Ich bin wegen einer Angststörung krank geschrieben. Letztes Jahr war ich auch schon mal 6 Monate krank, da war ich aber auch zeitweise in der Klinik. Dort war ich wenigstens abgelenkt. Ich würde echt lieber arbeiten, als zuhause rum zu sitzen. Wie beschäftigt ihr euch? Ich habe auch ein schlechtes Gewissen meinen Kollegen gegenüber.
Ist von euch auch jmd. länger krank geschrieben und wie meistert ihr das?
Krank geschrieben
Re: Krank geschrieben
Hallo Biggi,
mir geht es ähnlich, bin längere Zeit au und muß mich beschäftigen, sonst drehe ich am Rad - wie man so schön sagt.
Also mein Rat:
du brauchst eine Aufgabe und ein Ziel!
Ich habe in den ersten beiden Wochen Schlaf nachgeholt, bin dann nie richtig fit aus dem Bett gekommen, bis mittags umhergemacht, nichts auf die Reihe bekommen und mich nun selbst zur "Ordnung" aufgerufen.
- ich stehe morgens gleich auf, wenn ich wach bin, ca. 7:30 Uhr
- ich mache dann ein paar Übungen, Muskeltraining, Gymnastik
- ich frühstücke in Ruhe
- ich erledige das tägliche Aufräumen und mache jeden Tag etwas zusätzlich ( mal einen Schrank aufräumen, mal Akten sortieren, bald auch Fenster putzen)
- ich bemühe mich immer wenigstens für eine kurze Zeit raus zu gehen, frische Luft tanken, ein Spaziergang, je nach Wetterlage
- ich esse immer mittags
- ich versuche dann ein Buch zu lesen, was mir aber noch nicht gelingt, es fehlt die Konzentration, ich lese und bin mit den Gedanken nicht dabei
- ich erwarte meine Familie am Nachmittag
- ich genieße den Kaffee
- abends koche ich oft
Ich beginne bewußt mit "ich", weil ich mir diesen Plan auferlege.
Fernsehen kaum, am Abend, zu zweit, dafür mehr Zeit für den Computer, um zu lernen
Versuche erst einmal abends einen Plan für den nächsten Tag zu machen und erfülle ihn auch. Es ist ein tolles Gefühl etwas geschafft zu haben!
Liebe Grüße von Clara
mir geht es ähnlich, bin längere Zeit au und muß mich beschäftigen, sonst drehe ich am Rad - wie man so schön sagt.
Also mein Rat:
du brauchst eine Aufgabe und ein Ziel!
Ich habe in den ersten beiden Wochen Schlaf nachgeholt, bin dann nie richtig fit aus dem Bett gekommen, bis mittags umhergemacht, nichts auf die Reihe bekommen und mich nun selbst zur "Ordnung" aufgerufen.
- ich stehe morgens gleich auf, wenn ich wach bin, ca. 7:30 Uhr
- ich mache dann ein paar Übungen, Muskeltraining, Gymnastik
- ich frühstücke in Ruhe
- ich erledige das tägliche Aufräumen und mache jeden Tag etwas zusätzlich ( mal einen Schrank aufräumen, mal Akten sortieren, bald auch Fenster putzen)
- ich bemühe mich immer wenigstens für eine kurze Zeit raus zu gehen, frische Luft tanken, ein Spaziergang, je nach Wetterlage
- ich esse immer mittags
- ich versuche dann ein Buch zu lesen, was mir aber noch nicht gelingt, es fehlt die Konzentration, ich lese und bin mit den Gedanken nicht dabei
- ich erwarte meine Familie am Nachmittag
- ich genieße den Kaffee
- abends koche ich oft
Ich beginne bewußt mit "ich", weil ich mir diesen Plan auferlege.
Fernsehen kaum, am Abend, zu zweit, dafür mehr Zeit für den Computer, um zu lernen
Versuche erst einmal abends einen Plan für den nächsten Tag zu machen und erfülle ihn auch. Es ist ein tolles Gefühl etwas geschafft zu haben!
