Bleib immer Dir treu und Du selbst? Ganz schön schwer!

rm
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Re: Bleib immer Dir treu und Du selbst? Ganz schön schwer!

Beitrag von rm »

>...sondern Du lässt Dich nicht treffen und schaust mal auf den anderen und nimmst ihn und seine Aktionen wahr - und erkennst, dass sie vielleicht nur vordergründig was mit Dir zu tun haben, aber dass sie SEINEN Erfahrungen entspringen.<

Ja, liebes Otterchen... Du hast da ganz recht und ich würde in der Praxis auch gern so handeln...schwer genug ist dies schon, wenn es auch 'nur' um mich und den für mich bestimmten Tritt geht.

Was aber, wenn Du mitbekommst, daß da ein Dir Nächster diesen Tritt bekommen soll/ bekam. Nehmen wir mal an, es wäre ein Kind von Dir, daß da Schaden zu erleiden droht?
Wie sieht es dann aus mit den Schmerzen, die Dich gleichzeitig und parallel treffen würden? Wie sieht es dann aus mit der Verteidigung? Könntest Du da zusehen bzw. die 'liebende' Form der Begegnung mit dem 'Übergriffigen' noch anwenden?

Da wird doch oft aus Angst um Deinen Nächsten manchmal der Hass auf den 'Angreifer'? Menschlich, oder? Und das wiederum ist auch liebenswert an mir, an anderen... Schwäche zu zeigen..

Liebe Grüße und einen frischen Tagesanfang, das schick ich Dir. Bis bald.

Reinhart
albert
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Re: Bleib immer Dir treu und Du selbst? Ganz schön schwer!

Beitrag von albert »

Hallo Reinhard und Thomas,

mir immer treu bleiben und ich selbst bleiben?

Wenn ich mal soweit bin, dass ich mich selbst gefunden habe, denke ich, dass ich einiges an Ablehnung, Hass, Angst und Gleichgültigkeit überwunden habe. Das Gegenteil von Liebe kann mehr als ein Gesicht haben. Ich erinnere mich an die Lektüre eines autobiografischen Buches von Marianne Williamson; sie stand in einem Laden und jeden Besucher, der hereinkam, segnete sie. Das ist ein anderes Wort für Liebe geben. Für mich geht es weiter: es schließt verzeihen und vergeben ein, oder soll ich sagen, es führt dahin?

Ablehnung, mehr oder weniger verborgener Hass, das erfahre täglich und in ganz ähnlicher Weise wie auf früheren Arbeitsstellen. Vor zwanzig Jahren wurde mir vorgeworfen, ich hätte zu wenig Kontakt nach oben gehalten. Es stimmt, der große Zampano fern in der Hauptstadt hat gewisse Erwartungen an mich. Er will Bewegung sehen, die Überwindung des Geistesstillstandes und ich erlebe in meiner täglichen Anwesenheit am Arbeitsplatz die bremsende Wirkung einer gut geformten Ordnung. Das lässt sich auch in der Interpretation der Ohrfeigenerzählung durch Thomas anschauen. Kann ich dem täglichen Druck widerstehen? Ich sage ja und ich weiß, dass ich dafür einen hohen Preis zahle: Einkommensverzicht und ein Arbeitsleben fern der Öffentlichkeit, z. B. Und der Ohrfeigenausteiler fühlt sich berechtigt, weiter Ohrfeigen zu verabreichen.

Grundlagenarbeit braucht eine jahrelange Zeit der Vorarbeiten abseits vom lauten Getriebe, wo es heißt, in die Zeitung zu kommen, publish or perish. In dieser Zeit nehme ich so manche Ohrfeige hin, weil ich den Anforderungen des Systems nicht genüge. Aber mein Selbst sagt, dass das System unzureichend ist, es braucht Verbesserungen. Das System stellt Bedingungen, es verlangt Beweise und verweigert mir die Geräte, die ich für die Beweise brauche. Ich merke, dass ich immer wieder vor einer Wand stehe und den Austausch mit Personen der Ordnung brauche, um in der Auswertung meiner Unterlagen weiter zu kommen. Aber ein Teil der Ordnung verweigert sich dem Austausch. „Wer fragt, zeigt Interesse,“ sagte mir mal ein Vorgesetzter. Das kann ich auch auf Vorgesetzte anwenden. Ich kann die Leute, die zum fachlichen Austausch über meine Arbeit bereit sind, an einer Hand aufzählen. Und den anderen darf ich vor das Schienbein und auf die Füße treten, ihnen deutlich machen, dass ihr Arbeitsansatz unzureichend ist.

Ich hatte das Glück, am Vatertag unterwegs zu sein und besuchte einen guten Freund. Ich konnte mich mit ihm über die mir zuletzt verabreichte Ohrfeige unterhalten. Solange ich mit niemandem darüber sprechen konnte, war mein Kopf voll Ablehnung und Widerwärtigkeiten. Heute Nacht habe ich darüber geschlafen und jetzt sieht es schon wieder anders aus. Ich werde weiterarbeiten, ohne auf diese Ohrfeige zu achten. Tatsächlich gilt sie nicht mir, ich bin in der Sache nur stellvertretender Empfänger. Ich werde weiter im Stillen arbeiten, meine Ergebnisse gründlich formulieren und vorlegen. Dann kommt die Gelegenheit zu zeigen, dass wichtige Dinge besser gemacht werden können. Und das wirkt als Tritt vor das Schienbein, gibt einem Marschierer eine andere Richtung.

