Alternative zu Mirtazapin?

Antworten
IsAwiw2010
Beiträge: 65
Registriert: 27. Feb 2010, 20:21

Alternative zu Mirtazapin?

Beitrag von IsAwiw2010 »

Hallo Zusammen,
ich bin neu hier und sehr froh, so ein gutes Forum gefunden zu haben.
Vielleicht kann mir jemand mitteilen, ob es eine Alternative zu Mirtazapin gibt - ich nehme Abends 30 mg Mirtazapin und Morgens 20 mg Citalopram. Ich fühle mich tagsüber sehr sehr müde und schlapp und esse auch viel mehr (habe innerhalb von 2 Wochen jetzt knapp 2,5 kg mehr..) Gibt es vielleicht ein AD, dass ähnlich wie Mirtazapin wirkt, aber die Gewichtszunahme nicht so stark ist? Lieben Dank für eine Antwort und viele Grüße, Braune Augen
laienspiel
Beiträge: 123
Registriert: 27. Mär 2008, 13:05

Re: Alternative zu Mirtazapin?

Beitrag von laienspiel »

Hallo Braune Augen!
Habe lange Zeit die selben Medikamente genommen wie Du. Nur in einer anderen Dosierung. Morgens 40mg Citalopram und abends auch 30mg Mirtazepin. Konnte damit zwar richtig gut schlafen, aber leider habe ich in einem guten Jahr über 14kg zugenommen.Die Müdigkeit am Tage hat bei mir nach ein paar Wochen nachgelassen.Wenn die Gewichtszunahme nicht gewesen wäre, dann wäre ich sehr zufrieden gewesen mit den Medikamenten.Jetzt nehm ich seit kurzem Trimipramin zum Schlafen. Bis jetzt keine Nebenwirkungen. Aber der Schlaf ist nicht so gut wie mit Mirta.
LG domogi
ah1986
Beiträge: 2
Registriert: 2. Mär 2010, 19:38

Re: Alternative zu Mirtazapin?

Beitrag von ah1986 »

Hallo Braune Augen!
ich habe mich heute hier angemeldet und fand deinen beitrag sehr interessant.
ich nehme auch mirtazapin, aber "nur" 15 mg am abend. morgens nehme ich 20 mg fluoxetin.

durch das mirtazapin bin ich auch extrem müde. ich gehe abends sehr früh schlafen und kann mich oft auf arbeit sehr schlecht konzentrieren, weil mir fast die augen zufallen.
noch dazu habe ich eine esstörung für die der gesteigerte appettit auch nicht gerade förderlich ist.

ich habe am donnerstag einen termin bei meiner psychotherapeutin und werde das mal ansprechen.
ich hoffe sehr, dass es eine alternative zum mirtazapin gibt.

hast du schonmal mit deinem therapeuten oder deinem arzt darüber gesprochen?

würde mich über eine antwort von dir freuen!

Liebe Grüße
Anja
68
Beiträge: 57
Registriert: 1. Mär 2010, 12:00

Re: Alternative zu Mirtazapin?

Beitrag von 68 »

Hallo Braune Augen,

ich konnte von dem Mirtazapin 30 mg auch sehr gut schlafen. Die Müdigkeit tagsüber ließ nach einpaar Tagen nach. Aber ich hatte in 8 Tagen 3 kg zugenommen und bekam mit diesem Medikament auch Muskelzuckungen. Dann wurde auf Trimipramin 50 mg umgestellt. Die Wirkung ließ nach ca 4 Monaten nach und ich nahm weitere 10 kg zu.
Jetzt nehme ich Valdoxan 25 mg. Es ist ein neues Medikament was kaum Nebenwirkungen haben soll und vorallem keine Gewichtszunahmen macht. In den ersten Tagen hatte ich leichten Schwindel und Übelkeit und bis die schlaffördernde Wirkung einsetzte dauerte es etwa zwei Wochen. Jetzt komme ich damit sehr gut zurecht, schlafe gut, fühle mich morgens ausgeruht und habe auch 3 kg ohne Diät wieder abgenommen. Allerdings wirkte es bei mir nicht antidepressiv und muß deshalb tagsüber noch Solvex dazunehmen.

Liebe Grüße und alles Gute,
Schneeball
IsAwiw2010
Beiträge: 65
Registriert: 27. Feb 2010, 20:21

Re: Alternative zu Mirtazapin?

Beitrag von IsAwiw2010 »

Hallo Anja, Domogi und Schneeball,
danke für eure Erfahrungen.
Ich habe am Montag wieder einen Termin bei meinem Arzt und werde ihn fragen. Dann berichte ich. Habe eh das Gefühl, dass meine Dosis Citalopram vielleicht zu niedrig ist, so schlecht wie ich mich fühle...

Seid lieb gedrückt,
Braune Augen
IsAwiw2010
Beiträge: 65
Registriert: 27. Feb 2010, 20:21

Re: Alternative zu Mirtazapin?

