Angst vor Vereinsamung / Angst vor Verabredungen

BD
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Angst vor Vereinsamung / Angst vor Verabredungen

Beitrag von BD »

Hallo,

ich möchte mal ein für mich wichtiges Thema beschreiben und Euch fragen, ob ihr sowas auch kennt:

Ich leide schon sehr lange unter Depressionen mit starken Erschöpfungszuständen. In einer reha vor Jahren habe ich gelenrt, dass es "Aufrechterhalter" bei -Depressionen gibt. In meiner letzten Reha stand dann auch im Abschlussbericht, die Depression würde durch Angst vor Vereinsamung aufrecht erhalten. Für mich ist es ein totales Problem, dass ich das Grfühl habe, es gibt zwar auch ganz gute Tage, aber die Depri geht nie ganz weg und dadurch wird die Erschöpfung immer stärker.´

Stellt sich für mich die Frage, wie kann ich Angst vor Vereinsamung begegnen? Ich lebe allein und habe tatsächlich Angst davor, dass das so bleibt. Ich habe zwar einige gute Freunde, aber trotzdem nagt diese Angst an mir. Und das Thema war auch Auslöser dieser depressiven Phase, nämlich der Tod meines Vaters.

Gleichzeitig habe ich oft Angst Verarbredungen zu treffen, aus Angst wieder absagen zu müssen (wg. Erschöpfung) und den andren dann zu enttäuschen. Obwohl meine Freunde Veständnis zeigen, geht diese Angst nicht weg. Ich komme mir auch oft blöd vor, wenn ich mich verabrede und dann nach einer Stunde schon wieder gehe, weil ich mich nicht gut fühle.

Und irgendwie ist da ja ein riesiger Konflikt: Angst alleine ´zu sein, aber gleichzeitig diese Angst bei Verabredungen.Ich ffrage mich auch wie ich eine Beziehung zu einem Mann aufbauen soll, wenn ich wie im Moment kaum Kraft habe.

Kennt ihr ähnliches? Wie kann man eine solche Angst abbauen? Die Angst vor Vereinsamung ist ja eine Angst vor etwas das passieren Könnte und im Grunde verderbe ich mir die Gegenwart damit.

Vielleicht kann mir ja jemand von sich und seinen ERdfahrungen berichten.

Liebe Grüße
Waldsee
Nadalien
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Re: Angst vor Vereinsamung / Angst vor Verabredungen

Beitrag von Nadalien »

Da beißt sich die Katze in den Schwanz...

Hm...

WARUM vermeidest du Treffen?
Die Angst vor dem Alleinsein...

Willst du im Grunde alleinsein? Niemandem verantwortlich sein für dein Leben? Magst due deine Freunde, oder ziehen sie dich runter?

Grüße, Nadalien
BD
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Re: Angst vor Vereinsamung / Angst vor Verabredungen

Beitrag von BD »

Hallo,

ich glaube, dass ich eine ganz tief sitzende Angst vor Ablehnung habe. Ich bekomme von meinen Freunden eigentlich positives feedback, aber ich glaube ich habe in derKindheit denGlauben entwickelt ist, alles richtig machen zu müssen, nicht auffallen zu dürfen um geliebt zu werden. Und dadurch habe ich immer Angst den Erwartungen anderer nicht gerecht zu werden. Aber meist sind das die Erwartungen, von denen ich denke dass andre sie haben...
Und um da gar nicht erst in Stress zu geraten, bleibe ich lieber allein und finde das dann auch furchtbar.Ich bin im Zusammensein mit andren oft angespannt und ich glaube deshalb bin ich manchmal lieber allein.

Du hast recht, da beißt sich die Katze in den Schwanz. Ich denke es hat viel mit Selbstannahme zu tun, aber wie bekommt man das hin?

Grüße
Waldsee
brrr
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Re: Angst vor Vereinsamung / Angst vor Verabredungen

Beitrag von brrr »

hallo, liebe waldsee,

ich glaube, ich kenne das gut. allerdings bin ich auch tatsächlich gegangen, wenn ich mich verabredet hatte und auch geblieben. aber ich kenne das gut, dass ich alte freundschaften sehr pflege und neue ungern angehe, weil ich auch angst habe, dass ich abgelehnt werde. bin ebenfalls ziemlich sicher, dass das aus meiner kindheit kommt.

mittlerweile habe ich eine strategie entwickelt, die schon komisch ist, aber mir genügt: ich komme prima und problemlos mit allen möglichen, auch total unbekannten menschen aus. bloß, eine vertrauensvolle bindung baue ich fast nie auf. höchstens mal mit jemandem aus meinen selbsthilfegruppen. bei denen weiß ich, dass sie sehr, sehr sensibel sind. die würden mich nie verletzten (wollen und tun)

ich bin also sehr viel (oder: fast nur) alleine. aber ich habe mich im laufe meines lebens gut daran angepaßt. und heute würde ich es nicht mehr anders wollen. heute bin ich damit zufrieden. leute, besonders mehrere gleichzeitig, sind mir sehr leicht zu stressig.

