Depri und Alkohol (Tabuthema ? )

Liber
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Re: Depri und Alkohol (Tabuthema ? )

Beitrag von Liber »

Hallo an alle,

von dieser Koppelung von Depression und Alkohol (überhaupt "Sucht") kann ich auch ein Lied singen.

Bei mir diente der Alkohol dazu, mir die Illusion zu geben, mich mit seiner Hilfe aus dem inneren Gefängnis des Nicht-Leben-Könnens wenigstens zeitweise befreien zu können.

Funktioniert hat es natürlich nicht - es war nur eine Illusion. Stattdessen wurde ich süchtig. Gleichzeitig verstärkte die Sucht durch Auslösen von Scham und Schuldgefühlen und Versagens- und Wertlosigkeitsgefühlen die Depressionen.

Ein Teufelskreis.

Der Kassen-Gutachter verlangte, dass ich vom Alkohol trocken sein müsse, bevor ich die Psychoanalyse beginnen durfte. Völlig zu Recht, denn die Fluchtmöglichkeit in den Alkohol macht es unmöglich, wirklich an sich zu arbeiten.

Als ich dann die PA machte, stellte ich fest, dass Alkohol nicht meine einzige Sucht ist. Nur die offensichtlichste.

Aber ohne vom Alkohol trocken zu werden, hätte ich das nie erkennen können. Deshalb war es der erste und sehr wichtige Schritt.

Alkohol und Depression zusammen können einen üblen Teufelskreis auslösen. Und ich sehe es heute so: vor einer Therapie muss die vordergründiste Sucht als Fluchtmöglichkeit versperrt werden, sonst bringt die Therapie nicht wirklich weiter.

Viele Grüße
Brittka
petra3741
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Re: Depri und Alkohol (Tabuthema ? )

Beitrag von petra3741 »

Hallo Brittka,

ja ich werden das täglich trinken jetzt lassen.
Ich hatte auch schon ein sehr schlechtes Gewissen. Ja und super Schamgefühle.
Und man denkt man kann es nicht lassen und dass es einem hilft.
Aber ich muß jetzt echt die Reißleine ziehen und es ganz lassen bevor ich da noch mehr reinrutsche.
Ich bin jetzt auch an einem Punkt, wo ich denke es sein lassen zu können.
Mein Leben hat sich jetzt so verbessert.
Dass will ich mir jetzt nicht vermießen.
LG petra
igelmädchen
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Re: Depri und Alkohol (Tabuthema ? )

Beitrag von igelmädchen »

hallo reglus, brittka und ihr anderen!
tja, ich kann auch mal nichts trinken am abend, aber ich fange dann spätestens mittags an darüber nachzudenken, ob nicht doch! ich will mich entspannen und für mein tagespensum belohnen und gut einschlafen ...
mist, es gibt scheinbar eine menge gründe abends zu trinken
reglus, halte uns auf dem laufenden wie es klappt mit dem nicht trinken!
ich würde ja sagen, okay, ich mach mit, aber in unserem kühlschrank sind noch ein paar dosen!!
petra3741
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Re: Depri und Alkohol (Tabuthema ? )

Beitrag von petra3741 »

Hallo Igelmädchen,

wäre ja super, wenn Du mit machst.
Also ich muß jetzt einen Stopp machen, ich habe eh schon länger Bedenken. Aber immer gedacht ich schaff es nicht auf zu hören.
Es hilft mir halt bei Ängsten, Entspannen du weißt ja.
Aber ich trinke seit langen jeden Tag.
Oh Gott schlechtes Gewissen.
Ich habe noch ein Kleinen Sekt da, dass ich nicht mal nachts die Panik bekomme und nichts da ist. Das beruhigt mich.
Ich halte Dich auf dem laufenden.

