Teilnehmer für eine wichtige Studie gesucht (IQWIG)

wennfrid
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Re: Teilnehmer für eine wichtige Studie gesucht (IQWIG)

Beitrag von wennfrid »

Hi Thomas
Ich leide lebenslang an einer endogenen Depression. Dadurch habe ich über diese -Krankheit einen großen Erfahrungsschatz. Ich hätte Interesse an der Deutschen Depressionsliga. Bräuchte aber noch weitere Infos!.
Danke!
Viel Kraft und Energie

Fridolin
flocke
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Re: Teilnehmer für eine wichtige Studie gesucht (IQWIG)

Beitrag von flocke »

Ist das deine Privatnummer?!?!?!

Also, das finde ich nun doch etwas unvorsichtig in einem öffentlichen Forum.

Die DDL hat eine Homepage und auch eine Kontaktnummer:

http://www.depressionsliga.de/

Flocke
Pessimisten sind Optimisten mit Erfahrung
flora80
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Re: Teilnehmer für eine wichtige Studie gesucht (IQWIG)

Beitrag von flora80 »

Hallo Fridolin,

es ist, wie Flocke sagt: Die DDL hat eine Telefonnummer, unter der sie zu bestimmten Uhrzeiten zu erreichen ist. Außerdem gibt es eine Kontakt Mailadresse. Findest du alles auf unserer Homepage bei Interesse.

Gruß, Flora
tomroerich
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Re: Teilnehmer für eine wichtige Studie gesucht (IQWIG)

Beitrag von tomroerich »

Hallo Arno,

nun schimpf doch nicht so mit mir

Hast du zB Thomas letzten Beitrag überhaupt gelesen bzw verstanden? Bleibt dir dabei der mehr als deutliche Seitenhieb auf die hier Kritik übenden verborgen?Und findest dies,wenn ja, auch noch gerechtfertigt?

Also du verstehst offensichtlich etwas Anderes, als ich gemeint habe. Denn Seitenhiebe wollte ich nicht austeilen. Für mich, der ich mich seit einem Jahrzehnt mit der Krankheit intensiv befasse, Tausende von Postings gelesen und weiß Gott wie viele Gespräche darüber geführt habe, ist unverkennbar, dass sehr viele Erkrankte einen regelrechten Widerstand gegen ihre Gesundung haben. Das ist aber um Himmelswillen kein Vorwurf! Ich will damit nicht etwa sagen, dass sie damit auch selbst Schuld an ihrer Krankheit hätten.

Möglicherweise ist ihnen ja aber garnicht bewusst, dass sie durch das, was du als Kritikausübung siehst, was in meinen Augen aber mehr ein negatives Zerreden ist, weil etwas Positives garnicht erst in die Tüte kommt, dass sie dadurch ihre Krankheit immer wieder füttern.

Und das sehe ich hier in Ansätzen wieder. Anstatt freudig zu begrüßen, dass man anfängt, auf die Bedürfnisse der Kranken zu hören und sie dazu befragt, kommen erst einmal Einwände. Ich verstehe schon, dass man sich möglicherweise nicht danach fühlt, etwas freudig zu begrüßen. Aber ich halte es für einen Fehler, negative Gedanken immer wieder auszudrücken. Denn dadurch entscheidet man sich für sie anstatt ihnen etwas entgegen zu setzen.

Also selbst wenn man nicht wirklich verstehen kann, wie ich nun aus dem, was hier im thread gesagt wurde, diese Aussagen ableite, sind die deshalb nicht falsch. Das hat seine Vorgeschichte. Und es ist ganz unnötig, sich darüber aufzuregen. Wer sich ernsthaft mit Depressionen auseinander setzt, kommt um das Phänomen des Genesungswiderstandes nicht herum. Auch wenn du es sozusagen als Frechheit empfindest, das auch nur anzusprechen. Wen es nicht betrifft, den betrifft es eben nicht.



Thomas
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elas
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Re: Teilnehmer für eine wichtige Studie gesucht (IQWIG)

Beitrag von elas »

Guten Abend,

ich möchte mich meinen Vorpostern anschließen.
@fridolin, sei vorsichtig mit sensiblen Daten hier im Netz.

Auch ich bin Mitglied der DDL und würde mich natürlich darüber freuen, Dich auch in der DDL begrüßen zu dürfen.

Ansonsten empfinde ich diesen Thread in den letzten 7-8-9 Beiträge vor der DDL-Frage als aus dem Ruder gelaufen.

Es wurde um Teilnahme an dieser Studie gebeten von Thomas, der der DDL angehört.

In meinen Augen dürfen ruhig nachdenkliche oder auch kritische Fragen rumkommen deswegen.
Also so von wegen Eingrenzung bis 6O, Iritationen, dass im KND-Forum zu spät informiert wurde.
Nachdenkliche Gedanken zum Thema "Frauenquote" während der Befragungen etc. etc.

Nirgendwo in diesen kritischen Beiträgen konnte ich Dauer_Nörgler des KND_Forums entdecken.

Zwar schreibe ich selber erst seit 13 Monaten, lese aber schon eine noch viel längere Zeit mit.

Ich persönlich empfinde es immer wieder, in immerwiederkehrender Regelmäßigkeit schade, sehr sehr schade, dass manche Threads durch so eine gewisse Erbsenzählerei entgleisen.

