Ich werde verrückt!

[Nabi]

Tag zusammen,

ich sitze im Büro und frage mich warum. Ich habe keine Medis mehr genommen weil es mir besser ging. Ich war zweimal joggen, fühlte mich gut und segel grad ins Nirvana, gefühlsmäßig. Bin ich draussen bekomme kaum einen Fuß vor den anderen, ich bin ko wie lange nicht und habe Albträume. Ich schaffe es wieder nicht vernünftig zu arbeiten, spiele stattdessen im Internet rum. irgendwann flieg ich hier noch raus. Ich weiß nicht warum, aber ich bin fertig. Am 06.04. ist der Termin beim Dok, ich bin gespannt darauf aber ob es da Hilfe gibt? Es kommt ja doch immer wieder, jeder Funke Spaß wird doppelt und dreifach wieder als Trauer zurückgeschossen. Nachmittags sitze ich regungslos mit dem Laptop auf der Couch und der Fernseher läuft...was ist nur los? So kann es nicht weitergehen, und selbst wenn ich jetzt wieder krank geschrieben würde, es würde ja nichts ändern.

Jede Nachricht, das wieder etwas schlimmes passiert ist, so wie die alte Frau die von den Jugendlichen so schlimm mißhandelt wurde, reisst mich runter. Ich male mir aus was ich alles mit denen machen würde wenn ich sie in die Finger bekäme. Ich fahre Auto als wäre mir mein Leben und das der anderen Autofahrer egal, ich spiele mit dem Gedanken wieder Motorrad zu fahren, was bei meinem Fahrstil nicht gut enden würde. Ich höre Depri Musik und will offenbar leiden. Auf der Arbeit habe ich üble Launen und ich ertrage mich kaum selbst.

Ich kann nicht mehr. Ich kann auch nicht heulen, nix. Jede Sache die zu tun ist ist mir zu viel aber ich mache es. Ich erledige alles iregdnwie aber wenn ich dann zu Hause bin bin ich ausgelaugt obwohl es nicht viel zu tun gab.

Ich werde mein Pferd verkaufen, habe Hoffnung das eine Belastung weniger auch besser für mich ist. Aber ob es dann nicht wieder was anderes gibt was ich mir auflade um zu spüren, dass ich noch lebe?

Ich habe inzwischen den Eindruck, ich werde komplett verrückt und kann nichts dagegen tun.

[FönX]

Hallo Nabi,

> kann nichts dagegen tun.
Den entscheidenden Hinweis hast du selbst gegeben:
> Ich habe keine Medis mehr genommen weil es mir besser ging.
Vielleicht nimmst du sie wieder. Das könnte nützlich sein.

Alles Gute!

[hollywood]

Hallo Nabi,
das was du schreibst, kommt mir so bekannt vor, ich weiß genau was du fühlst, da ich im Moment genauso fühle. Ich sitze im Büro und mache nichts, außer im Internet surfen. Ich kann mich nicht konzentrieren und denke an alles und nichts, bin einfach nur leer innerlich. Irgendwie alles erledigen, ohne Spaß, genauso ist es.
Ich habe auch ein Pferd und das ist das einzige, was mich aufrecht erhält. Wenn ich nachmittags am Stall bin, geht es mir gut, dann kann ich vergessen. Ich könnte mir nicht vorstellen ihn zu verkaufen. Die Tiere geben einem wirklich viel und merken, wenn es einem nicht gut geht. Man kann sich trösten bei ihnen und kann ihnen alles erzählen. Klingt blöd, aber ist wirklich so. Wenn es allerdings für dich eine finanzielle Belastung ist, wäre es etwas anderes. Auch wenn du jetzt vielleicht keinen Spaß mehr daran hast, zum Pferd musst du, ob es dir gut geht oder nicht, dass ist eigentlich sehr gut. Man wird gezwungen, etwas zu tun.
Überlege es dir doch noch mal und gib nicht auf.....
LG, Krischa

[FönX]

war nicht gut. Daher gelöscht.....

[cocorosie]

@ FönX
Nabi hatte geschrieben, auch ein Pferd zu besitzen. Krischa hat darauf Bezug genommen.

[SisterGoldenHair]

... ich weiß nicht, ob das jetzt so ne gute Idee ist, das Pferd zu verkaufen...
(man soll ja so schwer wiegende Entscheidungen nicht treffen, wenn man mitten in einer Depression ist)

Ich habe auch schon viele Jahre Pferde, und weiß, daß da oftmals zusätzliche Belastungen, auch finanzielle bestehen.