LG Petra
0404
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Re: Depri und Alkohol (Tabuthema ? )

Beitrag von 0404 »

Hallo an alle,
hätte nicht gedacht, dass das Thema Depressionen u.Alk so viele betrifft.
Die 6 trockenen Monate letztes Jahr waren die besten seit Jahren.
Es macht vielleicht den Eindruck, dass es bei mir nur um Alk.geht.
Depressionen hab ich seit 13 Jahren und der Alkohol hat sich vor 2 Jahren eingeschlichen.
Ich weis genau das es nur funktioniert,die Depression in den Griff zu kriegen,wenn ich den Alkohol weg lasse, aber es ist so sauschwer......
ich freu mich aber sehr,dass so viele zu diesem Thema schreiben.....
maaaan......irgendwie würde ich gerne mal etwas lockerer klingen.....
LG an Alle
0404
Beiträge: 21
Registriert: 27. Feb 2010, 11:28

Re: Depri und Alkohol (Tabuthema ? )

Beitrag von 0404 »

Ich möchte so gern wieder eine Therapie machen,aber leider muss die Tagesklinik ,in der ich letztes Jahr gewesen bin, Ende März schliessen.
Dort hab ich mich zum ersten mal richtig verstanden gefühlt.
Wieder anfangen zu suchen,wo man sich sicher fühlt.
Immer wieder neu seine Geschichte erzählen ,ich kanns langsam nimmer.....
Karin

Ich kann das gar nicht verstehen, es gibt so viele Leute die Hilfe brauchen,und die Behörden machen einfach dicht.
Was meint ihr dazu?
SisterGoldenHair
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Re: Depri und Alkohol (Tabuthema ? )

Beitrag von SisterGoldenHair »

Hallo zusammen !

... dazu müßte man die Hintergründe kennen, warum die Klinik geschlossen wird, um das beurteilen zu können. An Mangel an Patienten wird es wahrscheinlich nicht liegen.

Karin, Du KLINGST absolut locker ! ;o)

bez. Alk - vielleicht ist hier der Thread erlaubt, um ab und zu dem ein oder anderen etwas Unterstützung zu bieten bei seinem Bemühungen... ;o)

ich bin auch dabei, Petra ;o)
ja, wenn gerade kein Streß ist und die Situ stabil, ist es eine gute Zeit für einen Versuch.

bei mir war es auch nie so schlimm wie nach der Reha 07, da fiel ich in ein absolutes Loch, und habe erst richtig angefangen.
*richtig* war 1 Flasche Wein täglich.

Es ist sicher nicht rühmlich, aber es ist auch nicht nötig sich zu schämen. dann müßten sehr Viele sich schämende durch die Gegend laufen............. die meisten gebens nämlich nicht zu. und wenn man es erkennt und dazu Stellung bezieht, ist m. E. schon ein erster wichtiger Schritt getan.

Wenn der ein oder andere von Euch es jetzt versucht - ich kenne das alles - Alkohol war in den "Hochphasen" äußerst präsent in meinem Kopf. jeden Tag die Frage - kaufe ich mir jetzt nochmal was oder nicht... eigentlich wäre es ja besser, wenn nicht... aber.... usw. usw.

Aber es ist zu schaffen.
Ich gehe derzeit an allen Weinregalen vorbei, ohne sie eines Blickes zu würdigen, es interessiert mich im Augenblick nicht.
Bei mir kommt allerdings hinzu, daß ich es mir momentan auch finanziell nicht mehr leisten kann... nur... wenn wieder ein Hammer kommt... weiß ich nicht, wie ich reagiere... aber momentan lebe ich den Tag, weniger die Vergangenheit, und nicht die Zukunft. CARPE DIEM ! ;o)

noch ein Tipp - wer einen Neurologen hat, sollte ihm "reinen Wein" einschenken :o)
meiner unterstützt mich vorbildlich, und hat zeitweise die Intervalle verkürzt, damit ich nicht so viel Zeit hatte auf dumme Gedanken zu kommen. zur Zeit haben wir einen 3 bis 4-Wochen-Rhythmus.

und noch ein Tipp - eine andere Beschäftigung als etwas das man mit Trinken verbindet - oft ist es auch an eine bestimmte Situation gebunden. ich sehe derzeit öfters mal fern und stricke dabei, und renoviere gerade die Wohnung.

für jemand, der gerne Geld zählt bzw. man sollte sich auch belohnen, wenn man diese "Belohnung" streicht, ist eine Kasse auch ganz nett. da kommt u. U. schnell mal ein nettes Sümmchen zusammen...