Um noch einmal auf dein Ausgangswort zurückzukommen:
Das mühsam gefundene Selbst bewahren ist nicht einfach. Ich habe gelitten beim Finden und ich leide beim Bewahren. Und ich habe gelernt, das Leiden zu überwinden. Das gibt Hoffnung auf die Zukunft. Im schlimmsten Fall ist auch mal möglich, für andere zu leiden und ihr Leid zu überwinden – vorausgesetzt sie sind dazu bereit.
Ich habe auch gelernt, mich abzugrenzen, wann und wo ich NEIN sagen muss. Wenn ich selbst Tritte vors Schienbein erhalte, hieße das, dass ich eine Grenze überschritten hätte und ich würde zu Recht sanktioniert. Aber es gibt den Fall, dass ein Mensch nicht zugänglich ist, sich verschließt und von mir Unterwerfung einfordert. Wenn er mir sein eng gefasstes, verengtes Wahrnehmungsfenster aufdrücken will, muss ich Widerstand leisten und ihm vors Schienbein treten.

Ich wünsche euch eine gute Zeit.

Herzliche Grüße
Albert

PS: danke dir und allen für die Anregung
Guinevere
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Re: Bleib immer Dir treu und Du selbst? Ganz schön schwer!

Beitrag von Guinevere »

Hey lieber Reinhart *mich auch recht gefreut hab, mal wieder von Dir zu lesen!!! *

Hmm, mir ist so ne Situation ( @ meine Liebsten) schon ne Weile nicht mehr begegnet, aber, vielleicht ja mit Mitgefühl anstatt Mitleid?

@ wütend werden, ich bins zwar nie für lange, eher jähzornig, und, das haftet nie für lange an. Ich glaub, es ist eher so, dass ich dann schon ne Weile meine Grenzen nicht gewahrt hab.
Oder eben, wie in der Arbeit, manche Menschen, mit denen ich nicht unbedingt "kann" , weil "giftig" .
Oder, dass ich mich von der Wut anderer "anstecken" lasse, was ja auch dem Resonanzfeld desjenigen entsprechen würde. Oder eben, wenn jemand so unterschwelig agressiv ist, sich vielleicht dieser Wut gar nicht bewusst ist, man selber aber dafür ganz gut empfänglich...

Hätte vielleicht diesbezüglich letztens ein Buch beim Thalia gesehn, es dann aber nicht mit nach Hause genommen. Es heißt "Ich stehe nicht mehr zur Verfügung" von Olaf Jacobsen http://www.windpferd.de/shop/pix/a/medi ... cobsen.pdf

Bis später! Nen schönen Tag allen einstweilen,
manu
Bellasus
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Re: Bleib immer Dir treu und Du selbst? Ganz schön schwer!

Beitrag von Bellasus »

ich will mal einen Abschnitt von Thomas aufgreifen:
>>>und unerschütterlich heißt nur, dass du nicht aus deiner Mitte zu bewegen bist und nicht, dass du gefühlskalt bist<<<
heißt es wirklich, sich nicht aus der Mitte zu bewegen? Oder heißt es eher, immer wieder zu seiner Mitte zurück zu finden? Es ist doch vollkommen menschlich, normal und gesund, kränkbar zu sein, verletzlich zu sein, erschüttert werden zu können. Es sschädigt einen aber dann nicht dauerhaft, wenn man wie ein Stehaufmännchen von alleine, nach gewisser Zeit, wieder in seine Mitte, zu seinem Weg zurückfindet. Wenn es keinen dauerhaften Schaden anrichtet, sondern wenn man erkennt: Da war jemand übergriffig, oder ich habe mich angegriffen gefühlt, oder ich habe mich zugunsten von jemand anders aufgegeben, aber ich sehe die Zusammenhänge, kann es für mich annehmen, dass es mir passiert ist, und dann ist es gut. Das ist für mich gesundes Regieren auf die Widrigkeiten des Alltags.

Problematisch wird es erst dann, wenn sich solche Begebenheiten aufsummieren, man sie nicht hinter sich lassen kann, sie einen über die Gebühr schwächen und / oder man sehr viel Kraft braucht, um sie zu bewältigen. Das ist wohl die Situation, in der wir stecken, ich zumindest.

LG Annette




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Zorra
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Re: Bleib immer Dir treu und Du selbst? Ganz schön schwer!

Beitrag von Zorra »

Annette

und wenn ich den positiven Aspekt noch dazutun darf:

Ich möchte auch berührbar / anrührbar bleiben für andere, für ihre Schicksale, aber auch für die ganz tollen Stunden im Leben - und im übrigen auch für mich selbst, da bin ich auch nicht immer in meiner Mitte. Sich begeistern können für etwas (vielleicht auch scheinbar Kleines) ...