Liebe Grüße von Clara
Re: Krank geschrieben
Hi Biggi
Ich habe einen fest strukturierten Tag. Ca. 7 Uhr aufstehen, raus mit dem Hund bei jedem Wetter, dann so um ca. 10 Uhr bis 11 Uhr einkaufen. Am frühen Nachmittag wieder raus, Spazieren gehn mit meinem Hund, dazwischen mal Ins Kompetenznetz, einzelne Abschnitte in meinen Büchern lesen, z. B. wie kann ich meine Depression überwinden. Abends TV (was gibt es neues auf der Welt) dazwischen Wohnung Aufräumen. Ich bin bereits im Vorruhestand, habe jetzt viel Zeit, war aber in den letzten Jahren nicht mehr krankgeschrieben. Ich habe immer versucht, meine Energie für die Überwindung der Depression einzusetzen. (mit Erfolg) Ein schlechtes Gewissen braucht's nicht, schließlich hat man die Depression nicht freiwillig. (Leichter geschrieben als getan.)
Ich habe einen fest strukturierten Tag. Ca. 7 Uhr aufstehen, raus mit dem Hund bei jedem Wetter, dann so um ca. 10 Uhr bis 11 Uhr einkaufen. Am frühen Nachmittag wieder raus, Spazieren gehn mit meinem Hund, dazwischen mal Ins Kompetenznetz, einzelne Abschnitte in meinen Büchern lesen, z. B. wie kann ich meine Depression überwinden. Abends TV (was gibt es neues auf der Welt) dazwischen Wohnung Aufräumen. Ich bin bereits im Vorruhestand, habe jetzt viel Zeit, war aber in den letzten Jahren nicht mehr krankgeschrieben. Ich habe immer versucht, meine Energie für die Überwindung der Depression einzusetzen. (mit Erfolg) Ein schlechtes Gewissen braucht's nicht, schließlich hat man die Depression nicht freiwillig. (Leichter geschrieben als getan.)
Viel Kraft und Energie
Fridolin
Fridolin
Re: Krank geschrieben
Liebe Biggi,
kann mir sehr gut vorstellen, wie es Dir im Moment geht. Ich bin seit gut 4 Monaten krank geschrieben...
In vier Wochen habe ich einen Termin beim betreuten Einzelwohnen. Ich hoffe, das ich dadurch endlich wieder ein Tor nach "draußen" öffnen kann. Ganz allein schaffe ich das nicht. Das wird Dir jetzt sicher absolut nicht weiterhelfen, aber ich wollte Dir dadurch sagen, Du bist nicht alleine...
Ich drück´Dich mal ganz lieb....
Thea
kann mir sehr gut vorstellen, wie es Dir im Moment geht. Ich bin seit gut 4 Monaten krank geschrieben...
In vier Wochen habe ich einen Termin beim betreuten Einzelwohnen. Ich hoffe, das ich dadurch endlich wieder ein Tor nach "draußen" öffnen kann. Ganz allein schaffe ich das nicht. Das wird Dir jetzt sicher absolut nicht weiterhelfen, aber ich wollte Dir dadurch sagen, Du bist nicht alleine...
Ich drück´Dich mal ganz lieb....
Thea
Re: Krank geschrieben
Hallo Biggi,
ich war letztes Jahr 10 Monate krankgeschrieben und war in dieser Zeit 5 Monate in einer Tagesklinik. Dann fing ich wieder an zu arbeiten, wurde aber nach zwei Wochen wieder krankgeschrieben.
Einen strukturierten Tagesablauf habe ich für mich noch nicht gefunden. Aber ich mache mir jeden Abend eine Liste mit Dingen, die ich am nächsten Tag erledigen möchte wie spazierengehen, einkaufen, Freunde anrufen usw. Diese Liste hift mir dabei, dass ich nicht den ganzen Tag auf der Couch sitze und nur grübel. Wenn ich meine Liste abgearbeitet habe geht es mir besser und ich bin stolz auf mich, etwas geschafft zu haben.
Du bist nicht alleine!