ok, ich wünsche Euch ein erfolgreiches WE
Ulli


***

"die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern, dass er nicht tun muss was er nicht will"

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(Jean-Jacques Rousseau)
petra3741
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Re: Depri und Alkohol (Tabuthema ? )

Beitrag von petra3741 »

Hallo Uli, Karin, Igelmädchen usw,

es scheint mir auch so, dass nicht wenige das Problem haben.
Gut ich schäme mich jetzt nicht mehr.
Ich denke auch, dass es eigentlich viele gibt die zuviel trinken.
Gestern abend bin ich mal nicht am Fernsehen eingeschlafen, was mir sonst meistens passiert.
Das liegt wohl auch am alk.
Also körperlich fühle ich mich immer gleich besser, wenn der Dauerpegel weg ist.
Gestern Abend hab ich dann noch Pralinen genascht und ei der Daus festgestellt, dass da vier Schapspralinen drin lagen. ich habe sie aber liegen lassen. Die wären mir früher gar nicht aufgefallen.
So jetzt hab ich zwei Tage. Ich will mal ein halbes Jahr schaffen. Vielleicht hab ich dann ja gar keinen Bock mehr auf den Sumpf.
Ich habe schon Respekt vor unserem Gehirn,
dann gewöhnt sich da irgendwas im Hirn an den Alk und ich habe dann dieses Problem auch
noch.
ich bin froh, dass Du das Thema angesprochen hast Karin. Ich hätte mich jetzt nicht getraut.
LG Petra
karin61 schrieb:
> Hallo an Alle,
> bin seit ein paar Tagen auch neu hier und würde mich über eine Begrüßung von Euch freuen.
> Habe schon mehrmals versucht einen Beitrag zu schreiben,was mir sowieso schwer fällt,aber irgendwie mach ich wohl was falsch.
> Immer ist der Text ,den ich mühevoll schreibe
> irgendwie weg.
> Heute hab keine Kraft mehr alles noch mal neu zu schreiben,aber ich meld mich ganz sicher wieder.
> liebe Grüsse an Alle
> Karin
petra3741
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Re: Depri und Alkohol (Tabuthema ? )

Beitrag von petra3741 »

Hallo Karin,

hab ausversehen deinen Text zitiert.

LG Petra
FönX
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Re: Depri und Alkohol (Tabuthema ? )

Beitrag von FönX »

Hallo Petra,

warum bearbeitest du deinen Beitrag nicht und löschst das Zitat. Geht doch ganz einfach.

Liebe Grüße
FönX

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petra3741
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Re: Depri und Alkohol (Tabuthema ? )

Beitrag von petra3741 »

hallo Fönx,

von Dir kann man Computermäßig immer was lernen.

LG Petra
0404
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Registriert: 27. Feb 2010, 11:28

Re: Depri und Alkohol (Tabuthema ? )

Beitrag von 0404 »

Hallo Ulli,

Es liegt tatsächlich am Mangel an Patienten
in meiner Tagesreha.
Sie trägt sich nicht mehr hat mir meine damalige Psychologin erzählt.
Es läge auch daran,das die Kassen viel weniger Therapien genehmigen.

Hallo Petra

Ich find's klasse,dass du durchhalten willst,
du schafft es bestimmt.
Zwei Tage sind ein guter Anfang.
Ich wollte ich hätte schon mal einen Tag.
Ohne Entzug in der Uni werd ich's wohl net schaffen.
Wenn ich den ganzen Tag über nur grüble und mich zu Hause vergrabe (schick sogar die Kinder schon zum Einkaufen )wird's nie besser.
WEIS ICH JA ALLES.......aber helfen kann ich mir nur selber...wenn's nur nicht so schwer wäre.
Tut mir auf jeden Fall gut hier bei euch.

Bis bald und Danke.