Das was Annette geschrieben hat und auch das berührbar bleiben gehört für mich zum Leben dazu.

Und ich weiß schon, dass in der Mitte sein - so wie ihr es beschreibt - nichts mit Gleichgültigkeit zu tun hat! Das weiß und sehe ich sehr wohl.

Es geht nur darum, dass meine Skala der Gefühle auch mal weit über die Mitte ausschlägt ... und wenn das kein Dauerzustand wird, für mich auch das LEBEN heißt, so wie ich es mir wünsche.

Hohe Schule ist dann - das richtige Maß zu finden - da übe ich noch

Oh Mann, es klingt einerseit immer so gut, wenn jemand in seiner Mitte bleibt und gleichzeitig macht es mir Angst, weil ich doch nicht nur "wohltemperiert" leben möchte.

Und wenn ich "bei mir" bleibe, dann eben auch mit allem Auf und Ab: tiefe Traurigkeit, Angerührtsein - dann wieder Sonne, Lebensfreude - und die große Palette dazwischen.

Und ich meine das jetzt nicht auf Depression bezogen - ich meine das ganz normale Leben mit Höhen und Tiefen, die jeder Mensch kennt.

Depression ist für mich der Zustand der Gefühl-losigkeit, Sinn-losigkeit - des gestorben seins im Leben. Da habe ich dann zu oben Gesagtem keinen Bezug.

Deshalb gehört für mich das Leben mit Traurigkeit und Fröhlichkeit auch zum Ziel, mir treu zu bleiben.

Bin glaub ich gerade unverständlich - ich lasse es trotzdem mal so stehen - besser kann ich es gerade nicht formulieren.

manu - auch eher temperamtvoll ?

LG von der Maskentänzerin


Wir sind nicht die Masken, die wir tragen ... doch wenn wir sie zu lange aufhaben, werden wir dann nicht wie sie?

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Zorra
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Re: Bleib immer Dir treu und Du selbst? Ganz schön schwer!

Beitrag von Zorra »

und weil ich den Wunsch "in seiner Mitte" zu sein der anderen ja auch gut verstehen kann -

passiert es mir durchaus, dass ich mich so sehr anpasse und ganz verständnisvoll und bestätigend bin,

dass ich meine Lebendigkeit vergesse

und depressiv werde.

Und das ist bitte, bitte nicht vorwurfsvoll zu sehen, sondern für MICH ein Hinweis darauf, dass ich den anderen ihre Mitte lasse! und aber auch bei mir bleibe und sage:

Ich will alles - habe ja meine Gefühle erst vor ein paar Jahren kennen gelernt, da verabschiede ich sie doch nicht gleich wieder

LG von der Maskentänzerin


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Guinevere
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Re: Bleib immer Dir treu und Du selbst? Ganz schön schwer!

Beitrag von Guinevere »

Hey liebe Maskentänzerin,

manu - auch eher temperamtvoll ?

Jaja , mit an Elementen Feuer/Feuer "gesegnet", aber auch mit Mars in der Waage, und, das äussert sich dann, nicht mehr so oft *man lernt dazu *, aber doch schon auch noch gerne mal derart:


Mars zeigt, wie Sie sich behaupten und verteidigen, wie Sie kämpfen. Mit Mars in der Waage kämpfen Sie vermutlich lieber für andere gegen Ungerechtigkeiten als für sich selbst. Wahrscheinlich sind Sie also eine geborene Vermittlerin und Schiedsrichterin, die sich in entsprechenden Situationen wie Zuhause fühlt*. Mars in Waage fällt es schwer, für sich selbst einzutreten, denn diese Menschen sehen Probleme oft zu intellektuell und finden ganz leicht Gründe, warum der andere sich nun gerade so verhält; auf diese Weise argumentieren sie sozusagen gegen ihre eigenen Interessen. Andererseits steht Mars in Waage auch für den "gerechten Krieg". Wenn ein Vertrag gebrochen oder ein Unrecht begangen wurde, kann dies einen Mars-in-der-Waagemenschen dazu anspornen, sich dagegen einzusetzen, auch wenn er dies im allgemeinen sehr stilvoll tun wird. Bei Ungerechtigkeiten geht er gerne mal auf die Barrikaden.

* entspricht auch meiner Kindheit @ Eltern

Und da @ von mir dick markiertes, bin ich dann sehr gerne mal bei Thomas´ Sicht:

Und wenn du jemanden triffst, der so ist, dann wäre die Wahrheit die, dass der dringend Liebe braucht. Je abscheulicher jemand zu sein scheint, umso verzweifelter und einsam ist er auch und umso nötiger braucht er Liebe.

Wo dann letztens im Gespräch mit meiner Tochter, über was sie auf dem Seminar in Schladming @ Bibel, am Beltagne-Wochenende gesprochen, was sie durchgenommen hätten auch die Sprache darauf kam, was sie unter dem Begriff "Teufel" verstehen würde , und, sie irgendwann meinte "Mama!!! Denkst Du denn wirklich, dass es Sadisten, Massenmördern schlecht geht, die haben Freude am Leid des andern, am töten, und, das ist u.a. der "Teufel" "

Lieben Gruß allen mal wieder!
manu
steppenwolf1

Re: Bleib immer Dir treu und Du selbst? Ganz schön schwer!