Viele liebe Grüße,
Schneeball
ich war letztes Jahr 10 Monate krankgeschrieben und war in dieser Zeit 5 Monate in einer Tagesklinik. Dann fing ich wieder an zu arbeiten, wurde aber nach zwei Wochen wieder krankgeschrieben.
Einen strukturierten Tagesablauf habe ich für mich noch nicht gefunden. Aber ich mache mir jeden Abend eine Liste mit Dingen, die ich am nächsten Tag erledigen möchte wie spazierengehen, einkaufen, Freunde anrufen usw. Diese Liste hift mir dabei, dass ich nicht den ganzen Tag auf der Couch sitze und nur grübel. Wenn ich meine Liste abgearbeitet habe geht es mir besser und ich bin stolz auf mich, etwas geschafft zu haben.
Du bist nicht alleine!
Viele liebe Grüße,
Schneeball
Re: Krank geschrieben
Hallo Biggi,
ich bin seit 3 Monaten Krank geschrieben. Zunächst konnte ich mich mit der Diagnose gar nicht anfreunden. Inzwischen bin ich aber heilfroh das es erkannt wurde. Endlich habe ich einen Ansatzpunkt dafür was mich mein bisheriges Leben lang immer begleitet hat.
Bisher habe ich mich Tagsüber in der Wohnung verschanzt, und gehe eigentlich nur dann wenn es unbedingt notwendig ist vor die Tür. Ist nicht besonders gut! Da ich mich anfangs noch vor der Einnahme von Antidepressiva scheute, habe ich versucht durch Sport die Krankheit in den Griff zu bekommen. Seither gehe ich zweimal die Woche Abends zum Handball und seit der Schnee weg ist einmal die Woche Fahrrad fahren. In der Zeit wo ich zu Hause bin beschäftige ich mich mit Hausarbeiten, Fernsehen, Internet und Lesen. Seit ich mich für die Einnahme von Antidepressiva (3. Woche) entschieden habe und ich mich dadurch wesentlich fitter fühle und mich auch wieder besser konzentrieren kann, suche ich nun unentwegt in diversen Büchern nach einer möglichen Erklärung für die Ursache(n). Das allerdings so verbissen das meine Frau und ich bereits merken wie ich wieder in alte Gewohnheiten zurückfalle, vermehrt grübele, schlechter schlafe, und gereizt bin. Mir fehlt da offensichtlich auch die Fähigkeit Grenzen zu setzen...
Gruß Dirk
ich bin seit 3 Monaten Krank geschrieben. Zunächst konnte ich mich mit der Diagnose gar nicht anfreunden. Inzwischen bin ich aber heilfroh das es erkannt wurde. Endlich habe ich einen Ansatzpunkt dafür was mich mein bisheriges Leben lang immer begleitet hat.
Bisher habe ich mich Tagsüber in der Wohnung verschanzt, und gehe eigentlich nur dann wenn es unbedingt notwendig ist vor die Tür. Ist nicht besonders gut! Da ich mich anfangs noch vor der Einnahme von Antidepressiva scheute, habe ich versucht durch Sport die Krankheit in den Griff zu bekommen. Seither gehe ich zweimal die Woche Abends zum Handball und seit der Schnee weg ist einmal die Woche Fahrrad fahren. In der Zeit wo ich zu Hause bin beschäftige ich mich mit Hausarbeiten, Fernsehen, Internet und Lesen. Seit ich mich für die Einnahme von Antidepressiva (3. Woche) entschieden habe und ich mich dadurch wesentlich fitter fühle und mich auch wieder besser konzentrieren kann, suche ich nun unentwegt in diversen Büchern nach einer möglichen Erklärung für die Ursache(n). Das allerdings so verbissen das meine Frau und ich bereits merken wie ich wieder in alte Gewohnheiten zurückfalle, vermehrt grübele, schlechter schlafe, und gereizt bin. Mir fehlt da offensichtlich auch die Fähigkeit Grenzen zu setzen...
Gruß Dirk
Re: Krank geschrieben
Danke für eure Beiträge!