Warum denn jedes Wort auf die Goldwaage legen , so als ginge es um das eigene Leben?

Warum denn kritisch Nachfragenden unterstellen, sie wollten ihren A...nicht hochkriegen, in der Depri bleiben wollen etc.

<Mehrfach überinterpretiert>

Ich erwarte jetze keine Antworten auf dieses Statement.

Ich wundere mich nur immer wieder, warum ganz gute und konstruktive Threads auf einmal seltsam hochkochen.

An dieser Stelle sage ich allen Danke, die an dieser Studie teilgenommen haben.
Und all denen auch Danke, die ernsthaft darüber nachgedacht haben, daran teilzunehmen.

Schönen Abend
elas
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Anne Blume
Moderator
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Re: Teilnehmer für eine wichtige Studie gesucht (IQWIG)

Beitrag von Anne Blume »

Kleiner Zwischenruf: Lieber Fridolin, ich habe Ihr Posting editiert. Bitte öffnen Sie lieber Ihr Profil und hinterlegen eine E-Mail-Adresse (besser auch ohne Ihren tatsächlichen Namen).

Herzliche Grüße
Anne Blume
elas
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Re: Teilnehmer für eine wichtige Studie gesucht (IQWIG)

Beitrag von elas »

Guten Abend in die Runde,

jetzt erzähl ich doch noch ein wenig von mir persönlich.

In den letzten 13 Jahren musste ich mit 2 schweren Depressionen Bekanntschaft machen,
die ich aber erfolgreich überwinden konnte, was nicht heißt, nicht sehr empfindlich auf dieses Thema zu sein.

Weil ich erkannt habe, dass dies eine Erkrankung mit wenig Akzeptanz ist im persönlichen Umfeld, im Beufsleben etc. habe ich mich entschlossen aktiv für die Ent-Stigmatisierung dieser Erkrankung beizutragen.

Meine Mitgliedschaft in der DDL zeigt dies.

Trotzdem stelle ich auch für mich persönlich immer wieder fest, dass ich doch immer wieder sehr sensibel darauf reagiere, wenn es darum geht, diese meinige Erkrankung öffentlich zu machen.

Z.B. an einer Studie teilzunehmen. Tausend Ängste und Fragen tauchen auf.

Auch in meinem dirkten Umfeld bin ich doch immer wieder sehr vorsichtig mit diesem Thema.
Seit ich mich aktiv engagiere, entdecke ich immer mehr Betroffene und Angehörige von Betroffenen.
Und kann dann in einer gewissen Weise eine Aufklärungs_Arbeit machen.

Aber immer nur so, wie es mir tagesmäßig gelingt.

Und nun möchte ich einfach noch einmal an alle Mitlesenden und Mitschreibenden in diesem Thread appelieren, diese kritischen Fragen und Zögereien und Meckereien als einen Schritt auf der Linie der "Akzeptanz dieser Erkrankung Depression" zu verbuchen.

Erst wenn ich ganz viel mit Anderen diskutiert habe, meine Ängstlichkeiten ausgeräumt habe, dann bin ich als Mensch vielleicht bereit ein Stück weit über der Erkrankung zu stehen.

Schönen Abend allen.
elas
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elas
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Registriert: 12. Mär 2009, 16:50

Re: Teilnehmer für eine wichtige Studie gesucht (IQWIG)

Beitrag von elas »

Nocheinmal,##

auch wenn Ihr mich gleich jetzt alle haut

@Frau Blume und an die anderen Moderatoren.

Ich bin DANKBAR DAFÜR, in einem Forum zu schreiben, in dem Moderatoren ein klein wenig dafür sorgen, dass wir alle hier ein wenig "unbeschadet" bleiben, auch wenns hoch her geht.

elas
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triste
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Re: Teilnehmer für eine wichtige Studie gesucht (IQWIG)

Beitrag von triste »

Hallo Elas,

Du schreibst:
"Ich persönlich empfinde es immer wieder, in immerwiederkehrender Regelmäßigkeit schade, sehr sehr schade, dass manche Threads durch so eine gewisse Erbsenzählerei entgleisen."

Aus Deinen vorangegangenen Äusserungen wird klar, dass Du damit mich und alle meinst, die Brad und Andreas kritisiert haben.

Da wäre jetzt zu definieren, WAS denn Erbsenzählerei war. Ich empfinde es beispielsweise als Erbsenzählerei, wenn man die genannten Punkte (Altersvorgabe der Studie, Termin) mehrmals bemängelt, darauf herumreitet, anstatt einfach für sich zu entscheiden, da mit zu machen, oder eben auch nicht.

Ich habe einen Wesenszug beschrieben und ihn in Zusammenhang mit der Depression gestellt...etwas, das mir nicht nur in diesem thread aufgefallen ist, sondern in vielen Diskussionen zuvor auch.
Ich halte diese Diskussion für konstruktiv, ich finde, dass das Thema Chancen birgt, erwarte aber nicht, dass Du das ebenso siehst.

