Stationäre Psychotherapie / Ehrlicher Wille und intensive Mitarbeit

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eddie
Beiträge: 24
Registriert: 5. Nov 2009, 17:54

Re: Stationäre Psychotherapie / Ehrlicher Wille und intensive Mitarbeit

Beitrag von eddie »

Hallo Richy,
dein Betrag hat mich im Positiven nachdenklich gemacht.Man kann es also schaffen durch mit-
arbeit und anscheinend viel Kraft.
Nun muß ich dazu sagen ich bin nicht nur neu im
Forum sondern beim ganzen Thema,das heisst ich hatte noch nie eine Therapie in welcher Form auch immer.
Depressionen sind neu für mich vor einem halben Jahr wusste ich das es die Krankheit gibt aber nicht wie sie sich auswirkt.
Angst,Panik,Unruhe,Müde,Lustlos einfach den Weg verloren.
Jetzt habe ich mich für eine Stationäre Behandlung entschieden und stehe auch dazu.
Habe nur Angst es nicht zu schaffen.Angst weil ich einfach nicht weiß was auf mich zukommt.
Am 23.02 geht es los und ich werde immer
unruhiger. Was kommt?

Wünsche mir auch soviel Kraft wie du.
Danke fürs zuhören.
Malle
Ponyhütchen
Beiträge: 7
Registriert: 12. Mär 2010, 13:03

Re: Stationäre Psychotherapie / Ehrlicher Wille und intensive Mitarbeit

Beitrag von Ponyhütchen »

Hallo,
ich schreibe heute das erst mal hier im Forum und stehe grade auch vor der Entscheidung, einen stationären Aufenthalt anzugehen.
Bis vor wenigen Tagen habe ich mich noch mit den Gedanken herumgeplagt, ob ich denn wirklich krank genug für so einen Klinikaufenthalt bin, denn ich habe immer mal einen guten bzw. oken Tag dazwischen, wo ich denke, dass doch alles ganz normal sei. heute ist wieder so ein Tag, an dem mir auch mein Körper zeigt, dass nichts normal ist, das ich überfordert bin, Kopfschmerzen habe, zittere und den Anforderungen des Alltags nicht stand halten kann.
Heute morgen hatte ich den Gedanken, dass ich mir selbst egal bin. Baff. Irgendwie mache ich grad nur weiter (Arbeit unter größten Anstregungen, ohne das ich was schaffe und nur versuche, den Schein zu bewahren).
Ich finde es so schwer zu realisieren, dass ich krank bin. Dabei zeigt es mir mein Körper und meine Gedanken ganz deutlich.
Gleich habe ich einen Termin bei meiner Therapeutin, wo ich eigentlich einen Klinikaufenthalt mit ihr besprechen wollte. Nun hab ich aber davor auch Schiss, weil ich schon wieder so nervös, in Unruhe und mein Kopf "dicht" ist, dass ich nur den Wunsch habe da runter zu kommen. Das macht solche Gespräche dann immer extrem schwierig.
Wie geht Ihr mit solchen Situationen um? Kennt Ihr das?
Und wie habt Ihr Euch für einen Aufenthalt in einer Klinik entschieden.
Ich will mir einfach helfen lassen, weil ich es allein und mit meiner Therapeutin und meinem Psychater (bei dem ich am Montag einen ganz furchtbaren Besuch hatte) nicht schaffe. Ich hab aber auch wahnsinnige Angst davor. Vor allem davor, dass es nichts bringt und ich am Ende der Behandlung wieder so dastehe wie jetzt: mutlos, depressiv, ängstlich, alles aufgebend....
Ich möchte so gern, dass es mir wieder gut geht, ich weiss nur gar nicht wie ich das anstellen soll.
Puh, das war jetzt ein erstes wirres Geschreibe hier. Vielleicht kann jemand was damit anfangen und mir ein paar Tipps oder Erfahrungen zu einer Klinik geben?
Am Freitag habe ich einen Termin in einer Institutsambulanz, wo ich nach meinem blöden Arztbesuch am Montag einfach reingestolpert bin, um mich zu informieren. Gestern dachte ich noch, ich brauch diesen Termin nicht, heute denke ich, so bald wie möglich da hin zu wollen.
Ich schreibe sicherlich später mehr. Nun muss ich erstmal los.
Viele Grüße
Kampfgemuese
Beiträge: 129
Registriert: 11. Mär 2010, 15:07

Re: Stationäre Psychotherapie / Ehrlicher Wille und intensive Mitarbeit

Beitrag von Kampfgemuese »

Hallo Richy,

die Argumente, die Du benennst, finde ich interessant und wahr. So präzise konnte ich sie aber noch lange nicht definieren wie Du – danke dafür!
Du hast Recht, auch für mich wird nun im Nachhinein klar, welche Gedanken und Gefühle da so durch den Raum gewabert sind bei einer Therapie.