dafür habe ich mir einen hund gekauft. und den liebe ich ganz doll. und ich bin sicher, dass er mich bedingungslos zurückliebt. so quasi: da kann mir nix passieren.

wollte eigentlich nur sagen, dass das alleinleben und -sein ganz schön sein kann. und allein ist ja nicht gleich einsam.

ja und selbstannahme? da kann ich dir nix zu sagen. ich weiß noch immer nicht, ob ich mich selbst angenommen habe.

liebe grüße und einfach mal das gut finden, das "man" hat;)
brit
Babi
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Re: Angst vor Vereinsamung / Angst vor Verabredungen

Beitrag von Babi »

Hallo waldsee,
ich lebe seit 15 Jahren ohne Partner nur mit meinem Kind.
Mitte des Jahres jetzt zieht mein Kind zu seinem Dad und ich habe auch total Angst vor der Einsamkeit, die dann kommen wird.
Ich kann dich sehr gut nachvollziehen.

Eigentlich war die Einsamkeit in den 15 Jahren immer zu Gast.
Weißt du, ich habe mir erstmal einen Mittelweg gesucht, einen, bei dem ich mich nicht mit Freunden verabredet habe aber trotzdem raus gegangen bin, um mich nicht allein zu fühlen.

Ich bin auf öffentliche Feste gegangen, hab mich so nicht allein gefühlt, weil ich ja unter Menschen war und hab auch selbst bestimmen können, wie lange ich dort bleibe und wann ich wieder heim gehe.
Da hat man dann quasi Eigenregie und muß auf niemand anders achten. Und es passiert bei solchen Gelegenheiten auch öfter, daß man mit irgendjemand Smalltalk hält.

So habe ich für mich einen Mittelweg gefunden. So muß ich mich nicht immer verabreden und brauche trotzdem keine Angst vor Vereinsamung haben, denn bei solchen Festen ist ja Leben um mich rum.
Kannst du das nachvollziehen?

Liebe Grüße Babi
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das wesentliche ist für das Auge unsichtbar
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:) ;)
101
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Re: Angst vor Vereinsamung / Angst vor Verabredungen

Beitrag von 101 »

Hallo Waldsee,

in Deinem Beitrag habe ich mich absolut wiedererkannt.

Ich selbst bin jetzt seit Januar krank geschrieben. Meine Depressionen entstanden durch das Ende einer Beziehung, Angst vor Verlusten und Minderwertigkeitsgefühlen.

Und seit Januar sitze ich allein zu Hause, fühle mich einsam und ungeliebt. Dabei habe ich meine Familie, Freunde, mit denen ich reden kann und die für mich da sind. Aber dieses Wissen wird leider immer wieder von meinen Ängsten überlagert.

Eben im Fernsehen war eine kurze Szene, in der ein Paar im Bett lag. Und mein einziger Gedanke war: sowas werde ich nie wieder erleben. Ich werde immer allein sein.

Zur Zeit schaffe ich es (auch dank meiner Therapie), dass ich mich dann einfach erstmal auf die Angst einlasse, bis sie sozusagen über mich drüber geflutet ist. Dann überlege ich, wie es bisher war, und hoffe doch, dass es eines Tages wieder anders ist. Denn bisher habe ich immer wieder eine Freundin gefunden, eine Beziehung gehabt. Ich glaube mir zwar noch nicht, aber ich arbeite hart daran. Und ich glaube, sich erstmal wieder selbst zu mögen und zu akzeptieren, braucht einfach auch eine gewisse Zeit.

Und mit Freunden verabrede ich mich auch eher selten, da ich, so wie Du, nie weiß, wie es mir gehen wird. Ich versuche, viel spazieren zu gehen, durchzuatmen. Und, trotz allem schwarzsehen, zu hoffen. Und momentan bin ich in einem Stadium, in dem sich auch zeigt, welche Freunde für mich da sind, mit einigen Überraschungen.

Weggehen mit mehreren fand ich sehr schwierig, da ich soviele Eindrücke momentan nicht verarbeiten kann. Und unter Menschen fühle ich mich zur Zeit einsamer, als wenn ich allein bin.

Aber ich versuche einfach, erstmal wieder überhaupt mit mir klar zu kommen, mich zu ertragen. Denn wenn ich das schaffe, dann kann ich auch wieder offen für andere sein. Und, bei aller Angst und Panik, die ich verspüre, hoffe ich einfach erstmal auf die Zeit. Geduld - mein meistgesagtes Wort 2010.

Ich drück Dir die Daumen, viele Grüße, Nimmerklug
BD
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Re: Angst vor Vereinsamung / Angst vor Verabredungen

Beitrag von BD »

Hallo ihr lieben,

vielen Dank für Eure Antworten. Es tut mir immer gut, einfach zu lesen, dass es da Leute gibt, denen es genauso geht.