Beitrag von steppenwolf1 »

Hi Maskentänzerin,

Bin glaub ich gerade unverständlich

Finde ich nicht. Ich hab auch ein Problem damit, so ganz in Gleichgültigkeit und Unantastbarkeit zu leben.
Für mich gehören zur Lebendigkeit auch die ganze Palette der Gefühle. Man muss nicht alles dem "Altar der Konfliktscheu" opfern.

Gruß, wölfin
rm
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Re: Bleib immer Dir treu und Du selbst? Ganz schön schwer!

Beitrag von rm »

Ihr's ....

da hat sich ja nun eine Menge getan hier und ich bin davon berührt, danke Euch Schreibenden/ Begleitenden dafür .Eine schöne Wanderung ist das mit Euch, ohne Kompass u. deshalb umso spannender!

Da mich aber nun die Müdigkeit 'gepackt' hat, so will ich ihr auch mal nachgeben, denn ich war heut viel 'unterwegs', u.a. auch wieder mit meiner Tochter.Und es war angenehm wohltuend.

Jetzt lasse ich bis übermorgen abends oder auch bis Montag das Schreiben hier wieder sein, um es sich innerlich setzen zu lassen.Auch das ist ein Stück Achtsamkeit, meine Seele braucht wieder etwas Abstand!

Seid alle sehr herzlich gegrüßt von mir,

Reinhart
Guinevere
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Re: Bleib immer Dir treu und Du selbst? Ganz schön schwer!

Beitrag von Guinevere »

Hey lieber Reinhart,

ohne Kompass triffts für mich wohl sehr gut

u.a. auch wieder mit meiner Tochter.Und es war angenehm wohltuend.

ah... schön *freu*! Muss man heuer eh ausnützen, wenns Wetter halbwegs passt

Ne angenehme Nachtruhe Dir, mit schönen Träumen, und ne nice time
manu
tomroerich
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Re: Bleib immer Dir treu und Du selbst? Ganz schön schwer!

Beitrag von tomroerich »

Es ist doch vollkommen menschlich, normal und gesund, kränkbar zu sein, verletzlich zu sein, erschüttert werden zu können.

Ich meine, das muss man sich sehr gründlich anschauen. Denn es bedeutet, dass das Kranksein (Gekränktsein) ein fester Bestandteil von mir ist.

gesund, kränkbar zu sein

gesund, kränkbar zu sein

gesund, kränkbar zu sein

Es ist gesund, dass man mich krank machen kann?
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Caroline1
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Re: Bleib immer Dir treu und Du selbst? Ganz schön schwer!

Beitrag von Caroline1 »

BERÜHRBAR zu sein, das möchte ich.

KRÄNKBAR zu sein, das möchte ich nicht, auch wenn ichs immer mal wieder bin . Kränkbar zu sein ist auf jeden Fall für mich KEIN Ziel, welches ich anstrebe. Denn in diesem Wort steckt der Begriff "krank".

Ich glaube, dass immer wieder manche Dinge miteinander verwechselt werden: jemand, der versucht, bei sich selbst bleiben zu wollen, ist trotzdem kein unberührbarer Stein. Der ist auch kein gleichgültiger Mensch, und er ist schon gar nicht unantastbar. Und dieser Mensch ist deswegen auch nicht konfliktscheu.

Für mehr reicht meine geistige Verfassung momentan nicht angesichts der jetzigen Uhrzeit

LG von

Caroline
steppenwolf1

Re: Bleib immer Dir treu und Du selbst? Ganz schön schwer!

Beitrag von steppenwolf1 »

Kann schon sein, dass ich da was verwechsle, aber es hat auch noch niemand, der einen spirituellen Weg bestritten hat, erklärt. Zumindest mir nicht. Wenn jemand anderes fragt, wird vllt. geantwortet.

Ich denke, dass Gefühle wie Traurigkeit oder Wut zum Leben dazugehören ... diese Entstehen z.B. aus Enttäuschungen und warum sollte man sich so trainieren, dass diese Gefühle ausgemerzt werden? Darf man denn nicht mehr enttäuscht sein, damit man als gesund gilt ? Können diese nicht auch Ausdruck davon sein, dass man z.B. Wünsche hat ? Und anstatt unberührbar zu werden, geht es nicht eher um Akzeptanz auch der schlechten Gefühle ? Kränkbar kommt von krank, aber ist hier nicht wie bei vielem das Maß entscheidend ?

Ärger kann auch hilfreich sein, z.B. beim Austragen von Konflikten und diese gehören einfach zum Zusammenleben dazu, da man nicht davon ausgehen kann, dass jeder die gleiche Meinung vertritt oder gleiche Wertvorstellungen hat. Viele verbieten sich das und sind sehr harmoniebedürftig und meiden daher Konflikte (ob bewußt oder unbewußt). Und verteidigen daher auch nicht ihre Grenzen. Stattdessen wird immer vorrausgesetzt, dass andere diese Grenze kennen, obwohl sie nie gezogen wurde.