Deine Ansicht, dass dadurch dieser thread "entgleist " ist, kann ich auch nicht teilen.
Ich finde, die pessimistische Haltung ist ein interessanter Aspekt dieser Erkrankung und andere Meinungen zu haben ist nunmal meistens auch emotional, na und? Was ist denn daran so schlimm, jemandem zu sagen "Du meckerst"?

Ich finds schade (wo wir nun gerade dabei sind), dass hier kontroverse Diskussionen immer gleich etwas Böses sind. Das Forum ist keine Schutzzone und ein Depressiver hat mit der Erkrankung nicht automatisch die Lizenz zum Nörgeln erworben.

Ich glaube, wir kommen da nicht auf einen gemeinsamen Nenner, aber erklären wollt ich´s doch.

Grüße
Virginia
elas
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Registriert: 12. Mär 2009, 16:50

Re: Teilnehmer für eine wichtige Studie gesucht (IQWIG)

Beitrag von elas »

Guten Morgen,

"Ich glaube, wir kommen...nicht auf einen gemeinsamen Nenner..."

dito, virginia,
und das nicht zum erstenmal...

Und warum nun in diesem Thread andiskutiert werden muss, ob das Forum eine Schutzzone sei oder nicht, sorry, das überschreitet meine "begrenzten" intellektuellen Fähigkeiten.

Wie sieht es eigentlich mit Deiner eigenen "Lizenz zum Nörgeln" aus?

Nun, genug der Worte, lasst Taten sehen...

Finale Grüße, was diesen Thread anbelangt.
@all einen schönen und gelingenden Tag.

elas
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triste
Beiträge: 1061
Registriert: 22. Jun 2003, 16:38

Re: Teilnehmer für eine wichtige Studie gesucht (IQWIG)

Beitrag von triste »

Elas,

wie Du sicher verstehen wirst, sehe ich meine Inhalte hier in diesem thread nicht als Nörgeln. Insofern sehe ich auch einen Unterschied zwischen denjenigen, die nörgeln, jammern und fordern - und mir, die das konstatiert und kritisiert.
Ich glaube, ich habs jetzt auch hinlänglich erklärt, Du scheinst es aber nicht zu verstehen.

Das mit der Schutz-Zone Forum bezieht sich auf vergangene Diskussionen, in denen immer wieder proklamiert wurde, dass man sich hier doch nicht die Köpfe einhauen dürfe, das täte man doch in der Welt da draussen schon zur Genüge, die armen Depris hätten doch in der bösen Welt da draussen schon genug zu leiden. Interessanterweise kommt diese These immer wieder von denen, die auch hier zu 100% "bedient" werden wollen. Da sehe ich einen Zusammenhang, den Du sehr wahrscheinlich nicht siehst.

Sag mal, bist Du nicht diejenige, die vor einiger Zeit mal tödlich beleidigt war, weil jemand hier Deinen Nick verwechselte (Elas mit Elsa?)... ich meine mich daran zu erinnern...und falls dem so ist, dann ist mir klar, warum Du so und nicht anders auf dieses Thema reagierst.

Grüße,
Virginia
Liber
Beiträge: 1491
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Re: Teilnehmer für eine wichtige Studie gesucht (IQWIG)

Beitrag von Liber »

Hallo Virginia,

nichts für ungut - aber: "konstatieren und kritisieren" und "nörgeln und meckern" unterscheiden sich meist nur aus der Sicht des Urhebers .


Es geht aus meiner Sicht wirklich bei allem immer um die EIGENE Haltung.

Für mich ist dabei die Art des Rüberbringens dieser Haltung aber auch von großer Bedeutung, denn genau sie IST ja Ausdruck meiner eigenen Haltung.

Wenn ich mich nun gegen Nörgeln ausspreche, sollte ich das nicht nörgelnd tun ("mich nervt .. " oder: "ihr macht immer dies und das ..."), sondern Positives dagegensetzen.
Genau wie ich nicht schreiend jemanden zur Ruhe bringen kann.

Natürlich ist das sehr schwer!! Aber immer wieder Chance, denke ich, mich selbst zu hinterfragen.

Elas Worte habe ich persönlich als sachlich und klar empfunden und nicht als anspruchsvoll oder nörglerisch.


Allen einen schönen Tag

Brittka
Bellasus
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Registriert: 10. Jun 2004, 21:41

Re: Teilnehmer für eine wichtige Studie gesucht (IQWIG)

Beitrag von Bellasus »

Hallo zusammen,

also ich bin vor ein paar Jahren nach wenigen Wochen aus einer Selbsthilfegruppe wieder ausgetreten - weil dort genörgelt und gejammert wurde. Und weil einge der Teilnehmer mich fast gelyncht hätten, als ich ganz vorsichtig anfragte, ob sie Möglichkeiten sehen könnten, etwas zu ändern in ihrem Leben, in ihrem Verhalten, ihrer Einstellung, die Depression annehmen könnten als Hinweisgeber. Das kam gar nicht gut an! Gewünscht waren 2 Stunden jammern und betüdelt werden. OK, aber ohne mich.