Mir geht es wie Dir ,brrr, dass ich merke, lockere Beziehungen sind nicht so das Problem, aber tiefer gehende, wie Du geschrieben hast, vertrauensvollere. Da kann ich mich oft nicht drauf einlassen, da kommt dann die Angst.

So wie Du es machst Babi, das finde ich nicht schlecht. Ich merke nur bei mir, dass ich eben oft dinge nicht unbedingt allein machen möchte. ABer manchmal frage ich mich, ob das tatsächlich stimmt, oder ob das nicht auch die Stimme meiner Mutter ist, die nämlich oft sagt "Du darfst nicht so viel alleine sein, das ist nicht gut für Dich". Ich neige schon dazu mehr zu grübeln,wenn ich alleine bin.Ich finde es gut, dass Du auch alleine auf Feste gehst. Da tu ich mir noch entwas schwer. Aber alleine bummeln, ins Kino oder Sport oder einen Markt das mach ich schon. Ich glaube ich denke sehr oft, was denken die andren von mir, wenn ich so alleine rum laufe. Ich glaube ich habe so Normvorstellung im Kopf wie das im Leben zu sein hat, also eher mit Partner und Familei. Vielleicht liegt das daran, dass ich mich früher immer mit 30 Jahren verheiratet und mit 2 Kindern gesehen habe. Jetzt bin ich 40 ohne Mann und ohne Kind. Mir tut das weh und vielleicht muss ich einfach auch noch mehr diese Wunschvorstellung loslassen. Es gibt durchaus Zeiten, in denen ich das Alleinesein genießen kann und durch eure Beiträge merke ich, dass es ja auch ein Lebensstil sein kann, bei dem zufrieden ist.

>Ich habe auf jeden Fall durch Eure Antworten und mein Schreiben (oft wird mir was klar, wenn ich es aufschreiben) ein bisschen was reflektieren können. Also schon mal vielen Dank.

Ich glaube ,dass ich mich viel zu sehr unter Druck setzte, so nach dem Motto "Ich müüste mich mehr verabreden, alleine sein ist nicht gut für mich", und versäume dabei vielleicht auch wie schön ein Tag alleine sein kann, wenn ich was draus mache. Ich denke es ist ganz wichtig nicht nur zu Hause rumzusitzen, denn da fällt mir dann die Decke auf den Kopf.

So das war jetzt eine lange Antwort und viele Gedanken.

Viele Grüße
waldsee
Babi
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Re: Angst vor Vereinsamung / Angst vor Verabredungen

Beitrag von Babi »

Hallo waldsee,
finde deine Gedankengänge sehr gut.
Ja, es ist so, daß man das denkt,was die Eltern einem einmal eingebläut haben, das ist bei mir auch so.
Man denkt immer, das was man von den Eltern lernt, ist richtig, aber das ist nicht so.
Du mu8t dich in der Tat von manchen Gedanken lösen, sonst kannst du nie zufrieden werden, weißt du.

Ich bin überzeugt davon, daß du einen Weg für dich finden wirst.
Ich wünsch dir dazu viel Kraft.
Alles Liebe Babi
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das wesentliche ist für das Auge unsichtbar
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:) ;)
Rosenkranz
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Re: Angst vor Vereinsamung / Angst vor Verabredungen

Beitrag von Rosenkranz »

Hallo Waldsee!

Wenn ich so deine Zeilen lese, kann ich dich sehr gut verstehen. Ich habe zwar berufsmäßig mit Kunden zu tun, das kann man aber nicht vergleichen. Ich habe auch sehr wenige Kontakte, also kaum Freunde. Wenn es die Zeit erlaubt und es mir einigermaßen geht halte ich es ähnlich wie Baby, ich fahre mal zu einer Blumenausstellung oder Tag der offenen Tür oder Stadtfest ... also wo ich ungezwungen hingehen kann, machen kann was ich will und wenn es mir zuviel wird kann ich gehen wenn ich will, also nichts verpflichtendes und kein Druck oder schlechtes gewissen haben gegenüber anderen, da mich mein mann nicht versteht, mache ich das meistens mit meiner Tochter. Da haben zumindestens wir beide was davon. Wenn es mir aber ganz schlecht geht vergrabe ich mich zu Hause gehe kaum einkaufen, rufe niemanden an, gehe nicht raus, also fast funkstille.

Wenn es nicht anders klappt versuche es vielleicht auch auf diese weise und wenn es nur eine vorübergehende Lösung ist. Nur nicht zu Hause bleiben, das tut dir nicht gut.

Jetzt wird es schön draußen, dann freue dich einfach an der sonne und die ersten Blumen, auch die Tage werden wieder länger, das tut auch der Seele gut.

Ich wünsche dir viel Kraft.