Aber oft waren sie für mich noch der einzige Grund morgens aufzustehen, und ich bin überzeugt, sie haben mir auf eine gewisse Art mein Leben gerettet. Um keinen Preis der Welt hätte ich mich von ihnen getrennt.

Ansonsten würde ich jedenfalls die Medis wieder nehmen, mit dem Arzt sprechen - wenn es ganz schlimm ist, versuchen vorher hinzugehen, und evt. in eine Klinik.

LG
Ulli

[FönX]

obsoleter Beitrag gelöscht...

[Nabi]

Also das Pferd ist so ein Thema für sich. Ich habe es noch nicht lange, ca. 1 Jahr, und ich finde keinen Bezug zu diesem Tier. Es ist nicht mein Herzenstier. Meine Ruhe und mein Seelenheil finde ich in meinem Hund un meiner Katze. Diese Beiden würde ich niemals weggeben etc. Das Pferd ist aus dem Grund eine Belastung und ich hänge nicht daran. Ich bin gerne im Stall wenn ich alleine da sein kann. Ich arbeite auch gerne im Stall, aber das Tierchen steht derzeit fast nur rum. Nun diese Entscheidung fiel auch schon vor einiger zeit und es gibt eine sehr nette Interesentin die schon zum reiten da war. Das ist nicht das Problem, das Problem ist diese innere Leere, der Frust, das ganze Essen was ich reinstopfe obwohl ich dringend darauf achten sollte. Das Problem ist auch das ich absolut Angst vor dem haben, was da noch kommen mag. Ich kann jetzt schon kaum arbeiten im Büro, ich zicke rum, fühle mich deswegen nicht grad besser und ich habe Angst. Angst vor Krankheiten, Angst vor Überfällen, Angst vor Unfällen, Angst vor mir selbst, Angst, dass Oma was passiert, Angst vor dem Altwerden, ich mag einfach nicht mehr. Ich habe Angst vor dem Tod, mache mir Gedanken darüber warum man lebt und wofür man ein Leben führt welches man nicht führen will um dann irgendwann zu sterben. Wofür das alles, wofür an diesem Sytem teilnehmen wenn man hinter einen Tritt in den Allerwertsten bekommt? Ich hätte gerne den Mut etwas zu riskieren, ein Risiko einzugehen, etwas aufzubauen was ich gerne machen würde.
Dann aber dieses bedrückende Gefühl, ständig neben mir zu stehen. Morgens nicht aufstehen zu können, nachts nicht schlafen zu können, ständig diese kreisenden Gedanken zu haben. Ich werde die Medis wieder nehmen, habe aber oft abends die Einnahme vergessen:-(

[lens]

Hallo Nabi,

ich kann verstehen, dass Du enttäuscht bist nach der Besserung, die dem Absetzen der Tabletten vorausging.
Aber das was Du erzählst, ist derart klassisch depressiv, da wirst Du nicht drumrumkommen, wieder Medis zu nehmen.

An einer Stelle sagst Du, dass Dich schlechte Nachrichten so runter ziehen.
Mit geht es so mit den Berichten über Missbrauchsfälle. Ich werde in Zukunft weggehen, wenn sie wieder berichten, und das wird ja noch eine Weile gehen.
Bei dem Film in drei-sat "Zuletzt befreit mich doch der Tod" habe ich dreimal abgeschaltet und jedesmal wieder eingeschaltet obwohl mir ganz schlecht war.
Da dachte ich auch von mir, dass ich verrückt bin.
Ich bin froh, dass es die ADs gibt.
Alles Gute
ibis

[Clown]

Hallo Nabi,

>Ich werde die Medis wieder nehmen, habe aber oft abends die Einnahme vergessen
Selbstsabotage, könnte man das nennen.

Ich kann dir nur wünschen, die Übung mit dem Wunderpunkt zu machen (beim Link herunterscrollen bis ca. S.9):

http://www.brigitte-heyden.de/energetische-praxis.pdf

Irgendwie musst du es schaffen, dir zu helfen, indem du dir die Hilfemöglichkeiten zugestehst!

Viel Glück,

Clown

[hollywood]

Hallo Nabi,
ich kann sistergoldenhair nur zustimmen, mein Pferd ist das, was mich jeden Tag aufstehen lässt und wenn ich dann am Stall bin, geht es mir gut. Wenn du aber eh keine Beziehung zu diesem Tier hast und schon länger drüber nachdenkst es abzugeben, dann wird es wohl die richtige Entscheidung sein, vor allem auch für das Tier. Wenn es nur rumsteht, ist es für dein Pferd ja auch nicht gut. Auch wenn es jetzt vielleicht nicht hierher gehört, wir (meine Tochter und ich) suchen ein zweites Pferd.
Wenn dir dein Hund und deine Katze helfen, ist das doch auch was schönes und mit dem Hund musst du ja raus, das ist auch von Vorteil. Ich bin gerade dabei, einen Termin mit einem Therapeuten zu machen, aber nur gedanklich, zum Telefon habe ich noch nicht gegriffen. Mit Tabletten habe ich gar keine Erfahrung, da ich ja noch ganz am Anfang stehe. Ich mag es mir auch nicht vorstellen, nur noch mit Tabletten funktionieren zu können.