Ich war auch mal in dieser passiven Haltung und rutsche auch immer wieder rein. Aber wenn es Zeiten gibt, es denen es mir besser geht, dann sind das immer diejenigen, in denen ich die Situation, wie sie nun einmal gerade ist, und sei sie noch so ätzend, annehme und gucke, was ich TUN kann. Und wenn bei der Überlegung dazu rauskommt, dass ich gerade gar nichts tun kann, dann ist auch das besser, als von vorneherein nur über die böse und gemeine Situation zu lamentieren. Ich hatte mal eine Kollegin, die konnte mir geschlagene 30 min vorjammern, wieviel sie doch zu tun hätte und dass sie immer so viel Überstunden machen müsse - ich habs mir einmal bewußt so lange angehört und sie dann nach eben 30 min unterbrochen und ihr ins Gesicht gesagt, dass wir beide in der letzen halben Stunde gut was hätten schaffen können... Die hat mich mit offenem Mund angestarrt und gemeint: Ja, da hast du Recht. In der nächsten Zeit genügte dann ein Augenzwinkern und "machen, nicht jammern".

Wobei ich auch weiß, dass es verdammt schwer ist, da rauszukommen, wenn man sich ausgeliefert fühlt, keinen Ansatz sieht, wie es anders gehen kann. Mich hats gerade vorgestern auch wieder erwischt, dass mir der Boden weggezogen wurde durch äußere Entwicklungen, die ich mir nicht aussuchen kann. Ich habe mir sofort tel. Hilfe geholt und mir klarmachen lassen, dass ich sehr wohl etwas tun kann - nämlich um ein Gespräch bitte. Das habe ich getan, seitdem bin ich wieder mehr Herrin über meine Lage, obwohl ich immer noch nicht mehr weiß (geht um meine beufl. Zukunft). Zum Akteur werden - das ist für mich der Schlüssel, und mir tut es immer in der Seele weh, wenn ich sehe, wie jemand festhängt in der Passivität.

Na ja, das ist jetzt schon ein bißchen weit ausgeholt in diesem Thread. Aber ich denke, wer einzelne Aspekte der Studie oder den Zeitpunkt der Infos darüber (die Thomas übrigens keinen Deut eher hatte als er sie hier geschrieben hat) nicht gut findet, der kann ja auch sagen: Mensch, diesmal ging es eben nicht, aber grundsätzlich bin ich an ähnlichen Aktionen interessiert - bitte informiert mich doch, wenn wieder was in Planung ist, damit ich es nicht aus Versehen hier im Forum übersehe.

So, muss gleich weg,
LG Annette

P.S. Die Teilanhem an der Studie war für mich auch hilfreich, eigene Erwartungen und Prioritäten im Umgang mit der Krankheit zu erkennen.




www.depressionsliga.de

- Betroffene für Betroffene -
DYS-
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Re: Teilnehmer für eine wichtige Studie gesucht (IQWIG)

Beitrag von DYS- »

Nun doch noch einen kurzen Einwurf von meiner Seite.

Ich verstehe die ganze Aufregung nicht und schon garnicht warum man sich dann auch noch Stunden dafür an die Tasten setzt und sowas diskutiert.

Virginia schreibt und liest hier schon sehr viele Jahre, ich auch. Vieles wiederholt sich einfach immer wieder und man rollt dann schon mal vor dem PC mit den Augen. Mit diesem Hintergrundwissen hat Virginia geantwortet und das wurde dann von einigen die weniger Erfahrungen mit dem Forum hatten anders aufgenommen als es gemeint war.
Ich konnte mich in dem Moment als Virginia ihr erstes Posting verfasste sehr gut in sie hineinversetzen, aber leider nicht so gut formulieren.

Gruß
dys
°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°

Gerade weil wir alle in einem Boot sitzen,

sollten wir heilfroh darüber sein,

dass nicht alle auf unserer Seite stehen.
triste
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Re: Teilnehmer für eine wichtige Studie gesucht (IQWIG)

Beitrag von triste »

Liebe Brittka,

Du beschreibst, wie ich aus Deiner Sicht hätte handeln sollen (nicht 'nörgeln', sondern etwas Positives entgegensetzen).

Machst Du das denn auch, wenn Dich jemand nervt? Falls ja: Glückwunsch zu so einer Geduld und Gelassenheit. Ich habe manchmal schlichtweg den Impuls, jemandem die Meinung zu geigen.

Ich bin ein emotional reagierender Mensch und habe auch keine Scheu davor, Klartext zu reden. Wenn mir jemand auf die Nerven geht, dann sage ich es. Ich finde nicht, dass ich in diesem thread böse war oder gemein oder verletzend. Ich bin allerdings auch nicht zurückhaltend oder sanft im Umgang mit mich nervenden Menschen, das gebe ich gerne zu.

Dass der Auslöser für meine postings etwas war, das nicht nur in diesem thread liegt, sondern mir hier immer wieder begegnet, habe ich ja nun erklärt. Das war missverständlich für die hier Angesprochenen, deshalb habe ich es aufgeklärt.
Ansonsten bin ich keine Freundin von Samthandschuhen. Ich finde, wer hier Mist schreibt (natürlich aus meiner Sicht), muss auch dafür gerade stehen. Und ich freue mich immer über eine gesunde Streitkultur, die ich hier allerdings vermisse, da sich ständig jemand auf den Schlips getreten fühlt. Insofern ist meine Schreiberei in diesem thread irgendwie überflüssig, wie ich ja schon weiter oben schrieb.
Dennoch macht mir die Kontroverse auch immer Spaß, sonst wär ich nicht so lange dabeigeblieben .
Aber ich glaube, nun ist alles gesagt...das, was ich eigentlich sagen wollte (Der Wesenszug "Nörgeln" beim "Homo depressivus"), ist ja leider nicht diskutiert worden, egal.