Aber kann eine hitzige Diskussion nicht auch das Leben bereichern ?

Und wenn jetzt gesagt wird, dass eine Verteidigung der Grenze nicht mehr notwendig ist, weil niemand mehr sie übertreten kann, ist man dann nicht unberührbar ?

Viele Grüße, wölfin
rm
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Re: Bleib immer Dir treu und Du selbst? Ganz schön schwer!

Beitrag von rm »

Der Vollständigkeit halber möchte ich doch noch mal kurz einhaken:

Thomas zitierte Annette:
>>Es ist doch vollkommen menschlich, normal und gesund, kränkbar zu sein, verletzlich zu sein, erschüttert werden zu können.<<
...antwortete:
>Ich meine, das muss man sich sehr gründlich anschauen. Denn es bedeutet, dass das Kranksein (Gekränktsein) ein fester Bestandteil von mir ist.<
>gesund, kränkbar zu sein<
>gesund, kränkbar zu sein<
>gesund, kränkbar zu sein<
>Es ist gesund, dass man mich krank machen
kann?<
und hier der (fast)vollständige Text von Annette, der m.E. das Geschriebene von ihr noch klarer werden läßt:
>heißt es wirklich, sich nicht aus der Mitte zu bewegen? Oder heißt es eher, immer wieder zu seiner Mitte zurück zu finden? Es ist doch vollkommen menschlich, normal und gesund, kränkbar zu sein, verletzlich zu sein, erschüttert werden zu können. Es sschädigt einen aber dann nicht dauerhaft, wenn man wie ein Stehaufmännchen von alleine, nach gewisser Zeit, wieder in seine Mitte, zu seinem Weg zurückfindet. Wenn es keinen dauerhaften Schaden anrichtet, sondern wenn man erkennt: Da war jemand übergriffig, oder ich habe mich angegriffen gefühlt, oder ich habe mich zugunsten von jemand anders aufgegeben, aber ich sehe die Zusammenhänge, kann es für mich annehmen, dass es mir passiert ist, und dann ist es gut. Das ist für mich gesundes Regieren auf die Widrigkeiten des Alltags.<
>Problematisch wird es erst dann, wenn sich solche Begebenheiten aufsummieren, man sie nicht hinter sich lassen kann, sie einen über die Gebühr schwächen und / oder man sehr viel Kraft braucht, um sie zu bewältigen. Das ist wohl die Situation, in der wir stecken, ich zumindest.<
>LG Annette<

Sorry für diese vielen Zitate von Zitaten, aber ich hielt dies für notwendig, ohne Oberlehrerhaft sein zu wollen, dient nur auch für mich zur evtl. Klärung !

Und jetzt endgültig: Guten Morgen!

Lb.Gruß, Reinhart
steppenwolf1

Re: Bleib immer Dir treu und Du selbst? Ganz schön schwer!

Beitrag von steppenwolf1 »

Guten Morgen Reinhard ,

ich weiß grad nicht ... sehe es irgendiwe nicht ... aber es ist auch schon spät.

ich wünsch Dir eine gute Nacht.

Grüße, wölfin
Gloorebach
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Registriert: 5. Mär 2010, 08:38

Re: Bleib immer Dir treu und Du selbst? Ganz schön schwer!

Beitrag von Gloorebach »

Guten Morgen!

Wie so oft 'mal wieder unter den Nachtwandelnden, blättere ich hier so herum und lese viele interessante Statements.

Verstehe ich Thomas' richtig, dass es gesund wäre, sich krank machen zu lassen? Das hielte ich für ein eher negativ passives Verhalten, mehr im Sinne von "ausgeliefert sein" statt "Hingabe". Ich glaube, so ein "Ausgeliefert sein" habe ich in letzter Zeit mehrfach durchlebt, ich war einfach zu schwach und habe - unfähig, steuernd einzugreifen - geschehen lassen, was ich nie wollte.
Vorschlag: Möglichst nicht zu akzeptieren, "dass man mich krank machen kann", sondern >Es ist gesund, auch Krankheit anzunehmen<. Die Krankheit annehmen - oder auch jede krankmachende Situation - ist doch Voraussetzung, damit umzugehen.

Gut, Reinhart, dass Du Anette nochmals zitiert hast. Es ist wunderbar, was sie über das Zurückkehren zur Mitte gesagt hat. Ich verstehe darunter das Zurück zu sich selbst, zu seiner eigenen Mitte. Ich denke, Krankheiten oder krankmachende Situationen sind Positionen außerhalb der Mitte und es gilt, zu ihr zurückzufinden. Gelingt uns dies nicht, werden wir depressiv und wir befinden uns in einem Teufelskreis, weil die Depression das Krankmachende verstärkt und dies die Depression. Vermutlich brauchen wir spätestens dann professionelle Hilfe von außen. Oder viel, viel Kraft.

Servus, Dading.
otterchen
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Re: Bleib immer Dir treu und Du selbst? Ganz schön schwer!

Beitrag von otterchen »

Hallo zusammen!

Oh man... noch keinen Schluck Kaffee gehabt und erst quer gelesen... aber das
"gesund, kränkbar zu sein"
ist mir natürlich ins Auge gesprungen.