LG Rosalie
Lumina
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Re: Angst vor Vereinsamung / Angst vor Verabredungen

Beitrag von Lumina »

Hallo liebes Forum!
Ich bin neu hier. Ich habe mir heute sehr viele Beiträge hier durchgelesen und stelle fest, das viele hier sehr schwere Schicksalsschläge hinter sich haben. Was einige durchgemacht haben...das ist schlimm.
Ich wollte mal wissen, wie ihr mit der Krankheit so im Alltag umgeht? Bei mir wurde eine Dysthymie diagnostiziert vor einem Jahr. Aber schlecht geht es mir schon viel länger, nur weiß ich erst seit etwa 2Jahren, das es eine Depression ist.
Habe vor 2Jahren eine Verhaltensteraphie gemacht, die mir nichts gebracht hat, Medikamente nehme ich nicht.
Aber manchmal denke ich, mir würde es mit Medis besser gehen. Ich bin sehr einsam, habe inzwischen keine Freunde mehr,weil ich Verabredungen oft abgesagt habe oder gar nicht erst zugesagt habe. Meine Familie brauche ich nicht um Hilfe bitten, stoße ich auf taube Ohren. Ich bin verzweifelt, denke schon, das ich es eben nicht wert bin, das ich niemanden habe. Ich lebe schon so in meiner einsamen kleinen Welt, das ich nichtmal daran denke, das es mal besser wird. Wie denn auch, ich unternehme ja nichts mehr. Der enzige Lichtblick, den ich habe ist mein job, da geht es mir gut. Das koriose ist, das ich da sehr vier mit Menschen zu tun habe,auch mit immer wieder neuen...
Aber privat kann ich sehr schwer Kontakte knüpfen, denke, wer will schon was mit mir zu tun haben.
Ich habe auch Tage, wo es mir nicht so viel ausmacht..eben in der Woche, aber die Wochenenden sind unerträglich. Hat jemand Erfahrung, wie man mit der Einsamkeit umgeht bzw. wie man das beste draus machen kann? Würde mich freuen, wenn ich en paar Tips bekommen kann.
Ich hoffe, das ich hier auch noch so einiges beitragen kann, Erfahrungen austauschen, Tips geben kann. Ich habe mir heute en Buch gekauft: Schattendasein-Das unverstandene Leiden Depression. Hat das velleicht jemand gelesen?

Liebe Grüße Lumina
Rosenkranz
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Re: Angst vor Vereinsamung / Angst vor Verabredungen

Beitrag von Rosenkranz »

Hallo Lumina!

Erstmal herzlich willkommen hier.
Ich habe ähnliche Probleme wie du, auf Arbeit schaltet ich die Probleme weitestgehend aus, um den Tag zu schaffen, habe auch viel mit Leuten zu tun, ist aber etwas anderes, eben der Job, sozusagen programmiert. Außer meiner Familie habe ich so gut wie keine Kantakte mehr, wo ich nicht gerade stolz darauf bin, halte es wie oben bereits geschrieben, also alles unverbindlich, wo ich wenigstens auch mal auf andere gedanken komme, sonst versauert man endgültig. Habe auch etwas angst davor, andere zu enttäuschen, weil ich mich viel zurückziehe und denke das es anders ausgelegt wird. Die wenigsten wissen, das ich depressiv bin, habe da schon schlechte Erfahrungen gemacht und da zieht man sich automatisch zurück, also mir geht es zumindest so. Auch auf Arbeit kann ich nicht mit offenen Karten spielen, da zählt nur was man leistet, egal wie es einen geht, einen Beinbruch sieht man, aber seelische Sachen werden nicht akzeptiert. Das bekomme ich ab und an sehr zu spüren.
Da ich aber schon fast 30 Jahre daran leide, bin ich irgendwie auch stolz darauf bis jetzt ganz gut durchgehalten zu haben. Da ich immer arbeiten gegangen bin, war ich gewissermaßen auch unabhängig. Da ich inzwischen auch psychosomatische Beschwerden habe fällt es mir immer schwerer der Belastung standzuhalten.
Jetzt versuche ich erstmal den Frühling zu genießen.

LG Rosalie
Lumina
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Re: Angst vor Vereinsamung / Angst vor Verabredungen

Beitrag von Lumina »

Hallo Rosalie,
lieben Dank für deine Antwort. 30Jahre hälst du schon durch, du kannst jetzt also gut damit leben..nehme ich an.Nimmst du Medikamente? Ich hoffe noch, das es irgendwann besser wird. Ich weiß, das ich auch was dafür tun will. Habe schon viel gelesen über die Krankheit, nur was mir am meisten zu schaffen macht, das ich niemanden habe mit dem ich darüber reden kann. Ja men job macht mir viel Spaß, gehe ich gerne hin, könnte aber niemals mit meinen Kollegen oder Chef darüber reden. Das ist für mich inzwschen auch deprifreie Zone, da denke und grüble ich auch nicht über die depression.
Die psychologin damals schrieb meine probleme eines frühkindlichen Traumas zu, Vernachlässigung, lieblose Erziehung usw. snd die ursachen bei mir. Inzwischen ist mir das bewußt, aber viele Jahre dachte ich immer..irgendwas stimmt nicht mit mir. Und wenn man dann von der eigenen Mutter hört:" Du solltest eigentlich gar nicht da sein, ich konnte dich nur nicht abtreiben, weil ich gerade eine Abtreibung hatte"Sie erzählte mir auch, das ich nach etwa 4Wochen nach dem ich auf der Welt war, komplett die nahrung verweigert habe und somit mein erstes halbes Jahr mit einer Ernährungsstörung im krankenhaus verbracht habe. Und ich habe ihr immer nur Ärger gemacht. Oh gott, ich merke gerade..es fällt mir sehr schwer hier das zu schreiben, aber tut auch n bissl gut, das mal von der Seele zu schreiben. Hab es ja noch nie jemanden erzählt.
Ja nun versuche ich, mich irgendwie selbst da aus dem schwarzen loch wieder raus zu holen, aber ich habe noch viel Arbeit vor mir.
Lieben Gruß Lumina
brrr
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Re: Angst vor Vereinsamung / Angst vor Verabredungen