Beste Grüße an alle,
Nörgler und Nicht-Nörgler,
von Virginia
tomroerich
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Re: Teilnehmer für eine wichtige Studie gesucht (IQWIG)

Beitrag von tomroerich »

Hallo Virginia,

Du beschreibst, wie ich aus Deiner Sicht hätte handeln sollen (nicht 'nörgeln', sondern etwas Positives entgegensetzen).

Machst Du das denn auch, wenn Dich jemand nervt? Falls ja: Glückwunsch zu so einer Geduld und Gelassenheit. Ich habe manchmal schlichtweg den Impuls, jemandem die Meinung zu geigen.

ich vertrete da ja ganz ähnliche Ansichten wie Brittka. Vor allem denke ich, dass zu einer wirklichen seelischen Gesundheit die Fähigkeit gehört, sich nicht von beliebigen Reizen anstecken zu lassen und mit Ärger zu reagieren. Ansonsten wird ma sehr schnell zum Spielball der eigenen Emotionen.

Auch mir wird gerne die Frage gestellt: "Und du, kannst du es denn selbst?"

Ich glaube daran zu erkennen, dass da etwas falsch verstanden wurde. Da wurde anscheinend ein Vorwurf gehört. Und dann scheint die Logik zu greifen, dass man ja niemanden etwas vorwerfen darf, was man selbst tut oder nicht kann.

Aber sieht man es einmal ohne die leidige Schuldfrage (die ja hinter Vorwürfen steckt), kann es auch einfach darum gehen, was einem gut tut und positive Entwicklung fördert oder eben hemmt. Und da ist mein Standpunkt eindeutig - über etwas die Gelassenheit zu verlieren schadet einem.

Kann ich das immer? Eindeutig nein, und vermutlich auch Brittka nicht. Ist das Prinzip aber deshalb falsch?

Wenn ich Gelassenheit anstrebe, mache ich sehr interessante Erfahrungen mit mir selbst. Denn tatsächlich gelingt es relativ mühelos, bestimmten Dingen gegenüber Gelassenheit zu bewahren einfach nur deshalb, weil man das möchte und sich vorgenommen hat, sich nicht ständig diesem inneren Unfreiden auszusetzen. Und man merkt, dass man davon profitiert.

Andere Dinge aber sind da wesentlich hartnäckiger. Da mache ich dann die Erfahrung, dass ich eben doch immer wieder in Frustration und Ärger verfalle. Und dann frage ich mich: "Warum zum Teufel ist dir das so wichtig und warum frustriert dich das so? Warum kannst du das nicht abstellen?" Und dann stelle ich immer fest, dass es pure Verletzbarkeit ist und dass der äußere Reiz dies nur hervorbringt. Der kann garnichts dafür, dass ich so reagiere. So wird für mich aus einem Reiz eine Gelegenheit, etwas über mich zu erfahren und anzustreben, diese Verletzbarkeit zu heilen.

Das Ausagieren durch Ärger jedoch beraubt mich dieser Chance, denn dann habe ich die Ursache einfach in den Reiz hineinverlegt. Dennoch kann ein Reiz u.U. zu stark sein und es gelingt nicht. Gut, dann eben beim nächsten Mal. Das Prinzip wird dadurch nicht falsch.

LG

Thomas
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Clown
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Re: Teilnehmer für eine wichtige Studie gesucht (IQWIG)

Beitrag von Clown »

Thomas:
"Realize deeply that the present moment is all you ever have. Make the Now the primary focus of your life."
Eckhart Tolle
Liber
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Re: Teilnehmer für eine wichtige Studie gesucht (IQWIG)

Beitrag von Liber »

Liebe Virginia,

nein, natürlich kann ich das auch nicht immer! Schön wär's !

Ich habe auch nicht das Geringste gegen eine "gesunde Streitkultur" - auf keinen Fall will ich "Harmonie um jeden Preis", wobei der Preis ja meist in Verbiegen und Verdrängen mit den bekannten Depri-Folgen besteht.

Aber es fragt sich halt auch: was ist "gesund" und wie kann sich das auch auf gesunde Weise ausdrücken.


Lieber Thomas,

>Das Ausagieren durch Ärger jedoch beraubt mich dieser Chance, denn dann habe ich die Ursache einfach in den Reiz hineinverlegt. Dennoch kann ein Reiz u.U. zu stark sein und es gelingt nicht. Gut, dann eben beim nächsten Mal. Das Prinzip wird dadurch nicht falsch.

Ja, genau das meinte ich, dass jeder Ärger eine Chance ist, bei mir selbst zu schauen, was in MIR verletzt worden ist bzw. geheilt werden will.

Im Falle des Nörgelns: Wenn mich das Verhalten anderer ärgert, soll das nicht heißen, dass ich jegliche Reaktion unterdrücken muss (das wäre das schädliche Muster), sondern nur, dass ich versuche bzw. übe, anders mit dem Reiz umzugehen als bisher.

