Alltag bewältigen - wie schafft Ihr das??

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TaKi
Beiträge: 44
Registriert: 28. Okt 2009, 13:44

Alltag bewältigen - wie schafft Ihr das??

Beitrag von TaKi »

Hallo Zusammen!

Warum ist es eigentlich nur so schwer, den Alltag zu bewätligen?? Wie schafft Ihr das??

Eigentlich kann ich mich ja nicht beklagen: tolle Familie, keine wirtschaflichen Sorgen, ich arbeite nur Teilzeit und bekomme den Haushalt so einigermaßen hin (nicht sehr perfekt, aber den Anspruch habe ich auch gar nicht). Auch das "Organisatorische" mit den Kindern ist zu schaffen.

Trotzdem fällt es mir oft so schwer, und es macht mir immer wieder Angst, ich könnte es nicht schaffen. Ich weiß eigentlich gar nicht, wovor ich Angst habe, denn bisher hat ja auch immer alles geklappt. Aber oft habe ich so ein undefinierbares Angstgefühl. Gerade morgens fällt es mir schwer, in den neuen Tag zu starten.

Manchmal frage ich mich, wie andere Menschen das machen. Es gibt doch so viele Menschen, die mit "tatsächlichen" Problemen (Arbeitslosigkeit, finanzielle Schwierigkeiten, schwierige familiäre Situation) zu kämpfen haben, und die bekommen es doch auch hin. Warum ist es dann für mich so ein Problem?

Es kommt mir so merkwürdig vor, dass das "normale Leben" für mich so ein Problem darstellt. Es kann doch nicht normal sein, dass man sich sein Leben lang nur so durch's Leben kämpft.

Wie schafft Ihr das??????

Danke!
adorno78
Beiträge: 38
Registriert: 22. Mär 2010, 12:07

Re: Alltag bewältigen - wie schafft Ihr das??

Beitrag von adorno78 »

Hallo Taki,

deine Sorgen kenne ich nur zu gut. Es wird bestimmt viele Leute hier geben die dir gute Tipps geben können.

Ich kann das leider nicht, ich hab den Alltag vor einigen Wochen völlig aufgegeben.Meine Anstrengung ist nurnoch darauf abgezielt einen vernünftigen Schlafrhytmus hinzubekommen.

Gerade der ständige Kampf von dem du sprichst ist das Schlimme.
Ich glaube der Alltag sollte kein ständiger Kampf sein,das zermürbt einen und man zieht schlimmstenfalls noch andere Menschen mit runter.
Mich hat dieser ewige Kampf in den Abgrund gezogen und meine letzte Hoffung ist eine Therapie auf die ich warte.

Hast du schonmal eine Therapie gemacht?

Gruß

Arno
wennfrid
Beiträge: 799
Registriert: 15. Feb 2010, 08:01

Re: Alltag bewältigen - wie schafft Ihr das??

Beitrag von wennfrid »

Hi Taki
Erstmal willkommen !
Ich trenne Wichtiges von Unwichtigen und habe dadurch viel Zeit für mich persönlich. Ob andere dies gleich oder anders sehen, ist mir ziemlich egal. Früher war ich von so vielen Dingen abhängig. Gott sei Dank gelang es mir, dieses "Fehlverhalten in meiner Gedankenwelt," abzustellen. Diese Denkstruktur scheint ein Lernprozess zu sein.
Meine Denkweise mit einem gesunden Egoismus.
Viel Kraft und Energie

Fridolin
blingbling
Beiträge: 13
Registriert: 6. Apr 2010, 13:53

Re: Alltag bewältigen - wie schafft Ihr das??

Beitrag von blingbling »

Hallo Taki,

erstmal Willkommen bei uns...

bei mir ist es ähnlich wie bei dir.Ich "schaffe" den Tag einigermaßen.Leider setze ich mich immer wieder unter Druck ich merke es aber erst wenn mein Mann mir das sagt denn er besteht nicht darauf das das ganze Haus blitzeblank geputzt ist,aber leider ich Ich bin momentan Hausfrau weil ich es nicht schaffe arbeiten zu gehen,mein Mann stört es nicht da es bei uns finanziell trotzdem nicht schlecht aussieht.Früher habe ich es geschafft arbeiten zu gehen,Haushalt zu machen und noch die kids anschließend zu betreuen.Heute schaffe ich es gerade mal den Haushalt einigermaßen auf die Reihe zu bekommen und die kids,die ja nun schön älter sind,helfen mir im Haushalt und gehen dann ihre eigenen wege.Nun habe ich eigendlich zwischendrin "Freizeit" weis aber damit nichts anzufangen.Mein Mann hat mir ein Stundenplan gemacht und darauf hab ich erst gesehen wieviel Freizeit ich doch zwischendrin habe.Manchmal muß er mir in den Po treten denn ich sehe immer nur die Arbeit vor mir und das ich nichts schaffe....es ist schwer weil ich mir vieles selber schwer mache...

lieben gruß
snake
Laufe nicht der Vergangenheit nach und

verliere dich nicht in der Zukunft.