[brrr]

hallo nabi und alle

vor einem jahr habe ich mir meinen hund aus dem tierheim geholt. rationale gründe waren damals, struktur in mein leben zu bringen und täglich raus zu müssen. heute liebe ich ihn heiß´und innig und bin ihm auch so dankbar: ich MUß morgens aufstehen. ich MUß mit ihm rausgehen. ohne ihn wäre ich in meiner depri-hochzeit wahrscheinlich total versackt!!!

vor gut 3 jahren hatte ich meinen ersten richtigen depri-schub. bekam (fast gegen meinen willen) ad's und versuchte, sie so früh wie möglich abzusetzen. mein arzt warnte mich. ich schlich trotzdem aus...... und nahm sie dann freiwillig wieder.

vor einem guten jahr fühlte ich mich so stark, dass ich wieder ausschlich. hatte nun ja auch meinen hund, mußte also viel raus usw. es war ein stressiger sommer und so nahm ich sie wieder im herbst, steigerte die menge freiwillig auf 15 üg und dann, vor 1 1/2 wochen auf 20. vielleicht ist es einbildung, aber ich habe das gefühl, jetzt endlich hilft's.

ich bin froh, meine einstellung den medikamenten, jedenfalls den nichtabhängig-machenden ad's, gegenüber geändert zu haben.
und weil sie für mich so wichtig sind, vergesse ich die einnahme natürlich auch nicht.

nabi, es gibt einen super spruch: DAS WICHTIGSTE ZUERST! früher war es bei mir der alkohol, heute ist es meine depri.

wünsche allen einen guten tag und nabi viel kraft bis zum doc-termin
brit

[Nabi]

Danke für Eure Antworten. Ich nehme die AD´s nun wieder und hoffe auf Besserung. Ich habe mit hängen und würgen das WE erreicht und bin heute hochmotiviert aufgestanden mit tausend Plänen was ich alles machen werde. Ich habe Fenster geputzt, gewaschen, gespült und aufgereäumt, Schrank sortiert und dafür das Auto nicht gemacht, war nicht sonnen was ich mir sehr fest vorgenommen habe weil ich mich danach auch immer besser fühle. Meine Wohnung ist daher in einem ganz ansehnlichen Zustand und daher geht es mir etwas besser. Auch wenn ich mich draussen mehr schleichend fortbewege, als hätte gleich nach dem Wechseln der Jahreszeit von Winterdepresion in Frühjahrsmüdigkeit gewechselt.
Wenn ich nur etwas mehr den Hintern hoch bekäme wäre woh alles nicht so dramatisch wie ich derzeit den Eindruck habe.
Ich bemühe mich, ich will ja auch das es mir besser geht.

Danke fürs lesen...

[Guinevere]

Hey Nabi,

Wenn ich nur etwas mehr den Hintern hoch bekäme wäre woh alles nicht so dramatisch wie ich derzeit den Eindruck habe.

Hmm, Du hast doch aber am WE (jetzt ist Samstagabend ) so einiges getan:

Ich habe Fenster geputzt, gewaschen, gespült und aufgereäumt, Schrank sortiert und dafür das Auto nicht gemacht, war nicht sonnen was ich mir sehr fest vorgenommen habe weil ich mich danach auch immer besser fühle. Meine Wohnung ist daher in einem ganz ansehnlichen Zustand und daher geht es mir etwas besser. Auch wenn ich mich draussen mehr schleichend fortbewege, als hätte gleich nach dem Wechseln der Jahreszeit von Winterdepresion in Frühjahrsmüdigkeit gewechselt.

Ich war heut im Dienst, und hab zusätzlich - weils gestern Abend hier so gestürmt hat - rund ums Haus samt meiner Garage etwas zusammengekehrt, und mit dem Hochdruckreiniger rumgwerkelt. Auto aussen gewaschen und poliert. Aber, scheinbar lt. Spaziergänger, die da so vorbeigekommen sind, soll ja das Wetter morgen "schlechter" werden (???) ...und , so hast es Du wohl gscheiter gemacht. Meine Wohnung sieht eher vernachlässigt und schmutzig aus. Die Sonne kann nicht so gut wie ansonsten zu den Fenstern rein, weils schmutzig sind *zwinker*...