Ich wage mal zu sagen: JA es kann gesund sein.

Wie ich darauf komme?
Irgendwann in grauer Vorzeit (ich denke, es war in der Schule) hat (dann wohl) ein Lehrer von sich gegeben, dass "krank" und "krängen" (naut.) vom selben sinnbildlichen Wortstamm abgeleitet sind:
quasi eine Schieflage, durch die aber Manöver bei Schiffen schneller möglich sind.
(Ich weiß nicht, ob das stimmt - aber mir gefällt diese Ableitung.)

Klar: wird die Krängung zu steil, kann es zum Kentern kommen.

Und dieses Bild möchte ich gerne auf den Menschen übertragen:
wenn ein Schiff nur starr nach oben ragt, ist es sicher und schwer, die Gefahr des Kenterns ist gering, aber es ist nicht sehr wendig und schnell.

Wenn ein Mensch diese Krängung für sich einbeziehen möchte, heißt es für mich (!), dass er auch bereit ist, sich in Schieflage zu begeben.

Bei Schiffen also (daher "krängen") ist das durchaus richtig und wichtig und sinnvoll, je nach Bauart... aber birgt auch eine gewisse Gefährdung.

Bei Menschen ("kränken") sehe ich das so, dass uns etwas durchaus berühren, schmerzen, wütend machen kann - solange es uns nicht manövrierunfähig macht oder kentern lässt, kann uns diese Schieflage quasi... hm... noch die Reise aufregend, lebendig, anregend, lehrend bereichern.

Und wie schön muss es sein, nach so einer aufregenden Krängung wieder ruhige Fahrt aufnehmen zu können in dem Wissen, dass man auch mit dieser Schieflage hat umgehen können?!

----------------------------------------------

Edit: jetzt hab ich die letzten Postings gelesen und möchte auch meinen Senf dazu abgeben:
das Pendeln, das Hin und Her sind für mich vollkommen ok und menschlich - solange man zur Mitte zurückkommen kann.
Ich HABE Erwartungen an eine Freundschaft, und daher kann mich ein Freund auch enttäuschen oder betrügen - und das kann schmerzen. Warum sollte es anders sein?
Warum sollte ich mir sagen "meinem inneren Kern kann keiner was anhaben", wenn der Partner fremdgeht, mir nicht anvertraut, was in ihm vorgeht, wenn ich um Geld betrogen werde, wenn hinter meinem Rücken Lügen über mich verbreitet werden und ich damit diskreditiert werde usw. usw.
Ich glaube, NUR DANN habe ich auch wirklich die innere Grundeinstellung, für meine Werte einzustehen und meine Grenzen zu behaupten.

Ich wage hier einmal die These (noch nicht durchdacht; kam ganz spontan): wer immer nur denkt "das berührt meinen inneren Kern nicht" und das alles gleichmütig sieht, der hat nicht den Dampf in der Hose, auch mal mit dem Fuß aufzustampfen und mit Vehemenz einer Sache Einhalt zu gebieten.

Und noch eines: ich (!) finde Menschen, die berührbar sind, denen ich Schmerzen, Wut, Traurigkeit, Ratlosigkeit, Verletztheit anmerke, oft sehr anziehend... die, die den Eindruck vermitteln, sie hätten alles im Griff, sind mir suspekt.
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
Bellasus
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Re: Bleib immer Dir treu und Du selbst? Ganz schön schwer!

Beitrag von Bellasus »

Guten Morgen,

Otterchen, der Vergleich gefällt mir. Hab keine Ahnung von Schiffen, aber ich konnte dir folgen.

Das "gesund, kränkbar zu sein" scheint ja viele zu beschäftigen. Caroline, zuerst mal: Nein, es ist natürlich kein Ziel! Im Gegenteil, je weniger es einem passiert, desto besser. Ich wollte nur ausdrücken, dass es doch Situationen gibt, die Menschen einfach kränken können, weil jemand anders vielleicht sehr taktlos war. Dann immer darüber zu stehen und nicht gekränkt zu sein, halte ich einfach für unrealistisch, wenngleich natürlich wünschenswert.

Wenn jemand dann aber gesund reagiert, erkennt er als Verursacher den anderen, sucht nicht die Schuld, so zu reagieren, bei sich, kann sich abgrenzen und sagen (laut oder für sich): das war taktlos, ich fühle mich gekränkt. Das kann jemand nicht, der depressiv reagiert. Bei ihm ist die Kränkung sicher auch stärker, allumfassender, ein ausdrücken dem anderen gegenüber wohl kaum möglich, weil man sich in sich zurückzieht.

Ich glaube, über Kränkungen habe ich sogar mal ein ganzes Buch gesehen.

Jetzt muss ich mich auch gleich auf die Socken machen nach Kassel, bis morgen abend und ein schönes Wochenende für euch!

Annette

Last but not least:
Happy birthday für die Burzeltagkinder!




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Bellasus
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Re: Bleib immer Dir treu und Du selbst? Ganz schön schwer!

Beitrag von Bellasus »

>>>Dampf in der Hose<<<

Danke für den ersten Lacher des Tages - wo hast du denn den Spruch her?