Die Vergangenheit ist nicht mehr.

Die Zukunft ist noch nicht gekommen.

Das Leben ist hier und jetzt.
IsAwiw2010
Beiträge: 65
Registriert: 27. Feb 2010, 20:21

Re: Alltag bewältigen - wie schafft Ihr das??

Beitrag von IsAwiw2010 »

Hallo Taki,

auch ich schaffe momentan nur das Nötigste...Meine Kraft reicht einfach nicht für mehr, ich frage mich auch oft, wie andere das alles schaffen... Ich habe schon überlegt, wenn es nicht besser wird, für eine Haushaltshilfe zu fragen (ich glaube, das kann man bei der Krankenkasse?).

Ganz liebe Grüße und viel Kraft

Braune Augen
Salvatore
Beiträge: 3868
Registriert: 10. Feb 2010, 18:35
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Re: Alltag bewältigen - wie schafft Ihr das??

Beitrag von Salvatore »

Hallo Taki!
Bei mir zu Hause sieht es aus wie bei den Flodders. Bin zu erschöpft und zu fertig um noch groß Haushalt zu machen.

Ich schiebe das vor mir her und ärgere mich auch über mich selbst, aber ich arbeite ja dran und irgendwann habe ich wohl auch wieder die Kraft.

Fühl dich also hier in allerbester Gesellschaft!

Lg, Salvatore
Blog: http://www.oddyssee.de
Instagram: Oddysee@meine_oddyssee
TaKi
Beiträge: 44
Registriert: 28. Okt 2009, 13:44

Re: Alltag bewältigen - wie schafft Ihr das??

Beitrag von TaKi »

Hallo,

danke für Eure lieben Antworten.

Es geht mir gar nicht so sehr darum, ob ich den Haushalt oder solche Dinge schaffe(mich klar auszudrücken war noch nie meine Stärke.........)

Ich merke einfach, wie "das normale Leben" mir oft so schwer fällt. Ich habe das Gefühl, es ist eine einzige Anstrengung, das Leben zu bewältigen. Und dabei ist es doch gar nicht so schwer.

Ich habe einfach Angst davor, dass es noch schlimmer werden könnte und ich dann gar nicht mehr klarkomme.

Aber es tut wirklich gut, hier zu lesen, wie es Euch geht, und dass ich doch nicht so alleine mit meinen Problemen bin.

Viele Grüße
Anna**
Beiträge: 124
Registriert: 10. Nov 2009, 10:26

Re: Alltag bewältigen - wie schafft Ihr das??

Beitrag von Anna** »

Hallo Taki,
>>Ich weiß eigentlich gar nicht, wovor ich Angst habe, denn bisher hat ja auch immer alles geklappt. Aber oft habe ich so ein undefinierbares Angstgefühl.<<

Ich hatte lange Zeit immer grundlos Angst, so dachte ich. Inzwischen fällt mir immer häufiger auf, dass dieser Angst – Gedanken vorausgehen.

Viell. kannst du mal, wenn du merkst, dass du Angst bekommst, versuchen herauszufinden, was du gerade eben gedacht hast. Ich weiß, dass ist gar nicht so einfach und es braucht Zeit um diese Gedanken irgendwie greifen zu können.

Wenn dir das gelungen ist, dann überlege, ob der dich ängstigende Gedanke und das darauf folgende Katastrophendenken, nicht völlig überspitzt ist. Versuche diesen Gedanken also zu hinterfragen und durch einen positiveren zu ersetzen.

Wenn du das alles schon kennst, brauchst du hier nicht weiter zu lesen.

Z.B. dein Gedanke – Ich werde dort bestimmt umkippen - Positiver Gedanke wäre: Ich kippe nicht um. Aber, dass glaubst du dir einfach nicht, auch wenn du dir den Gedanken 100 mal vorsagst.

Besser wäre: Viell. wird mir schlecht u. viell. habe ich auch das Gefühl gleich umzukippen, aber das denke ich immer und es ist noch NIE passiert!! Das kannst du dir eher glauben und der Gedanke ist nicht ganz so schrecklich, wie der Ausgangsgedanke.