Beitrag von IsAwiw2010 »

Hallo Zusammen,
entschuldigt bitte meine verspätete Antwort - mir ging es einfach nicht gut in den letzten Tagen.
Mein Arzt möchte die Medikamente nicht wechseln und bat mich, mehr Geduld zu haben. Meine Dosis Citalopram wurde auf 20 mg erhöht (wobei ich keine antriebssteigernde Wirkung verspüre) und das Mirtazapin bleib bei 30 mg. Mirtazapin hat mittlerweile kaum noch eine einschlafförderne Wirkung, im Gegenteil, ich bin in den letzten Tagen regelmäßig gegen 4.00 aufgewacht..und das macht mich zusätzlich fertig. Kennt das jemand von euch? Trotz Mirtazapin solche Schlafstörungen? Werde auf jeden Fall meinen Arzt nächste Woche nochmals kontaktieren.

Ganz liebe Grüße,
Braune Augen
BD
Beiträge: 1136
Registriert: 24. Feb 2007, 10:55

Re: Alternative zu Mirtazapin?

Beitrag von BD »

Hallo,

ich kann dir zwar zu den Medikamenten keine Tipps geben, wollte dich aber gerne wissen lassen, dass es lange dauern kann bis es wirkt. Mein Arzt ist auch immer gegen zu schnelles Wechseln, was mich auch oft nervt, aber anscheinend muss man eben wirklich einfach Geduld haben.

Dir alles Gute
Waldsee
IsAwiw2010
Beiträge: 65
Registriert: 27. Feb 2010, 20:21

Re: Alternative zu Mirtazapin?

Beitrag von IsAwiw2010 »

Hallo Waldsee,
ich danke Dir sehr, deine Worte beruhigen mich...

Dir wünsche auch alles alles Gute

Liebe Grüße, Braune Augen
elas
Beiträge: 2102
Registriert: 12. Mär 2009, 16:50

Re: Alternative zu Mirtazapin?

Beitrag von elas »

Hallo, in die Runde,

schaltet mal die Suchfunktion des Forums unter dem Stichwort Mirtazapin.
Da gibt es ganz interessante Threads und Beiträge zur Wirkungsweise und zur Gewichtszunahme.

Leider weiß ich (noch) nicht, wie sich das in diesen Thread kopieren lässt.

Vor einigen Jahren habe ich Mirtazapin 45 mg bekommen in einer großen Lebenskrise.(Trennung)
Konnte besser schlafen, die Ängste reduzierten sich. Soweit so gut. Und o.k.

Die Gewichtszunahme von 15 kg nach ein paar Monaten waren weniger schön.
Obwohl ich jetzt schon lange das Mirtazapin nicht mehr nehme, ist mir eine dauerhafte Gewichtsreduktion um diese 15 kg nicht mehr gelungen.

Allerdings mag das auch damit zusammenhängen, dass ich eine ältere Frau nach der Menopause bin und sich der allgemeine Stoffwechsel da eh verlangsamt.

Aber es ärgert mich regelmäßig, dass dieses Medikament meine immer gute Figur ruiniert hat.

Also, seid vorsichtig, lasst Euch etwas Anderes verschreiben. Wenn es Gleichwertiges gibt, oder ein Medi, das Euch hilft.
Der Psychiater, der auf der Medikation besteht, der muss die überflüssigen Pfunde ja nicht mit sich selber herumschleppen.

Psychiater sind keine Götter in Weiß. Mit denen lässt sich schon gut diskutieren, was sinnvoll ist...also nur Mut.

elas


____________________________________________
www.depressionsliga.de
________________________________

Der Weg ist das Ziel



Lebensringe sind auch Themenringe
Andreas01

Re: Alternative zu Mirtazapin?

Beitrag von Andreas01 »

@elas,

>>>Obwohl ich jetzt schon lange das Mirtazapin nicht mehr nehme, ist mir eine dauerhafte Gewichtsreduktion um diese 15 kg nicht mehr gelungen.<<<

es ist leider so dass sich manche "Geister" viel leichter rufen lassen, als sie wieder los zu werden.

>>>Der Psychiater, der auf der Medikation besteht, der muss die überflüssigen Pfunde ja nicht mit sich selber herumschleppen.<<<

und schreibt, so jedenfalls meine Psycho-Doc,
unter ICD-10 "E66.0 Adipositas durch übermäßige Kalorienzufuhr" als Diagnose hin, obwohl korrekterweise "E66.1 Arzneimittelinduzierte Adipositas" als Diagnose stehen sollte.

Gruß
Andreas
elas
Beiträge: 2102
Registriert: 12. Mär 2009, 16:50

Re: Alternative zu Mirtazapin?

Beitrag von elas »

Hi, Andreas,

klopf dem Psycho-Doc doch mal auf seine Pfötchen. Wehr Dich, und stell das klar.

Bei den Rechnungen meiner Hausärztin (bin privat) tauchte auch permanent Depression auf.
Bis ich ihr sagte, dass sie das als Diagnose immer schreiben darf, wenn ich tatsächlich depressiv bin.
Und nicht in den Phasen, in denen es mir gut geht.

Pfötchen klopfen hat genutzt.