Gelassenheit kann man sich aus meiner Erfahrung nicht "verordnen" - ich kann es jedenfalls nicht. Ich glaube, sie kann nur allmählich durch diese andere Haltung und Umgehensweise wachsen. Eingeschlossen Rückschläge und immer wieder Üben usw. .. .. ..

Schöne Grüße

Brittka
elas
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Registriert: 12. Mär 2009, 16:50

Re: Teilnehmer für eine wichtige Studie gesucht (IQWIG)

Beitrag von elas »

Hallo, in die Runde,

...wir sind alle nicht fertig.... in unserer Persönlichkeit, mit unseren Gaben und Fehlern...

Die letzten Beiträge haben mich sehr zum Nachdenken angeregt.
Wie mit Verletztlichkeit und Empfindsamkeit umgehen.
Wie Kritik üben und einstecken. Wie also damit umgehen.
Wie gelassen werden und bleiben.

Und vorallem -wie überall im Leben- die goldene Mitte zu finden.

Danke für die letzten Beiträge.

elas
________________________________

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Andreas01

Re: Teilnehmer für eine wichtige Studie gesucht (IQWIG)

Beitrag von Andreas01 »

Hallo,

Zitat:
>>>1. Was die "Frauenlastigkeit" angeht, habe ich eine Theorie: Frauen fällt es leichter, offensiver mit ihrer Krankheit umzugehen.<<<

Meine Theorie, könnte es sein das Frauen von dieser Krankheit öfter bzw. „offensichtlich“ mehr betroffen sind als Männer ? z.B. gibt es beim Thema Psyche kaum Männer mit Borderline oder Bulimie.
Vielleicht sollte man eine Studie darüber machen welches Geschlecht ist, von welcher Krankheit auch immer, mehr betroffen ist als das jeweilig andere, allerdings nicht mit nur einer „Handvoll“ selektiv eingegrenzter Patienten.

Zitat:
>>>Besser also als die "Frauenlastigkeit" zu beklagen, wäre es, Männern MUT zu machen, sich offensiver mit ihrer Krankheit auseinanderzusetzen als sie es bisher tun.<<<

Hat „FönX“ passend kommentiert !

Zitat:
>>>also ich bin vor ein paar Jahren nach wenigen Wochen aus einer Selbsthilfegruppe wieder ausgetreten - weil dort genörgelt und gejammert wurde. Und weil einge der Teilnehmer mich fast gelyncht hätten, als ich ganz vorsichtig anfragte, ob sie Möglichkeiten sehen könnten, etwas zu ändern in ihrem Leben, in ihrem Verhalten, ihrer Einstellung, die Depression annehmen könnten als Hinweisgeber. Das kam gar nicht gut an! Gewünscht waren 2 Stunden jammern und betüdelt werden.<<<

Ja, so was habe ich auch erlebt ! wer sich in der Gruppe mit dem Problem Psychischer Erkrankung näher und eingehender mit Medis, Nebenwirkungen, Docs, Theras usw. befassen wollte wurde langsam und zuverlässig rausgeekelt, gewünscht bzw. gestattet war nur kollektives „Jammerkuscheln“ (übrigens die Gruppe war warum auch immer recht „Frauenlastig“)

Nun die Studie um die es hier geht, oder besser gesagt „Befragung“ die ungünstigerweise nicht die geringste Parität in der Auswahl des Personenkreises aufzuweisen hat, kann man wohl hoffentlich nicht behaupten dass bei 13 !! Probanden sich dabei etwas heraus kristallisiert was auf die breite Masse anwendbar ist bzw. zutrifft. Wofür taugt so was ? als Alibifunktion vielleicht ?
Das ganze erinnert ein bisschen an die Studien (Ergebnisse) die von vorneherein von sog. „Ghost Writern“ geschrieben wurden.

Gruß
Andreas der Meckerer
Regenwolke
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Re: Teilnehmer für eine wichtige Studie gesucht (IQWIG)

Beitrag von Regenwolke »

Nur zur Info:
Die Patientenbefragung, an der einige von uns teilgenommen haben, war nur eine Voruntersuchung für eine noch durchzuführende Studie, bei der ermittelt werden soll, welche Rolle bestimmte Aspekte der Behandlung mit Antidepressiva für Betroffene spielen.

Die Befragung diente dazu, zu klären, ob das Erhebungsverfahren, das in der späteren Studie eingesetzt werden soll, für den Zweck auch brauchbar ist, also zum Beispiel, ob damit aussagekräftige Ergebnisse ermittelt werden können.

Natürlich haben unsere Antworten einen Trend gezeigt, der für die Forscher interessant war, aber ich habe es so verstanden, dass inhaltlich unsere Antworten nicht in die Studie einfließen.

Die Auswahl der Teilnehmer der eigentlichen Studie wird sicherlich sehr viel genauer vorgenommen werden, dabei wird dann auch auf Aspekte wie eine gleichmäßige Verteilung der Geschlechter und der Altersgruppen geachtet.
maggy
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Re: Teilnehmer für eine wichtige Studie gesucht (IQWIG)

Beitrag von maggy »

Hallo lieber Thomas,

Du schreibst:

>Wenn ich Gelassenheit anstrebe, mache ich sehr interessante Erfahrungen mit mir selbst.<

Und das praktiziere ich seit Jahren wortwörtlich so:
Wenn mir was passiert, das mich emotional sehr bewegt, hole ich tief Luft und sage mir
erstmal:

"Interessant"

und dann hole ich nochmal tief Luft.