Lieben Gruss Karin
SisterGoldenHair
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Re: Depri und Alkohol (Tabuthema ? )

Beitrag von SisterGoldenHair »

Karin, "einfach" mal an einem Tag sagen *jetzt pack ichs an* - ohne große Erwartungen und sich selbst unter Druck zu setzen - getreu dem Motto der AA *jeder Tag ohne Alkohol ist ein guter Tag* - wenn der erste geschafft ist, und noch einer und noch einer, wirst Du merken nach ein paar Tagen, daß die Gedanken auch nicht mehr so sehr darum kreisen.

ich denke da gerade auch an die Frage wie Deine Kinder klarkommen? es bleibt ihnen doch sicher nicht verborgen, und das gibt womöglich neue Nahrung für ein schlechtes Gewissen...

Ich wünsche Dir eine gute Entscheidung, Karin, in jeglicher Hinsicht - sprich doch mal mit Deinem Arzt - und Petra weiterhin Durchhaltevermögen !

LG
Ulli


***

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petra3741
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Re: Depri und Alkohol (Tabuthema ? )

Beitrag von petra3741 »

Hallo Karin,
ich hab jetzt dann den dritten Tag und ich empfinde es nicht als durchhalten.
ich bin froh, dass ich jetzt den Sumpf und Fusel, wie ich es gerade bezeichne los haben kann. ich habe jetzt genug "gesoffen". ich habe es jetzt satt.
Das Einkaufen von Alkohol, das Wegbringen der leeren Flaschen, das ehimlich Trinken, das Schlechte Gewissen, der Gesundheit zu schaden....so deprimierend...
Ich habe mir jetzt genug Alternativen überlegt.
Ich hoffe Du kommst auch bald an den Punkt
Karin, dass eigentlich klar, dass es nicht weiterbringt.
LG petra
FönX
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Registriert: 2. Jul 2008, 11:37

Re: Depri und Alkohol (Tabuthema ? )

Beitrag von FönX »

Hi Petra,

> von Dir kann man Computermäßig immer was lernen.
Was man auch anwenden muss. Dein unerwünschtes Zitat steht immer noch dort.
FönX

Bei riesigen Nebenwirkungen essen Sie die Packungsbeilage oder schlagen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
nachteule
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Re: Depri und Alkohol (Tabuthema ? )

Beitrag von nachteule »

Hallo zusammen,

ich habe lange nichts mehr geschrieben, aber immer eifrig mitgelesen.

Dies Thema berührt mich,da ich mich mit derselben Problematik auseinandersetzen musste. Ich habe lange viel zu viel und viel zu oft getrunken.
Ich habe alles durch, die Peinlichkeiten, wenn ich betrunken war, das schlechte Gewissen am nächsten Tag, die Gedanken, die spätestens am Nachmittag wieder um den Alkohol kreisen.

Es hat gedauert, bis ich mir eingestanden habe "Ich bin Alkoholikerin". Ein Alkoholiker ist nämlich nicht nur der, der mit der Flasche Billigwein unter der Brücke oder auf der Parkbank schläft. Alkoholismus beginnt, wo der Kontrollverlust einsetzt. Und das geschieht ziemlich früh.

Das Fatale - Alkohol löst Depressionen aus und/oder verstärkt diese. Das ist Fakt. Es konnte also nichts besser werden, solange ich trank.
Es konnte auch keine Therapie gegen Depris greifen und mir helfen. Wer Depressionen hat und säuft boykottiert sich quasi selbst.

Als ich das endlich begriff habe ich mich erstmal um meinen Alkoholkonsum gekümmert. Ich habe mir Hilfe gesucht (Suchtberatung, Selbsthilfegruppe etc.) und eine Alkoholentwöhnungstherapie gemacht. Dort wurden die Depris auch angesprochen, aber das Hauptaugenmerk lag darauf zu lernen zufrieden abstinent zu leben.

Im Laufe meiner Abstinenz wurden meine Depressionen schon etwas besser. AD`s habe ich genommen und nach der Entwöhnungstherapie war ich stabil genug, mich um die Depressionen mittels einer Verhaltenstherapie zu kümmern.

Das Wichtigste, was ich gelernt habe war, Verantwortung für mich zu übernehmen. Kein noch so schwerer Umstand der Welt hält mir die Flasche an den Hals und schüttet Alk in meinen Körper. Das tue ich ganz allein. Und ich habe zu jedem Zeitpunkt die Wahl. Ich habe aufgehört von "man" zu reden, ich habe von "mir" gereedet, denn um mich ging/geht es, nicht um irgendjemanden.