Herzlich
elas
________________________________

Der Weg ist das Ziel



Lebensringe sind auch Themenringe
Andreas01

Re: Alternative zu Mirtazapin?

Beitrag von Andreas01 »

Hallo elas,
hab ich schon, indem ich seit November 2008 auf ihre Dienste konsequent verzichte.
Könnte es sein dass mehr ! (auch unzutreffende) Diagnosen mehr Euros einbringen und sich mehr (vielleicht unnötige) Verordungen rechtfertigen lassen?

Du siehst es an Hand der Privatrechnung, der Kassenpatient in der Regel nicht da die Abrechnung bei ihn im Hintergrund abläuft.
Leider ist es den wenigsten Kassenpatienten bekannt das sie bei ihrer Krankenkasse problemlos die sog. "Versichtertenauskunft" anfordern können und damit ein Überblick bekommen was korrekt bzw. unkorrekt abgerechnet wurde. Meine hat mir zumindest eine "undelegierte Leistung" offenbart, grenzt aber warscheinlich schon an Abrechnungsbetrug, was es nun definitiv ist haben andere zu entscheiden.

Gruß
Andreas
IsAwiw2010
Beiträge: 65
Registriert: 27. Feb 2010, 20:21

Re: Alternative zu Mirtazapin?

Beitrag von IsAwiw2010 »

Hallo Zusammen,
ich habe mit meinem Arzt gesprochen, er sagte, ich solle das Mirtazapin ausschleichen und nur noch Citalopram nehmen. Jetzt nehme ich seit 2 Tagen nur 15 mg Mirtazapin und mir geht es nicht gut damit(Depri Symptome kommen wieder, leider....)Ich werde die Dosis wohl wieder anheben und nochmal einen Termin machen
Das Citalopram scheint bei mir kaum zu wirken.

Liebe Grüße, Braune Augen
mazze
Beiträge: 79
Registriert: 4. Nov 2009, 17:48
Kontaktdaten:

Re: Alternative zu Mirtazapin?

Beitrag von mazze »

Hallo Braune Augen,

ich kann nur sagen, das es dauern kann bis so manches Mittel wirkt.... meine Citalopram Dosis wurde von 0mg/Tag auf bis zu angedachten 100mg/Tag hochdosiert.....

Jetzt stehe ich kurze vor meiner Reha und alle meinten das Citalopram hat sowieso nicht den gewünschten Erfolg gebracht, also können wir es auch bis zur Reha ausschleichen......

Tja und jetzt nachdem ich nun schon auf 20mg/Tag ausgeschlichen habe, gehts mir bescheidener als die Wochen zuvor!!! Ich bin agressiv, launisch, mies gelaunt, ..., ..., die Liste ist lange.... Was tun?!?!?

Telefon --> HA --> So weitermachen, auch wenns schwer fällt

Telefon --> Therapeut --> So weitermachen, auch wenns schwer fällt

Telefon --> Arzt aus der Rehaeinrichtung in die ich komme --> bleiben Sie bitte auf der kleinen Dosis, haben Sie über eine Einweisung ins Krankenhaus schon nachgedacht?, evtl. gehen wir es ab nächster Woche mit Mirtazapin an.

Gut soweit eine gewisse Erleichterung, bis eben.... überall lese ich über Gewichtszunahmen durch Mirtazapin... Toll, mein BMI ist sowieso schon im Eimer und hab ca. 40kg Ü-Gewicht....

Und jetzt schiebe ich diesen Thread in die andere Kategorie --> es macht mich alles einfach nur kaputt, elend und gewissermassen hoffnungslos.....

schönen abend noch und mehr glück bei euren medis

maze
Man muss nicht unbedingt schlechte Erfahrungen machen, um Gute zu missen.
IsAwiw2010
Beiträge: 65
Registriert: 27. Feb 2010, 20:21

Re: Alternative zu Mirtazapin?

Beitrag von IsAwiw2010 »

Hallo Mazze,
lieben Dank für deine Antwort.

Ich habe meine Mirtazapin Dosis wieder hochgefahren und muss sagen, es hilft mir! Das man mehr Appetit hat, stimmt - ich habe auch etwas zugenommen, aber das ist mir zum jetzigen Moment ziemlich egal, denn wichtig ist einfach, dass ich mich etwas besser fühle... Vielleicht hat dein Arzt ja eine Alternative? Herzliche Grüße und viel Kraft wünsche ich Dir,
Braune Augen
Pampfi
Beiträge: 173
Registriert: 16. Jul 2005, 12:29

Re: Alternative zu Mirtazapin?

Beitrag von Pampfi »

die liebe Pharmaindustrie sollte vielleicht mal schauen ob man es hinbekommt daß ein etwaiger Nachfolger die H1-Blockade nicht macht Mein Tipp wäre auch, ggf. zu eine Erhöhung beim Mirtazapin zu prüfen und ggf. auf Escitalopram umzusteigen, da nach meiner Erfahrung das Wirkungs/Nebenwirkungsverhältnis günstiger ist.
Antworten