ich bin auch neu hier

[IsAwiw2010]

Hallo Zusammen,
auch ich (39, w, eine wunderbare Tochter) bin neu hier und möchte kurz etwas zu mir erzählen
Rückblickend hatte ich schon im frühen Jugendalter mit Depressionen zu tun,leider fand keine Behandlung statt. Ich wurde jahrelang zum "worcaholic", bis dann 1998 gar nichts mehr ging.. ich wurde medikamentös behandelt, ohne Therapie. Nach ca. 8 Monaten ging es dann fröhlich weiter in meinem Vertriebsjob ( verbunden mit extrem viel Erfolgsdruck). Die Medikamente habe ich (leider)abgesetzt.
Dann 2002 die nächste Depression, dann 2003, 2006, 2009 (nach einer sehr schweren OP) und nun seit ca. einem Monat wieder... All die Jahre hatte ich mich erfolgreich dagegen gewehrt, meine Depression als wiederkehrende Erkrankung anzunehmen und eben nicht meine Medikamente zu schnell wieder abzusetzen. Berulich habe ich durch diese Phasen sehr viel verloren...Ich fühle mich heute nicht mehr belastbar genug, eine Vollzeitstelle ausüben zu können, obwohl ich doch auf das Geld angewiesen bin.... Ich weiß nun auch nicht, wie es weitergehen soll...
Ich habe eine Therapie angefangen und einen netten Psychiater, bei dem ich in Behandlung bin, der von "endogenen" Depressionen spricht und mir sagte, dass ich vielleicht ein Leben lang Medikamente einnehmen muß, um stabiler zu bleiben. Ich habe Kontakt zu einer Tagesklinik aufgenommen - wobei ich nicht weiß, ob ich das eigentlich schaffen kann.
Zur Zeit bin ich noch sehr müde (was aber auch an den Medikamenten liegen kann) und bin froh, dieses Forum gefunden zu haben. Wie schafft ihr das eigentlich mit der Arbeit? Ich fühle mich oft sehr schlecht, wenn ich daran denke, was ich früher alles leisten konnte und wie es heute aussieht...
Ganz herzliche Grüße,
Braune Augen

[Salvatore]

Hallo!
Ich kann gut nachvollziehen, wie du dich fühlst, da auch ich unter großem Druck bei der Arbeit stand und mich lange voll reingehängt habe ohne Rücksicht auf meine Gesundheit.

Irgendwann ging auch bei mir nichts mehr. Ich schaffe es z.Zt. nicht, zu arbeiten und bin krankgeschrieben. Ich werde es in einer Tagesklinik versuchen und weiß auch nicht, ob ich das schaffe. Aber ich werde es probieren, denn eine normale Psychotherapie scheint mir (und meinem Arzt auch) nicht intensiv genug und zu langwierig.

Ich habe kürzlich erkannt: wenn's nicht mehr geht, dann geht es eben nicht mehr.
Ich bekomme jetzt erstmal Krankengeld und alle anderen Sorgen versuche ich, auf später zu verschieben - das gelingt mir mal so, mal so.

Keine konkrten Tipps also von mir, aber vielleicht trotzdem irgendwie hilfreich? Was ich sagen will - du bist nicht allein.

Alles Liebe, Salvatore

[IsAwiw2010]

Hallo Salvatore,
ich danke Dir für deine lieben Worte... und versuche, etwas von deiner Einstellung zu übernehmen. Es tut gut, zu wissen, man ist nicht alleine mit seinen Problemen...

Liebe Grüße,
Braune Augen

[TaKi]

Hallo,

bin hier auch noch nicht sehr lange, aber es tut ganz gut, zu lesen, dass man nicht alleine mit seinen Problemen ist.

Mir geht es in vielen Punkten ähnlich wie Dir. Ich nehme auch seit Herbst wieder Medikamente, bin in Therapie, und überlege aber nun, was ich noch tun soll. Evtl. noch eine Gruppentherapie?
Tagesklinik habe ich mir auch überlegt, aber meine Therapeutin meinte, dass das für mich eher nicht in Frage kommt (das sei eher was für Menschen, die Probleme haben, ihren Alltag hinzubekommen, bzw. dabei Unterstützung brauchen).
Ich weiß inzwischen ganz gut, wo meine Probleme liegen, aber schaffe es alleine nicht, das hinzukriegen.
Im Moment ist da ein ziemliches Auf und Ab........

Mit der Arbeit habe ich zum Glück keine Probleme, da ich das Glück habe, Teilzeit zu Arbeiten. Mir tut die Arbeit eher gut, da ich damit gut klarkomme und es mir ein wenig durch den Alltag hilft.

Ich drücke Dir die Daumen, dass es bald weiter aufwärts geht!!

P.S. habe auch braune Augen

[68]

Hallo Braune Augen,

ich habe mit der Therapie in der Tagesklinik nur gute Erfahrungen gemacht. Ich wußte damals auch nicht, ob ich es schaffen würde und ich hatte auch keine Erfahrungen mit einer Psychotherapie. Es war auch nicht immer einfach. Machmal war die Therapie schon sehr hart. Aber die Zeit dort hat mich sehr viel weiter gebracht und hat mir gut getan.
Vor einpaar Wochen hatte ich wieder eine depressive Phase, aber es ist mir nicht schwer gefallen herauszufinden was wieder der Auslöser war. Ohne die Therapie in der Tageklinik wäre ich jetzt noch nicht soweit!