Ich komme morgens einfach nicht raus. Am liebsten möchte ich mich im Bett verkriechen und nix mitbekommen von der Welt. Heute bin ich mal 1h früher aufgestanden und war den ganzen Tag total müde. Ich esse auch total unregelmässig, da ich spät frühstücke und dann plötzlich nachmittags Hunger habe. Setze mir auch unter der Woche Termine, nur sage ich dann wieder ab, weil ich so furchtbar lustlos bin. Natürlich mache ich mir auch viele Gedanken, wie es weitergehen soll, ob ich bei Hartz IV lande - das kann ich einfach nicht abstellen.
Ich komme morgens einfach nicht raus. Am liebsten möchte ich mich im Bett verkriechen und nix mitbekommen von der Welt. Heute bin ich mal 1h früher aufgestanden und war den ganzen Tag total müde. Ich esse auch total unregelmässig, da ich spät frühstücke und dann plötzlich nachmittags Hunger habe. Setze mir auch unter der Woche Termine, nur sage ich dann wieder ab, weil ich so furchtbar lustlos bin. Natürlich mache ich mir auch viele Gedanken, wie es weitergehen soll, ob ich bei Hartz IV lande - das kann ich einfach nicht abstellen.
Re: Krank geschrieben
Hallo Biggi,
Deine Gedanken sind normal! Sicher macht man sich Sorgen, was mit dem Job wird, ob man arbeitslos wird und später bei Hartz IV landet. Ob man da jemals wieder raus kommen wird, was überhaupt mir einem wird, usw.
Solche Phasen kenne ich auch. Ich grübel dann nur nach, es entwickeln sich Ängste und ich bin völlig kapputt und müde. Ich möchte dann eigentlich nur noch schlafen, aber durch das Grübeln kann man nicht schlafen.
In diesen Phasen bekomme ich auch nichts mehr getan. Selbst das Kaffeekochen ist dann zuviel.
Aber ich habe für mich den Weg gefunden, die Phasen einfach zuzulassen. Dann hänge ich halt den ganzen Tag nur rum und die Wohnung bleibt dann auch mal unaufgeräumt. Wenn ich mich selbst nicht unter Druck setzte, dass ich mich unbedingt aufraffen muß, dann sind diese Phasen erträglicher und gehen schneller vorbei.
Ich weiß, es ist leichter gesagt als getan, worallem wenn einem der Job im Nacken sitzt.
Wenn ich merke, dass es mir dann wieder etwas besser geht, fange ich an mir kleine Aufgaben zu geben, aber ganz vorsichtig und langsam!
Ich wünsche Dir viel Kraft und dass es Dir bald besser geht!!!
Liebe Grüße,
Schneeball
Deine Gedanken sind normal! Sicher macht man sich Sorgen, was mit dem Job wird, ob man arbeitslos wird und später bei Hartz IV landet. Ob man da jemals wieder raus kommen wird, was überhaupt mir einem wird, usw.
Solche Phasen kenne ich auch. Ich grübel dann nur nach, es entwickeln sich Ängste und ich bin völlig kapputt und müde. Ich möchte dann eigentlich nur noch schlafen, aber durch das Grübeln kann man nicht schlafen.
In diesen Phasen bekomme ich auch nichts mehr getan. Selbst das Kaffeekochen ist dann zuviel.
Aber ich habe für mich den Weg gefunden, die Phasen einfach zuzulassen. Dann hänge ich halt den ganzen Tag nur rum und die Wohnung bleibt dann auch mal unaufgeräumt. Wenn ich mich selbst nicht unter Druck setzte, dass ich mich unbedingt aufraffen muß, dann sind diese Phasen erträglicher und gehen schneller vorbei.
Ich weiß, es ist leichter gesagt als getan, worallem wenn einem der Job im Nacken sitzt.
Wenn ich merke, dass es mir dann wieder etwas besser geht, fange ich an mir kleine Aufgaben zu geben, aber ganz vorsichtig und langsam!
Ich wünsche Dir viel Kraft und dass es Dir bald besser geht!!!
Liebe Grüße,
Schneeball