Ja und dann mache ich sie, die interessanten Erfahrungen mit mir selbst.
Dieses Abstand nehmen von einer sofortigen Reaktion meinerseits hilft mir,
nicht wie sonst gleich in den mir bekannten Film abzudriften, sondern das, was mich
aufgewühlt hat und meine Reaktion darauf in einen ganz anderen Kontex zu stellen.
Das hört sich jetzt sehr theoretisch an, ist aber einfach sehr erholsam für mich
und ich kann wirklich über meine seltsamen (mir von früher bekannten) Reaktion
oft lachen und das nimmt den Situationen oft das Schwere oder die Schärfe, die sie früher hatten.

Alles Liebe
und ein Wunder-volles Frühlingswochenende
schickt Dir

Maggy
-------------------------------------------

Depression ist die Fähigkeit mit tiefster Gefühlsbereitschaft auf Konflikte zu reagieren
Clown
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Registriert: 8. Nov 2004, 18:22
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Re: Teilnehmer für eine wichtige Studie gesucht (IQWIG)

Beitrag von Clown »

Hallo Maggy,

>Wenn mir was passiert, das mich emotional sehr bewegt, hole ich tief Luft und sage mir erst mal:"Interessant" und dann hole ich nochmal tief Luft. Ja und dann mache ich sie, die interessanten Erfahrungen mit mir selbst. Dieses Abstand nehmen von einer sofortigen Reaktion ...
Machst du das auch, wenn die emotionalen Bewegungen aus Freude, Lust, Vergnügen bestehen?

(Ist ernst gemeint, meine Frage. )



Clown
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Eckhart Tolle
triste
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Registriert: 22. Jun 2003, 16:38

Re: Teilnehmer für eine wichtige Studie gesucht (IQWIG)

Beitrag von triste »

Hallo Brittka und Thomas,

ich praktiziere das, was ihr beschreibt, selbst und ich habe im Verlauf meiner Erkrankung und der (langsamen) Erholung davon gelernt, dass Gelassenbleiben und Loslassenkönnen sich extrem positiv auf meinen Gesamtzustand auswirken.Ich glaube sogar, dass das ein extrem wichtiger Baustein beim Gesundwerden ist, gerade bei Depressiven.
In diesem thread war es beispielsweise so, dass ich beim ersten Mal lesen schon dachte: hm - schreib ich jetzt was zu der Meckerei?
Ich ließ es - genau aus den oben genannten Gründen.
Ein paar Tage später, da war dann weiteres Gemecker hinzugekommen, dachte ich, es sei richtig, etwas dazu zu sagen.
Ich weiß nun nicht, ob Eure Darstellungen von "impulsivem Handeln" allgemein gemeint oder auf mich bezogen sind.
Ich möchte nur mal klarstellen, dass ich nichts weiter getan habe, als etwas, dass ich als nervig empfand, zu sagen. Impulsiv oder unkontrolliert wäre für mich, polemisch zu werden, ich finde aber nicht, dass ich es wurde.
Auch sonst bei Diskussionen (wenn das Thema mir wichtig ist), diskutiere ich gerne leidenschaftlich, aber in den seltesten Fällen unkontrolliert.
Und darin liegt für mich der Unterschied. Ich gebe Euch in der Sache recht, nämlich dass "gelassen bleiben" natürlich ein Zustand ist (gerade für Menschen mit emotionalen Störungen), der angestrebt werden sollte und auch heilsam ist.

Trotzdem finde ich es geradzu übermenschlich, das ständig zu praktizieren und sogar schädlich, seine eigenen Gefühle wie Wut, Enttäuschung etc. öfter zu unterdrücken. Nochmal: ich schreie niemanden an, sondern drücke meine Meinung aus! Dazu kommt, dass ich es manchmal auch wichtig finde, Kritik zu äussern anstatt zu schweigen.
Im Falle dieses threads war meine Äusserung überflüssig - ich hätte es besser wissen müssen, dass ich diejenigen, die ich meinte, nicht erreiche.
Mir schien es dennoch irgendwie wichtig, es zu formulieren, da ich, wie gesagt, diesem Nörglertum hier im Forum oft begegnet bin.
Und ich halte einen tief sitzenden Pessimismus einfach für schädlich und halte ausserdem meine Äusserungen für etwas grundlegend anderes als die von mir kritisierten.
Ihr seht offenbar keine Unterschiede in der hier geäusserten Kritik (meiner und die der anderen), was ich seltsam finde, aber gut - individuelles Empfinden...