Beitrag von brrr »

hallo, lumina und all ihr anderen

ich habe auch jahrelang gedacht "irgendwas stimmt mit mir nicht". wußte aber nie, was es war. hatte strenge, aber liebe eltern. hatte auch gelernt, dass ich "bloß" ein mädel war. aber all das war es nicht.

ich habe mich immer aus dem leben weggemacht - durch arbeit und leistung, durch rauchen alkohol usw, meine reisen bestanden grundsätzlich aus reisen mit nur 1 nacht pro ort usw.

dann war ich mal in einer psycho-klinik und machte dort am holotrophen atmen mit. dabei lernte ich, dass ich meinen seelischen knacks vermutlich bei kriegsende und auf der flucht (da war ich 9 monate bis ca. 3 jahre) mitgekriegt habe.

heute weiß ich, dass man als fötus und embryo gaaaaanz viel mitbekommt und dass man in der zeit, wo man sich noch nicht äußern konnte (also bis ca. 2 - 3 jahre), geprägt wird. aber ich weiß auch, dass man das verarbeiten nur schafft, wenn man viel darüber spricht und/oder schreibt.

ich hatte am anfang, in der unwissenden und gerade lernenden zeit, immer geheult, wenn ich filme oder interviews usw über die deutschen ostgebieten, flucht usw gesehen hatte. dann habe ich per zufall (gibts nicht;-), ich weiß) an einer schreibtherapie teilgenommen und gerade über diese unbewußt erlebten erlebnisse (es waren eigentlich nur traumbilder) ausführlich schreiben müssen. und ich habe auch des öfteren in den shg geteilt. heute kann ich das thema mit ruhe überdenken. ich werde zwar noch traurig, bekomme aber keine weinkrämpfe, nur ein paar tränen.

ich habe übrigens meiner mutter -jahre nach ihrem tode- einen brief geschrieben und da auch all meinen jammer aufgeschrieben, ihr geschrieben. heute habe ich meinen frieden mit ihr.

rosalie, schreib all deinen jammer auf und sprich darüber. bei mir hat es geholfen!

uns allen viel blick-kraft für den frühlingstag -- brit
Lumina
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Re: Angst vor Vereinsamung / Angst vor Verabredungen

Beitrag von Lumina »

Hi Brrr,
heute weiß ich, dass man als fötus und embryo gaaaaanz viel mitbekommt und dass man in der zeit, wo man sich noch nicht äußern konnte (also bis ca. 2 - 3 jahre), geprägt wird.

Das stimmt tatsächlich. Dazu steht in dem Buch"Vergiftete Kindheit" von Alice Miller...das die ersten 3Lebensjahre besonders prägen, was Liebe und Fürsorge, dramatische Ereignisse ect. betrifft. Man nennt es daher die namenlose Depression, weil sie aus der jetztigen Sicht als Erwachsener so schwer zu benennen ist, was da vorgefallen ist. In meinem Fall weiß ich auch, das meine Mutter mir nicht alles erzählt hat. Sie kann mir bis heute nicht sagen, was ich damals richtig hatte (nur Ernährungsstörung)und was die Ärzte dagegen getan haben. Ja nun war es auch noch zu DDR-Zeiten, da blieb von den Ärzten auch viel im Verborgenen.

In deinem Fall, nun es waren andere Umstände, aber du hast dich wie du schreibst auch lange gefragt, was los ist mit dir. Ich habe auch Jahre gebraucht, um die Ursache meiner Depression erstmal zu verstehen. Nun arbeite ich daran, sie in mein Leben zu integrieren und enigermaßen damit zu leben, denn ganz wird sie wohl nie verschwinden.
Ich wünsche uns allen vel Kraft und Stärke.