Für mich glaube ich, entdeckt zu haben, warum ich in der Anfangsphase der Therapie buchstäblich orientierungslos war und mir selten eine wirkliche Meinung bilden konnte.
Ich durfte in meinem Leben vor der Therapie nie darauf hören, was ich wollte. Mir dann tatsächlich mal Gedanken darüber zu machen, was ich, tief in mir drin, wirklich brauche und will, hat schon so manches mal zu Entscheidungen geführt, die dann wieder schnell revidiert wurden.

Hallo Ponyhütchen,

hast Du es geschafft, heute zu Deiner Therapeutin zu gehen? Ich kann verstehen, dass Du ziemlich durch den Wind bist. Wenn es Dir so geht wir mir damals, dann sind das in etwa Gedanken wie „Ich hab das doch bisher immer geschafft, warum soll ich jetzt krank sein?“ und „Die anderen schaffen das doch auch irgendwie, warum ich nicht?“.

In den Tagen vor meiner Einweisung war ich dermaßen am Boden, dass man alles mit mir hätte machen können. Viele, Mitpatienten, stationär oder ambulant, hatten das gleiche hinter sich, und alle waren sich einig: sie hätten sich schon viel früher in Behandlung geben sollen. Aber viele Depressive, auch ich, mussten wirklich ganz ganz ganz unten angelangt sein, bevor sie zu einer Behandlung bereit waren. Sie alle hat der Zweifel geplagt. „Bilde ich mir das nur ein?“.

Du selbst merkst, dass mit Dir etwas nicht stimmt. Und wenn ein Arzt Dir einen stationären Aufenthalt empfiehlt, dann würde ich Dir raten: nimm den Rat an und tu es. Du wirst so viele Gleichgesinnte kennen lernen. Du wirst in einem geschützten Raum sein, in dem Du erst mal „runterkommen“ kannst.

Dass Du sehr nervös und angespannt bist und auch Angst vor Gesprächen hast, kann ich gut verstehen. Versuche, das als letzte Hürde zu sehen, die Du überwinden musst, um Hilfe zu erfahren. Du schaffst das!

Liebe Grüße
Elli
Noddy81-04
Beiträge: 3
Registriert: 16. Mär 2010, 21:53

Re: Stationäre Psychotherapie / Ehrlicher Wille und intensive Mitarbeit

Beitrag von Noddy81-04 »

Hallo
Ich schreibe es erste mal und bin sehr froh das ich mich mitteilen darf.
Ich suche nun seit über einem Jahr einen Ambulanten Therapieplatz leider erflglos doch habe ich immer gesagt ne stationäre Therapie habe ich nicht nötig. Doch langsam jedoch komme ich immer wieder in Situationen wo ich nicht mehr genau weiß was ich da getahen habe es nicht warhaben will oder einfach viel zu übertriben und unüberlegt handele. Nu das ich hilfe brauche ist ir vor nem jahr schon klar geworden aber nun merke ich das es immer dringlicher wird.
Ich finde es aber auch sehr bescheiden wenn mann überall abgewiesen wird als ob mich keiner betreuen mag

loni
hypomaniac
Beiträge: 11
Registriert: 6. Apr 2010, 10:36

Re: Stationäre Psychotherapie / Ehrlicher Wille und intensive Mitarbeit

Beitrag von hypomaniac »

@Kampfgemuese

> Du wirst so viele Gleichgesinnte kennen lernen. Du wirst in einem geschützten Raum sein, in dem Du erst mal „runterkommen“ kannst.

So einfach ist das leider nicht. Ich kann das aus meiner Erfahrung mit stationärer Therapie nicht bestätigen. Ich habe z.B. sogar offene Anfeindung erlebt. Weitestgehend aber Distanziertheit bis Desinteresse. Übrigens bin ich da eigentlich auch nur von Therapie zu Therapie gedackelt, ohne zu wissen oder zu merken, worum genau es da geht. Das ganze garniert mit schizophrenen Vorwürfen und absolut widersprüchlichen Hinweisen seitens der Therapeuten. Ein Grund, warum ich mich derzeit so schwer damit tue, mich für eine erneute stationäre Therapie zu entscheiden, obwohl es scheinbar angezeigt wäre.
eddie
Beiträge: 24
Registriert: 5. Nov 2009, 17:54

Re: Stationäre Psychotherapie / Ehrlicher Wille und intensive Mitarbeit

Beitrag von eddie »

Hallo,
bin zurück aus der Klinik und kann nur sagen es was sehr anstrengend.Die vielen Sitzungen
ob Einzelgespräch oder Gruppentherapie.Es gab
mir viel zu denken und vieles ist mir klar geworden.
Nun hab ich schon eine Woche zu Hause
verbracht und
das umsetzen was man in der Klinik gelernt hat in den täglichen Tagesablauf ist schwieriger als ich dachte.
Aber trotzdem war meine Entscheidung eine
Stationäre Psychotherapie zu machen für mich richtig denn ohne diese würde ich jetzt nicht
darüber nachdenken wie ich meinen Tagesablauf
für mich ändern kann.
Ich werde weiter an mir arbeiten und mir weiter Hilfe holen
Malle
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