Für mich gehört es zu einem gesunden Leben dazu, sich zu äussern und eine Haltung zu zeigen, letztlich ist es auch Interesse - selbst an denen, die mich nerven: ich gehe ja mit ihnen in eine Auseinandersetzung, Konfrontation: in einen Dialog.
Zu schweigen und lieber nichts zu sagen, als womöglich etwas, das den anderen verletzten könnte, mag Euer Weg sein. Ich finde, darin liegt aber auch eine Distanziertheit und Isoliertheit.
Warum nicht in den Clinch gehen? Für mich ist Auseinandersetzung eine Form von Kommunikation, die einfach lebendig ist. Mich selbst schon vorab zu zensieren hieße für mich, meinen Gefühlen einen Maulkorb anzulegen.
Wir reden hier - wohlgemerkt - nicht darüber, dass man jemanden anschreit, sich gehen lässt, aus einem Impuls heraus, sondern lediglich darüber, jemanden zu kritisieren!

Thomas schreibt:
"Vor allem denke ich, dass zu einer wirklichen seelischen Gesundheit die Fähigkeit gehört, sich nicht von beliebigen Reizen anstecken zu lassen und mit Ärger zu reagieren. Ansonsten wird ma sehr schnell zum Spielball der eigenen Emotionen.
(...)
Und da ist mein Standpunkt eindeutig - über etwas die Gelassenheit zu verlieren schadet einem"
Um auf mich zurückzukommen: Ich lasse mich nicht von "beliebigen Reizen" anstecken, sondern es ging mir hier um ein ganz bestimmtes Thema.
Und "über etwas die Gelassenheit verlieren" schadet der Gesundheit?
Wenn das so wäre, lieber Thomas, dann wäre die Welt um einiges ärmer. Ärmer an Liebe, Leidenschaft, Hass, Wut, dem daraus resultierenden Willen, etwas zu verändern, der Kunst (denn die entseht nicht selten aus emotionalen Abgründen und eben daraus, die Gelassenheit verloren zu haben).
Ich finde es seltsam künstlich, was ihr da anstrebt. Ein Mensch besteht nunmal aus Gefühlen - die müssen zwar kontrolliert werden, soweit folge ich Euch, aber sie ab und an auch mal zu zeigen, das halte ich für
gesund. Ständig diplomatisch sein, verständnisvoll und einlenkend? Wie langweilig!

Im übrigen zeigt Andreas letztes posting ganz gut, was ich in meinem ersten posting meinte... ob man sein Beharren auf der Alters- und Geschlechterfrage der Studie nun als Nörgeln empfindet oder nicht muss jeder selbst entscheiden. Ich empfinde das, was ich im ersten posting sagte, noch immer, und habe kein Problem damit, wenn jemand anderer Meinung ist.

Nun eine gute Nacht allen,
Virginia
Zorra
Beiträge: 300
Registriert: 20. Nov 2005, 13:37

Re: Teilnehmer für eine wichtige Studie gesucht (IQWIG)

Beitrag von Zorra »

Hallo Virginia,

diesen Thread verfolge ich ja schon ein bisserl und jetzt wollte ich doch was zu dir schreiben.

Vielleicht seid ihr gar nicht so weit voneinander entfernt, Brittka, Thomas und du, was die Gelassenheit anbelangt.

Für mich geht es darum, und das meinten glaube ich Brittka und Thomas auch, zu schauen, warum und was verletzt MICH da gerade ...

Wenn mich dann aber nichts verletzt in dem Sinne - und jetzt bin ich bei dir - dann setze ich mich auch gern mit Lust in/an der Sache auseinander. Und warum auch nicht?

Schade, dass (und das beobachte ich auch in dem Forum) sich viele gleich als Mensch angegriffen und abgelehnt fühlen. Ich sag mal völlig ungeschützt und damit auch angreifbar: es geht mir manchmal unheimlich auf den Nerv, dieses: die böse Welt da draußen, wir armen Depris, so sensibel - nun tun wir uns auch noch selber weh ... Wir sollten uns doch alle verstehen, sitzen in einem Boot.

Ich lege für mich Wert darauf, dass ich trotz gleicher Krankheit ein eigenständiger Mensch mit eigener Denke bin, mit eigenen Erfahrungen ... und ich sitze glaub ich nicht mit jedem/jeder in einem Boot - und finde das auch nicht schlimm. Weil, ich finde den anderen deswegen noch lange nicht doof, oder so - sondern stelle einfach nur Unterschiedlichkeit fest - nicht mehr und nicht weniger. Ich selber finde Unterschiedlichkeit eher spannend und ich bin weniger im immerwährenden Gleichklang gewachsen, sondern in der Auseinandersetzung. Auseinandersetzung auch mit Dingen, die mir auch mal nicht so gefallen.

Ich merke bei mir selber, dass solche Aufforderungen, doch mal seine Mitte zu suchen, gelassen zu sein - mich (falsch verstanden) erheblich in meiner Lebendigkeit beschneiden können.

Ich will LEBEN in jeder Richtung ... ich will Emotionen ausleben dürfen - das betrifft Trauer und das betrifft große Freude und das betrifft das weite Feld dazwischen. Und ich muss natürlich aufpassen, dass ich dabei nicht ausbrenne.

Wenn ich mich dann selbst zensieren muss - werde ich wieder depressiv - es bleibt etwas in mir drin. Der andere ist geschützt - und ich?

Von daher - ich lese gern von dir in deiner Lebendigkeit.

Liebe Grüße von der Maskentänzerin


Wir sind nicht die Masken, die wir tragen ... doch wenn wir sie zu lange aufhaben, werden wir dann nicht wie sie?

© Aya Yven

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