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Guinevere
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Re: Bleib immer Dir treu und Du selbst? Ganz schön schwer!

Beitrag von Guinevere »

Nen wunderschönen guten Morgen allen! *kurz reinwink, bevor ich zum Dienst geh*

Zitat Caroline:
BERÜHRBAR zu sein, das möchte ich.

Hmm, ich bin im Moment wieder stärker berührbar. Gekränkt wohl eher nicht, ich fühl mich auch nicht angegriffen, aber doch des Öfteren verletzt ( , z.B. wenn ich Fotos von ner toten Meeresschildkröte sehe) . Es liegt wohl u.A. an den Spiegelneuronen http://www.dr-mueck.de/Wissenschaftsinf ... zellen.htm .

Es ist halt da , und...naja, mich von der Welt zurückziehen würde es vielleicht verringern, aber, das auch nicht so als erstrebenswert empfinde.

Wünsch manchen von Euch ne schöne Anreise, und nen lieben Gruß allen,
manu
steppenwolf1

Re: Bleib immer Dir treu und Du selbst? Ganz schön schwer!

Beitrag von steppenwolf1 »

Hallo Otterchen, hallo alle,

Dein Vergleich mit den Schiffen find ich gut.
@Bellasus auch, dass man immer wieder zu seiner Mitte zurückkehrt und nicht starr in ihr verharren sollte.
Ihr könnt das alle viel besser beschreiben wie ich.

wölfin
otterchen
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Re: Bleib immer Dir treu und Du selbst? Ganz schön schwer!

Beitrag von otterchen »

Hallo zusammen!

Ich möchte Euch für das positive Feedback danken - hat gut getan

Außerdem wollte ich den Thread auch wieder nach oben holen... irgendwie fände ich es schade, wenn er in der Versenkung verschwindet.

Und dann noch meine Gedanken zum Wort "Gefühl":
das kommt für mich einfach von "fühlen" = wahrnehmen.
Und je mehr ich fühlen = wahrnehmen kann, desto besser für mich.

Wenn ich also die Gefühle wie Wut, Traurigkeit, Enttäuschung, Verletztheit etc. wie auch immer eliminieren will, dann beraube ich mich selbst einer ganzen Palette an Wahrnehmungen.
Bitte versteht mich nicht falsch: wenn jeder schiefe Blick eines Mitmenschen mich trifft und ich mich angegriffen fühle, halte ich das nicht für richtig/angemessen/ausgewogen!
Dauernd in Angst zu leben ebenfalls nicht.
Aber ich kann Wut z.B. doch zumindest spüren! Wie ich dann mit ihr umgehe, steht ja wieder auf einem anderen Blatt!

Wenn's blöd in der Firma läuft, spüre ich z.B. auch manchmal Ärger (die blöden Kunden, die blöden Kollegen...), mache meinem Ärger kurz Luft - und kann mich dann fangen.
Wieso sollte ich mich auch NICHT ärgern? Da zerren verschiedene Parteien an mir mit Ansprüchen an mich, die mir auch mal zuviel werden, und da finde ich Ärger z.B. durchaus berechtigt (also keineswegs unangemessen) - aber ich "verliere" mich nicht in ihm, ich gebe diesem Gefühl nicht zuviel Raum, weil ich mich dann auch immer frage: WILL ich mich jetzt länger so fühlen?
Ich habe ein gewisses Handling mit Gefühlen in der VT gelernt, und so kann ich in der beschriebenen Situation z.B. kurz innehalten und diesen Ärger wandeln in Tatkraft: Prioritäten festlegen, Ärmel hochkrempeln und mein bestes geben.
(Dies setzt natürlich Achtsamkeit voraus )

Und das, lieber Reinhart, führt mich wieder zu Deinem Thread-Titel zurück:
DAS ist es, wie ich mir treu bleibe.
Für MICH habe ich beschlossen, dass ich nicht jammern möchte, dass ich kein Miesmuffel / mürrischer Mensch / zorniger Zeitgenosse werden möchte, sondern dass ich z.B. auch anderen gegenüber zeige, dass diese "dunklen" Gefühle in uns durchaus menschlich sind, dass ich meine Mitmenschen damit auffangen kann, sie verstehe, sie aber auch gleichzeitig ermuntere, sich selbst zu steuern und sich positiv zu beeinflussen...
Das ist menschlich, das ist Leben!


Natürlich möchte ich auch noch unterscheiden zwischen den "alten" und den "aktuellen" Gefühlen - die "alten" zu entlarven und zu heilen, halte ich für ganz wichtig.
Aber wenn die alten Wunden geheilt sind:
es bleibt dennoch Raum für aktuelle Missempfindungen, und für mich haben diese durchaus ihre Berechtigung, auch wenn sie sich nicht angenehm anfühlen. Aber es sind nur Gefühle, die wieder vergehen, mit denen wir umzugehen lernen können - warum diese dann also eliminieren?