Natürlich gibt es weitaus bessere Ersatzgedanken, aber in diesem Fall, finde ich den am hilfreichsten.

Und sobald der ängstigende Gedanke wieder Oberhand bekommen will, machst du ihn „nieder“ mit deinem positive(re)n Ersatzgedanken. Ist anstrengend, aber notwendig. Und selbst wenn dir deine Gedanken mal entgleiten in Form von: alles Quatsch, wer hat sich den Mist wieder ausgedacht, dass kann ich mir 1 Mill. Mal vorsagen und ich glaub es immer noch nicht, ist mir zu anstrengend, klappt eh nicht…….

Dann läufts zwar nicht ganz wie gewünscht, aber du wirst hinterher feststellen, dass auch das dich von deiner Angst abgelenkt hat. Bist du „fertig mit schimpfen“, dann trotzdem weiter den Ersatzgedanken denken.

Ich kann es leider nicht so gut erklären und hoffe, du empfindest es auch nicht als klugsch… Ich dachte nur, viell. ist es hilfreich.

>>>Es kommt mir so merkwürdig vor, dass das "normale Leben" für mich so ein Problem darstellt. Es kann doch nicht normal sein, dass man sich sein Leben lang nur so durch's Leben kämpft.<<<

Normal nicht , sonst würde ich dir an dieser Stelle nicht schreiben und schon gar nicht darüber, aber , wenn auch nicht unbedingt hilfreich, so doch beruhigend zu wissen, dass wir damit nicht alleine sind.

Ich war in der Thera-Std. mal gedankl. abwesend und die Thera fragte mich, ob ich mal mitteilen möchte, wo ich gerade sei. Ähnl. wie du, sagte ich, dass ich gerade dachte, dass es doch nicht so schwer sein kann einfach nur zu leben. Alle können es und haben sogar noch Spaß dran, nur ich sei anscheinend zu blöd dazu.

Sie meinte, wenn dem wirklich so wäre, gebe es ihren Berufszweig nicht. Hat sie wohl recht.

So, das ist leider sehr lang geworden. Hoffe du fühlst dich nicht zugetextet und kannst was davon gebrauchen.

Gr. Dorianna
TaKi
Beiträge: 44
Registriert: 28. Okt 2009, 13:44

Re: Alltag bewältigen - wie schafft Ihr das??

Beitrag von TaKi »

Hallo Dorianna,

danke für Deine Antwort, es hat mir sehr gut getan, das zu lesen!

Eine ähnliche Strategie hat mir meine Therapeutin auch empfohlen: Bei "Katastrophengedanken" und Ängsten die Gedanken einfach weiterführen. Also z.B. der Gedanke "ich werde bestimmt krank": Na, und, dann lege ich mich eben ein paar Tage ins Bett, es wird nichts schlimmes passieren, etc

Ist in der Praxis dann leider doch nicht immer so leicht wie in der Theorie.

Du hast mich nochmal daran erinnert, dass es möglich ist, mit Hilfe der Therapie Fortschritte zu machen (wenn auch nur langsam und nicht immer sofort erfolgreich).......

Aber im Moment habe ich einfach die Sehnsucht danach, unbeschwert und ohne diese endlosen Sorgen, Ängste und Probleme durchs Leben zu gehen.

Es hilft, zu wissen, dass man nicht alleine damit ist!!

Viele Grüße und alles Gute
cocorosie
Beiträge: 84
Registriert: 8. Apr 2008, 13:22

Re: Alltag bewältigen - wie schafft Ihr das??

Beitrag von cocorosie »

Hallo TaKi,

diese Sorgen und Ängste sind im Moment Deine Realität, sie lassen sich im Vergleich nicht kleinreden und sie lassen sich nicht ignorieren. Sie sind da und wollen angesehen werden.

Das Erkennen, Akzeptieren und Annehmen ist ein bestimmt langer Weg, aber es warten überall Belohnungen. Und die Therapie wird Dich unterstützen, auf dem Weg zu bleiben.

Die Sehnsucht, dass es anders, leichter, besser sein soll, bleibt vermutlich solange, wie man vergleicht oder an das Früher denkt. Aber zurück geht es nicht mehr, nur nach vorne -- und das ist gut so, um mal den Herrn Wowereit zu zitieren.

Und TaKi, wir FÜHLEN doch, dass wir am Leben sind. Ich schaue mir jetzt manchmal "die Anderen, vermeintlich Glücklichen" an und bin mir oftmals nicht mehr so sicher, wieviel "Leben" da noch 'drin steckt.

Viele liebe Grüße, Claudia
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