LG Lumina
BD
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Re: Angst vor Vereinsamung / Angst vor Verabredungen

Beitrag von BD »

Hallo,

heute hatte ich einen schwierigen Tag. War gestern shopping und das mich so erschöpft, dass ich mich heute noch ganz zerschlagen gefühlt habe. Wenn ich merke, wie schnell ich erschöpft bin, zieht mich das oft sehr runter, so auch heute, ich hätte nur heulen können. Und es fällt mir ganz schwer ds anzunehmen und mir dann einfach Ruhe zu gönnen. Ich merke, dass ich auch oft mit fürher vergleiche, wo ich im Urlaub viel mehr unternommen habe. Ich wolte auch gerne Freunde treffen und bin dann heute noch spontan hingefahren. Das war auch schön auch ohne Anspannung. Aber es war auch anstrengend. Mir tut es total weh, dass ich nicht mehr so viel Kraft habe, ich kann das derzeit wieder kaum akzeptieren. Habe heute gemkert, dass mir Kontakte auch einfach gut tun. Wir haben über alles mögliche geredet, kaum über die Krankheit und das war einfach nett.
Ich glaube, ich muss noch mehr herausfinden, inwieweit ich wirklich alleine sein möchte und wann ich Kontakte möchte. Ich merke immer wieder , dass ich durch die Depression oft ewig über die Dinge nachgrüble. Wenn ich nach so einem Besuchstag mich gut fühle, denke ich es stimmt doch, dass ich mir das alleine sein nicht so gut tut. Aber oft denke ich auch, meine Bewertungen sind entscheidend.

Euch allen auch viel Kraft weiterhin und dir Babi Dank für deine netten Worte.

Grüße
Waldsee
Lumina
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Re: Angst vor Vereinsamung / Angst vor Verabredungen

Beitrag von Lumina »

@Waldsee
Kann es sein, das du dich vielleicht zu sehr unter Druck setzt damit, weil du nicht mehr so viel Kraft und Energie wie früher hast und so schnell erschöpft bist? Früher hattest du bestimmt auch noch keine Depression bzw. war sie vielleicht nicht so ausgeprägt.Bei mir ist es genau umgekehrt. Wenn ich nichts mache bzw. vor habe, sitze ich zu Hause, hab regelrecht lange Weile, weiß nichts mit mir anzufangen, sitze vor dem PC und Fernseher und grüble. Aber wenn ich unterwegs bin, Termine habe oder ähnliches...also n bissl Acton, dann gehts mir besser.
Ich denke, wir müssen akzeptieren, das Depri nunmal eine Krankheit wie andere auch ist. Und z.Bsp. mit einem gebrochenen Bein kann man/frau auch nicht richtig laufen. Ist jetzt eine seltsame Gegenüberstellung, aber wenn man drüber nachdenkt, st es ja im Grunde genommen auch so.
Ich wünsche dir einen schönen Abend.
LG Lumina
Babi
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Re: Angst vor Vereinsamung / Angst vor Verabredungen

Beitrag von Babi »

Hallo waldsee,
verzweifle nicht, sondern hoffe.
Das ist für mich ein wichtiger Grundsatz, wenn ich solche Phasen habe, wie du jetzt. Ich kenne das auch, unzufrieden zu sein, daß ich nicht so viel schaffe.

Ich habe das am Montag mit meiner Therapeutin auch gesprochen. Sie hat mir eine Übung mit auf den Weg gegeben, mit der ich sehr gut arbeiten kann, diese Übung heißt "Tresorübung". Sie hilft auch dabei, das Grübeln ein bißchen unter Kontrolle zu bekommen. Mir hilft sie jetzt schon sehr gut.
Stell dir vor, wenn du so traurige und deprimierende Gedanken hast oder wenn du zu viel grübelst, daß du all die Gedanken und Grübeleien nimmst und im Geiste in einen Tresor verschließt mit den Worten: "Das brauch ich jetzt nicht, dazu hab ich keine Lust, weg damit!" Und dann machst du in Gedanken den Tresor fest zu.

Meine Therapeutin hat mir geraten, den Tresor nur aufzumachen, wenn ich bei ihr bin, also in der Therapie, denn da wird dann daran gearbeitet, damit besser umzugehen.
Ich finde es erleichternd, das einfach mal wegschließen zu dürfen, was einen sonst belastet.
Probiers mal!

Alles Liebe Babi
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das wesentliche ist für das Auge unsichtbar
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:) ;)
Rosenkranz
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Re: Angst vor Vereinsamung / Angst vor Verabredungen

Beitrag von Rosenkranz »

Hallo Lumina!

