einmal mehr Liebe fühlen kann für die, von denen man WEISS, daß man sie liebt...? Und das alles "ohne Grund", ich hatte eine wunderbare Kindheit, bin gesund, ohne Trauma,... man kann es nicht verstehen, es ist eine Krankheit (gestörter Hirnstoffwechsel), die einfach kommt, und, wenn sie behandelt wird, wahrscheinlich auch wieder geht. Keine Ahnung, ob es das war, was Du wissen wolltest - bestimmt antworten auch noch mehr. Ich wünsche Dir viel Kraft für Deinen Weg (und die SHG halte ich aber trotzdefür eine gute Idee, Du gehst zwar nicht genau denselben Weg wie die anderen dort, aber in die gleiche Richtung - und es hilft auch im größten Leid, zu wissen, daß man nicht allein ist, daß all' die widerstreitenden Gefühle, die man hat, normal sind - und die anderen einen im Notfall ein Stück "tragen" können...) - Gruß Christabelle
anganima
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Beitrag von anganima »

Liebe Cris, ich hab gerade dein zweites posting gelesen. Diese Plötzlichkeit ist besonders schwer zu verkraften und unverständlich. Wenn es vorher angekündigt wäre, könnte man sich damit auseinandersetzen und den Versuch machen, so viel wie möglich zu helfen. Aber manchmal ist es tatsächlich so, ein Impuls und die Gelegenheit reichen aus. Ich glaube, manchmal ist es nichtmal eine besonders schwierige, schmerzhafte Verzweiflung, sondern ein langer Prozeß. Aus so einem Impuls heraus ist meine Schwester aus dem Fenster im 4. Stock gesprungen. Sie hat es überlebt, mit Dauerschäden. Sie sagte, sie wollte nicht wirklich sterben, sie wollte nur dass der Kampf vorbei ist, ihren Freund aufmerksam machen und bestrafen. Das müssen nicht die Gründe deiner Mutter gewesen sein. Dass deine Mutter sich aufgehängt hat, ist natürlich eine schreckliche Vorstellung. Ich hoffe, es musstest nicht du sein, die sie gefunden hat. Tausche dich weiter mit uns aus. Es ist gut, daß du dich mit Depressionen vertraut machst, denn dann besteht nicht so leicht die Gefahr, dass du selbst in eine solche hineinrutscht durch diese Erfahrung. Lieben Gruß Anganima
Anna24

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Beitrag von Anna24 »

hallo cris, tja, wie soll ich sagen... mir ist sowas auch passiert vor ein paar jahren; mein damaliger freund hat sich das leben genommen, als ihn verlassen habe. ich erinnere mich sehr genau an meine gefühle damals, vor allem an die unendliche hilflosigkeit und an diese elenden schuldgefühle, die einem keiner nehmen kann. ich war auch sehr wütend auf ihn, ich fand das so unfair, einfach abzuhauen und mich mit den schuldgefühlen sitzen zu lassen. was mich noch sehr lang begleitet hat, war die angst, dass jemand stirbt, wenn ich ihn loslasse oder enttäusche. davon hat mich die erfahrung erlöst, dass ich mich trennen kann, ohne dass der andere daran sterben muss. ich war nicht in einer selbsthilfegruppe, auch, weil ich das einfach nicht so mag, ist nicht meine sache. ich habe viel geschrieben damals, viel geredet, bin aufgefangen worden. mir hat geholfen, wenn leute anriefen oder vorbeikamen und einfach sagten, dass ihnen nichts dazu einfällt; ich fand es furchtbar, wenn leute einen mitleidsvollen blick aufsetzten und mir unbedingt helfen wollten. mittlerweile habe ich akzeptiert, dass ein teil von mir damals mit gestorben ist. ein kleiner teil, aber das ist so. und ich finde es auch in ordnung, er war ein teil meines lebens, und er hat etwas von mir behalten. ich lebe jetzt in der stadt, in der er damals auch gelebt hat, studiere dort, wo er auch studiert hat, ironie des schicksals. er ist auch hier beerdigt; aber sein grab habe ich noch nie besucht, und um ehrlich zu sein, ich weiss auch nicht, ob ich das jemals tun werde. ich habe damals immer wieder den satz "die zeit heilt alle wunden" gehört. ich habe ihn gehasst, diesen satz, ich konnte mir nicht vorstellen, dass diese wunde jemals verheilen würde. aber sie ist verheilt. sie hat eine grosse narbe hinterlassen, und wie alle grossen narben, schmerzt sie auch manchmal, grad jetzt, denn er ist am 28.9. gestorben und der tag rückt näher und näher. aber es ist keine offene und blutende wunde mehr, es gibt keine entzündung mehr. dafür gibt es jetzt eine trauer, wenn er geburtstag hätte oder an seinem todestag, wenn ich zufällig seinen namen irgendwo lese oder höre, wenn ich jemanden sehe, der ihm ähnlich sieht. die mutter durch suizid zu verlieren, ist sicherlich eine katastrophe, die um einiges schlimmer ist als in meinem fall. lass dir die trauer und den schmerz nicht wegnehmen, wenn leute sagen, dass alles wieder gut wird. lass dich nicht unter druck setzen von leuten, die sagen, dass du das schon schaffst. du wirst es schaffen, aber die welt ist für dich eine andere seit jenem tag. und vor allem lass dir zeit. das wünsche ich dir, zeit. damit die trauer ihren platz bei dir finden kann und du dich verabschieden kannst. alles gute, anna.
Cris
Beiträge: 8
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Beitrag von Cris »

Erst einmal DANKE ! Liebe Anna,Christabelle und Anganima, das war schon sehr beeindruckend ,was Ihr mir geschrieben habt.Ehrlich gesagt,konnte ich gestern gar nicht mehr antworten so sehr war ich berührt. Ich weiss gar nicht ,wie ich weiter vorgehen soll. ist es besser ,wenn ich Euch einzeln schreibe oder lieber einen gesamtes Posting? Denn ich würde gern mehr erfahren,schliesslich habt Ihr ja auch Probleme und ich würde gern wissen ,wie es Euch geht.(obwohl ich die Frage ja eigentlich hasse:NA, WIE GEHTS ?) Viele Grüsse Cris
Antworten