Nur Mut, Du schaffst das! Der Anfang dort ist hart, es wird aber auch darauf Rücksicht genommen!

Ich wünsche Dir viel Kraft!

Liebe Grüße,
Schneeball

[Katja70]

Liebe BrauneAugen,

ich kann wirklich gut nachvollziehen, wie es dir geht. Auch ich habe mich monatelang zur Arbeit geschleppt und halt funktioniert, wo ich funktionieren musste. Ansonsten Tristesse... nur noch dagelegen, manchmal apathisch, manchmal tränenüberströmt. Nun bin ich, mit viel Hilfe, aus der Depression aufgetaucht... und ich muss sagen, sie macht dich auch sensibler... für dich, Achtsamkeit mit den Menschen, die dir viel bedeuten. Das ist ein kleiner Trost, ich weiß... und mittendrin in der Finsternis hilft er wenig. Ich möchte dir trotzdem Mut machen.
Alles Liebe,

[0404]

Hallo Braune Augen

bin seit gestern auch neu hier find mich noch nicht ganz zurecht,aber ich kann dich sehr gut verstehen.Zur Zeit lauf ich nur von Zimmer zu Zimmer und warte aufs Schlafengehen um nicht mehr denken zu müssen.Ich war letztes Jahr 10 Wo. in einer Tagesreha und es war das Beste was mir passieren konnte,auch wenn es mir z.Z wieder schlecht geht.auch wenn ich momentan wenig Kraft habe wünsch ich dir ganz viel davon
lg Karin

[IsAwiw2010]

Ich danke euch ganz ganz herzlich für die lieben und tröstenden Worte.... die mir auch Mut machen, das mit der Tagesklinik anzugehen. Gerade heute habe ich wieder einen recht schlechten Tag, wurde nachts wach - trotz Mirtazapin und fühle mich einfach nur so minderwertig ohne eine Arbeit ausüben zu können...Kennt ihr das auch? Ich denke die ganze Zeit, Du mußt was tun, etwas leisten, Du hast Verantwortung.....Und schaff es einfach nicht....
Seid alle von Herzen gegrüßt,
Braune Augen

[wennfrid]

Hi Braune Augen
Viele fühlen sich wertlos, weil man scheinbar zu wenig geleistet hat. Dabei ist die Überlegung angebracht, defeniere ich meinen Selbstwert nur über die Leistung? Bin ich, auch wenn ich wenig leiste, nicht trotzdem ein wertvoller Mensch? Versteckt sich hier eine scheinbare Abhängigkeit?
Ich stelle fest, dies ist ein schwieriges Thema und ich bin immer mitten drin. Besteht hier ein Schwarz - Weiß - Denken. Diese Gedanken schreibe ich mal, vielleicht geht es anderen auch so oder ähnlich.

[0404]

[0404]

Sorry,hab grad einen Beitrag geschrieben und wohl versehendlich nen falschen Knopf gedrückt,deshalb der leere Absatz.ich tu mich schwer mit schreiben ,genau wie mit allem anderen.jetzt alles nochmal alles schreiben is mir schon wieder zuviel.....
liebe Grüsse an alle
Karin

[groove]

ich denke oft, dass ich gerne was tun würde, dann fällt mir nichts ein wozu ich Lust habe.

[Rosenkranz]

Hallo Braune Augen!

Ich kenne diese Problematik auch. Habe eine stressige Arbeit. Da ich auch nicht mehr so belastbar bin, brauche ich auch länger als die meisten meiner Kollegen, daß heißt das ich dann auch später nach Hause gehe. Da bin ich abends oft fix und fertig. Habe Mühe noch etwas zu erledigen oder leg mich gleich nach der Arbeit hin und kann nicht abschalten. Ich selber habe mich damit abgefunden, das es so ist, wie es ist, aber der Leistungsdruck auf Arbeit macht mir zu schaffen. Wenn ich verkürzt arbeiten würde, müsste ich den Arbeitsort wechseln, was dann aufs selbe rauskommt. in unseren Unternehmen gibt es aber die Möglichkeit einen personengebundenen Zeitzuschlag zu erhalten als weniger Stunden bei gleicher Bezahlung. Da weiß ich aber noch nicht, ob ich dann wieder 6 Tage gehen muss und ob ich dann auch wirklich weniger Stunden arbeite oder für meine Arbeit mehr Zeit zur Verfügung habe. Das muß aber erst beantragt werden und geht über zig Stellen und kann über ein Jahr dauern. Kann aber auch abgelehnt werrden. Wäre zumindestens eine Möglichkeit. Gibt es aber sicher nur in großen Unternehmen. Eigentlich hat mir die Arbeit immer Halt gegeben, aber die Arbeitsbelastung wird von Jahr zu Jahr mehr und jünger wird man eben auch nicht, das scheint aber ein allgemeines Problem zu sein. Ich merke aber das die Abstände, wo ich krankgeschrieben bin immer kürzer werden, auch die letzte Reha hat nicht den gewünschten Erfolgt gehabt. Was die Tabletten anbetrifft, habe ich auch immer etwas eigensinnig gehandelt und abgesetzt. Das ist sowieso nicht die Ideallösung. Mein Artzt hat das auch akzeptiert.. Hatte auch Zeiten wo ich Monatelang keine genommen habe und auch ganz gut zurecht kam und war sogar froh drüber. Ich habe sowieso das Gefühl, das viel zu schnell Medikamente verschrieben werden. Mittlerweile vertrage ich auch viele Medikamente nicht mehr.

Gruß Rosalie