Ein ungutes Gefühl vor dem Termin mit dem Vermieter führt uns vielleicht dazu, uns vorher schlau zu machen und uns richtig gut vorzubereiten.
Ärger verhilft uns dazu, unsere Grenzen wahrzunehmen und zu verteidigen.
Enttäuschungen können uns helfen, die Täuschung zu erkennen, unsere Erwartungshaltung zu überprüfen und klarer zu sehen.
Traurigkeit kann dazu beitragen, dass wir etwas in unserem Herzen bewahren, was uns viel wert ist.

Ich stelle am Schluss dieses doch wieder lang gewordenen Postings die These auf:
dieses Auf und Ab macht das Leben lebendig und ist einfach "normal" und menschlich
(wobei es ein Pendeln sein sollte, also immer das Zurückkehren zur Mitte).
Natürlich würden wir uns lieber immer "gut" fühlen und die schlechten Gefühle verbannen,
ABER sie lassen mich doch - für MEIN Empfinden - die positiven Gefühle noch besser auskosten.
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
elas
Beiträge: 2102
Registriert: 12. Mär 2009, 16:50

Re: Bleib immer Dir treu und Du selbst? Ganz schön schwer!

Beitrag von elas »

otterchen,

ein super_super_posting.

Lese hier im Thread sehr interessiert mit, habe aber im Moment wenig Zeit, ausführlicher zu antworten.

elas
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Der Weg ist das Ziel



Lebensringe sind auch Themenringe
rm
Beiträge: 2209
Registriert: 5. Nov 2006, 15:46

Re: Bleib immer Dir treu und Du selbst? Ganz schön schwer!

Beitrag von rm »

>DAS ist es, wie ich mir treu bleibe.Für MICH habe ich beschlossen, dass ich nicht jammern möchte, dass ich kein Miesmuffel / mürrischer Mensch / zorniger Zeitgenosse werden möchte, sondern dass ich z.B. auch anderen gegenüber zeige, dass diese "dunklen" Gefühle in uns durchaus menschlich sind, dass ich meine Mitmenschen damit auffangen kann, sie verstehe, sie aber auch gleichzeitig ermuntere, sich selbst zu steuern und sich positiv zu beeinflussen...< >Das ist menschlich, das ist Leben!<

Liebes Otterchen,

eigentlich kann man es nicht besser sagen und ich danke Dir für Deine gefühlten Gedanken.

Ich bin zu platt (auch von einer langen, aber sehr vielversprechenden Reise), um weitere Gedanken hinzuzufügen und möchte es auch ganz bewußt jetzt sein lassen, hier noch etwas auszuweiten.... Stoff genug, um in der Praxis zu üben.

Deshalb für Dich ganz speziell hier und heute: !

Friedliche Nacht uns allen wünsche ich,

Reinhart
rm
Beiträge: 2209
Registriert: 5. Nov 2006, 15:46

Re: Bleib immer Dir treu und Du selbst? Ganz schön schwer!

Beitrag von rm »

Einen sehr schönen, taufrischen guten Morgen,

Jetzt ist es fast einen Monat her, seit ich mich in 'meinem' Faden hier selbst be-suchte und u.a. mit Eurer Hilfe auch wieder ein kleines Stückchen fand....

Die Zeit geht weiter, und jeder Tag hat neue Überraschungen für mich. Was gestern noch wichtig schien, ist heute für mich in den Hintergrund getreten.

So geht es mir auch mit manchen Themen hier. Und das ist gut so (für mich jedenfalls).
Was ich interessant finde, ist Folgendes:

Warum ist das so? Warum berühren mich manche Mitmenschen z.B. an unterschiedlichen Tagen/ Nächten so stark und verblassen dann wieder in meinen Vorstellungen, um Tage/ Monate/ Jahre später wieder in ganz neuem Licht in meinem Bewußtsein 'aufzutauchen'. (Geht mir übrigens genau so auch mit anderen'Dingen'/ Situationen/ Bildern etc.).

Ich finde es sehr spannend, und es macht mich neugierig, wie sich so alles entwickelt, wie ICH mich selbst und im Verhältnis zu Anderem/ Anderen entwickeln/ öffnen werde...

...oder bleibe ich verschlossen wie eine Auster?

Ich will jetzt (gerade im Interesse von mir selbst/ meinen momentanen Energiereserven) nicht wieder zuuuuu viele Fragen aufwerfen. Deshalb stelle ich nur noch eine kurze für mich in meinen Raum:

Wie sieht's aus mit Vorurteilen anderen Mitmenschen/ Situationen in diesem Zusammenhang? Was für ein Bild habe ich von anderen Mitmenschen z.B. und bin ich bereit, diese auch zu korrigieren? Kann ich auch da NEUE Wege gehn und sind meine Mitmenschen bereit, dies ebenfalls zu tun?

Nun, Ihr seht, meine Bemühungen z.B. nur noch EINE kurze Frage zu stellen, sind bei Bemühungen geblieben .Was soll's, ich steh dazu !

Was habt Ihr für Erfahrungen mit z.B. Vorverurteilungen gemacht? Das wäre schön, wenn Ihr mir dazu Eure Gedanken schenken würdet.

Ansonsten wünsche ich Allen hier ein - wenn machbar - wunderschönes, sportliches Wochende.

Reinhart
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