Das Problem, daß ich mit kaum jemanden reden kann habe ich auch, deshalb bin ich ganz froh das ich hier im Forum bin, wo viele ähnliche Probleme haben, wenn auch die Ursachen sehr vielfältig sind. Wenn ich mal mit jemenden rede habe ich das Gefühl, das ich eher eine Last bin und dann lasse ich es. Du fragt ob ich noch Medis nehme, zumindest sollte ich, habe schon sehr viele unterschiedliche Medis erhalten, mit mehr oder weniger Erfolg. Habe aber auch schon zeiträume von einigen Jahren gehabt, wo ich gar keine genommen habe. Zur Reha im dez. wurde ich auf Venlafaxin eingestellt, habe es aber absolut nicht vertragen, jetzt sollte ich Valdoxan nehmen, was ich seit ca. 3 Monaten genommen habe, da ich aber zeitweise ganz schöne Magenprobleme habe, habe ich es wieder abgesetzt. Ich glaube an meinen Zustand hat sich trotzdem nichts geändert. Im Laufe der Jahre habe ich mich mit der Krankheit arrangiert, ich kann zumindest anders damit umgehen als früher. Trotzdem habe ich seit ca. 2 Jahren erhebliche Probleme, vor allem körperliche, was mir sehr zu schaffen macht, vor allem um meine Arbeit zu schaffen, der Druck wird immer größer, mein Mann hat kein Verständnis dafür, das heißt ich bin zwar verheiratet aber trotzdem alleine. Mein größter halt sind meine beiden Kinder, die nun schon erwachsen sind aber noch zu Hause wohnen, das gibt mir immer wieder Kraft weiterzukämpfen.

Liebe Grüße Rosalie
BD
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Re: Angst vor Vereinsamung / Angst vor Verabredungen

Beitrag von BD »

Hallo ihr Lieben,

ja, Lumina est stimmt, ich setze mich zu sehr unter Druck, immer wieder, aber ich schaffe es nicht das abzustellen. Der Vergleich mit dem Bein ist gut, ich versuche auch immer wieder mir bewusst zu machen, dass ich krank bin.

Nur, ich bin es schon so lange. und derzeit in einer Phase wo ich das Gefühl habe, die ERschöpfung hat im letzten Jahr langsam aber stetit zugenommen. und weder Therapie noch Medikae´mente helfen. Da immer wieder neu zu hoffen, ist oft schwierig.

Ich war vor Jahren bereits ineiner ähnlichen Situation, so eschöpft dass ich gar nicht mehr arbeiten war.Mein Arzt war sich gar nicht mehr sicher ob das nur die Depri ist oder vielleicht ein chron. Erschöpfungssyndrom. Die WEnde hat dann eine Reha gebracht. Die Ärztin dort sagte zu mir, ich sei so erschöpft weil ich schon so lange Depris habe. Irgenwie habe ich dort erst so richtig akzrptiert, Depris zu haben und danach gings aufwärts. Nicht nur, aber die Tendenz war steigend. Ich versuche das was ich dort gelernt habe anzuwenden, aber im Moment habe ich das Gefühl nichts greift, keine Therapie kein Medikament. Ob der lange Winter eine Rolle spielt?

Ich fühle mich so hilflos, vielleicht bemühe ich mich zu krampfhaft, dass es anders wird? Aber wie kann man´loslassen? Es gelingt mir auch immer mal wieder die ERschöpfung stehenzulassen, aber dann gehts auch mal wieder nicht.

Ich habe auch noch m´niemanden getroffen, der ähnliches erlebt hat. Gibt es denn jemanden unter Euch, der JAhre mit Depris zu kämpfen hatte und wo es dann irgendwann wieder bergaufging?

Danke, dass ich mir das einfach mal runterschreiben konnte.

Im übrigen klingt das jettz sicher sehr negativ, aber ich habe heute einen recht guten TAg gehabt, und die Sonne genossen.

Babi, das mit dem Tresor wrede ich mir mal merken und versuchen.

Liebe Grüße
Waldsee
Lumina
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Re: Angst vor Vereinsamung / Angst vor Verabredungen

Beitrag von Lumina »

Ja Rosalie, ich bin auch froh, das ich das Forum hier gefunden habe, hier kann man sich mal alles von der Seele schreiben. Und gerade, wenn man mit niemanden darüber reden kann, tut es unheimlich gut. Ich versteh nicht, das dein Mann da kein verständnis zeigt, das belastet dich bestimmt zusätzlich noch mehr.
Nach medikamente fragte ich, weil ich manchmal denke, das es mir damit auch besser gehen würde. Aber ehrlich gesagt, habe ich Angst davor, welche zu nehmen wg. evtl. abhängigkeit. Und ich müsste mich wieder in psychologische behandlung begeben oder verschreibt die auch eine normale Allgemeinärztin?
Ich bin leider allein ohne Partner, weil ich Angst habe...ihn mit meiner Depression zu vergraulen. Das will ich keinem Mann antun. Meine große Tochter weiß auch nix von meiner Depri, ich will sie damt nicht belasten...ist vielleicht auch nicht richtig. Auf der einen Seite will ich niemanden damit zur Last fallen, auf der anderen Seite bin ich sehr einsam...ein teufelskreis.
Aber dank des Forums hier sehe ich das jetzt etwas entspannter, das auch andere sehr zu kämpfen haben bzw.
Du hast dich mit der Depresson arangiert, das klappt wahrscheinlich mal mehr, mal weniger gut. Das will ich auch versuchen...
Und hoffe für uns alle, das es immer öfter gut klappt. Vielleicht sollten wir einfach mal versuchen, die "guten Phasen" zu verlängern z.Bsp. mit dem "Tresorprinzip" von Babi...ganz guter Tip.