@ Frühjahrsmüdigkeit - mich betriffts auch etwas, und für andere vielleicht nicht sooo bemerkbar, aber, ich könnte hier vor dem PC jetzt sofort wegschlafen ...ähm, irgendwo hatte ich mal gelesen, dass etwa 54% der Jungs und 60% der Mädels sich zwischen März und Mai von der Frühjahrsmüdigkeit betroffen fühlen...

Liebe Grüße Dir!
manu

[Guinevere]

*mein PC wohl auch frühjahrsmüde , oder Virenverseucht ist, weil er ständig abstürzt*

Also - eigentlich find ich Dich tapfer, bei so nem schönen Wetter die Wohnung zu putzen,...

Hmm, mein Auto ist auch ab und an sowas wie ne wandelnde Müllhalde:-))) ...und meine Jungs, die ab und an dran rumbasteln, wenns mal wieder nicht so recht will meinten mich deshalb neckend, das wäre eher typisch @ Mädelsauto, die schaun meistens so aus...

Gute Nacht, zzzZZZzzz
manu

[Nabi]

Heute ist es soweit, heute ist der Termin. Ich bin nicht auf der Arbeit da ich noch eine Überweisung brauchte und so auch wieder Minusstunden gehabt hätte. Zudem kann ich nicht arbeiten, zu einem Therapeuten gehen und dann wieder zur Arbeit. Bin ja gedanklich gar nicht da wo ich sein sollte dann.

Nun ich bin sehr gespannt was mich heute erwartet. Ostern ging es mir gar nicht so schlecht...war abgelenkt.

Einerseits bin ich ab und zu voller Tatendrang und Ideen, umsetzen kann ich davon aber nix. Heute bin ich seeeehr ungeduldig und aggro unterwegs, beim Autofahren merke ich das wieder. Manchmal könnte ich austeigen und anderen Autofahrern eine rein hauen. Irgendwas stimmt doch mit mir nicht.

Wie fängt denn so ein Gespräch wohl an? Sollte ich mir wichtige Sachen vorher aufschreiben? Wenn ich nur die Hälfte vn dem erwähne was eigentlich los ist?

Das Problem ist, es geht heute eigentlich so. GInge es mir schlecht würde ich sicher viel mehr erzählen nachher. So überlege schon wieder, was das Ganze bringen soll?

Bin schon wieder hin und hergerissen.

Lg Nabi

[no name]

Hallo Nabi,

du hast das sehr gut erkannt, was das Aufschreiben angeht.
Ich würde mir auf alle Fälle vorher Notizen machen. Ich denke, dass ist sicher von Vorteil.
Bei meiner ersten Therapiestunde hat sich meine Psychologin in erster Linie Notizen gemacht, von dem was ich alles erzählt habe. Teilweise hat Sie mich aber auch das eine oder andere gefragt.

Auch wenn es manchmal sehr anstrengend ist alles zu erzählen, ist aber gerade für die Therapie sehr wichtig . So hab ich das jedenfalls erfahren.

Ich wünsch dir viel Mut!

Viele Grüße

no name

[Nabi]

So...ich habe nun 2 Monate auf den Termin gewartet, war gespannt und hab mir gewünscht, dass mir so einiges in dem Bereich erklärt wird. Ich hatte den Termin um 14.30 Uhr, sollte vorab einen umfangreichen Fragebogen ausfüllen. Nun hatte ich diesen nach ca. 45 Minuten fertig und wartete....nach 1 1/2 Stunden, also gegen 10 vor vier durfte ich rein....und war um 16 Uhr wieder draussen. Man entschuldigte sich, begann diese 10 Minuten mit "lautem" Blick in den Terminer und erklärte sich schon vorab, dass keine Zeit sei. Na prima, es sei ein Beratungsgespräch und keine Therapie etc...ich konnte meine Probleme schildern, wurde dann abgebrochen und für nächste Woche bestellt. Ich habe dann angemerkt, wenn ich dann auch wieder über eine Stunde auf 10 Minuten warten müsse wäre das nicht das Richtige für mich. Nein, das sei eine Ausnahme, i.D.R wäre ich zur verabredeten Zeit dran. Nächste Woche hat man eine satte halbe Stunde Zeit für mich. Ich bin gespannt. Und mal wieder bin ich der Meinung, dass ich gar nicht so schlimm dran bin um mir das anzutun. Ich gehe hin nächste Woche aber bin schon wieder seeehr skeptisch.

Die Dame mir gegenüber war freundlich...mehr kann ich eben aber auch nicht sagen. Ich bin gespannt.