Ohne Hilfe hätte ich es nicht geschafft. Alkohol und Depressionen sind ein Teufelskreis.
Die Suchtberatung (gibt es in jeder Stadt) ist ein guter Anlaufpunkt. Dort gibt es professionelle Mitarbeiter, die auf Augenhöhe und völlig wertfrei kommunizieren und ich hatte endlich das gGefühl verstanden zu werden.

Ich bin überzeugt, dass Depressionen nicht behandelbar sind, solang ein Mensch missbräuchlich trinkt.

Tina
petra3741
Beiträge: 2172
Registriert: 17. Jun 2009, 20:05

Re: Depri und Alkohol (Tabuthema ? )

Beitrag von petra3741 »

Hallo Tina,

danke für Deine Ausführungen.
ich habe jetzt den 4 Tag ohne Alkohol.
Heute war es etwas schwieriger.
Ich versuche jetzt mal immer die Situationen
zu anlysieren bei denen Alkohol für mich ein Thema wird.
ich habe öfters Blähungen.
Und da habe ich früher immer Likör getrunken und meinte es hilft.
ich war schön öfters beim Arzt wegen Blähungen, aber nichts definitives wurde gefunden.
Ich sage immer so ironisch " Alkohol desinfiziert" aber jetzt muß ich das Problem irgendwie anderst lösen.
Ich habe heute so Iberogst Magentropfen geholt.
Dann ist ein Grund für Alkohol bei mir schlechte Laune und Unzufriedenheit.
Ich habe mit Depris gerade nicht so viel zu tun.
Ich versuche meine schlechte Laune und Unzufriedenheit zu analysieren.
Das wird noch spannend.
Ich habe mir auch ein Buch besorgt:
Ich hör auf, ehrlich! Das ist ziemlich gut.
Also ich bin Alkohol gefährdet nicht abhängig.
Habe keine Körperlichen Entzugserscheinungen.
Und bin ein kontrollierter Problemtrinker hab ich bis jetzt rausgefunden.
Vier Wochen sollte man laut dem Buch mal probieren ohne auszukommen um herauszufinden
wo man steht.

LG Petra
niederländer

Re: Depri und Alkohol (Tabuthema ? )

Beitrag von niederländer »

Hallo Petra,

Ich wünsche dir viel Erfolg mit deine Abstinenz und hoffentlich ist es bleibend.
Ich weiß wie schwer es ist von dem Zeug los zu kommen. Es gibt 1000 Gründe oder Probleme um rückfällig zu werden.
Aber all diese Gründe und Probleme sind es NICHT WERT !!

Übrigens ein kontrollierter Problemtrinker gibt es nicht.
Niemand kann sich kontrolliert seine Probleme wegtrinken.
Du willst 4 Wochen ohne Alkohol auskommen. Das ist völlig okay.
Aber was ist danach ? Fängst du dann wieder an zu trinken ?

Unser Suchtgedächtnis registriert ohne Fehler wie unser voriges Trinkverhalten war und geht von dem Punkt aus einfach weiter wenn man nachgibt.

Ich hoffe von herzen das dass dir nicht passiert.

Machts gut,

Gruß,

Dutchy
karlkraus
Beiträge: 86
Registriert: 12. Nov 2009, 18:48

Re: Depri und Alkohol (Tabuthema ? )

Beitrag von karlkraus »

Hallo, Petra,

ich halte es für eine große Leistung, wenn Du es schaffst, diese vier Wochen durchzuhalten. Jetzt ist nicht der Zeitpunkt, zu fragen, was danach sein wird. Lass dieses Problem / diese Frage auf Dich zukommen; Du kannst sie erst beantworten, wenn Du Dein jetzt gestecktes Ziel erreicht hast.

Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, das Du es schaffst (jetzt wirst Du vielleicht noch sagen: "durchhältst") und drücke Dir alle verfügbaren Daumen.
Gruß



Tucho
igelmädchen
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Registriert: 19. Feb 2010, 13:18

Re: Depri und Alkohol (Tabuthema ? )

Beitrag von igelmädchen »

Hallo Petra,
ich bin stolz auf Dich!!!
Leider sitze ich hier wieder mit Bier und lese und denke und weiß nicht was ich will!!
Ich hänge im Moment voll in der Depression!! Ich wollte/sollte Tabletten umstellen und das heißt, ich brauche jetzt wieder mindestens zwei wochen bis ich Boden unter den Füßen habe! Ich schwanke zwischen:oh ich muß aufhören und mir doch alles sch...egal!
Liebe Petra, halte durch!!! Ich freue mich von Dir zu hören!!!
petra3741
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Re: Depri und Alkohol (Tabuthema ? )

Beitrag von petra3741 »

hallo ihr drei,

danke für Eure Antworten.
ich fühle mich großartig ohne Alkohol.
Mein zweites Ziel ist einhalbes Jahr.
ich habe mir jetzt für alle Situationen
Alternativen überlegt.
ich will nicht wieder in den Sumpf zurück.
und das eeeeewig schlechte Gewissen wegen dem
Alkoholkonsum. Und die Befürchtungen, dass ich meinem Körper schade damit.
ich bin morgens viel fitter.
Mir fällt es überhaupt nicht schwer nichts zu trinken.
Ich habe einen alkoholfreien Sekt probiert.
Der sagt mir geschmacklich gut zu.
Also wenn ich mal meine...dann trinke ich so
einen.
Aber zur Zeit habe ich Freude an meinem neuen
Leben, die Freiheit und die vielen Alternativen, die ich mir überlegt habe.

@igelmädchen
Alkohol hilft nicht. Und es geht sogar besser ohne.

LG Petra
igelmädchen
Beiträge: 22
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Re: Depri und Alkohol (Tabuthema ? )

Beitrag von igelmädchen »

(Alkohol hilft nicht. Und es geht sogar besser ohne.)
Liebe Petra, eigentlich weiß ich das! Leider gerät der am Morgen gefasste Entschluß nichts zu trinken über Tag ins wanken, bis er völlig kippt!
Aber heute!!!!!
Ich verspreche, ich trinke nichts und werde Dir morgen ganz ehrlich sagen wie es geklappt hat, ok???
nachteule
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Re: Depri und Alkohol (Tabuthema ? )

Beitrag von nachteule »

Hallo,

der wichtigste Schritt in meine Abstinenz war absolute Ehrlichkeit zu mir selbst und das Schließen aller Hintertüren.
Dazu gehörte für mich, nicht mehr allein zu versuchen aufzuhören (zum gefühlten millionstenmal), sondern mir Menschen mit ins Boot zu holen, die mir helfen konnten. Ich habe mich quasi geoutet.

Über den "kontrollierten Problemtrinker" bin ich auch gestolpert liebe Petra. Ein Nicht-Alkoholiker muss nichts kontrollieren. Alkoholismus besteht auch nicht nur in der körperlichen Abhängigkeit. Ich hatte nie Entzugserscheinungen, und bin trotzdem eine Alkoholikerin, denn ich war psychisch abhängig.

Saufpausen von einigen Tagen bis sogar einigen Monaten hatte ich auch. Das ging sogar manchmal ganz einfach und ich habe mich toll gefühlt und dachte "Siehste Tina, so schlimm ist`s ja bei Dir gar nicht". Da hatte ich mir schön was vorgemacht.

Erst, als ich Alkohol als Option völlig ausschloss ging es. Es gibt nichts, wirklich gar nichts, dass durch Alkohol nicht noch schlimmer wird.

>>Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe. <<

Da ist was dran.

Ich bin übrigens heute noch in einem Alkoholiker-Forum unterwegs. Der Ton dort ist manchmal ein rauher, aber die Menschen dort haben mir unglaublich viel geholfen, dadurch, dass sie mich spiegelten und ich oft auch unbequemen Wahrheiten ins Gesicht blicken musste.