Ich wünsche uns viel Kraft und Sonne im Herzen..Grüßele Lumina
Lumina
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Re: Angst vor Vereinsamung / Angst vor Verabredungen

Beitrag von Lumina »

Hallo Waldsee, ja loslassen!!! Das fällt mir auch manchmal sehr schwer. Das wüßte ich auch nur zugern, wie man das machen soll.
Aber hey...du hattest heute einen guten Tag, und das klingt überhaupt nicht negativ, im gegentel...das ist doch schon was, freu dich, das er dir gut getan hat:)
In diesem Sinne erstmal einen schönen Abend und morgen super Freitag...
Grüßele Lumina
Babi
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Re: Angst vor Vereinsamung / Angst vor Verabredungen

Beitrag von Babi »

HI waldsee,
schön, daß du dir das mit dem Tresor merken willst.

Ich kann dir sagen, bei mir ist es so, ich habe seit meiner Jugend Depri und seit 5 Jahren geht es bei mir endlich aufwärts. Das hat damit zu tun, daß ich nicht mehr von der Krankheit weglaufe, sondern sie behandle, sprich Medis nehme und Therapie mache.
Seitdem geht es bei mir echt aufwärts.
Es ist ganz wichtig, daß man die Krankheit als einen Teil von sich akzeptiert, nur dann kann es aufwärts gehen.

Lieber Gruß Babi
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das wesentliche ist für das Auge unsichtbar
(Exupery)
:) ;)
BD
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Re: Angst vor Vereinsamung / Angst vor Verabredungen

Beitrag von BD »

Hallo Babi, hallo Lumina,

ja das akzeptieren, das ist immer wieder neu schwer.

Seit gestern habe ich das Gefühl, dass sich die Deperssion etwas lichtet, aber ich bin noch sehr erschöpft. Nächste Woche müsste ich ja wieder arbiten, da graut mir etwas vor. Ich habe schon über krankschreiben nachgedacht, aber nächste Woche haben viele Urlaub und es wäre ganz doof, wenn ich gar nicht käme. Ich habe überlegt, ob ich es einfach versuche und meiner Kollegin auch ganz offen sage, dass es mir noch nicht so gut geht, aber eben meinen guten Willen zeige. Meine KOlleginnen ungterstützen mich immer ganz toll, aber so langsam lässt deren Geduld auch nach. Wenn ich dann merke, dass es gar nicht geht, muss ich eben doch noch zu Hause bleiben.

Wie geht ihr mit solchen Situationen um?

Grüße
Waldsee
Lumina
Beiträge: 14
Registriert: 22. Mär 2010, 21:27

Re: Angst vor Vereinsamung / Angst vor Verabredungen

Beitrag von Lumina »

Hallo Waldsee,

erstmal ist es toll, wenn es dir seit gestern etwas besser geht. ich muss sagen, bei mir ist es auch so. Sonst bin ich immer Freitags nach der Arbeit nach Hause und auf dem Weg in die Wohnung sind mir schon die Tränen gekullert, weil ich wieder daran dachte...wieder ein WE allein und einsam. Aber diesmal war es nicht so. Habs irgendwie geschafft,dran gedacht, was ich so machen will. Das ist ja schon mal ein fortschritt für mich. Sonst sind die WE immer ein Graus für mich.
Macht dir dein Job eigentlich Spaß oder siehst du ihn als notwendiges Übel? Aber wie du geschrieben hast, ich würde es versuchen mit arbeiten gehen nächste Woche und deiner Kollegin sagen, das es dir noch nicht so gut geht. Und wenn es nicht geht und du dich nicht gut fühlst, kannst du immernoch zum Arzt gehen. Und viellicht geht es ja dann auch, wenn du erst einmal dort bist. Und der gute Wlle ist auch zu sehen.

Grüßele Lumina
Babi
Beiträge: 1963
Registriert: 23. Jul 2009, 17:07

Re: Angst vor Vereinsamung / Angst vor Verabredungen

Beitrag von Babi »

Hallo waldsee,

also ich gehe meist arbeiten, auch wenn es mir nicht ´so gut geht, weil ich weiß, daß es mir gerade durch die Arbeit und die liebe Kollegen wieder besser geht.
Die Arbeit zieht mich immer aus den schlechten Phasen raus.

Wenn es mir wirklich nicht so gut geht, sag ich das auch den Kolleginnen, daß ich langsamer tue, und sie sind da sehr tolerant und entgegenkommend.

Wenn es mir so schlecht geht, daß gar nix mehr geht, was glücklicherweise sehr selten vorkommt, bleibe ich mal ein oder zwei Tage zuhause, aber mehr nicht. Bei uns kann man zwei Tage ohne ärztliches Attest sich krankmelden und zuhause bleiben, ab dem dritten Tag braucht man dann ein Attest.

Aber meist brauch ich das gar nicht, denn die Arbeit baut mich immer total auf.

Gruß Babi
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das wesentliche ist für das Auge unsichtbar
(Exupery)
:) ;)
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