Die Frage, was war zuerst da, die Depri oder der Alk habe ich mir auch oft gestellt, bis ich darauf kam, dass das gar keine Rolle spielt. Nur ohne Alk kann ich auch meine Depris loswerden. Die Idee "Wenn ich erstmal nicht mehr depressiv bin und nicht mehr soviele Probleme habe trinke ich auch nichts mehr" funktioniert definitiv nicht.
Und selbst die besten AD`s brauche ich gar nicht zu schlucken, solang ich mittels Alk in meinen Hirnstoffwechsel eingreife.

Alkoholfreien Sekt/Bier/Wein trinke ich nicht. ICH habe Sekt oder Wein wegen seiner Wirkung getrunken. Nicht wegen des Geschmacks. Hat lange gedauert bis ich das zugeben konnte. Ich hab das anfangs auch probiert und der Weg bis zum richtigen Alk war immer nicht weit.
Ich will keinen Alk mehr zu mir nehmen und es gibt unzählige alkoholfreie Getränke, die weitaus besser schmecken als alk-freies Bier/Sekt/Wein.

Grüße
Tina
SisterGoldenHair
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Re: Depri und Alkohol (Tabuthema ? )

Beitrag von SisterGoldenHair »

... ich hatte bisher auch nie körperliche Entzugserscheinungen, und mein Neurologe kam dennoch zu dem Ergebnis, daß ich abhängig bin...

Ich bin auch der Meinung, ich trinke Wein nicht nur wegen der Wirkung, sondern wegen des Geschmacks. ja, es geht doch nichts über einen schönen Rot- oder Weißwein, oder einen schönen kühlen Crémant... ABER...
die Therapeutin in unserer Spezialgruppe in der Uni sagte, das erste Glas trinkt man evt. wegen des Geschmacks, und dann... schmeckt es dann wirklich noch... ?

Kritisch sah sie auch alkfreies Bier u.ä.
nicht unbedingt die Schnapspraline...

aber Bier z. B. - Flasche sieht aus wie eine Bierflasche, Geräusch ist dasselbe beim Öffnen der Flasche wie beim richtigen Bier, Glas und Inhalt sehen echt aus und es schmeckt auch noch so ähnlich - das ist die Falle, und ich bin überzeugt, da hat sie Recht.

Entsprechend dem dort angebotenen Programm sollte man sich einen "Abstinenzhelfer" suchen, mit dem man sich austauschen kann, und der einen unterstützt. ist eine Möglichkeit neben vielen anderen.

Eine große Hilfe sind auch Pläne.
Ein anderer Tagesablauf, Dinge für die man sich interessiert und engagiert, und mit einem Mal tritt der Alkohol in den Hintergrund... wenn ich nachmittags unterwegs bin, mache ich keine Flasche mehr auf, wenn ich nach hause komme, sondern koche mir einen Kaffee... und nach einer neuen Studie soll der ja gesünder sein als man ursprünglich dachte. gesünder als Alkohol ist er wahrscheinlich schon...

Ein Problem ist auch das Alleinesein.
ich habe Bekannte, die trinken prinzipiell nichts alleine zu hause. sicher mit gutem Grund. Alkohol in Gesellschaft, noch dazu mit dem Auto unterwegs, war für mich kein Thema...... max. 2 kleine Gläser und Ende.
aber zu hause war das nicht mehr möglich...

ich wünsche Euch weiter eine gute Wahl und viel Erfolg !

LG
Ulli


***

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(Jean-Jacques Rousseau)
petra3741
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Registriert: 17. Jun 2009, 20:05

Re: Depri und Alkohol (Tabuthema ? )

Beitrag von petra3741 »

Hallo Igelmädchen,

das schaffst, Überlege Dir was anderes Schönes
für den Abend.
Es gibt wirklich viel besser alkfrei Getränke,
das finde ich auch.
Also mir fehlt nichts, ich vermisse nichts.
Mir geht es richtig gut.
und ich will nicht mehr in diesen Sumpf.
Bis jetzt mach ich es ohne Hilfe.

@ goldenhair.
Kannst Du mir das Forum über Alkohol nennen?

Aber ich will gerade auch nicht an Alkohol denken. Ich will den jetzt einfach weg habe und mich mit besseren Sachen beschäftigen.
LG Petra
Antworten